[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine Rollerrotationsdruckmaschine.
[0002] US 5,127,322 beschreibt eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Satellitendruckwerk,
das einen zentralen Gegendruckzylinder und vier zugehörige Gummituchzylinder aufweist,
wobei ein jeweiliger Plattenzylinder an jeden Gummituchzylinder angestellt ist. Eine
Bahn wird nach unten in das Druckwerk geführt, um den zentralen Gegendruckzylinder
gewunden und nach oben aus dem Druckwerk herausgeführt. Für den Wechsel der auf dem
Plattenzylinder angebrachten Druckplatten ist ein bewegbarer Roboterarm vorgesehen.
Das System ist für ein schnelles Auswechseln von Druckplatten vorgesehen.
[0003] US 5, 323, 702 offenbart ein hülsenförmiges Druckgummituch für einen Gummituchzylinder
in einer Offsetdruckmaschine. Das hülsenförmige Druckgummituch wird axial auf einen
Gummituchzylinder aufgebracht und in gleicher Weise von diesem entfernt. Herkömmliche
Gummitücher und Zylinder, die einen Spalt oder Kanal aufweisen, der sich durch den
Druckspalt zwischen dem Gummituchzylinder und dem Plattenzylinder und zwischen dem
Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder hindurchbewegt, verursachen in dem Druckwerk
Schwingungen und Stöße, was die Druckqualität nachteilig beeinflußt. Mit einem spaltlosen
hülsenförmigen Gummituch kann ein Druckwerk bei hohen Geschwindigkeiten ohne nennenswerte
Schwingungen oder Stöße und bei minimiertem Schlupf der Druckflächen - was das Druckbild
verschmieren könnte - sowie ohne Überhitzung laufen.
[0004] EP 0 225 509 B1 offenbart eine Vorrichtung zum indirekten Bedrucken einer Bahn, welche
einen Druckmechanismus mit drei Zylindern umfaßt, die mit ihren jeweiligen Enden in
den beiden Seitenwänden einer Druckmaschine gelagert sind. Der Plattenzylinder sowie
der Gummituchzylinder tragen jeweilige auswechselbare Hülsen.
[0005] Zum Auswechseln der Hülse des Gummituchzylinders wird die Druckmaschine gestoppt,
der Gummituchzylinder von einer seiner zugeordneten Seitenwände freigegeben und die
Hülse von dem Zylinder entfernt oder auf diesen aufgebracht.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine
ein Gehäuse, das einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist, sowie einen zentralen
Gegendruckzylinder, der in einer ersten und zweiten Lagerung in dem ersten und zweiten
Gehäuseabschnitt gelagert ist. Das Druckwerk umfaßt ferner mindestens zwei Gummituchzylinder,
die sich in Kontakt mit dem zentralen Gegendruckzylinder befinden, und mindestens
zwei Plattenzylinder, die sich in Kontakt mit den Gummituchzylindern befinden. Die
Gummituchzylinder sind freitragend oder fliegend in dem ersten Gehäuseabschnitt gelagert,
d. h. sie sind während eines Einrichtens oder Stillstands des Druckwerks nur in dem
ersten Gehäuseabschnitt gestützt.
[0007] Da die Gummituchzylinder während des Einrichtens freitragend gelagert sind, können
hülsenförmige Gummitücher axial auf den Gummituchzylinder aufgebracht und in gleicher
Weise von diesem entfernt werden. Dies verkürzt die Rüstzeit im Vergleich zum herkömmlichen
Aufspannen flacher Gummitücher. Da das hülsenförmige Gummituch außerdem keinen Spalt
in seiner Außenfläche aufweist, sind die Schwingungen und/oder Stöße beseitigt, die
normalerweise entstehen, weg bei sich drehendem Gummituchzylinder der Spalt durch
den Druckspalt zwischen Plattenzylinder und Gummituchzylinder bewegt wird. Somit ist
die im Vergleich zu herkömmlichen Satellitendruckmaschinen und den verwendeten herkömmlichen
flachen Gummitüchern durch die genannten Schwingungen und Stöße verursachte Abnutzung
von Maschinenteilen und Druckdefekte vermindert, und es können Maschinengeschwindigkeiten
von beispielsweise 914 m (3000 feet) pro Minute erzielt werden.
[0008] Auch wird durch die Verwendung eines freitragenden Gummituchzylinders der Zugang
zu dem Druckwerk während des Einrichtens erleichtert.
[0009] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist der Plattenzylinder
während des Einrichtens ebenfalls freitragend in dem ersten Gehäuseabschnitt gelagert.
Dies ermöglicht die Verwendung von hülsenförmigen Druckformen, die schnell und in
einfacher Weise axial auf den Plattenzylinder aufgebracht und in gleicher Weise von
diesem entfernt werden können. Hierdurch ergibt sich eine noch leichtere Zugänglichkeit
zum Druckwerk während des Einrichtens. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung hülsenförmiger
Druckformen und Gummitücher anstatt der herkömmlichen Gummitücher und Druckplatten
besteht darin, daß es keinen Spalt in der Druckform oder dem Gummituch gibt, so daß
kein unbedruckter Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Seiten einer bedruckten
Bahn entsteht. Wenn also die Druckform aus einer flachen Platte besteht, deren gegenüberliegende
Enden zusammengefügt sind, wird der einzige nicht bedruckbare Bereich auf der Bahn
von der dünnen Naht in der Druckform verursacht werden. Wenn die hülsenförmige Druckform
ebenfalls nahtlos ist, dann entsteht kein unbedruckbarer Bereich auf der Bahn.
[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist der Gummituchzylinder
und/oder der Druckformzylinder sowohl während des Einrichtens, dh. während des Stillstands,
als auch während des Betriebs des Druckwerks in einer Seitenwand freitragend gelagert.
Dies verkürzt weiter die für den Gummituch- und/oder Druckformwechsel erforderliche
Zeit, weil dadurch die Notwendigkeit eines Freigabemechanismus an dem zweiten Gehäuseabschnitt
entfallt.
