(19)
(11) EP 0 786 339 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.1997  Patentblatt  1997/31

(21) Anmeldenummer: 96120243.9

(22) Anmeldetag:  17.12.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 21/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 25.01.1996 DE 19602514

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fendler, Wolfram
    64625 Bensheim (DE)
  • Schuster, Matthias
    69123 Heidelberg (DE)
  • Mack, Richard Burkhard
    68782 Brühl (DE)
  • Waltenberger, Bernhard
    68219 Mannheim (DE)

   


(54) Bogenleitvorrichtung mit einem gekühlten Bogenleitblech


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenleitvorrichtung mit einem gekühlten Bogenleitblech (1), welches Luftöffnungen (7) aufweist und auf der der Bogenleitfläche (2) gegenüberliegenden Rückseite mit die Luftöffnungen (7) freilassenden Kühlmittelkanälen verbunden ist, die durch ein gegenüber dem Bogenleitblech (1) abgedichtetes, mit dem Bogenleitblech durch Schweißung verbundenes und Kanäle bildende Verformungen aufweisendes Kühlwannenblech (3) gebildet sind. Zwischen der Rückseite des Bogenleitbleches (1) und dem Kühlwannenblech (3) befindet sich in die Luftöffnungen (7) umschließenden, in dem Kühlwannenblech ausgebildeten Aufnahmerillen (9) ein Dichtungsmittel (8), wobei neben diesem Dichtungsmittel Schweißzonen (10) für eine Verbindung des Bogenleitbleches (1) und des Kühlwannenbleches (3) durch Punktschweißung, Laserschweißung oder Impulsschweißung angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenleitvorrichtung mit einem gekühlten Bogenleitblech nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zur Verwendung in Bogendruckmaschinen.

[0002] Bekannt ist eine solche Bogenleitvorrichtung aus DE 94 18 358 U1. Die durch diese Druckschrift offenbarte Bogenleitvorrichtung besteht aus einem gelochten Bogenleitblech, einer darunter angeordneten Luftkammer und einem darin unmittelbar unter dem Bogenleitblech ausgebildeten Kühlsystem mit von Wasser durchströmten Kühlkanälen. Letztere sind als oben offene Rinnen aus Blech geformt und mit der Rückseite (Unterseite) des Bogenleitbleches verschweißt. Ihre Anordnung erfolgt in der weise, daß Luftöffnungen im Bogenleitblech nicht verdeckt werden, so daß Blasluft aus der Luftkammer durch die Luftöffnungen unter den über das Bogenleitblech hinweg transportierten Bogen austreten und gegebenenfalls auch angesaugt werden kann.

[0003] Verlangt wird von Bogenleitvorrichtungen der von der Erfindung betroffenen Bauart eine möglichst gleichmäßig und optimal gekühlte Bogenleitfläche und eine auch unter wechselnden Temperaturen dichte Trennung des Kühlmittels von der Luft in der Luftkammer. Das Bogenleitblech soll eine glatte Oberfläche aufweisen und darf bei sich ändernden Temperaturen nicht zu Verwerfungen neigen. Andererseits soll die Bogenleitvorrichtung eine möglichst geringe Bauhöhe und ein geringes Gewicht aufweisen, leicht montierbar und mit möglichst geringem Aufwand herstellbar sein.

[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bogenleitvorrichtung der eingangs genannten Bauart mit geringer Bauhöhe kostengünstig herzustellen, bei der eine glatte Bogenleitfläche auch im praktischen Betrieb erhalten bleibt und gleichmäßig gekühlt werden kann, um eine hohe Betriebssicherheit im schnellen Fortdruck hochtouriger Maschinen zu erreichen.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung in einer Bogenleitvorrichtung der eingangs genannten Bauart mit Ausbildungsmerkmalen nach dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.

[0006] Herausragend ist das Merkmal der Anordnung eines Dichtungsmittels zwischen dem Kühlmittel und der Luft in der Luftkammer in Verbindung mit der dadurch ermöglichten Punktschweißung oder Impulsschweißung (Kondensatorentladungsschweißen) zur Sicherung einer ausreichend festen Verbindung zwischen dem eigentlichen Bogenleitblech und dem Kühlwannenblech, in dem die Kanäle für das Kühlmittel ausgebildet sind. Vorzugsweise kommt als Dichtungsmittel ein Weichgummiring zur Anwendung, insbesondere ein sogenannter O-Ring mit geringer Shorehärte. Wärmeeinwirkungen durch die Schweißung werden somit äußerst gering gehalten und wirken sich in keiner Weise auf die den Bogen führende Oberfläche des Bogenleitbleches aus. Zur Verringerung der Herstellungskosten werden vorgefertigte O-Ringe in Rillen eingelegt, die in das Kühlwannenblech eingedrückt sind, worauf eine punktförmige Schweißung entweder auf einer Seite neben dem eingelegten Dichtungsring oder vorzugsweise auf beiden Seiten neben dem eingelegten Dichtungsring erfolgt. Dazu weist ein im Bereich der Luftöffnungen des Bogenleitbleches mit Ausschnitten versehenes Kühlwannenblech Prägungen mit einer den Ausschnitt umschließenden Rille für die Aufnahme eines Dichtungsringes und beidseitig daneben flach und bündig an dem Bogenleitblech anliegende Schweißzonen auf. Die konstruktive Ausbildung der Erfindungsmerkmale ermöglicht eine gleichmäßig und optimal gekühlte Bogenleitfläche, wobei auch unter wechselnden Temperaturen eine dichte Trennung des Kühlmittels von der Luft in der Luftkammer erhalten bleibt. Die im Wege der Punktschweißung, Laserschweißung oder Impulsschweißung (Kondensatorentladungsschweißen) hergestellte Verbindung zwischen dem Bogenleitblech und dem Kühlwannenblech führt weder bei der Herstellung der Bogenleitvorrichtung noch bei deren bestimmungsgemäßen Verwendung unter wechselnden Temperaturen zu unerwünschten Verwerfungen.

