[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auffinden, zur Freilegung und/oder
zum Abdichten überdeckter Dichtungsfugen, wie sie im Straßenbau bei Verwendung von
Betonplatten auftreten, sowie eine Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Aus DE 40 33 937 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fugenabdichtung einer
Fuge zwischen zwei Betonplatten mittels eines im Querschnitt L-förmigen Profils aus
schweißbarem Kunststoff bekannt.
[0003] Desweiteren ist aus DE 43 36 379 ein Abdichtungsprofil für Fugen zwischen Betonpatten,
sowie ein Verfahren zur Fugenabdichtung einer Fuge zwischen zwei Betonplatten mit
einem derartigen Abdichtungsprofil bekannt.
[0004] Darüberhinaus lehrt DE 44 12 545 eine Fugenabdichtung einer Fuge zwischen zwei Betonplatten.
[0005] All diesen Vorrichtungen und Verfahren liegen die gleichen Erkenntnisse über Dichtigkeitprobleme
von Fugen zwischen benachbarten Betonplatten, wie sie z.B. im Straßenbau auftreten
zugrunde: Betonplatten sind, ohne daß unvorhersehbare Risse auftreten, nicht in beliebigen
Abmessungen als Fahrbahn- oder Bodenbelag verwendbar. Daher sind ab einer gewissen
Ausdehnung der abzudeckenden Fläche mehrere Betonplatten notwendig. Bei der Herstellung
der Betonplatten in Ortbeton wird üblicherweise für jede einzelne Betonplatte eine
eigene Form vorgerichtet und vorgesehen. Bei der Herstellung der obersten Schicht
der Betonplatten wird durchgehend betoniert. Dadurch werden die darunter befindlichen,
vorgesehenen Fugenräume überdeckt. Es besteht die Notwendigkeit, die Fugen später
wieder aufzufinden.
[0006] An den Stellen, an denen die Platten aneinanderstoßen entsteht eine Fuge, die der
Abdichtung bedarf, da es anderenfalls aufgrund eindringenden Wassers oder, wie beispielsweise
im Falle von Tankstellen, eindringender Schadstoffe zu Schäden am Belag oder der Verunreinigung
des darunterliegenden Erdreichs kommt. Während die Fugen früher einfach mit einer
dehnbaren Masse, z.B. einem geeigneten Polymer, vergossen wurde, lehren die o.a. Schriften
Abdichtungsverfahren und Vorrichtungen, die eine langlebigerere Dichtung der Fugen
zwischen den Betonplatten gewährleisten.
[0007] All diese Verfahren zeichnen sich jedoch durch einen weiteren gravierenden Nachteil
aus: Die Betonierung erfolgt rationellerweise maschinell in einem kontinuierlichen
Verfahren, welches an den jeweiligen Plattenfugen nicht sinnvoll unterbrochen werden
kann. So werden in diesem Arbeitsgang dann auch die Fugen mit abgedeckt. Daher ist
es nach dem Aufbringen des Betons notwendig, die abgedeckten Fugen wieder freizulegen,
damit diese, vorzugsweise durch Verschweißen abgedichtet werden können. Dabei soll
selbstverständlich nur der unbedingt notwendige Bereich oberhalb der tatsächlichen
Fuge wieder freigelegt werden. Dies ist jedoch bei den bisher bekannten Methoden schwierig
und zeitraubend, sowie oftmals nur fehlerhaft möglich, da sie keine genaue Positionsbestimmung
der Fuge erlauben.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und zugehörige Vorrichtungen
anzugeben, die es zum einen ermöglichen aneinanderstoßende Betonplatten mittels schweißbarer
Kunststoffprofile abzudichten, zum anderen es aber gleichzeitig erlaubt, die Fugen,
welche abzudichten sind, zum Zwecke des Verschweißens, wieder im notwendigen Ausmaß
freizulegen, ohne, daß die Fuge, etwa durch Ausmessen oder Probieren gesucht werden
muß.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Auffinden, zur Freilegung
und/oder zum Abdichten überdeckter Fugen an aufeinanderstoßenden Betonplatten gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß zunächst, im Querschnitt im wesentlichen L-förmige
Abdichtungsprofile aus schweißbarem Kunststoff auf dem mit Beton abzudeckenden Untergrund
im Abstand der gewünschten Größe der Betonplatten verlegt werden, wobei sich die jeweils
benachbarten, vorzugsweise in etwa spiegelbildlich ausgeführten Abdichtungsprofile
mit ihren, an den oberen Enden nach oben hin ausgebildeten Fortsetzungen berühren,
daß dann, die sich berührenden, oberen Fortsetzungen der Kunststoffabdichtungsprofile
geeignet miteinander verbunden werden oder es bereits schon sind, worauf dann der
Beton, vorzugsweise in einem kontinuierlichen maschinell betriebenen Verfahren aufgebracht
wird, wobei die besagten miteinander verbundenen Abdichtungsprofile mit vom Beton
zugedeckt werden, worauf dann mit einer geeigneten Detektiervorrichtung die Position
der Abdichtungsprofile unter dem Beton detektiert wird, und dann, nach links und/oder
rechts von der detektierten Position aus, in einem festen, durch die Geometrie des
Profils vorgegebenen Abstand der Beton wieder entfernt wird, wodurch sich so, nun
nebeneinanderliegende Betonplatten gebildet haben und, daß so schließlich die nun
freiliegende Fuge verschweißt und damit abgedichtet wird.
[0010] Vorzugsweise kann das Verbinden der sich berührenden Abdichtungsprofile auch vor
dem Verlegen der Abdichtungsprofile auf dem, mit Beton abzudeckenden Untergrund erfolgen.
[0011] Das Verschweißen der Profile innerhalb der Fugen kann nach einem bekannten Verfahren,
wie es beispielsweise DE 43 36 379 lehrt, erfolgen. In die Fuge kann dabei auch eine
Weichfaserplatte, vorzugsweise aus Mineralfaser, die mit mineralischem Bitumen gebunden
ist, z.B. als Puffer eingebracht werden. Die richtige horizontale Lage der Platten
zueinander kann durch Dübel, die jeweils aus einer Platte heraus in die nächste Platte
hineinreichen, sichergestellt werden. Diese Dübel gehen dabei durch die Fugen hindurch.
Im Bereich der Fugen können diese mit einem Korrosionsschutz, vorzugsweise einer Ummantelung
versehen sein. Die Profilgeometrie der Abdichtungsprofile kann bei dem Verfahren nach
der vorliegenden Erfindung dazu genutzt werden, eine gleichmäßige Fugenbreite und
damit auch einen gleichmäßigen Abstand der zu verlegenden Platten sicherzustellen.
[0012] Die Verbindung der oberen Fortsetzungen der Kunststoffabdichtungsprofile kann vorzugsweise
mittels einer Naht, mittels Aneinanderkleben oder auch mittels Aneinanderheften geschehen.
[0013] Zur Detektion der Oberkante der miteinander verbundenen Fortsetzungen der Abdichtungsprofile
kann ein Metallsuchgerät verwendet werden, welches eine metallische Vorrichtung, vorzugsweise
einen Metallstreifen oder ein Metallprofil an der Oberkante oder darunter der miteinander
verbundenen Abdichtungsprofile detektiert.
[0014] Vorzugsweise kann die Freilegung der Fuge mittels einer Vorrichtung erfolgen, die
ausgehend von der detektierten Position der Oberkante der miteinander verbundenen
Fortsetzungen der Abdichtungsprofile links und/oder rechts hiervon den Beton in dem,
durch die Profilgeometrie bestimmten Abstand auftrennt.
[0015] Das Abdichtungsprofil aus schweißbarem Kunststoff für Fugen zwischen verlegten Platten,
zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens ist im Querschnitt im wesentlichen
L-förmig, (mit einem Basisschenkel und einem Fugenschenkel), wobei das Profil an der,
der Platte zugewandten Seite mindestens einen Profilvorsprung, vorzugsweise einen
Anker mit Haftbrücke, z.B. Gewebe, aufweist, der in die zugehörige Platte formschlüssig
eingebettet werden kann, und ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Profil
an seinem oberen Ende eine Fortsetzung nach oben hin ausbildet, die die entsprechende
Fortsetzung des Profils einer benachbart verlegten Platte berührt.
[0016] Vorzugsweise ist die obere Fortsetzung des Profils, ebenso wie das Profil selbst,
auch L-förmig ausgebildet, hier mit seinem Basisschenkel in etwa parallel zur Oberfläche
und mit seinem nach oben ragenden Schenkel parallel zur Fuge.
[0017] In einer Ausführungsform ist das Abdichtungsprofil erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß das Profil an seinem Fugenschenkel einen Vorsprung in die Fuge hinein ausbildet,
der so geformt ist, daß ein zur benachbarten Platte zugehöriges Profil, welches einen
ebensolchen Vorsprung aufweist, mit Hilfe seines Vorsprunges in den anderen Vorsprung
eingreifen kann. Auch hierdurch läßt sich eine feste Fugenbreite erreichen.
[0018] Vorzugsweise weist das Abdichtungsprofil insbesondere an seiner oberen Fortsetzung,
etwa an deren Oberkante einen Metallstreifen oder ein Metallprofil auf, welcher durch
ein Metallsuchgerät detektierbar ist.
[0019] Die Vorrichtung zur Freilegung von Abdichtungsfugen nach dem oben beschriebenen Verfahren
ist erfindugsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sie eine geeignete Detektionseinrichtung,
vorzugsweise ein Metallsuchgerät aufweist, welches die Position der Abdichtungsprofile
detektiert, und unmittelbar darüber oder links und/oder rechts hiervon Vorrichtungen
zur Auftrennung des Betons in dem durch die Profilgeometrie bestimmten Abstand aufweist,
und desweiteren eine Steuerlogik beinhaltet, die die Auftrennvorrichtung immer nur
dann betätigt, wenn sich die Detektionseinrichtung in Position oberhalb der Oberkante
der miteinander verbundenen oberen Fortsetzungen der Abdichtungsprofile befindet.
[0020] Vorzugsweise weist die Vorrichtung zur Auftrennung der Abdeckschichten nach unten
verfahrbare Trennscheiben auf. Dies kann aber z.B. auch durch ein genügend breites,
vorzugsweise ca. 1 cm breites Sägeblatt oder zwei Sägeblätter erfolgen.
[0021] Statt des aufzutragenden Betons kann vorzugsweise auch ein anderer zur Abdeckung
geeigneter Belag verwendet werden.
[0022] Durch die Anwendung des Verfahrens und der Vorrichtungen nach der vorliegenden Erfindung
ist das reproduzierbare und rationell durchführbare Wiederauffinden, Freilegen und
Verschweißen von Plattenfugen möglich.
[0023] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht insbesodere darin, daß die Fuge nicht
durch Ausmessen, oder gar Suchen gefunden werden muß, sondern leicht detektiert werden
kann.
[0024] So werden auch gänzlich unnötige oder unnötig breite Zonen, in denen die Abdeckschicht
wieder zur Freilegung entfernt werden muß, vermieden.
[0025] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele besprochen und anhand der beiliegenden Zeichnung
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- ein Abdichtungsprofil nach der vorliegenden Erfindung im Querschnitt,
- Fig. 2
- das Abdichtungsprofil entsprechend Fig. 1 im Querschnitt, jedoch spiegelsymmetrisch
zu Fig. 1,
- Fig. 3
- die Abdichtungsprofile entsprechend Fig. 1 und Fig. 2, wobei diese aneinanderstoßen,
- Fig. 4
- das Zusammenwirken der Abdichtungsprofile gemäß Fig. 1 und Fig. 2 im Verbund mit zwei
Betonplatten im Querschnitt,
- Fig. 5
- einen Querschnitt mit Betonplatten und einer Fuge, vor vor dem Freilegen der Fuge,
- Fig. 6
- einen Querschnitt mit Betonplatten und einer Fuge, bei der Detektion des Abdichtungsprofils,
- Fig. 7
- einen Querschnitt mit Betonplatten und einer Fuge, nach Freilegung der Fuge,
- Fig. 8
- einen Querschnitt einer Vorrichtung zur Freilegung der Fuge nach der vorliegeden Erfindung,
im Zustand der Detektion der Fuge, aber vor ihrer Freilegung, und
- Fig. 9
- einen Querschnitt einer Vorrichtung zur Freilegung der Fuge nach der vorliegenden
Erfindung, im Zustand nach der Freilegung der Fuge.
[0026] Fig. 1 zeigt ein Abdichtungsprofil nach der vorliegenden Erfindung im Querschnitt.
Es weist einen Basisschenkel 1, einen Fugenschenkel 2, eine nach oben hin ausgebildete
obere ebenfalls L-förmige Fortsetzung 3, zwei Anker 4, sowie zwei in die Fuge hinein
ausgebildete Vorsprünge 5 auf.
[0027] Fig. 2 zeigt das Abdichtungsprofil entsprechend Fig. 2 im Querschnitt, jedoch spiegelsymmetrisch
zu Fig. 1, um eine Vorstellung des Zusammenwirkens zu geben.
[0028] Fig. 3 zeigt die Abdichtungsprofile entsprechend Fig. 1 und Fig. 2, wobei diese nun
im Bereich ihrer oberen L-förmigen Fortsetzung 3 aneinanderstoßen, wodurch sie, ebenso
wie durch ihre nun ineinandergreifenden, in die Fuge hinein ausgebildeten Vorsprünge
5 in einem festen Abstand zueinander gehalten werden.
[0029] Fig. 4 zeigt das Zusammenwirken der Abdichtungsprofile gemäß Fig. 1 und Fig. 2 im
Verbund mit zwei Betonplatten 6, die hier von den jeweiligen Abdichtungsprofilen zur
Fuge 7 hin abgeschlossen werden.
[0030] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt mit Betonplatten 6 und einer Fuge 7, welche nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung abgedichtet wird. Sie zeigt den Querschnitt in
einem Zustand vor dem Freilegen der Fuge.
[0031] Fig. 6 zeigt einen Querschnitt mit den Betonplatten 6 und der Fuge 7, die nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung abgedichtet wird, wobei gerade die mit einem
Metallstreifen versehene Oberkante der oberen Fortsetzung der Abdichtungsprofile mit
einem Metallsuchgerät 9 geortet wird.
[0032] Fig. 7 zeigt einen Querschnitt mit den Betonplatten 6 und der Fuge 7, die nach dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung abgedichtet wird, nachdem zunächst die Fuge 7
mit abgedeckt wurde, dann die Oberkante der oberen Fortsetzung der Abdichtungsprofile
mit dem Metallsuchgerät geortet wurde und, schließlich ein Bereich 10 oberhalb der
Fuge 7 wieder freigelegt wurde. Hierauf kann dann das Verschweißen erfolgen.
[0033] Fig. 8 zeigt einen Querschnitt einer Vorrichtung zur Freilegung der Fuge nach der
vorliegenden Erfindung, im Zustand der Detektion der Fuge, aber vor ihrer Freilegung.
Die Vorrichtung ist hier als Fahrzeug auf Rädern 11 ausgeführt. Sie verfügt über ein
Metallsuchgerät 9, wobei links und rechts von diesem nach unten verfahrbare Trennscheiben
12 zur Auftrennung des Betons angebracht sind. Befindet sich das Fahrzeug in der richtigen
Position oberhalb der Fuge, was das Metallsuchgerät 9 feststellt, so können die Trennscheiben
12 zum Auftrennen des Betons betätigt werden.
[0034] Fig. 9 zeigt einen Querschnitt einer Vorrichtung zur Freilegung der Fuge nach der
vorliegeden Erfindung, im Zustand nach der Freilegung der Fuge. Die Trenscheiben 12
haben hier bereits den Beton oberhalb der Fuge aufgesägt und der Beton wurde im Bereich
der Fuge manuell oder auch maschinell entfernt.
[0035] Als geeignet für den Einsatz bei der Fugendichtung von Fugen benachbarter Betonplatten
in beliebiger Kombination mit einem der vorerwähnten Merkmale, aber auch ohne eine
Kombination mit einem derartigen Merkmal und insbesondere ohne Notwendigkeit, das
erfindungsgemäße Verfahren zum Auffinden von Fugen anzuwenden, haben sich folgende
Merkmale gezeigt:
[0036] Die Profile 1,2, die L-förmig sind, haben stets einen der Fuge zugeordneten Fugenschenkel
2. Er ist mit einer Stirnfläche der Betonplatte verbunden, vorzugsweise hat er mindestens
einen Anker 4, der in den Betonkörper einer Platte 6 hineingreift. Der andere Schenkel,
nämlich der Basisschenkel 1, kann entweder an der Unterseite der Betonplatte angreifen,
oder auf der Oberseite der Betonplatte angeordnet sein oder in Nähe einer dieser beiden
Flächen im Beton eingebettet sein. Als besonders bevorzugt haben sich L-Profile 1,2
erwiesen, die aus einem Metallwinkel bestehen, beispielsweise aus einem Stahlprofil,
der kunststoffummantelt ist, insbesondere durch HDPE ummantelt ist. Das Ummanteln
kann beispielsweise durch Pulverbeschichten erfolgen.
[0037] Wird die dem L-Profil unmittelbar benachbarte Oberflächenschicht der Platte 6 aus
Beton so ausgeführt, dass in ihr Kunststoffteile, beispielsweise kollodial suspendierte
HDPE-Teilchen, z. B. Kügelchen oder Schnitzel, eingebettet sind, ist eine Verbindung
mit einem aus entsprechendem Kunststoff hergestellten L-Profil 1,2 gut möglich, beispielsweise
durch Verschweißen. Bei Hitzezufuhr schmilzt der im Beton eingebettete Kunststoff
an und gibt einen festen Verbund mit dem L-Profil 1,2.
[0038] Das L-Profil 1,2, auch Winkel genannt, ist aus schweißbarem Kunststoff hergestellt.
Es kann aus einzelnen Profilelementen, die in geeigneter Form miteinander verbunden
sind, hergestellt sein. So können die einzelnen Schenkel 1,2 separat hergestellt werden
und erst später zusammengefügt werden, beispielsweise durch Stecken, Verschweißen,
Vernähen, Verkleben usw.. Anstelle von HDPE ist auch PP möglich.
[0039] Der mindestens eine Anker ist formschlüssig im Beton gehalten. Er ist hierzu mit
geeigneten Rückhaltemitteln ausgeführt. Allgemein hat er innerhalb des Betons an mindestens
einer Stelle eine größere Abmessung als zwischen dieser Stelle und seinem Übergang
in den zugehörigen Schenkel, insbesondere den Fugenschenkel 2. Dadurch wird der formschlüssige
Halt erzielt. Als Vorsprünge kommen Schwalbenschwänze, Profilrippen, Profilvorsprünge
oder dergleichen in Frage. Der Anker springt notwendigerweise an der dem zugehörigen
Betonkörper zugewandten Seite vor. Vorzugsweise ist der Anker mit einer Haftbrücke
aus Spezialmörtel beschichtet, möglicherweise auch die gesamte, dem Betonkörper zugewandte
Fläche des L-Profils 1,2. Die Beschichtung mit einem Primer, Haftmörtel oder dergleichen
bewirkt beim Gießen der Betonplatten eine gute Verbindung zwischen L-Profil 1,2 und
Betonkörper.
[0040] Als besonders günstig hat sich die Verschweißung benachbarter L-Profile 1,2 durch
eingelegte Heizdrähte gezeigt. Diese Heizdrähte können auch für die Detektion der
Fuge verwendet werden. Es wird Strom durch die Heizdrähte geschickt, dadurch schmilzt
das Kunststoffmaterial ausreichend, daß es zu einer Verbindung der benachbarten L-Profile
kommt. Andere Schweißverfahren sind dadurch nicht ausgeschlossen. Hier ist insbesondere
an Ultraschallschweißen, Schweißen mittels eines Heizkeils etc. gedacht. Das Schweißverfahren
sollte möglichst automatisch erfolgen, um eine hohe Qualität der Schweißnaht, die
für die Dichtigkeit der Fuge entscheidend ist, zu sichern.
1. Verfahren zum Auffinden, zur Freilegung und zum Abdichten überdeckter Fugen (7) an
aufeinanderstoßenden Platten (6), vorzugsweise Betonplatten, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) zunächst, im Querschnitt im wesentlichen L-förmige Abdichtungsprofile aus schweißbarem
Kunststoff auf dem mit Beton abzudeckenden Untergrund im Abstand der gewünschten Größe
der Betonplatten verlegt werden, wobei sich die jeweils benachbarten, vorzugsweise
in etwa spiegelbildlichen Abdichtungsprofile mit ihren, an den oberen Enden nach oben
hin ausgebildeten Fortsetzungen (3) berühren,
b) daß dann, die sich berührenden, oberen Fortsetzungen (3) der Kunststoffabdichtungsprofile
geeignet miteinander verbunden werden,
c) daß dann der Beton, vorzugsweise in einem kontinuierlichen maschinell betriebenen
Verfahren aufgebracht wird, wobei die besagten nunmehr miteinander verbundenen Abdichtungsprofile
mit vom Beton zugedeckt werden,
d) daß dann mit einer geeigneten Detektiervorrichtung (9) die Position der Oberkante
der miteinander verbundenen Fortsetzungen (3) der Abdichtungsprofile unter dem Beton
detektiert wird,
e) daß dann, nach links und/oder rechts von der detektierten Position aus, in einem
festen, durch die Geometrie des Profils vorgegebenen Abstand (10) der Beton wieder
entfernt wird, wodurch sich so, nun nebeneinanderliegende Betonplatten (6) gebildet
haben und, daß so schließlich
f) die nun wieder freiliegende Fuge verschweißt und damit abgedichtet wird.
2. Verfahren zum Auffinden, zur Freilegung und zum Abdichten überdeckter Fugen (7) an
aufeinanderstoßenden Platten (6), vorzugsweise Betonplatten, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) daß zunächst, im Querschnitt im wesentlichen L-förmige Abdichtungsprofilen aus
schweißbarem Kunststoff mit vorzugsweise in etwa spiegelbildlich ausgeführten Abdichtungsprofilen
an ihren sich berührenden oberen Fortsetzungen (3) geeignet miteinander verbunden
werden,
b) daß dann die verbundenen Abdichtungsprofile auf dem mit Beton abzudeckenden Untergrund
im Abstand der gewünschten Größe der Betonplatten verlegt werden,
c) daß dann der Beton, vorzugsweise in einem kontinuierlichen maschinell betriebenen
Verfahren aufgebracht wird, wobei die besagten miteinander verbundenen Abdichtungsprofile
mit vom Beton zugedeckt werden,
d) daß dann mit einer geeigneten Detektiervorrichtung (9) die Position der Oberkante
der miteinander verbundenen Fortsetzungen (3) der Abdichtungsprofile unter dem Beton
detektiert wird,
e) daß dann, nach links und/oder rechts von der detektierten Position aus, in einem
festen, durch die Geometrie des Profils vorgegebenen Abstand (10) der Beton wieder
entfernt wird, wodurch sich so, nun nebeneinanderliegende Betonplatten (6) gebildet
haben und, daß so schließlich
f) die nun wieder freiliegende Fuge verschweißt und damit abgedichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der oberen
Fortsetzungen (3) der Kunststoffabdichtungsprofile mittels einer Naht, mittels Aneinanderkleben
oder mittels Aneinanderheften geschieht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Detektion der
Oberkante der miteinander verbundenen Fortsetzungen (3) der Abdichtungsprofile ein
Metallsuchgerät (9) verwendet wird, welches eine metallische Vorrichtung, vorzugsweise
einen Metallstreifen oder ein Metallprofil vorzugsweise an der Oberkante der miteinander
verbundenen oberen Fortsetzungen (3) der Abdichtungsprofile detektiert und daß die
Freilegung der Fuge mittels einer Vorrichtung erfolgt, die ausgehend von der detektierten
Position der Abdichtungsprofile den Beton auftrennt.
5. Abdichtungsprofil aus schweißbarem Kunststoff für Fugen zwischen verlegten Platten
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einem im wesentlichen L-förmigen
Querschnitt mit einem Basisschenkel (1) und einem Fugenschenkel (2), wobei das Profil
an der, der Platte zugewandten Seite mindestens einen Profilvorsprung, vorzugsweise
einen Anker mit Haftbrücke (4), z.B. Gewebe, aufweist, der in die zugehörige Platte
(6) formschlüssig eingebettet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profil an seinem oberen Ende eine Fortsetzung nach oben hin (3) ausbildet, die
die entsprechende Fortsetzung des Profils einer benachbart verlegten Platte berührt.
6. Abdichtungsprofil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Fortsetzung
(3) des Profils (1,2) ebenso wie das Profil selbst, auch L-förmig, hier mit seinem
Basisschenkel in etwa parallel zur Oberfläche und mit seinem nach oben ragenden Schenkel
parallel zur Fuge ausgebildet ist.
7. Abdichtungsprofil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (1,2)
an seinem Fugenschenkel (2) einen Vorsprung in die Fuge hinein (5) ausbildet, der
so geformt ist, daß ein zur benachbarten Platte zugehöriges Profil, welches einen
ebensolchen Vorsprung (5) aufweist, mit Hilfe seines Vorsprunges (5) in den anderen
Vorsprung (5) eingreifen kann.
8. Abdichtungsprofil nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil
(1,2) an seiner oberen Fortsetzung (3), vorzugsweise an deren Oberkante, einen Metallstreifen
oder ein Metallprofil aufweist.
9. Fahrbare Vorrichtung zur Freilegung von Abdichtungsfugen nach dem Verfahren des Anspruchs
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung, eine geeignete Detektionseinrichtung, vorzugsweise ein Metallsuchgerät
(9) aufweist, welches die Position der Abdichtungsprofile detektiert, und Vorrichtungen
zum Schneiden des Betons in dem durch die Profilgeometrie bestimmten Abstand aufweist
(12), und desweiteren eine Steuerlogik beinhaltet, die die Schneid- oder Auftrennvorrichtung
(12) immer nur dann betätigt, wenn sich die Detektionseinrichtung in Position oberhalb
der Abdichtungsprofile befindet, der Oberkante der miteinander verbundenen oberen
Fortsetzungen (3), insbesondere oberhalb.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Auftrennung
mindestens eine nach unten ausfahrbare Trennscheibe (12) aufweist.