[0001] Für den Transport von zu bedruckenden Substraten, etwa Papierbogen oder Folien, an
den einzeln Druckzylindern einer Druckmaschine vorbei verwendet man in manchen neueren
Druckmaschinen anstelle von Ketten und Greifern ein endloses Transportband, auf des
die Substrate aufliegen. Die Druckzylinder sind angrenzend an das Transportband angeordnet,
und wenn die Substrate nacheinander zwischen den Druckzylindern und dem Transportband
hindurchlaufen, wird die Farbe von den Druckzylindern auf die Substrate übertragen.
[0002] Zum Festhalten der Substrate auf des Transportband gibt es elektrostatische Haltevorrichtungen,
wie z. B. in der US 42 44 465 oder der EP 02 97 227 A beschrieben, die elektrostatische
Haltekräfte erzeugen, welche die Substrate mit ihrer gesamten Fläche auf dem Transportband
festhalten. Entsprechende Haltekräfte lassen sich alternativ z. B. auch durch Ansaugen
der Substrate vom Transportband her erzeugen.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, daß auf eine solche Weise festgehaltene Substrate unter
Umständen an einem Druckzylinder haften bleiben, wenn sie den Druckspalt zwischen
dem Druckzylinder und dem Transportband passieren, und sich vom Transportband ablösen.
Diese Neigung besteht besonders, wenn die Druckfarbe nicht vollständig übertragen
wird und noch dem Passieren des Druckspaltes Farbreste auf dem Druckzylinder zurückbleiben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Substrate zuverlässig auf dem Transportband zu
halten, wenn sie einen Druckspalt passieren.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 sowie jeweils durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Ansprüche 2,
7 oder 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich durch die
Merkmale der Unteransprüche.
[0006] Der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die genannten Probleme durch eine unzureichende
Haftung der Vorderkante eines Substrates auf dem Transportband verursacht werden.
Der Grund für diese unzureichende Haftung ist, daß die erwähnten Haltekräfte an den
Rändern des Substrates weniger wirksam sind. Falls es gelingt, die Substratvorderkante
auf dem Transportband zu halten bzw. eine beginnende Ablösung vom Transportband rückgängig
zu machen, ist daher zu erwarten, daß der nachfolgende Teil des Substrates auf dem
Transportband liegen bleibt.
[0007] Gemäß der Erfindung gibt es mehrere verschiedene Möglichkeiten, um eine Substratablösung
vom Transportband ohne Gefahr einer Beschädigung des frischen Druckbildes rückgängig
zu machen.
[0008] Eine erste Möglichkeit besteht in einem dynamischen Rakeln im Ausgangsspalt der Substrate
zwischen dem Druckzylinder und dem Transportband. Eine in dem Ausgangsspalt angeordnete
Abstreifeinrichtung zum Wiederabstreifen eines Substrates, das am Druckzylinder haften
geblieben ist, ist in Richtung auf den Druckzylinder und davon weg beweglich und wird
immer dann gegen den Druckzylinder bewegt, wenn die Vorderkante eines Substrates den
Druckspalt passiert. Falls das Substrat am Druckzylinder haften geblieben ist, wird
seine druckfreie Vorderkante abgestreift und findet anschließend wieder auf dem Transportband
Halt. Die Abstreifeinrichtung wird wieder von dem Druckzylinder wegbewegt, bevor das
Ende des druckfreien Bereichs vorne am Substrat erreicht wird.
[0009] Die Abstreifeinrichtung kann eine bewegliche Rakel oder mehrere längs der Substratbreite
hintereinander angeordnete bewegliche Rakeln umfassen, die jeweils eine spitz zulaufende
Kante aufweisen, die parallel zur Achse des Druckzylinders verläuft und schräg auf
die Oberfläche des Druckzylinders gerichtet ist. Die Rakel(n) kann bzw. können so
geformt oder angeordnet sein, daß die Ecken eines Substrates zuerst abgestreift werden.
Die zuerst abgelösten Teile des Substrates unterstützen den weiteren Ablösevorgang
längs der Vorderkante des Substrates.
[0010] Im Falle, daß zum Rakeln ein einziges langgestrecktes Element verwendet wird, kann
dieses durch ein dünnes Blatt oder einen dünnen Draht gebildet werden, das bzw. der
zwischen zwei Klemmvorrichtungen gespannt gehalten wird, die jeweils an einer Seite
des Druckzylinders bzw. Transportbandes angeordnet sind und die in Richtung auf den
Druckzylinder und davon weg beweglich sind.