[0011] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden die hülsenförmigen
Druckformen und/oder die hülsenförmigen Gummitücher mittels Druckluft, die durch sich
in der Außenumfangsfläche des Druckformzylinders und/oder des Gummituchzylinders befindliche
Öffnungen zugeführt wird, gedehnt, um die Druckformen und/oder Gummitücher auf den
jeweiligen Zylinder aufzubringen oder von diesem zu entfernen.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Seitenregistereinstellsystem
vorgesehen, durch das während der Dehnung der Druckform durch Luftdruck eine seitliche
Position der Druckform bezüglich des Druckformzylinders automatisch eingestellt wird.
Hierzu ist ein erster Stift an dem ersten Ende eines jeden Druckformzylinders vorgesehen,
um die hülsenförmigen Druckformen auf den Druckformzylindern seitlich zu justieren.
Weiterhin umfaßt das Seitenregistereinstellsystem vorzugsweise einen zweiten Stift
an dem zweiten Ende eines jeden Druckformzylinders, wobei jeder zweite Stift in einer
Bohrung im Druckformzylinder bewegbar angebracht ist. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Betätigungseinrichtung vorgesehen, um jeden der zweiten Stifte
radial in die Bohrungen hinein und aus den Bohrungen heraus zu bewegen. Weiterhin
kann es vorgesehen sein, daß weitere Stifte entlang der Außenumfangsfläche eines jeden
Druckformzylinders angeordnet sind, um eine Vielzahl von hülsenförmigen Druckformen
auf jedem Druckformzylinder in axialer Richtung zu positionieren, wobei die weiteren
Stifte in jeweiligen weiteren, in jedem Druckformzylinder geformten Bohrungen bewegbar
angebracht sein können und eine jeweilige Betätigungseinrichtung damit verbunden ist,
in der Weise, daß jeder der weiteren Stifte vorzugsweise individuell steuerbar ist.
[0013] Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung umfaßt ein Druckwerk mit einem automatischen
Seitenregistereinstellsystem die folgenden Merkmalet:
einen Druckformzylinder mit einer darauf angebrachten hülsenförmigen Druckform, einen
an einem ersten Ende der Außenfläche des Druckformzylinders angebrachten ersten Stift
und einen an dem zweiten Ende der Außenfläche des Druckformzylinders angebrachten
zweiten Stift, wobei der zweite Stift in einer in dem Druckformzylinder geformten
Bohrung bewegbar angebracht ist und sich eine Vielzahl von Öffnungen in der Außenfläche
des Druckformzylinders befinden,
einen mit dem Druckformzylinder verbundenen Hülsendehnungsmechanismus, durch welchen
Druckluft durch die Vielzahl von Öffnungen geführt wird, um die Druckform radial zu
dehnen und eine mit dem zweiten Stift verbundene Betätigungseinrichtung, durch welche
der zweite Stift radial in die Bohrung hinein und aus der Bohrung heraus bewegt wird,
um das Seitenregister der Druckform einzustellen.
[0014] Weiterhin können eine Vielzahl von Druckformen auf dem Druckformzylinder angebracht
und entlang der Außenumfangsfläche des Druckformzylinders weitere Stifte vorgesehen
sein, wobei jeder der weiteren Stifte in jeweiligen weiteren, im Druckformzylinder
geformten Bohrungen bewegbar angeordnet ist. Das Druckwerk kann hierbei ferner eine
jeweilige, einem jeden weiteren Stift zugeordnete Betätigungseinrichtung und eine
mit den Betätigungseinrichtungen verbundene Steuereinheit umfassen, die die Seitenregistereinstellung
einer jeden der Druckformen steuert, indem sie die Bewegung des zweiten Stiftes und
der weiteren Stifte in ihre jeweiligen Bohrungen hinein und aus ihren jeweiligen Bohrungen
heraus über die zugeordneten Betätigungseinrichtungen individuell steuert.
[0015] Gemäß einem letzten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein System
zum automatischen Einstellen des Umfangsregisters des Druckwerks vorgesehen. Durch
einen elektrischen Motor wird ein Rad gedreht, das mit der Außenumfangsfläche der
hülsenförmigen Druckform in Kontakt ist, während diese durch Druckluft gedehnt wird
und dadurch auf der Umfangsfläche des zugehörigen Zylinders frei drehbar ist. Durch
die über den elektrischen Motor gesteuerte Drehung des Rades auf der Umfangsfläche
der hülsenförmige Druckform wird die Druckform solange um den Druckformzylinder gedreht,
bis die Paßgenauigkeit bzw. Passerhaltigkeit des Umfangsregisters erzielt ist.
[0016] Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung umfaßt ein Offsetdruckwerk bevorzugter
Weise die folgenden Merkmale:
einen Druckformzylinder mit einer darauf angebrachten hülsenförmigen Druckform, eine
sich an der Außenfläche des Druckformzylinders befindliche erste Marke, eine sich
an der Außenfläche des Druckformzylinders befindliche zweite Marke, eine Vielzahl
von sich in der Außenfläche des Druckformzylinders befindliche Öffnungen, einen mit
dem Druckformzylinder verbundenen Hülsendehnungsmechanismus, durch welchen Druckluft
durch die Vielzahl von Öffnungen geführt wird, um die Druckform radial zu dehnen;
ein Motor mit einem darauf angebrachten Rad, das die Druckform kontaktiert, wenn sich
diese in ihrem gedehnten Zustand befindet, einen neben dem Druckformzylinder angebrachten
ersten Sensor zum Abtasten der ersten Marke, einen neben dem Druckformzylinder angebrachten
zweiten Sensor zum Abtasten der zweiten Marke, eine Steuereinheit mit einem dem ersten
Sensor zugeordneten ersten Eingang, einem dem zweiten Sensor zugeordneten zweiten
Eingang, und einem dem Motor zugeordneten Ausgang, wobei die Steuereinheit die umfängliche
Position der Druckform relativ zum Druckformzylinder auf der Basis der von dem ersten
und zweiten Sensor erhaltenen Signale steuert.