[0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

[0008] Es zeigen:
Fig. 1
einen schematischen Querschnitt durch eine Bogenleitvorrichtung mit den Erfindungsmerkmalen,
Fig. 2
eine Ausschnittvergrößerung der Darstellung in Figur 1 mit einseitiger Schweißverbindung zwischen dem Bogenleitblech und dem Kühlwannenblech,
Fig. 3
Ausschnittvergrößerung einer doppelseitigen Schweißverbindung zwischen dem Bogenleitblech und dem Kühlwannenblech und
Fig. 4
eine Ansicht des Kühlwannenbleches der Ausbildung nach Figur 3 im Ausschnitt.


[0009] In der Bogenleitvorrichtung bildet ein Bogenleitblech 1 mit seiner Oberfläche die Bogenleitfläche 2 für den über die Bogenleitvorrichtung hinweg transportierten Bogen. Auf der der Bogenleitfläche 2 gegenüberliegenden Unterseite ist mit dem Bogenleitblech 1 ein Kühlwannenblech 3 verbunden, in dem ein Kühlsystem 4 mit Kühlmittelkanälen ausgebildet ist. Das Kühlsystem befindet sich innerhalb einer Luftkammer 5, die durch ein weiteres Blech 6 gebildet ist. Zwischen den Kanälen des Kühlmittelsystems 4 sind in dem Bogenleitblech 1 Luftöffnungen 7 vorgesehen, die im Falle des Beispieles durch zungenförmige Einschnitte gebildet sind und über die Luft aus der Luftkammer 5 unter den in der Zeichnung nicht dargestellten Bogen geblasen werden kann, welcher über die Bogenleitfläche 2 hinweg transportiert wird. Zur Abdichtung des Kühlmittels in den Kanälen des Kühlmittelsystems 4 gegenüber der Luft in der Luftkammer 5 ist ein Dichtungsmittel vorgesehen. Dieses Dichtungsmittel besteht im dargestellten Falle aus einer Weichgummischnur oder vorzugsweise einem Weichgummiring 8, welcher in eine rillenförmige Prägung 9 des Kühlwannenbleches 3 eingebracht ist. Im Falle des Beispieles nach Figur 2 befindet sich einseitig neben der Prägung 9 mit dem eingelegten Dichtungsring 8 eine flach und bündig an dem Bogenleitblech anliegende Schweißzone 10. Im Falle des Beispieles nach den Figuren 3 und 4 ist eine solche Schweißzone 10 beidseitig neben der rillenförmigen Prägung 9 mit dem darin eingebrachten Dichtungsring 8 vorgesehen. In den einseitig oder beidseitig angeordneten Schweißzonen sind das Bogenleitblech 1 und das Kühlwannenblech 3 durch in Abständen vorgenommene Punktschweißungen 11 miteinander verbunden. Die Luftkammer 5 ist in nicht dargestellter weise mit dem Luftversorgungssystem der Maschine verbunden und kann sowohl mit überdruck als auch mit Unterdruck beaufschlagt werden.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0010] 
1
Bogenleitblech
2
Bogenleitfläche
3
Kühlwannenblech
4
Kühlmittelsystem
5
Luftkammer
6
Blech
7
Luftöffnung
8
Dichtungsring
9
Prägung
10
Schweißzone
11
Schweißpunkt



Ansprüche

1. Bogenleitvorrichtung mit einem gekühlten Bogenleitblech, welches Luftöffnungen aufweist und auf der der Bogenleitfläche gegenüberliegenden Rückseite mit die Luftöffnungen freilassenden Kühlmittelkanälen verbunden ist, die durch ein gegenüber dem Bogenleitblech abgedichtetes, mit dem Bogenleitblech durch Schweißung verbundenes und Kanäle bildende Verformungen aufweisendes Kühlwannenblech gebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich zwischen der Rückseite des Bogenleitbleches (1) und dem Kühlwannenblech (3) in die Luftöffnungen (7) umschließenden, in dem Kühlwannenblech (3) ausgebildeten Aufnahmerillen (9) ein Dichtungsmittel (8) befindet und daneben Schweißzonen (10) für eine Verbindung des Bogenleitbleches (1) und des Kühlwannenbleches (3) durch Punktschweißung, Laserschweißung oder Impulsschweißung (Kondensatorentladungsschweißen) angeordnet sind.
 
2. Bogenleitvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Dichtung vorgeformte Dichtungsringe (8) in die Luftöffnungen (7) ringförmig umschließende Aufnahmerillen (9) eingebracht sind.
 
3. Bogenleitvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schweißzonen (10) beidseitig neben einer durch Prägung hergestellten Aufnahmerille (9) für einen Dichtungsring (8) angeordnet sind.
 
4. Bogenleitvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Bereich der Luftöffnungen (7) des Bogenleitbleches (1) mit Ausschnitten versehenes Kühlwannenblech (3) Prägungen (9) mit einer den Ausschnitt umschließenden Rille fü die Aufnahme eines Dichtungsringes (8) und beidseitig daneben flach und bündig an dem Bogenleitblech (1) anliegende Schweißzonen (10) aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht