[0001] Die Erfindung betrifft einen Seitenfaltenbeutel aus Papier oder dgl. faltbarem Material,
mit einer Beutelvorderwand und einer Beutelrückwand, die an ihrem einen Ende einen
Beutelboden bildend miteinander verbunden sind und deren anderes Ende als offenes
Füllende ausgebildet ist, das durch eine auf die Beutelvorderwand umklappbare, von
einem Überstand der Beutelrückwand gebildete Verschlußklapp verschließbar ist.
[0002] Seitenfaltenbeutel dieser Art sind in zahlreichen Ausführungsformen zur Aufnahme
von Füllgut verschiedener Art bekannt. Das Einfüllen des Füllgutes erfolgt dabei durch
das offene Füllende, das sodann durch die auf die Beutelvorderwand umklappbare Verschlußklappe
verschlossen wird. In dieser verschlossenen Form wird der Seitenfaltenbeutel üblicherweise
zum Transport, zur Lagerung und zum Verkauf des verpackten Füllgutes verwendet, das
schließlich vom Verbraucher durch Aufreißen der Verschlußklappe, Abschneiden einer
Beutelecke oder dgl. Maßnahmen entnommen wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seitenfaltenbeutel der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, der neben einer Verwendung als Packmittel für das Füllgut zugleich
als Gefäß oder Unterlage für den Verzehr von in den Seitenfaltenbeutel als Füllgut
eingefülltem Verzehrgut geeignet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verschlußklappe über
ihren Verschlußbereich für das Füllende des gefüllten Beutels hinaus mit einer die
Beutelvorderwand zum Beutelboden hin übergreifenden, mit dieser verbindbaren Verlängerung
versehen ist und nach einem Lösen ihrer Verbindung gemeinsam mit ihrer Verlängerung
eine in die Ebene der Beutelrückwand zurückklappbare, oberseitig offene Aufnahmeschale
für das Füllgut des Beutels, insbesondere Verzehrgut, bildet. Ein in dieser Weise
ausgebildeter Seitenfaltenbeutel kann insbesondere in Imbißbetrieben bzw. Schnellrestaurants
Anwendung finden. Zum Verzehr des vom Verkaufspersonal eingefüllten Füllgutes, z.B.
Sandwiches oder Pommes frites, beispielsweise in einem Verzehrraum des Restaurants
oder auch zuhause, ist es dann lediglich erforderlich, die Verschlußklappe mit ihrer
Verlängerung in die Ebene der Beutelrückwand zurückzuklappen, um die oberseitig offene
Aufnahmeschale zu bilden. In diese Aufnahmeschale kann das Füllgut beispielsweise
durch leichtes Anheben des Beutels hineingeschüttet bzw. einfach eingelegt werden,
oder sie dient als Auffangschale für beim Verzehr herunterfallende Speisereste. Zusätzliches
Geschirr für den Verzehr ist nicht erforderlich. Bei Beendigung der Mahlzeit kann
das Ganzes als leicht verrottbarer bzw. kompostierfähiger Abfall entsorgt oder auch
einem Papierrecyclingsystem zugeführt werden.
[0005] Unter den zahlreichen Beutelformen zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Seitenfaltenbeutels
bietet sich seine Ausbildung als Zweinahtseitenfaltenbeutel an. Bei der Herstellung
eines Zweinahtseitenfaltenbeutels wird von einem flachen Werkstoff ausgegangen, an
dem sich besonders einfach in einem maschinellen Herstellungsablauf die erforderlichen
Materialausstanzungen, insbesondere zur Ausbildung der Verschlußklappe mit ihrer Verlängerung
bewerkstelligen lassen. Solche Zweinahtseitenfaltenbeutel sind in an sich bekannter
Weise mit Klebelaschen zur Ausbildung der Seitenfalten versehen, wobei im vorliegenden
Fall die Klebelaschen aufgrund der durch ihre Verwendung gegebenen Materialverdoppelung
im Bereich der Seitenfalten eine wünschenswerte Versteifung der im gefüllten Zustand
des Beutels von den flachgestreckten Seitenfalten gebildeten Seitenwände des Beutels
herbeiführen.