[0017] Die Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend
erklärten Zeichnungen näher erläutert.
[0018] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Satellitendruckwerks gemäß vorliegender Erfindung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt des Druckwerks der Fig. 1 mit einem freitragenden Gummituchzylinder
gemäß vorliegender Erfindung;
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt des Druckwerks der Fig. 1 mit einem freitragenden
Gummituchzylinder und einem freitragenden Druckformzylinder gemäß vorliegender Erfindung;
- Fig. 4
- einen Querschnitt des Druckwerks der Fig. 1, worin der Druckformzylinder und der Gummituchzylinder
zusätzlich durch eine an der zweiten Seitenwand montierte Platte gestützt werden;
- Fig. 5
- ein automatisches Registereinstellsystem gemäß vorliegender Erfindung;
- Fig. 6
- einen Druckformzylinder oder Gummituchzylinder mit zwei darauf angeordneten Hülsen;
- Fig. 7
- einen Druckformzylinder oder Gummituchzylinder mit vier darauf angebrachten Hülsen;
- Fig. 8
- einen Druckformzylinder, auf den drei hülsenförmige Druckformen angebracht sind und
welcher einen Stift für die seitliche Registereinstellung aufweist;
- Fig. 9
- einen Druckformzylinder mit drei hülsenförmigen Druckformen und drei konischen Stiften
für die seitliche Registereinstellung;
- Fig. 10
- eine Ansicht eines Stiftes und des zugehörigen Betätigungsmechanismus zum Bewegen
des Stiftes.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Satellitendruckwerk 1, das z. B. in Rollenrotationsdruckmaschinen
für den Zeitungsdruck verwendet wird. Es umfaßt einen sich in der Mitte des Druckwerks
1 befindlichen zentralen Gegendruckzylinder 2 und vier an den zentralen Gegendruckzylinder
2 angestellte und mit diesem in Kontakt stehende Gummituchzylinder 4. Das Druckwerk
umfaßt ferner vier Druckformzylinder 6 , die entsprechend an die jeweiligen Gummituchzylinder
4 angestellt sind. Jeder Druckformzylinder ist ferner in Kontakt mit einem jeweiligen
Farbwerk 8, das Farbwalzen 9 aufweist. Das Verhältnis des Umfangs des zentralen Gegendruckzylinders
zu den Gummituchzylindern kann beispielsweise 2:1, 4:1 oder irgend ein ganzzahliges
Vielfaches sein. Obschon Fig. 1 nur ein Farbwerk 8 zeigt, sollte es verstanden sein,
daß für jeden Druckformzylinder 6 ein jeweiliges Farbwerk 8 vorhanden ist. Jedes Farbwerk
8 führt dem zugeordneten Druckformzylinder 6 eine andere Farbe zu, so daß in dem in
Fig. 1 dargestellten Druckwerk 1 vier verschiedene Farben, z. B. Schwarz, Magenta,
Cyan und Gelb auf die Bahn 12 gedruckt werden können. Selbstverständlich könnte das
Druckwerk 1 alternativ für den Druck einer fünften Farbe, z. B. Gold oder einer anderen
speziellen Farbe ausgestaltet werden, indem zusätzlich ein Druckformzylinder 6, ein
Gummituchzylinder 4 und ein Farbwerk 8 auf dem Gegendruckzylinder 2 angeordnet wird.
[0020] Weitere Farben können durch eine Teilung der Farbwerke hinzugefügt werden, so daß
ein Farbwerk zwei Farben auf einmal drucken kann. Wenn z. B. die Bahn 12 breiter als
eine Seite des Druckprodukts ist, kann jeder Druckformzylinder mehrere ihm zugeordnete
Farbwerke aufweisen, wobei jedes Farbwerk auf eine andere Seite oder Gruppe von Seiten
des Druckprodukts Farbe zuführt. Jedem Druckformzylinder 6 ist ein Feuchtwerk 10 zugeordnet.
Beim Naß-Offsetdruck führen die Feuchtwerke 10 den Druckplatten Feuchtmittel zu. Bei
Verwendung des Druckwerks 1 für den Trocken-Offsetdruck und den wasserlosen oder "single
fluid" Druck sind die Feuchtwerke 10 nicht erforderlich. Wenn das Druckwerk 1 ausschließlich
für den Trocken-Offsetdruck eingesetzt wird, kann auf die Feuchtwerke 10 gänzlich
verzichtet werden.
[0021] Die Bahn 12 wird durch einen oberen Einlauf in das Druckwerk 1 geführt, um einen
zentralen Gegendruckzylinder 2 herumgeführt, durch den von den Gummituchzylindern
4 und dem zentralen Gegendruckzylinder 2 gebildeten Druckspalt geführt und verlaßt
das Druckwerk 1 durch den oberen Einlauf. Selbstverständlich kann die Bahn 12 auch
von links, von rechts oder von unten in das Druckwerk 1 geführt werden und dieses
in jede gewünschte Richtung verlassen. Für manche Druckaufträge kann es z. B. gewünscht
sein, daß die Bahn von einer anderen Richtung an dem Druckwerk 1 ausläuft als sie
in das Druckwerk einläuft. Um den Pfad der Bahn zu ändern, nachdem diese den letzten
Gummituchzylinder verlassen hat, kann z. B. eine durch Druckluft, mechanisch oder
in sonstiger Weise betätigte Umlenkwalze für eine Richtungsänderung der Bahn eingesetzt
werden, ohne daß dabei das Druckbild auf der Bahn verschmiert wird.
[0022] Fig. 2 zeigt das Satellitendruckwerk der Fig. 1 mit freitragend gelagerten Gummituchzylindern
4 und mit Druckformzylindern 6, die an beiden Enden gelagert sind.
[0023] Fig. 3 zeigt das Satellitendruckwerk der Fig. 1 mit freitragend gelagerten Gummituchzylindern
4 und Druckformzylindern 6. Die Zylinder 2, 4, 6 und die Farbwalzen 9 sind in einem
Gehäuse 14 angeordnet, das einen von Seitenwänden 14a und 14b jeweils gebildeten ersten
und zweiten Gehäuseabschnitt umfaßt.
[0024] Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, werden die Zylinder 2, 4 und 6 jeweils direkt durch
einen elektrischen Motor 16, 18, 20 und die mit den Zylindern jeweils verbundenen
Antriebswellen angetrieben. Die Motoren 16, 18, 20 sind mit einer zentralen Steuereinheit
21 des Druckwerks 1 verbunden, die vorzugsweise die Geschwindigkeit eines jeden Motors
16, 18, 20 individuell steuert. Jedoch können die Zylinder 2, 4, 6 alternativ auch
durch einen gemeinsames Antriebssystem angetrieben werden. Zum Beispiel könnten alle
Zylinder 2, 4, 6 durch einen zentralen Motor über herkömmiiche Wellen und Getriebegehäuse,
einen Getriebezug oder einen Riemen- und Antriebswellenantrieb (nicht gezeigt) angetrieben
werden.
[0025] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist der zentrale
Gegendruckzylinder 2 in der ersten und zweiten Seitenwand 14a, 14b des Gehäuses 14
drehbar gelagert, und zwar mittels eines ersten und zweiten Zylinderzapfens 22a, 22b
in zugehörigen Lagerungen, die in den jeweiligen Seitenwänden 14a, 14b angeordnet
sind. Der den zweiten Zylinderzapfen 22b des zentralen Gegendruckzylinders 2 tragende
Teil der zweiten Seitenwand 14b wird durch eine Stütze oder einen Support 24gebildet,
der sich vorzugsweise von dem oberen Ende des Gehäuses 14 nach unten erstreckt, wie
dies in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigt ist.
[0026] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist der Gummituchzylinder 4 drehbar und freitragend
gelagert, d. h. er ist zu allen Zeiten nur an einer Seite gestützt. In Fig. 2 ist
der Gummituchzylinder 4 mit einem Zylinderzapfen 26 in der ersten Seitenwand 14a gelagert
Der Zylinderzapfen 26 ist drehbar in einem Paar sich in der Seitenwand 14a befindlichen
Lagerungen 29 aufgenommen. Alternativ können die beiden Lagerungen 29 der Fig. 2 durch
eine einzige große Lagerung ersetzt werden. Der Druckformzylinder 6 ist mit einem
ersten und zweiten Zylinderzapfen 28a und 28b und den zugehörigen Lagerungen in der
ersten und zweiten Seitenwand 14a und 14b des Gehäuses 14 gelagert. Eine Druckform
50 wird in bekannter Weise radial auf den Druckformzylinder 6 aufgebracht, z. B. magnetisch
oder mittels eines Spaltes in dem Druckformzylinder. Es ist eine Öffnung 30 in der
zweiten Seitenwand 14b des Gehäuses 14 vorgesehen, um ein axiales Entfernen eines
Gummituchs 40 zu ermöglichen.
[0027] In dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind der
Druckformzylinder 6 sowie der Gummituchzylinder 4 in der ersten Seitenwand 14a in
der gleichen Weise freitragend gelagert, wie oben im Zusammenhang mit dem Gummituchzylinder
4 beschrieben. Beide Zylinder 4, 6 sind mit einem jeweiligen Zylinderzapfen und der
zugehörigen Lagerung in der ersten Seitenwand 14a aufgenommen. Die Öffnung 30 in der
zweiten Seitenwand 14b ist erweitert, um ein axiales Entfernen der Druckform 50 und
des Gummituchs 40 zu ermöglichen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Druckform
50 so gestaltet, daß diese sich für axiales Aufschieben und Entfernen eignet, z. B.
in der Form einer Hülse. Somit können die Druckform 50 und das Gummituch 40 schnell
und problemlos aus dem Druckwerk 1 entfernt werden, indem diese einfach aus dem Gehäuse
14 durch die Öffnung 30 in der zweiten Seitenwand 14b herausbewegt werden, wenn das
Druckwerk 1 nicht in Betrieb ist.
[0028] Um die Festigkeit des Gehäuses 14 zu verbessern, kann die erste Seitenwand 14a des
Gehäuses 14 vollständig oder teilweise verstärkt werden, im besonderen in dem Abschnitt,
wo die Zylinder 4 und 6 freitragend gelagert sind. In den Fig. 2 und 3 ist z. B. die
Seitenwand 14a mit einer zusätzlichen Stütze 31 als teilweise Verstärkung zur Stützung
der freitragenden Zylinder gezeigt.
[0029] Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind Druckformzylinder und Gummituchzylinder
4, 6 während des Druckbetriebs in beiden Seitenrahmen 14a und 14b gelagert. Während
des Wechsels der Druckform 50, bzw. des Gummituches 40 bzw. im abgestellten Zustand
sind jedoch der Gummituchzylinder 4 und/oder der Druckformzylinger 6 nur in dem Seitenrahmen
14a gestützt. Deshalb ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Seitenplatte
32 in der Öffnung 30 angebracht und durch den Seitenrahmen 14b gestützt. Die Platte
32 weist lösbare Klemmen zum Befestigen und Freigeben der Zylinder 4, 6 auf Gemäß
vorliegender Erfindung können Lagerungen 33 permanent in Lagergehäusen an jeweiligen
Zylinderzapfen 26 b/2 und 28 b/2 angebracht und die lösbaren Klemmen so gestaltet
sein, daß diese die Lagergehäuse befestigen und freigeben. Alternativ können die Lagerungen
permanent in der Platte 32 angebracht und die losbaren Klemmen so gestaltet sein,
daß diese die jeweiligen Zylinderzapfen befestigen und freigeben. Die Platte 32 ist
durch eine Betätigungseinrichtung vorzugsweise um eine sich senkrecht erstreckende
Achse schwenkbar, um die Öffnung 30 automatisch zu öffnen und zu schließen. Eine solche
Platte 32 mit lösbaren Klemmen ist im Detail in US 5,241,905 beschrieben.
[0030] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist das Gummituch
40 auf dem Gummituchzylinder 4 als eine spaltlose Hülse gestaltet, vorzugsweise in
der in US 5,323,702 beschriebenen Art und Weise. Um das hülsenförmige Gummituch 40
leicht aufden Gummituchzylinder 4 aufbringen zu können, ist mindestens ein Satz Öffnungen
42 um die Umfangsfläche des Gummituchzylinders 40 herum angeordnet; diese Öffnungen
42 sind über ein Ventil 46 mit einer Druckluftquelle 44 verbunden. Das Ventil 46 wird
wiederum durch die zentrale Steuereinheit 21 betätigt Nachdem das Druckwerk gestoppt
ist, betätigt die Steuereinheit 21 das Ventil 46, und es wird durch die Öffnungen
42 Druckluft von der Druckluftquelle 44 zugeführt, wodurch die Gummituchhülse 40 gedehnt
wird. Im gedehnten Zustand kann das Gummituch durch die in der Seitenwand 14b des
Druckwerks gebildete Öffnung leicht von dem Gummituchzylinder 4 entfernt werden. Fig.2
zeigt z. B. drei Sätze von Öffnungen 42 über die Länge des Zylinders 4.
[0031] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind die auf den
Druckformzylinder 6 aufgebrachten Druckformen 50 als Hülsen ausgebildet. Das Anbringen
der hülsenförmigen Druckform 50 kann in der gleichen Weise erfolgen wie oben für das
Gummituch 40 beschrieben. Somit wird die Druckform 50 durch die in der Seitenwand
14b des Druckwerks 1 gebildete Öffnung installiert und entfernt. Mittels eines von
der zentralen Steuereinheit 21 betätigten Ventils 56 wird von der Druckluftquelle
44 Druckluft durch sich in der Umfangsfläche des Druckformzylinders 6 befindliche
Öffnungen 52 zugeführt.
[0032] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung können mehrere
hülsenförmige Gummitücher oder Druckformen 40, 50 auf jedem Gummituch- oder Druckformzylinder
4, 6 angebracht werden. Die Öffnungen 42, 52 sind so angeordnet, daß mindestens ein
Satz von Öffnungen 42, 52 sich unter einem jeweiligen Gummituch oder einer jeweiligen
Druckform 40, 50 befindet, während diese auf die Zylinder 4, 6 geschoben oder von
diesen entfernt werden. Deshalb ist der Abstand zwischen den Öffnungen 42, 52 so gewählt,
daß dieser zwischen zwei Sätzen von Öffnungen 42, 52 etwas geringer ist als die Breite
der jeweiligen Gummitücher oder Druckformen 40, 50.
[0033] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung sind die Öffnungen
42, 52 in der Weise angeordnet, daß sich beim Aufbringen auf die Zylinder 4, 6 oder
beim Entfernen von diesen mindestens zwei Sätze von Öffnungen 42, 52 unter einer jeweiligen
Gummituch- oder Druckformhülse 40, 50 befinden. Dabei ist der Abstand der Öffnungen
42, 52 voneinander so gewählt, daß dieser zwischen zwei Sätzen von Öffnungen etwas
geringer ist als die halbe Breite der jeweiligen Gummitücher oder Druckformen 40,
50.
[0034] Gemäß dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist
ein automatisches Registereinstellsystem 60 für hülsenförmige Druckformen 50 vorgesehen,
welches eine automatische Registereinstellung bei laufendem Druckwerk 1 sowie bei
stillstehendem Druckwerk ermöglicht. Wie in Fig. 5 gezeigt, umfaßt das System 60 einen
elektrischen Motor 62, vorzugsweise einen Schrittmotor, der z. B. durch die zentrale
Steuereinheit 21 des Druckwerks 1 gesteuert wird Wenn das Druckluftsystem aktiviert
ist und die Druckform sich in ihrem gedehnten Zustand befindet, wird der Motor 62
derart gesteuert, daß die hülsenförmige Druckform 50 durch ein Rad 66, das die Außenfläche
der Druckform 50 kontaktiert, automatisch gedreht wird. Das automatische Registereinstellsystem
60 umfaßt ferner einen mit der Steuereinheit 21 verbundenen ersten Sensor 68 zum Abtasten
der Position der Druckform 50, z. B. zum Detektieren einer sich auf der Druckform
50 befindlichen ersten Marke 70, die vorzugsweise an einem Ende der Druckform 50 plaziert
ist. Außerdem ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Menge der
durch die Öffnungen 52 zugeführten Druckluft geringer als die für das axiale Entfernen
der Druckform 50 benötigte Druckluft, jedoch ausreichend, um die Reibung zwischen
der Druckform 50 und dem Druckformzylinder 6 zu überwinden und eine automatische Registereinstellung
zu erreichen.
[0035] Mit der Steuereinheit 21 ist ferner ein zweiter Sensor 69 zum Abtasten der Position
des Zylinders 6 verbunden, z. B. zum Detektieren einer sich auf dem Zylinder 6 befindlichen
zweiten Marke 71. Die zweite Marke 71 liefert eine Bezugsposition, auf welche die
erste Marke 70 eingestellt wird, und die korrekte Registereinstellung wird als eine
gewünschten Abweichung der ersten Marke 70 von der zweiten Marke 71 definiert. Das
Registereinstellsystem 60 kann beispielsweise in der Weisae konfiguriert sein, daß
es die erste Marke 70 in einem Winkel von z. B. 0°, 45° oder 90° vor der zweiten Marke
71 hält.
[0036] Der erste und zweite Sensor 68, 69, können von bekannter Ausführung z. B. optische
Sensoren oder Näherungsschalter. Außerdem brauchen der erste Sensor und zweite Sensor
nicht vom gleichen Typ zu sein.
