[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Behälterträgern und Abpacken
von Behältern in Behälterträger und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Dabei bezieht sich die Erfindung auf Behälterträger, die einen kastenförmigen Tragbehälter
aus einem einteiligen Zuschnitt faltbaren Flachmaterials mit einer Bodenwand, Seitenwänden
an den Längsseiten und Stirnwänden an den Querseiten aufweisen und die oben offen
sein können. Zudem haben diese Tragbehälter eine eingesetzte Mittelwand aus einem
weiteren Zuschnitt faltbaren Flachmaterials mit Querklappen, welche herausgefaltet
Gefache für die Behälter in den Tragbehältern bilden. Insbesondere bezieht sie sich
auf Tragbehälter, deren Mittelwände Griffabschnitte haben, die aus der oberen Öffnung
herausragen. Tragbehälter der genannten Art sind in der DE-OS 28 36 826 und in der
DE-OS 30 33 773 beschrieben.
[0003] In der letztgenannten Schrift ist auch ein Verfahren zum Herstellen von Behälterträgern
und Abpacken von Behältern in Behälterträger dargestellt. Demnach sollen getrennt
hergestellte, flache Zuschnitte für einen Tragbehälter und ein Trag- und Trenneinsatz
(Mittelwand) einer Verpackungsanlage zugeführt werden. Der vorkonfektionierte oder
in der Verpackungsanlage konfektionierte Trag- und Trenneinsatz soll zur Bildung von
Gefachefeldern aufgefaltet und mit einer Behältergruppe zusammengebracht werden. Anschließend
soll der Tragbehälterzuschnitt um die Anordnung von Behältergruppe und Trag- und Trenneinsatz
zum Tragbehälter aufgefaltet und mit diesem verbunden werden. Dabei soll der aufgefaltete
Trag- und Trenneinsatz von oben auf eine bereitgehaltene Behältergruppe aufgesteckt
werden. In der Praxis wird das Verfahren so durchgeführt, daß Behältergruppen auf
die Böden flachliegender Tragbehälterzuschnitte geschoben und anschließend die Mittelwände
mit herausgefalteten Querklappen von oben zwischen die Reihen der Behältergruppen
gesteckt werden. Dabei werden Trag-Verbindungslaschen an den Bodenseiten der Mittelwände
von oben in Öffnungen der Bodenwände eingefädelt. Anschließend werden die Seitenwände
des Tragbehälterzuschnittes gegen die Längsseiten der Behälter geklappt. Ferner werden
die Trag-Verbindungslaschen mit den Außenseiten der Bodenwände der Zuschnitte verklebt
und stirnseitige Verbindungslaschen der Mittelwände sowie Stirnwände der Tragbehälterzuschnitte
gegen die Querseiten der Flaschen geklappt und miteinander verklebt. Letzteres geschieht
quer zur Transportrichtung.
[0004] Diese Verpackungstechnik ist insbesondere wegen der vertikalen Zuführung der Mittelwände
unter Einfädelung der Trag-Verbindungslaschen aufwendig und störanfällig. Außerdem
ist das Schließen der Stirnwände in Querrichtung des Transportweges problematisch,
weil es einen Eingriff zwischen die teilweise fertigen Packungen und eine Bewegung
der Werkzeuge in Transportrichtung erfordert. Dies kann das Aussehen der Verpackungen
beeinträchtigen.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die weniger aufwendig und störungsunanfälliger
sind und mit denen den Behälterträgern sicherer die beabsichtigte Form gegeben werden
kann.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
von Verfahren und Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Verpackungstechnik werden zwei endlose Behälterreihen zusammengeführt
und vor dem Zusammenführen der Behälterreihen die Mittelwände gegen Behältergruppen
einer der Behälterreihen gelegt und mit herausgefalteten Querklappen zwischen die
Behälter der Behältergruppen gesteckt. Die zweite Behälterreihe wird gegen die andere
Seite der Mittelwände und zwischen die dort befindlichen Querklappen geführt. Hierdurch
wird ein im wesentlichen horizontales Heranführen der Mittelwände an die Flaschen
ermöglicht, wodurch eine erhebliche Reduzierung des Aufwandes und Verringerung der
Störanfälligkeit erreicht wird. Auch wird durch das Heranführen der Zuschnitte des
Tragbehälters an die Behältergruppen mit den bereits dazwischen angeordneten Mittelwänden
das Einfädeln von Boden-Verbindungslaschen in die Bodenwände erleichtert, wodurch
ebenfalls Aufwand und Störanfälligkeit vermindert werden. Dem dient auch das Drehen
der Zuschnitte mit den Behältergruppen vor dem Klappen und Kleben der Stirnwände mit
den Querseiten in Transportrichtung. Hierfür können dann einfache stationäre Führungseinrichtungen
und Leimdüsen auf die durchlaufenden Packungen angewandt werden. Zudem werden durch
die dann kontrollierteren Falt- und Klebevorgänge formschönere Packungen erreicht.
[0008] Die erfindungsgemäße Verpackungstechnik wird nachfolgend unter Bezug auf die anliegende
Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- den Behälterträger mit eingesetzten Flaschen in perspektivischer Seitenansicht schräg
von oben;
- Fig. 2
- grobes Ablaufschema in derselben Perspektiven in stark verkleinertem Maßstab.
[0009] Gemäß Fig. 1 hat der Behälterträger 1 einen kastenförmigen, oben offenen Tragbehälter
2, in den eine Mittelwand 3 mit einem über den Tragbehälter 2 hinausragenden Traggriff
eingesetzt ist.
[0010] Der Tragbehälter 2 hat eine Bodenwand 4, Seitenwände 5 und Stirnwände 6, die jeweils
zwei miteinander verklebte Stirnwandhälften haben.
[0011] Die Mittelwand 3 hat auf beiden Seiten zwei herausgefaltete Querklappen 7, die im
Tragbehälter 2 Gefache abgrenzen. In die sechs Gefache ist eine Behältergruppe aus
sechs Flaschen 8 eingesetzt.
[0012] Gemäß Fig. 2 werden die Behälterträger 1 folgendermaßen gebildet und zugleich mit
Flaschen 8 bepackt:
[0013] Eine erste, quasi endlose Behälterreihe 9 wird über ein erstes Transportband in Transportrichtung
T herangeführt. Neben dem ersten Transportband ist etwas erhöht eine Einrichtung zum
Stapeln mit flachliegenden Mittelwänden 3 angeordnet. Eine Einrichtung zum Übertragen
10 überträgt Mittelwände 3 vom Stapel auf eine Rotationseinrichtung 11 zum gleichzeitigen
Heraus falten der Querklappen 7 und seitlichen Zuführen der Mittelwände 3 an die erste
Behälterreihe 9.
[0014] Eine zweite, quasi endlose Flaschenreihe 12 wird über ein zweites Transportband in
Transportrichtung T um die Rotationseinrichtung 11 herumgeführt und von der Seite
mit den anliegenden Mittelwänden 3 gegen die erste Flaschenreihe 9 geführt. Dies wird
von einer walzenartigen Andrückvorrichtung 13 unterstützt.
[0015] Unterhalb des ersten Transportbandes befindet sich eine weitere Einrichtung zum Stapeln
mit Zuschnitten des Tragbehälters 2. Diese werden von einer Übertragungsvorrichtung
abgezogen und nacheinander auf ein drittes Transportband gelegt, von dem sie schräg
nach oben gegen die Böden der Flaschenreihen 9, 12 transportiert werden. Die Flaschenreihen
9, 12 sind zuvor auf ein viertes Transportband überführt worden, welches mit höherer
Geschwindigkeit als das erste bzw. zweite Transportband läuft und Gruppen von sechs
Flaschen 8 mit einer Mittelwand 3 dazwischen vereinzelt.
