[0001] Die Erfindung betrifft eine Dublier- und Wickeleinrichtung zum Herstellen von Karkassen
von Transport- oder Antriebsbändern mit Wickeltrommeln und einem zwischen den Wickeltrommeln
angeordneten Dublierförderer sowie mit einer Zuführeinrichtung für zu dublierende
bzw. aufzuwickelnde Bahnen.
[0002] Derartige Anlagen sind grundsätzlich bereits bekannt, wobei jedoch hier das Anlegen
einer neuen Bahn an den Dublierförderer bzw. an die auf dem Dublierförderer bereits
befindlichen Bahn von einer Bedienungsperson vorgenommen werden muß. Insbesondere
bei breiten Bahnen ist es sogar erforderlich, daß zwei Bediener die zuzuführende Bahn
kantengerade anlegen. Dieser Vorgang wiederholt sich nicht nur nach jedem Wechsel
der Wickeltrommeln, sondern sofern mehrere Bahnen dubliert werden, nach jedem Durchlauf
des Karkassenrohlings.
[0003] Durch die DD-PS 208 598 ist es auch bereits bekannt geworden, kontinuierlich anfallende
flächige Erzeugnisse mittels schräg nach unten geführter Anlegeförderer zu einem Warengutstrom
zusammenzufassen und mit Hilfe eine Wickelbandes aufzuwickeln.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anlegen und das Übergeben der Bahnen
in einer Dublier- und Wickeleinrichtung so zu gestalten, daß dieser Vorgang selbsttätig
erfolgen kann, ohne daß bei diesem Vorgang ein Bediener tätig werden muß und außerdem
eine Möglichkeit zu schaffen, in den einzelnen Gewebelagen einer Karkasse gleiche
Zugspannungen sicherzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Dadurch, daß zwischen der Zuführeinrichtung und dem Dublierförderer zwei in entgegengesetzter
Richtung schräg nach unten geführte Übergabe-Anlegeförderer angeordnet sind, die mit
ihrem unteren Ende bis in die unmittelbare Nähe des Dublierförderers schwenkbar sind
und die wechselnd an einem Auslauf der Zuführeinrichtung positionierbar sind, ist
es möglich geworden, die Bahnen auf den Dublierförderer oder auf die auf dem Dublierförderer
befindlichen Bahnen selbsttätig anzulegen und zu übergeben. Das Anlagen der Bahnen,
d.h. der Gewebeanfang erfolgt entweder ohne Versatz oder mit definiertem Versatz.
Es ist im übrigen möglich, wechselnd in Richtung beider Wickeltrommeln zu dublieren
bzw. zu wickeln. Hierzu ist es lediglich erforderlich, den Übergabe-Anlegeförderer
in einer seiner beiden Arbeitsstellungen zu positionieren. Diese Positionierung kann
gegebenenfalls automatisch erfolgen. Im übrigen hat es sich gezeigt, daß ein faltenfreies
Übergeben der Gewebeenden möglich geworden ist. Grundsätzlich entfällt ein manuelles
Führen der Gewebeenden nach dem Querschnitt.
[0007] Vorzugsweise sind am Übergabe-Anlegeförderer Mittel zur Erfassung der Bahnspannung
der zugeführten Bahn angeordnet, mittels der die Geschwindigkeit des Dublierförderers
anpaßbar ist. Es kann so sichergestellt werden, daß die Zugspannungen in den einzelnen
Gewebelagen der Karkasse gleich sind.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, daß an der Zuführeinrichtung
Mittel zur Erfassung der Bahnspannung angeordnet sind, mittels der die Geschwindigkeit
der Zuführeinrichtung regelbar ist und daß auch an dem Dublierförderer Mittel zur
Erfassung der Bahnspannung angeordnet sind, mittels der die Geschwindigkeit der Wickeltrommeln
regelbar ist. Eine derartige Ausbildung ermöglicht eine exakte Zugregelung in der
gesamten Einrichtung beim Dublieren und beim Wickeln.
[0009] Vorzugsweise sind die Mittel zur Erfassung der Bahnspannung als Kraftmeßrollen ausgebildet.
Wie sich gezeigt hat, ermöglicht eine derartige Ausbildung eine exakte Erfassung der
jeweiligen Bahnspannung.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Dublier- und Wickeleinrichtung während des Wickelns einer Gewebelage;
- Fig. 2
- die Einrichtung gemäß Fig. 1 während des Dublierens und des Wickelns von zwei oder
mehreren kautschukbeschichteten Gewebelagen;
- Fig. 3
- die Einrichtung gemäß Fig. 1 während des Wickelns einer eingekleideten Karkasse.