[0011] Das Blatt oder der Draht können auf einer Vorratsspule seitlich an der Druckmaschine
aufgewickelt sein, von der aus das Blatt oder der Draht durch eine der Klemmvorrichtungen
hindurch an die andere Klemmvorrichtung verläuft. Wenn sich der Draht oder die Vorderkante
des Blattes zwischen den Klemmvorrichtungen abgenutzt hat, wird der Draht oder das
Blatt von der Vorratsspule aus ersetzt. Dies ist wesentlich schneller und wirtschaftlicher
als das Nachschleifen von herkömmlichen Rakeln durchführbar.
[0012] Das Blatt oder der Droht können aus irgendeinem Material bestehen, das genügend zugfest
und haltbar ist, z. B. einer Blattfeder oder einem Stahldraht. Ein gewisses Durchfedern
des Blattes oder des Drahtes bei der Bewegung in Richtung auf den Druckzylinder kann
erwünscht sein, um auch in dieser Ausführungsform zu erreichen, daß die Substratvorderkante
nicht auf einmal, sondern stetig von den Ecken aus abgestreift wird.
[0013] Eine zweite Möglichkeit, eine Substratablösung vom Transportband ohne Gefahr einer
Beschädigung des frischen Druckbildes rückgängig zu machen, besteht in einer feststehenden
Abstreifeinrichtung im Ausgangsspalt zwischen dem Druckzylinder und dem Transportband,
die sich im wesentlichen über die Breite des Druckzylinders erstreckt. Diese Abstreifeinrichtung
ist so geformt, daß die Ecken eines am Druckzylinder haften gebliebenen Substrates
zuerst abgestreift werden.
[0014] Die zuerst abgestreifen Ecken können wieder auf dem Transportband Halt finden und
dadurch den weiteren Ablösevorgang zur Mitte der Abstreifeinrichtung hin unterstützen.
Dadurch kann erreicht werden, daß sich der Bogen rasch vollständig vom Druckzylinder
ablöst und sich als ganzes wieder an das Transportband anlegt, ehe die abstreifende
Kante der Abstreifeinrichtung den bedruckten Bereich auf dem Substrat berühren würde.
[0015] Eine Oberfläche der Abstreifeinrichtung, die dem Transportband gegenüberliegt und
über die eine gerade abgestreifte Vorderkante eines Substrates hinwegläuft, wird vorzugsweise
in der Transportrichtung der Substrate konkav gewölbt ausgebildet. Eine gerade abgestreifte
Substratvorderkante folgt dieser Rundung, wodurch sie stetig in Richtung auf das Transportband
abgelenkt wird. Die Substratvorderkante wird also gezielt wieder in Richtung auf das
Transportband beschleunigt, wodurch sie noch schneller wieder darauf Halt finden kann.
[0016] Das Abstreifen der Substrate von den Ecken her hat den weiteren Vorteil, daß auch
empfindliche Substrate dabei nicht verletzt werden. Es wurde nämlich festgestellt,
daß Substrate bei hohen Transportgeschwindigkeiten zum Einreißen neigen, wenn der
Abstreifvorgang von anderen Stellen als den Ecken aus begonnen wird, etwa von der
Mitte her.
[0017] Um den Abstreifvorgang an den Ecken der Substrate beginnen zu lassen, wird vorzugsweise
die Kante der Abstreifeinrichtung, die an den Druckzylinder angrenzt, entlang ihrer
Länge leicht konkav ausgebildet. Dies hat den Vorteil, daß der Abstreifvorgang unabhängig
vom Format der gerade bedruckten Substrate immer an den Ecken beginnt und sich zur
Mitte der Substrate hin fortpflanzt.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung, die ein formatunabhängiges Abstreifen erlaubt,
ergibt sich, wenn eine Ecke der Abstreifeinrichtung näher am Druckzylinder angeordnet
ist als die andere Ecke. Diese näher am Druckzylinder liegende Ecke kann dann als
Bezugsecke für die Ausrichtung verschiedener Papierformate gewählt werden. Diese Ecke
wird, wenn sie als Bezugsecke dient, immer zuerst mit der Ablösung des Substrates
beginnen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist ferner vorgesehen, die näher zum Druckzylinder
gerichtete Ecke der Abstreifeinrichtung in eine in der Oberfläche des Druckzylinders
geformte Nut hineinreichen zu lassen.
