[0001] Die Erfindung betrifft einen digitalen Demodulator für ein quadraturmoduliertes Signal,
das mittels einer Amplituden- und Phasenmodulation ein Kombinationssignal überträgt.
[0002] Quadraturmodulierte Signale werden gerne angewendet, wenn in einem Übertragungskanal
zusammengehörige Signale, die aber unabhängig voneinander sein sollen, zu übertragen
sind. Eine derartige Anwendung ist die Übertragung von Stereosignalen nach dem C-QUAM-Standard,
bei der ein Summensignal über die Amplitudenmodulation und ein Differenzsignal sowie
ein Pilotton über die Phasenmodulation des jeweiligen Trägers übertragen wird. Ein
Beispiel für einen zugehörigen digitalen Demodulator ist in der Offenlegungschrift
DE 43 40 012 A1 beschrieben. Eine Quadratursignalquelle bildet aus dem empfangenen
quadraturmodulierten Signal mittels eines Quadraturmischers ein Inphasensignal und
ein Quadraturphasensignal. Die Digitalisierung kann dabei vor oder nach dem Quadraturmischer
erfolgen. Mittels eines Koordinatenumsetzers, der insbesondere nach dem Cordic-Algorithmus
arbeitet, wird aus dem digitalisierten Inphasensignal und dem digitalisierten Quadraturphasensignal
ein Betragssignal und ein Phasensignal gebildet. Ein vom Phasensignal gesteuerter
Regelkreis steuert die Oszillatorfrequenz des Quadraturmischers exakt auf den Wert
der Trägerfrequenz, so daß das Inphasensignal und das Quadraturphasensignal in das
Basisband transformiert werden. Eine verbleibende mittlere Phasenabweichung wird dadurch
korrigiert, daß der Regelkreis auch in das Phasensignal eingreift und dort ein Korrektursignal
addiert oder subtrahiert, das den zeitlichen Mittelwert des Phasensignals auf den
Nullphasenwert zieht. Ein Dekodierer, der im wesentlichen eine bekannte Stereomatrix
enthält, bildet aus dem Betragssignal und dem Phasensignal das gesuchte Links- und
Rechtssignal sowie das Pilotsignal bei 25 Hz.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten digitalen Demodulator für derartige
quadraturmodulierte Signale anzugeben, der besser an die digitale Signalverarbeitung
angepaßt ist und geringere Anforderungen an die Quadratursignalquelle stellt.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Erfindung entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 wie
folgt gelöst:
- eine Quadratursignalquelle, die abhängig vom empfangenen quadraturmodulierten Signal
ein digitalisiertes Inphasensignal und ein digitalisiertes Quadraturphasensignal in
tiefer Frequenzlage liefert,
- ein Koordinatenumsetzer, der aus dem digitalisierten Inphasensignal und dem digitalisierten
Quadraturphasensignal ein Betragssignal und ein erstes Phasensignal bildet,
- ein dem Koordinatenumsetzer nachgeschalteter erster Regelkreis, der die Steigung des
ersten Phasensignals im zeitlichen Mittel auf den Wert Null oder einen Restwert regelt
und damit ein zweites Phasensignal bildet,
- ein dem Koordinatenumsetzer nachgeschalteter zweiter Regelkreis, der den zeitlichen
Mittelwert des zweiten Phasensignals auf einen Phasenbezugswert, insbesondere eine
Nullphasenlage, regelt und damit ein drittes Phasensignal bildet, und
- ein Dekodierer, der aus dem Betragssignal und dem dritten Phasensignal mindestens
eine digitalisierte Komponente des Kombinationssignals bildet.
[0005] Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Ausgangssignale der
Quadratursignalquelle, das digitalsierte Inphasensignal und das digitalisierte Quadraturphasensignal
nicht die exakte Basisbandlage aufweisen müssen, sondern nur in einem relativ tiefen
Frequenzbereich liegen müssen. Die Bandbreite dieses tiefen Frequenzbereiches hängt
von der Digitalisierungsfrequenz ab und soll dabei möglichst nicht größer sein als
ein Zehntel der Digitalisierungsfrequenz. Diese günstigen Randbedingungen erlauben,
daß ein digitaler Quadraturmischer auf einfachste Weise durch digitale Umschalter
zu realisieren ist, weil das quadraturmodulierte Digitalsignal lediglich mit den Werten
+1, -1 und 0 zu multiplizieren ist. Bei einer exakten Transformation des quadraturmodulierten
Digitalsignals in das Basisband wäre eine exakte Frequenzanpassung des digitalen Mischungssignals
erforderlich, was nur über eine sehr aufwendige Sinus/Cosinus-Tabelle mit zwei aufwendigen
digitalen Multiplizierern zu realisieren wäre. Eine analoge Ausführung des Quadraturmischers
mit nachfolgender Digitalisierung des Inphasen- und Quadraturphasensignals ist natürlich
ebenfalls möglich, wobei nach der Erfindung die Oszillatorfrequenz nicht nachgeregelt
werden muß und daher unkritisch gegenüber der Frequenzlage und Driftänderungen ist.
Die Erfindung vermeidet somit eine phasenstarre Nachführung des Quadraturmischers,
aufwendige Sinus/Cosinus-Tabellen und aufwendige Multiplizierer bei der Quadraturmischung.
[0006] Eine vorteilhafte Ansteuerung des ersten Regelkreises erfolgt über die Steigung des
ersten Phasensignals, die sich aus der Differenzbildung zwischen mindestens zwei zeitlich
benachbarten Abtastwerten ergibt. Dies schließt selbstverständlich mit ein, daß weitere
Abtastwerte zur Differenzbildung erfaßt werden können, wobei eine bessere Mittelwertbildung
erreicht wird und Störgrößen besser unterdrückt werden können.
[0007] Für die Genauigkeit der Regelung ist es ferner zweckmäßig, wenn die Regelkreise einen
Integrator enthalten. Hierfür eignen sich insbesondere Akkumulatorschleifen mit genügender
Stellenkapazität, damit im Normalbetrieb kein Überlauf stattfindet.
[0008] Von Vorteil ist, wenn das Stellsignal des ersten und/oder zweiten Regelkreises derart
ausgebildet ist, daß es als additives oder subtraktives Korrektursignal über eine
Addierschaltung mit dem jeweiligen Phasensignal kombiniert werden kann. Bei geeigneter
Ausführung der beiden Regelkreise lassen sich die beiden Stellsignale additiv kombinieren,
so daß nur ein einziger Addierer zur Korrektur im Phasensignalpfad erforderlich ist.
In gleicher Weise kann der Integrator für den ersten und zweiten Regelkreis gemeinsam
ausgebildet sein, indem die beiden Stellsignale dem Addierer im Akkumulatorkreis zugeführt
sind. Dessen Ausgang liefert dann das gemeinsame Stellsignal.
[0009] Für die jeweilige Übertragungsnorm kann es erforderlich sein, daß das dritte Phasensignal
vor dem Dekodierer mittels einer Bewertungseinrichtung zu modifizieren ist. Die Bewertungseinrichtung
entspricht einer vorgegebenen Signalkennlinie, die invers zur Signalkennlinie auf
der Senderseite ist. Die Bewertungseinrichtung kann dabei eine nichtlineare Kennlinie
aufweisen, z.B. ist bei dem C-QUAM-Standard als Kennlinie auf der Empfängerseite ein
Tangensverlauf vorgeschrieben. Der Tangensverlauf kann dabei durch eine Speichertabelle
definiert sein oder durch eine Polynomannäherung wie in der bereits genannten DE 43
40 012.
[0010] Die Erfindung und vorteilhafte Ausgestaltungen werden nun anhand der Zeichnung mit
mehreren Figuren näher erläutert:
Fig. 1 zeigt schematisch als Schaltung einen digitalen Demodulator nach der Erfindung,
Fig. 2 zeigt im Zeitdiagramm das zugehörige erste Phasensignal,
Fig. 3 zeigt im Zeitdiagramm das zugehörige zweite Phasensignal und
Fig. 4 zeigt einige Signale anhand einer komplexen Zeigerdarstellung.
[0011] In der schematischen Darstellung von Fig. 1 empfängt eine Eingangsstufe 1 ein qudraturmoduliertes
Signal sq von einer Antenne, einem Kabel oder einer sonstigen Einrichtung. Eine Quadratursignalquelle
2 mit angeschlossenem Oszillator 2.1, der als Mischungssignal sx ein digitales Signal
mit einer vorgegebenen Frequenz fx abgibt, bildet aus dem quadraturmodulierten Signal
sq ein Inphasensignal I und ein Quadraturphasensignal Q, wobei beide Signale I und
Q digitalisiert sind. Die Digitalisierung kann dabei in der Quadratursignalquelle
2 oder bereits in der Eingangssstufe 1 erfolgen.
[0012] Zum Verständnis für das C-QUAM-Stereo-Übertragungsverfahren werden im folgenden,
einige kurze Erläuterungen eingeschoben, vgl. hierzu Fig. 4. Die Abkürzung C-QUAM
steht für "Compatibel - Quadratur Amplitude Modulation", einem AM-Stereoübertragungsverfahren,
das von Motorola entwickelt wurde und zur Zeit insbesondere in USA und Australien
verwendet wird. Für die Stereoübertragung wird aus der Links- und Rechtsinformation
L bzw. R, wie bei nahezu allen Stereo-Standards, zuächst in ein Summen- und ein Differenzsignal
S bzw. D gebildet:

[0013] Das modulierte Signal erhält man aus dem Realteil (=Re) und Imaginärteil eines komplexen
Zeigers M(t), der sich entsprechend der Trägerfrequenz f mit der Rotationsfrequenz
ω dreht. Der Betrag dieses Zeigers soll dabei immer den Wert 1+S annehmen, wobei der
Wert 1 den Träger mit konstant angenommener Größe repräsentiert. Die Größe des Differenzsignals
D wirkt sich ausschließlich auf die Phäsenlage des Zeigers M(t) aus. Der Phasenwinkel
ϕ des Modulationsvektors M(t) ergibt sich zu:

[0014] Das auf die Trägeramplitude normierte C-QUAM-Signal kann somit durch folgenden Ausdruck
beschrieben werden:

[0015] Auf das Differenzsignal D wird ferner ein Pilotton P mit einer Frequenz von 25 Hz
bei 5 % Aussteuerung moduliert, der eine Stereoerkennung und damit eine automatische
Stereoumschaltung ermöglicht.
[0016] In Fig. 1 schließt sich an die Quadratursignalquelle 2 ein Koordinatenumsetzer 3
an, der aus dem Inphasensignal I und dem Quadraturphasensignal Q ein Betragssginal
b und ein erstes Phasensignal p1 bildet. Der Koordinatenumsetzer 3 führt eine Umsetzung
von karthesischen Koordinaten in Polarkoordinaten aus. Für diese Umsetzung eignet
sich insbesondere der bekannte Cordic-Algorithmus, der die gesuchten Werte über eine
iterative Näherung mit beliebiger Genauigkeit bestimmt.
[0017] Wie eingangs erwähnt, ist es nicht erforderlich, daß die Quadraturmischung direkt
in das Basisband erfolgt. Wenn das Inphasensignal I und das Quadraturphasensignal
Q mit einer Frequenz von 19 kHz abgetastet werden, dann reicht es für die Demodulation
nach der Erfindung aus, wenn die restliche Rotationsfrequenz ω
r des komplexen Zeigers M(t) kleiner als 2 kHz bleibt.
[0018] Die Differenz aus der Mischungsfrequenz fx und der Trägerfrequenz f ergibt eine Restfrequenz
fr und damit eine verbleibende Rotationsfrequenz ω
r des komplexen Zeigers M(t). Sie bewirkt, daß das erste Phasensignal p1 nicht konstant
ist sondern im zeitlichen Mittel konstant zu- oder abnimmt, vgl. auch Fig. 2. Dies
entspricht einer konstanten Versatzfrequenz ω
r die mittels eines ersten Regelkreises 4 auf den Wert Null gebracht wird, indem die
mittlere Steigung mt des ersten Phasensignals p1 durch ein erstes Stellsignal c1 mit
einer gleichgroßen negativen Steigung kompensiert wird. Das Stellsignal c1 wird mittels
eines ersten Addierers 5 dem ersten Phasensignal p1 hinzugefügt und bildet damit ein
zweites Phasensignal p2, vgl. auch Fig. 3. In Fig. 1 wird die Steigung durch einen
Differenzbildner 6 aus zwei aufeinanderfolgenden Abtastwerten gebildet, die dann mittels
einer ersten Filtereinrichtung 7 gewichtet und/oder gemittelt werden. Der Ausgang
der ersten Filtereinrichtung 7 wird mittels eines Integrators 8 integriert, dessen
Ausgang das erste Stellsignal c1 an den ersten Addierer 5 liefert. Der Differenzbildner
6 besteht aus einem ersten Verzögerer 6.1 und einem Subtrahierer 6.2. Der Integrator
8 besteht aus einer Akkumulatorschleife mit einem zweiten Addierer 8.1 und einem zweiten
Verzögerer 8.2. Die Ausgangssignale der beiden Regelschleifen 4, 9 werden dem zweiten
Addierer 8.1 als invertierte Signale zugeführt, damit die Regelrichtung beim ersten
Addierer 5 stimmt.
[0019] Die Kompensation der mittleren Steigung mp bewirkt aber noch nicht, daß das zweite
Phasensignal p2 im zeitlichen Mittel exakt auf den Phasenbezugswert zu liegen kommt.
Der zeitliche Mittelwert tm des zweiten Phasensignals p2 ist in Fig. 3 als leicht
ansteigende Gerade unterhalb der Nullphasenbezugsachse dargestellt. Mittels eines
zweiten Regelkreises 9 wird der zeitliche Mittelwert tm des zweiten Phasensignals
p2 exakt auf die Nullphasenbezugsachse gebracht. Dies wird mittels einer zweiten Filtereinrichtung
10 und dem Integrator 8 erreicht, indem das Ausgangssignal des ersten Addierers 5
direkt oder über eine Bewertungseinrichtung 11 dem Eingang der zweiten Filtereinrichtung
10 zugeführt wird, an deren Ausgang ein weiterer Eingang des Integrators 8 liegt.
Als Ergebnis bildet der zweite Regelkreis 9 ein zweites Stellsignal c2, das mittels
des ersten Addierers 5 additiv/subtraktiv dem ersten bzw. zweiten Phasensignal p1,
p2 hinzugefügt wird und damit ein drittes Phasensignal p3 bildet, das bezüglich seiner
Steigung und Phase im zeitlichen Mittel richtig liegt. Das zweite Phasensignal p2
liefert mit seinem Mittelwert mp2 das Eingangssignal des zweiten Regelkreises. Die
momentanen Abweichungen des dritten Phasensignals p3 von der Nullphasenbezugslage
entsprechen somit nur noch dem gesuchten Differenzsignal D und dem Pilotsignal P.
Mittels eines Dekodierers 12 werden aus dem Betragssignal b und dem dritten Phasensignal
p3 die gesuchten Komponenten L, R, P des Stereo-Kombinationssignals gebildet. Entsprechend
dem Übertragungsstandard wird in der Regel zuvor das dritte Phasensignal p3 mittels
der Bewertungseinrichtung 11 modifiziert, indem beispielsweise der zugehörige Tangenswert
bestimmt wird. Da im Betragssignal b die Trägeramplitude enthalten ist, wird für die
Stereo-Matrix im Dekodierer 12 das dritte Phasensignal p3 bzw. das modifizierte Phasensignal
p3' auf die Trägeramplitude normiert. Dies erfolgt mittels eines Multiplizierers 13,
dessen erster Eingang mit dem Betragssignal b und dessen zweiter Eingang mit dem dritten
Phasensignal p3 bzw. p3' gespeist ist.
[0020] Es wird darauf hingewiesen, daß in Fig. 1 das zweite und dritte Phasensignal p2,
p3 identisch sind, weil der Ausgang des ersten und zweiten Regelkreises 4, 9 durch
den gemeinsamen Addierer 5 gebildet wird. Die Funktionsweise des Demodulators wird
durch die getrennte Betrachtung von p2, p3 verständlicher.
[0021] In Fig. 2 ist schematisch der zeitliche Verlauf des ersten Phasensignals p1 dargestellt.
Der restlichen Rotationsfrequenz ω
r des komplexen Zeigers M(t) entspricht eine stetige Zunahme mp der mittleren Phase
mp1, die durch eine sägezahnförmige, durchgezogene Linie dargestellt ist. Das erste
Phasensignal p1 wird vorzugsweise als Zweierkomplement-Zahlenwert dargestellt, dessen
untere bzw. obere Wertegrenze dem Phasenwinkel -π bzw. +π entspricht. Die stetig zunehmende
Phase mp1 springt somit gleichsam von dem Phasenwert +π auf den Phasenwert -π zurück.
Die Ankopplung des jeweiligen Phasenwertes an die Zweierkomplement-Zahlendarstellung
hat den großen Vorteil, daß Phasendifferenzwerte richtig wiedergegeben werden, auch
wenn die Phase zwischenzeitlich übergelaufen ist. Der gestrichelte Bereich um die
mittlere Phase mp1 gibt den Bereich an, in dem sich das erste Phasensignal p1 durch
die Modulation mit dem Differenzsignal D und dem Pilotsignal P aufhalten kann.
[0022] In Fig. 3 ist schematisch der zeitliche Verlauf des zweiten Phasensignals p2 dargestellt,
das durch eine Phasenkorrektur mittels des ersten Regelkreises 4 erhalten wird. Die
mittlere Phase mp2 hat hierbei allenfalls noch eine ganz geringfügige Steigung tm.
