Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Erhitzen von umlaufendem Heizungswasser
und Brauchwasser. Aus der EP-A 401 543 sind Wärmeübertrager bekannt, die für kombinierte
Beheizungssysteme (Heizung, Brauchwasserbereitung) eingesetzt werden können. Dabei
ist innerhalb des Heizungswärmetauschers ein vom Heizungswasser umströmter Brauchwasserwärmetauscher
vorgesehen. Dadurch sind unter anderem Wärmeübertragungsvorgänge gegenüber einem Sekundärwärmetauscher
für die Brauchwasserbereitung verbessert. Darüberhinaus sind kombinierte Beheizungssysteme
mit getrennten Wärmetauschern für die Brauchwasserbereitung und für die Heizung ohne
separaten Brauchwasserspeicher bekannt (AT 2489/90), bei denen die Startphase der
Brauchwasserbereitung dadurch verbessert ist, daß in einem inneren Heizkreislauf ein
Heizwasserspeicher vorgesehen ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird die geforderte Brauchwasser-Endtemperatur
schneller erreicht als beim Beheizungssystem, bei dem das im Heizwasserspeicher befindliche
Heizwasser-Puffervolumen direkt an die Brauchwasser-Bereitung gekoppelt ist. Bei der
erfindungsgemäßen Anordnung kann das im Heizwasserspeicher befindliche Heizwasservolumen
kleiner gewählt werden und/oder die Temperatur während der Stillstandszeiten auf einem
geringeren Temperaturniveau gehalten werden.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Einrichtung möglich.
[0004] Mit Hilfe einer Steuereinrichtung ist es auf einfache Art und Weise möglich, den
in einem inneren Heizkreislauf befindlichen Heizwasserspeicher wahlweise zu- oder
abzuschalten. Bei einer Abschaltung während der Nachtzeit (Stillstandszeit) braucht
das im Heizwasserspeicher befindliche Heizwasser nicht auf einem hohen Temperaturniveau
gehalten werden; wird dennoch Brauchwasser benötigt, kann die Brauchwasser-Bereitstellung
dann auf herkömmliche Art und Weise ohne Einbeziehung des Heizwasserspeichers erfolgen.
[0005] Die für das wahlweise Zu- oder Abschalten des Heizwasserspeichers mit dem inneren
Heizkreislauf verbundene Steuereinrichtung ist vorteilhafterweise als Vier-Wege-Ventil
ausgebildet, das gleichzeitig der Bereitstellung von Warmwasser für die Heizung und/oder
der Brauchwasser-Bereitstellung dient.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Steuereinrichtung für das Zu- oder Abschalten
des Heizwasserspeichers ist die Anordnung eines steuerbaren Bypaßkanals direkt im
Heizwasserspeicher. Durch ein im Bypaßkanal angeordnetes Ventil kann das im Heizwasserspeicher
befindliche Heizwasser wahlweise mit in den inneren Heizkreislauf einbezogen werden
oder nicht. Alternativ hierzu ergibt sich eine preiswerte Bauform, wenn der innere
und der äußere Heizkreislauf gemeinsam über ein Vier-Wege-Ventil steuerbar sind.
[0007] Es trägt zu einer besonders kompakten Bauweise und zu einer Funktionsintegration
der Heizeinrichtung bei, wenn der Heizwasserspeicher als Heizwasser führende Seite
eines Ausdehnungsgefäßes, das notwendiger Bestandteil eines jeden Beheizungssystems
ist, ausgebildet ist.
Zeichnung
[0008] Drei Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine schematisch dargestellte
Einrichtung zum Erhitzen von Heizungswasser und Brauchwasser, wobei eine zweite Ausführungsform
der Einrichtung gestrichelt dargestellt ist. Die Figuren 2 und 3 zeigen einen vergrößerten
Ausschnitt der erfindungsgemäßen Einrichtung in einer dritten Ausführungsform in zwei
verschiedenen Schaltzuständen.
Ausführungsbeispiele
[0009] Eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Erhitzen von umlaufendem Heizungswasser und
Brauchwasser weist einen in einem Heizungskreislauf angeordneten und vom Heizungswasser
durchströmten Heizungswärmetauscher 10 auf, dessen Lamellen 11 von den Verbrennungsgasen
eines Brenners 12 unmittelbar beaufschlagt sind. Der Heizungswärmetauscher 10 versorgt
eine zwischen einem Vorlaufabschnitt 14 und einem Rücklaufabschnitt 16 des Heizungskreislaufs
angeordnete Heizeinrichtung, z.B. einen Heizkörper 18, mit Heizungswasser, wobei im
Rücklaufabschnitt 16 eine Umlaufpumpe 20 zum Fördern des umlaufenden Heizungswassers
angeordnet ist. Für die Brauchwasserbereitung ist ein im Heizungswärmetauscher 10
angeordneter und vom Heizungswasser umströmter Brauchwasserwärmetauscher 22 vorgesehen.