[0020] In vorteilhafter Weise wird dadurch ein Abstreifvorgang ermöglicht, ohne daß die
Abstreifeinrichtung den Druckzylinder berühren muß.
[0021] Um einem Verschmieren des frisch bedruckten Bogens während des Abstreifvorganges
entgegenzuwirken, wird der vom Druckzylinder abgelöste Papierbogen über eine Rollenanordnung
auf das Transportband zurückgeführt, wodurch in vorteilhafter Weise dem Verschmieren
entgegengewirkt wird. Weiter läßt sich das Verschmieren verhindern, indem die Abstreifeinrichtung
eine Führungsfläche erhält, die die abgestreifte Vorderkante des Substrates zum Transportband
derart hinleitet, daß das frisch bedruckte Substrat die Führungsfläche nicht berührt.
[0022] Die Abstreifeinrichtung braucht kein zusammenhängendes Teil sein, sondern kann der
Länge nach aus mehreren einzelnen Elementen zusammengesetzt sein, mit geraden oder
leicht gekrümmten Abstreifkanten, wobei insgesamt eine Abstreifeinrichtung mit einer
konkav geformten Abstreifkante entsteht.
[0023] Im Falle, daß die Abstreifeinrichtung aus mehreren einzelnen Abstreifelementen zusammengesetzt
ist, ist es unschädlich, wenn die einzelnen Abstreifelemente nicht lückenlos aneinanderstoßen,
da sich ein einmal begonnener Abstreifvorgang infolge der Eigensteifigkeit der Substrate
über etwaige Lücken zwischen den einzelnen Abstreifelementen hinweg fortpflanzt.
[0024] Aufgrund dieser Eigensteifigkeit der Substrate können zwei relativ schmale Abstreifelemente
genügen, die nur im Bereich von druckfreien Seitenrändern der Substrate tätig sind.
Diese Abstreifelemente greifen an den vorderen Ecken eines am Druckzylinder haften
gebliebenen Substrates an und streifen zunächst nur die Ecken ab. Da der vordere Rand
des Substrates ebenfalls druckfrei ist und weniger stark als die bedruckten Bereiche
am Druckzylinder haftet, pflanzt sich der Ablösevorgang dann längs der Vorderkante
des Substrates fort. Die abgestreiften Ecken und die sich anschließend ablösende Vorderkante
können dann wieder auf dem Transportband Halt finden und sorgen dafür, daß auch der
nachfolgende Teil des Substrates auf das Transportband zurückkehrt bzw. sich gar nicht
erst davon löst.
[0025] Diese dritte Möglichkeit, eine Substratablösung vom Transportband ohne Gefahr einer
Beschädigung des frischen Druckbildes rückgängig zu machen, setzt anders als die beiden
zuvor beschriebenen Möglichkeiten allerdings voraus, daß die Substrate druckfreie
Seitenränder aufweisen. Zur Anpassung an Substrate mit unterschiedlichen Breiten müssen
die zwei einzelnen Abstreifelemente außerdem seitlich verstellbar sein.
[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird.
[0027] Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil einer Bogendruckmaschine mit einem keilförmigen Bogenobstreifer zwischen
einem Druckzylinder und einem Transportband im Schnitt;
- Fig. 2
- einen Teil einer Bogendruckmaschine mit einem drahtförmigen Bogenabstreifer zwischen
einem Druckzylinder und einem Transportband im Schnitt;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf den Ausgangsspalt des Druckzylinders und des Transportbandes von
Fig. 2;
- Fig. 4
- einen Bogenabstreifer mit einer konkav gekrümmten Abstreifkante;
- Fig. 5
- eine Ausführungsform mit zwei geraden Bogenabstreifern, die winklig zueinander angeordnet
sind;
- Fig. 6
- eine Ausführungsform, bei der an jedem Ende eines Druckzylinders jeweils ein schmaler
Bogenabstreifer angeordnet ist;
- Fig. 7
- zeigt eine Seitenansicht der Anordnung der Abstreifeinrichtung;
- Fig. 8
- zeigt die Abstreifeinrichtung im Hinblick auf den Druckzylinder;
und
- Fig. 9
- zeigt eine Detailansicht der Abstreifeinrichtung.