Die mittlere Phase mp2 liegt jedoch nicht wie erforderlich auf der Nullphasen-Bezugsachse
- allenfalls zufällig. Die Korrektur der Nullphasenlage erfolgt durch den zweiten
Regelkreis 9, der auch die geringfügige restliche Steigung tm unterdrückt. Die momentane
Phase des zweiten Phasensignals p2 liegt dabei in dem gestrichelt dargestellten Phasenbereich
um die mittlere Phase mp2.
[0023] In Fig. 4 wird wie bereits erläuert in einer komplexen Zeigerdarstellung der mit
der Frequenz ω rotierende Modulationsvektor M(t) dargestellt. Die Modulationskomponenten
1+S und D definieren dabei die momentane Amplitude und Phase ϕ des Zeigers gegenüber
einem mit konstanter Amplitude und mit konstanter Frequenz umlaufenden Bezugszeiger.
Beim hochfrequent übertragenen Quadratursignal sq ist dies der zugehörige Träger.
Der umlaufende Bezugszeiger gibt über das Inphasensignal I die Bezugsphase vor. Senkrecht
dazu steht das Quadraturphasensignal Q. Aus diesen beiden Signalen I,Q bestimmt der
Koordinatenumsetzer 3 die momentane Länge 1+S und momentane Phase ϕ des Zeigers M(t).
Die Zeigerdarstellung ist unabhängig von der Rotationsfrequenz ω. So gilt diese Darstellung
sowohl für das hochfrequent übertragene Quadratursignal sq als auch für die Quadraturkomponenten
I,Q, deren zugehöriger Bezugszeiger mit der niedrigen Rotationsfrequenz ω
r umläuft.
[0024] Die Realisierung des Demodulators nach der Erfindung kann als Programmablauf in einem
Prozessor, insbesondere in einer monolithisch integrierten Schaltung, oder als Schaltung
oder in gemischter Form erfolgen. Es ist dabei unerheblich, wie die einzelnen Funtionseinheiten
im Detail realisiert sind und ob die Funktionseinheiten auch anderen Zwecken dienen.
1. Digitaler Demodulator für ein quadraturmoduliertes Signal (sq), das mittels einer
Amplituden- und Phasenmodulation ein Kombinationssignal überträgt, mit
- einer Quadratursignalquelle (2), die abhängig vom empfangenen quadraturmodulierten
Signal (sq) ein digitalisiertes Inphasensignal (I) und ein digitalisiertes Quadraturphasensignal
(q) in tiefer Frequenzlage liefert,
- einem Koordinatenumsetzer (3), der aus dem digitalisierten Inphasensignal (I) und
dem digitalisierten Quadraturphasensignal (Q) ein Betragssignal (b) und ein erstes
Phasensignal (p1) bildet,
- einem dem Koordinatenumsetzer (3) nachgeschalteten ersten Regelkreis (4), der die
Steigung (mp) des ersten Phasensignals (p1) im zeitlichen Mittel auf den Wert Null
oder einen Restwert regelt und damit ein zweites Phasensignal (p2) bildet,
- einem dem Koordinatenumsetzer (3) nachgeschalteten zweiten Regelkreis (9), der den
zeitlichen Mittelwert (tm) des zweiten Phasensignals (p2) auf einen Phasenbezugswert,
insbesondere eine Nullphasenlage, regelt und damit ein drittes Phasensignal (p3) bildet,
und
- einem Dekodierer (12), der aus dem Betragssignal (b) und dem dritten Phasensignal
(p3) mindestens eine digitalisierte Komponente (R,L,P) des Kombinationssignals bildet.
2. Demodulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung (mp) des ersten
Phasensignals (p1) aus der Differenz zwischen mindestens zwei zeitlich benachbarten
Abtastwerten gebildet ist.
3. Demodulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und/oder
zweite Regelkreis (4, 9) einen Integrator (8) enthält.
4. Demodulator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
und/oder zweite Regelkreis (4, 9) ein erstes bzw. ein zweites Stellsignal (c1, c2)
bildet, mit dem das erste und/oder zweite Phasensignal (p1, p2) additiv/subtraktiv
in seinem Wert geändert wird.
5. Demodulator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Integrator (8) für den
ersten und zweiten Regelkreis (4, 9) gemeinsam vorhanden ist.
6. Demodulator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte
Phasensignal (p3) dem Dekodierer (12) und/oder dem zweiten Regelkreis (9) über eine
Bewertungseinrichtung (11) zugeführt ist.
7. Demodulator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewertungseinrichtung
(11) einen Tangensbildner enthält.