[0001] Die Erfindung betrifft einen zum Verschließen von Wursthüllen, Beutein o. dgl. bestimmten
Kunststoff-Clip aus zwei Teilen, die das zu einem Zopf geraffte Hüllenende umfassen
und miteinander verrastbar sind, wobei ein erstes Teil mit einem von Seitenwangen
und an diese im wesentlichen senkrecht anschließenden Querstegen gebildeten Aufnahmeraum
den Zopf teilweise umfaßt und ein zweites Teil die Querstege des ersten Teils überbrückt,
und wobei das zweite Teil mit seinem einen Querende am entsprechenden Querende des
ersten Teils mittels eines im wesentlichen senkrecht zu den Seitenwangen verlaufenden
Filmscharniers angelenkt ist, im Schließzustand mit einem Ansatz einen Abschnitt des
ersten Teils untergreift und im Bereich seines anderen Querendes ein Rastglied hat,
das mit einem komplementären Rastelement am ersten Teil zusammenwirkt.
[0002] Ein aus der US-A-4,275,485 bekannter Kunststoff-Clip dieser Art hat im Schließzustand
die Form eines (weitgehend hohlen) Zylinders und ist entlang einer achsparallelen
Ebene geteilt. Gegen den Aufnahmeraum im größeren ersten Teil ragt eine Rippe im zweiten
(Deckel)-Teil, jedoch erreichen nur daran angeordnete 'Spikes' den von den stirnseitigen
Seitenwangen oberseitig begrenzten Durchlaß für das Zopfmaterial. Ein zum Filmscharnier
hin gerichteter Ansatz an der Rippe des zweiten Teils schwenkt beim Schließen des
Clips in eine Ausnehmung, die innenseitig in der den Aufnahmeraum nach Art eines Querstegs
zwischen den Seitenwangen begrenzenden zylindrischen Außenwand vorgesehen ist und
führt auf diese Weise zu einerscharniernahen Verriegelung der Teile. Gegenüberliegend
greift ein am zweiten Teil ausgebildeter Rasthaken in eine Riegelöffnung in der zylindrischen
Außenwand ein, die dort einen gegenüberliegenden Quersteg bildet.
[0003] Durch die im Schließzustand - gegenüber dem aus der EP-A-356 850 bekannten Kunststoff-Clip
zusätzlich - erfolgende Verriegelung der beiden Teile im Bereich des Filmscharniers
kann vor allem eine höhere Schließkraft auf den Zopf der Wursthülle o. dgl. aufgebracht
werden. Unbefriedigend ist jedoch, daß die Verriegelung sehr starr ist und beispielsweise
kein elastisches Nachgeben des Clips erlaubt, wenn etwa aufgrund einer Wärmebehandlung
des Verpackungsinhalts Druckspitzen am Clip auftreten und durch Ventilieren abgebaut
werden müssen. Entsprechendes gilt für die Anpassung an unterschiedliche Zopfdicken.
[0004] Der vorstehend angegebenen Problematik begegnet die Erfindung dadurch, daß eine parallel,
aber mit Abstand zum scharniernahen Quersteg zwischen diesem und dem Filmscharnier
verlaufende Traverse die Seitenwangen des ersten Teils verbindet und ein mit entsprechendem
Abstand dem Filmscharnier benachbarter Arm am zweiten Teil im Schließzustand zwischen
den Quersteg und die Traverse sowie unter die Traverse greift. Dabei gewährleistet
der Arm im Zusammenwirken mit der Traverse sowohl eine sichere Führung der beiden
Clipteile beim Schließvorgang als auch - durch den Formschluß im Schließzustand -
eine hohe Schließkraft-Übertragung im Scharnierbereich. Vor allem aber besitzt der
geschlossene Clip wegen des Abstandes der Verriegelung vom Aufnahmeraum trotz hoher
Schließkraft-Übertragbarkeit eine ausreichende Elastizität gegenüber unterschiedlichen
und/oder wechselnden Beanspruchungen.
[0005] Außerdem ist am zweiten, den Aufnahmeraum im wesentlichen überdeckenden Teil des
neuen Kunststoff-Clips ein Vorsprung in Form einer parallel zu den Seitenwänden verlaufenden
und in den Aufnahmeraum ragenden Rippe angeformt, so daß im verrasteten Schließzustand
des Clips der Zopf wellenförmig umgelenkt ist und unter Schließdruck steht.
[0006] Eine derartige Clip-Konstruktion ist grundsätzlich aus der WO 93/10012 bekannt. Dabei
besteht eine Ausführungsform aus zwei identischen Teilen, die - um 180° verdreht -
miteinander verrastet werden, eine andere aus zwei unterschiedlichen Teilen, wobei
statt eines bodenseitig geschlossenen Aufnahmeraumes ein offener Rahmen vorgesehen
ist. Beide Ausführungsformen dieses bekannten Kunststoff-Clips erfüllen ihre Aufgabe,
sich selbsttätig unterschiedlichen Volumina des Hüllenzopfes anzupassen sowie gegebenenfalls
einen etwa bei der Wurstherstellung im Hülleninneren auftretenden Überdruck ohne anschließenden
Dichtigkeitsverlust durch elastisches Nachgeben abzulassen, jedoch läßt - ohne die
Verbindung der beiden Teile - die Verarbeitbarkeit in schnell arbeitenden Verschließmaschinen
zu wünschen übrig.
[0007] Eine sichere und vor allem nicht mit der auf den Zopf ausgeübten Schließkraft in
Wechselwirkung stehende Verrastung ergibt sich, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung die Seitenwangen auch auf der Rastseite verlängert sowie
durch eine zweite Traverse verbunden sind und der Rastarm zwischen die zweite Traverse
und den ihr benachbarten anderen Quersteg geführt ist, wobei vorteilhaft der Rastvorsprung
am anderen Quersteg Teil einer Zunge ist, die am freien Rand des Querstegs ansetzt,
sich außerhalb des Trogs zurückerstreckt und vom Quersteg weg federnd vorgespannt
ist.
[0008] Schließlich wird man die maschinelle Verarbeitung des neuen Clips im allgemeinen
dadurch erleichtern, daß integral angeformte, trennbare Stege das freie Ende des zweiten
Teils mit dem freien Ende des ersten Teils eines gleichartigen Clips zu magazinierbaren
Ketten verbinden. Diese Stege lassen sich beim Verschließvorgang unschwer durchtrennen,
wie dies auch von der Verarbeitung herkömmlicher Metallclips her bekannt ist.
[0009] Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Clips in teilweisem Längsschnitt
gemäß der Linie I-I in Fig. 2 (in geöffnetem Zustand);
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Clip in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 vergleichbare Darstellung (Schnittlinie III-III in Fig. 4) einer zweiten
Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Clip in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung des Clips im geschlossenen Zustand (Schnittlinie
V-V in Fig. 6);
- Fig. 6
- einen Mittenquerschnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5;
- Fig. 7 und 8
- der Fig. 5 entsprechende Darstellungen des verschlossenen Clips in unterschiedlichen
Raststellungen;
- Fig. 9
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung mehrerer zu einer Kette verbundener Clips
im Ausschnitt;
- Fig. 10
- eine der Fig. 4 entsprechende Draufsicht auf diesen Kettenausschnitt.
[0010] Der erste Teil 1 und der zweite Teil 2 des in Fig. 1 dargestellten, aus einem ausreichend
harten, aber noch elastischen Kunststoff bestehenden Clip sind durch ein Filmscharnier
3 gelenkig miteinander verbunden. Das erste Teil 1 besteht im wesentlichen aus einer
U-förmigen Wandung, die aus parallelen Querstegen 6 sowie einem Boden 7 gebildet ist
und als Aufnahmeraum 4 des Hüllenzopfes dient. Beidseits setzen an den Querstegen
6 Seitenwangen 5 an und sind nahe dem Filmscharnier 3 durch eine Traverse 8 sowie
am entgegengesetzten Ende durch eine Traverse 9 miteinander verbunden; die Traversen
8, 9 erstrecken sich parallel zu den Querstegen 6.
