[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein optisches Überwachungssystem gemäß Oberbegriff
Patentanspruch 1. Die Erfindung bezieht weiterhin sich auf einen Trennschalter gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 11.
[0002] Trennschalter dieser Art sind für Mittelspannung- und Hochspannungsschaltanlagen
grundsätzlich bekannt.
[0003] Aufgabe der Neuerung ist es, einen Trennschalter sowie ein optisches Überwachungssystem
aufzuzeigen, der bzw. das eine zuverlässige Überwachung des tatsächlichen Zustandes
des Schalters ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein optisches Überwachungssystem entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 1 und ein Trennschalter entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 11 ausgebildet.
[0005] Durch die den Schaltbolzen bzw. dessen Stellung überwachende wenigstens eine Lichtstrecke
ist der tatsächliche Zustand des Trennschalters zu jedem Zeitpunkt und in jedem Zustand

EIN" und

AUS" zuverlässig und eindeutig bestimmt, und zwar beispielsweise zusätzlich zu einem
von einem Meldeschalter gelieferten Signal.
[0006] Bevorzugt ist der erfindungsgemäße Trennschalter so ausgeführt, daß er im Gehäuse
des Schalters zwei Lichtstrecken aufweist, von denen die eine den Zustand

EIN" und die andere den Zustand

AUS" überwacht, d.h. beispielsweise nur in diesen Zuständen werden von den Lichtstrecken
jeweils Signale oder zumindest akzeptierte Signale geliefert, so daß auch Zwischenstellungen
des Schaltbolzens, die z.B. durch Defekte im Schalter-Antrieb usw. bedingt sind, festgestellt
werden können.
[0007] 
Unterschiedliche Licht-Übertragungsfunktion" bedeutet im Sinne der Erfindung insbesondere
unterschiedliche an den Lichtempfänger übermittelte Lichtstärke.
[0008] Bei der Erfindung weisen die wenigstens zwei zur Überwachung verwendeten Lichtstrecken
beispielsweise einen gemeinsamen Lichtsender und einen gemeinsamen Lichtempfänger
auf. Die beiden Lichtstrecken unterscheiden sich dann beispielsweise lediglich dadurch,
daß im Zustand

Ein" und im Zustand

Aus" unterschiedliche Reflektoren zur Anwendung kommen.
[0009] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
in Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung und teilweise im Schnitt einen motorgesteuerten Schalter,
insbesondere für Mittelspannungsschaltanlagen oder Hochspannungsschaltanlagen;
- Figuren 2 und 3
- jeweils in Detaildarstellung die Kontakte des Schalters im geschlossenen sowie im
geöffnetem Zustand, zusammen mit der diesen Zustand überwachenden opto-elektrischen
Überwachungseinrichtung;
- Figuren 4 und 5
- in ähnlicher Darstellung wie die Figuren 2 und 3 eine weitere mögliche Ausführungsform.
[0010] In den Figuren ist 1 ein Trennschalter, der insbesondere für Mittelspannungsschaltanlagen
oder Hochspannungsschaltanlagen geeignet ist und der den hierfür bekannten Aufbau
besitzt. In einem Gehäuse 2 ist bei der dargestellten Ausführungsform in Richtung
einer vertikalen Achse V ein Schaltbolzen 3 um einen vorgegebenen Schalthub zwischen
einer den Trennschalter schließenden Stellung (Figur 2) und einer den Trennschalter
öffnenden Stellung bewegbar. Der Schaltbolzen 3 ist in einer Bolzenführung 4 geführt,
die auch elektrische Ringkontakte 4 aufweist, welche die elektrische Verbindung zwischen
dem Schaltbolzen 3 und dem Anschluß 6 des Schalters 1 herstellen, der der Bolzenführung
4 zugeordnet und gegenüber dem Gehäuse 2 isoliert ist.
[0011] Der Schaltbolzen 3 bildet an seinem in den Figuren unteren Ende die eigentliche Kontakt-
bzw. Schaltfläche und besitzt dort ein in einer Längsbohrung 7 angeordnetes, gefedertes
Kontaktelement 8.
[0012] Zum Bewegen des Schaltbolzens 3 ist dieser an seinem anderen Ende mit einer achsgleich
mit der Achse V liegenden Stange 9 aus elektrisch isolierenden Material versehen,
die an ihrem dem Schaltbolzen 3 entferntliegenden Ende mit einem Hebel 10 eines u.a.
auch einer Schaltstange 11 aufweisenden Hebelgetriebes 12 zusammenwirkt. Die Schaltstange
11 ist durch einen Elektromotor aufweisenden Motorantrieb 13 zum Öffnen und Schließen
des Schalters 1 hin- und herbewegbar. Im Motorantrieb 13 ist ein Meldeschalter 14
vorgesehen.
[0013] Dem Schaltbolzen 3 ist im Inneren des Gehäuses 1 ein nicht bewegter Tulpenkontakt
15 zugeordnet, in welchen bei geschlossenem Schalter 1, d.h. in der

EIN"-Position des Schalters der Schaltbolzen 3 hineinreicht. Der Tulpenkontakt 15
besitzt einen mit dem Schaltbolzen zusammenwirkenden Ringkontakt 16 sowie einen Kontaktbolzen
17, gegen den das Kontaktelement 8 bei geschlossenem Schalter federnd anliegt. Der
Tulpenkontakt 15 ist Bestandteil des zweiten, ebenfalls gegenüber dem Gehäuse 2 isolierten
Anschlusses 18 des Schalters 1. Es versteht sich, daß der Schaltbolzen 3 mit seinen
Elementen, die Bolzenführung 4 mit den Ringkontakten 5, der Anschluß 6, der Tulpenkontakt
15 mit seinen Elementen und der Anschluß 18 aus einem elektrisch gut leitenden Material
bestehen.
[0014] Um den tatsächlichen Zustand des Schalters 1 bzw. der Lage des Schaltbolzens 3 zu
überwachen, ist in der Wandung des Gehäuses 2 bzw. in einer dortigen Bohrung 19, die
beispielsweise auch für eine optische Sichtüberprüfung verwendet werden kann, ein
von einem Lichtsender 20 und zwei Lichtempfängern 21 und 22 gebildetes Überwachungselement
23 vorgesehen, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform derart, daß die Achsen
der optischen Austritts- oder Eintritts-Öffnungen des Lichtsenders 20 und der Lichtempfänger
21 und 22 in einer gemeinsamen Ebene liegen, die auch die Achse V einschließt. Das
Überwachungselement 23 ist weiterhin radial gegenüber der Achse V versetzt derart
angeordnet, daß die Achsen dieser Öffnungen des Lichtsenders 20 und der Lichtempfänger
21 und 22 jeweils mit der Achse V einen Winkel kleiner als 90° einschließen, der sich
zu dem Tulpenkontakt 15 hin öffnet.
[0015] Der Lichtsender 20 ist beispielsweise von einer Lichtquelle, z.B. von Licht- oder
Laserdiode gebildet. Die Lichtempfänger 21 und 22 sind auf Licht ansprechende opto-elektrische
Bauelemente, beispielsweise Fotodioden oder Fototransistoren.
[0016] Grundsätzlich ist es aber auch möglich, daß der Lichtsender 20 und die beiden Lichtempfänger
21 und 22, die jeweils beidseitig von dem Lichtsender 20 vorgesehen sind, von den
Enden von Lichtleitern oder von an Lichtleitern vorgesehenen optischen Elementen gebildet
sind, die an eine opto-elektrische Einheit führen, in der in einem größeren, räumlichen
Abstand vom Schalter 1 eine Lichtquelle, beispielsweise die Leucht- oder Laserdiode,
sowie die lichtempfindlichen Elemente, beispielsweise die Fotodioden oder Fototransistoren
angeordnet sind.
[0017] Dem Überwachungselement 23 ist ein erste Reflektor 24 an der Bolzenführung 4 bzw.
an dem dortigen Ringkontakt 5 zugeordnet, ein zweiter Reflektor 25 ist an der Außen-
bzw. Mantelfläche des Schaltbolzens 3 gebildet. Die beiden Reflektoren 24 und 25 sind
so angeordnet und geneigt, daß dann, wenn sich der Schalter 1 in dem Zustand

AUS" befindet, der von dem Lichtsender 20 ausgehende Lichtstrahl 26 am Reflektor 24
auf den in den Figuren 2 und 3 unteren Lichtempfänger 22 reflektiert wird und kein
oder im wesentlichen kein Licht auf den Empfänger 21 trifft. Bei dem Zustand

EIN" des Schalters 1 ist der Lichtweg zu dem Reflektor 24 durch den Schaltbolzen 3
unterbrochen und der Lichtstrahl 26 wird an dem Reflektor 25 an dem Lichtempfänger
21 reflektiert, während kein Licht oder im wesentlichen kein Licht auf den Lichtempfänger
22 trifft. Hierdurch kann die tatsächliche Stellung des Schaltbolzens 3 genau überwacht
werden. Befindet sich der Schaltbolzen 3 beispielsweise wegen eines Defektes im Motorantrieb
oder in dem Hebelgetriebe 20 in einer Stellung zwischen

AUS" und

EIN", so wird der Weg des Lichtstrahles 26 zum Reflektor 24 unterbrochen, während
gleichzeitig auch an dem Reflektor 25 kein Licht auf einen der beiden Empfänger 21
und 22 reflektiert wird, so daß insgesamt die tatsächliche Stellung des Schaltbolzens
3 zuverlässig überwacht werden kann.
[0018] Durch eine Verknüpfung des Signals des Meldeschalters 14 mit den Signalen der Empfänger
21 und 22 bzw. mit hiervon abgeleiteten Signalen ist weiterhin auch eine Überwachung
der ordnungsgemäßen Arbeitsweise des Überwachungselementes 23 bzw. der von diesem
Element und den Reflektoren 24, 25 gebildeten Lichtstrecken möglich. möglich.
[0019] Wie die Figur 2 zeigt, ist die Ebene des Reflektors 25 bei der dargestellten Ausführungsform
gegenüber der Achse V derart geneigt, daß sie mit dieser Achse einen spitzen Winkel
einschließt, der sich nach oben, d.h. zu der dem Tulpenkontakt 15 abgewandten Seite
hin öffnen.
[0020] Die Fig. 4 zeigt als weitere Ausführungsform einen Schalter 1a, der sich vom Schalter
1 der Figuren 2 und 3 im wesentlichen nur dadurch unterscheidet, daß anstelle des
Überwachungselementes 23 ein Überwachungselement 23a vorgesehen ist, welches den Sichtsender
20 und lediglich einen Lichtempfänger, nämlich beispielsweise den Lichtempfänger 21
aufweist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß sowohl bei geschlossenem Schalter
(Fig. 4) als auch bei geöffnetem Schalter (Fig. 5) der Lichtstrahl 26 jeweils auf
den Lichtempfänger 21 reflektiert wird, und zwar an den Reflexionsflächen bzw. Reflektoren
24a bzw. 25a, die hinsichtlich ihrer generellen Funktion und Anordnung den Reflektoren
24 und 25 entsprechen. Beide Reflektoren 24a und 25a haben aber unterschiedliche Eigenschaften,
beispielsweise unterschiedliches Reflexionsvermögen z.B. durch unterschiedliche Oberflächen-Gestaltung,
wie Oberflächen-Rauhigkeit, Färbung usw. . Hierdurch werden bei geöffnetem Schalter
1a und bei geschlossenem Schalter 1a unterschiedliche Licht-Übertragungsfunktionen
und damit unterschiedliche Lichtpegel am Lichtempfänger 21 hervorgerufen, was zu unterschiedlichen
Signalpegeln in der den Empfänger 21 aufweisenden Elektronik führt.
[0021] Auch die Ausbildung der Figuren 4 und 5 hat den Vorteil, daß zuverlässig überwacht
ist, ob eine der beiden Schaltstellungen (

EIN" bzw.

AUS") vorhanden ist. Weiterhin kann durch die unterschiedlichen Signalpegel die jeweilige
Schaltstellung identifiziert werden.
[0022] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch
der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1, 1a
- Schalter
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schaltbolzen
- 4
- Bolzenführung
- 5
- Ringkontakt
- 6
- Anschluß
- 7
- Längsbohrung
- 8
- Kontaktelement
- 9
- Stange
- 10
- Hebel
- 11
- Schaltstange
- 12
- Hebelgetriebe
- 13
- Motorantrieb
- 14
- Meldeschalter
- 15
- Tulpenkontakt
- 16
- Ringkontakt
- 17
- Kontaktbolzen
- 18
- Anschluß
- 19
- Bohrung
- 20
- Lichtsender
- 21, 22
- Lichtempfänger
- 23, 23a
- Überwachungselement
- 24, 25, 24a, 25a
- Reflektor
- 26
- Lichtstrahl
1. Optisches Überwachungssystem für einen Trennschalter, insbesondere einen Hoch- oder
Mittelspannungsschalter, der wenigstens einen in einem Gehäuse (2) in einer Achsrichtung
(V) zwischen einem Zustand

EIN" und einem Zustand

AUS" bewegbaren Schaltbolzen, der einen ersten Schalterkontakt bildet, sowie wenigstens
einen mit dem Schaltbolzen (3) zusammenwirkenden zweiten Schalterkontakt (15) aufweisen,
wobei die Stellung des Schaltbolzens (3) mittels einer im Gehäuse (2) vorgesehenen
Lichtstrecken- oder Lichtschrankenanordnung überwacht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtstrecken- oder Lichtschrankenanordnung (20, 21, 22) sowohl im Zustand

EIN", als auch im Zustand

AUS" des Schaltbolzens (3) ein Überwachungs-Signal liefert.
2. Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtstrecken-
oder Lichtschrankenanordnung (20, 21, 22) nur im Zustand

EIN" und im Zustand

AUS" des Schaltbolzens (3) ein Überwachungs-Signal liefert, nicht aber in Zwischenstellungen
des des Schaltbolzens (3).
3. Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zwei Lichtstrecken
(20, 21, 22) aufweist, von denen eine erste den Zustand

EIN" und eine zweite den Zustand

AUS" des Schalters überwacht,
wobei vorzugsweise die erste Lichtstrecke einen ersten Empfänger (21) aufweist, auf
den das Licht der Lichtstrecke nur im Zustand

EIN" des Schalters (1) auftritt, und die zweite Lichtstrecke einen zweiten Lichtempfänger
(22) besitzt, auf den Licht nur im Zustand

AUS" des Schalters (1) auftrifft.
4. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Lichtstrecken einen gemeinsamen Lichtsender (20) aufweisen.
5. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtstrecken jeweils einen Reflektor (24, 25) besitzen.
6. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reflektor (24) der zweiten Lichtstrecke so angeordnet ist, daß der Lichtweg
(26) zwischen dem Lichtsender (20) und dem Reflektor (24) und/oder zwischen dem Reflektor
( 24) und dem Empfänger (22) durch den Schaltbolzen (3) unterbrochen wird, wenn sich
dieser aus der Position

AUS" herausbewegt.
7. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reflektor (25) der ersten Lichtstrecke am Schaltbolzen (3) derart vorgesehen
ist, daß Licht von diesem Reflektor (25) an den Lichtempfänger (21) der ersten Lichtstrecke
nur dann reflektiert wird, wenn sich der Schaltbozen (3) in der Position

EIN" befindet.
8. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtweg der beiden Lichtstrecken (20, 21) eine unterschiedliche Licht-Übertragungsfunktion
aufweist.
9. Überwachungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Lichtstrecken einen gemeinsamen Lichtempfänger (21) aufweisen.
10. Überwachungssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß beide Lichtstrecken
jeweils eine Reflektoranordnung mit wenigsten einem Reflektor (24a, 25a) aufweisen,
und daß das Reflexionsvermögen der Reflektoranordnungen in beiden Lichtstrecken unterschiedlich
ist.
11. Trennschalter, insbesondere Hoch- oder Mittelspannungsschalter, mit wenigstens einen
in einem Gehäuse (2) in einer Achsrichtung (V) zwischen einem Zustand

EIN" und einem Zustand

AUS" bewegbaren Schaltbolzen (3), der einen ersten Schalterkontakt bildet, mit wenigstens
einem mit dem Schaltbolzen (3) zusammenwirkenden zweiten Schalterkontakt (15) sowie
mit einem Überwachungssystem, welches die Stellung des Schaltbolzens (3) mittels einer
im Gehäuse (2) vorgesehenen Lichtstrecken- oder Lichtschrankenanordnung überwacht,
dadurch gekennzeichnet, daß das Überwachungssystem entsprechend einem der Ansprüche 1 - 10 ausgebildet ist.