(19)
(11) EP 0 782 830 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.07.1997  Patentblatt  1997/28

(21) Anmeldenummer: 97100094.8

(22) Anmeldetag:  04.01.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47C 27/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 08.01.1996 DE 29600170 U

(71) Anmelder: SCHLARAFFIA-WERKE HUSER GMBH. & CO. KG.
D-44867 Bochum (DE)

(72) Erfinder:
  • Peinsipp, Gottfried
    44805 Bochum (DE)
  • Gaupp, Ulrich
    45529 Hattingen (DE)

(74) Vertreter: Mentzel, Norbert, Dipl.-Phys. et al
Patentanwälte Dipl.-Phys. Buse, Dipl.-Phys. Mentzel, Dipl.-Ing. Ludewig, Kleiner Werth 34
42275 Wuppertal
42275 Wuppertal (DE)

   


(54) Matratze


(57) Die Matratze (10) besteht aus einem ersten Schaumstoffbereich (11) und einem zweiten Schaumstoffbereich (22). Hierbei ist der zweite Schaumstoffbereich (22) wenigstens bereichsweise in einer Aufnahme des ersten Schaumstoffbereiches (11) angeordnet. Erfindungswesentlich ist, dass der zweite Schaumstoffbereich (22) klebemittelfrei am ersten Schaumstoffbereich (11) in der Aufnahme (19) befestigt ist, dass der zweite Schaumstoffbereich (22) in Draufsicht auf die Liegefläche der Matratze (10) sich quer zur Längsrichtung (23,24) der Matratze (10) erstreckt und dass der Werkstoff einer der Schaumstoffbereiche (11,22) gegenüber dem Werkstoff des anderen Bereiches (11,22) nach einer Belastung ein anderes Rückstellverhaltens seines Werkstoffes zeigt, insbesondere ein langsames Rückstellverhalten.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze mit einem ersten Schaumstoffbereich und einem zweiten Schaumstoffbereich, hierbei ist der zweite Schaumstoffbereich wenigstens bereichsweise in einer Aufnahme des ersten Schaumstoffbereiches angeordnet. Bei einer bekannten Ausführung DE-OS 31 28 894 ist eine solche Anordnung dargestellt bei einer Federkernmatratze. Als Auflage dient ein erster Schaumstoffbereich. In diesem Schaumstoffbereich ist im Bereich der Liegefläche von den Schultern bis zum Gesäß eine Aufnahme vorhanden in der ein zweiter Schaumstoffbereich ein Einsatz findet. Hierbei soll der zweite Schaumstoffbereich eine höhere Qualität als der erste aufweisen.

[0002] Aufgabe der Erfindung ist es eine Matratze der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sie für einen Benutzer eine optimale Unterstützung beim Liegen bilden. Hierbei soll die Matratze preiswert herzustellen sein. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der zweite Schaumstoftbereich klebmittelfrei am ersten Schaumstoffbereich in der Aufnahme befestigt ist, daß der zweite Schaumstoffbereich in Draufsicht auf die Liegefläche der Matratze sich quer zur Längsrichtung der Matratze erstreckt und daß der Werkstoff einer der Schaumstoffbereiche gegenüber dem Werkstoff des anderen Bereiches nach seiner Belastung ein anderes Rückstellverhalten seines Werkstoffes zeigt insbesondere ein langsames Rückstellverhalten. Durch besondere Formschnitte ist es möglich ohne Klebstoff die beiden Schaumstoffbereiche miteinander zu verbinden, was zum einen hinsichtlich der Fertigung von Bedeutung ist, zum anderen auch das keine gesundheitsschädigenden Klebmittel, Lösungsmittel od. dgl. in der Matratze bzw. insbesondere im Schaumstoffbereich gelagert werden. Durch den quer zur Liegefläche der Matratze sich erstreckenden Schaumstoffbereich ist es weiterhin möglich eine bestimmte Zone für den Benutzer optimal zu gestalten, so daß beispielsweise die Schulter oder der Rücken optimal unterstützt wird. Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der zweite Schaumstoffbereich lösbar in dem ersten Schaumstoffbereich befestigt. Bei dieser Maßnahme sind die Formschnitte so angebracht, daß beide Schaumstoffbereiche leicht ineinandergreifen, sicher gehaltert werden und falls erforderlich wieder entfernt werden können, um beispielsweise den zweiten Schaumstoffbereich mit einer bestimmten Härte durch einen anderen mit einer anderen Härte zu ersetzen. Dies ist dann von Bedeutung, wenn die Matratze optimal für einen bestimmten Benutzer ausgerichtet werden soll.