Eine mit dem Brauchwasserwarmetauscher 22 verbundene Brauchwasserversorgungseinrichtung
speist eine oder mehrere Zapfstellen über einen Kaltwasseranschluß 24, einen Wasserschalter
26 und einen Warmwasseranschluß 28 mit Brauchwasser.
[0010] Damit für die Brauchwasserbereitung ein kontinuierlicher Wärmeübergang von im Heizungswärmetauscher
10 befindlichem Heizungswasser auf das im Brauchwasserwärmetauscher 22 strömende Brauchwasser
stattfinden kann, wird über ein im Rücklaufabschnitt 16 des Heizungskreislaufs 14,
16 angeordnetes Drei-Wege-Ventil 30 und über eine Umsteuerleitung 32 der Heizungskreislauf
14, 16 aufgetrennt. In einer den Vorlaufabschnitt 14 und den Rücklaufabschnitt 16
des Heizungskreislaufs verbindenden Umsteuerleitung 32 ist unter Umgehung der gesamten
oder eines Teils der Heizeinrichtung 18 ein Heizwasserspeicher 34 angeordnet. Der
Heizungskreislauf, der vom Heizungswärmetauscher 10 über den Vorlaufabschnitt 14,
Umsteuerleitung 32 und Heizwasserspeicher 34, Drei-Wege-Ventil 30, Rücklaufabschnitt
16 und Pumpe 20 zurück zum Heizungswärmetauscher 10 führt, wird im folgenden innerer
Heizkreislauf 34 genannt, während der Heizungskreislauf, der vom Heizungswärmetauscher
10 über Vorlaufabschnitt 14, Heizkörper 18 und Rücklaufabschnitt 16 zurück zum Heizungswärmetauscher
10 führt, im folgenden als äußerer Heizkreislauf 38 bezeichnet wird.
[0011] Die Einrichtung zum Erhitzen von umlaufendem Heizungswasser und Brauchwasser arbeitet
auf folgende Art und Weise:
a) Heizungsbetrieb
[0012] Liegt zum Beispiel über eine Raumthermostatregelung eine Wärmeanforderung an, so
wird der Brenner 12 gezündet und mit Hilfe der Umwälzpumpe 20 der äußere Heizkreislauf
38 aktiviert, wobei die im äußeren Heizkreislauf 38 angeordneten Heizkörper 18 mit
Heizwasser beschickt werden.
b) Brauchwasserbereitung
[0013] Mit Hilfe eines Wasserschalters 26 der Brauchwassereinrichtung wird der Befehl zur
Brauchwassererwärmung gegeben. Der Brenner 12 wird bei einem bestimmten, vom Wasserschalter
26 erzeugten Differenzdruck gezündet und die Umlaufpumpe 20 eingeschaltet. Das Drei-Wege-Ventil
30 wird so geschaltet, daß das Heizwasser im inneren Heizkreislauf 36 zirkuliert.
Durch den Wärmeübergang vom umlaufenden Heizwasser auf das Brauchwasser kann am Warmwasseranschluß
28 Brauchwasser entnommen werden. Bei längeren Stillstandszeiten der Heizung im Sommer
und/oder bei längeren Brauchwasser-Zapfpausen kühlt der Heizungswärmetauscher 10 und
im inneren Heizkreislauf 36 befindliches Heizwasser relativ schnell ab, so daß bei
einer Brauchwasser-Anforderung einige Zeit vergehen würde, bis warmes Brauchwasser
gezapft werden kann.
[0014] Der im inneren Heizkreislauf 36 angeordnete Heizwasserspeicher 34, dessen Heizwasservolumen
über den inneren Heizkreislauf 36 auf einer bestimmten Temperatur, zum Beispiel 70°C,
gehalten wird, stellt sicher, daß auch nach längeren Zapfpausen der Heizungswärmetauscher
10 und der Brauchwasserwärmetauscher 22 durch das aus dem Heizwasserspeicher 34 entnommene
Heizwasser sofort hochgeheizt werden und durch Wärmeübertragung warmes Brauchwasser
entnommen werden kann. Wenige Sekunden nach dem Brauchwasserstart haben die von den
heißen Verbrennungsgasen beaufschlagten Lamellen 11 des Heizungswärmetauschers 10
ihre Betriebstemperatur erreicht, so daß jetzt durch vorrangig vom Brenner 12 gelieferte
Verbrennungswärme das Brauchwasser erhitzt wird. Damit ist die Brauchwasser-Bereitstellung
nicht mehr vom Wärmepotential des Heizwassers im Heizwasserspeicher 34 abhängig, so
daß sein Speichervolumen sehr klein gewählt werden kann.
[0015] Während der Nachtzeiten, in denen normalerweise keine Brauchwasser-Zapfung erfolgt,
ist es mit Hilfe eines Vier-Wege-Ventils anstelle des Drei-Wege-Ventils 30 und mit
einer zusätzlichen Steuerleitung 42 möglich, den Heizwasserspeicher 34 vom inneren
Heizkreislauf 36 zu trennen. Erst in den Morgenstunden wird der Heizwasserspeicher
34 wieder an den inneren Heizwasserkreislauf 36 angeschlossen und sein Speichervolumen
über den inneren Heizkreislauf 36 auf die voreingestellte Temperatur gebracht. Durch
das wahlweise Zu- oder Abschalten können die Energiekosten weiter gesenkt werden.
[0016] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine Anordnung, bei der anstelle des Vier-Wege-Ventils
40 und der Steuerleitung 42 für das wahlweise Zu- oder Abschalten des Heizwasserspeichers
34 ein mit einem Ventil 44 versehener Bypaßkanal 46 direkt im Heizwasserspeicher 34
angeordnet ist. Der mit der Umsteuerleitung 32 des inneren Heizkreislaufs 36 verbundene
Bypaßkanal 46 bezieht bei geschlossenem Ventil 44 (Figur 2) über am Bypaßkanal 46
angeordnete Nebenöffnungen 48 das im Heizwasserspeicher 34 befindliche Heizwasser
mit in den inneren Heizkreislauf 36 ein. Wird der Bypaßkanal 46 durch das Ventil 44
geöffnet (Fig. 3), so wird bei geeigneter Dimensionierung des Ventils 44 und der Nebenöffnungen
48 das im Heizwasserspeicher 34 befindliche Heizwasser nicht in den inneren Heizkreislauf
36 miteinbezogen. Das Heizsystem ist so ausgelegt, daß bei dieser Stellung keine Druckunterschiede
zwischen dem im inneren Heizkreislauf 36 strömenden Heizwasser und dem im Heizwasserspeicher
34 befindlichen Heizwasser bestehen, so daß praktisch kein Heizwasser über die Nebenöffnungen
48 des Bypaßkanals 46 aus dem Heizwasserspeicher 34 in den inneren Heizkreislauf 36
fließen kann.
[0017] Der Heizwasserspeicher 34 besteht aus einer das Heizwasser führenden Gehäusehälfte
50, die von einer ein Gasvolumen aufnehmenden Gehäusehälfte 52 getrennt ist. Zwischen
beiden Gehäusehälften 50, 52 ist eine elastische Membran 54 angeordnet, so daß die
in der gesamten Heizeinrichtung auftretenden Volumenänderungen aufgrund von Temperaturschwankungen
kompensiert werden können. Der dann gleichzeitig als Ausdehnungsgefäß ausgebildete
Heizwasserspeicher 34 trägt zu einer besonders kompakten Bauweise der Heizeinrichtung
bei.
[0018] Bei einer entsprechenden Auslegung der Steuereinrichtung und der Leistung der Heizeinrichtung
insgesamt ist es möglich, den inneren Heizkreislauf 36 und den äußeren Heizkreislauf
38 gleichzeitig mit Heizwasser zu beschicken. Sinnvoll ist eine solche Regelung insbesondere
dann, wenn die Außentemperaturen sehr niedrig sind und gleichzeitig zur Brauchwassererwärmung
eine Versorgung der Heizkörper 18 notwendig ist.
1. Einrichtung zum Erhitzen von umlaufendem Heizungswasser und Brauchwasser mit
- einem Heizungswasserkreislauf (14,16) und einer Brauchwasserversorgungseinrichtung
(22,24,26,28),
- einem Brenner (12) für flüssige oder gasförmige Brennstoffe,
- einem vom Heizungswasser durchströmten Heizungswärmetauscher (10) und
- einem zur Erwärmung des Brauchwassers innerhalb des Heizungswärmetauschers (10)
angeordneten und vom Heizungswasser umströmten Brauchwasserwärmetauscher (22), wobei
im Heizungswasserkreislauf (14,16) eine Steuereinrichtung (30) vorgesehen ist, mittels
derer ein äußerer Heizkreislauf (38) über die Heizeinrichtung (18) und/oder ein innerer
Heizkreislauf (36) als Bypaß zu wenigstens einem Teil der Heizeinrichtung (18) einschaltbar
ist, wobei mindestens während der Startphase der Brauchwasser-Bereitstellung ein Heizwasserspeicher
(34) zur Brauchwasser-Bereitstellung dem Heizkreislauf (36,38) zuschaltbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe einer im inneren
Heizkreislauf (36) angeordneten Steuereinrichtung (40, 42, 46) der Heizwasserspeicher
(34) wahlweise zu- oder abschaltbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung im
inneren Heizkreislauf (36) als ein im Heizwasserspeicher (34) angeordneter, mit einem
Ventil (44) versehener Bypaßkanal (46) ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtungen im
inneren und äußeren Heizkreislauf (36,38) in einem Vier-Wege-Ventil (30, 40) zusammengefaßt
sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Heizwasserspeicher (34) als Heizwasser führende Gehäusehälfte (50) eines Ausdehnungsgefäßes
ausgebildet ist.