[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] In der Eisenbahntechnik werden zur Sicherung des entlang einer Strecke geführten
Zugverkehrs sogenannte Streckenblockvorrichtungen verwendet, die als Zusatzvorrichtungen
zu Stellwerken bei belegter Strecke die Ausfahr-Zugfahrstrassen verschliessen und
die Ausfahrsignale entsprechend Schatten. Gemäss R. Hämmerli, Die Grundsätze der Sicherungsanlagen
für den Eisenbahnbetrieb, herausgegeben von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB
Kr I), Auflage vom Februar 1990, Band 2, Seiten 325 - 361 wird an einer Ausgangsstation
vorgesehene Zufahrt zu einer Strecke z.B. nach der Einfahrt eines Zuges solange geblockt,
bis die Zielstation den einfahrenden Zug rückmeldet und dadurch die Strecke rückblockt.
Beim Rückblockvorgang wird der Verschluss des Ausfahrsignals in der Ausgangsstation
aufgehoben. Den Verschluss und die Freigabe des Ausfahrsignals besorgen die Blockfelder
in jeder der benachbarten Stationen. Für eine Einspurstrecke ist in der Ausgangsstation
dazu ein Anfangsfeld und in der Zielstation ein Endfeld vorgesehen. Durch diese Blockfelder
wird der Zugverkehr auf der betreffenden Strecke gegen Folgelehrten gesichert. Für
eine bestimmte Fahrrichtung arbeiten Anfangs- und Endfeld immer paarweise zusammen.
Bei einer Einspurstrecke wirkt der Blockvorgang auf die Ausfahrsignale beider benachbarten
Stationen und sichert dadurch den Zugverkehr auch für Gegenfahrten. Um die Blockvorgänge
richtungsabhängig zu steuern ist ein weiteres Feld, nämlich ein Zustimmungsfeld notwendig,
welches den Richtungswechsel der Blockvorgänge steuert. Das Rück- oder Freimelden
der Strecke kann entweder manuell oder automatisch erfolgen.
[0003] Für die Ausgangs- und die Zielstation wurden bisher funktionell gleichartige über
wenigstens eine Schleife miteinander verbundene Blockvorrichtungen eingesetzt. Früher
wurden Relaisstellwerke eingesetzt, die heutzutage durch elektronische Stellwerke
ersetzt werden. Gemäss gängiger Praxis sind die jeweils benachbarten Blockvorrichtungen
in Relaistechnik oder vollelektronisch aufgebaut. Beim Ersatz einer in Relaistechnik
aufgebauten durch eine elektronische Blockvorrichtung ist daher eine spezielle in
Relaistechnik realisierte Blockvorrichtung vorzusehen über die das elektronische Stellwerk
mit der benachbarten am Relaisstellwerk angeschlossenen Blockvorrichtung verbindbar
ist. Dies führt natürlich zu einem erheblichen Aufwand, da die zusätzlich benötigte
in Relaistechnik aufgebaute Blockvorrichtung nur in geringer Stückzahl und mit hohen
Kosten gefertigt wird.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige
Blockvorrichtung zu schaffen, durch die ein elektronisches Stellwerk mit geringem
Aufwand an ein benachbartes Relaisstellwerk ankoppelbar ist. Diese Aufgabe wird durch
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemässe Blockvorrichtung erlaubt die Ankopplung moderner elektronischer
Stellwerke an Relaisstellwerke. Relaisstellwerke können daher durch elektronische
Stellwerke ersetzt werden, ohne dass beim elektronischen Stellwerk zusätzlich eine
in Relaistechnik aufgebaute Blockvorrichtung benötigt wird. Dadurch wird ein stark
verbessertes Kosten/Nutzen-Verhältnis erzielt.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielsweise naher erläutert.
Dabei zeigt
- Fig. 1
- zwei bekannte Blockvorrichtungen für Relaisstellwerke, die über eine Schleife miteinander
verbunden sind,
- Fig. 2
- die Blockvorrichtungen gemäss Fig. 1, angekoppelt an Relaisstellwerke,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemässe Blockvorrichtung in Verbindung mit einer Blockvorrichtung gemäss
Fig. 1,
- Fig. 4
- ein Relaisstellwerk, das über eine bekannte und eine erfindungsgemässe Blockvorrichtung
mit einem elektronischen Stellwerk verbunden ist,
- Fig. 5
- eine weitere erfindungsgemässe Blockvorrichtung,
- Fig. 6
- eine erfindungsgemässe, auf der Seite des Relaisstellwerks angeordnete Blockvorrichtung
und
- Fig. 7
- die Blockvorrichtung gemäss Fig. 6, bei der anstelle eines Stromsensors, eine Datenverbindung
zur benachbarten Blockvorrichtung vorgesehen ist.
[0007] Fig. 1 zeigt zwei in Relaistechnik aufgebaute, über zwei eine Schleife bildende Leitungen
sl1, sl2 miteinander verbundene (Relais-) Blockvorrichtungen RB1 und RB2, die zur
Überwachung einer Strecke vorgesehen sind. Die beiden funktionell gleich aufgebauten
bzw. über die Schleife sl1, sl2 zueinander kompatiblen Blockvorrichtungen RB1 und
RB2 weisen je eine Spannungsquelle Ub1; Ub2, je vier mit je einer Relaisspule R11,
R12, R13, R14 bzw. R21, R22, R23, R24 versehene Relais sowie ein mit Relaiskontakten
versehenes Schaltarray K1; K2 auf.
[0008] Einige dieser Relaiskontakte werden durch das Relaisstellwerk RSTW1 bzw. RSTW2 betätigt,
das z.B. über Systemkabel und Anschlussleitungen (Strips) mit der Blockvorrichtung
RB1 bzw. RB2 verbunden ist. Informationen können auf den einzelnen Leitungen des Systemkabels
bidirektional verlaufen (beim Anziehen eines angesteuerten Relais kann eine Steuerspannung
z.B. auf die Hälfte des ursprünglichen Wertes abfallen, so dass über die Steuerleitung
nach Anlegen der Steuerspannung jeweils eine Rockmeldung erfolgt). Zur vereinfachten
Beschreibung des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend davon ausgegangen, dass für
jede Übertragungsrichtung ein gesondertes Systemkabel eb1 bzw. ab1 (eb2 bzw. ab2 für
die Blockvorrichtung RB2) vorgesehen ist. Über das erste Systemkabel eb1; eb2 werden
Steuersignale an das in der Blockvorrichtung RB1; RB2 vorgesehene Schaltarray K1;
K2 abgegeben, von dem über das zweite Systemkabel ab1; ab2 Statussignale an das Relaisstellwerk
RSTW1 bzw. RSTW2 retourniert werden. Diese Statussignale, die z.B. den Zustand der
Relaiskontakte im Schaltarray K1; K2 anzeigen, werden von den Relaisstellwerken RSTW1,
RSTW2 für die Erzeugung von Steuersignalen wa1, ss1; wa2, ss2 z.B. für Weichenantriebe
und Signalposten verwendet. Nähere Angaben zum Einsatz von Relais für Logik-Schaltungen
sind u.a. in Hans Sauer, Relais-Lexikon, Hüthig Verlag, Heidelberg 1985, Seiten 236
- 242 vorhanden.
[0009] Die Blockvorrichtungen RB1, RB2 arbeiten derart zusammen, dass immer ein Stromkreis
gebildet wird, an den eine der Spannungsquellen Ub1 oder Ub2 angeschaltet ist. Durch
das Schaltarray K1; K2 werden die Relaisspulen R11, R12, R13, R14 bzw. R21, R22, R23,
R24 in Abhängigkeit der vorliegenden Steuersignale, des vorliegenden Zustandes im
Schaltarray K1; K2 sowie entweder in Abhängigkeit der Höhe des Stromes in der Schleife
oder der Impedanz der gegenüberliegenden Blockvorrichtung RB geschaltet. Durch die
geschalteten Relaisspulen R wird eine Impedanz gebildet, die den Strom durch die Schleife
sl1, sl2 mitbestimmt.