[0028] Die in Fig. 1 teilweise gezeigte Bogendruckmaschine weist ein Transportband 1 auf,
auf dem zu bedruckende Substrate oder Bogen 2 aufliegen, die in der eingezeichneten
Pfeilrichtung aufeinanderfolgend von links nach rechts befördert werden. Die Bogen
2 werden z. B. durch elektrostatische Haltekräfte auf dem Transportband 1 festgehalten,
die durch nicht eingezeichnete Mittel erzeugt werden.
[0029] Oberhalb des Transportbandes 1 ist ein Druckzylinder 3 eingezeichnet, der ein Formzylinder
eines herkömmlichen Druckwerkes oder ein übertragungszylinder eines digitalen Druckwerkes
sein kann. Der Druckzylinder 3 dreht sich im Betrieb in der eingezeichneten Pfeilrichtung,
wobei sich seine Oberfläche mit der gleichen Geschwindigkeit wie das Transportband
1 bewegt, und befördert Druckfarbe 4 in einer dem gewünschten Druckbild entsprechenden
Verteilung in den Druckspalt zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Transportband 1.
Der Druckzylinder 3 drückt auf den Bogen 2, der sich gerade im Druckspalt befindet,
und überträgt die Druckfarbe 4 auf den Bogen 2.
[0030] In einem Ausgangsspalt 5 zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Transportband 1, d.
h. in dem Bereich rechts neben der Stelle, an der der Druckzylinder 3 und das Transportband
1 einander am nächsten liegen, ist ein Bogenabstreifer 6 angeordnet. Der Bogenabstreifer
6 ist ein langgestrecktes Bauelement, das sich über die gesamte Druckbreite achsparallel
zum Druckzylinder 3 erstreckt und das einen keilförmigen Querschnitt aufweist. Der
Bogenabstreifer 6 ist um eine zur Achse des Druckzylinders 3 parallele Achse 7 schwenkbar
an der Druckmaschine gelagert.
[0031] Eine nicht gezeigte Antriebsvorrichtung ist dafür eingerichtet, den Bogenabstreifer
6 von der durchgezogen eingezeichneten Ruhestellung in die gestrichelt eingezeichnete
Stellung und zurück zu schwenken. In der gestrichelt eingezeichneten Stellung berührt
die Spitze des Bogenabstreifers 6 den Druckzylinder 3 längs einer geraden Linie entlang
der Oberfläche des Druckzylinders 3, wobei sie schräg auf die Oberfläche des Druckzylinders
3 gerichtet ist. In der Ruhestellung gibt es einen Zwischenraum zwischen der Spitze
des Bogenabstreifers 6 und der Oberfläche des Druckzylinders 1. Der Bogenabstreifer
6 ist so ausgebildet und angeordnet, daß seine Spitze möglichst weit in den Ausgangsspalt
5 hineinragt und er dennoch frei zwischen den beiden eingezeichneten Stellungen schwenkbar
ist. Es wird damit gerechnet, daß man mit einem Bewegungshub der Spitze des Bogenabstreifers
6 nach oben und unten von ca. 0,5 mm auskommt, so daß der Bogenabstreifer 6 sehr nahe
am Druckspalt angeordnet werden kann.
[0032] Der Bogenabstreifer kann statt für eine Drehbewegung auch für irgendeine andere geeignete
Bewegung in Richtung auf die Oberfläche des Druckzylinders 3 und davon weg eingerichtet
sein, z. B. eine Parallelverschiebung.
[0033] Jedesmal wenn im Betrieb eine Vorderkante 8 eines Bogens 2 in den Druckspalt zwischen
dem Druckzylinder 3 und dem Transportband 1 einläuft, wird der Bogenabstreifer 6 aus
der Ruhestellung in die gestrichelt eingezeichnete Stellung gebracht. Die Spitze des
Bogenabstreifers 6 muß den Druckzylinder 3 berühren bzw. dicht daran anliegen, bevor
sie von der punktiert eingezeichneten Vorderkante 9 eines Bogens 2 erreicht wird,
der am Druckzylinder 3 haftengeblieben ist.
[0034] Der Bogenabstreifer 6 streift die Vorderkante 9 des haften gebliebenen Bogens 2 ab,
wobei die Unterseite des Bogenabstreifers 6 die Vorderkante 9 des Bogens 8 in Richtung
auf das Transportband 1 ablenkt. Der Bogenabstreifer 6 wird wieder in seine Ruhestellung
zurückgeschwenkt, noch bevor seine Spitze das Ende des druckfreien Bereiches vorne
am Bogen 2 erreicht hat. Diese Schwenkbewegung zurück beschleunigt den abgelösten
Teil des Bogens 2 zusätzlich in Richtung auf das Transportband 1, so daß der Bogen
2 im weiteren Verlauf auch dann wieder auf dem Transportband 1 Halt finden kann, wenn
der druckfreie Bereich sehr schmal ist und die Taktzeit sehr kurz ist, während der
der Bogenabstreifer 6 am Druckzylinder 3 angreift.
[0035] Für den Fall, daß sich nicht mit Sicherheit ausschließen läßt, daß im Bereich hinter
dem Bogenabstreifer 6 bis zu einer nachfolgenden Station der Druckmaschine eine Bogenablösung
auftritt, kann hinter dem Bogenabstreifer 6 ein Bogenniederhalter 10 angeordnet sein.
[0036] Anstelle eines langgestreckten Bogenabstreifers 6 können auch mehrere einzelne Bogenabstreifer
in einer Reihe angeordnet sein.
[0037] Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 2 und 3 dargestellt, in denen mit der Ausführungsform
von Fig. 1 übereinstimmende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Fig.
3 zeigt die Vorrichtung von Fig. 2 von rechts aus gesehen, d. h. mit Blick in den
Ausgangsspalt 5, bei weggelassenem Bogenabstreifer 10.
[0038] Die Ausführungsform von Fig. 2 und 3 unterscheidet sich von derjenigen von Fig. 1
darin, daß anstelle eines keilförmigen Bogenabstreifers ein dünner Stahldraht 11 verwendet
wird, der auf beiden Seiten der Druckmaschine in Klemmvorrichtungen 12 eingespannt
ist, zwischen denen er gespannt gehalten wird. Die Klemmvorrichtungen 12 sind mit
einem nicht eingezeichneten Antrieb verbunden, durch den sie gemeinsam in Richtung
auf den Druckzylinder 3 und davon weg bewegt werden können. In Übereinstimmung mit
dieser Bewegung ist der Stahldraht 11 z. B. den Doppelpfeil entlang zwischen den beiden
in Fig. 2 gezeigten Stellungen beweglich. Der Betrieb dieser Ausführungsform gleicht
dem Betrieb der Ausführungsform von Fig. 1, d. h. es findet eine getaktete Bewegung
des Stahldrahtes 11 synchron mit dem Bogentransport statt.
[0039] Der Stahldraht 11 muß dünn genug sein, um einen haften gebliebenen Bogen 2 von Druckzylinder
3 ablösen zu können, d. h. in etwa so dünn wie die Bogen 2 oder dünner.
[0040] Damit bei einem Verschleiß des Stahldrahtes 11 keine aufwendigen Demontage- und Montagearbeiten
erforderlich sind, kann seitlich einer der Klemmvorrichtungen 12 eine Vorratsspule
13 an der Druckmaschine gelagert sein, auf der ein Vorrat an Stahldraht 11 aufgewickelt
ist, wie in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet. Wenn das zwischen den Klemmvorrichtungen
12 gespannte Stück Stahldraht 11 abgenutzt ist, wird der Stahldraht 11 einfach nach
links durchgezogen und durch Draht von der Vorratsspule 13 ersetzt. Der Stahldraht
11 verläuft z. B. durch dünne Bohrungen in den Klemmvorrichtungen 12, so daß er ersetzt
werden kann, ohne die Klemmvorrichtungen 12 neu ausrichten zu müssen.
[0041] In einer weiteren, nicht im einzelnen dargestellten Ausführungsform wird anstelle
des Stahldrahtes 11 ein langgestrecktes dünnes Blatt Federstahl verwendet, dessen
Vorderkante ähnlich wie der Stahldraht 11 in Fig. 2 angeordnet und gegen den Druckzylinder
3 beweglich ist. Dieser federstahl kann ebenfalls auf die in Fig. 3 gezeigte Weise
von einer Vorratsspule aus nachgeführt werden.
[0042] Während in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Bogenabstreifer beweglich
ist, zeigen Fig. 4 bis 6 mehrere Ausführungsformen mit feststehenden Bogenabstreifern.
Fig. 4 bis 6 entsprechen im wesentlichen einer Ansicht der Ausführungsform von Fig.
1 von unten, wobei das Transportband 1 und die Bogen 2 nicht eingezeichnet sind.
[0043] Anstelle des Bogenabstreifers 6 von Fig. 1, der gegen den Druckzylinder 3 und davon
weg beweglich ist, sind in Fig. 4 bis 6 jedoch verschiedene speziell geformte Bogenabstreifer
dargestellt, die ständig am Druckzylinder 3 anliegen. Die Pfeile in Fig. 4 bis 6 zeigen
die Bewegungsrichtung der Oberfläche des Druckzylinders 3 an.
[0044] Ein in Fig. 4 gezeigter Bogenabstreifer 14 weist eine leicht konkav gekrümmte Abstreifkante
14a auf, welche einen am Druckzylinder 3 haften gebliebenen Bogen mit den Ecken beginnend
ablöst. Der Ablösevorgang pflanzt sich stetig entlang der Bogenvorderkante zur Bogenmitte
hin fort. Die bereits abgelösten Teile des Bogens können sich wieder an das Transportband
anlegen und darauf Halt finden, was den weiteren Ablösevorgang unterstützt. Durch
den fließenden Ablösevorgang und dessen Unterstützung durch bereits abgelöste Teile
des Bogens erfolgt das Wiederablösen vom Druckzylinder 3 so schnell und zuverlässig,
daß sich dieser zu einem großen Teil wieder an das Transportband anlegt, bevor der
bedruckte Bereich auf dem Bogen die Abstreifkante 14a des Bogenabstreifers 14 erreicht.
Die Haltekräfte des Transportbandes ziehen den Bogen dann schnell und vollständig
wieder an das Transportband heran. Deshalb besteht keine Gefahr, daß der ständig am
Druckzylinder 3 anliegende Bogenabstreifer 14 das frische Druckbild auf dem Bogen
beschädigt.
[0045] Eine konkav geformte Abstreifkante läßt sich auch durch mehrere einzelne Bogenabstreifer
verwirklichen, die geeignet in einer Reihe angeordnet sind. Ein Beispiel dafür zeigt
Fig. 5. In Fig. 5 sind zwei gerade Bogenabstreifer 15 und 16 gezeigt, die jeweils
etwas weniger als halb so lang wie der Druckzylinder 3 und nebeneinander angeordnet
sind. Abstreifkanten 15a und 16a der Bogenabstreifer 15 bzw. 16, die jeweils geradlinig
ausgebildet sind, schneiden sich unter einem kleinen Winkel, so daß eine zusammengesetzte
konkave Abstreifkante entsteht.
[0046] Die In Fig. 4 und 5 gezeigten Bogenabstreifer brauchen bei einem Wechsel des Bogenformats
nicht verstellt zu werden.
[0047] In den zuvor beschriebenen Ausführungsformen wurde der druckfreie vordere Bogenrand
ausgenutzt, um einen am Druckzylinder haften gebliebenen Bogen wieder auf das Transportband
zu befördern. Diese Ausführungsformen arbeiten also auch dann, wenn die Bogen in seitlicher
Richtung vollständig bedruckt werden, also keine druckfreien Seitenränder aufweisen.
[0048] In einem Fall, daß druckfreie Seitenränder vorhanden sind, kommt außerdem die Ausführungsform
von Fig. 6 in Betracht. Wie in Fig. 6 gezeigt, ist an jedem Ende des Druckzylinders
3 jeweils ein schmaler Bogenabstreifer 17, 18 angeordnet, und zwar im Bereich der
druckfreien seitlichen Bogenränder. Die Bogenabstreifer 17, 18 streifen unmittelbar
nur die druckfreien Seitenränder eines Bogens ab, so daß keinerlei Gefahr besteht,
daß das frische Druckbild auf dem Bogen verletzt wird, obwohl die Bogenabstreifer
17, 18 ständig am Druckzylinder 3 anliegen. Der an den Ecken eingeleitete Ablösevorgang
pflanzt sich längs der Vorderkante des Bogens fort und führt dazu, daß sich der Bogen
wieder vollständig auf das Transportband legt, gegebenenfalls unterstützt durch Bogenniederhalter,
wie in Fig. 1 und 2 gezeigt.
[0049] Die Ausführungsformen von Fig. 1 bis 3, die bewegliche Bogenabstreifer betreffen,
und die Ausführungsformen von Fig. 4 bis 6, die konkave bzw. konkav angeordnet Bogenabstreifer
betreffen, können auch auf zweckmäßige Weise miteinander kombiniert werden. Zum Beispiel
läßt sich durch geeignetes Anordnen oder Takten von mehreren beweglichen Bogenabstreifern
zusätzlich erreichen, daß ein am Druckzylinder 3 haften gebliebener Bogen 2 zuerst
an seinen Ecken abgelöst wird.
[0050] Wie aus Fig. 7 ersichtlich, verläuft zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Gegendruckzylinder
24 das Transportband 1, welches das Substrat 2 trägt. Um die Haftung des frisch mit
Farbe bedruckten Substrates 2 am Zylinder 3 aufzuheben, wird das Substrat 2 in seinem
Randbereich der Papiervorderkante von der äußersten Ecke 22 der Abstreifeinrichtung
19, wie es aus Fig. 8 ersichtlich ist, zuerst kontaktiert und von hier ab beginnend
vom Druckzylinder 3 abgestreift. Der Zylinder 3 weist an seiner Oberfläche eine Ausnehmung
23 auf, in die bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die äußerste Ecke 22 der
Abstreifeinrichtung 19 hineinragt. Die Vorderkante des Substrates 2 wird dabei - wie
aus Fig. 9 ersichtlich - entlang der Führungsfläche 20 geführt, wodurch ein Verschmieren
des frisch mit Farbe versehenen Substrates 2 vermieden wird. Die Führungsfläche 20
leitet das Substrat einer Anordnung von Führungsrollen 21, die in geringem Abstand
über dem Transportband angeordnet sind, zu. Die Führungsrollen 21 können dabei die
Subsbstratoberfläche berühren, ohne daß die Oberfläche dabei verschmiert wird. Das
Substrat 2 legt sich anschließend auf das Transportband 1 und wird von diesem weiter
transportiert. Das Substrat 2 kann ein Papierbogen sein oder auch ein anderer bedruckbarer
Gegenstand, wie beispielsweise Glas.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
- 1
- Transportband
- 2
- Substrat
- 3
- Druckzylinder
- 4
- Druckfarbe
- 5
- Ausgangsspalt
- 6
- Bogenabstreifer
- 7
- Achse
- 8
- Vorderkante
- 9
- Vorderkante
- 10
- Bogenniederhalter
- 11
- Stahldraht
- 12
- Klemmvorrichtung
- 13
- Vorratsspule
- 14
- Bogenabstreifer
- 14a
- Abstreifkante
- 15
- Bogenabstreifer
- 15a
- Abstreifkante
- 16
- Bogenabstreifer
- 16a
- Abstreifkante
- 17
- Bogenabstreifer
- 18
- Bogenabstreifer
- 19
- Abstreifeinrichtung
- 20
- Führungsfläche
- 21
- Führungsrollen
- 22
- Ecke
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Gegendruckzylinder
1. Verfahren zum Halten von Substraten auf einem Transportband einer Druckmaschine, das
die Substrate aufeinanderfolgend dicht an einem Druckzylinder vorbeitransportiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Abstreifeinrichtung (6, 11), die im Ausgangsspalt (5) zwischen
dem Druckzylinder (3) und dem Transportband (1) angeordnet ist, im Maschinentakt gegen
die Oberfläche des Druckzylinders und davon weg bewegt wird, wobei die wenigstens
eine Abstreifeinrichtung gegen die Oberfläche des Druckzylinders bewegt wird, bevor
die Vorderkante (9) eines am Druckzylinder haften gebliebenen Substrates (2) an der
Abstreifeinrichtung ankommt, und wobei die wenigstens eine Abstreifeinrichtung wieder
von der Oberfläche des Druckzylinders weg bewegt wird, bevor die Vorderkante des bedruckten
Bereichs auf dem Substrat an der Abstreifeinrichtung ankommt.
