[0001] Die Erfindung betrifft eine halogenfreie, zusatzstoffhaltige Mehrbereichsmotoröl-
und -schmierölkomposition mit hoher Stabilität und gegebenenfalls mit niedrigem Phosphorgehalt,
welche aus Grundöl und einem Zusatzstoffpaket besteht. Die Erfindung betrifft weiterhin
das verwendete Zusatzstoffpaket.
[0002] Um die Anforderungen der Abreißfunkenzündungs-, bzw. Diesel-Motoren zu erfüllen,
werden in den Motorölen die folgenden Gruppen von Zusatzstoffen verwendet:
- viskositäts- und viskositätsindexerhöhende, und fließpunktvermindernde Polymere,
- aschefreie Dispergenzien,
- metallhaltige Detergenzien,
- Inhibitoren (Oxydationsinhibitoren, Korrosionsinhibitoren, Verrostungsinhibitoren
und ähnliche Stoffe),
- Abriebinhibitoren.
[0003] Die Zusatzstoffe der herkömmlichen Motoröle können aufgrund ihrer Funktion und Struktur
in fünf Gruppen klassifiziert werden. Zur ersten Gruppe gehören die großmolekularischen
(M
n = 5.000-2.000.000), meistens homo- oder copolymeren Zusatzstoffe, welche gewöhnlicherweise
eine viskositäts- und viskositätsindexerhöhende und fließpunktvermindernde Wirkung
besitzen.
[0004] Durch Einbau von polaren, basischen Gruppen in die Copolymerstruktur können Zusatzstoffe
mit einer detergierend-dispergierenden (im weiteren DD) Nebenwirkung gewonnen werden,
deren Verwendung eine gewisse Verminderung der Konzentration der kleinmolekularischen
DD-Zusatzstoffe (M
n < 2.000) in den Motorölkompositionen ermöglicht. Die meistbekannten Vertreter von
solchen Zusatzstoffen sind die Polyalkylmetacrylate (PMA) und deren Derivate, Ethylen-Propylen
Copolymere (OCP), Styrol-Butadien Copolymere (SBCP) und Polyisopren (PIP).
[0005] Eine andere, sich in der Verwendung sehr schnell verbreitende Gruppe der Zusatzstoffe
wird von den sogenannten aschefreien DD-Zusatzstoffen dargestellt. Ihre in ihrem mengenmäßigen
Anteil wachsende Verwendung ist dadurch begründet, daß die von den neuen Motorkonstruktionen
gestellen größeren Leistungsanforderungen - wie Verminderung der Schwarzschlammbildung,
der umweltschädigenden Metallemission und der zur Schädigung von Dichtungsmaterialien
führenden Wirkungen - nur durch die Weiterentwicklung der aschefreien DD- Zusatzstoffe
und durch deren Verwendung mit erhöhter Konzentration zufriedengestellt werden können.
Als kleinmolekularische (M
n < 2.000) aschefreie DD-Zusatzstoffe werden meistens Imid-, Amid- oder Esterderivate
von Polyalkenylbernsteinsäuren, Mannich-Basen mit Polyisobuten-Grundstruktur, Polyolefinamine
und ähnliche Stoffe verwendet.
[0006] Die dritte, vierte und fünfte Gruppe der Zusatzstoffe werden von Zusatzstoffen mit
weiteren Funktionen gebildet. Zu diesen Zusatzstoffen gehört eine Reihe von Verbindungen,
die in Hinsicht auf die Verwendung sehr wichtige Wirkungen besitzen.
[0007] Zu diesen Gruppen gehören zum Beispiel die metallhaltigen Detergenzien, Oxydationsinhibitoren,
Korrosionsinhibitoren, reibungsmodifizierende Stoffe und Abriebinhibitoren, sowie
Schaumbekämpfungsmittel. Eine Reihe von metallhaltigen und aschefreien Varianten dieser
Stoffe ist bekannt, und diese werden im allgemeinen auch unter Berücksichtigung ihrer
Wechselwirkungen - die synergetisch oder antagonistisch sein können - aufgrund von
Labor- und Bremsprüfstandsuntersuchungen ausgewählt und verwendet.
[0008] Während der in den letzten 15 Jahren durchgeführten Entwicklungen wurde die Zusammensetzung
der Motoröle einerseits durch Verwendung von neuen Zusatzstoffen mit erhöhter Wirkung,
die die neuen Anforderungen in einem höheren Niveau zufriedenstellen, andererseits
durch eine neue Modifizierung der Struktur der früher mit Erfolg verwendeten Zusatzstoffe,
d.h. durch die Herstellung von neben der Hauptwirkung eine Zusatzwirkung besitzenden
Zusatzstoffen verändert, deren Verwendung eine weitere Erhöhung des Leistungsniveaus
oder die Verminderung der zu einem bestimmten Leistungsniveau erforderlichen Konzentration
ermöglicht. So wurden z.B. durch chemische Modifizierung der Struktur der in den Kompositionen
verwendeten Zusatzstoffe solche unerwünschten Nebenwirkungen erfolgreich vermindert,
wie die Beschädigung des Dichtungsmaterials oder die Korrosion der Lagermetalle. Die
DD-Wirkung wurde z.B. durch die Modifizierung der aschefreien Succinimid-Zusatzstoffe
mit organischen Säuren (EP 0 537 386) oder durch die Optimierung der Struktur der
zur Synthese verwendeten Polyethylen-Polyamine (EP 0 451 380) erhöht.
[0009] Durch die Impfung von herkömmlichen viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden Ethylen-Propylen-Copolymeren
mit polaren Gruppen wurde erfolgreich
[0010] Durch die Impfung von herkömmlichen viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden Ethylen-Propylen-Copolymeren
mit polaren Gruppen wurde erfolgreich eine DD-Nebenwirkung ausgebildet (EP 0 400 866).
Die mit Polymethacrylaten geimpften gemischten Polymere von Ethylen-Propylen-Copolymeren
sind zur Stabilisierung der Mischungen von verschiedenen viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden
Polymeren geeignet.
[0011] Die die Fluorelastomer-Dichtungsmaterialien schädigende Wirkung der herkömmlichen
kleinmolekularischen Alkenylsuccinimid-Zusatzstoffe konnte mit starken anorganischen
Säuren erfolgreich vermindert werden (US 5.114.402).
[0012] Durch Verwendung von neuen Polyisobutenylbernsteinsäure-Zinksalzderivaten konnte
nach der EP 0 265 658 die Widerstandsfähigkeit der Ölkompositionen gegen Oxydation
bei hohen Temperaturen und gegen Ablagerungsbildung erfolgreich erhöht werden. Neben
einer hohen DD-Wirkung und erhöhter Lagerstabilität konnte nach der EP 0 051 998 durch
Verwendung von Esterderivaten der Polyalkenylbernsteinsäure, Ethylenglykol und Fettsäuren
eine bevorzugte reibungsvermindernde Wirkung erreicht werden.
[0013] Zusatzstoffe, die neben einer erhöhten DD-Wirkung und einer verbesserten Kompatibilität
zu den Dichtungsmaterialien eine erhöhte viskositäts- und viskositätsindexerhöhende
Nebenwirkung besitzen, können durch eine Verlängerung der Polymerseitenkette von Polyisobutenylsuccinimiden
bis einem Molgewicht von 5.000 und durch die Synthetisierung von sogenannten Polysuccinimid-Zusatzstoffen
hergestellt werden (US 4 234 435, WO 91/04 959, WO 90/03 359 und EP 0 271 937).
[0014] Die Herstellung von solchen Zusatzstoffen mit einem Durchschnittsmolgewicht von manchmal
mehreren zehntausend wurde durch die Synthetisierung von solchen Acylierungsmitteln
ermöglicht, welche in ihren Molekülen an jeweils einer Polyolefinkette mehr als ein
Bernsteinsäureanhydrid (BA) gebunden haben.
[0015] Durch die Umsetzung von solchen Intermediären und Polyalkylen-Polyaminen und/oder
Polyalkoholen und/oder Alkanolaminen kann man - sogar bei Polyolefinen mit einem höheren
Durchschnittsmolgewicht als bei den üblicherweise verwendeten Molekülen (M
n = 1.500-5.000) - Zusatzstoffe mit großen polaren Gruppen (Imid, Amid oder Ester)
und mit hoher DD-Wirkung synthetisieren. Die Struktur der bekannten Zusatzstoffe und
die bekannten Herstellungsverfahren sind zwar verschieden, man kann jedoch in allen
Fällen in den solche Zusatzstoffe enthaltenden Kompositionen die Erhöhung der DD-Wirkung
und eine solche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Nebenwirkung nachweisen,
welche die Verminderung der Menge der zu einer bestimmten Viskositätsstufe benötigten
herkömmlichen Polymere um 10-30 % und dadurch die Verminderung der Kosten der Zusetzung
ermöglicht.
