[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleisstopfmaschine zum Unterstopfen eines aus Schienen
und Schwellen gebildeten Gleises, mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen,
einem Gleishebe- und Richtaggregat und einem Bezugsystem für die Gleislagekorrektur
sowie mit zwei in Maschinenlängsrichtung unmittelbar hintereinander angeordneten Stopfaggregaten,
die jeweils unabhängig voneinander höhenverstellbare, durch Beistellantriebe zueinander
beistellbare Stopfwerkzeuge mit Stopfpickeln zum Eintauchen in Schotter beidseits
der von den Schienenfahrwerken befahrenen Schienen aufweisen.
[0002] Eine derartige Maschine ist bereits aus der US 4 942 821 bekannt und mit einem Gleishebe-
und Richtaggregat sowie mit insgesamt vier gleichartig ausgebildeten Stopfaggregaten
ausgestattet. Diese sind jeweils paarweise in Maschinenlängsrichtung unmittelbar hintereinander
über jeder der beiden Schienen des befahrenen Gleises angeordnet und individuell höhenverstellbar
mit dem Maschinenrahmen verbunden. Beim sogenannten Streckenstopfen, das in weichenfreien
Gleisabschnitten durchgeführt wird, werden alle vier Stopfaggregate abgesenkt und
deren Stopfwerkzeuge unter Verschwenken um in Maschinenquerrichtung verlaufende Achsen
zueinander beigestellt. Wird die Maschine in Weichenabschnitten eingesetzt, dann wird
pro Schiene nur jeweils ein Stopfaggregat in den Schotter abgesenkt, während das zweite
Stopfaggregat in der hochgehobenen Außerbetriebstellung verbleibt. Zusätzlich besteht
auch noch die Möglichkeit, jedes einzelne Stopfwerkzeug der abgesenkten Stopfaggregate
anhand des Beistellantriebes um die genannte Schwenkachse in eine horizontale Ruhestellung
zu verschwenken, wenn z.B. in einer Weiche oder Kreuzung ein Gleishindernis einem
Einsetzen des betreffenden Stopfwerkzeuges im Wege steht. In diesem Fall wird mit
einem Einzel-Stopfwerkzeug ohne Gegendruck gearbeitet. Eine derartige Maschine ermöglicht
jedoch keine optimale Bearbeitung von Weichenabschnitten.
[0003] Mehrschwellen-Stopfmaschinen zum Einsatz im Streckengleis sind weiters beispielsweise
in der AT 351 070 oder DE-A-2 005 187 geoffenbart. Mit diesen Maschinen ist ein Arbeitseinsatz
in Weichenabschnitten nicht möglich.
[0004] Andererseits sind auch Maschinen bekannt, die speziell zum Unterstopfen von Weichen
mit zwei in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Stopfaggregaten ausgerüstet
sind. Eine in der US 4 825 768 oder auch US 4 905 604 beschriebene, derartige Maschine
weist ein höhenverstellbares Weichen-Stopfaggregat mit beistell- und seitenverschwenkbaren
Stopfwerkzeugen auf. In Maschinenlängsrichtung unmittelbar dahinter ist mit dem Rahmen
des Stopfaggregates zusätzlich ein sogenanntes Hilfs-Stopfaggregat verbunden, das
anhand einer horizontalen Teleskopführung in Maschinenquerrichtung bis zur äußeren
Schiene des Abzweiggleises ausfahrbar ist. Das Hilfs-Stopfaggregat besteht aus lediglich
einem einzelnen Paar von beistellbaren Stopfwerkzeugen, die nur an einer Seite der
genannten, anhand eines Zusatzhebeaggregates in Übereinstimmung mit dem Bezugsystem
der Maschine angehobenen Weichenschiene in den Schotter abgesenkt werden. Soll auch
die andere Seite der Schiene unterstopft werden, so muß das Hilfs-Stopfaggregat vorher
aus dem Schotter gezogen und in Gleisquerrichtung weiter nach außen verstellt werden.
[0005] Schließlich ist es auch gemäß US 5 379 700 bekannt, eine mit einer Zusatzhebeeinrichtung
zum Anheben von Weichenabschnitten ausgestattete Stopfmaschine mit einer zweiten,
sogenannten Hilfs-Stopfmaschine zu koppeln, wobei die Maschinen im Arbeitseinsatz
getrennt verfahren werden. Die erste Stopfmaschine wird im Streckengleis sowie zur
Hebung und raschen Fixierung von Weichenabschnitten in der Soll-Lage verwendet, während
mit der unmittelbar nachfolgenden Hilfs-Stopfmaschine die großteils bereits unterstopfte
Weiche ohne Zeitdruck fertig bearbeitet werden kann.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Gleisstopfmaschine der
eingangs beschriebenen Art, mit der sowohl im Weichen- als auch im Streckenbereich
eines Gleises eine optimale Unterstopfung erzielbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Maschine der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst,
daß die Stopfpickel lediglich eines der beiden Stopfaggregate zur Bildung eines Weichen-Stopfaggregates
jeweils um eine annähernd in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse querverschwenkbar
gelagert und mit einem Verschwenkantrieb verbunden sind.
