[0001] Die Erfindung betrifft eine Wirbelstrommühle, mit einem Bodenteil, welches einen
in einem Lagergehäuse drehbar gelagerten Rotor trägt und ein nach oben gerichtetes,
zur Rotorachse koaxiales, zylindrisches Wandteil aufweist, und mit einem Mahlgehäuse,
welches mit einer konischen Mahlbahn den Rotor umschließt und einen nach unten gerichteten
zylindrischen Kragen aufweist, der in dem zylindrischen Wandteil axial verschiebbar
und zur Einstellung des zwischen Rotor und Mahlbahn vorhandenen Mahlspaltes axial
verstellbar ist.
[0002] Bei Wirbelstrommühlen dieser Art muß von Zeit zu Zeit das Mahlgehäuse vom Bodenteil
abgenommen werden, damit das Innere der Mühle, insbesondere der Rotor, zu Reinigungs-
und Wartungszwecken zugänglich wird. Bei einer bekannten Konstruktion weist das Mahlgehäuse
im Anschluß an den zylindrischen Kragen einen nach außen vorstehenden Flansch auf,
der mit mehreren axialen Bohrungen versehen ist. In diese Bohrungen sind Schrauben
eingesetzt, die in axiale Gewindebohrungen im zylindrischen Wandteil eingeschraubt
sind. Zwischen dem nach oben gerichteten Rand des zylindrischen Wandteiles und dem
Flansch sind Distanzstücke eingelegt, durch welche die Größe des Mahlspaltes bestimmt
wird. Wenn die Mühle zu Reinigungs- und Wartungszwecken geöffnet werden soll, dann
werden zunächst die Schrauben entfernt und man muß dann den zylindrischen Kragen,
der einen Bestandteil des Mahlgehäuses bildet, vorsichtig in axialer Richtung nach
oben aus dem zylindrischen Wandteil herausziehen. Umgekehrt muß zur Montage des Mahlgehäuses
auf dem Bodenteil der zylindrische Kragen wieder genau in axialer Richtung in das
zylindrische Wandteil eingeführt werden. Da das Mahlgehäuse verhältnismäßig schwer
ist und je nach Größe der Mühle zwischen 60 und 800 kg wiegen kann, ist insbesondere
die Montage schwierig, da hierfür auch noch Hebezeuge, z.B. ein Kran, eingesetzt werden
müssen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wirbelstrommühle der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei der das Mahlgehäuse in einfacher Weise vom Bodenteil
demontierbar bzw. wieder auf diesem montierbar ist.
[0004] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Bodenteil unterhalb des Verschiebebereiches,
in welchem der zylindrische Kragen in dem zylindrischen Wandteil verschiebbar ist,
entlang einer senkrecht zur Rotorachse verlaufenden Trennebene in einen oberen Bodenteilabschnitt
und einen unteren Bodenteilabschnitt unterteilt ist, die beide lösbar miteinander
verbunden sind und von denen der obere Bodenteilabschnitt das zylindrische Wandteil
und der untere Bodenteilabschnitt das Rotorlagergehäuse enthält.
[0005] Durch diese Ausgestaltung kann das gesamte, aus Mahlgehäuse und Bodenteil bestehende,
Mühlengehäuse nunmehr an einer anderen Stelle zu Reinigungs- und Wartungszwecken geteilt
und geöffnet werden. Wenn eine Reinigung oder Wartung erforderlich ist, dann wird
die Verbindung zwischen dem oberen Bodenteilabschnitt und dem unteren Bodenteilabschnitt
gelöst. Die Verbindung zwischen dem Mahlgehäuse und dem oberen Bodenteilabschnitt
bleibt jedoch erhalten. Das Mahlgehäuse kann nunmehr zusammen mit dem oberen Bodenteilabschnitt
vom unteren Bodenteilabschnitt entfernt werden. Da der obere Bodenteilabschnitt das
zylindrische Wandteil enthält, wird praktisch dieses zusammen mit dem am Mahlgehäuse
vorhandenen Kragen entfernt. Bei der Demontage und insbesondere der Montage braucht
also nicht mehr auf die zylindrische Führung zwischen Kragen und zylindrischem Wandteil
Rücksicht genommen zu werden. Die Demontage und Montage wird hierdurch sehr erleichtert.
Insbesondere ist es jetzt möglich, den oberen Bodenteilabschnitt über eine Schwenkeinrichtung
mit dem Traggestell zu verbinden, welches auch den unteren Bodenteilabschnitt trägt.
Mittels dieser Schwenkeinrichtung kann der vom unteren Bodenteilabschnitt gelöste
obere Bodenteilabschnitt zusammen mit dem Mahlgehäuse, welches mit dem oberen Bodenteilabschnitt
verbunden bleibt, einfach hochgeschwenkt werden, ohne daß ein Hebezeug erforderlich
ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Wirbelstrommühle ist darin zu sehen,
daß bei der Demontage des oberen Bodenteilabschnittes von dem unteren Bodenteilabschnitt
das Mahlgehäuse stets mit dem oberen Bodenteilabschnitt verbunden bleiben kann. Hierdurch
bleibt die axiale Einstellung zwischen dem zylindrischen Kragen und dem zylindrischen
Wandteil und damit die Einstellung des Mahlspaltes erhalten. Der Mahlspalt muß also
nach einer Reinigung oder Wartung nicht erneut eingestellt werden.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel im Axialschnitt,
- Figur 2
- einen Axialschnitt des ersten Ausführungsbeispieles in einem größeren Maßstab,
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel im Axialschnitt.
[0008] Wirbelstrommühlen der erfindungsgemäßen Art arbeiten nach dem Prinzip der Prallmühlen.
Das Bodenteil der erfindungsgemäßen Wirbelstrommühle besteht aus einem oberen Bodenteilabschnitt
1a und einem unteren Bodenteilabschnitt 1b. Der untere Bodenteilabschnitt 1b trägt
ein Lagergehäuse 2, in welchem der Rotor 3 drehbar gelagert ist. Der Antrieb des Rotors
kann von einem nicht dargestellten Motor aus über mehrere Riemen und die am unteren
Ende der Rotorwelle vorgesehene Riemenscheibe 4 erfolgen. Der obere Bodenteilabschnitt
1a enthält ein zylindrisches Wandteil 5. Dieses ist mit einem an seinem unteren Ende
angeordneten Flansch 6 fest verbunden. Der Flansch 6 paßt mit einem Flansch 7 zusammen,
der mit dem oberen Ende des unteren Bodenteilabschnittes 1b fest verbunden ist. Zur
lösbaren Verbindung der beiden Flansche 6, 7 sind mehrere Schrauben 8 vorgesehen.
Die Trennebene E zwischen dem oberen Bodenteilabschnitt 1a und dem unteren Bodenteilabschnitt
1b verläuft senkrecht zur Rotorachse A.
[0009] Das Mahlgehäuse 9 weist eine konische, d.h. kegelstumpfförmige Mahlbahn 10 auf. Diese
Mahlbahn 10 umschließt den Rotor 3, so daß zwischen den am Rotor 3 befestigten Mahlwerkzeugen
3a und der Mahlbahn 10 ein Mahlspalt S verbleibt. Das Mahlgehäuse 9 weist auch einen
nach unten gerichteten zylindrischen Kragen 11 auf, der in dem zylindrischen Wandteil
5 axial verschiebbar ist. Der Kragen 11 ist mit dem Mahlgehäuse 9 fest verbunden bzw.
bildet einen integralen Bestandteil des Mahlgehäuses. Am oberen Ende des Kragens 11
ist ein nach außen gerichteter Flansch 12 vorgesehen. Zwischen diesem Flansch 12 und
einem weiteren Flansch 13, der am oberen Ende des zylindrischen Wandteiles 5 angeordnet
ist, sind mehrere Distanzstücke 14 angeordnet. Mittels dieser Distanzstücke kann die
axiale Einstellung zwischen dem Kragen 11 und dem zylindrischen Wandteil 5 und damit
auch die Breite des Mahlspaltes S verändert werden. Nach Einstellung der gewünschten
Mahlspaltbreite S wird das Mahlgehäuse 9 mit dem oberen Bodenteilabschnitt 1a mittels
der Schrauben 15 fest verschraubt. Der Kragen 11 und das zylindrische Wandteil 5 sind
koaxial zur Rotorachse A angeordnet.
[0010] Der untere Bodenteilabschnitt 1b ist gemäß Figur 1 mit einem Traggestell 16 verschraubt,
an welchem auch der nicht dargestellte Antriebsmotor befestigt sein kann. An dem Traggestell
16 sind Tragplatten 17 befestigt, welche eine Schwenkachse 18 tragen. Die Schwenkachse
18 erstreckt sich senkrecht zur Rotorachse A. Da bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
die Rotorachse A vertikal verläuft, ist die Schwenkachse 18 horizontal angeordnet.
Die Schwenkachse 18 ist mit seitlichem Abstand von den beiden Bodenteilabschnitten
1a, 1b angeordnet. Sie ist dabei zweckmäßig auf oder in der Nähe der Trennebene E
vorgesehen. Die Schwenkachse 18 dient zur Lagerung eines Schwenkarmes 19, der zum
Teil aus einem seitlichen Ansatz 6a des Flansches 6 besteht, der seinerseits Bestandteil
des oberen Bodenteilabschnittes 1a ist.
[0011] Der Schwenkarm 19 ist Bestandteil einer Schwenkeinrichtung, mit welcher der obere
Bodenteilabschnitt 1a und das mit ihm verschraubte Mahlgehäuse 9 nach oben geschwenkt
werden kann, wie es in Figur 1, links, dargestellt ist. Zum Verschwenken des Schwenkarmes
19 weist die Schwenkeinrichtung eine Kolben-Zylinder-Einheit 20 auf, die zwischen
dem Schwenkarm 19 und dem Traggestell 16 angeordnet ist.
[0012] Wenn das Mühlengehäuse zu Reinigungs- oder Wartungszwecken geöffnet werden soll,
dann ist es lediglich erforderlich, die Schrauben 8, welche die Flansche 6 und 7 der
beiden Bodenteilabschnitte 1a und 1b miteinander verbinden, zu lösen. Das Mahlgehäuse
bleibt jedoch über die Schrauben 12 fest mit dem oberen Bodenteilabschnitt 1a verschraubt,
so daß keine Veränderung des Mahlspaltes S eintritt. Nach dem Lösen der Schrauben
8 wird die Kolben-Zylinder-Einheit 20 betätigt. Hierdurch wird der Schwenkarm 19 und
damit der mit ihm verbundene obere Bodenteilabschnitt 1a zusammen mit dem Mahlgehäuse
9 nach oben geschwenkt, wie es in Figur 1, links, dargestellt ist. Nachdem dies erfolgt
ist, liegt der Rotor 3 frei. Er kann gereinigt werden. Falls es erforderlich ist,
können die Mahlwerkzeuge 3a ausgetauscht werden. Nach Beendigung der Reinigungs- und
Wartungsarbeiten wird der Bodenteilabschnitt 1a zusammen mit dem Mahlgehäuse 9 entgegen
der Pfeilrichtung B wieder nach unten geschwenkt. Nach dem Einsetzen und Festziehen
der Schrauben 8 ist die Mühle wieder einsatzbereit. Die Demontage und Montage ist
also denkbar einfach. Die zur Demontage bzw. Montage erforderliche Arbeitszeit wird
verkürzt und die Arbeit durch die Schwenkeinrichtung 19, 20 erleichtert. Bei Mühlen
sehr kleiner Bauart kann u.U. auf die Schwenkeinrichtung oder zumindestens auf die
Kolben-Zylinder-Einheit 20 verzichtet werden.
[0013] In Figur 3 ist noch eine weitere Ausführungsform der Schwenkeinrichtung dargestellt.
Hierbei ist der Schwenkarm 19' über eine parallel zur Schwenkachse 18 verlaufende
Achse 21 mit dem oberen Bodenteilabschnitt gelenkig verbunden. Es ist ferner ein Parallelogrammlenker
22 vorgesehen, der sowohl am oberen Bodenteilabschnitt 1a als auch am Traggestell
bzw. dessen Tragplatten 17 angelenkt ist. Die übrigen Teile der Schwenkeinrichtung
und der Mühle entsprechen dem vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel, so daß
sie hier nicht noch einmal beschrieben sind. Bei dieser Art der Schwenkeinrichtung
werden der obere Bodenteilabschnitt 1a und das mit ihm verbundene Mahlgehäuse 9 immer
in horizontaler Stellung gehalten, also in einer Lage, die sie auch in fertigmontiertem
Zustand einnehmen. Diese Art der Schwenkeinrichtung ist insbesondere für Mühlen größerer
Bauart geeignet und für solche, bei denen eine reine Schwenkbewegung des oberen Bodenteilabschnittes
1a und des Mahlgehäuses 9 zu einer Kollision zwischen diesen Teilen und dem Rotor
führen könnte.
1. Wirbelstrommühle, mit einem Bodenteil, welches einen in einem Lagergehäuse drehbar
gelagerten Rotor trägt und ein nach oben gerichtetes, zur Rotorachse koaxiales, zylindrisches
Wandteil aufweist, und mit einem Mahlgehäuse, welches mit einer konischen Mahlbahn
den Rotor umschließt und einen nach unten gerichteten zylindrischen Kragen aufweist,
der in dem zylindrischen Wandteil axial verschiebbar und zur Einstellung des zwischen
Rotor und Mahlbahn vorhandenen Mahlspaltes axial verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (1a, 1b) unterhalb des Verschiebebereiches, in welchem der zylindrische
Kragen (11) in dem zylindrischen Wandteil (5) verschiebbar ist, entlang einer senkrecht
zur Rotorachse (A) verlaufenden Trennebene (E) in einem oberen Bodenteilabschnitt
(1a) und einem unteren Bodenteilabschnitt (1b) unterteilt ist, die beide lösbar miteinander
verbunden sind, und von denen der obere Bodenteilabschnitt (1a) das zylindrische Wandteil
(11) und der untere Bodenteilabschnitt (1b) das Rotorlagergehäuse (2) enthält.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bodenteilabschnitte (1a, 1b) an ihren einander zugekehrten Enden mit
zusammenpassenden Flanschen (6, 7) versehen sind.
3. Mühle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flansche (6, 7) mittels Schrauben (8) miteinander lösbar verbunden
sind.
4. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Bodenteilabschnitt (1b) in einem Traggestell (16) befestigt ist und
daß mit dem oberen Bodenteilabschnitt (1a) eine Schwenkeinrichtung (19, 20), deren
Schwenkachse (18) senkrecht zur Rotationsachse (A) verlaufend im Traggestell (16)
mit seitlichem Abstand von den beiden Bodenteilabschnitten (1a, 1b) angeordnet ist.
5. Mühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung mindestens einen um die Schwenkachse (18) drehbaren Schwenkarm
(6a, 19) umfaßt.
6. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (6a, 19) starr mit dem oberen Bodenteilabschnitt (1a) verbunden
ist.
7. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (19') über eine parallel zur Schwenkachse (18) verlaufende Achse
(21) mit dem oberen Bodenteilabschnitt (1a) verbunden ist und an diesem und dem Traggestell
(16) ein Parallelogrammlenker (22) angelenkt ist.
8. Mühle nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung eine zwischen Schwenkarm (19, 19') und Traggestell (16)
wirkende Kolben-Zylinder-Einheit (20) umfaßt.
9. Mühle nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (18) in der Trennebene (E) oder in der Nähe derselben angeordnet
ist.