[0003] Vorteilhafterweise erstreckt sich der zweite Schaumstoffbereich von einer Längsseite der Matratze bis zur anderen, so daß auf diese Weise sichergestellt ist, daß eine Zone am menschlichen Körper besonders mit diesem zweiten Schaumstoftbereich in Verbindung kommt, auch dann, wenn der Benutzer sich drehen sollte. Darüber hinaus wird die lösbare Befestigung des zweiten Schaumstoffbereiches hierdurch erhöht. Empfehlenswerterweise ist der zweite Schaumstoftbereich aus dem Werkstoff mit dem langsamen Rückstellverhalten aufgebaut und ist an dem Teil der Matratze angeordnet, an der die Schulterzonen eines Matratzenbenutzers zur Anlage kommen. Durch den Spezialschaum der ein langsames Rückstellverhalten zeigt, erhält man für diesen empfindlichen Bereich eine optimale Druckverteilung, so daß selbst bei einer Drehung des Körpers die Schulterzone des Benutzers auf diesem besonderen zweiten Schaumstoftbereich liegen bleibt, während der übrige Körper auf dem ersten Schaumstoftbereich liegt, und der insbesondere eine optimale Unterstützung und Rückstellkraft, speziell auch im Lendenwirbelbereich, gewährleistet.

[0004] Von Vorteil ist es, daß auf jeder Liegeflächenseite zwei zweite Schaumstoffbereiche vorgesehen sind, um so die Matratze mit ihrer Vor- und Rückseite verwenden zu können und um auch das Kopf- mit dem Fußteil auswechseln zu können. Empfehlenswert ist, daß der erste Schaumstoftbereich aus einem Werkstoff besteht, der nach Belastung eine hohe Rückstellkraft aufweist, die insbesondere eine sichere Rückstellung des Werkstoffes im Lendenwirbelbereich eines Benutzers gewährleistet. Dieser Werkstoff hat ein besonders hohes Federvermögen, so daß der Lendenwirbelbereich durch diesen Werkstoff sicher unterstützt wird.

[0005] Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel ist der erste Schaumstoftbereich mit den in der Aufnahme befindlichen zweiten Schaumstoftbereich mattenartig ausgebildet und deckt eine Federkernmatratze ab. Diese Maßnahme erlaubt auch bei einer Federkernmatratze in den Schulterzonen des Matratzenbenutzers, den Schaumstoff zu verwenden, der ein schwaches, langsames Rückstellvermögen hat, während der übrige Matratzenteil wieder ein hohes Rückstellvermögen zeigt, so daß neben der Federkernmatratze, die ihre besonderen Vorteile aufweist, noch die zusätzliche Vorteile einer Schaumstoffmatratze hinzukommen. Durch die mattenartige Abdeckung, die zweckmäßigerweise auf beiden Seiten der Federkernmatratze vorgesehen ist, wird die Herstellung der Matratze nicht wesentlich verteuert. Hierbei sei zu bemerken, daß selbstverständlich statt einer üblichen Federkernmatratze auch Tonnenfedermatratzen verwendet werden können.

[0006] Um eine sichere Lagerung des zweiten Schaumstoffbereiches am ersten in der Aufnahme zu erhalten, sind in der Aufnahme Hinterschneidungen vorgesehen, hinter der Vorsprünge des zweiten Schaumstoffbereiches eingreifen. Durch diese Formschnitte ist eine sichere Befestigung gewährleistet. Hierbei empfiehlt es sich, daß die Hinterschneidungen mit der Aufnahme sowie die Vorsprünge - in Querrichtung der Matratze gesehen - eine T-förmige Gestalt aufweisen, so daß die zweiten Werkstoffbereiche in die Aufnahme des ersten Werkstoffbereiches hineingeschoben werden kann und dort gegen ein vertikales Herausziehen durch die Hinterschneidungen und Vorsprünge gehalten ist; durch die Reibkraft zwischen dem zweiten Schaumstoffbereiches und dem ersten werden bei Belastung der Matratze diese beiden Teile gegen ein horizontales Herausziehen aneinander festgelegt sind.

