[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen mit unterschiedlicher
Massenverteilung über den Halbzeugquerschnitt aus langgestreckten Leichtmetallprofilen
durch Stauchen eines Profilrohlings ggf. nach einer vorherigen Wärmebehandlung sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein mit der Vorrichtung hergestelltes Halbzeug. Dieses
wird einem vorzugsweise in Profillängsrichtung geteilten Ober- und Unterwerkzeug 10a,
b des Gesenks 10, mit einer führungsgebenden Werkzeugzone 10c und einer formgebenden
Gravur 10d des Gesenks 10 entnommen, wobei in der formgebenden Gravur 10d mindestens
eine Vertiefung oder Nut 13 zur Verklammerung des Profilrohlings 11 während des Stauchens
angeordnet ist.
[0003] In der Übergangsphase zwischen Rohteil und Endform werden Zwischenformen erzeugt,
bei denen durch verschiedene Fertigungsschritte eine Massenverteilung in Richtung
der gewünschten Endform erzielt wird. Die Massenverteilung hat die Aufgabe, die Querschnittsflächen
des Rohteils denen der Endform anzupassen. Die Längsachse der Zwischenform kann durch
Biegen an die der Endform angeglichen werden. Beispiele zu geeigneten Zwischenformen
und der damit erzielbaren Massenverteilung sind dem Handbuch der Fertigungstechnik
von G. Spur, Band 2/2, Abschnitt "Umformen" zu entnehmen.
[0004] In der vorliegenden Anmeldung geht es ganz allgemein um die Herstellung eines Halbzeuges
aus einem Profilrohling, der später durch Schmieden, Pressen, Walzen, Drücken oder
aber spanend weiter bearbeitet werden soll. Bei der Herstellung von Halbzeugteilen
mit schroffen, großen Unterschieden in den Massen über den Halbzeugquerschnitt gesehen,
besteht ein ungünstiges Verhältnis von Materialeinsatz zur Ausbringung, da die eingesetzten
Materialen längssymmetrisch ausgebildet sind. Üblich ist es, durch lokale zentrische
Anstauchungen eine symmetrische Querschnittsvergrößerung um den Faktor 2 - 2,5 zu
erreichen, die dann in einem geeigneten Schmiedeverfahren weiter verarbeitet wird.
[0005] Die vorliegende Erfindung befaßt sich insbesondere mit der Herstellung von Schmiedehalbzeug.
Nach Aluminium-Taschenbuch, 14. Auflage, Seite 296, unterscheidet man bei Aluminium
und Aluminiumlegierungen je nach Herstellungsart folgende Halbzeuge:
- Gesenkschmiedestücke werden durch Umformen im Gesenk aus Profilabschnitten hergestellt.
- Freiformschmiedestücke werden durch Umformen zwischen Sätteln aus warmgewalzten Blechen
oder Stangenabschnitten erzeugt.
Während beim Freiformschmieden mit einfachen, den Werkstoffen nicht allseitig umschließenden
Werkzeugteilen der Werkstoff derart verformt wird, daß seine Kontur der Fertigform
des Bauteils soweit wie möglich entspricht, wird beim Gesenkschmieden das Metall durch
Schlag oder Druck in einen den Werkstoff bis auf eine Gradfuge allseitig umschließenden
Gesenk solange umgeformt, bis der Formhohlraum vollständig ausgefüllt ist.
[0006] Wenn mehr Werkstoff beim Umformen des Rohteils zur Endform verlagert werden muß,
kann dies nicht in einem Arbeitsgang und in einem Werkzeug durchgeführt werden. Dann
sind verschiedene Werkzeuge mit unterschiedlichen Gravuren erforderlich, um die Gesenkschmiedeteile
in einem mehrstufigen Vorgang herstellen zu können.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen
mit unterschiedlicher Massenverteilung über den Halbzeugquerschnitt eine wirtschaftliche
Vordosierung des Rohlings vor der Endbearbeitung zu erreichen, so daß beim eigentlichen
Fertigbearbeiten das Verhältnis von Materialeinsatz zur Ausbringungsmenge verbessert
wird. Hierzu soll eine Vorrichtung entwickelt werden, die eine Querschnittsvergrößerung
um den Faktor 3 und mehr erlaubt.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale
gelöst. Es hat sich gezeigt, daß durch ein Biegen bzw. Ausknicken des Profilrohlings
gegen eine Anschlagfläche und anschließendes Stauchen unter gleichzeitiger Verklammerung
im Anschlagbereich eine Vergrößerung der Querschnittsfläche ohne Faltenbildung erreicht
werden kann.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Draufsicht
- Fig. 2
- Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Seitenansicht
- Fig. 3
- Querschnitte durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der formgebenden Gravur mit
den einzelnen Verformungsstufen
- Fig. 4
- Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung im geschlossenen Zustand
- Fig. 5
- Vergleichsmuster für Halbzeug, zentrisch angestaucht
- Fig. 6
- Querschnitte durch verschiedene, erfindungsgemäße Gesenkformen
- Fig. 7
- Verschiedene Querschnitte durch erfindungsgemäß einsetzbare Profilrohlinge
[0010] Gemäß Fig. 1 wird der Profilrohling 11 in ein Gesenk 10 gelegt, bestehend aus einer
führungsgebenden Werkzeugzone 10c des Gesenks 10 und einer formgebender Gravur 10d
des Gesenks 10. Wie durch die Pfeile am Ende des Profilrohlings 11 angedeutet, wird
der Profilrohling in dem Gesenk 10 unter Druck gesetzt und dabei gegen den Anschlagbereich
14 durch Ausknicken in einen gebogenen Zustand versetzt. Dieser Vorgang ist in Fig.