[0011] Das zweite Teil 2 weist einen gebogenen Deckelabschnitt 11 auf, der an seinem einen
Ende in das Filmscharnier 3 übergeht, welches andererseits an der Traverse 8 des ersten
Teils ansetzt. Die Breite des Deckelabschnitts 11 ist etwas geringer als die lichte
Weite zwischen den Seitenwangen 5 des ersten Teils 1 (Fig. 2).
[0012] Nahe dem scharnierseitigen Ende des Deckelabschnitts 11 ist am zweiten Clipteil 2
ein bogenförmiger Arm 13 ausgebildet, der sich im Schließzustand des Clips mit seiner
konkaven Innenseite 14 an die entsprechend gekrümmte Fläche 15 der Traverse 8 anlegt.
[0013] Am gegenüberliegenden freien Ende des Deckelabschnitts 11 ist ein Rastarm 16 angeformt,
der innenseitig mit Rastvorsprüngen in Form von Raststufen 17, 18 und 19 versehen
ist. Im Schließzustand greift mindestens eine der Raststufen 17 - 19 über entsprechende
Raststufen 20, 21 an einer Zunge 22, die am Oberrand des der Traverse 9 benachbarten
Querstegs 6 ansetzt und sich in den Durchlaß 23 zwischen diesem Quersteg 6 und der
Traverse 9 erstreckt. Die (filmscharnierartige) Verbindung 24 zwischen der Zunge 22
und dem Quersteg 6 des Aufnahmeraumes 4 spannt die Zunge 22 elastisch in den Durchlaß
23 hinein vor und gibt ihr die Funktion einer Klinke, welche beim Verschließvorgang
vom Rastarm 16 am zweiten Teil 2 elastisch zum benachbarten Quersteg 6 verschwenkt
werden kann, bis die für die jeweilige Zopfdicke geeigneten Raststufen 17 - 19 am
Rastarm 16 hinter die Raststufen 20, 21 an der Zunge 22 greifen. Dabei stützt die
Traverse 9 den Rastarm 16 zur anderen Seite hin ab.
[0014] Beim zweiten Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ff. hat das erste Teil 1 einen trogförmigen
Aufnahmeraum 4 mit parallel zueinander verlaufenden Seitenwangen 5 und quer dazu verlaufenden,
aber untereinander ebenfalls parallelen Querstegen 6 sowie einem Boden 7. Die Seitenwangen
5 sind an beiden Enden über die Querstege 6 hinaus verlängert und nahe dem Filmscharnier
3 durch eine Traverse 8 sowie am entgegengesetzten Ende durch eine Traverse 9 miteinander
verbunden; die Traversen 8, 9 erstrecken sich parallel zu den Querstegen 6. Im Bereich
des Aufnahmeraumes 4 sind in den Seitenwangen 5 miteinander fluchtende, nicht bis
zum Boden 7 reichende Vertiefungen 10 ausgebildet, in die beim Verschließvorgang der
(nicht dargestellte) Hüllenzopf eingelegt wird.
[0015] Am zweiten Teil 2 ist entlang der Längsmittellinie des Deckelabschnitts 11 und über
einen mittleren Teil seiner Länge eine Rippe 12 angeformt, die sich im Schließzustand
des Clips mittig zwischen den Seitenwangen 5 und parallel zu diesen in den Aufnahmeraum
4 erstreckt und den in die Vertiefungen 10 eingelegten Hüllenzopf in den Aufnahmeraum
4 hinein wellenförmig umlenkt sowie fest einklemmt. Der bogenförmige Arm 13 ist gewissermaßen
in Verlängerung der Rippe 12 ausgebildet.
[0016] Während Fig. 5 das Einrasten der Raststufen 18, 19 am Rastarm 16 hinter die Raststufen
20, 21 an der Zunge 22 zeigt, sind gemäß Fig. 8 die Raststufen 17 und 18 mit den Raststufen
20, 21 verrastet. Gemäß Fig. 7 besteht - bei einem sehr dicken Zopf - die Verrastung
nur zwischen den Raststufen 17 und 20.
[0017] Die in den Fig. 9 und 10 dargestellte Verkettung gleichartiger Kunststoff-Clips zu
einem magazinierbaren - beispielsweise aufrollbaren - Band ist durch trennbare Stege
25 entstanden, die beim Herstellungsprozeß der Clips mit angeformt werden können und
jeweils die freie Querkante eines zweiten Teils 2 (nahe dem Rastarm 16) mit der freien
Kante des ersten Teils 1 im Bereich der Traverse 9 miteinander verbinden.
1. Zum Verschließen von Wursthüllen, Beuteln o. dgl. bestimmter Kunststoff-Clip aus zwei
Teilen (1, 2), die das zu einem Zopf geraffte Hüllenende umfassen und miteinander
verrastbar sind, wobei ein erstes Teil (1) mit einem von Seitenwangen (5) und an diese
im wesentlichen senkrecht anschließenden Querstegen (6) gebildeten Aufnahmeraum (4)
den Zopf teilweise umfaßt und ein zweites Teil (2) die Querstege (6) des ersten Teils
(1) überbrückt, und wobei das zweite Teil (2) mit seinem einen Querende am entsprechenden
Querende des ersten Teils (1) mittels eines im wesentlichen senkrecht zu den Seitenwangen
verlaufenden Filmscharniers (3) angelenkt ist, im Schließzustand mit einem Ansatz
einen Abschnitt des ersten Teils untergreift und im Bereich seines anderen Querendes
einen Rastarm (16) hat, der mit einem komplementären Rastelement (20, 21) am ersten
Teil (1) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß am zweiten Teil (2) ein Vorsprung in Form einer parallel zu den Seitenwangen (5)
verlaufenden und in den Aufnahmeraum (4) ragenden Rippe (12) angeformt ist, so daß
im verrasteten Schließzustand des Clips der Zopf wellenförmig umgelenkt ist, und daß
eine parallel, aber mit Abstand zum scharniernahen Quersteg (6) zwischen diesen und
dem Filmscharnier (3) verlaufende Traverse (8) die Seitenwangen (5) des ersten Teils
verbindet und ein mit entsprechendem Abstand dem Filmscharnier (3) benachbarter Arm
(13) am zweiten Teil (2) im Schließzustand zwischen den Quersteg (6) und die Traverse
(8) sowie unter die Traverse greift.
2. Kunststoff-Clip nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Traverse (9) die Seitenwangen (5) des ersten Teils (1) auch auf der Rastseite
verbindet und der Rastarm (16) zwischen die zweite Traverse (9) und den ihr benachbarten
anderen Quersteg (6) [Durchlaß 23] geführt ist.
3. Kunststoff-Clip nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Raststufen (20, 21) Teil einer Zunge (22) am anderen Quersteg (6) sind, die am
freien Rand des Querstegs (6) ansetzt, sich außerhalb des Aufnahmeraums (4) zurückerstreckt
und vom Quersteg weg federnd vorgespannt ist.
4. Kunststoff-Clip nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Rastarm (16) und an der Zunge (22) mehrere Raststufen (17 - 21) ausgebildet sind,
die unterschiedlich enge Zopfdurchlässe einzustellen erlauben.
5. Kunststoff-Clip nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß trennbare Stege (25) das freie Ende des zweiten Teils (2) mit dem freien Ende des
ersten Teils (1) eines gleichartigen Clips zu magazinierbaren Ketten verbinden.