[0007] Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in der Matratze durch den ersten Schaumstoffbereich verlaufende Durchbrüche vorgesehen, die zum einen der Belüftung der Matratze dienen und zum anderen die Federwirkung der Matratze in diesem Bereich verändern, wodurch eine noch sicherere und optimale Anpassung für den menschlichen Körper gegeben ist. Hierbei empfiehlt es sich, daß die Durchbrüche über Schlitze mit einer Liegefläche der Matratze in Verbindung stehen, um so zum einen diese Durchbrüche leichter fertigen zu können und zum anderen in diese Durchbrüche besondere Verstärkungsmittel einlagern zu können. Hierbei empfiehlt es sich, daß im Lendenwirbelbereich der Matratze quer verlaufende Durchbrüche vorgesehen sind, die Verstärkungskeile einschubartig aufnehmen. Durch diesen Einschub wird ein Einlegeelement zwischen Schulterbereich und Hüftbereich geschaffen, wobei der Verstärkungskeil als sogenannter Lordosekeil ausgebildet ist. Die Härte des Keiles kann je nach Ausprägung der Lendenwirbelsäule unterschiedlich gewählt werden. Bei einer ausgeprägten Lendenwirbelsäulenkrümmung (Hohlkreuz) wird ein härterer Teil gewählt, um ein entsprechend hohen Unterstützungsdruck zu erreichen. Die Durchbrüche haben hierbei einen Durchmesser der etwa der Hälfte der Dicke der Matratze entspricht. Die Verstärkungskeile weisen einen Querschnitt auf, der eine handartige Gestalt zeigt. Durch diese Maßnahme wird eine sichere Abstützung der Finger der Keile an der Wandung der Durchbrüche erzielt. Darüber hinaus entstehen rund um den Verstärkungskeil luftartige Kanäle, die die Belüftung der Matratze noch wesentlich erhöhen.

[0008] In einem besonderen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind im Liegebereich der Hüfte eines Benutzers im ersten Schaumstoffbereich mehrere, quer zur Längsrichtung der Matratze verlaufende, parallel nebeneinanderliegende Vertiefungen vorgesehen. Diese Vertiefungen in der Mittelzone der Matratze sorgen für ein tiefes Einsinken des Hüftbereiches im Vergleich zur Einsinktiefe bei einem Vollblock. Hierdurch wird eine bessere Druckverteilung des Körpers erreicht, weil aufgrund der natürlichen doppelten S-Form der Wirbelsäule ein tiefes Einsinken der Hüfte die Druckspitzen in diesen Bereich reduzieren, wobei empfehlenswerterweise die Vertiefungen eine unterschiedliche Eindringtiefe in dem ersten Schaumstoffbereich aufweisen. Hierbei zeigen die mittleren der parallelen Vertiefungen eine größere Eindringtiefe als die seitlichen, so daß wie schon erwähnt, der Hüftbereich relativ tief einsinken kann. Um das Einsinken und die Elastizität noch weiter zu erhöhen, sind zwischen den Hüftbereichen der beiden Liegeflächen einer Matratze mittig quer zur Längsrichtung verlaufende, nebeneinanderliegende Kanäle vorgesehen. Diese Kanäle vermindern die Stärke der Federwirkung. Darüber hinaus wird dieser Bereich der Matratzenflächen besonders gut durchlüftbar, weil zum einen die Vertiefungen auf beiden Liegeseiten der Matratze vorhanden sind und zum anderen die beiden Durchbrüche für die Verstärkungsteile sowie schließlich die Kanäle.

[0009] Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt und zwar zeigen:
Fig. 1
in perspektivischer Darstellung eine Schaumstoffmatratze mit zwei Schulterliegezonen,
Fig. 2
in perspektivischer Darstellung eine Queransicht einer weiteren Schaumstoffmatratze,
Fig. 3
einen Ausschnitt in Seitenansicht der Matratze,
Fig. 4
mattenartige Auflage für eine Federkernmatratze.


[0010] Die Matratze 10 nach Fig. 1 besteht aus einem ersten Schaumstoffbereich 11, der den eigentlichen Kern der Matratze ausmacht.

[0011] Es sei hier darauf hingewiesen, daß dieser Kern mit Bezügen noch umgeben sein kann, um die vollständige Matratze zu bilden. Ebenso könnten Polsterungen noch vorgesehen sein.

[0012] Der Schaumstoffbereich 11 hat etwa eine quaderförmige Gestalt. Hierbei weist der Schaumstoffbereich auf seiner Oberseite die Liegefläche 12 und auf seiner Unterseite die Liegefläche 13 auf. Die Liegefläche 12 ist mit einer Aufnahme 19 versehen, diese erstreckt sich quer zur Längsrichtung der Matratze von der einen Längsseite 23 zur anderen Längsseite 24 der Matratze. Diese Aufnahme 19 ist mit Hinterschneidungen 20 versehen.

[0013] Die Aufnahme 19 wird durch den zweiten Schaumstoffbereich 22 ausgefüllt. Dieser greift mit rippenartigen Vorsprüngen 21 in die Hinterschneidungen 20 ein, so daß der zweite Schaumstoffbereich 22 im ersten Schaumstoffbereich 11 lösungsmittelfrei an der Matratze halterbar ist. Lediglich durch die beiden Formschnitte ist eine Halterung gewährleistet. Der Schaumstoffbereich 22 ist hierbei so ausgestattet, daß er nicht über die Liegefläche 12 herausragt, sondern in der Ebene der Matratze liegt.

[0014] Es sei hier darauf hingewiesen, daß der zweite Liegebereich 22 dort angeordnet ist, wo die Schulterzone eines Benutzers später zu liegen kommt.

[0015] Auf der Unterseite 13 der Matratze 10 ist ebenfalls eine Aufnahme 19 mit Hinterschneidungen 20 vorgesehen, in die ebenfalls ein zweiter Schaumstoffbereich 22 mit rippenartigen Vorsprüngen eingreifen kann. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Matratze 10 in zwei Lagen für einen Benutzer verwendbar ist.

[0016] Es sei hier darauf hingewiesen, daß die beiden Schaumstoffbereiche ein unterschiedliches Federungsverhalten haben, während der Werkstoff des ersten Schaumstoffbereiches aus einem elastischen Werkstoff gefertigt ist, der eine hohe Rückstellkraft aufweist, weist der zweite Schaumstoffbereich 22 einen Spezialschaum mit langsamen Rückstellungsverhalten auf. Das bedeutet, daß bei einer Belastung im ersten Schaumstoffbereich bei Aufhebung der Belastung automatisch, daß der Werkstoff sofort nachfedert, beim zweiten Schaumstoffbereich hingegen verändert langsam dieser Schaumstoffbereich nach einer Belastung seine Form, bis er dann schließlich seine ursprüngliche Form wieder angenommen hat.

[0017] Wie weiter aus Fig. 1 noch zu erkennen ist, sind quer zur Längsrichtung der Matratze Durchbrüche 17 vorgesehen. Diese Durchbrüche 17, die sich quer zwischen den beiden Längsseiten 23 und 24 erstrecken stehen über einen Schlitz 18 mit der oberen Liegefläche 12 oder der unteren Liegefläche 13 in Verbindung.

[0018] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist die Matratze 10 wiederum eine quaderförmige Gestalt auf. Der Hauptkern besteht aus dem ersten Schaumstoffbereich 11. In diesen Schaumstoffbereich sind Aufnahmen 19 quer zur Längsrichtung der Matratze eingearbeitet, in die ein zweiter Schaumstoffbereich 22 Aufnahme findet.

[0019] Bei diesem Ausführungsbeispiel sind jedoch mehrere zweite Schaumstoffbereiche 22 vorgesehen. Es befinden sich auf der oberen Liegefläche 12 zwei Schaumstoffbereiche 22, ebenso auf der unteren Liegefläche 13. Diese Schaumstoffbereiche bilden sogenannte Schulterzonen, auf die der Benutzer der Matratzen je nach seiner Lage ruhen kann. Zwischen den beiden Schulterzonen auf der Liegefläche 12 oder 13 ist eine Mittelzone 15 vorgesehen. Diese Mittelzone 15 nimmt den übrigen Rückenbereich einer Person auf. Diese Mittelzone 15 ist, wie Fig. 2 zeigt, in Seitenansicht durch Durchbrüche 17 begrenzt. Hierbei nehmen diese Durchbrüche 17 die Verstärkungsteile 25, sogenannte Lordosekeile, auf. Die Verstärkungsteile 25 schmiegen sich dabei an der Innenwandung des Durchbruches 17 an. Sie können je nach Belastung durch eine Person bzw. je nach Ausprägung der Lendenwirbelsäule unterschiedlich hart gewählt werden. Bei einem Hohlkreuz eines Benutzers wird ein härterer Keil gewählt, um dementsprechend einen hohen Unterstützungsdruck zu erreichen. Wie aus der Fig. zu erkennen ist, weisen diese Verstärkungskeile im Querschnitt eine Handform auf, hierdurch bedingt, können um die Verstärkungsteile Luftkanäle gebildet werden, durch die ein Lufttransport beispielsweise zu Kühlzwecken möglich ist. Zwischen den sogenannten Lordosekeile 25 sind noch nebeneinanderliegende Kanäle 26 vorgesehen, die genau in Seitenansicht der Matratze gesehen, mittig zwischen der oberen und unteren Liegefläche 12, 13 angeordnet sind. Im Bereich der Mittelzone 15 sind auf den beiden Liegeflächen 12, 13 Vertiefungen 27 angeordnet. Diese Vertiefungen sind, wie aus Fig. 2 hervorgeht, unterschiedlich weit in den Schaumstoffbereich 11 eingebracht. Die mittlere Vertiefung im Schaumstoffbereich weist eine größere Vertiefung auf, als die beiden äußeren. Durch diese Vertiefungen 27, die Kanäle 26 sowie die Durchbrüche 17 mit den Verstärkungsteilen 25 ist je nach Wunsch ein relativ großes Einsinken gewährleistet, und zwar im Vergleich zur Einsinktiefe bei einem Vollblock, wenn also der Schaumstoffbereich 11 vollständig ausgefüllt wäre. Durch diese Vertiefungen, Kanäle und Durchbrüche ergibt sich eine optimale Druckverteilung für den ruhenden Körper, da aufgrund der natürlichen doppelten S-Form der Wirbelsäule ein tiefes Einsinken der Hüfte die Druckspitzen reduziert. Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß die Durchbrüche für die Verstärkungsteile 25 auch mit Schlitzen 18 ausgestattet sind. Durch diese Maßnahme lassen sich einfach diese Verstärkungsteile 25 einbauen. Wie aus Fig. 2 noch weiter hervorgeht, sind im Kopf- und Fußteil, also am oberen und unteren Ende der Matratze 10, noch Vertiefungen 27 vorgesehen und zwar sowohl an der oberen als auch an der unteren Liegefläche. Diese Vertiefungen dienen zum einen zur Halterung bei der Bearbeitung der Matratze, zum anderen kann auch in diesen Bereichen dann die Einsinktiefe des Kopfes verändert werden.

[0020] Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß die beiden Schulterzonen 14 und 16 zwischen denen die Mittelzone auch eine unterschiedliche Härte aufweisen könnte. In diesem Fall würde die Schulterzone 16 jedoch einen anderen Verwendungszweck erhalten, beispielsweise um die Füße oder die Unterbeine und Knie anders federnd lagern zu können.

[0021] Nachzutragen bleibt noch, daß die Dicke der zweiten Schaumstoffbereiche 22 eta ¼ der Dicke des ersten Schaumstoffbereichs 11 entspricht.

[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Schaumstoffbereich 11 als Matte dargelegt. Die Matte ist mit Aufnahmen 19 versehen, in die der zweite Schaumstoffbereich 22 jeweils lösungsmittelfrei einsetzbar ist. Diese Matten 28 haben die Aufgabe eine Federkernmatratze abzudecken und so die Vorteile der unterschiedlichen Federwirkung der einzelnen Bereiche auch bei einer Federkernmatratze zur vollen Wirksamkeit bringen zu lassen. Der Aufbau dieser Matte ist ähnlich wie die Matratze bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen.

[0023] Wie bereits erwähnt sind die dargestellten Ausführungsformen nur beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung, diese ist nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind noch mancherlei Abänderungen möglich. Die Aufnahmen brauchten nicht, wie dargestellt, T-förmig gestaltet sein, sie könnten auch schwalbenschwanzförmig ausgebildet sind. Die zweiten Schaumstoffbereiche könnten auch über einzelne Vorsprünge, die pilzartig gestaltet sind, einzelne Bereiche der Aufnahme hintergreifen und so sicher an dem ersten Schaumstoffbereich gehaltert sein. Es erfolgt dann keine linienförmige Festlegung sondern eine punktuelle Festlegung der beiden Schaumstoffbereiche. Um eine volle Luftzirkulation zu gewährleisten, würde bei einer fertigen Matratze die Längsseiten mit luftdurchlässigen Schichten versehen sein.