3 in den Verformungsstufen 3.3, 3.4 und 3.5 dargestellt. Im oberen Teil der formgebende
Gravur 10d befindet sich der Expansionsraum 12, in den ein Schieber 18 hineinragt.
In Figur 1 ist der Schieber 18 in seiner Ausgangsstellung gezeigt. Nach dem Einlegen
des Rohlings wird dieser gestaucht und dabei der Schieber 18 mitbewegt.
[0011] In der Seitenansicht gemäß Fig. 2 ist das Gesenk 10 längsgeteilt mit einem Ober-
und einem Unterwerkzeug 10a, 10b des Gesenks 10 dargestellt. Je nach Ausbildung des
Gesenkes kann auch hier in der formgebenden Gravur 10d eine Verdickung des Profilrohlings
11 stattfinden.
[0012] Bei dem Rohling handelt es sich um ein stranggepreßtes Rechteckprofil aus einer AlMgSi1-Legierung
mit der Normbezeichnung EN-AW6082 in Form einer Flachstange. Der Faserverlauf liegt
in Krafteinwirkungsrichtung.
[0013] Je nach dem Grad der späteren Umformung kann der Rohling einer Wärmebehandlung unterworfen
werden, z.B. bei T = 400 - 500°C. Der Profilrohling 11 wird je nach Anforderung ein-
oder zweiseitig mittels Stempel, angedeutet durch die Pfeile 16a-d, durch die führungsgebenden
Werkzeugzonen 10c in die formgebende Gravur 10d geschoben.
[0014] Nachdem der Profilrohling an der Anschlagfläche 17 angestossen ist, beginnt der eigentliche
Stauchvorgang (Stufe 3.6 in Fig. 3). Der Stauchvorgang erfolgt erst nach einem Vorspannen
gemäß Stufe 3.3 bis 3.5 des Profilrohlings 11, der dadurch in die Vertiefung oder
Nut 13 der formgebenden Gravur eingepreßt wird. Je nach Ausprägung der Gravur und
dem Dicken-Breitenverhältnis der Flachstange bzw. Profilrohlings muß das Vorspannen
durch einen seitlichen Schieber 18 unterstützt werden.
[0015] Beim Stauchen des Profilrohlings gemäß Stufe 3.6, 3.7 und 3.8 der Fig. 3 wird der
im formgebenden Teil des Gesenkes liegende Abschnitt des Profilrohlings verdickt und
durch Formschluß mit den Vertiefungen 13 bzw. den gegenüberliegenden Nuten 13a, 13b
darin verklammert. Durch die Verklammerung wird ein Knicken oder die Bildung von Falten
im Profilrohling verhindert, so daß dieser beim weiteren Stauchen die Gravur vollständig
ausfüllt.
[0016] Es können auch andere Werkstoffe und Umformverfahren, wie z.B. Pressen, Walzen, Drücken
oder eine spanende Bearbeitung nach dem Vordosieren des Materials durch den erfindungsgemäßen
Stauchprozeß zum Einsatz kommen.
[0017] Im folgenden wird ein Vergleich zwischen einem Profilrohling mit quer zur Stauchrichtung
angeordneten Fasern, einem Profilrohling mit Faserverlauf in Stauchrichtung und einem
herkömmlich durch Reckwalzen hergestellten Zwischenprodukt durchgeführt. Die jeweiligen
Querschnitte der verglichenen Profilrohlinge sind in den Figuren beispielhaft dargestellt.
[0018] Die Profilrohlinge 1, 2 werden über Zwischenstufen 3,3 - 3,8 (Fig. 3) nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu einem Schmiedehalbzeug umgeformt. An den markierten Stellen wurden Querschnitte
angelegt, die durch geeignete Ätzverfahren für lichtoptische Auswertungen vorbereitet
wurden. Eine fachmännische Beurteilung ergab, daß an den Stellen hoher Biegebeanspruchung
ein verdichtetes Fasergefüge vorlag, so daß eine biegefreundliche Struktur mit dem
erfindungsgemäßen Verarbeitungsverfahren erreicht wurde.
[0019] Nach dem Stand der Technik umgeformte Vergleichsprodukte (siehe Fig. 5, Vergleichsmuster)
können nicht mit einer Querschnittsvergrößerung um den Faktor 3 und mehr gestaucht
werden, so daß keine asymmetrische Massenverteilung erreicht werden kann. Das erfindungsgemäße
Verfahren bietet daher erstmals die Möglichkeit, den Materialeinsatz bei der Herstellung
von nichtrotationssymmetrischen Teilen deutlich zu reduzieren, da die Halbzeuge bereits
optimal vordosiert sind.
[0020] Ein weiterer Vorteil besteht bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produkten darin, daß der Werkstoff im Bereich der Querschnittsvergrößerung stärker
durchknetet wird und daher bessere Umformeigenschaften aufweist.
[0021] Bei Werkstoffen und Profilrohlingen, die ein Fasergefüge aufweisen, läßt sich das
erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil für eine gezielte Verbesserung der Werkstoffeigenschaften
in Faserrichtung nutzen. Hierzu wird das Fasergefüge des Rohlings in Umformrichtung
gehalten und beim exentrischen Belasten des Rohlings darauf geachtet, daß die Hauptbeanspruchungsrichtung
weitgehend mit dem Faserverlauf übereinstimmt.
[0022] Als Ergebnis wird ein in der Masserverteilung und im Festigkeitsverhalten optimiertes
Halbfertigprodukt erhalten.
[0023] In Fig. 4 ist ein besonderer Profilrohling 41 in ein Gesenk 42 eingelegt. Der Profilrohling
41 besteht aus einem bereits spanend vorbearbeiteten Stangenabschnitt mit einer Nut
43, in die eine umlaufende Rille 44 des Gesenks 42 eingreift. Beim Schließen des Gesenkes
verkrallen sich die Gesenkteile in die Nut 43 des Profilrohlings 41 und fixieren ihn
somit entsprechend der vorbereiteten Kontur.
[0024] Bei Beginn des Stauchvorganges wird durch die Bohrungen 45 und 46 jeweils ein Stempel
gegen den Profilrohling 41 angepreßt. Es ergeben sich dann unsymmetrische Massenverteilungen
bezogen auf die Symmetrieachse 47.
[0025] Zum Vergleich wird anhand der Fig. 5 noch einmal der herkömmliche Stauchvorgang erläutert.
Hierzu wird ein Rohling in Form einer Stange 51 in Pfeilrichtung 52, 53 zentrisch
angestaucht. Es ergibt sich eine Verdickung 54, die sich über den Bereich A erstreckt.
Die Verdickung 54 weist eine maximale Stauchbreite B auf, die bei der Weiterbearbeitung
des Halbzeuges als Materialquelle für eine exzentrische Bearbeitung dient.
[0026] Die Fig. 6 zeigt mehrere Varianten der erfindungsgemäß verwendeten Vorrichtungen
zur Herstellung von Halbzeugen mit nichtrotationssymmetrischer Maschenverteilung.
In Fig. 6a ist ein Profilrohling 6.1 in dem Gesenk 6.2 über eine Verklammerung 6.3
fixiert.
[0027] In Fig. 6.b ist der Profilrohling 6.4 in das Gesenk 6.5 eingelegt und wird dort in
Querrichtung gestaucht.
[0028] In Fig. 6.c ist der Profilrohling 6.6 formschlüssig in das Gesenk 6.7 eingelegt.
Die Stauchbewegung erfolgt quer zur Blattebene.
[0029] In Fig. 6.d ist ein Profilrohling 6.8 in dem Gesenk 6.9 zentrisch angeordnet, wobei
jedoch die Massenverteilung exzentrisch, überwiegend in Richtung des längeren Querschenkels
6.10 erfolgt.
[0030] In Fig. 6.e ist der Profilrohling 6.11 exzentrisch in dem Gesenk 6.12 angeordnet
und wird durch eine quer zur Bildebene erzeugte Stauchkraft in die Hohlform 6.13 gebracht.
[0031] In Fig. 6.f ist der Rohling 6.14 analog zu 6.e exzentrisch in der Gesenkform 6.15
angeordnet und wird nach dem Stauchen die Hohlform 6.16 vollständig ausfüllen.
[0032] In Fig. 7 sind verschiedene Querschnittsformen des eingesetzten Profilrohlinges analog
zu den Abbildungen 6.a bis 6.f dargestellt. Die zugehörigen Rohlingsformen tragen
die Nummern 1 bis 6.
1. Verfahren zur Herstellung von Halbzeugen mit nichtrotationssymmetrischer Massenverteilung
über den Halbzeugquerschnitt gesehen, durch Stauchen von langgestreckten Leichtmetallprofilen
in einer teilbaren Form, ggf. nach einer vorherigen Wärmebehandlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor oder bei Beginn des Stauchens ein Profilrohling am Ort der maximalen Knickbeanspruchung
bzw. maximalen Auslenkung form- und/oder kraftschlüssig in der teilbaren Form fixiert
und dann der Stauchvorgang unter Formänderung des Profilrohlings bis zur vollständigen
Formfüllung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stauchvorgang in mehreren Stufen erfolgt , wobei in der ersten Stufe des Stauchvorganges
ein Rohteil bzw. der Profilrohling eine Formänderung bzw. Auslenkung quer zur Stauchlängsachse
erfährt und dabei an einer exzentrisch zur Stauchlängsachse angeordneten Rohteilfixierung
verklammert wird,
daß in der zweiten Stufe der Stauchpreßdruck soweit erhöht wird, bis der Profilrohling
den Formhohlraum quer zur Stauchrichtung vollständig ausfüllt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilrohling (11) gegen eine Anschlagfläche ausgelenkt wird, wobei der Außenbereich
des ausgelenkten Rohlings im Anschlagbereich (14) verklammert und dann exzentrisch
gestaucht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine bleibende Auslenkung des Rohlings eingestellt wird, wobei das Ausmaß der
Auslenkung so bemessen ist, daß der Rohling nicht in die zur Auslenkung entgegengesetzten
Richtung ganz oder teilweise zurückspringt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslenkung in Form einer Querschnittsverdickung in der Mittelachse des Profilrohlings
erfolgt, wobei die Querschnittsverdickung mehr als das Dreifache des Ausgangsprofilquerschnittes
beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilrohling im Verformungsbereich eine mit der teilbaren Form abgestimmte
und diese partiell ausfüllende, formschlüssige Kontur aufweist und daß der Profilrohling
während des exzentrischen Stauchens in der Kontur verklammert wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilrohling vor dem Stauchen einer lokalen Wärmebehandlung unterworfen wird,
wobei der eingestellte Temperaturbereich der für den jeweiligen Werkstoff üblicherweise
verwendeten Warmumformtemperatur und der erforderlichen Umformung angepaßt ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Profilrohling ein Strangpreßerzeugnis eingesetzt wird, wobei der Stauchvorgang
in Faserrichtung des Strangpreßerzeugnisses verläuft.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strangpreßerzeugnis aus einer Al-Legierung vom Typ AlMgSi besteht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Profilrohling bereits vor dem Stauchen vorgeformt ist, wobei die Vorform Kanten,
Vorsprünge oder Hinterschneidungen aufweist und in eine entsprechende Negativform
eines geteilten Ober- und Unterwerkzeuges (10a, b) des Gesenks (10) eingelegt und
dort gestaucht wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bestehend aus einem geteilten Ober- und Unterwerkzeug (10a, b) des Gesenks (10) mit
einer führungsgebenden Werkzeugzone (10c) und einer formgebenden Gravur (10d) des
Gesenks(10), wobei in der formgebenden Gravur (10d) des Gesenks (10) mindestens eine
Vertiefung oder Nut (13) zur Verklammerung des Profilrohlings (11) wahrend des Stauchens
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die formgebende Gravur des Gesenks (42) im wesentlichen die angestrebte Massenverteilung
eines Schmiedehalbzeuges beinhaltet, wobei im Verformungsbereich (48) des Profilrohlings
(41) umlaufende Vertiefungen oder Nuten (43) und im Gesenk (42) klammerartige Ausbuchtungen
(44) in den Innenbereich des Gesenkes (42) eingearbeitet sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß gegenüber der Vertiefung oder Nut (13, 43) ein Expansionsraum (12, 55) angeordnet
ist, der die gestauchte Masse des Profilrohlings (11, 41) aufnimmt.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Expansionsraum (12) ein Schieber (18) zur gelenkten Expansion der Stauchmasse
angeordnet ist, wobei der Schieber aus seiner Anfangsstellung erst nach der Füllung
der Vertiefung oder Nut (13) bzw. nach Erzeugung eines Gegendruckes zurückweicht.
15. Halbzeug, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß es eine nichtrotationssymmetrische Massenverteilung über den Querschnitt gesehen,
aufweist, wobei in der dem Hauptmassenanteil gegenüberliegenden Querschnittsbereich
eine Vertiefung oder Nut (13) angeordnet ist.