2. Vorrichtung zum Halten von Substraten auf einem Transportband einer Druckmaschine,
das die Substrate aufeinanderfolgend dicht an einem Druckzylinder vorbeitransportiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ausgangsspalt (5) zwischen dem Druckzylinder (3) und dem Transportband (1)
wenigstens eine Abstreifeinrichtung (6; 11) angeordnet ist, die synchron mit dem Maschinentakt
in Richtung auf den Druckzylinder (3) und davon weg beweglich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wenigstens eine Abstreifeinrichtung ein langgestrecktes Element (6; 11) umfaßt,
das sich parallel zur Achse des Druckzylinders (3) über die gesamte Breite des Druckzylinders
erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das langgestreckte Element (6) so geformt ist, daß die Ecken eines am Druckzylinder
haften gebliebenen Substrates (2) zuerst abgestreift werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das langgestreckte Element durch ein dünnes Blatt oder einen dünnen Draht (11)
gebildet wird, das bzw. der zwischen zwei Klemmvorrichtungen (12) gespannt gehalten
wird, die jeweils an einer Seite des Druckzylinders angeordnet sind und die in Richtung
auf den Druckzylinder (3) und davon weg beweglich sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
eine Vorratsspule (13) für ein langes Blatt oder einen langen Draht, wobei das Blatt
oder der Draht von der Vorratsspule aus durch eine der Klemmvorrichtungen (12) hindurch
an die andere Klemmvorrichtung verläuft.
7. Vorrichtung zum Halten von Substraten auf einem Transportband einer Druckmaschine,
das die Substrate aufeinanderfolgend dicht an einem Druckzylinder vorbeitransportiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Ausgangsspalt (5) zwischen dem Druckzylinder (3) und dem Transportband (1)
eine Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) angeordnet ist, die sich im wesentlichen über
die Breite des Druckzylinders erstreckt und die so geformt ist, daß die Ecken eines
am Druckzylinder haften gebliebenen Substrates (2) zuerst abgestreift werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) eine spitz zulaufende, schräg auf die Oberfläche
des Druckzylinders (3) gerichtete Kante (14a; 15a, 16a) aufweist, die der Länge nach
im wesentlichen konkav ausgebildet ist und die im wesentlichen auf ihrer gesamten
Länge an die Oberfläche des Druckzylinders angrenzt.
9. Vorrichtung zum Halten von Substraten auf einem Transportband einer Druckmaschine,
das die Substrate aufeinanderfolgend dicht an einem Druckzylinder vorbei transportiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ausgangsspalt (5) zwischen dem Druckzylinder (3) und dem Transportband (1)
auf jeder Seite des Druckzylinders jeweils ein Abstreifelement (17, 18) angeordnet
ist, das eine spitz zulaufende Kante aufweist, die schräg auf die Oberfläche des Druckzylinders
(3) weist und die im Bereich eines druckfreien Seitenrandes der Substrate (2) an die
Oberfläche des Druckzylinders angrenzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) oder jedes Abstreifeleaent (17, 18) eine
Oberfläche aufweist, die dem Transportband (1) gegenüberliegt und über die eine gerade
abgestreifte Vorderkante eines Substrates (2) hinwegläuft, und daß diese Oberfläche
in der Transportrichtung der Substrate konkav gewölbt ist.
11. Vorrichtung zum Halten von Substraten auf einem Transportband einer Druckmaschine,
das die Substrate aufeinanderfolgend dicht an einem Druckzylinder vorbei transportiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ausgangsspalt (5) zwischen dem Druckzylinder (3) und dem Transportband (1)
eine Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) angeordnet ist, die sich im wesentlichen über
die Breite des Druckzylinders erstreckt und die so geformt ist, daß eine Ecke eines
am Druckzylinder haften gebliebenen Substrates 2 zuerst abgestreift wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) eine Führungsfläche aufweist, die die abgestreifte
Vorderkante des Substrates vom Transportband so hinleitet, daß das frisch bedruckte
Substrat die Führungsfläche nicht berührt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von der Abstreifeinrichtung (14; 15, 16) abgestreifte Substrat über Rollen
(21) geleitet dem Transportband zugeführt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecke der Abstreifeinrichtung (14; 15, 16), die das Substrat zuerst erfaßt,
in eine auf der Oberfläche des Druckzylinders eingebrachte Nut hineinreicht.