(19)
(11) EP 0 788 187 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.08.1997  Patentblatt  1997/32

(21) Anmeldenummer: 97100485.8

(22) Anmeldetag:  15.01.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 4/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 30.01.1996 DE 19603326

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidel, Peter
    82194 Gröbenzell (DE)

   


(54) Verfahren zur Kontaktierung einer vielpoligen Federleiste


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontaktierung einer vielpoligen Federleiste für Steckverbindungen mit Anschlußdrähten.
Zur Vereinfachung des Verfahrens werden bei einer Federleiste, die aus einem Kunststoffgehäuse mit Aufnahmekammern für die Kontaktfedern und mit diesen einstückig verbundenen Schneidklemmen sowie aus einem aus einer Druckplatte und einer Anzahl von Druckkeilen aufgebauten Druckstück besteht, wobei pro Aufnahmekammer ein Druckteil vorhanden ist und neben jedem Druckteil in der Druckplatte ein Loch angeordnet ist, durch die Löcher geführte und auf Länge geschnittene Anschlußdrähte bis zu einem Anschlag in die Aufnahmekammern eingeführt. Anschließend wird das Druckstück derart seitlich verschoben, daß sich die Druckkeile über den Aufnahmekammern befinden, und die Druckkeile des Druckstücks werden in die Aufnahmekammern gedrückt, bis die Druckplatte auf dem Kunststoffgehäuse aufliegt und über Rastverbindungen mit diesem fest verbunden wird, wobei die Druckkeile die Anschlußdrähte in die Schneidklemmen drücken.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontaktierung einer vielpoligen Federleiste für Steckverbindungen mit Anschlußdrähten.

[0002] Bei den bekannten Federleisten wird bei der Montage die Anschlußdrahtzuführung und Kontaktierung der Anschlußdrähte bei zweireihigen nebeneinanderliegenden Federleistenelementen von der Seite her mittels spezieller Kontaktierwerkzeuge durchgeführt. Danach werden die einzelnen bestückten Federleistenelemente voneinander getrennt und zu einer mehrreihigen Federleiste zusammengesetzt (-geschnappt, -gepreßt, usw.). Dies ist umständlich und führt außerdem zu einer Zugbelastung der Anschlußdrähte. Daher müssen mittels eines gesonderten Crimpwerkzeugs Crimpanordnungen zur Entlastung der Schneidklemmen vorgesehen werden.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Kontaktierung einer vielpoligen Federleiste für Steckverbindungen mit Anschlußdrähten anzugeben, welches einfacher durchführbar ist und nicht so aufwendig wie das bekannte Verfahren ist.

[0004] Diese Aufgabe wird für ein Verfahren der oben genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Federleiste, die aus einem Kunststoffgehäuse mit Aufnahmekammern für die Kontaktfedern und mit diesen einstückig verbundenen Schneidklemmen sowie aus einem aus einer Druckplatte und einer Anzahl von Druckkeilen aufgebauten Druckstück besteht, wobei pro Aufnahmekammer ein Druckteil vorhanden ist, und neben jedem Druckteil in der Druckplatte ein Loch angeordnet ist, durch die Löcher geführte und auf Länge geschnittene Anschlußdrähte bis zu einem Anschlag in die Aufnahmekammern eingeführt werden, daß anschließend das Druckstück derart seitlich verschoben wird, daß sich die Druckkeile über den Aufnahmekammern befinden, und daß die Druckkeile des Druckstücks in die Aufnahmekammern gedrückt werden, bis die Druckplatte auf dem Kunststoffgehäuse aufliegt und über Rastverbindungen mit diesem fest verbunden wird, wobei die Druckkeile die Anschlußdrähte in die Schneidklemmen drücken.

[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß es einfach durchzuführen ist, und daß die Verwendung spezieller Kontaktierwerkzeuge und spezieller Crimpwerkzeuge entfällt.

[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung einer in der Zeichnung dargestellten Kontaktierung einer Federleiste mit Anschlußdrähten, bei der das Verfahren gemäß der Erfindung angewendet wird.