[0008] Mit dieser Ausbildung ist erstmals sowohl ein speziell zur Weichenbearbeitung ausgebildetes
Weichen-Stopfaggregat als auch ein auf eine leistungsfähige Unterstopfung abgestelltes
Strecken-Stopfaggregat zur Unterstopfung von weichenfreien Gleisabschnitten auf einer
einzigen Maschine angeordnet. Dies bietet den besonderen Vorteil, daß insbesondere
Gleisabschnitte mit lediglich kurzen weichenfreien Streckenabschnitten ohne zeitaufwendige
Umrüstarbeiten mit dem jeweils optimal geeigneten Stopfaggregat unterstopfbar sind.
Mit der damit möglichen Unterstopfung des gesamten, Strecken- und Weichenbereiche
enthaltenden Gleisabschnittes im Rahmen eines einzigen, gemeinsamen Arbeitsdurchganges
ist eine gleichmäßigere Gleislagekorrektur unter Erzielung einer dauerhafteren Verdichtung
der Schotterauflager möglich.
[0009] Weitere erfindungsgemäße Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und werden
anhand der Beschreibung deutlich.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Gleisstopfmaschine und
Fig. 2 und 3 jeweils eine schematisierte vergrößerte. Ansicht in Maschinenlängsrichtung
der in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Stopfaggregate der Maschine.
[0012] Eine in Fig. 1 ersichtliche Gleisstopfmaschine 1 weist einen auf Schienenfahrwerken
2 abgestützten Maschinenrahmen 3 auf, der auf einem Gleis 4 in einer durch einen Pfeil
5 angedeuteten Arbeitsrichtung verfahrbar ist. Im Bereich zwischen zwei am Maschinenrahmen
3 vorgesehenen Arbeitskabinen 6 sind an diesem ein Gleishebe- und Richtaggregat 7
sowie zwei Stopfaggregate 8,9 zum Unterstopfen des - aus Schienen 10 und Schwellen
11 gebildeten - Gleises 4 angeordnet. Das Gleishebe- und Richtaggregat 7 ist anhand
von Höhenverstellantrieben 12 und Richtantrieben 13 am Maschinenrahmen 3 angelenkt
und mit Hebehaken 14 und Rollhebezangen 15 zur Anlage an die Schienen 10 ausgestattet.
Eine ebenfalls auf den Schienen 10 des Gleises 4 abrollbare Meßachse 16 zur Abtastung
der Gleislage ist einem maschineneigenen Bezugsystem 17 zugeordnet und im Bereich
zwischen den beiden - in Maschinenlängsrichtung unmittelbar hintereinander angeordneten
- Stopfaggregaten 8,9 höhenverstellbar mit dem Maschinenrahmen 3 verbunden.
[0013] Wie nun auch anhand der Fig. 2 und 3 besser zu erkennen ist, sind die Stopfaggregate
8,9 jeweils mittels horizontaler Führungssäulen 18 querverstellbar am Maschinenrahmen
3 gelagert und zur individuellen Verschiebung mit je einem Querverschiebeantrieb 19
verbunden. Jedes Stopfaggregat 8 bzw. 9 weist Stopfwerkzeuge 20 bzw. 21 auf, die anhand
von Beistellantrieben 32 zueinander beistellbar ausgebildet und mit Stopfpickeln 22
bzw. 23 versehen sind. Über Höhenverstellantriebe 24 bzw. 25 sind die Stopfaggregate
8,9 unabhängig voneinander absenkbar und damit die Stopfpickel 22,23 in den Schotter
beidseits der von den Schienenfahrwerken 2 befahrenen Schienen 10 des Dieses 4 eintauchbar.
Zum gleichzeitigen Unterstopfen beider Schienenbereiche sind insgesamt zwei in Maschinenquerrichtung
voneinander distanzierte Paare von Stopfaggregaten 8,9 vorgesehen.
[0014] Die Stopfpickel 23 der beiden Stopfaggregate 9 sind zur Bildung von Weichen-Stopfaggregaten
29 jeweils um eine annähernd in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 26 querverschwenkbar
gelagert und mit einem Verschwenkantrieb 27 verbunden. Jedes Weichen-Stopfaggregat
29 besteht - in Gleisquerrichtung gesehen - aus insgesamt zwei selbständigen Stopfeinheiten
30, die unabhängig voneinander anhand der Höhenverstellantriebe 25 höhenverstellbar
und mittels der Querverschiebeantriebe 19 querverstellbar ausgebildet sind und die
jeweils paarweise in bezug auf eine Schiene 10 des Gleises 4 angeordnet sind. Die
anderen, für den Einsatz in weichenfreien Streckenabschnitten als Strecken-Stopfaggregate
28 ausgebildeten Stopfaggregate 8 sind bezüglich der Arbeitsrichtung (Pfeil 5) hinter
den Weichen-Stopfaggregaten 29 angeordnet und weisen pro Schienenlängsseite vier in
Maschinenlängsrichtung hintereinander befindliche Stopfwerkzeuge 20 mit Stopfpickeln
22 auf. Damit können zwei unmittelbar benachbarte Schwellen 11 des Gleises 4 gleichzeitig
unterstopft werden.