[0037] In dem nachfolgend beschriebenen Darstellungsbeispiel ist das Registereinstellsystem
60 so gestaltet, daß eine Null-Grad Abweichung der ersten Marke von der zweiten Marke
als die korrekte Registereinstellung definiert ist. Ein Vorgang zur Erlangung einer
umfänglichen Registereinstellung während des Stillstandes des Druckwerks lauft wie
folgt ab: Zuerst wird der Zylinder 6 gedreht, bis der zweite Sensor detektiert, daß
die zweite Marke 71 die gewünschte Bezugsposition erreicht hat. Dann wird die Druckluft
eingeschaltet, um die Druckform 50 zu dehnen, und die Steuereinheit 21 treibt den
elektrischen Motor 62 solange bis der erste Sensor 68 die erste Marke 70 detektiert
und schaltet die Druckluft ab. Nach dem Abschalten der Druckluft schrumpft die Druckform
und klemmt sich auf dem Zylinder 6 fest. Das automatische Registereinstellsystem 60
erlaubt es, die Registereinstellung eines, zweier oder mehrerer auf einen Zylinder
6 aufgebrachter Druckformen 50 vorzunehmen, wenn eine entsprechende Anzahl elektrischer
Motoren 62, Räder 66, Sensoren 68, 69 und Marken 70, 71 vorgesehen sind. Wie in Fig.
5 gezeigt, können die jeder hülsenförmigen Druckform 50 zugeordneten Öffnungen 52
des Druckformzylinders 6 über individuell betätigbare Ventile 56 mit der Druckluftquelle
44 verbunden werden, so daß die Registereinstellung der Druckformen 50 individuell
erfolgen kann.
[0038] Ein Vorgang zur Registereinstellung während des Maschinenlaufs ist z. B. folgender:
Zuerst wird der Gummituchzylinder 4 vom Druckformzylinder 6 abgestellt. Dann wird
die Druckluft eingeschaltet und die Druckformhülse 50 gedehnt, während sich die Zylinder
4, 6 noch drehen. Danach wird durch den elektrischen Motor 62 zuerst die Druckformhülse
50 mit der gleichen Geschwindigkeit und in der gleichen Richtung wie der Druckformzylinder
6 gedreht, so daß es im wesentlichen keine relative Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
der Druckformhülse 50 und dem Druckformzylinder 6 gibt. Im Anschluß daran überwacht
die Steuereinheit 21 den Output des ersten und zweiten Sensors 68, 69. Falls die Steuereinheit
21 eine zeitliche Differenz zwischen der Signalerzeugung, d. h. dem Triggern des ersten
und des zweiten Sensors 68, 69 registriert, wird die Geschwindigkeit des Motors 62
vermindert oder erhöht, bis die zeitliche Differenz eliminiert ist. Bei Verwendung
eines von der Steuereinheit 21 gesteuerten Schrittmotors 62 kann die Verminderung
oder Erhöhung der Geschwindigkeit des Schrittmotors 62 jeweils durch ein Erhöhen oder
Vermindern der Anzahl der Schritte pro Sekunde erzielt werden.
[0039] Gemäß dem in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsbeispiel können zwei oder mehrere
Gummitücher 40 oder Druckformen 50 auf einem einzigen Gummituchzylinder 4 oder Druckformzylinder
6 angebracht sein. Mit zwei oder mehreren Druckformen 50 auf dem Druckformzylinder
kann ein Wechsel von einer Druckarbeit zur anderen schnell und effizient stattfinden.
Dies ist besonders hilfreich beim Zeitungsdruck, bei welchen ein häufiger Wechsel
der Druckbildes erforderlich ist.
[0040] Bei Verwendung von zwei oder mehreren Gummitüchern 40 auf einem Gummituchzylinder
ist es möglich, diese periodisch auszutauschen. Der Austausch von Gummitüchern 40
empfiehlt sich z. B. wenn ein Gummituch ein und dasselbe Bild für eine lange Zeit
gedruckt hat. Durch den Austausch der Gummitücher wird auf jeweils anderen Abschnitten
des Gummituchs gedruckt, wodurch die Druckqualität erhöht und die Lebensdauer des
Gummituchs verlängert werden können. Wenn außerdem die Gummitücher nur in einem Abschnitt
des Gummituchzylinders beschädigt werden, kann das jeweils bechädigte Gummituch ausgewechselt
werden, während die anderen Gummitücher in ihrer Position auf dem Zylinder 4 verbleiben
können. Wenn z. B. ein einziges Gummituch verwendet wird, erfordert ein Defekt auf
einer Seite einer 97 cm (38 inches) breiten Bahn das Auswechseln eines Gummituchs
von 97 cm. Wenn jedoch zwei 48,5 cm-Gummitücher (19 inch-blankets) verwendet werden,
erfordert ein Defekt auf einer Seite der Bahn das Auswechseln nur eines Gummituchs
mit einer Breite von 48,5 cm, wodurch die duch die Beschädigung entstehenden Kosten
reduziert werden.
[0041] Gemäß einer in den Fig. 8, 9 und 10 gezeigten weiteren Ausführungsform der Erfindung,
welche eine seitlie chRegistereinstellung einer, zweier oder mehrerer Druckformen
50 (z. B. der in den Fig. 8 und 9 gezeigten drei Druckformen 50a, 50b, 50c) vorsieht,
sind ferner an mindestens einem Ende des Druckformzylinders 6 Stifte 80 angeordnet.
Der in Fig. 8 gezeigte Stift 80 ist vorzugsweise ein gerader Stift, der sich am Ende
des in dem Gehäuse 14a gelagerten Druckformzylinders 6 befindet. Dieser Stift 80 ermöglicht
beim Aufbringen der Druckform 50a auf den Druckformzylinder 6 einen prazisen Stopp
und eine präzise Positionierung der Druckform 50a sowie eine seitliche Registereinstellung
der Druckform 50a, weg diese durch den elektrischen Motor 62a des Registereinstellsystems
60 gedreht wird.
