[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungs- und Polierwalze mit einem zylindrischen Walzenkörper,
insbesondere für Bürstenwalzen-Reinigungsmaschinen mit wenigstens einer rotierenden
Bürstenwalze. Eine gattungsgemäße Walze ist aus dem Prospekt

Nilfisk C 38 Automat

, SD 579/02.94 bekannt.
[0002] Bürstenwalzen für Walzen-Reinigungsmaschinen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Als Bürsten werden je nach Einsatzzweck weiche Polierbürsten (siehe z. B. die GB-PS
670905 mit Samt- und Filzbeschichtung), Universalbürsten (mit mittelharten Borsten)
oder harte Abrassivbürsten verwendet. So dient die harte Abrassivbürste zur Entfernung
hartnäckiger Verschmutzung, die weiche Polierbürste u.a. zur Teppichreinigung oder
zu Polierarbeiten und die Universalbürste zum Intensivreinigen mit dem Beseitigen
allgemeiner Verschmutzung.
[0003] Den vorstehend genannten Bürsten ist gemeinsam, daß sie sich vornehmlich zur Säuberung
von Profilböden eignen - d.h. Gumminoppen-Fußböden, Sicherheitsböden, z.B. im Großküchenbereich,
sogenannte Steinteppiche usw. Bei der intensiven Reinigung glatter Böden (z.B. PVC,
Linoleum, Holz) versagen die bekannten Bürstenwalzen dagegen vielfach. Insbesondere
Absatzstriche auf Sportböden - hervorgerufen z.B. durch Bremsspuren von Sportschuhen
mit dunkler Sohle - sind mit den vorstehend genannten Bürsten praktisch nicht entfernbar.
[0004] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Reinigungs- und Polierwalze, insbesondere für
Walzen-Reinigungsmaschinen, zu schaffen, die auch zur Reinigung glatter Böden geeignet
ist und mit der sich insbesondere auch Absatzstriche von Sportböden unkompliziert
entfernen lassen.
[0005] Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch den Gegenstand des Anspruches 1. Die Zylinderfläche
der erfindungsgemäßen Walze ist dabei wenigstens teilweise mit einem harten, filzartigen
Nylon- oder Polyestergewebepad (SUPERPAD) beschichtet, welches bei Rotation des Walzenkörpers
um seine Längsachse hartnäckige Verschmutzungen wie Absatzstreifen von glatten Oberflächen
entfernt.
[0006] Die erfindungsgemäße Walze ermöglicht damit den Einsatz von Walzen-Reinigungsmaschinen
bei einer Reinigungsaufgabe, bei der nach dem Stand der Technik eine aufwendige Handreinigung
oder eine Einscheibenmaschine eingesetzt werden mußten. Die Einscheibenmaschinen -
bei der die Böden mittels der Stirnseite einer sich rotierenden Scheibe gereinigt
werden, sind nur von sehr eingeschränktem Nutzen, da sich die Scheiben sehr schnell
mit Schmutz zusetzen und dadurch bereits nach kürzester Zeit erneuert werden müssen.
Aus diesem Grund hatte man bisher auch die von den Reinigungsscheiben her prinzipiell
bekannten Reinigungsmaterialien für glatte Sportböden - die sogenannten Superpadscheiben
- nicht als geeignet zur Beschichtung von Walzen angesehen, denn man hatte stets angenommen,
daß sich die Walzen wie die Reinigungsscheiben bei den Einscheibenmaschinen sehr schnell
mit Schmutz zusetzen würden, so daß der große Vorteil der Walzen-Reinigungsmaschine
die lange Einsetzbarkeit ohne einen Walzentausch - nicht mehr gegeben wäre.
[0007] Mit der Erfindung bleibt dieser Vorteil aber überraschenderweise erhalten, denn das
Padmaterial setzt sich nicht etwa schnell zu, sondern es löst bei der schnellen Rotation
der Maschine (z.B. 600 U/min) lediglich die Absatz- bzw. Schmutzstreifen vom Boden
ab und schleudert sie zu einer Schmutz-Transportwalze (z.B. eine Gummiwalze, an der
Schmutz hängenbleibt und dann von dieser abgestreift werden kann). Obwohl das von
den Einscheibenmaschinen her bekannte Superpadmaterial verwendet wird, ergibt sich
durch den Übergang vom "horizontalen" zum "vertikalen" Reinigen ein ganz anderes,
vorteilhaftes Verhalten des Reinigungsmateriales, was auch einen längeren unproblematischen
Einsatz ermöglicht. Zeit- und Materialaufwand zur Reinigung glatter Bodenfläche werden
damit deutlich verringert.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung weist die Gewebebeschichtung
Gewebepadscheiben auf, die nebeneinander auf den Walzenkörper aufgesetzt und ggf.
mit dem Walzenkörper verklebt sind. Damit ergibt sich eine unkomplizierte Möglichkeit
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Walze, denn bei der Verwendung von Scheiben
treten keine störenden Unwuchten auf, wie sie sich beispielsweise bei einem ungenauen
Umwickeln des Walzenkörpers mit einem längeren Streifen ergeben können.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische (Schnitt-) Ansicht einer erfindungsgemäßen Reinigungs- und Polierwalze,
und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines mit einer erfindungsgemäßen Reingungswalze versehenen
Reinigungsgerätes.
[0010] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Reinigungs- und Polierwalze 1, die einen zylindrischen
Walzenkörper 2 aufweist, der von einer Längsbohrung 3 durchsetzt ist. Auf die Zylinderfläche
des Walzenkörpers 2 sind insgesamt siebzehn Padscheiben 4 aufgesetzt, die aus einem
Gewebe bestehen, welches aus filzartigen, harten Kunststoffasern gebildet wird (z.B.
Polyester oder Nylon: im Handel als "SUPERPAD"-MATERIAL bekannt). Die Padscheiben
4 sind an ihrem Innenumfang mit der Außenseite des Walzenkörpers 2 verliebt, zwischen
den Padscheiben 4 ist keine Verliebung notwendig. Es hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, Gewebepadscheiben einzusetzen, die ca. 1 7 mm breit- sind, wobei der Innendurchmesser
50 mm und der Außendurchmesser 90 mm beträgt. Eine Austauschbarkeit der Padscheiben
4 gewährleistet ein optimales Recycling des Walzenkörpers.
[0011] Fig. 2 veranschaulicht den Einsatz der erfindungsgemäßen Reinigungs- und Polierwalze
1 in einer Walzen-Reinigungsmaschine 5. Die Funktionsweise der Reinigungsmaschine
5 ist wie folgt: infolge eines entsprechenden Bedienvorganges wird zunächst Frischwasser
aus einem Frischwasserbehälter 9 - ggf. mit Reinigungsmittel versetzt - auf dem Boden
6 verteilt. Eine vordere, erfindungsgemäße Walze 1 reinigt den Fußboden 6 von Schleifspuren
und schleudert Flüssigkeits- und Schmutzpartikel zu einer mittleren, mit Gummi beschichteten
Ableittrommel 7. Von der Ableittrommel 7 werden Schmutzwasser und Schmutzpartikel
an einem (nicht dargestellten) Abstreifer abgestreift und einem Schmutzwasserbehälter
8 zugeführt. Eine hintere Bürste 10, die sich gegenläufig zur vorderen Walze 1 dreht,
beseitigt Restverschmutzungen.
[0012] Besonders vorteilhafte Reinigungsergebnisse lassen sich erzielen, wenn nur eine der
Walzen 1 erfindungsgemäß ausgelegt ist, da dies zum Entfernen hartnäckiger Streifspuren
von glatten Böden ausreicht. Als weitere Bürste 10 kann dann beispielsweise eine Universalbürste
verwendet werden, die "normale" Schmutzpartikel und die von der Reinigungs- und Polierwalze
1 gelösten Schmutzreste vom Boden aufnimmt. Durch die Kombination zweier unterschiedlicher
Walzenarten werden so gut wie alle Verschmutzungen von glatten Böden entfernt.
1. Reinigungs- und Polierwalze (1) mit einem zylindrischen Walzenkörper (2), insbesondere
für Walzen-Reinigungsmaschinen (5) mit wenigstens einer rotierenden Walze, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderfläche des Walzenkörpers (2) wenigstens teilweise mit einem harten, filzartigen
Nylon- oder Polyestergewebepad (SUPERPAD) (4) beschichtet ist, welches bei Rotation
des Walzenkörpers um seine Längsachse Absatzstreifen von glatten Oberflächen entfernt.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebeschichtung aus Gewebepadscheiben (4) gebildet ist, die nebeneinander
auf den Walzenkörper (2) aufgesetzt sind.
3. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebepadscheiben (4) mit dem Walzenkörper (2) verklebt sind.
4. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebepadscheiben (4) austauschbar auf dem Walzenkörper (2) aufgebracht sind.
5. Walze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Gewebepadscheiben (4) 50 mm und der Außendurchmesser 90
mm beträgt.