[0015] Im Arbeitseinsatz zum Unterstopfen von Gleisen 4 mit unterschiedlichen Bedingungen
wird jeweils gezielt dasjenige Stopfaggregat zur Anwendung gebracht, das den vorherrschenden
Verhältnissen besser angepaßt ist. Die Stopfaggregate 8,9 werden dabei individuell
von einer wahlweise in der vorderen bzw. hinteren Arbeitskabine 6 befindlichen Arbeitskraft
anhand von Steuereinrichtungen 31 den Bedingungen bzw. dem Schienenverlauf entsprechend
gesteuert. In weichenfreien Streckenabschnitten werden bevorzugt die sehr leistungsfähigen
Strecken-Stopfaggregate 28 zum Einsatz kommen, die durch ihre Querverstellbarkeit
auch in Gleisbögen uneingeschränkt anpassungsfähig sind. In Weichen- und Kreuzungsabschnitten
hingegen bleiben die Strecken-Stopfaggregate 28 außer Betrieb und werden nur die Weichen-Stopfaggregate
29 abgesenkt, die durch die Gliederung in vier Stopfeinheiten 30 und die seitenverschwenkbaren
Stopfpickel 23 bestmöglich auf den jeweiligen unregelmäßigen Schienenverlauf abgestellt
werden können. Gleichzeitig können die Weichen-Stopfaggregate 29 aber auch fallweise
in Streckenabschnitten eingesetzt werden, wenn besondere, gegebenenfalls auftretende
Gleishindernisse stellenweise ein Absenken der Strecken-Stopfaggregate 28 mit all
ihren Stopfpickeln 22 unmöglich machen. Der Wechsel zwischen den Stopfaggregaten 8,9
geht hierbei problemlos und vor allem ohne Notwendigkeit von Umrüstarbeiten vonstatten.
1. Gleisstopfmaschine (1) zum Unterstopfen eines aus Schienen (10) und Schwellen (11)
gebildeten Gleises (4), mit einem auf Schienenfahrwerken (2) abgestützten Maschinenrahmen
(3), einem Gleishebe- und Richtaggregat (7) und einem Bezugsystem (17) für die Gleislagekorrektur
sowie mit zwei in Maschinenlängsrichtung unmittelbar hintereinander angeordneten Stopfaggregaten
(8,9), die jeweils unabhängig voneinander höhenverstellbare, durch Beistellantriebe
(32) zueinander beistellbare Stopfwerkzeuge (20,21) mit Stopfpickeln (22,23) zum Eintauchen
in Schotter beidseits der von den Schienenfahrwerken (2) befahrenen Schienen (10)
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stopfpickel (23) lediglich eines der beiden
Stopfaggregate (9) zur Bildung eines Weichen-Stopfaggregates (29) jeweils um eine
annähernd in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse (26) querverschwenkbar gelagert
und mit einem Verschwenkantrieb (27) verbunden sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Weichen-Stopfaggregat (29)
mit den querverschwenkbaren Stopfpickeln (23) in Arbeitsrichtung vor dem als Strecken-Stopfaggregat
(28) für den Einsatz in weichenfreien Streckenabschnitten ausgebildeten zweiten Stopfaggregat
(8) angeordnet ist und lediglich zwei in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnete
Stopfwerkzeuge (21) aufweist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strecken-Stopfaggregat
(28) zum gleichzeitigen Unterstopfen zweier unmittelbar benachbarter Schwellen (11)
vier in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnete, jeweils mit einem eigenen
Beistellantrieb (32) verbundene Stopfwerkzeuge (20) aufweist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
beiden Stopfaggregaten (8,9) eine auf den Schienen (10) des Gleises (4) abrollbare,
dem Bezugsystem (17) zugeordnete Meßachse (16) zur Abtastung der Gleislage vorgesehen
ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stopfaggregate
(8,9) querverstellbar am Maschinenrahmen (3) gelagert und mit einem Querverschiebeantrieb
(19) verbunden sind.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in Maschinenquerrichtung
voneinander distanzierte Weichen-Stopfaggregate (29) vorgesehen sind, die aus insgesamt
vier selbständigen, unabhängig voneinander höhen- und querverstellbaren Stopfeinheiten
(30) gebildet sind, wobei diese jeweils paarweise in bezug auf die Schiene (10) des
Gleises (4) angeordnet sind.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch zwei in Maschinenlängsrichtung
voneinander distanzierte Arbeitskabinen (6), die jeweils eine Steuereinrichtung (31)
zur Steuerung eines der zwischen den Arbeitskabinen (6) angeordneten Stopfaggregate
(8 bzw. 9) aufweisen.