[0016] Am Ort der Zusammenkunft mit den Zuschnitten 2 endet das vierte Transportband und
die Flaschengruppen auf den Zuschnitten 2 werden von dem dritten Transportband in
horizontaler Richtung weiterbefördert. Durch geeignete Führungen der Flaschengruppen
und Zuschnitte 2 wird dabei sichergestellt, daß Boden-Verbindungslaschen 14 der Zuschnitte
3 in zugeordnete Öffnungen 15 in den Bodenwänden der Zuschnitte 2 eingeführt werden.
[0017] In Transportrichtung T dahinter werden von weiteren geeigneten Einrichtungen Seiten-Verbindungslaschen
an den Querklappen der Mittelwände 3 gegen die Längsseiten der Behältergruppen (in
Transportrichtung T) geklappt und die Seitenwände 5 gegen die Seiten-Verbindungslaschen
geklappt und mit diesen verklebt. Dies ist mittels stationärer Führungseinrichtungen
und Leimdüsen einfach durchzuführen.
[0018] Weitere Einrichtungen drehen anschließend die vorgefertigte Packung um 90° auf dem
dritten Transportband. Von weiteren stationären Führungs- und Klebeeinrichtungen werden
sodann Stirn-Verbindungslaschen der Mittelwände 3 und die Hälften der Stirnwand 6
gegen die Querseiten der Flaschenreihen gefaltet und miteinander verklebt. Dann ist
der Behälterträger 1 fertig und zugleich bepackt (vgl. Fig. 1) und wird von einer
weiteren Einrichtung erneut um 90° in Transportrichtung T gedreht.
1. Verfahren zum Herstellen von Behälterträgern und Abpacken von Behältern in Behälterträger,
wobei die Behälterträger einen kastenförmigen, insbesondere oben offenen Tragbehälter
aus einem einteiligen Zuschnitt faltbaren Flachmaterials, mit einer Bodenwand, Seitenwänden
an den Längsseiten der Bodenwand und Stirnwänden an den Querseiten und eine, insbesondere
einen Traggriff aufweisende Mittelwand aus einem weiteren einteiligen Zuschnitt faltbaren
Flachmaterials mit herausfaltbaren Querklappen zum Bilden von Gefachen für die Behälter
aufweisen, bei dem
a) eine erste endlose Behälterreihe zugeführt wird,
b) die Querklappen aus den Mittelwänden herausgefaltet werden
c) die Mittelwände seitlich an Behältergruppen der ersten Behälterreihe gelegt und
mit den Querklappen zwischen die Behälter der Behältergruppen gesteckt werden,
d) eine zweite endlose Behälterreihe der ersten endlosen Behälterreihe auf der freien
Seite der Mittelwände zugeführt wird, wobei Behältergruppen der zweiten Behälterreihe
den Mittelwänden unter Eingriff der Querklappen zwischen die Flaschen der Behältergruppen
zugeordnet werden,
e) die Zuschnitte des Tragbehälters mit ihren Bodenwänden gegen die Böden von Behältergruppen
der Flaschenreihen geführt werden,
f) die Seitenwände der Zuschnitte der Tragbehälter gegen die Längsseiten der Behältergruppen
geklappt werden,
g) die Behältergruppen spätestens jetzt vereinzelt werden,
h) die Stirnwände gegen die Querseiten der Behältergruppen geklappt und verklebt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelwände vor dem Herausfalten
der Querklappen von einem Stapel abgezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte des Tragbehälters
vor dem Führen gegen die Behältergruppen von einem Stapel abgezogen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behältergruppen
nach dem Zuführen der zweiten endlosen Behälterreihe vereinzelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Mittelwand der Tragbehälter
mindestens eine seitliche Verbindungslasche zum Verkleben mit dem Tragbehälter aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte der Tragbehälter beim Führen gegen die
Böden von Behältergruppen mit Öffnungen in der Bodenwand auf Boden-Verbindungslaschen
an der Bodenseite der Mittelwände aufgefädelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß seitenwandseitige Seiten-Verbindungslaschen
an den Querklappen der Mittelwände ebenfalls gegen die Längsseiten der Behältergruppen
geklappt und mit den Seitenwänden verklebt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitte
der Tragbehälter mit den Behältergruppen nach dem Klappen der Seitenwände gegen die
Längsseiten der Behältergruppen mit den Querseiten in Transportrichtung gedreht werden
und daß dann die Stirnwände gegen die Querseiten der Behältergruppen geklappt und
geklebt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß stirnwandseitige
Stirn-Verbindungslaschen der Mittelwände ebenfalls gegen die Querseiten der Behältergruppen
geklappt und mit den Stirnwänden verklebt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Schließen der
Stirnwände die Behälterträger mit den enthaltenen Behältern mit ihren Seitenwänden
in Transportrichtung gedreht werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behältertransport
im wesentlichen in Horizontalrichtung erfolgt und die Behälter im wesentlichen vertikal
ausgerichtet sind.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet
durch
a) ein erstes Transportband für die erste endlose Behälterreihe,
b) eine Einrichtung zum Heraus falten der Querklappen aus den Mittelwänden,
c) einer Einrichtung neben dem ersten Transportband zum seitlichen Zuführen der Mittelwände
an Behältergruppen der ersten Behälterreihe,
d) einem zweiten Transportband zum Zuführen der zweiten endlosen Behälterreihe in
Transportrichtung des ersten Transportbandes hinter der Rotationseinrichtung an die
erste endlose Behälterreihe,
e) ein drittes Transportband zum Zuführen der Zuschnitte der Tragbehälter in Transportrichtung
hinter den ersten und zweiten Transportbändern gegen die Böden der Behältergruppen,
f) eine Einrichtung zum Klappen der Seitenwände der Zuschnitte der Tragbehälter gegen
die Längsseiten der Behältergruppen in Transportrichtung hinter dem Zuführpunkt der
Zuschnitte der Tragbehälter gegen die Behältergruppen,
g) eine Einrichtung zum Vereinzeln der Behältergruppen,
h) eine Einrichtung zum Klappen der Stirnwände gegen die Querseiten der Behältergruppen
und Verkleben der Stirnwände.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Stapeln flachliegender
Mittelwände und eine Einrichtung zum Übertragen der Mittelwände von den Stapeln auf
die Einrichtung zum Herausfalten der Querklappen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Stapeln
der Zuschnitte des Tragbehälters und eine Einrichtung zum Übertragen der Zuschnitte
von den Stapeln auf das dritte Transportband.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Vereinzeln der Behältergruppen in Form eines vierten Transportbandes zwischen
den beiden ersten Transportbändern und dem dritten Transportband, wobei das vierte
Transportband mit einer höheren Geschwindigkeit als die ersten und zweiten Transportbänder
transportiert.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch Einrichtungen
zum Führen von Boden-Verbindungslaschen der Mittelwände in Öffnungen in der Bodenwand
der Zuschnitte der Tragbehälter.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch Einrichtungen zum Klappen von Seiten-Verbindungslaschen
an den Querklappen der Mittelwände gegen die Längsseiten der Behältergruppen und Verkleben
der Seiten-Verbindungslaschen mit den Seitenwänden.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Drehen der Behältergruppen auf einem Transportband in Transportrichtung hinter
der Einrichtung zum Klappen und Verkleben der Seitenwände.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zum Klappen und Verkleben der Stirn-Verbindungslaschen der Mittelwände mit den Stirnwänden.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Drehen
der Behälterträger mit den enthaltenen Behältern mit ihren Seitenwänden auf dem Transportband
in Transportrichtung hinter der Einrichtung zum Schließen der Stirnwände.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen
horizontale Ausrichtung der Transportbänder für die Behälter und deren vertikale Anordnung
darauf.