[0042] In dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel kann ferner ein zweiter Stift 82 vorgesehen
sein, der in einem sich in der Oberflache des Druckzylinders 6 befindlichen Loch/Bohrung
angeordnet sein kann und durch einen Betätigungsmechanismus 86 vorzugsweise radial
aus dem Loch 84 herausbewegbar ist. Der Betätigungsmechanismus 86 kann z. B. ein pneumatischer
Zylinder, ein Magnetspulenantrieb/Elektromagnet oder ein manuell aktivierter Hebelmechanismus
sein, der den Stift 82 aus dem Loch 84 herausbewegt, nachdem eine einzelne Druckform
50 oder mehrere Druckformen 50, z. B. die Druckformen 50a, 50b, 50c, auf den Druckformzylinder
6 bewegt worden sind. In der bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Kopfende
des Stifts 82 vorzugsweise von konischer oder sich verjüngender Form, und der jeweilige
Endteil der Druckform 50 oder 50c bedeckt das Loch 84 teilweise in der Weise, daß
die Druckform 50 oder 50c automatisch weiter auf den Druckformzylinder bewegt wird,
während sich der Stift 82 aus dem Loch 84 herausbewegt, bis die Bewegung der Druckform
durch den am anderen Ende des Plattenzylinders 6 angeordneten ersten Stift 80 gestoppt
wird. In dem Gummituchzylinder kann ein korrespondierendes Loch vorgesehen sein, um
den sich erstreckenden Stift 82 aufzunehmen. Somit ist das Seitenregister der Druckformhülsen
50 präzise und leicht einstellbar. In diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind
die aneinandergrenzenden Kanten der benachbarten Druckformen 50, z. B. der Druckformen
50a, 50b, 50c der Fig. 8, Kante-an-Kante angeordnet, so daß das Seitenregister der
Hülsen 50a, 50b, 50c nur durch den geraden Stift 80 und und den konischen Stift 82
eingestellt wird.
[0043] Gemäß einem weiteren, in Fig. 9 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung, sind
zwischen zwei aneinandergrenzenden Druckformen 50, z. B. den Druckformen 50a und 50b
oder 50b und 50c, zusätzliche Stifte 90, 92 vorgesehen, um das Seitenregister jeder
Druckform 50a, 50b, 50c einzeln einzustellen. Die Stifte, 90, 92 sind vorzugsweise
von gleicher Konstruktion und werden in der gleichen Weise betätigt wie der Stift
82, um eine seitliche Bewegung der aneinandergrenzenden Druckformen zu erzielen.
[0044] Außerdem kann der Stift 80 auch in einem jeweiligen Loch in dem Druckformzylinder
bewegbar angeordnet und durch einen Betätigungsmechanismus 86 individuell gesteuert
werden, um eine seitliche Bewegung der aneinandergrenzenden Druckformen zu erzielen.
[0045] Obschon die Stifte 80, 82, 90, 92 vorzugsweise konisch ausgebildet sind, können diese
auch beliebig anders, z. B. zylindrisch, rechteckig oder oktogonal geformt sein.
[0046] Die Betätigungsmechanismen 86 werden vorzugsweise von der zentralen Steuereinheit
21 der Druckmaschine gesteuert und können beim Vorhandensein von pneumatischen Zylindern
von der Druckluftquelle 44 versorgt werden. Beim Aufschieben der einen oder der mehreren
Druckformen 50 aufden Zylinder 6 werden die Stifte 82, 90, 92 durch den Betätigungsmechanismus
86 vollkommen in ihre jeweiligen Löcher 84 zurückgezogen, und sie werden aus diesen
wieder herausbewegt, nachdem die durch Druckluft gedehnten Hülsen 50a, 50b, 50c auf
den Zylinder 6 bewegt worden sind. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
weisen die Druckformen an ihren Enden Kerben auf, in welchen die konischen Stifte
82, 90, 92 aufgenommen werden.
[0047] Wenn auch die Mechanismen zur Steuerung der umfänglichen und seitlichen Registereinstellung
in den obigen Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit einem Satellitendruckwerk
mit einem zentralen Gegendruckzylinder beschrieben worden sind, schließt dies nicht
aus, daß diese Mechanismen auch in Druckwerken ohne einen zentralen Gegendruckzylinder
verwendet werden können.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0048]
- 1
- Satellitendruckwerk
- 2
- Gegendruckzylinder
- 4
- Gummituchzylinder
- 6
- Druckformzylinder
- 8
- Farbwerk
- 9
- Farbwalzen
- 10
- Feuchtwerk
- 12
- Bahn
- 14
- Gehäuse
- 14a
- Seitenwand des Gehäuses 14
- 14b
- Seitenwand des Gehäuses 14
- 16
- elektrischer Motor
- 18
- elektrischer Motor
- 20
- elektrischer Motor
- 21
- zentrale Steuereinheit
- 22a
- Zylinderzapfen (Gegendruckzylinder 2)
- 22b
- Zylinderzapfen (Gegendruckzylinder 2)
- 24
- Stütze
- 26
- Zylinderzapfen (Gummituchzylinder 4)
- 26b/2
- Zylinderzapfen (Fig. 4)
- 28a
- Zylinderzapfen (Druckformzylinder 6)
- 28b
- Zylinderzapfen (Druckformzylinder 6)
- 28b/2
- Zylinderzapfen (Fig. 4)
- 29
- Lagerung des Zylinderzapfens 26
- 30
- Öffnung der Seitenwand 14b
- 31
- Stütze
- 32
- Seitenplatte in der Öffnung 30
- 33
- Lagerungen
- 40
- Gummituch (spaltlose Hülse)
- 42
- Öffnungen des Gummituchzylinders 4
- 44
- Druckluftquelle
- 46
- Ventil
- 50
- hülsenförmige Druckform
- 50 a, b, c
- hülsenförmige Druckformen (Fig. 8)
- 52
- Öffnungen des Druckformzylinders 6
- 56
- Ventil
- 60
- Registereinstellsystem
- 62
- elektrischer Motor
- 62a
- elektrischer Motor (Fig. 9)
- 66
- Rad
- 68
- erster Sensor
- 69
- zweiter Sensor
- 70
- erste Marke
- 71
- zweite Marke
- 80
- erster Stift
- 82
- zweiter Stift (Fig. 8)
- 84
- Loch
- 86
- Betätigungsmechanismus
- 90
- Stift (Fig. 8)
- 92
- Stift (Fig. 8)
1. Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine, welche die folgenden Merkmale umfaßt:
ein Gehäuse (14) mit einem ersten und einem zweiten Gehäuseabschnitt (14a, 14b), einen
von der zu bedruckenden Bahn zumindest teilweise umschlungenen zentralen Gegendruckzylinder
(2), der mit seinem ersten Zylinderzapfen (22a) im ersten Gehäuseabschnitt (14a) und
mit seinem zweiten Zylinderzapfen (22b) im zweiten Gehäuseabschnitt (14b) drehbar
gelagert ist, mindestens zwei an den zentralen Gegendruckzylinder (2) angestellte
Gummituchzylinder (4), die mit ihrem ersten Zylinderzapfen (26) im ersten Gehäuseabschnitt
(14a) beim Stillstand des Druckwerks (1) fliegend gelagert sind, und mit mindestens
zwei Druckformzylindern (6), von denen ein jeder einem Gummituchzylinder (4) zugeordnet
ist.
2. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckformzylinder (6) im ersten Gehäuseabschnitt (14a) beim Stillstand des
Druckwerks (1) fliegend gelagert sind.
3. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummituchzylinder (4) während des Betriebs des Druckwerks (1) sowohl im ersten
(14a), als auch im zweiten Gehäuseabschnitt (14b) drehbar gelagert sind.
4. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckformzylinder (6) während des Betriebs des Druckwerks (1) sowohl im ersten
Gehäuseabschnitt (14a), als auch im zweiten Gehäuseabschnitt (14b) drehbar gelagert
sind.
5. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummituchzylinder (4) während des Betriebs des Druckwerks (1) fliegend gelagert
sind.
6. Druckwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckformzylinder (6) während des Betriebs des Druckwerks (1) fliegend gelagert
sind.
7. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummitücher der Gummituchzylinder (4) als axial auf den Gummituchzylinder
(4) aufzuschliebende Gummituchhülsen (40) ausgebildet sind.
8. Druckwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hülsenförmigen Gummitücher (40) mittels Druckluft, die durch entlang der Umfangsflache
eines jeden Gummituchzylinders (4) angeordnete Öffnungen (42) zugeführt wird, gedehnt
werden, um die hülsenförmigen Gummitucher (40) axial auf den Gummituchzylinder (4)
aufzubringen oder von diesem zu entfernen
9. Druckwerk für eine Rollenrotationsdruckmaschine, welche die folgenden Merkmale umfaßt:
ein Gehäuse (14) mit einem ersten und einem zweiten Gehäuseabschnitt (14a, 14b), einen
zentralen Gegendruckzylinder (2) mit einem ersten und einem zweiten Zylinderzapfen
(22a, 22b), wobei der erste Zylinderzapfen (14a) in dem ersten Gehäuseabschnitt (14a)
rotierbar gelagert ist und der zweite Zylinderzapfen (22b) in dem zweiten Gehäuseabschnitt
(14b) rotierbar gelagert ist;
eine Bahn, die mindestens zum Teil um den zentralen Gegendruckzylinder (2) gewunden
ist,
mindestens zwei Gummituchzylinder (4), welche an den zentralen Gegendruckzylinder
(2) angestellt sind; und
mindestens zwei Druckformzylinder (6), welche jeweils an einen jeweiligen der mindestens
zwei Gummitüchzylinder (4) angestellt sind, wobei jeder Druckformzylinder (6) eine
axial darauf angebrachte hülsenförmige Druckform (50) aufweist.
10. Druckwerk nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hülsenförmigen Druckformen (50) mittels Druckluft, die durch entlang der Umfangsfläche
des Druckformzylinders (6) angeordnete Öffnungen (52) zugeführt wird, gedehnt werden,
um die hulsenförmigen Druckformen (50) axial auf den Druckformzylinder (6) aufzubringen
oder von diesem zu entfernen.
11. Druckwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses ferner ein Registereinstellsystem (60) umfaßt, durch welches während der
Dehnung der Druckform (50) durch Luftdruck eine umfängliche Position der Druckform
(50) bezüglich des Druckformzylinders (6) automatisch eingestellt wird.
12. Druckwerk nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Registereinstellsystem (60) zur automatischen Einstellung des Umfangsregisters
einen Motor (62, 62a) sowie ein durch den Motor (62, 62a) angetriebenes Rad (66) aufweist,
welches eine zugehörige hülsenförmige Druckform (50) kontaktiert und im gedehnten
Zustand zur Einstellung des Registers verdreht.
13. Druckwerk nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem der Druckformzylinder (6) ein erster Stift (80) zum seitlichen Justieren
der hülsenförmigen Druckformen (50) vorgesehen ist.
14. Druckwerk nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine automatische Seitenregister-Einstellvorrichtung vorgesehen ist, die einen
weitern Stift (82) umfaßt, der auf der dem ersten Stift (80) gegenüberliegenden Seite
der hülsenförmigen Druckform (50) in einer Bohrung (84) im Druckformzylinder (6) über
eine Betätigungseinrichtung (86) radial verschiebbar in der Weise angeordnet ist,
daß er die hülsenförmige Druckform (50) in axialer Richtung auf dem Druckformzylinder
(6) verschiebt, um das Seitenregister einzustellen.
15. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zentrale Gegendruckzylinder (2) im zweiten Gehäuseabschnitt (14b) des Gehäuses
(14) über einen sich von oberhalb des zentralen Gegendruckzylinders (2) abwärts erstreckenden
Support (24) gehalten wird.