[0006] Solche Zweinahtseitenfaltenbeutel sind auch hinsichtlich der Bildung des Beutelbodens
unkompliziert, da der Beutelboden als sog. Falzboden ausgebildet ist, der im Leerzustand
des Beutels von einer endseitigen einfachen Bodenfalzlinie definiert ist. Es versteht
sich dabei, daß in diesem Zusammenhang auch im Rahmen der Erfindung solche Maßnahmen
im Bereich des Beutelbodens ergriffen werden können, die zur Ausbildung eines flachen
Falzbodens im gefüllten Zustand des Beutels führen. Zu solchen Maßnahmen zählen insbesondere
Sollfaltlinien, die eine die Beutelwände und die Seitenfalten erfassende Querfaltlinie
in einem der Einlegetiefe der Seitenfalten entsprechenden Abstand von der Bodenfalzlinie
und Diagonalfaltlinien umfassen, die sich von der Bodenfalzlinie zu den äußeren Eckpunkten
der Querfaltlinie mit einem Winkel von 45° erstrecken. Hierdurch ist das Flachspreizen
des Bodens im gefüllten Zustand des Beutels vorgegeben, so daß sich eine im wesentlichen
quaderförmige Verpackung ergibt.
[0007] Zahlreiche weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in der mehrere
Ausführungsbeispiele des Gegenstands der Erfindung bei einem Zweinahtseitenfaltenbeutel
schematisch veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein flachliegendes Ausgangswerkstück eines Zweinahtseitenfaltenbeutels,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht eines aus dem Werkstück nach Fig. 1 gebildeten Zweinahtseitenfaltenbeutels
im Leerzustand,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Zweinahtseitenfaltenbeutels gemäß Fig. 2, jedoch
im gefüllten und durch eine Verschlußklappe geschlossenen Zustand,
- Fig. 4
- eine perspektivische Dartellung des Zweinahtseitenfaltenbeutels gemäß den Fig. 2 und
3 in einer dem gefüllten Zustand entsprechenden Darstellung, jedoch geöffnet unter
Ausbildung einer oberseitig offenen Aufnahmeschale,
- Fig. 5
- eine Darstellung entsprechend Fig. 4 zur Veranschaulichung einer abgewandelten Ausführungsform
und
- Fig. 6 - 9
- je ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zweinahtseitenfaltenbeutels
in Querschnittsdarstellungen entsprechend der Schnittlinie A-A der Fig. 4.
[0008] Die Fig. 1 veranschaulicht ein der Herstellung eines Zweinahtseitenfaltenbeutels
dienendes Werkstück 1 im flachliegenden Zustand, das bei dem dargestellten Beispiel
von einer einzigen Papierlage gebildet ist. Als Papier kommt für den insbesondere
vorgesehenen Verwendungszweck des Seitenfaltenbeutels für Verzehrgut fettabweisendes
Papier in Betracht. Das Werkstück 1 umfaßt einen oberen Teil 2 und einen unteren Teil
3, die entlang einer mittleren Falzlinie f zur Bildung eines Zweinahtseitenfaltenbeutels
gegeneinander gefaltet werden. Hierzu besitzt das Werkstück an seinen beiden Längsseitenrändern
Randstreifen 4, die um eine Falzlinie 4a durchgehend einwärtsgefaltet werden. Im Bereich
des Werkstückteils 2 sind die Randstreifen 4 mit Klebelaschen 6 versehen, die im einwärtsgefalteten
Zustand der Randstreifen 4 um ihre Falzlinien 6a nach außen umgefaltet sind. Auf den
Klebelaschen 6 befinden sich Klebstoffaufträge (nicht dargestellt) für eine Verklebung
mit den gegen die Klebelaschen 6 gelegten Randstreifen 4 des Werkstückteils 3.
[0009] Es entsteht auf diese Weise ein Zweinahtseitenfaltenbeutel 7 (Fig. 2), dessen Seitenfalten
8 von den gegeneinander gefalteten und miteinander verklebten Randstreifen 4 der Werkstückteile
2 und 3 unter Einbeziehung der Klebelaschen 6 gebildet sind. Die Falzlinien 4a des
Werkstücks 1 bilden dabei die äußeren Falzkanten 9 und die Falzkanten 6a der Klebelaschen
6 die innere Falzkante 10 der Seitenfalten 8.
[0010] Die Falzkante f bildet eine endseitige Bodenfalzlinie 11 des Zweinahtseitenfaltenbeutels
7. Das offene Füllende des Beutels 7 ist von der Randkante 12 des Werkstücks 1 nach
dem Umklappen der unteren Werkstückhälfte 3 definiert. Dabei bildet die untere Werkstückhälfte
3 die Beutelvorderwand 13 und die obere Werkstückhälfte 2 die Beutelrückwand 14 mit
einem Überstand, der eine Verschlußklappe 15 bildet.
[0011] Die Verschlußklappe 15 umfaßt einen Verschlußbereich 16 für das Füllende 12 des gefüllten
Beutels und eine darüber hinausgehende Verlängerung 17. Die Verschlußklappe 15 ist
um zwei querverlaufende, um das Quermaß der gestreckten Seitenfalten 8 voneinander
beabstandete Sollfaltlinien 18 und 19, das offene Füllende 12 des gefüllten Beutels
8 verschließend auf die Beutelvorderwand 13 umfaltbar und auf dieser verklebbar. Die
Verschlußklappenverlängerung 17 kann dabei im gefüllten, verschlossenen Zustand des
Beutels mit ihrer freien Randkante 20 etwa im Bereich der mittleren Querebene des
Beutels 7 auf der Beutelvorderwand 13 festgelegt sein. Vorzugsweise ist die Verschlußklappenverlängerung
17 auf der Beutelvorderwand 13 im Nahbereich des sich im gefüllten Zustand des Beutels
7 beidseits der Bodenfalzlinie 11 ausbildenden Falzbodens 11a festgelegt.
[0012] Nach einem Lösen ihrer vorzugsweise als Klebeverbindung ausgeführten Verbindung der
Verschlußklappe 15 kann diese mit ihrem Verschlußbereich 16 und ihrer Verlängerung
17 in die Ebene der Beutelrückwand 14 zurückgeklappt werden, um eine oberseitig offene
Aufnahmeschale für Füllgut des Beutels 7, insbesondere Verzehrgut, zu bilden. In dieser
Gebrauchslage hat die Verschlußklappe 15 erhöhte Seitenränder, die von den Seitenfalten
8 des Beutels 7 gebildet sind. Die erhöhten Seitenränder sind von den an die Verschlußklappe
15 angrenzenden Hälften 8a der Seitenfalten 8 gebildet. Diese Gebrauchslage der Verschlußklappe
15 zeigen insbesondere die Fig. 4 und 5. Diese Figuren zeigen ferner, daß die erhöhten
Seitenränder 8a im Bereich der Verschlußklappenverlängerung 17 zu deren freier Randkante
20 hin abgeschrägt sind, was eine Befüllung des Beutels 7 durch das von der Randkante
12 definierte offene Füllende begünstigt.
[0013] Das Füllende 12 ist im übrigen mit randseitigen Dichtungslappen 21 versehen, die
von über das Füllende 12 hinaus verlängerten Bereichen der an die Beutelvorderwand
13 angrenzenden Seitenfaltenhälften 8a unter Einbeziehung der über die Randkante 12
hinaus verlängerten Klebelaschen 6 gebildet sind. Dabei sind diese an das Füllende
12 angrenzenden Teile der Seitenfaltenhälften 8a der Verschlußklappe 15 jeweils mit
einer Sollfaltlinie 22 versehen, die ebenfalls bereits im Werkstück 1 angebracht wird
und im fertigen Beutel 7 jeweils vom äußeren Eckpunkt der Randkante 12 mit einem Winkel
von 45° einwärts verläuft. Diese Faltlinien 22, die jeweils von einer Perforationslinie
gebildet sein können, erleichtern das Einwärtsfalten der Dichtungslappen 21 beim Schließen
des gefüllten Beutels 7 durch Umklappen der Verschlußklappe 15.
[0014] Dabei kann der Verschlußbereich 16 vorteilhaft in einem an die Sollfaltlinien 21
jeweils nach außen angrenzenden Bereich durch Klebstofftupfer 23 mit der jeweils angrenzenden
Seitenfaltenhälfte 8a des Verschlußbereichs 16 verklebt sein. Hierdurch erhalten die
Dichtungslappen 21 eine Vorspannung nach innen, die ihr bereitwilliges Einwärtsfalten
beim Schließen des Beutels 7 weiter begünstigt. In diesem geschlossenen Zustand ist
im Bereich des Füllendes 12 an dessen beiden Seiten lediglich eine kleine, insbesondere
bei heißem Verzehrgut erwünschte, Entlüftungsöffnung 24 (Fig. 4 und 5) oberhalb des
jeweiligen Dichtungslappens 21 belassen.
[0015] Zum Öffnen des gefüllten und durch die Verschlußklappe 15 geschlossenen Beutels 7
ist die Beutelvorderwand 13, ausgehend von ihrer das Füllende des Beutels 7 definierenden
freien Randkante 12, mit einer Aufreißperforation 25 versehen.
[0016] Bei dem anhand der Fig. 1, 2 und 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist die
Aufreißperforation 25 von einer mittleren, parallel zu den Seitenfalten 8 verlaufenden
geradlinigen Perforationslinie 26 mit abgewinkelten Endstücken 27 gebildet. Die Perforationslinie
26 geht mit ihren Endstücken 27 von der freien Randkante 12 der Beutelvorderwand 13
aus und endet an ihrem anderen Ende mit Abstand vor dem Beutelboden 11a bzw. der Falzlinie
11.
[0017] Bei dem in Fig. 5 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist die Aufreißperforation
25 von einer bogenförmigen Perforationslinie 28 gebildet, die mit ihren freien Enden
von der freien Randkante 12 der Beutelvorderwand 13 ausgeht und deren Scheitel mit
Abstand vor der Bodenfalzkante 11 bzw. dem im gefüllten Zustand des Beutels 7 gebildeten
Falzboden 11a endet.
[0018] Die Verbindung der Verschlußklappe 15 mit der Beutelvorderwand 13 wird durch zur
Deckung bringbare Aufträge 29 eines nur mit sich selbst verklebbaren Klebstoffes auf
der Innenseite der Verschlußklappe 15 und der Außenseite der Vorderwand 13 gebildet.
Die Klebstoffe 29 werden bereits auf das Werkstück 1 aufgetragen, ebenso wie die Falt-
und Perforationslinien am Werkstück 1 gebildet werden.
[0019] Der Klebstoffauftrag 29 auf der Beutelvorderwand 13 kann bei dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1, 2 und 4 vorteilhaft von zwei Formataufträgen 30 beidseits der Perforationslinie
26 gebildet sein. Das größere Maß der Klebstoffaufträge 30 verläuft parallel zur Perforationslinie
26, während das größere Maß des Klebstoffauftrags 29 auf der Verschlußklappe 15 quer
zur Perforationslinie 26 verläuft. Hierdurch ist eine größere Sicherheit beim Schließen
der Verschlußklappe 15 dafür gegeben, daß der Klebstoffauftrag 29 der Verschlußklappe
15 und die Klebstoffaufträge 30 auf der Beutelvorderwand 13 zur Deckung kommen, um
die Verklebung durchzuführen. Der für den Klebstoffauftrag 29 auf der Verschlußklappe
15 und für die beiden parallelen Klebstoffaufträge 30 verwendete Klebstoff ist in
diesem Fall vorteilhaft ein Adhäsionskleber, mit dem eine leicht lösbare Verbindung
der Verschlußklappe 15 mit der Beutelvorderwand 13 hergestellt werden kann. Nach einem
Lösen dieser Klebeverbindung kann die Beutelvorderwand 13, angefangen bei den Perforationsendstücken
27, entlang der Perforationslinie 26 aufgetrennt und damit mittig zur Füllgutentnahme
geöffnet werden.
[0020] Bei der in Fig. 5 veranschaulichten Ausführungsform ist der Klebstoffauftrag 29 auf
der Beutelvorderseite von einem einzigen Formatauftrag 31 eines Festklebers im Endbereich
des von der bogenförmigen Perforationslinie 28 eingefaßten Teils der Beutelvorderwand
13 gebildet. Entsprechend ist auch der Klebstoffauftrag 29 auf der Verschlußklappe
15 von einem Formatauftrag 31 eines Festklebers gebildet. Der für die Klebstofformataufträge
31 verwendete Festkleber ermöglicht im trockenen Zustand eine Verklebung nur mit sich
selbst, wobei jedoch im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1, 2 und
4 die zur Deckung gebrachten Klebstoffaufträge 31 eine feste gegenseitige Verbindung
von Verschlußklappe 15 und Beutelvorderwand 13 ergeben, die nicht leicht lösbar ist.
Vielmehr wird, in dem Bestreben des Benutzers, die Verschlußklappe 15 des gefüllten
Beutels 7 zu lösen, die Perforationslinie 28 unter Aufrechterhaltung der Klebeverbindung
zwischen der Verschlußklappe 15 und der Beutelvorderwand 13 aufgerissen, mit der Folge,
daß beim Zurückklappen der Verschlußklappe 15 in die aus Fig. 5 ersichtliche Gebrauchslage
als Auffangschale der von der Perforationslinie 28 umgrenzte Teil der Beutelvorderwand
13, an der Innenseite der Verschlußklappe 15 anhaftend, aus der Beutelwandvorderwand
13 herausgelöst wird. Es entsteht so eine Öffnung in der Beutelvorderwand 13, die
den Zugriff zum Verzehrgut, zum Beispiel einem Sandwich, erleichtert.
[0021] Im verschlossenen Zustand des Beutels 7 ist die Aufreißperforation 25, speziell die
von der Perforationslinie 28 gebildete Aufreißperforation mit dem Festkleberformatauftrag
31, von der Verlängerung 17 der Verschlußklappe 15 überdeckt. Ein Versuch, die Verschlußklappe
15 bei dieser Ausführungsform zu öffnen, würde entweder zu einem Einreißen der Aufreißperforationslinie
28 oder evtl. auch, bei entsprechender Manipulation, zu einer Zerstörung der Klebeverbindung
zwischen den Formataufträgen 31 auf der Verschlußklappe 15 und der Beutelvorderwand
13 oder einer anderen Beschädigung führen. In jedem Fall wäre eine Manipulation am
gefüllten Beutel erkennbar, so daß die Ausbildungsform gemäß Fig. 5 das Merkmal eines
Originalitätsverschlusses bietet.
[0022] In den Fig. 6 bis 9 ist der Füllraum des Beutels 7, der im gefüllten Zustand eine
quaderförmige Gestalt annimmt, mit 32 bezeichnet. Durch eine innere Auskleidung kann
der von der Beutelvorderwand 13 und der Beutelrückwand 14 mit den sich zwischen diesen
erstreckenden, die Beutelseitenwände bildenden flachgespreizten Seitenfalten 8 umgrenzte
Füllraum 32 verstärkt und ausgesteift werden, so daß er je nach der Art des im Beutel
7 verpackten Füllgutes ggf. im gefüllten Zustand besser handhabbar ist. Für diese
Auskleidung wird zumindest ein Zuschnitt aus Karton oder dgl. Versteifungsmaterial
in einer Ausbildung und Anordnung verwendet, die ein Flachlegen des Beutels 7, insbesondere
nach seiner Herstellung für einen Versand als Leerverpackung mit zwischen die Beutelwände
13 und 14 flach eingelegten Seitenfalten 8, nicht verhindert. Dies wird prinzipiell
dadurch erreicht, daß der Zuschnitt oder die Zuschnitte jeweils nur mit einer Seitenfaltenhälfte
8a verklebt werden, was das Flachlegen der Seitenfalte 8 durch Gegeneinanderlegen
ihrer Hälften 8a ermöglicht.
[0023] Vorzugsweise sind zumindest die von den Seitenfalten 8 in ihrem flachgestreckten
Zustand gebildeten Seitenwände des Beutels 7 durch deren Abmessung entsprechende Seitenzuschnitte
33 versteift, wie es die Ausführungsform gemäß Fig. 6 zeigt. Die Verklebung jedes
Zuschnitts 33 mit der angrenzenden Seitenfalte 8 ist durch eine Klebstoffverbindung
34 im Bereich einer Seitenfaltenhälfte 8a vorgenommen, bei dem dargestellten Beispiel
der der Beutelvorderwand 13 zugewandten Seitenfaltenhälfte 8a.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bilden die beiden Seitenzuschnitte 33 die
Schenkel eines einstückigen U-förmigen Zuschnitts 35, dessen Basis 36 durch Klebeverbindungen
37 mit einer der beiden Beutelwände 13, 14, bei dem dargestellten Beispiel der Beutelvorderwand
13, verklebt ist. Die Verklebung der Zuschnitte 33 erfolgt analog dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 6.
[0025] Diese Ausführungsform der Innenauskleidung kann dadurch ergänzt werden, daß ein weiterer
Zuschnitt 38, der Basis 36 des U-förmigen Zuschnitts 35 gegenüberliegend, mit der
anderen Beutelwand, bei dem dargestellten Beispiel der Beutelrückwand 14, durch Klebverbindungen
39 verklebt wird. Diese Ausführungsform veranschaulicht Fig. 8. Es versteht sich,
daß die Zuschnitte 33, 35 und 38 in ihren Abmessungen denen der flachgestreckten Seitenfalten
8 und der Beutelwände 13, 14 angepaßt sind. Es ergibt somit bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 8 eine rundum im wesentlichen geschlossene Auskleidung.
[0026] Eine andere Möglichkeit einer solchen rundum geschlossenen Auskleidung des Füllraums
32 veranschaulicht Fig. 9, bei der zwei L-förmige Zuschnitte 40 und 41 vorgesehen
sind. Die beiden Schenkel 42 und 43 des Zuschnitts 40 sind über die Klebeverbindungen
37 mit der Beutelvorderwand 13 bzw. durch die Klebeverbindung 34 mit der der Beutelvorderwand
13 zugewandten Seitenfaltenhälfte 8a der gemäß der Darstellung in Fig. 9 rechten Seitenfalte
8 verklebt, während die Schenkel 44 und 45 des Zuschnitts 41 durch die Klebeverbindungen
39 mit der Beutelrückwand 14 bzw. durch die Klebeverbindung 34 mit der der Beutelrückwand
14 zugewandten Seitenfaltenhälfte 8a der gemäß der Darstellung in Fig. 9 linken Seitenfalte
8 verklebt sind.
[0027] Die Verschlußklappe 15 wird mit ihrer Verlängerung 17 so lang, wie unter praktischen
Gesichtspunkten möglich, bemessen, um eine möglichst große Aufnahmeschale in ihrer
flachliegenden Gebrauchslage in Verlängerung der Beutelrückwand 14 gemäß den Fig.
4 und 5 zu bilden. Die Länge der Verschlußklappe 15 einschl. deren Verlängerung 17
sollte unter diesen Gesichtspunkten höchstens gleich der zwischen der Bodenfalzlinie
11 und dem Füllende 12 des leeren Beutels 7 gemessenen Beutellänge sein. Im gefüllten
Zustand des Beutels 7 ragt die freie Randkante 20 der Verschlußklappenverlängerung
17 nicht über die angrenzende Querfaltlinie 46 des Bodens 11a hinaus, sondern endet
mit einem geringen Abstand vor dieser, wie es Fig. 3 veranschaulicht.
[0028] Die Querfaltlinien 46 fördern die flache Ausbildung des Falzbodens 11a im gefüllten
Zustand des Beutels 7, ebenso wie Diagonalfaltlinien 47 und 48, die sich im fertigen
Beutel 7 in dessen Leerzustand von der Bodenfalzlinie 11 jeweils zu den äußeren Eckpunkten
der Querfaltlinie 46 in Beutelvorderwand 13 und Beutelrückwand 14 durch diese und
die Seitenfalten 8 erstrecken. Die Diagonalfaltlinien 47 und 48 werden ebenso wie
die übrigen Faltlinien in das flachliegende Werkstück 1 eingebracht, wobei die im
Werkstück 1 äußeren, im fertigen Beutel 7 jeweils durch eine Hälfte 8a ihrer Seitenfaltenhälfte
8 verlaufenden Diagonalfaltlinien 48 von Perforationslinien gebildet sind, während
die sich nach innen anschließenden, im fertigen Beutel in dessen Leerzustand in der
Beutelvorderwand 13 und der Beutelrückwand 14 liegenden Diagonalfaltlinien 47 von
Vorbruchlinien gebildet sind. Dies fördert die flache Ausbildung des Faltbodens 11a
im gefüllten Zustand des Beutels 7.
[0029] Die flache Ausbildung des Falzbodens 11a im gefüllten Zustand des Beutels 7 kann
dadurch weiter verbessert werden, daß die von den Diagonalfaltlinien 47, 48 begrenzten
Bodendreiecke 49 der beiden Beutelwände 13, 14 mit den deckungsgleichen Bodendreiecken
der jeweils angrenzenden Seitenfaltenhälfte 8a im wesentlichen flächig verklebt sind.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eines von dem Werkstück 1 ausgehenden Zweinahtseitenfaltenbeutels
erfolgt diese Verklebung dadurch, daß auf das flachliegende Werkstück 1 Klebstoffaufträge
auf die mit ihrer Hypotenuse in der Sollfaltlinie 4a aneinandergrenzenden, jeweils
von den Diagonalfaltlinien 47 und 48 gebildeten Dreiecke beidseits der Faltlinien
4a aufgetragen werden, die dann beim Einwärtsfalten der Längsränder 4 des Werkstücks
1 um die Faltlinien 4a im Zuge der Beutelherstellung die beschriebene Verklebung ergeben.
Dies optimiert eine schnelle flache Ausbildung des Falzbodens 11a beim Einbringen
des Füll- bzw. Verzehrgutes in den Beutel 7 durch dessen geöffnetes Füllende.
1. Seitenfaltenbeutel aus Papier oder dgl. faltbarem Material, mit einer Beutelvorderwand
und einer Beutelrückwand, die an ihrem einen Ende einen Beutelboden bildend miteinander
verbunden sind und deren anderes Ende als offenes Füllende ausgebildet ist, das durch
eine auf die Beutelvorderwand umklappbare, von einem Überstand der Beutelrückwand
gebildete Verschlußklappe verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe (15) über ihren Verschlußbereich (16) für das Füllende (12)
des gefüllten Beutels (7) hinaus mit einer die Beutelvorderwand (13) zum Beutelboden
(11a) hin übergreifenden, mit dieser verbindbaren Verlängerung (17) versehen ist und
nach einem Lösen ihrer Verbindung gemeinsam mit ihrer Verlängerung (17) eine in die
Ebene der Beutelrückwand (14) zurückklappbare, oberseitig offene Aufnahmeschale für
Füllgut des Beutels (7), insbesondere Verzehrgut, bildet.
2. Beutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappenverlängerung
(17) im gefüllten, verschlossenen Zustand des Beutels (7) mit ihrer freien Randkante
(20) im Bereich der mittleren Querebene des Beutels (7) auf der Beutelvorderwand (13)
festgelegt ist.
3. Beutel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappenverlängerung
(17) im Nahbereich des Beutelbodens (11a) auf der Beutelvorderwand (13) festgelegt
ist.
4. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe
(15) einschl. ihrer Verlängerung (17) in ihrer Gebrauchslage als Aufnahmeschale erhöhte,
von den Seitenfalten (8) des Beutels (7) gebildete Seitenränder aufweist.
5. Beutel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhten Seitenränder von
den an die Verschlußklappe (15) einschl. deren Verlängerung (17) angrenzenden Hälften
(8a) der Seitenfalten (8) gebildet sind.
6. Beutel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhten Seitenränder im Bereich
der Verschlußklappenverlängerung (17) zu deren freier Randkante (20) abgeschrägt sind.
7. Beutel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllende
(12) mit randseitigen Dichtungslappen (21) versehen ist, die von über das Füllende
(12) hinaus verlängerten Bereichen der an die Beutelvorderwand (13) angrenzenden Seitenfaltenhälften
(8a) gebildet sind.
8. Beutel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die an das Füllende
(12) angrenzenden Seitenfaltenteile der Verschlußklappe (15) jeweils mit einer in
einem Winkel von 45° einwärtsverlaufenden Sollfaltlinie (22) versehen sind.
9. Beutel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollfaltlinien (22) jeweils
von einer Perforationslinie gebildet sind.
10. Beutel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappe (15)
in einem an die Sollfaltlinien (22) jeweils nach außen angrenzenden Bereich durch
Klebstofftupfer (23) mit der jeweils zugehörigen Seitenfaltenhälfte (8a) verklebt
ist.
11. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beutelvorderwand
(13), ausgehend von ihrer das Füllende des Beutels (7) definierenden freien Randkante
(12), mit einer Aufreißperforation (25) versehen ist.
12. Beutel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforation (25) von
einer mittleren, parallel zu den Seitenfalten (8) verlaufenden, geradlinigen Perforationslinie
(26) gebildet ist, die einenends von der freien Randkante (12) der Beutelvorderwand
(13) ausgeht und anderenends vor dem Beutelboden (11a) endet.
13. Beutel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforation (25) von
einer bogenförmigen Perforationslinie (28) gebildet ist, die mit ihren beiden Enden
von der freien Randkante (12) der Beutelvorderwand (13) ausgeht und deren Scheitel
vor dem Beutelboden (11a) endet.
14. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
der Verschlußklappe (15) mit der Beutelvorderwand (13) von zur Deckung bringbaren
Aufträgen (29) eines nur mit sich selbst verklebbaren Klebstoffes auf der Innenseite
der Verschlußklappe (15) im Bereich ihrer Verlängerung (17) und der Außenseite der
Vorderwand (13) gebildet ist.
15. Beutel nach den Ansprüchen 12 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoffauftrag
(29) auf der Beutelvorderwand (13) von zwei Formataufträgen (30) mit geringem Abstand
beidseits der Perforationslinie (26) gebildet ist.
16. Beutel nach den Ansprüchen 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoffauftrag
(29) auf der Beutelvorderwand (13) von einem einzigen Formatauftrag (31) eines Festklebers
im Endbereich des von der bogenförmigen Perforationslinie (28) eingefaßten Teils der
Beutelvorderwand (13) gebildet ist.
17. Beutel nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforation
(25) im verschlossenen Zustand des Beutels (7) von der Verlängerung (17) der Verschlußklappe
(15) überdeckt ist.
18. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch eine innere Auskleidung
des von der Beutelvorderwand (13) und der Beutelrückwand (14) umgrenzten Füllraums
(32) des Beutels (7) durch zumindest einen Zuschnitt aus Karton oder dgl. Versteifungsmaterial
in einer ein Flachlegen des Beutels (7) ermöglichenden Ausbildung und Anordnung.
19. Beutel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die von den Seitenfalten
(8) in ihrem flachgestreckten Zustand gebildeten Seitenwände des Beutels (7) durch
deren Abmessung entsprechende Seitenzuschnitte (33) versteift sind, die jeweils nur
mit einer Seitenfaltenhälfte (8a) in der jeweiligen Seitenwand des Beutels (7) verklebt
sind.
20. Beutel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenzuschnitte (33)
die Schenkel eines einstückigen U-förmigen Zuschnitts (35) bilden, dessen Basis (36)
mit einer (13) der beiden Beutelwände (13,14) verklebt ist.
21. Beutel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Zuschnitt (38) der
Basis (36) des U-förmigen Zuschnitts (35) gegenüberliegend mit der anderen Beutelwand
(14) verklebt ist.
22. Beutel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwei L-förmige Zuschnitte (40,41)
in einer sich rundum zu einer im wesentlichen geschlossenen Auskleidung ergänzenden
Anordnung vorgesehen sind, wobei jeweils ein Schenkel (42,44) des L-förmigen Zuschnitts
(40,41) mit einer der beiden Beutelwände (13,14) und der andere Schenkel (43,45) mit
der dieser Beutelwand (13,14) zugewandten Seitenfaltenhälfte (8a) der zugehörigen
Seitenfalte (8) des Beutels (7) verklebt ist.
23. Beutel nach einem der Ansprüche 1 bis 22, gekennzeichnet durch seine Ausbildung als
Zweinahtseitenfaltenbeutel mit Klebelaschen (6) zur Ausbildung der Seitenfalten (8)
und einem Falzboden (11a) als Beutelboden, der im Leerzustand des Beutels (7) von
einer endseitigen Bodenfalzlinie (11) definiert ist.
24. Beutel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Verschlußklappe
(15) einschl. deren Verlängerung (17) höchstens gleich der zwischen der Bodenfalzlinie
(11) und dem Füllende (12) gemessenen Beutellänge ist.
25. Beutel nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Beutelboden (11a)
zur Ausbildung eines flachen Falzbodens mit Sollfaltlinien versehen ist, die eine
die Beutelwände (13,14) und die Seitenfalten (8) erfassende Querfaltlinie (46) in
einem der Einlegetiefe der Seitenfalten (8) entsprechenden Abstand von der Bodenfalzlinie
(11) und Diagonalfaltlinien (47,48) umfassen, die sich von der Bodenfalzlinie (11)
zu den äußeren Eckpunkten der Querfaltlinie (46) mit einem Winkel von 45° erstrecken.
26. Beutel nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die sich über je eine Seitenfaltenhälfte
(8a) erstreckenden Diagonalfaltlinien von Perforationslinien gebildet sind, während
die übrigen Sollfaltlinien (46,47) des Beutelbodens (11a) von Vorbruchlinien gebildet
sind.
27. Beutel nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Diagonalfaltlinien
(47) begrenzten Bodendreiecke der beiden Beutelwände (13,14) mit den deckungsgleichen,
ihrerseits von den Diagonalfaltlinien (48) begrenzten Bodendreiecken der jeweils angrenzenden
Seitenfaltenhälfte (8a) verklebt sind.