[0012] In der Zeichnung ist mit 1 eine Zuführeinrichtung für zu dublierende bzw. aufzuwickelnde
Bahnen 2 einer erfindungsgemäßen Dublier- und Wickeleinrichtung bezeichnet. Ein Auslauf
3 der Zuführeinrichtung 1 ist oberhalb von zwei Übergabe-Anlegeförderern 4 und 5 angeordnet.
Im Bereich des Auslaufs 3 der Zuführeinrichtung 1 ist eine Kraftmeßrolle 6 angeordnet,
über die die Bahn 2 geführt ist.
[0013] Die Übergabe-Anlegeförderer 4 und 5 sind schräg nach unten geführt angeordnet und
mit ihrem unteren Ende, an dem Kraftmeßrollen 7 bzw. 8 angeordnet sind, einstellbar
bis in die unmittelbare Nähe der Oberseite eines Dublierförderers 9 um Drehpunkte
10 bzw. 11 schwenkbar. Die Übergabe-Anlegeförderer 4 und 5 sind als Gurtförderer ausgebildet.
Das gleiche gilt für den Dublierförderer 9.
[0014] Der Dublierförderer 9 ist beidseitig mit Kraftmeßrollen 12 und 13 versehen. Eine
an der Oberseite des Dublierförderers 9 anstellbar angeordnete Andruckrolle 14 kann
den erforderlichen Kontakt der Bahnen 2 mit dem Dublierförderer 9 bzw. mit den bereits
auf dem Dublierförderer 9 befindlichen Bahnen 2 herstellen. Weitere Andruckrollen
15 und 16 sind an die Kraftmeßrollen 12 bzw. 13 andrückbar. Beidseitig des Dublierförderers
9 sind Wickeltrommeln 17 und 18 angeordnet.
[0015] Vor der Zuführeinrichtung 1 der Dublier- und Wickeleinrichtung ist eine Zentriereinrichtung
19 angeordnet, an deren Auslauf eine Kraftmeßrolle 20 angeordnet ist. Die Bahn 2 ist
um die Kraftmeßrolle 20 herumgeführt, die bei in Betrieb befindlicher Einrichtung
die Bahn 2 gegen die Oberseite der Zuführeinrichtung 1 drückt. Die Zuführeinrichtung
1 ist als mehrteiliger Gurtförderer ausgebildet. Vor der Zentriereinrichtung 19 ist
ein in der Zeichnung nicht dargestellter Warenspeicher angeordnet, dem wiederum ein
in der Zeichnung gleichfalls nicht dargestellter Kalander vorgeschaltet ist. Ein hinter
der Zentriereinrichtung 1 angeordnetes Zugwerk 21 ermöglicht es, die Bahn 2 mit einem
konstanten Zug aus dem in der Zeichnung nicht dargestellten Warenspeicher zu ziehen.
[0016] In der Fig. 1 der Zeichnung ist eine Dublier- und Wickeleinrichtung während des Wickelns
einer Gewebelage dargestellt. Die Bahn 2, d.h. das belegte Gewebe wird hier mittels
des Zugwerkes 21 mit einem konstanten Gewebezug aus dem in der Zeichnung nicht dargestellten
Warenspeicher gezogen. In der Zentriereinrichtung 19 wird dabei die Bahn 2 auf die
Anlagemitte zentriert. Bei der Bahn 2 handelt es sich hier z.B. um eine mit Kautschuk
ein- oder beidseitig beschichtete Gewebebahn.
[0017] Die um die Kraftmeßrolle 20 geführte Bahn 2 wird auf die Oberseite der Zuführeinrichtung
1 gebracht, die die Bahn 2 der Dublier- und Wickeleinrichtung zuführt. Über die Kraftmeßrolle
20 wird dabei die Geschwindigkeit der dem Zugwerk 21 nachgeschalteten Zuführeinrichtung
1 geregelt. Am Auslauf 3 der Zuführeinrichtung 1, die von einem mehrteiligen Gurtförderer
gebildet ist, ist eine Kraftmeßrolle 6 angeordnet, über die Bahn 2 geführt und auf
einen Übergabe-Anlegeförderer 4 gelenkt ist.