Bezugszeichenliste:



[0024] 
10
Matratze
11
erster Schaumstoftbereich
12
obere Liegefläche
13
untere Liegefläche
14
Schulterzone
15
Mittelzone
16
Schulterzone
17
Durchbruch
18
Schlitze, von 17
19
Aufnahme
20
Hinterschneidung
21
rippenartiger Vorsprung an 22
22
zweiter Schaumstoftbereich
23
Längsseite, von 10
24
Längsseite, von 10
25
Verstärkungsteile (Lordosekeile)
26
Kanäle
27
Vertiefungen auf 12, 13
28
Matte



Ansprüche

1. Matratze mit einem ersten Schaumstoffbereich und einem zweiten Schaumstoffbereich, hierbei ist der zweite Schaumstoffbereich wenigstens bereichsweise in einer Aufnahme des ersten Schaumstoffbereichs angeordnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Schaumstoffbereich (22) klebmittelfrei am ersten Schaumstoffbereich (11) in der Aufnahme (19) befestigt ist, daß der zweite Schaumstoftbereich (22) in Draufsicht auf die Liegefläche der Matratze (10) sich quer zur Längsrichtung (23, 24) der Matratze (10) erstreckt und daß der Werkstoff einer der Schaumstoffbereiche (22, 11) gegenüber dem Werkstoff des anderen Bereich (11, 22) nach einer Belastung ein anderes Rückstellverhalten seines Werkstoff zeigt insbesondere ein langsames Rückstellverhalten.
 
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schaumstoftbereich (22) lösbar in den ersten Schaumstoftbereich (11) befestigt ist.
 
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schaumstoftbereich (22) und die Aufnahme sich von einer Längsseite (23, 24) der Matratze (10) zur anderen (24, 23) erstreckt.
 
4. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schaumstoftbereich (22) aus dem Werkstoff mit dem langsamen Rückstellverhalten aufgebaut ist und daß er an dem Teil der Matratze (10) angeordnet ist, an der die Schulterzonen (14) eines Matratzenbenutzers zur Anlage kommen.
 
5. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Liegeflächenseite (12, 17) zwei zweite Schaumstoffbereiche (22) zwischen sind.
 
6. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff des ersten Schaumstoffbereiches (11) nach Belastung eine hohe Rückstellkraft aufweist, die insbesondere eine sichere Rückstellung des Werkstoffes im Hüftbereich eines Benutzers gewährleistet.
 
7. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schaumstoftbereich (11) mit dem in der Aufnahme (19) befindlichen zweiten Schaumstoftbereich (22) mattenartig (28) eine Federkernmatratze abdeckt.
 
8. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Aufnahme (19) im ersten Schaumstoffbereich (22) Hinterschneidungen (20) vorgesehen sind, hinter der Vorsprünge (4) des zweiten Schaumstoffbereiches (22) eingreifen.
 
9. Matratze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterschneidungen (20) mit der Aufnahme (19) sowie die Vorsprünge (21) in Querrichtung der Matratze (10) gesehen eine T-förmige Gestalt aufweisen.
 
10. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Matratze (10) quer durch den ersten Schaumstoffbereich (11) verlaufende Durchbrüche (17) vorgesehen sind.
 
11. Matratze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (17) über Schlitze (18) mit einer Liegefläche (12, 13) der Matratze (10) in Verbindung stehen.
 
12. Matratze nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Lendenwirbelbereich (15) der Matratze (10) quer verlaufende Durchbrüche (17) vorgesehen sind, die Verstärkungskeile (25) einschubartig aufnehmen.
 
13. Matratze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (17) für die Verstärkungskeile (25) einen Durchmesser aufweisen, der etwa der Hälfte der Dicke der Matratze (10) entspricht.
 
14. Matratze nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmigen Verstärkungsteile (25) einen Querschnitt aufweisen, der eine handartige Gestalt zeigt.
 
15. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Liegebereich eines Benutzers im ersten Schaumstoffbereich (11) mehrere quer zur Längsrichtung der Matratze (10) verlaufende parallel nebeneinanderliegende Vertiefungen (27) vorgesehen sind.
 
16. Matratze nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (27) eine unterschiedliche Eindringtiefe in den Schaumstoffbereich (11) aufweisen, hierbei zeigen die mittleren der parallelen Vertiefungen eine größere Eindringtiefe als die seitlichen.
 
17. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Mittelbereichen (15) der beiden Liegeflächen (12, 13) einer Matratze (10) mittig quer zur Längsrichtung verlaufende nebeneinanderliegende Kanäle (26) vorgesehen sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht