[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bebildern und Löschen einer löschbaren
Druckform gemäß dem Patentanspruch 1
[0002] Aus dem Lehrbuch "Technologie des Offset-Druck" von R. Riedl, D. Neumann, J. Teubner,
Leipzig, 1989(1. Auflage) ist es bereits bekannt, eine Druckplatte aus Aluminium,
die auf ihrer Oberfläche eine Photohalbleiterschicht trägt, als ganze elektrisch aufzuladen
und anschließend entsprechend einem zu druckenden Bild zu belichten. An den belichteten
Stellen der Druckform fließen die Ladungen ab, während sie an den nicht-belichteten
Stellen verbleiben. Anschließend werden mittels einer Walze geladene Trocken- oder
Flüssigtonerpartikel aufgetragen, die entgegengesetzt elektrisch geladen sind. Nur
an den nicht-belichteten Stellen der Druckform werden die Tonerpartikel angetragen.
Anschließend werden die angetragenen Tonerpartikel durch Wärme fixiert.
[0003] Aus der EP 0 099 264 A2 ist ein Verfahren bekannt, um eine Druckform mit Trockentonerpartikeln
zu bebildern. Dabei wird die Oberfläche eines Substrats ganzflächig mit elektrostatisch
geladenen Trockentonerpartikeln bedeckt, anschließend werden diese durch Laserlicht
in den Bildbereichen aufgeschmolzen, so daß sie fest auf dem Substrat haften.
[0004] Aus der EP 0 580 394 A2 ist ein Verfahren zum Bebildern einer lithographischen Platte
durch Applation bekannt. Entsprechend einem zu druckenden Bild werden Anteile einer
Kunststoffschicht durch Laserstrahlung entfernt.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Bebildern und Löschen
einer löschbaren Druckform zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.
[0007] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Druckform besteht darin, daß sie sich
löschen läßt. Vorteilhaft ist auch, daß sich die Druckform innerhalb einer Druckmaschine
bebildern läßt. Die Druckform ist vorzugsweise als Hülse ohne Spannkanal auf dem Formzylinder
ausgebildet. An den Formzylinder läßt sich ein elektrisches Potential anlegen, um
die Druckform anschließend, wie bei elektrophotographischen Verfahren zu betonern.
[0008] Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine löschbare Druckform, gemäß Patentanspruch
12.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich jeweils aus den Unteransprüchen.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: die Anziehung geladener Tonerpartikel auf eine geladene Druckform,
Fig. 2: das Fixieren von Tonerpartikeln mittels eines Laserstrahls und
Fig. 3: das Entfernen von Tonerpartikeln von der Oberfläche der Druckform.
[0011] Eine Druckform 1 (Fig. 1) wird mit geladenen Partikeln 2 bebildert. Die Druckform
1 besteht entweder aus einem leitfähigen oder einem dielektrischen, elektrisch aufladbaren
Material. Sie ist entweder eine Folie, beispielsweise aus einem Kunststoff wie Polyester
oder ein Metall, z. B. Aluminium, eine Keramik oder ein Glas. Geeignete Materialien
sind aus der DE 44 26 012 A1 bekannt. Geeignet sind insbesondere auch Legierungen,
beispielsweise Nickel-Chrom-Stähle, Nickel-Chrom-Eisen-Legierungen oder Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen.
Die Oberfläche der Druckform 1 ist vorzugsweise hydrophil oder hydrophilierbar. Falls
die Druckform 1 aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht, wird während des
Aufbringens der Partikel ein zu deren Ladungen oder zu deren in Richtung auf die Oberfläche
der Druckform 1 wirksamen Ladungsverteilungen entgegengesetztes Potential an die Druckform
1 angelegt, während die Partikel 2 aufgebracht werden. Durch die Coulombkraft werden
die Partikel 2 angezogen. Falls die Druckform 1 oberflächlich aus einem elektrisch
nicht leitfähigen Material besteht, muß unter dieser Schicht eine elektrisch leitfähige
Schicht vorhanden sein, um die oberflächliche Schicht durch eine Spannungsquelle,
beispielsweise mittels Corona-Elektroden, aufzuladen.