[0010] Das Schaltarray K1; K2 weist n mögliche Schaltzustände Zn auf, von denen jeweils
einer eingestellt ist. Der Wechsel von einem bestehenden Zustand Zn(alt) zu einem
neuen Zustand Zn(neu) erfolgt in Funktion des bestehenden Zustandes Zn(alt), der über
die ersten Systemkabel eb1; eb2 vom Relaisstellwerk RSTW übertragenen Steuerdaten
d sowie den Änderungen des Schleifenstromes oder der Schleifenimpedanz. Im Gegensatz
zu den vom Relaisstellwerk RSTW über das erste Systemkabel eb1; eb2 übertragenen Steuerdaten
d, entsprechen die Änderungen des Schleifenstromes l oder der Schleifenimpedanz IMP
den zwischen den benachbarten Blockvorrichtungen RB1, RB2 übertragenen Daten. Es gilt
daher

, d, l bzw. IMP)). Die Blockvorrichtung RB entspricht somit einem aus dem Stand der
Technik bekannten endlichen Automaten (finite state machine). Da dieser endliche Automat
nicht nur vom inneren Zustand Zn, sondern auch noch von extern zugeführten Eingangssignalen
abhängt, handelt es sich um eine sogenannte "Mealy"-Maschine (transition output machine).
[0011] Da der Austausch von Informationen zwischen den zwei in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten
Blockvorrichtungen RB1, RB2 durch die Änderungen des Schleifenstromes l oder der Schleifenimpedanz
IMP erfolgt, war eine Ankopplung einer elektronischen Blockvorrichtung an eine Blockvorrichtung
gemäss Fig. 1 und Fig. 2 nicht denkbar.
[0012] Falls das in Fig. 2 gezeigte Relaisstellwerk RSTW2 z.B. aufgrund aufgetretener technischer
Probleme durch ein elektronisches Stellwerk ESTW zu ersetzen war, musste die beim
Stellwerk ESTW benötigte Blockvorrichtung bisher in Relaistechnik mit erheblichem
Aufwand nachgebaut werden. Durch den Einsatz der erfindungsgemässen in Fig. 3 - 5
gezeigten erfindungsgemässen Blockvorrichtung EB kann dieser Aufwand wesentlich reduziert
werden. Die erfindungsgemässe Blockvorrichtung EB weist einen über einen Datenbus
b mit einem elektronischen Stellwerk ESTW verbundenen Prozessor MP auf, der in Abhängigkeit
des früheren Zustandes Zn der Blockvorrichtung EB, des von einem Sensor IS gemessenen
Schleifenstromes l und den über den Datenbus b zugeführten Daten d wenigstens eine
mit einer Spannungsquelle Ub verbundene oder verbindbare variable Impedanz VI; VI1,
VI2 steuert. In Fig. 3 ist eine steuerbare variable Impedanz VI vorgesehen, die über
einen vom Prozessor MP gesteuerten Schalter SW entweder direkt oder über die Spannungsquelle
Ub mit der durch die Leitungen sl1, sl2 gebildeten Schleife verbindbar ist. Der Schalter
SW wird vorzugsweise durch ein Relais oder einen Schalttransistor realisiert. Durch
den Prozessor MP sollen die variable Impedanz VI; VI1, VI2 und der Schalter SW derart
steuerbar sein, dass alle Zustände der mit Relais versehenen Blockvorrichtungen RB
einstellbar sind. Dazu wird eine Tabelle vorgesehen, in der für jeden Zustand ein
Datensatz mit Steuersignalen für die variable Impedanz VI; VI1, VI2 und den Schalter
SW enthalten ist. Bei jeder Zustandsänderung wird vom Prozessor MP der nächste Zustand
bzw. der nächste Datensatz ermittelt, der den aufgetretenen Veränderungen entspricht.
Fehlerhafte Zustandsübergänge können dabei erkannt und verhindert werden, wodurch
die Anlagensicherheit weiter erhöht wird.
[0013] Nachstehend ist beispielsweise eine im Prozessor MP abgelegte Tabelle angegeben,
in der Zustände angegeben sind, die den möglichen Zustände 0000, ..., 1111 des Schaltarrays
K1 entsprechen. Mit jedem neuen Zustand der Schaltkontakte im Schaltarray K1 werden
die Relaisspulen R derart zusammengeschaltet, dass eine bestimmte Impedanz entsteht
und die Spannungsquelle zu- oder abgeschaltet wird. Demgegenüber wird Im erfindungsgemässen
Steuerblock EB die variable Impedanz VI und der Schalter SW derart geschaltet, dass
beim gleichen Zustand die gleiche Impedanz erzeugt und die Spannungsquelle Ub durch
den Schalter SW entsprechend geschaltet wird. In den rechten beiden Kolonnen Ub/SW
und VI der Tabelle sind die in der erfindungsgemässen Blockvorrichtung EB verwendeten
Steuersignale enthalten. In den weiteren Kolonnen sind die Zustände Zn aufgeführt
die in beiden Blockvorrichtungen EB, RB auftreten können.
Tabelle 1
Innerer Zustand Zn und Eingang En |
neuer Zustand |
EB-Steuersignale |
Zn (alt) |
l |
d |
Zn (neu) |
Ub / SW |
VI |
0000 |
1/2 |
1000 |
0001 |
1 |
3/4 |
0010 |
1/2 |
0001 |
1001 |
1 |
1/4 |
0011 |
1/2 |
0010 |
0010 |
1 |
1/2 |
" |
" |
" |
" |
" |
" |
0001 |
1 |
1111 |
1101 |
0 |
3/4 |
0011 |
1 |
1111 |
1111 |
0 |
1/2 |
[0014] Da alle in der Blockvorrichtung RB1 auftretenden Zustände bekannt sind, lassen sich
diese Zustände durch die erfindungsgemässe Blockvorrichtung EB anhand einer Zustandstabelle
(Tabelle 1) entsprechend nachbilden. Nachstehend sind in Tabelle 2 einige Zustandswechsel
angegeben, die bei der Änderung der Eingangsdaten (Schleifenstrom l oder vom Stellwerk
übertragene Daten d) entstehen. Beim Einschalten befindet sich die Blockvorrichtung
RB, EB zum Beispiel immer im Zustand Zn(neu)=0001, bei dem die Spannungsquelle Ub
zugeschaltet und die variable Impedanz VI auf 1 gestellt ist. Da die Blockvorrichtung
initialisiert wurde ist im Zustand Zn(neu)=0001 das Register Zn(alt) auf 0000 gesetzt.
Durch eine Änderung der übertragenen Daten d von 1000 auf 0010 muss in der Tabelle
ein neuer Zustand (Datensatz) gesucht werden, dessen Tabellenfeld Zn(alt) mit 0001
gefüllt ist (Zn(neu)=0001 geht in Zn(alt)=0001 über), dessen Tabellenfeld I unverändert
1/2 (50% des Maximalstroms) beträgt und in dessen Tabellenfeld d für die übertragenen
Daten d der neue Wert 0010 enthalten ist. Diese Werte werden im Tabellensatz mit dem
neuen Zustand Zn(neu)=1001 gefunden. Durch die Änderung des Schleifenstroms von 1/2
auf 1, die erfindungsgemäss durch den Stromsensor IS feststellbar ist, erfolgt ein
weiterer Zustandswechsel zum neuen Zustand Zn(neu)=0101. Anschliessend erfolgt ein
erneuter Wechsel der übertragenen Daten d von 0010 auf 1111, durch den ein Übergang
in den Zustand Zn(neu)=1101 vollzogen wird.
Tabelle 2
Innerer Zustand Zn und Eingang En |
neuer Zustand |
EB-Steuersignale |
Zn (alt) |
l |
d |
Zn (neu) |
Ub / SW |
VI |
0000 |
1/2 |
1000 |
0001 |
1 |
1 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
0001 |
1/2 |
0010 |
1001 |
0 |
1/3 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
1001 |
1 |
0010 |
0101 |
0 |
1/2 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
0101 |
1 |
1111 |
1101 |
1 |
1/8 |
[0015] Die inneren Zustände Zn entsprechen den Zuständen von vier Relaiskontakten im Schaltarray
K1 der Blockvorrichtung RB1, durch die die Relaisspulen R an die Schleife sl1, sl2
angekoppelt werden. Durch die in der erfindungsgemässen Blockvorrichtung EB erzeugten
Steuersignale zur Steuerung der variablen Impedanz VI und zur Zu- oder Abschaltung
der Spannungsquelle Ub werden Verhältnisse geschaffen, die denjenigen in der mit Relais
versehenen Blockvorrichtung RB1 entsprechen.
[0016] Die mit dem elektronischen Stellwerk ESTW verbundene erfindungsgemässe Blockvorrichtung
EB ist daher zur Ankopplung an eine benachbarte mit Relais versehene Blockvorrichtung
RB1 geeignet.
[0017] In Fig. 5 ist eine weitere erfindungsgemässe Blockvorrichtung EB gezeigt, in der
vom Prozessor MP gesteuerte variable Impedanzen VI1 und VI2 sowie eine über einen
Schalter SW1 zuschaltbare feste Impedanz FI vorgesehen sind, von denen eine zur Zuschaltung
der Spannungsquelle Ub vorgesehen ist. Durch alle fest zugeschalteten oder wahlweise
zuschaltbaren variablen und invariablen Impedanzen wird daher eine durch den Prozessor
MP steuerbare Gesamtimpedanz geschaffen VI geschaffen. Ferner kann auch eine vom Prozessor
(MP) direkt steuerbare Spannungsquelle vorgesehen werden (siehe Fig. 7).
[0018] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemässe, auf der Seite des Relaisstellwerks RSTW angeordnete
Blockvorrichtung EB, die vorzugsweise über einen seriellen Datenbus bsl, der z.B.
mittels den Schleifenleitungen sl1, sl2 realisiert wird, mit dem elektronischen Stellwerk
ESTW verbunden. Diese Anordnung weist den Vorteil auf, dass die Elemente (MP, IS,
VI; SW; Ub) der erfindungsgemässen Blockvorrichtung EB leicht in die benachbarte Blockvorrichtung
RB1 integrierbar sind. Ferner können über den seriellen Datenbus bsl auch zusätzliche
Informationen zi (Betriebsdaten, etc.) zwischen den Stellwerken RSTW und ESTW übertragen
werden. Dadurch erübrigt sich unter Umständen die Veriegung einer Datenleitung, da
ein zukünftig benötigter Datenkanal durch den Datenbus bsl realisiert werden kann.
Die Schleifenleitungen sl1', sl2', die zwischen den Blockvorrichtungen EB, und RB1
vorgesehen sind, sind daher sehr kurz und entsprechen nicht den entlang den Schienen
veriegten Schleifenleitungen sl1, sl2.
[0019] Fig. 7 zeigt die Blockvorrichtung gemäss Fig. 6, bei der anstelle eines Stromsensors
eine Datenverbindung stat zur benachbarten (Relais-) Blockvorrichtung RB1 vorgesehen
ist, durch die der Schaltzustand Z(RB1) des darin enthaltenen Schaltarrays K1 abgefragt
wird. Anstelle des Schleifenstromes l wird in der erfindungsgemässen Blockvorrichtung
EB daher der Schaltzustand Z(RB1) des in der (Relais-) Blockvorrichtung RB1 enthaltenen
Schaltarrays K1 als Eingangsgrösse verwendet (siehe Tabelle 3).
Tabelle 3
Zustand Zn und Eingangsgrössen |
neuer Zustand |
EB-Steuersignale |
Zn (alt) |
Z(RB1) |
d |
Zn (neu) |
Ub / SW |
VI |
0000 |
1100 |
1000 |
0001 |
1 |
1 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
0001 |
0101 |
0010 |
1001 |
0 |
1/3 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
1001 |
1101 |
0010 |
0101 |
0 |
1/2 |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
↓ |
0101 |
0001 |
1111 |
1101 |
1 |
1/8 |
[0020] Nebst der Einsparungen für den Stromsensor erhöht sich bei der Anordnung gemäss Fig.
7 ferner die Betriebssicherheit der Anlage, da der Zustand des Schaltarrays K1 nicht
mehr mittelbar über die Strommessung, sondern direkt ermittelt wird.
[0021] Die Blockvorrichtung EB dient normalerweise zur Ankopplung eines elektronischen Stellwerks
ESTW an eine mit einem Relaisstellwerk RSTW verbundene Relais-Blockvorrichtung RB1.
Anstelle des elektronischen Stellwerks ESTW kann selbstverständlich auch ein Rechnersystem
über die Blockvorrichtung EB und die Relais-Blockvorrichtung RB1 an das Relaisstellwerk
RSTW angekoppelt werden, welches Rechnersystem Stellwerkfunktionen und/oder gegebenenfalls
notwendige Prüffunktionen ausführt. Ferner können die Funktionen des in der Blockvorrichtung
EB vorgesehenen Prozessors MP auch durch das Rechnersystem bzw. den oder die Prozessoren
des elektronischen Stellwerks ESTW erfüllt werden.
1. Blockvorrichtung (EB) zur Ankopplung eines Rechnersystems (ESTW), insbesondere eines
elektronischen Stellwerks, über Schleifenleitungen (sl1, sl2; sl1', sl2') an eine
mit einem Relaisstellwerk (RSTW) verbundene Relais-Blockvorrichtung (RB1), dadurch gekennzeichnet, dass ein über einen Datenbus (b, bsl) mit dem Rechnersystem (ESTW) verbundener und
zum Empfang von Informationen von der benachbarten Relais-Blockvorrichtung (RB1) geeigneter
Prozessor (MP) vorgesehen ist, der eine an die Schleifenleitungen (sl1, sl2; sl1',
sl2') angeschlossene variable Impedanz (VI; VI1, VI2) und/oder wenigstens einen Schalter
(SW), durch den eine Spannungsquelle (Ub) an die Schleifenleitungen (sl1, sl2; sl1',
sl2') ankoppelbar ist, in Abhängigkeit der vom Rechnersystem (ESTW) und den von der
benachbarten Relais-Blockvorrichtung (RB1) erhaltenen Informationen sowie dem in der
Blockvorrichtung (EB) herrschenden Zustand Zn(alt) derart steuert, dass durch Beeinflussung
des Stromflusses in den Schleifenleitungen (sl1, sl2; sl1', sl2') Zustände Zn(neu)
erstellbar sind, die der benachbarten Relais-Blockvorrichtung (RB1) als Grundlage
für gegebenfalls notwendige Zustandsänderungen dienen.
2. Blockvorrichtung (EB) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Prozessor (MP) steuerbare oder feste Impedanzen (VL1, VL2, FI), die
zusammengeschaltet die variable Impedanz (VI) bilden, an die Schleifenleitungen (sl1,
sl2; sl1', sl2') angeschaltet oder über wenigstens einen Schalter (SW1) anschaltbar
sind.
3. Blockvorrichtung (EB) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsquelle (Ub) durch den Prozessor (MP) steuerbar ist.
4. Blockvorrichtung (EB) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, durch die dem Prozessor (MP) Informationen bezüglich
dem Zustand der benachbarten Relais-Blockvorrichtung (RB1) zuführbar sind.
5. Blockvorrichtung (EB) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Prozessor (MP) verbundener Stromsensor (IS) oder eine Datenleitung
(stat) vorgesehen ist, durch die die Zustandsmeldungen von der Relais-Blockvorrichtung
(RB1) zum Prozessor (MP) übertragen werden.
6. Blockvorrichtung (EB) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor (MP) die Funktionen eines endlichen Automaten, insbesondere
die einer Mealy-Maschine aufweist.
7. Blockvorrichtung (EB) nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockvorrichtung (EB) nahe bei der mit dem Relaisstellwerk (RSTW) verbundenen
Relais-Blockvorrichtung (RB1) angeordnet oder in diese integriert ist.
8. Blockvorrichtung (EB) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der vorinstallierten Schleifenleitungen (sl1, sl2) als Datenbus
(bsl) eingesetzt ist, der das Rechnersystem (ESTW) mit der Blockvorrichtung (EB) verbindet.
9. Blockvorrichtung (EB) nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweils im Prozessor (MP) neu eingestellte Zustand (Zn(neu) über den Bus
(b, bsl) an das Rechnersystem (ESTW) übertragbar ist.
10. Blockvorrichtung (EB) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass über den Bus (b, bsl) zusätzliche Informationen zi übertragbar sind.