[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsgerät zum nassen, feuchten oder trockenen Wischen
von Fußböden mit einem Stiel und einem daran über ein Gelenk verschwenkbar befestigten
langgestreckten Halter für einen Wischbezug. Der Halter besteht aus mindestens zwei
um eine im Gebrauch horizontale Achse zueinander drehbaren (klappbaren) Teilen. Der
Stiel ist an nur einem Teil des klappbaren Halters befestigt. Dieses Halterteil wird
im folgenden auch Hauptteil, das andere Halterteil Klappteil genannt. Die Schwenkachse
des Stiels ist parallel oder schräg zur Klappachse des Halters ausgerichtet.
[0002] Zur Fußbodenreinigung im gewerblichen und im häuslichen Bereich ist eine Vielzahl
unterschiedlicher Reinigungsgeräte bekannt. Die Reinigungsgeräte bestehen in der Regel
aus einem Halter, einem daran starr oder beweglich angebrachten Stiel und dem auf
dem Halter aufgezogenen Wischbezug. Bei den sogenannten Flachwischgeräten liegt der
Wischbezug an einem rechteckigen, länglichen Halter an, so daß die reinigungsaktive
Unterseite des Wischbezugs (Flachwischbezugs) im Gebrauch mit ihrer gesamten Fläche
auf dem Fußboden aufliegt. Bekannt sind Flachwischgeräte mit einem plattenförmigen
oder mit einem aus einem Drahtrahmen bestehenden Halter.
[0003] Zu unterscheiden sind im Stand der Technik Reinigungsgeräte mit lösbar oder mit unlösbar
auf dem Halter befestigten Flachwischbezügen und im Fall der lösbar befestigten Wischbezüge
die Reinigungsgeräte mit klappbarem Halter und solche mit starrem, meist einstückigem
Halter. Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Reinigungsgerät mit einem klappbaren
Halter für lösbar daran zu befestigende Wischbezüge.
[0004] Die klappbaren Halter, die auch Klapphalter genannt werden, haben den Vorteil, ein
schnelles Aufspannen und Abnehmen des Flachwischbezugs zu ermöglichen. Dazu werden
die Schmalseiten des entriegelten und üblicherweise in Querrichtung aufgeklappten
und damit verkürzten Halters in Richtung der Längsachse in entsprechende Einschubtaschen
an den Schmalseiten des Wischbezugs eingeführt. Der Halter wird dann wieder auseinandergeklappt
und in dieser Lage arretiert.
[0005] Ein Beispiel für einen derartigen Klapphalter findet sich in der Druckschrift DE
84 00 739 U1. Der Halter wird in diesem Fall mit einem Haftmagnet verriegelt.
[0006] Trotz der unbestreitbaren Vorteile der Reinigungsgeräte mit Flachwischbezügen und
Klapphaltern treten jedoch auch Nachteile auf. Die im allgemeinen komplizierte Verriegelungseinrichtung
des Klapphalters verteuert die Fertigung und ist bei mechanischen Verriegelungen,
wie sie beispielsweise als Rastverbindung im Mophalter nach der DE 37 14 178 A1 vorgesehen
ist, außerdem störanfällig. Die Verriegelung ist jedoch notwendig, denn sie verhindert
ein Abrutschen der Wischbezüge vom Halter durch das Zusammenklappen der Halterteile,
wenn der Stiel soweit angehoben wird, daß der Halter frei in der Luft hängt.
[0007] Bekannt sind ferner federnde Verriegelungen der Halterteile (DE 30 22 954 A1), deren
Fertigung ebenfalls aufwendig ist.
[0008] Die Verriegelungseinrichtungen der bekannten Klapphalter müssen robust und kräftig
ausgelegt sein, damit sie den großen Kräften widerstehen, die die nassen Wischbezüge
auf die Schmalseiten des Halters beim Anheben des Reinigungsgerätes vom Fußboden ausüben.
Die langen Hebelarme von den Schmalseiten bis zur Abklappachse des Halters verstärken
diesen Effekt. Der aus diesem Grunde notwendige erhöhte Fertigungsaufwand stellt einen
weiteren Nachteil bekannter Reinigungsgeräte mit Klapphaltern dar.
[0009] Ein Reinigungsgerät mit einem starren, also nicht klappbaren Halter wird zum Beispiel
im deutschen Gebrauchsmuster DE 1 784 359 U beschrieben. Die Fertigungskosten und
die Störanfälligkeit sind im Vergleich zu Klapphaltern zwar geringer, aber ein umständliches
Befestigen des Bezugs auf dem Halter und ein entsprechendes umständliches Abnehmen
des Bezugs muß in Kauf genommen werden. Im genannten Gebrauchsmuster sind dazu Kugelstifte
auf dem Halter vorgesehen, die in entsprechende Löcher des Bezugs eingreifen.
[0010] Bei einem anderen nicht klappbaren Halter (DE 38 23 456 C1) ist die Handhabung ebenfalls
umständlich, denn ein zusätzliches Fixieren des Wischbezugs am Halter mit einer Schnur
ist notwendig.
[0011] Im Gebrauch der üblichen Flachwischgeräte treten weitere Nachteile auf. Der Bezug
muß fast paßgenau auf dem Halter sitzen, aber das Schrumpfen der Textilien des Flachwischbezugs
um 3 bis 10 % beim Auswaschen, insbesondere bei der üblichen höheren Temperatur von
60 °C, verursacht große Probleme. Daher sind zum einen enge Toleranzen bei der Fertigung
und zum anderen sorgfältig zu beachtende Anleitungen für den Anwender erforderlich.
Werden diese Forderungen nicht beachtet, treten die folgenden Schwierigkeiten auf.
Der mittlere Bereich des Bezugs liegt nicht fest und glatt an der Unterseite des Halters
an, sondern hängt unter dem Halter durch. Der Flachwischbezug rutscht daher während
des Wischvorgangs im mittleren Bereich unter dem Halter durch. Ein schlechtes Reinigungsergebnis
und eine Neigung des Halters zum Umkippen sind die Folge.
[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Reinigungsgerät der eingangs
genannten Art den Fertigungsaufwand und die Störanfälligkeit bekannter Klapphalter
erheblich zu verringern und gleichzeitig ein schnelles, problemloses und einfaches
Abnehmen und Aufziehen des Wischbezugs zu ermöglichen.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klappachse einen ausreichenden
Abstand zum Ort der Befestigung des Stiels am Halter hat, so daß der am Stiel befestigte
Teil des Halters, das Klapphalterhauptteil, beim Anheben des Stiels mit seinem äußeren
Ende nach oben weist.
[0014] Im Gegensatz zum Stand der Technik, in welchem die Stielbefestigung unmittelbar oberhalb
der Klappachse des Halters und zwar in der Regel mittig angeordnet ist, sind in der
Erfindung die Schwenkachse des Stiels und die Klappachse des Halters um einen Mindestabstand
gegeneinander versetzt. Dies hat zur Folge, daß beim Anheben des Stiels und damit
des am Stiel unmittelbar befestigten Hauptteils das Gewicht des Klappteils die Klappachse
nach unten zieht und damit das der Klappachse gegenüberliegende Ende des Hauptteils
nach Art eines Hebels nach oben drückt. Beim Anheben des Stiels bleibt daher der Klapphalter
im wesentlichen weiterhin in seinem langgestreckten, planen Zustand, so daß ein aufgezogener
Wischbezug nicht abrutscht. Erfindungsgemäß ist ein Verriegelungsmechanismus für den
Klapphalter weder notwendig noch vorgesehen. Die mit dem bekannten Verriegelungseinrichtungen
auftretenden Probleme stellen sich daher beim erfindungsgemäßen Klapphalter nicht
ein.
[0015] Wesentlich in der Erfindung ist bei einer vorgegebenen Massenverteilung des Halters
ein ausreichend großer Abstand der Klappachse vom Befestigungsort des Stiels am Hauptteil,
damit das Gewicht des Klappteils ein genügend großes Drehmoment auf das Hauptteil
ausübt, um dieses in die gewünschte Lage zu verschwenken. Wird dagegen der genannte
Mindestabstand, der auf einfache Weise durch Versuche bestimmt werden kann, nicht
eingehalten, so reicht das von der Gewichtskraft des Klappteils ausgeübte Drehmoment
nicht aus, und der Halter nimmt beim Anheben des Stiels die Gestalt eines umgekehrten
V an, so daß der Wischbezug vom Halter rutscht.
[0016] Zum Aufspannen und Abnehmen der Flachwischbezüge wird wie folgt vorgegangen. Der
Wischbezug liegt mit seiner Unterseite flach auf dem Fußboden auf. Nach dem Anheben
des Stiels des erfindungsgemäßen Reinigungsgeräts zeigt das der Klappachse entgegengesetzte
äußere Ende des Klapphalterhauptteils nach oben, wie bereits ausgeführt worden ist.
Die nach unten zeigende Kante des Klappteils läßt sich in eine der beiden Einschubtaschen
des Wischbezugs einschieben. Mit dem Fuß wird nun das nach oben zeigende Ende des
Klapphalterhauptteils niedergedrückt, so daß der Halter zusammenklappt und sich damit
im verkürzten Zustand befindet. Nun kann die bisher nach oben weisende Kante des Hauptteils
in die andere Einschubtasche des Flachwischbezuges eingeführt werden. Das Abnehmen
des Flachwischbezuges vom Klapphalter wird in entsprechender Weise durchgeführt.
[0017] Für den Abstand der Klappachse des Halters von der Schwenkachse des Stiels lassen
sich keine konkreten Zahlenbereiche angeben. Dieser Abstand hängt von der Form und
der Gewichtsverteilung der Halterteile ab. Wichtig ist vor allem, daß die von dem
Klappteil auf die Klappachse ausgeübte Kraft ausreichend groß ist, um den Halter beim
Anheben des Stiels in seiner im wesentlichen gestreckten Lage zu halten, wobei ein
geringfügiges Verschwenken der beiden Halterteile um die Klappachse unschädlich ist.
Diese Forderung ist für sämtliche im Gebrauch auftretenden Gewichtsverteilungen, zum
Beispiel mit einem trockenen oder feuchten bzw. nassen Feuchtwischbezug, zu erfüllen.
[0018] Die Klappachse des erfindungsgemäßen Halters kann in beliebiger Richtung ausgerichtet
sein. Sie kann zum Beispiel wie bei den bekannten Klapphaltern quer zur Längsachse
des langgestreckten Halters verlaufen. Vorgeschlagen wird jedoch, daß die Klappachse
im wesentlichen parallel zur Längsachse des Halters verläuft und der Wischbezug an
jeder langen Seite eine sich zur Mitte hin öffnende Einschubtasche aufweist.
[0019] Folgende Vorteile werden mit dieser Ausgestaltung der Erfindung erreicht. Die auf
die klappbaren Halter aufzubringenden Wischbezüge haben einen relativ hohen Baumwollanteil,
um eine ausreichende Saugfähigkeit zu gewährleisten. Der Baumwollanteil führt jedoch
beim Waschen der Wischbezüge, insbesondere bei höheren Temperaturen, zu einem Schrumpfen
und damit zu einer Verkürzung vor allem der langen Seiten der Wischbezüge. Diese Verkürzung
ist je nach der Art und der Anzahl der Waschvorgänge unterschiedlich. Die bekannten
Wischbezüge müssen daher mit einer relativ großen Toleranzbreite gefertigt werden.
Bei den üblichen Wischbezügen mit an den Schmalseiten angebrachten Einschubtaschen
tritt daher die Schwierigkeit auf, daß die Bezüge entweder zu stramm oder zu locker
sitzen. In letzterem Fall rutschen die Bezüge im Gebrauch teilweise unter dem Halter
hindurch und erschweren auf diese Weise den Wischvorgang.
[0020] In der erfindungsgemäßen, bereits genannten Ausgestaltung tritt das Problem nicht
mehr auf, da hier die Einschubtaschen an den langen Seiten der Bezüge angebracht sind.
Diese Anordnung wird durch die im wesentlichen parallel zur Längsachse des Halters
verlaufende Ausrichtung der Klappachse des Halters ermöglicht.
[0021] Der konstruktive Aufbau des erfindungsgemäßen Klapphalters kann unterschiedlich sein.
So liegen beispielsweise aus Drahtrahmen bestehende Halter im Rahmen der Erfindung.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Halter jedoch als langgestreckte,
im wesentlich rechteckige Platte ausgebildet. Vorzugsweise besteht sie aus Kunststoff.
Die Halterkanten sollten abgeschrägt sein, um das Einführen in die Einschubtaschen
des Wischbezugs zu erleichtern.
[0022] Erfindungsgemäß ist ferner ein besonderes Gelenk nicht erforderlich, mit dem der
Stiel am Halter befestigt ist. Wesentlich ist nur, daß der Klappteil des Halters in
der Lage ist, den Hauptteil des Halters beim Anheben des Stiels mit seinem äußeren
Ende nach oben zu drücken. Neben dem Abstand der Klappachse zur Schwenkachse des Stiels
ist es erfindungsgemäß notwendig, daß die Schwenkachse des Stiels mit der Klappachse
des Halters einen von 90° abweichenden Winkel bildet. Eine parallele Ausrichtung der
Schwenkachse des Stiels und der Klappachse des Halters ist nicht unbedingt erforderlich,
aber in der Regel vorteilhaft.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Stiel über
ein kardanisches Gelenk mit dem Halter verbunden. Dieses in allen Richtungen verschwenkbare
Gelenk vereinfacht das Wischen von Fußböden bei verwinkelten Ecken und Kanten und
überstehenden Möbelstücken und -teilen.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die zueinander drehbaren
Teile des Halters nur nach unten hin klappbar. Die Begriffe "unten", "oben" verstehen
sich hier sowie auch in der übrigen Beschreibung und den Patentansprüchen bei einer
Ausrichtung des Reinigungsgerätes während des Gebrauchs, also bei einem flach auf
dem Fußboden aufliegenden Halter und einem nach oben zeigenden Stiel.
[0025] In dieser Ausführungsform der Erfindung ist die Klappbarkeit des Halters nach oben
hin blockiert, zum Beispiel durch eine entsprechende Ausgestaltung des Klappmechanismus.
Beim Anheben des Stiels wird daher das am Stiel befestigte Hauptteil des Halters nur
soweit nach oben gedrückt, bis die Halterteile in einer Ebene liegen. Ein Verschwenken
darüber hinaus, wodurch der auf dem Halter aufgezogene Wischbezug mit seiner reinigungsaktiven
Unterseite geknickt würde, ist nicht möglich.
[0026] Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß die Klappachse einen ausreichenden Abstand
zum Ort der Befestigung des Stiels am Halter hat, damit das Klappteil beim Anheben
des Stiels eine ausreichend starke, nach unten gerichtete Kraft auf die Klappachse
ausübt, so daß das Hauptteil sich von der horizontalen Lage in die im wesentlichen
vertikale Lage bewegt. Im Rahmen der Erfindung liegt es, wenn das Gelenk des Stiels
unmittelbar an der Oberseite des Klapphalterhauptteils befestigt ist. Um den genannten
Schwenkeffekt zu erreichen, ist es in diesem Fall notwendig, daß entweder das Klappteil
des Halters relativ schwer ist oder das Stielgelenk relativ weit entfernt von der
Klappachse des Halters an diesem angebracht ist. Im letzteren Fall kann es notwendig
sein, daß das Stielgelenk relativ nahe an der Außenkante des Hauptteils des Halters
angebracht ist. Eine derartige Anordnung ist für einen möglichst vielseitigen und
flexiblen Gebrauch des Reinigungsgerätes zum Wischen nicht so geeignet wie die Lage
des Stielgelenkes unmittelbar über dem Mittelbereich des Klapphalters. Bei dieser,
von den üblichen Flachwischgeräten bekannten Anordnung verteilt sich die vom Stiel
auf den Halter ausgeübte Kraft während des Wischvorganges gleichmäßiger auf den Wischbezug.
Auch ein Wechsel der in Wischrichtung vorne und hinten liegenden Ränder des Wischbezuges
ist sehr viel einfacher möglich.
[0027] Diese Vorteile sollen in besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ebenfalls
erreicht werden. Die erfindungsgemäße Forderung eines ausreichenden Abstandes der
Klappachse zum Ort der Befestigung des Stiels am Halter soll daher keine Einschränkung
in der Lage des Stielgelenkes relativ zum Halter erfordern.
[0028] Diese Ziele werden durch ein parallel oder schräg zur Klappachse des Halters biegbares
oder schwenkbares Zwischenstück erreicht, mit dem das Gelenk des Stiels an dem einen
Halterteil (Hauptteil) befestigt ist, wobei der Befestigungsort des Zwischenstücks
an diesem Halterteil den ausreichenden Abstand zur Klappachse des Halters hat.
[0029] Das in dieser Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagene Zwischenstück erfüllt damit
die erfindungsgemäße Forderung nach dem ausreichenden Abstand der Klappachse zum Ort
der Stielbefestigung, so daß der Stiel bzw. dessen Gelenk oberhalb einer beliebigen
Stelle des Klapphalters und damit auch in der vorteilhaften Lage unmittelbar oberhalb
der Klappachse liegen kann. Dazu wird außerdem vorgeschlagen, daß sich das Zwischenstück
bis in den zentralen Bereich des Halters erstreckt und das Gelenk des Stiels in diesem
Bereich, vorzugsweise unmittelbar oberhalb der Klappachse, am Zwischenstück befestigt
ist.
[0030] Das Gewicht des Halterklappteils, das auf die Klappachse wirkt, führt zu einer besonders
großen, das Hauptteil in die aufrechte Lage stellenden Hebelwirkung, wenn in einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung das Zwischenstück im Bereich der äußeren
Kante des einen Halterteils, nämlich des Hauptteils, mit diesem verbunden ist.
[0031] Beim Wischvorgang werden über den Stiel sowohl nach unten als auch horizontal gerichtete
Kräfte auf den Halter mit dem aufgespannten Wischbezug übertragen. Eine problemlose
Übertragung der horizontal in beliebiger Richtung weisenden Kräfte ist möglich, wenn
das Zwischenstück plattenförmig und in den horizontalen Richtungen steif ausgebildet
ist. Reinigungsgeräte ohne dieses Merkmal liegen jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
Bei diesen Geräten können jedoch nur die in bestimmte horizontale Richtungen weisenden
Kräfte vom Stiel auf den Halter übertragen werden, wenn nicht andere Maßnahmen vorgesehen
sind.
[0032] Das Zwischenstück selber kann in unterschiedlicher Form vorliegen und aus unterschiedlichem
Material bestehen, solange es parallel oder schräg zur Klappachse des Halters biegbar
oder schwenkbar ist. Vorzugsweise ist das Zwischenstück als elastische Lasche und
dabei insbesondere aus biegsamen Kunststoff oder Federstahl ausgebildet. Auf dieser
Lasche ist das Gelenk des Stiels angebracht. Eine solche elastische Lasche bietet
Kostenvorteile bei der Herstellung sowie hinsichtlich des Materials.
[0033] Eine besonders gute Biegbarkeit des Zwischenstückes wird erreicht, wenn es als Gelenkscharnier
ausgebildet ist, auf dem das Gelenk des Stiels angebracht ist.
[0034] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand von Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Klapphalters gemäß eines ersten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels in Draufsicht,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Reinigungsgerätes mit einem Klapphalter nach
Figur 1 und einem aufgezogenen Wischbezug,
- Figur 3
- einen Schnitt entlang der Linie III - III in Figur 1,
- Figur 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Figur 1,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung des angehobenen Halters nach Figur 1 in Seitenansicht,
wobei man auf eine der schmalen Kanten des Halters blickt,
- Figur 6
- eine schematische Darstellung eines Klapphalters gemäß eines zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels in perspektivischer Draufsicht,
- Figur 7a
- eine Darstellung des angehobenen Klapphalters nach Figur 6 in Blickrichtung auf eine
der schmalen Kanten des Halters,
- Figur 7b
- eine Darstellung nach Figur 7a während des Abnehmens des Bezugs vom Halter,
- Figur 8
- eine schematische Darstellung eines Klapphalters gemäß eines dritten erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels, ebenfalls in perspektivischer Draufsicht und
- Figur 9
- eine Darstellung des angehobenen Halters nach Figur 8 in Blickrichtung auf eine der
schmalen Kanten des Halters.
[0035] In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden
daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
[0036] In den drei Ausführungsbeispielen ist der Klapphalter plattenförmig ausgebildet und
hat eine parallel zur Längsachse verlaufende Klappachse. Die Erfindung umfaßt jedoch
auch Halter aus Drahtrahmen oder anderen Konstruktionen sowie Halter mit einer anderen
Ausrichtung der Klappachse.
[0037] Der in Figur 1 in Draufsicht dargestellte Halter 1 besteht aus zwei Teilen 2, 3,
die um ihre gemeinsame Klappachse 6 nach unten in Richtung auf die Papierebene hin
drehbar sind. Die Drehachse 5 für eine Stielhülse 10 ist im Abstand A von der Klappachse
6 am Teil 2, dem Hauptteil des Halters 1, vorgesehen. Beide Achsen, die Klappachse
6 sowie die Drehachse 5 für die Stielhülse 10, verlaufen parallel zueinander und in
Längsrichtung des langgestreckten Halters 1. Die Schwenkachse 5 ist im vorliegenden
Fall ein Teil eines kardanisches Gelenkes 4 für die Stielhülse 10.
[0038] Figur 3 zeigt die abgeschrägten langen Seiten 11, 12 und den schmalen Bereich des
Hauptteils 2 sowie den folgenden breiten Bereich von Teil 3 mit der Klappachse 6.
Deutlich zu erkennen sind außerdem die abgeschrägten Anlageflächen 14 der Teile 2
und 3.
[0039] Figur 4 zeigt die abgeschrägten, langen Seiten 11 und 12 und den breiten Bereich
des Hauptteils 2 mit der Schwenkachse 5 und der Klappachse 6 sowie den schmalen Bereich
des Teils 3. Die Anlageflächen 14a sind hier ebenfalls abgeschrägt, aber in entgegengesetzter
Richtung wie die Anlageflächen 14 in Figur 3.
[0040] Das Hauptteil 2 des Halters hat gegenüber dem anderen Teil 3 ein erheblich niedrigeres
Gewicht. Beim Anheben des in der Stielhülse 10 eingesteckten Gerätestiels 7 wird ein
Zusammenklappen des Halters um seine Klappachse 6 dadurch verhindert, daß das relativ
schwere Halterteil 3 auf die Klappachse 6 eine ausreichend große Kraft ausübt, um
das relativ leichte Halterteil 2 mit seiner langen Seite 11 nach oben zu drücken.
Die notwendige Kraft hängt wesentlich von dem Abstand A der Klappachse 6 vom Stielbefestigungspunkt
und von der Gewichtsverteilung innerhalb des Klapphalterhauptteils 3 ab.
[0041] Beim Anheben des Stiels 7 bleibt daher die zweiteilige Halterfläche nahezu geschlossen
und in einer Ebene. Sie bildet in diesem Ausführungsbeispiel einen Winkel von etwa
70° bis 90° zur Fußbodenfläche 13, wie es schematisch in Figur 5 dargestellt ist.
In dieser Lage hängt der Wischbezug mit seiner an der langen Seite angebrachten Tasche
8 auf der Kante 11 des Hauptteils 2 des Halters 1. Auch die Kante 12 verbleibt in
ihrer Tasche, da der gesamte Halter 1 nahezu in einer Ebene liegt und nicht wesentlich
abgeklappt ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik ist keine Verriegelung für die
beiden Teile 2 und 3 erforderlich, um ein Abrutschen des Wischbezuges 9 vom Halter
1 zu verhindern.
[0042] Das erfindungsgemäße Reinigungsgerät wird auf folgende Weise verwendet. Der Flachwischbezug
mit seinen an den langen Seiten angebrachten Einschubtaschen 8 liegt flach auf dem
Fußboden auf, wobei die Einschubtaschen nach oben zeigen. Der Halter 1 wird mit dem
Stiel 7 nach oben gezogen, so daß er schräg nach unten hängt und zur Fußbodenfläche
13 einen Winkel von etwa 70° bis 90° bildet (Figur 5). Das nicht unmittelbar am Stiel
7 bzw. der Stielhülse 10 befestigte Klappteil 3 weist dabei nach unten, das Hauptteil
2 nach oben. In dieser Ausrichtung wird der lange Rand 12 des Halterteils 3 in eine
Einschubtasche 8 des Bezuges eingeschoben. Nach dem Absenken des Stiels 7 liegt das
Halterteil 2 auf der anderen Einschubtasche 8 auf. Zum Abklappen der beiden Halterteile
1, 2 in Richtung auf den Fußboden 13 wird das Teil 2 des Halters mit einem Fuß beschwert
und der Gerätestiel 7 nach oben gezogen.
[0043] Der nun um die Klappachse 6 abgeklappte Halter 1 ist in seiner Querrichtung verkürzt
und kann durch Niederdrücken des Gerätestiels 7 in die zweite Einschubtasche 8 eingeschoben
werden. Der somit gestreckte und in einer Ebene liegende Halter 1 verbleibt bei einem
erneuten Anheben des Gerätestiels 7 nahezu in der gestreckten Lage, so daß der Wischbezug
nicht vom Halter abrutscht.
[0044] Das Abnehmen des Wischbezuges vom Klapphalter 1 wird in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen.
[0045] Die Figuren 6 bis 9 zeigen ein zweites und ein drittes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
des Klapphalters. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel ist hier das kardanische
Gelenk 4 nicht unmittelbar auf der Oberseite des Hauptteils 2, sondern auf einer als
Zwischenstück dienenden elastischen Lasche 15 angebracht. Die Lasche 15 ist über punktuelle
Verbindungen 16 an der Oberseite des Hauptteils 2 des Klapphalters befestigt.
[0046] Im Falle des in Figur 7 dargestellten dritten Ausführungsbeipieles ist die Lasche
15 durch ein Gelenk-Scharnier 17 mit einem Gelenk 18 ersetzt.
[0047] Da die beiden Ausführungsformen nach den Figuren 6 bis 9 besonders bevorzugt sind,
werden sie im folgenden ausführlich beschrieben.
[0048] Der im wesentlichen rechteckige, aus Kunststoff bestehende Halter hat abgeschrägte
Halterkanten. Das Klapphalterhauptteil 2 und das Klapphalterklapptteil 3 sind über
eine Klappachse 6 miteinander verbunden. Die bereits genannte elastische Lasche 15,
die aus Federstahl oder biegsamem Kunststoff oder dergleichen besteht, ist auf der
Oberseite des Klapphalterhauptteils 2 angebracht. Wesentlich bei diesem Zwischenstück
ist die Biegsamkeit senkrecht zur Oberseite des Hauptteils 2 und die Steifheit in
den horizontalen Richtungen, also in der Ebene der Oberseite des Hauptteils 2. Anstelle
der Lasche 15 ist in der Ausführung nach Figur 8 und 9 ein Gelenkscharnier 17 mit
Gelenk 18 vorgesehen.
[0049] Vorzugsweise ist die Lasche 15 im Abstand von etwa 1 cm von der Halterkante 11 des
Klapphalterhauptteils 2 mit diesem befestigt. In diesem Beispiel handelt es sich um
eine punktuelle Verbindung 16.
[0050] Auf dem der punktuellen Verbindung 16 gegenüberliegenden Ende der elastischen Lasche
ist das kardanische Gelenk 4 mit einer Stielhülse angebracht. Im Gebrauchszustand,
also während des Wischvorganges befindet sich das kardanische Gelenk vorzugsweise
unmittelbar oberhalb der Klappachse 6.
[0051] Die elastische Lasche 15, die eine ausreichende Breite zur Befestigung des kardanischen
Gelenkes 4 hat, kann die Klappachse in geringem Umfang überragen. Die Gesamtbreite
der elastischen Lasche 15 kann aber auch mit der des Klapphalterhauptteils 2 gleich
sein. Mit dem Begriff "Breite" ist hier die Erstreckung der Lasche von dem Befestigungsort
16 in Richtung auf das kardanische Gelenk 4 gemeint.
[0052] Die Steifheit in horizontaler Richtung ermöglicht ein problemloses Verschieben des
Halters in vor-, rück- und seitwärtiger sowie schräger Richtung.
[0053] Bei einer Bewegung des Stieles nach oben, bis der Halter mit dem aufgespannten Wischbezug
frei in der Luft hängt, rutscht der Bezug nicht vom Halter ab, obwohl keine Verriegelungseinrichtung
für die Halterteile vorhanden ist. In diesem Fall biegt sich nämlich die Lasche 15
durch und das Hauptteil 2 des Halters wird vom Gewicht des nach unten fallenden Teils
3 ebenfalls in einer nahezu vertikalen Lage gehalten, wie es in Figur 7a bzw. Figur
9 dargestellt ist. Das Hauptteil 2 und das Klappteil 3 liegen dabei zwar nicht genau
in einer Ebene, aber der Winkel α liegt nur wenig unterhalb von 180°, so daß eine
sichere Befestigung des Bezuges am Halter gewährleistet ist.
[0054] Zum Aufziehen und Abnehmen des Bezuges liegt der Halter plan auf dem Fußboden auf.
Mit einem Fuß wird die äußere Kante des Klappteils 3 in Bodennähe gehalten und der
Stiel 7 nach oben gezogen. Diese Situation ist schematisch in Figur 7b dargestellt.
Der Halter 1 klappt nach unten hin ab und die äußeren Kanten des auf diese Weise verkürzten
Halters gleiten aus den Längstaschen 8 des Wischbezuges 9.
[0055] Der Wischbezug wird auf den Halter in umgekehrter Reihenfolge aufgezogen. Zunächst
wird die Längsseite 11 des Klapphalterhauptteils 2 in eine der beiden Längstaschen
8 des Bezuges 9 eingeschoben. Alternativ kann auch zuerst die Längsseite 12 des Klapphalterklappteils
in eine der beiden Taschen des Bezuges 9 eingeführt werden. In diesem Fall liegt die
Längsseite 12 auf dem Boden auf, so daß die Klappachse 6 vom Gewicht des Klappteils
3 teilweise entlastet wird. Als Folge davon bewegt sich das Hauptteil 2 um die Klappachse
6, so daß der Halter 1 in seiner Breite verkürzt wird und auf diese Weise ein Einschieben
der anderen Längsseite 11 in die zweite Längstasche 8 des Bezuges 9 ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Längs klappbarer Halter ohne Verriegelung
- 2
- Teil, Hauptteil
- 3
- Teil, Klappteil
- 4
- kardanisches Gelenk
- 5
- Drehachse, Schwenkachse
- 6
- Drehachse, Klappachse
- 7
- Gerätestiel
- 8
- Einschubtaschen
- 9
- Wischbezug
- 10
- Stielhülse
- 11
- lange Seite (Kante, Rand) von Teil 2
- 12
- lange Seite von Teil 3
- 13
- Fußboden
- 14
- Anlagefläche
- 14a
- Anlagefläche
- 15
- Lasche
- 16
- Befestigungsort
- 17
- Gelenkscharnier
- 18
- Gelenk
- A
- Abstand zwischen Drehachse 5 und Klappachse 6
1. Reinigungsgerät zum nassen, feuchten oder trockenen Wischen von Fußböden mit einem
Stiel (7) und einem daran über ein Gelenk (4) verschwenkbar befestigten langgestreckten
Halter (1) für einen Wischbezug (9), wobei der Halter (1) aus mindestens zwei um eine
im Gebrauch horizontale Achse (6) zueinander drehbaren (klappbaren) Teilen (2, 3)
besteht, der Stiel (7) an nur einem Teil (2) des klappbaren Halters (1) befestigt
und die Schwenkachse (5) des Stiels (7) parallel oder schräg zur Klappachse (6) des
Halters (1) ausgerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappachse (6) einen ausreichenden Abstand (A) zum Ort der Befestigung des
Stiels (7) am Halter (1) hat, so daß der am Stiel (7) befestigte Teil (2) des Halters
beim Anheben des Stiels (7) mit seinem äußeren Ende (11) nach oben weist.
2. Reinigungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klappachse (6) im wesentlichen parallel zur Längsachse des Halters (1) verläuft
und der Wischbezug (9) an jeder langen Seite (11, 12) eine sich zur Mitte hin öffnende
Einschubtasche (8) aufweist.
3. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Halter (1) als langgestreckte, im wesentlichen rechteckige Platte ausgebildet
ist.
4. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stiel (7) mit einem kardanischen Gelenk (4) am Halter (1) befestigt ist.
5. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zueinander drehbaren Teile (2, 3) des Halters (1) nur nach unten hin klappbar
sind.
6. Reinigungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein parallel oder schräg zur Klappachse (6) des Halters (1) biegbares oder schwenkbares
Zwischenstück (15; 17), mit dem das Gelenk (4) des Stiels (7) an dem einen Halterteil
(2) befestigt ist, wobei der Befestigungsort (16) des Zwischenstücks (15; 17) an diesem
Halterteil (2) den ausreichenden Abstand (A) zur Klappachse (6) des Halters (1) hat.
7. Reinigungsgerät nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Zwischenstück (15; 17) bis in den zentralen Bereich des Halters (1) erstreckt
und das Gelenk (4) des Stiels (7) in diesem Bereich, vorzugsweise unmittelbar oberhalb
der Klappachse (6), am Zwischenstück (15; 17) befestigt ist.
8. Reinigungsgerät nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (15; 17) im Bereich der äußeren Kante (11) des einen Halterteils
(2) mit diesem verbunden ist.
9. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück (15; 17) plattenförmig und in den horizontalen Richtungen steif
ausgebildet ist.
10. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück als elastische Lasche (15), vorzugsweise aus biegsamem Kunststoff
oder Federstahl, ausgebildet ist, auf dem das Gelenk (4) angebracht ist.
11. Reinigungsgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenstück als Gelenk-Scharnier (17) ausgebildet ist, auf dem das Gelenk
(4) des Stiels (7) angebracht ist.