[0012] Die Partikel 2 sind vorzugsweise Tonerpartikel. Die Tonerpartikel 2 weisen entweder
Farbpigmente auf, oder sie sind unpigmentiert. Die Partikel 2 haben vorzugsweise einen
Durchmesser von weniger als 1 µm. Durch die elektrostatische Anziehung zwischen der
Oberfläche der Druckform 1 und den Partikeln 2 läßt sich eine gleichmäßige, sehr dünne
Schicht erzeugen. Anschließend wird mittels energiereicher elektromagnetischer Strahlung,
insbesondere Laserstrahlung, entsprechend einem von der Druckform 1 zu druckenden
Bild eine Bildinformation aufgebracht. Ein Strahl 3 (Fig. 2) wird bildbereichsmäßig
über die von den Partikeln 2 auf der Druckform 1 gebildete Schicht 4 geführt. Dadurch
vernetzen die Partikel 2 in der Schicht 4, wodurch die Haftung auf der Oberfläche
der Druckform 1 im Vergleich zu den unbestrahlten Bereichen auf der Druckform 1 erhöht
wird. Anschließend werden die Partikel 2 im unbestrahlten Bereich entweder durch mechanische
Behandlung, auf elektrischem Wege, oder mittels Ultraschall, beispielsweise mittels
eines Ultraschallbeckens, restlos von der Oberfläche der Druckform 1 entfernt. Das
so entstandene Bild läßt sich zusätzlich noch nachbehandeln, um die Festigkeit der
Schicht 4 auf der Oberfläche der Druckform 1 nochmals zu erhöhen. Die Wellenlänge
der hierfür verwendeten Strahlen beispielsweise Infrarot oder Ultraviolett, hängt
ab vom Absorptionsmaximum des Materials der Schicht 4, d. h. der Partikel 2. Sie hängt
ebenfalls ab von der Reflexion oder Absorption der entsprechenden Strahlung durch
die unter der Schicht 4 liegende Druckform 1. Insbesondere dann, wenn die Partikel
2 selbst nicht im Infrarot-Bereich Strahlung absorbieren, ist es vorteilhaft, wenn
die Druckform 1 wenigstens im oberflächlichen Bereich ein die Infrarot-Strahlung absorbierendes
Material, beispielsweise Kohlenstoff, enthält, oder wenn sie schwarze Farbe hat. Auch
pigmentierte Tonerpartikel, beispielsweise Tonerpartikel, die Ruß oder Graphit enthalten,
eignen sich besonders, um Infrarot-Strahlung zu absorbieren. Aber es sind auch Partikel
2 geeignet, die Ultraviolett-Strahlung absorbieren, wenn durch die Absorption dieser
Strahlung elektrische Bindungen der Partikel 2 zur Vernetzung und weiteren Festigung
der Bildbereiche der Schicht 4 begünstigt werden. Die Stärke und Einwirkdauer der
Strahlung sowie deren Wellenlänge hängen also vom Material der Partikel 2, von dem
Material, aus dem die Druckform 1 besteht, sowie von der Materialkombination der Partikel
2 und der Druckform 1 ab. Nach dem Bebildern läßt sich die Oberfläche der Druckform
1 an den Nicht-Bildbereichen, d. h. an den Bereichen, in denen die Schicht 4 nicht
abgetragen wurde, einer weiteren Behandlung unterziehen, beispielsweise durch Hydrophilierung,
damit sie ein Feuchtmittel annimmt, sofern das Druckverfahren ein Feuchtmittel verwendet,
wie es beispielsweise beim Naßoffsetdruck der Fall ist. Die Hydrophilierung der Oberfläche
der Druckform 1 kann jedoch auch bereits vor dem ganzflächigen Aufbringen der Partikel
2 erfolgen, falls sie notwendig ist. Nach Beendigung des Druckprozesses muß die Oberfläche
der Druckform 1 wieder hergestellt werden. Zunächst muß auf der Schicht 4 und den
freien Bereichen der Druckform 1 verbliebene Druckfarbe entfernt werden, anschließend
werden die Partikel 2 in der Schicht 4 abgetragen. Hierzu wird entweder ein Lösungsmittel,
z. B. Aceton, mittels Bürsten, Düsen oder eines Tuches aufgetragen und anschließend
durch Bürsten oder ein Saugtuch zusammen mit den Resten der Schicht 4 abgetragen.
Auch eine Ultraschallbehandlung eignet sich zum Enfernen der Bildbereiche der Schicht
4.
[0013] Die Dicke der Schicht 4 beträgt vorzugsweise 1 µm oder weniger. Sie kann aber auch
weitaus dünner sein, beispielsweise nur 0,1 µm dick. Die Partikel 2 müssen nicht notwendigerweise
eine eigene Ladung tragen. Es eignen sich auch Materialien, deren Partikel Dipol-,
Qudrupol- oder andere Multipolmomente haben, die sich im elektrischen Feld ausrichten,
so daß sie von einer elektrisch geladenen Oberfläche wie der Oberfläche der Druckform
1 angezogen werden. Die Partikel 2 sind insbesondere Tonerpartikel, wobei der Toner
ein Fest- oder ein Flüssigtoner sein kann. Es lassen sich sowohl Toner, die auf Wasser
basieren, als auch solche, die auf Öl basieren, verwenden. Der Toner kann sowohl pigmentiert
(transparent) oder unpigmentiert sein. Wenn der Toner unpigmentiert ist, muß, wenn
die Partikel 2 durch Wärmestrahlung auf der Oberfläche der Druckform 1 vernetzt werden
sollen, die Oberfläche der Druckform 1 selbst die Infrarot-Strahlung absorbieren,
wodurch die Partikel 2 indirekt erwärmt werden, so daß ihre Vernetzung untereinander
von der Oberfläche der Druckform 1 ausgehend eintritt. Ebenso wird durch diese Infrarot-Strahlung
auch das Anhaften der Partikel 2 auf der Druckform 1 unterstützt.
[0014] Anstelle eines einzigen Tonermaterials lassen sich auch Partikel mit unterschiedlicher
Ladungsdichte (Q/m) (Q=Ladung m=Masse) verwenden, so daß bei der Bebilderung der Druckform
1 (vgl. Fig. 1) diejenigen Partikel 2 zuerst angezogen werden, die die höchste Ladungsdichte
aufweisen, so daß sie zuunterst in der Schicht 4 liegen, während diejenigen Partikel
2 zuletzt angezogen werden, die die geringste Ladungsdichte aufweisen, so daß sie
in der Schicht 2 zuoberst liegen. Derartige Unterschiede in der Ladungsdichte der
Partikel 2 lassen sich ausnutzen, um die Schicht 4 aus einer Mehrzahl von Unterschichten
aufzubauen, was sich anschließend für den Druckprozeß, beispielsweise zur Farbdifferenzierung,
ausnutzen läßt.
[0015] Zum Entfernen von nicht durch den Strahl 3 vernetzten Partikeln 2 auf der Oberfläche
der Druckform 1 eignen sich auch Verfahren, bei denen die Partikel 2 durch Unterdruck
abgebaut werden. Auch durch Elektrophorese lassen sich die Partikel 2 entfernen, wobei
ein elektrisches Potential an einen Körper angelegt wird, der in die Nähe der Druckform
gebracht wird - der Körper ist beispielsweise eine Walze-, das stärker ist als das
Potential der Druckform 1. Dies bedeutet, daß, wenn die Druckform 1 auf einem negativen
Potential liegt, die Walze ein noch stärker negatives Potential haben muß, um die
in diesem Fall positiv geladenen oder ein nach außen hin positiv wirkendes elektrisches
Multipolment aufweisenden Partikel 2 von der Druckform 1 abzuziehen. Es eignen sich
auch mechanisch die Oberfläche der Druckform 1 berührende Mittel, z. B. Bürsten, oder
Flüssigkeiten, die vorzugsweise unter Druck, beispielsweise mittels Hochdruck, auf
die Oberfläche der Druckform 1 aufgebracht werden, um die nicht vernetzten Partikel
2 von deren Oberfläche abzulösen. Hierzu wird (Fig. 3) aus einer Düse 5 ein Flüssigkeitsstrahl
6 auf die Oberfläche der Druckform 1 gestrahlt, der die Schicht 4 in den nicht vernetzten
Bereichen auflöst.
[0016] Die Differenzierung des Farbannahmeverhaltens der gemäß Fig. 1 aufgebrachten Schicht
4 läßt sich auch dadurch erreichen, daß die Schicht 4 entsprechend dem zu erzeugenden
Druckbild durch Laserstrahlung entfernt (ablatiert) wird oder wenigstens zersetzt
wird, so daß sie ein anderes Annahmeverhalten für eine Druckfarbe oder ein Feuchtmittel
aufweist. Anschließend werden die verbliebenen Tonerpartikel 2 der Schicht 4 durch
Wärmebehandlung, insbesondere durch elektromagnetische Strahlung, auf der Oberfläche
der Druckform 1 vernetzt. Dies bedeutet, daß der Schritt des Entfernens (vgl. Fig.
3) in diesem Fall entfällt.
[0017] Falls die anhand von Fig. 2 beschriebene Fixierung der Partikel 2 in der Schicht
4 auf der Druckform 1 bereits ausreichend stark ist, ist es nicht erforderlich, nach
diesem Behandlungsschritt und nach dem Entfernen nicht benötigter Partikel 2 die auf
der Druckform 1 verbleibenden Partikel 2 noch einmal durch eine Wärme- oder Strahlungsbehandlung
zu fixieren. Falls die Bestrahlung durch den Laserstrahl 3 jedoch nur zu einer Teilvernetzung
der Partikel 2 in den Bildbereichen geführt hat, lassen sich diese, nachdem die Partikel
2 in den Nicht-Bildbereichen entfernt worden sind, durch eine ganzflächige Behandlung
der Oberfläche der Druckform 1 einschließlich der auf ihr verbliebenen Bild-Anteile
der Schicht 4 mittels Wärme, insbesondere mit Infrarot-Strahlung oder mittels Heißluft,
derart auf der Druckform 1 fixieren, daß sie für die Dauer eines Druckauftrages haften
bleiben.
[0018] Wenn eine derartige Nachbehandlung durch Wärme jedoch nicht notwendig ist, brauchen
die unbestrahlten und damit unvernetzten Partikel 2 nicht von der Oberfläche der Druckform
1 entfernt zu werden, da die Reinigung bei einem dem Druckprozeß vorangehenden Reinigungsschritt
oder, falls dieser entfällt, die ersten Umdrehungen des Druckwerks bereits bewirken,
daß diese Partikel 2 an den Bedruckstoff abgeben werden.
[0019] Die energiereiche Strahlung zum Fixieren der Partikel 2 auf der Oberfläche der Druckform
1 (vgl. Fig. 2) kann auch durch inkohärente Lichtquellen, z.B. eine Quecksilberdampflampe,
erreicht werden. Zum Entfernen von Partikeln 2 von der Oberfläche der Druckform 1
eignen sich auch Lösungsmittel, z.B. n-Methylpyrolidon, saure oder alkalische wäßrige
Lösungen, mechanisch auf die Druckformoberfläche einwirkende berührende Reinigungsmittel
oder das Aufbringen von Wasser oder eines Lösungsmittelstrahls unter Hochdruck, insbesondere
bei hoher Temperatur. Auch energiereiche Strahlung ist geeignet, um nicht vernetzte
Partikel 2 von der Oberfläche der Druckform 1 zu entfernen. In diesem Fall darf die
Strahlung jedoch nur auf diejenigen Bereiche gerichtet werden, an denen die Partikel
2 nicht vorher (oder gleichzeitig) durch den Strahl 3 vernetzt werden.
[0020] Gegenüber anderen Verfahren zum Bebildern einer Druckform hat das gemäß der Erfindung
verwendete Verfahren den Vorteil, daß die Druckform innerhalb der Druckmaschine selbst
herstellbar ist. Insbesondere läßt sich auch eine hülsenförmig aufgebaute Druckform
verwenden. Eine derartige hülsenförmige Druckform läßt sich durch Herausnehmen aus
der Seitenwand eines Druckwerks der Druckmaschine auswechseln, insbesondere wenn die
Oberfläche der Druckform nicht mehr die gewünschte Oberflächenrauhigkeit aufweist.
Ebenso läßt sich eine Druckfolie verwenden, die beispielsweise wickelbar auf dem Formzylinder
aufgebracht ist, wie es aus der DE 43 03 872 C2 bekannt ist. Dadurch, daß die Schicht
4 nur sehr dünn ist, wird nur wenig Material verbraucht. Die Dicke der Schicht 4 läßt
sich bei der elektrostatischen Auffragung durch die Variation von Spannung und/oder
Zeit auf einfache Weise steuern und reproduzieren. Es läßt sich eine kleine und flexibel
aufgebaute und leicht austauschbare Bebilderungseinheit verwenden. Es lassen sich
Tonerpartikel oder andere Partikel 2 mit unterschiedlichen chemischen und physikalischen
Eigenschatten einsetzen. Auch konventionelle Druckformen, die auf einer Aluminiumschicht
oder einem anderen Metall basieren, lassen sich einsetzen, um sie erfindungsgemäß
zu bebildern. Der Bebilderungsprozeß läßt sich auch außerhalb der Druckmaschine durchführen.
[0021] Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Bebildern einer Druckform 1 geschaffen,
bei dem die Druckform 1 ganzflächig geladen wird und ganzflächig mit Partikeln 2,
insbesondere Tonerpartikeln, 2 beschichtet wird, die entgegengesetzt geladen sind.
Anschließend wird die von den Partikeln 2 gebildete Schicht 4 bildmäßig durch einen
Strahl 3, insbesondere durch einen Laserstrahl, insbesondere durch Infrarot-Strahlung,
auf der Oberfläche der Druckform 1 fixiert oder bildmäßig ablatiert. Danach werden
die nicht fixierten Anteile der Schicht 4 entfernt bzw. die nicht-ablatierten Anteile
durch ganzflächige Wärmebehandlung fixiert.