[0007] In der Zeichnung zeigen

Figur 1 eine Draufsicht auf eine Federleiste, bei der das erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung kommt,

Figur 2 einen Längsschnitt durch die in Figur 1 gezeigte Federleiste,

Figur 3 einen Querschnitt durch die in Figur 1 gezeigte Federleiste,

Figur 4 eine Ansicht von unten eines Druckstücks, welches bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung kommt,

Figur 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht in Längsrichtung des in Figur 4 gezeigten Druckstücks,

Figur 6 eine Seitenansicht in Querrichtung des in Figur 4 gezeigten Druckstücks,

Figuren 7 bis 12 unterschiedliche Stadien bei dem erfindungsgemäßen Kontaktierungsverfahren unter Anwendung der in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Federleiste und des in den Figuren 4 bis 6 gezeigten Druckstücks, und

Figuren 13 bis 15 Einzelheiten des Eindrückvorgangs des Anschlußdrahtes in die Schneidklemme gemäß der vorliegenden Erfindung.



[0008] Die Figuren 1 bis 3 zeigen den Aufbau einer Federleiste, bei der das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden kann. Die Federleiste besteht im wesentlichen aus einem Kunststoffgehäuse 1 mit Aufnahmekammern 2 für die Kontaktfedern 3 und Schneidklemmen 4, welche einstückig miteinander verbunden sind. Die Anzahl der Aufnahmekammern 2 sowie die räumliche Anordnung der Aufnahmekammern 2 kann beliebig sein.

[0009] In den Figuren 4 bis 6 ist ein Druckstück 5 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Das Druckstück 5 besteht im wesentlichen aus einer Druckplatte 6, auf welcher Druckkeile 7 ausgebildet sind, wobei für jede Aufnahmekammer 2 der Federleiste ein Druckkeil 7 vorgesehen ist. Das heißt, daß die Konfiguration der Druckkeile 7 mit der Konfiguration der Aufnahmekammern 2 übereinstimmen muß. In unmittelbarer Nähe der einzelnen Druckkeile 7 sind in der Druckplatte 6 Löcher 10 angeordnet, durch welche bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die zu kontaktierenden Anschlußdrähte 13 hindurchgeführt werden.

[0010] Die Figuren 7 bis 12 zeigen nun die einzelnen Phasen eines Kontaktierungsvorgangs bei einem Verfahren zur Kontaktierung der oben beschriebenen vielpoligen Federleiste für Steckverbindungen mit Anschlußdrähten gemäß der vorliegenden Erfindung.

[0011] Figur 7 zeigt die erste Phase, in welcher die Anschlußdrähte 13 durch die Löcher 10 in der Druckplatte 6 geführt werden.

[0012] Dabei ist die Druckplatte 6, bzw. das Druckstück 5 so ausgerichtet, daß sich die einzelnen Anschlußdrähte 13 exakt über den Einführungsöffnungen der Aufnahmekammern 2 befinden. Während dieser Ausrichtung der Druckplatte 6 werden die Anschlußdrähte 13 in die Aufnahmekammern 2 eingeführt, bis sie an die Anschläge 14 stoßen.

[0013] In einer sich daran anschließenden Phase wird das Druckstück 5 nach unten abgesenkt und gleichzeitig so verschoben, daß sich nun die freien Enden der Druckkeile 7 genau über den Einführungsöffnungen der Aufnahmekammern 2 befinden. Dieser Zustand ist in Figur 10 dargestellt. Anschließend wird weiter Druck auf das Druckstück 5 ausgeübt, so daß die Druckkeile 7 in die Aufnahmekammern 2 eindringen. Damit beginnt der eigentliche Vorgang der Kontaktierung.

[0014] Di erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß die Schenkel der Schneidklemmen 4 so niedrig und die Kunststoffwände des Kunststoffgehäuses 1 so dünn wie möglich sind. Dadurch ist gewährleistet, daß die Anschlußdrähte 13 bein Positionieren und während der Anfangsphase der eigentlichen Montage an den Einlauftrichtern der Schneidklemmen 4 vorbeikommen. Hierzu hilft auch die geringe Schrägstellung des Klemmbereichs.

[0015] Bei der Positionierung der Druckkeile 7 vor der eigentlichen Kontaktierung hilft einmal die Schrägstellung des Klemmbereichs der Schneidklemmen 4 und die im wesentlichen halbkreisförmigen Ausnehmungen 11 in der den Schneidklemmen 4 gegenüberliegenen Wänden der Aufnahmekammern 2. In den Ausnehmungen 11 wird wie aus Figur 13 zu erkennen ist, der Anschlußdraht 13 nach seiner Einführung geführt. Bei dem weiteren Kontaktierungsvorgang dient die Ausnehmung 11 zur Führung der Druckkeile 7.

[0016] Der eigentliche Vorgang der Kontaktierung erfolgt über die Druckkeile 7, welche die Anschlußdrähte 13 durch Abstützen an der Kammerwand mit ihren Schrägen in die Schneidklemmen 4 drücken.

[0017] Bei einer mechanischen Belastung verhindern die Druckkeile 7 ein Lösen der Verbindung. In der Endstellung ist das Druckstück 5 aufgrund von aus Rastnasen 8 und Rastöffnungen 9 bestehenden Rastverbindungen fest mit dem Kunststoffgehäuse 1 verrastet.

[0018] Anschließend steht die Federleiste für die weitere Bestückung mit Erdfedern, Gehäuseteilen, Ziehhilfen usw. zur Verfügung. Dadurch, daß die Zuführung der Anschlußdrähte 13 in Steckrichtung der Federleiste durch Löcher 10 in der Druckplatte 6 erfolgt, kann das Design der Federleiste, z. B. die Kontaktanordnung, die Außenkontur, usw. beliebig sein. Für das erfindungsgemäße Verfahren sind nur zwei Kunststoffteile und ein mehrfach vorhandenes Kontaktteil notwendig. Die Schneidklemmen 4 und das Druckstück 5 müssen selbstverständlich den jeweils verwendeten Anschlußdrähten angepaßt sein. Isoliercrimpe zur Ruhigstellung der Anschlußdrähte 13 in den Schneidklemmen 4 können entfallen, da dies die Löcher 10 in der Druckplatte 6 des Druckstücks 5 übernehmen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Kontaktierung einer vielpoligen Federleiste für Steckverbindungen mit Anschlußdrähten,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Federleiste, die aus einem Kunststoffgehäuse (1) mit Aufnahmekammern (2) für die Kontaktfedern (3) und mit diesen einstückig verbundenen Schneidklemmen (4) sowie aus einem aus einer Druckplatte (6) und einer Anzahl von Druckkeilen (7) aufgebauten Druckstück (5) besteht, wobei pro Aufnahmekammer (2) ein Druckkeil (7) vorhanden ist, und neben jedem Druckkeil (7) in der Druckplatte (6) ein Loch (10) angeordnet ist,
durch die Löcher (10) geführte und auf Länge geschnittene Anschlußdrähte (13) bis zu einem Anschlag (14) in die Aufnahmekammern (2) eingeführt werden,
daß anschließend das Druckstück (5) derart seitlich verschoben wird, daß sich die Druckkeile (7) über den Aufnahmekammern (2) befinden, und
daß die Druckkeile (7) des Druckstücks (5) in die Aufnahmekammern (2) gedrückt werden, bis die Druckplatte (6) auf dem Kunststoffgehäuse (1) aufliegt und über Rastverbindungen (8, 9) mit diesem fest verbunden wird,
wobei die Druckkeile (7) die Anschlußdrähte (13) in die Schneidklemmen (4) drücken.
 
2. Federleiste zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmbereich der Schneidklemmen (4) eine zur Achse der Aufnahmekammer (2) geneigte Schräge aufweist.
 
3. Federleiste zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Bereich der den Schneidklemmen (4) gegenüberliegenden Wanden der Aufnahmekammern (2) Ausnehmungen (15) mit einem im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt vorgesehen sind.
 
4. Kontaktstück zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Druckkeil (7) auf einer seiner Seiten eine Schräge, welche der Schräge des Klemmbereichs angepaßt ist, und auf der dieser Seite gegenüberliegenden Seite ein den Ausnehmungen (15) angepaßtes Profil aufweist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht