[0001] Die Erfindung betrifft einen Schalterstecker mit in Kontaktkammern eines Isolierkörpers
angeordneten Kontaktfedern, wobei Kontaktmesser eines entsprechenden Gegensteckers
in die Kontaktkammern einführbar sind und dabei mit den Kontaktfedern in Kontakt gelangen
und bei dem mindestens eine Kurzschlußbrücke vorgesehen ist, die zwei benachbarte
Kontaktfedern bei nicht gestecktem Gegenstecker kurzschließt und wobei beim Einführen
der Messerkontakte in die Kontaktkammern der Kurzschluß aufgehoben wird.
[0002] Derartige Schalterstecker werden in elektronischen Systemen verwendet, in denen beim
Trennen einer Steckverbindung ausgewählte Kontakte bzw. Kontaktelemente des einen
Steckverbinders, nämlich des Schaltersteckers, nicht als "offene" Kontakte (Signalleitungen)
enden dürfen, sondern miteinander verbunden werden müssen.
[0003] Ein derartiger Schalterstecker ist aus der US 5 259 776 A bekannt. Dabei sind zwischen
benachbarten Kontaktfedern U-förmige Kurzschlußbrücken angeordnet, an deren Schenkeln
nicht leitende Kunststoffteile befestigt sind. Beim Einführen von Kontaktmessern in
den Schalterstecker wirken diese auf die Kunststoffteile der Kurzschlußbrücken ein,
so daß die Kurzschlußbrücken von den Kontaktfedern entfernt werden. Bei dem bekannten
Schalterstecker ist der Isolierkörper zweiteilig aus einem Basisteil und einem Deckelteil
ausgebildet, damit die Kurzschlußbrücken in entsprechende Aufnahmen im Basisteil eingesetzt
werden können. Durch die bauartbedingten geringen Abmessungen der Kunststoffteile
ist eine Aufhebung des Kurzschlusses nicht immer gewährleistet, wenn der Gegenstecker,
d. h. dessen Kontaktmesser nicht genau zentrisch und senkrecht in den Schalterstecker
gesteckt wird.
Weiterhin genügt die bei schief eingeführten Kontaktmessern verbleibende geringere
Luft- und Kriechstrecke zwischen leitfähigen Teilen oftmals nicht den Anforderungen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalterstecker der eingangs genannten
Art dahingehend auszubilden, daß ein einteiliger Isolierkörper verwendet werden kann
und daß die Funktionssicherheit des Schaltersteckers erhöht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kurzschlußbrücke aus federelastischem,
leitfähigem Material in eine Ausnehmung zwischen zwei Kontaktkammern eingesetzt ist,
wobei seitliche Kontaktarme der Kurzschlußbrücke in die Kontaktkammern hineinragen
und federnd an den Kontaktschenkeln der Kontaktfeder anliegen, und daß im Eingangsbereich
der Kontaktkammern ein elastisches Betätigungsteil aus Kunststoffmaterial vorgesehen
ist, das beim Einführen eines Kontaktmessers derart auf die Kurzschlußbrücke einwirkt,
daß deren Kontaktarme von den Kontaktschenkeln der Federkontakte weggedrückt werden
und der Kurzschluß aufgehoben wird.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 13 angegeben.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch das
separat vorgesehene Betätigungsteil und dessen Anordnung auch bei ggf. schräg eingeführten
Kontaktmessern des Gegensteckers zum einen eine sichere Aufhebung des Kurzschlusses
zwischen zwei Kontaktfederenden des Schaltersteckers erzielt wird, und zum anderen
sind auch dabei die anwendungsgemäß erforderlichen Kriech- und Luftstrecken zwischen
leitfähigen Teilen der Steckverbindung stets gewährleistet, so daß die Funktionssicherheit
insgesamt erhöht wird.
[0008] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Isolierkörper des Schaltersteckers einteilig
ausgebildet sein kann und daß als Gegenstecker ein unveränderter, auch für Steckverbindungen
ohne Schaltelemente bereits bekannter und angewendeter Messersteckverbinder verwendet
werden kann.
Ferner besteht ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schaltersteckers darin,
daß die verwendeten Kontaktelemente an sich bekannte und auch für andere Anwendungen/Steckverbinder
bereits lagermäßig vorhandene Doppelkontaktfedern sind und die einseitig kontaktierenden
Kontaktfedern durch einfaches Entfernen eines Federschenkels einer Doppelkontaktfeder
hergestellt werden können.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- die Ansicht eines Schaltersteckers,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Aufsicht auf einen Teil des Schaltersteckers,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht des Schaltersteckers gem. Fig. 2 entlang der Linie 3-3,
- Fig. 3A
- Eine Schnittansicht des Schaltersteckers gem. Fig. 2 entlang der Linie 3-3 mit eingeführtem
Messerkontakt,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des Schaltersteckers gem. Fig. 2 entlang der Linie 4-4,
- Fig. 5
- die Ansichten eines Betätigungsteiles,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht des Betätigungsteiles gem. Fig. 5 entlang der Linie 6-6, und
- Fig. 7
- die Ansichten einer Kurzschlußbrücke.
[0010] Der in der Fig. 1 dargestellte Schalterstecker besteht im wesentlichen aus einem
Isolierkörper 1, der mit Kontaktkammern 2 versehen ist, in die Kontaktelemente 3 von
der Unterseite 4 her eingeschoben und verankert sind, wobei die Kontaktelemente als
Federkontakte ausgebildet sind. Die Kontaktelemente sind in Reihen und Spalten angeordnet,
und die mechanische Ausbildung / Steckgeometrie des Schaltersteckers ist so, daß ein
entsprechender Gegenstecker mit Messerkontakten damit steckbar ist. Die Steckgeometrie
ist insgesamt entsprechend handelsüblicher DIN-Steckverbinder ausgebildet. Zwischen
zwei benachbarten Kontaktkammern ist eine Kurzschlußbrücke eingefügt, die bei nicht
eingeführten Messerkontakten die Federkontakte dieser Kammer kurzschließt und die
beim Einführen der Messerkontakte von den Federkontakten entfernt wird, so daß der
Kurzschluß aufgehoben wird.
Die Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Aufsicht auf einen Teil des Schaltersteckers zur
Verdeutlichung von Einzelheiten, und die Schnittansichten der Fig. 3, 3A und 4 zeigen
die Anordnung der Kontaktelemente 3, der Kurzschlußbrücke 5 und eines Betätigungsteiles
6 innerhalb des Isolierkörpers 1.
Wie bereits erwähnt, ist der Isolierkörper mit Kontaktkammern 2 versehen, in die Kontaktelemente
3 eingeschoben sind. Zwischen zwei benachbarten Kontaktkammern ist eine Ausnehmung
7 eingeformt, die zur Oberseite 8 des Isolierkörpers hin offen ist. In diese Ausnehmung
ist die Kurzschlußbrücke 5, die in der Fig. 7 dargestellt ist, eingeschoben. Die Kurzschlußbrücke
aus elektrisch leitfähigem Material ist etwa U-förmig gebogen und weist einen Befestigungsschenkel
9 und einen Kontaktschenkel 10 auf.
Der Kontaktschenkel ist dabei federelastisch in bezug auf den Befestigungsschenkel.
An dem Befestigungsschenkel sind Rastvorsprünge 11 ausgebildet, die zur Verankerung
der Kurzschlußbrücke in der Ausnehmung 7 vorgesehen sind und sich beim Einschieben
in deren Wände eingraben. Das obere Ende 12 des Kontaktschenkels ist T-förmig gestaltet,
wobei zwei seitliche Kontaktarme 13 ausgebildet sind. Nach dem Einschieben der Kurzschlußbrücke
in die Ausnehmung 7 des Isolierkörpers, sind die Kontaktarme in einer solchen Position,
daß sie federnd gegen die Kontaktschenkel 14 der Kontaktelemente 3' drücken und die
beiden benachbarten Kontaktelemente 3' kurzschließen. Hierbei sei noch erwähnt, daß
die "normalen" Kontaktelemente 3 als doppelseitig kontaktierende Federkontakte mit
jeweils zwei Kontaktschenkeln ausgebildet sind, während die als Schaltkontakte verwendeten
Kontaktelemente 3' als einseitig kontaktierende Kontaktfedern mit jeweils nur einem
Kontaktschenkel ausgebildet sind.
Zur Betätigung der Schaltkontakte, d. h. zur Aufhebung des Kurzschlusses beim Einführen
eines Gegensteckers ist ein Betätigungsteil 6 aus Kunststoffmaterial vorgesehen, das
in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Das Betätigungsteil 6 ist mit einem Befestigungsteil
19 durch ein Filmscharnier 15 verbunden. Das Befestigungsteil weist dabei seitliche
Anformungen 16 auf, die zur Befestigung und Halterung des Betätigungsteils in einer
entsprechend geformten Ausnehmung 17 in der Oberseite 8 des Isolierkörpers dient.
Nach dem Einfügen des Befestigungsteils in diese Ausnehmung ragt dieses in die zwei
benachbarten Kontaktkammern 2 hinein, wobei die Unterseite des Betätigungsteils auf
den oberen Bereichen der Kontaktarme 13 der Kurzschlußbrücke aufliegt (Fig. 3). Hierzu
weisen die Kontaktarme entsprechende Rundungen/Abbiegungen zur Bildung von Auflagebereichen
auf. Die Oberseite (20) des Betätigungsteils ist vorzugsweise so ausgebildet, daß
nach dem Einfügen dieses Teils in den Isolierkörper bzw. die Kontaktkammern die Geometrie
des Einführbereiches der Kontaktkammern mit Schaltkontakten der Geometrie der Einführbereiche
der Kontaktkammern mit normalen Kontakten entspricht.
Beim Einstecken eines Gegensteckers treten die Messerkontakte 18 in die Kontaktkammern
2 ein (Fig. 3A). Hierbei Treffen die den Schaltkontakten 3' zugeordneten Messerkontakte
zunächst auf die Oberseite des Betätigungsteils 6 und drücken dieses nach unten. Dabei
übt die Unterseite des Betätigungsteils eine Kraft auf die Kontaktarme 13 der Kurzschlußbrücke
5 aus und drückt diese derart zur Seite, daß die Verbindung zwischen den benachbarten
Kontaktelementen 3' getrennt wird. Anschließend gelangen die Messerkontakte in Kontakt
mit den Kontaktschenkeln der Kontaktelemente 3'.
Beim Entfernen des Gegensteckers drückt der federnde Kontaktschenkel 10 der Kurzschlußbrücke
das Betätigungsteil wieder nach oben zurück, und die Kontaktarme der Kurzschlußbrücke
gelangen wieder in Kontakt mit den entsprechenden Kontaktelementen 3'.
Die vorstehende Beschreibung geht von einer Kurzschlußbrücke aus, die aus federelastischem,
leitendem Blechmaterial hergestellt ist. Ggf. kann jedoch auch vorgesehen sein, daß
die Kurzschlußbrücke aus federelastischem Kunststoffmaterial hergestellt ist, wobei
entweder das Kunststoffmaterial durch entsprechende Zusätze elektrisch leitfähig gemacht
ist oder einen leitenden Überzug/eine metallische Galvanisierung aufweist, wobei diese
zumindest im Bereich der Kontaktarme 13 vorgesehen ist. Bei einer Kurzschlußbrücke
aus Kunststoffmaterial kann alternativ auch vorgesehen sein, daß als leitendes Verbindungsstück
ein metallisches Kontaktstück im Bereich der Arme an dieser befestigt ist.
[0011] Bezüglich des Betätigungsteils kann ggf. vorgesehen sein, dieses mit seitlichen,
rollenförmigen Ansätzen zu versehen, die in eine entsprechende Ausnehmung in der Oberseite
des Isolierkörpers eingedrückt sind, so daß das Betätigungsteil schwenkbar gehalten
ist.
Alternativ kann ggf. vorgesehen sein, das Betätigungsteil mit dem Isolierkörper auszubilden,
wobei das Betätigungsteil dann über ein Filmscharnier mit dem Isolierkörper verbunden
ist und schwenkbar in die entsprechenden Kontaktkammern hineinragt.
1. Schalterstecker mit in Kontaktkammern eines Isolierkörpers angeordneten Kontaktfedern,
wobei Kontaktmesser eines entsprechenden Gegensteckers in die Kontaktkammern einführbar
sind und dabei mit den Kontaktfedern in Kontakt gelangen und beidem mindestens eine
Kurzschlußbrücke vorgesehen ist, die zwei benachbarte Kontaktfedern bei nicht gestecktem
Gegenstecker kurzschließt und wobei beim Einführen der Messerkontakte in die Kontaktkammern
der Kurzschluß aufgehoben wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußbrücke (5) aus federelastischem, leitfähigem Material in eine Ausnehmung
(7) zwischen zwei Kontaktkammern (2) eingesetzt ist, wobei seitliche Kontaktarme (13)
der Kurzschlußbrücke in die Kontaktkammern hineinragen und federnd an den Kontaktschenkeln
der Kontaktfedern (3') anliegen, und
daß im Eingangsbereich der Kontaktkammern (2) ein elastisches Betätigungsteil (6)
aus Kunststoffmaterial vorgesehen ist, das beim Einführen eines Kontaktmessers (18)
derart auf die Kurzschlußbrücke (5) einwirkt, daß dessen Kontaktarme (13) von den
Kontaktschenkeln (14) der Federkontakte (3') weggedrückt werden und der Kurzschluß
aufgehoben wird.
2. Schalterstecker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußbrücke (5) etwa T-förmig ausgebildet ist, wobei das obere Ende (12)
die Kontaktarme (13) aufweist und das untere Ende mit Rastvorsprüngen (11) versehen
ist, die sich beim Einfügen der Kurzschlußbrücke in die Ausnehmung (7) in deren Wände
eingraben.
3. Schalterstecker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende der Kurzschlußbrücke
U-förmig zurückgebogen ist und die Rastvorsprünge am zurückgebogenen Teil vorgesehen
sind.
4. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußbrücke aus Kunststoffmaterial hergestellt ist und mit einem leitfähigen
Überzug (Metallisierung) versehen ist.
5. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußbrücke aus Kunststoffmaterial hergestellt ist, und daß der Bereich
der Kontaktarme mit einem leitfähigen Überzug (Metallisierung) versehen ist.
6. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußbrücke aus Kunststoffmaterial hergestellt ist, und daß im Bereich
der Kontaktarme ein diese überdeckendes, leitendes Kontaktstück vorgesehen ist.
7. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Betätigungsteil (6) an einer als Befestigungsteil (19) ausgebildeten
Basis vorgesehen ist, und
daß das Befestigungsteil in eine Ausnehmung (17) in der Oberseite (8) des Isolierkörpers
(1) des Schaltersteckers eingedrückt ist, wobei dann das Betätigungsteil (6) in die
mit der Kurzschlußbrücke (5) versehenen Kontaktkammern (2) hineinragt.
8. Schalterstecker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen dem Betätigungsteil (5) und der Basis (19) als Filmscharnier
(15) ausgebildet ist.
9. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Befestigungsteil (19) mit zapfenförmigen Anformungen (16) versehen ist, die
in eine Ausnehmung (17) in der Oberseite (8) des Isolierkörpers (1) eingefügt sind,
so daß das Betätigungsteil (6) drehbar/schwenkbar gehalten ist und dabei in die mit
der Kurzschlußbrücke (5) versehenen Kontaktkammern (2) hineinragt.
10. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsteil (6) einstückig im Bereich der jeweiligen Kontaktkammern (2)
an dem Isolierkörper über eine filmscharnierartige Anbindung angeformt ist.
11. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper als einteiliger Isolierkörper ausgebildet ist.
12. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Kontaktkammern (2), in die die Kontaktarme (13) der Kurzschlußbrücke
(5) hineinragen, vorgesehenen Kontaktfedern (3') als einseitig kontaktierende Kontaktfedern
und die übrigen Kontaktfedern des Schaltersteckers als doppelseitig kontaktierende
Kontaktfedern (3) ausgebildet sind.
13. Schalterstecker nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakt- bzw. Isolierkörpergeometrie entsprechend an sich bekannter DIN-Steckverbinder
ausgebildet ist.