1. Verfahren zum Bebildern und Löschen einer löschbaren Druckform (1) unter Verwendung
von Flüssigtonerpartikeln (2) beim Bebilderungsverfahren, bei dem die Druckform (1)
zunächst ganzflächig elektrisch geladen wird, bei dem die Flüssigtonerpartikel (2),
die entweder einzelne, zu den Ladungen der Druckform (1) entgegengesetzte Ladungen
oder bezüglich der Ladungen der Druckform (1) entgegengesetzt ausgerichtete Dipol-
oder Multipolmomente aufweisen, ganzflächig von der Druckform (1) angezogen werden,
bei dem die Flüssigtonerpartikel (2) anschließend entsprechend einem zu druckenden
Bild durch eine Energiequelle fixiert werden, bei dem die nicht-fixierten Flüssigtonerpartikel
(2) entfernt oder in einer das Farbannahmeverhalten verändernden Weise zersetzt werden
und bei dem die Druckform (1) nach Beendigung des Druckvorgangs als ganze gelöscht
wird, indem die fixierten Flüssigtonerpartikel (2) entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bebildern die Flüssigtonerpartikel
(2) an den Bildstellen oder an den Nicht-Bildstellen der Druckform (1) fixiert und
entsprechend die Flüssigtonerpartikel (2) an den Nicht-Bildstellen bzw. an den Bildstellen
entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckform (1) eine
leitfähige Oberfläche hat und insbesondere ein Metall ist oder daß sie auf ihrer Oberfläche
ein Dielektrikum aufweist, das durch elektrische Ladung, insbesondere durch Corona-Ladung,
elektrisch aufgeladen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf der
Oberfläche der Druckform (1) aufgebrachte Schicht (4) der Flüssigtonerpartikel (2)
durch einen Strahl (3) elektromagnetischer Wellen, insbesondere eines Laserstrahls,
insbesondere im Infrarot-Bereich fixiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die
Flüssigtonerpartikel (2) oder die Druckform (1) ein Absorbermaterial, insbesondere
Kunststoff, zur Absorption der energiereichen Strahlung enthalten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
auf der Oberfläche der Druckform (1) fixierten Flüssigtonerpartikel (2) durch eine
mechanische Kraft, durch ein Lösungsmittel, das insbesondere unter Druck aufgebracht
wird, durch Absaugen oder unter Verwendung eines elektrischen Feldes oder durch Ultraschall
entfernt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der
Oberfläche der Druckform (1) verbliebenen Anteile der Schicht (4) durch ganzflächige
Behandlung mit energiereicher Strahlung, insbesondere mit Wärmestrahlung, zusätzlich
fixiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht
von den Flüssigtonerpartikeln bedeckten Bereiche der Druckform (1) für den Naßoffsetdruck
hydrophiliert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vernetzen
der Flüssigtonerpartikel (2) auf der Oberfläche der Druckform (1) bzw. zum Ablatieren
der Flüssigtonerpartikel (2) von der Oberfläche der Druckform (1) eine fokussierte,
nicht kohärente Lichtquelle, insbesondere eine Quecksilberdampflampe, verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Löschen
der Druckform (1) diese durch ein Lösungsmittel, insbesondere ein organisches Lösungsmittel,
durch eine saure oder alkalische wäßrige Lösung, in der sich die Partikel (2) lösen,
insbesondere unter Hochdruck, oder durch eine mechanische Kraft, insbesondere durch
eine Bürste oder ein Reinigungstuch, oder durch die Einwirkung einer hohen Temperatur,
durch energiereiche Strahlung oder durch Ultraschall nach Beendigung des Druckprozesses
von dem Rest der Schicht (4) der auf ihr fixierten Partikel (2) gereinigt wird.
11. Löschbare Druckform (1), die nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
10 bebilderbar und löschbar ist.
12. Druckform (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie innerhalb der Druckmaschine
bebilderbar und löschbar ist.
13. Druckform (1) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Druckplatte,
als Druckfolie oder als Hülse ausgebildet ist.
14. Druckform (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie
anstelle von Flüssigtonerpartikeln (2) mit geladenen Trockentonerpartikeln (2) oder
anderen geladenen Partikeln (2) bebildert worden ist.
15. Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Formzylinder aufweist, der eine
Druckform nach einem der Ansprüche 11 bis 14 trägt.
16. Druckmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Bebilderungseinheit
aufweist.