[0018] Der Übergabe-Anlegeförderer 4 übernimmt beim Anfahren der Dublier- und Wickeleinrichtung
den Anfang der Bahn 2, d.h. den Gewebeanfang auf und führt diesen faltenfrei auf den
Dublierförderer 9. Dieser führt dann den Anfang der Bahn 2 an die Wickeltrommel 18.
Aufgrund der schräg nach unten geführten Anordnung des Übergabe-Anlegeförderers 4,
der mit seinem unteren Ende um den Drehpunkt 10 bis in die unmittelbare Nähe des Dublierförderers
9 schwenkbar ist, ist es möglich, die Bahnen 2 auf den Dublierförderer 9 selbsttätig
anzulegen und dann zu übergeben.
[0019] Sobald der Anfang der Bahn 2 auf der Wickeltrommel 18 angewickelt ist, wird die Zugregelung
aktiviert. Dabei regelt, wie bereits ausgeführt, die Kraftmeßrolle 20 die Geschwindigkeit
der dem Zugwerk 21 nachgeschalteten Zuführeinrichtung 1. Die Kraftmeßrolle 7, um die
die vom Übergabe-Anlegeförderer 4 ablaufende Bahn 2 herumgeführt ist, regelt die Geschwindigkeit
des Dublierförderers 9. Die am Auslauf des Dublierförderers 9 angeordnete Kraftmeßrolle
13 ermöglicht eine Regelung der Geschwindigkeit des Wicklers 18. Insgesamt ergibt
sich ein exakt kontrollierter Wickelvorgang.
[0020] Die beiden Übergabe-Anlegeförderer 4 und 5 sind parallel zum Dublierförderer 9 verschiebbar
angeordnet und wechselnd unterhalb des Auslaufs 3 der Zuführeinrichtung 1 positionierbar.
In der Fig. 2 sind die Übergabe-Anlegeförderer 4 und 5 so verschoben, daß sich der
Übergabe-Anlegeförderer 5 unter dem Auslauf 3 befindet. Entsprechend wird hier die
Bahn 2 der linken Wickeltrommel 17 zugeführt. Die Bahn 2 ist in diesem Fall über die
korrespondierenden Kraftmeßrollen 8 und 12 geführt, wobei die beschriebenen Vorgänge
analog ablaufen.
[0021] In der Fig. 2 der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Dublier- und Wickeleinrichtung
beim Dublieren und Wickeln von zwei oder mehreren Bahnen 2, d.h. kautschukbeschichteten
Gewebelagen dargestellt. Eine Bahn 2 wird auch hier, wie bereits beschrieben, dem
Dublierförderer 9 zugeführt und hier mit einer Bahn 22 dubliert, die dem Dublierförderer
9 von der als Abwickler arbeitenden Wickeltrommel 18 zugeführt wird. Die Bahn 22 wurde
in einem vorausgehenden Arbeitsgang auf die Wickeltrommel 18 aufgewickelt. Die über
dem Dublierförderer 9 angeordnete Andruckrolle 14 preßt die Bahn 2 auf die Bahn 22,
so daß der Dubliervorgang erfolgt. Die Wickeltrommel 17 wickelt dann die dublierten
Bahnlagen 23 auf. Sobald der Anfang der dublierten Bahnlagen 23 angewickelt ist, wird
auch hier die Zugregelung aktiviert. Dabei regelt die Kraftmeßrolle 20 auch die Geschwindigkeit
der dem Zugwerk 21 nachgeschalteten Zuführeinrichtung 1. Die am Übergabe-Anlegeförderer
5 angeordnete Kraftmeßrolle 8 regelt die Geschwindigkeit des Dublierförderers 9. Außerdem
regeln die beidseitig des Dublierförderers 9 angeordneten Kraftmeßrollen 13 und 12
die Geschwindigkeit der beiden Wickeltrommeln 18 und 17. Diese Ausbildung ermöglicht
eine exakte Zugregelung beim Dublieren und stellt gleiche Zugspannungen in den einzelnen
Gewebelagen der Karkasse sicher. Es können somit spannungsfreie Fördergurtkarkassen
gefertigt werden.
[0022] Während in der Fig. 2 die Bahnlagen 23 nach links laufend auf die Wickeltrommel 17
aufgewickelt werden, kann selbstverständlich auch die Wickeltrommel 18 eine nach rechts
laufende dublierte Bahnlage 23 aufwickeln. In diesem Fall werden die Übergabe-Anlegeförderer
4 und 5 nach rechts verschoben, so daß der Übergabe-Anlegeförderer 4 unter den Auslauf
3 der Zuführeinrichtung 1 gelangt. Es erfolgt dann der Rücklauf der dublierten Bahnlage
23 von der Wickeltrommel 17 auf die Wickeltrommel 18. Über den Übergabe-Anlegeförderer
4 wird dabei eine weitere Bahn 2 auf die Bahnlagen 23 dubliert und diese auf der Wickeltrommel
18 aufgewickelt.
[0023] Sofern weitere Bahnen 2 dubliert werden sollen, so wiederholt sich der genannte Vorgang,
indem die Bahnlage 23 wiederum auf die Wickeltrommel 17 gewickelt ist.
[0024] In der Fig. 3 der Zeichnung ist die Dublier- und Wickeleinrichtung beim Wickeln einer
eingekleideten Karkasse auf die Wickeltrommel 17 dargestellt. Auch hier wird die eingekleidete
Karkasse, d.h. die Bahn 2 über den Übergabe-Anlegeförderer 4 und den Dublierförderer
9 der Wickeltrommel 17 selbsttätig zugeführt. Sobald der Anfang der Bahn 2 angewickelt
ist, wird die Zugregelung aktiviert. Dabei wird über die Kraftmeßrolle 20 die Geschwindigkeit
der dem Zugwerk 21 nachgeschalteten Zuführeinrichtung 1 geregelt. Über die am Auslauf
3 der Zuführeinrichtung 1 angeordneten Kraftmeßrolle 6 erfolgt die Regelung der Geschwindigkeit
der Wickeltrommel 17.
[0025] Auch für den in Fig. 3 dargestellten Wickelvorgang ist es möglich, die Übergabe-Anlegeförderer
4 und 5 nach links zu verschieben, so daß der Übergabe-Anlegeförderer 5 unter den
Auslauf 3 der Zuführeinrichtung 1 gelangt. Es ist dann möglich, den Anfang der Bahn
2 der Wickeltrommel 18 zuzuführen. Der Wickelvorgang läuft dann wie beschrieben ab.
[0026] Die erfindungsgemäße Dublier- und Wickeleinrichtung ermöglicht ein selbsttätiges
faltenfreies Anlagen der Bahnanfänge entweder ohne Versatz oder mit definiertem Versatz.
Außerdem erfolgt ein automatisches faltenfreies Übergeben der Gewebeenden auf die
Wickeltrommeln 17 oder 18. Die beschriebene exakte Zugregelung beim Dublieren und
beim Wickeln führt zu gleichen Zugspannungen in den einzelnen Bahnen 2, d.h. in den
einzelnen Gewebelagen der Karkasse.
1. Dublier- und Wickeleinrichtung zur Herstellung von Karkassen von Transport- oder Antriebsbändern
mit Wickeltrommeln (17, 18) und einem zwischen den Wickeltrommeln (17, 18) angeordneten
Dublierförderer (9) sowie mit einer Zuführeinrichtung (1) für zu dublierende bzw.
aufzuwickelnde Bahnen (2), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zuführeinrichtung (1) und dem Dublierförderer (9) zwei in entgegengesetzter
Richtung schräg nach unten geführte Übergabe-Anlegeförderer (4, 5) angeordnet sind,
die mit ihrem unteren Ende bis in die unmittelbare Nähe des Dublierförderers (9) schwenkbar
sind und die wechselnd an einen Auslauf der Zuführeinrichtung (1) positionierbar sind,
derart, daß die Bahnen (2) auf den Dublierförderer (9) oder auf die auf dem Dublierförderer
(9) befindlichen Bahnen (2) selbsttätig angelegt und übergeben werden können.
2. Dublier- und Wickeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Übergabe-Anlegeförderer
(4, 5) Mittel zur Erfassung der Bahnspannung der zugeführten Bahn (2, 22, 23) angeordnet
sind, mittels der die Geschwindigkeit des Dublierförderers (9) anpaßbar ist.
3. Dublier- und Wickeleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Zuführeinrichtung (1) Mittel zur Erfassung der Bahnspannung angeordnet sind, mittels
der die Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung (1) regelbar ist, und daß an dem Dublierförderer
(9) Mittel zur Erfassung der Bahnspannung angeordnet sind, mittels der die Geschwindigkeit
der Wickeltrommeln (17, 18) regelbar ist.
4. Dublier- und Wickeleinrichtung nach den Ansprüchen 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Erfassung der Bahnspannung als Kraftmeßrollen (6, 7, 8, 12, 13,
20) ausgebildet sind.