[0016] Trotz der erreichten und oben beschriebenen Erfolge in der Entwicklung von großmolekularischen
Succinimiden (M
n > 2.000) ist die Verwendung von herkömmlichen viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden
Polymeren in der Herstellung von mehrstufigen Motorölen eine Grundbedingung geblieben.
Um deren Verwendung weiter zu vermindern, kann man jedoch auch andere Bestrebungen
beobachten.
[0017] Die zu verwendende Menge von viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden Polymeren
kann z.B. durch Verwendung von durch Hydrokrakkprozeß hergestellten Grundölen oder
von synthetischen Grundölen (Polyalphaolefinen, Diestern und ähnlichen Stoffen) mit
einem immer größeren Viskositätsindex vermindert werden. Die herkömmlichen viskositäts-
und viskositätsindexerhöhenden Polymere üben in den Schmierölen günstige Wirkungen
aus, aber die bei der Verwendung der Komposition und auf Wirkung der gebildeten chemischen
Verunreinigungen entstehenden instabilen Zersetzungsprodukte unter den strengen Umständen
(wie hohe Temperatur und mechanische Belastung) fördern die Bildung der unlösbaren
harzähnlichen Ablagerungen, und dadurch die Verschmutzung des Motors. Wegen der mit
der Zersetzung einhergehenden Senkung des Molgewichts können diese Polymere die gewünschte
Viskosität und den gewünschten Viskositätsindex des Schmieröls nur noch in vermindertem
Maß sichern. Die Qualität der Motoröle kann deshalb durch die Verwendung von Polymeren
mit einer erhöhten Stabilität weiter verbessert werden.
[0018] Während unserer Untersuchungen sind wir zu der unerwarteten Erkenntnis gelangt, daß
durch Verwendung von bestimmten Mengen an entsprechend ausgewählten Grundölen, verschiedenen
üblichen Zusatzstoffen und einer neuen polyfunktionalen aschefreien DD-Zusatzstoffkomposition
Motoröl- und Schmierölkompositionen mit hoher Scherstabilität hergestellt werden können,
die die üblichen viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden Polymere in einer wesentlich
verminderten Menge enthalten oder von diesen frei sind.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist deshalb eine Schmierölkomposition, vorzugsweise Motorölkomposition,
die aus für Schmierölen, bevorzugt für Motorölen geeignetem Grundöl und Zusatzstoffen
besteht, und in einer Menge von 1,5-55 Gew.% ein Zusatzstoffpaket enthält, welches
jeweils aus einem oder mehreren Zusatzstoffen bestehende Komponenten "A", "B" und
gegebenenfalls "C" aufweist, wobei die einzelnen Komponenten eine folgende Zusammensetzung
aufweisen:
Komponente "A"
[0020]
- 10-100 Gew.% polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffkomposition
oder deren ölige Lösung, wobei die polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend
wirkende Zusatzstoffkomposition solche, gleiche oder verschiedene numerische Durchschnittsmolgewichte
aufweisende Polymerkomponenten enthält, welche durch Umsetzung eines Polyolefin-Derivats,
bevorzugt PIB-Derivats, welches mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren und/oder Dicarbonsäureanhydrid
und mit einem oder mehreren nichtsäureartigen Comonomeren mit ethylenischer Doppelbindung
geimpft ist und ein numerisches Durchschnittsmolgewicht von mindestens 800 hat, mit
einer eine Amino- und/oder Imino- und/oder Hydroxygruppe enthaltenden Verbindung hergestellt
wurden und in den Polymerkomponenten die Polyolefinkette durchschnittlich 1,6-20 Säurederivate
trägt, und die Menge der Moleküle mit mehr als einem Säurederivat mindestens 25 Gew.%
beträgt, wobei das Derivat ein Imid- und/oder Amid- und/oder Esteramid-Derivat sein
kann, und
- 0-90 Gew.% übliches Alkenylbernsteinsäure-Derivat, wie Imid- und/oder Ester- und /oder
Esteramid-Derivat;
Komponente "B"
[0021]
- ein oder mehrere übliche Zusatzstoffe, wie detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffe
mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt, Antioxydanten, reibungsvermindernde
Stoffe, Abriebinhibitoren, Korrosionsinhibitoren, Schaumbekämpfungsmittel und fließpunktvermindernde
Stoffe;
Komponente "C"
[0022]
- ein oder mehrere übliche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Polymere; wobei
das Gewichtsverhältnis der Komponenten "A" "B" und "C" 15-85:15-85:0-70 beträgt.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin das in den obigen Kompositionen verwendete
Zusatzstoffpaket, das jeweils aus einem oder mehreren Zusatzstoffen bestehende Komponenten
"A", "B" und gegebenenfalls "C", welche die oben angegebene Zusammensetzung aufweisen,
enthält.
[0024] Wie erwähnt, besteht das erfindungsgemäße Zusatzstoffpaket aus drei Hauptkomponenten
(A, B, C), welche jeweils einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten. So enthält die
Komponente "A" als Hauptbestandteil eine neue aschefreie polyfunktionale Zusatzstoffkomposition
mit DD- und viskositäts- und viskositätsindexerhöhender Wirkung aus geimpften Polyolefinderivaten,
bevorzugt aus Polyisobutylenbernsteinsäureanhydrid-Derivaten (im weiteren polyfunktionale
aschefreie DD-Zusatzstoffkomposition); die Komponente "B" ist eine Zusatzstoffmischung
aus üblichen aschehaltigen und/oder aschefreien Zusatzstoffen mit verschiedenen Wirkungen;
die Komponente "C" ist ein zusätzlicher und üblicher Zusatzstoff oder eine Zusatzstoffmischung
mit viskositäts- und viskositätsindexerhöhender Wirkung. Die Komponente "C" kann gegebenenfalls
weggelassen werden.
[0025] Die Komponente "A" enthält in 10-100 Gew.% eine polyfunktionale, aschefreie DD-Zusatzstoff-Komposition
oder deren ölige Lösung, wobei die polyfunktionale, aschefreie DD-Zusatzstoffomposition
Polymerkomponenten enthält, welche durch Umsetzung eines Polyolefin-Derivates, bevorzugt
eines Polyisobutylen-Derivates (PIB Derivat) mit einem numerischen Durchschnittsmolgewicht
von mehr als 800, vorzugsweise 1.300-30.000, welches mit einer oder mehreren ungesättigten
Dicarbonsäuren und/oder derem Carbonsäureanhydrid, bevorzugt mit Maleinsäureanhydrid
und mit einem oder mehreren nichtsäureartigen Comonomeren mit ethylenischer Doppelbindung
oder mit Copolymeren von solchen Comonomeren (und/oder mit Maleinsäureanhydrid-Homopolymeren)
geimpft ist, mit einer Verbindung, die eine Amino- und/oder Imino- und/oder Hydroxygruppe
enthält, hergestellt wurden, wobei die Polymerkomponenten ein gleiches oder verschiedene
numerische Durchschnittsmolgewichte aufweisen und in welchen die Polyolefinkette,
deren numerisches Durchschnittsmolgewicht bevorzugt mit dem des Ausgangsstoffes gleich
ist, durchschnittlich 1,6-20 Säurederivate trägt, wobei die Menge von Molekülen mit
mehr als einem Säurederivat größer als 25 Gew.% ist und das Derivat ein Imid- und/oder
Amid- und/oder Esteramid-Derivat sein kann.
[0026] Die obige polyfunktionale, aschefreie DD-Zusatzstoff-Komposition enthält vorzugsweise
mindestens zwei Polymerkomponenten mit verschiedenen - einem niedrigeren (M
nI) und einem höheren (M
nII) - numerischen Durchschnittsmolgewichten, wobei das numerische Durchschnittsmolgewicht
der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht kleiner
als das Sechsfache des Durchschnittsmolgewichts des Ausgangspolyolefins ist, und ihr
Gewichtsverhältnis zu der Polymerkomponente mit höherem numerischen Durchschnittsmolgewicht
0,01-5:1 beträgt.
[0027] Das Verhältnis der numerischen Durchschnittsmolgewichte der Polymerkomponenten mit
höherem und kleinerem Durchschnittsmolgewicht ist

[0028] Bei der Herstellung der polyfunktionalen, aschefreien DD-Zusatzstoff-Komposition
wird zuerst bevorzugt ein Acylierungsmittel hergestellt, wobei man auf ein Polyolefin,
bevorzugt PIB, mit einem numerischen Durchschnittsmolgewicht von mindestens 800, bevorzugt
mindestens 1.300, eine polare copolymere Seitenkette aus Maleinsäureanhydrid und einem
polaren oder apolaren, nichtsäureartigen Comonomer mit ethylenischer Doppelbindung
oder einer Mischung von solchen Comonomeren impft. Das Comonomer kann eine gesondert
zugefügte Verbindung oder ein (im Arbeitsvorgang verwendeter) Initiator, oder eine
den Einbau kontrollierende Verbindung oder das ungesättigte Zersetzungsprodukt des
Polyolefingrundstoffes, oder eine ungesättigte Komponente aus der Degradation des
Polyolefins (EP 0 658 572) sein. Die Impfung kann durch eine stufenfähige Kopplung
von Maleinsäureanhydrid und Comonomeren an das Polyolefin Molekül und/oder durch eine
Addition einer vorher aus Maleinsäureanhydrid und einem oder mehreren Comonomer hergestellten
Copolymerkette oder von Teilen von dieser zu dem Polyolefin durchgeführt werden. In
der Herstellung des Acylierungsmittels arbeitet man neben einem Maleinsäureanhydrid/Comonomer/Polyolefin-Molverhältnis
von 1,2-5,5:0,01--3,5:1 in Gegenwart oder Abwesenheit von Lösungmittel und in Gegenwart
von 5--25 Gew.% (bezogen auf das Maleinsäureanhydrid) eines Radikalinitiators und
von 0,1-5 Gew.% einer Verbindung, welche das Einbauverhältnis der Monomere kontrolliert,
bei einem Druck zwischen 100-1.500 kPa, in inerter und/oder Kohlenwasserstoff-Atmosphäre,
bei einer Temperatur zwischen 80-180 °C. Das Intermediär wird gegebenenfalls mit Grundöl
verdünnt, und nach Abklärung durch Filtrierung gereinigt. Das gewonnene Acylierungsmittel
wird mit einer oder mehreren, mindestens bifunktionalen Verbindungen mit Amino- und/oder
Imino- und/oder Hydroxygruppe bei einem Acylierungsmittel/Amin und/oder Alkohol Molverhältnis
von 0,7-5,5:1 bei einer Temperatur zwischen 120-235 °C in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Katalysators 2-15 Stunden umgesetzt, gegebenenfalls mit Grundöl verdünnt, gereinigt
und auf bekannte Weise modifiziert.
[0029] Das gewonnene Intermediär, das aus einer langen, apolaren Polyolefinkette und einer
angebundenen, stark polaren Copolymerkette mit einer statistischen oder alternierenden
Struktur besteht, ist zur Herstellung von Imid- und/oder Ester- und /oder Amid- und/oder
Esteramid-Derivaten mit hoher dispergierender Wirkung sehr gut geeignet, wobei die
an der selben Polyolefinkette angebundenen Gruppen gleich oder verschieden sein können.
Bei diesen Grundstoffen ermöglichen die entstehenden, meist aus einer großen Anzahl
von Carboxylgruppen bestehenden, polyfunktionalen, meistens endständigen Gruppen,
daß bei der Acylierung unter Verwendung von entsprechenden, mindestens bifunktionalen
basischen Reagenten solche Polymerstrukturen gebildet werden, welche die Fließeigenschaften
von Schmierölen vorteilhaft modifizieren. Es wurde nämlich erkannt, daß bei Verwendung
von Polyisobutylenen mit einem numerischen Durchschnittsmolgewicht von höher als 800,
bevorzugt höher als 2.000 Zusatzstoffe gewonnen werden, welche neben der günstigen
DD-Wirkung eine solche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Wirkung haben, welche
höher ist, als bei den Polyisobutylen-Grundstoffen. Polyisobutylene mit hohem Alphaolefin-Gehalt
(größer als 70 Gew.%) sind zur Herstellung von solchen Polymerkomponenten besonders
bevorzugt geeignet.
[0030] Es kann als eine besonders vorteilhafte Tatsache betrachtet werden, daß Polyisobutylene
mit Hilfe der Erfindung als viskositätsmodifizierende Zusatzstoffe verwendet werden
können, sowohl in Hinsicht auf die Warmviskosität, als auch auf die Kaltviskosität.
[0031] Nach unseren experimentellen Erfahrungen hat die polyfunktionale, aschefreie DD-Zusatzstoffkomposition
eine bessere thermische und Oxydationsstabilität als die üblichen viskositätsindexerhöhenden
Zusatzstoffe, und somit wird die Stabilität der Motorölkompositionen in einem unerwarteten
Masse erhöht.
[0032] Die Komponente "A" enthält - neben dem oben beschriebenen Hauptbestandteil - gegebenenfalls
0-90 Gew.% herkömmliche und handelsübliche kleinmolekularische Alkenylbernsteinsäure-Derivate,
wie Ester, Esteramide, Polyisobutenylsuccinimide, Succinimidamide oder deren Mischungen.
Besonders bevorzugt sind die nach den HU 197 936 und 205 778 hergestellten Produkte.
[0033] Als Komponente "B" werden in der erfindungsgemäßen Komposition solche weiteren Zusatzstoffe
mit bekannter Wirkung verwendet, die in der Herstellung von modernen, Hochleistungsölkompositionen
praktisch unerläßlich sind. Hier verwendet man bevorzugt ein oder mehrere solche DD-Zusatzstoffe
mit verschiedenem Metallgehalt und verschiedener Basiszahl (TBN), wie basische und
hyperbasische Kalzium- und Magnesiumsulfonate, -phenaten und -salizylate; Antioxydanten,
wie Zinkdialkyldithiophosphate und -dithiocarbamate, sterisch verhinderte Phenole,
Kresole, aromatische Amine und deren Derivate; reibungs- und abriebvermindernde Zusatzstoffe,
wie aliphatische Amine, Amide, Ester, Esteramide, Phosphate, Thiophosphate, Sulfide,
Polysulfide und deren Derivate; Korrosionsinhibitoren, wie Alkyltriazole, Merkaptobenztriazole,
Monocarbonsäuren, Dicarbonsäuren und deren Derivate; Schaumbekämpfungsmittel, wie
Dialkylsilikonpolymere; fließpunktvermindernde Zusatzstoffe, wie Polyalkylmetacrylate,
Polyalkylacrylate, Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Dialkylfumarat-Copolymere und ähnliche
Stoffe.
[0034] Bevorzugte Bestandsteile der Komponente "B" sind als metallhaltigen DD-Zusatzstoffe
die basischen und hyperbasischen Kalzium- und Magnesium-Sulfonate, -phenate und -salizylate,
als Inhibitoren die Zinkdialkyldithiophosphate, aschefreie Dithiocarbamate, sterisch
verhinderten Phenole und aromatische Amine, als reibungsvermindernde Stoffen die Fettsäure-
und Phosphorsäure-Derivate und Polyalkylsiloxane, als Abriebinhibitoren die Dithiocarbamate,
einschwefelte Pflanzen-öl-Derivate und als erstarrungspunktvermindernde Stoffe die
Polyalkylmetacrylate, sowie Mischungen der obigen Stoffe.
[0035] Die als Komponente "B" verwendbaren handelsüblichen Zusatzstoffe können durch einen
gebildeten Fachmann aufgrund früherer Erfahrungen und Ergebnisse verwendungstechnischer
Voruntersuchungen leicht ausgewählt werden.
[0036] Die Komponente "C" ist ein bekanntes viskositäts- und viskositätsindexerhöhendes
Polymer oder eine entsprechend ausgewählte Mischung von solchen Polymeren. Für Mehrbereichsmotorölkompositionen
werden bevorzugt Polyalkylmetacrylate, Ethylen-Propylen-Copolymere, Styrol-Diolefin-Co
polimere, sowie deren stickstoffhaltige Derivate verwendet.
[0037] Das Verhältnis der Zusatzstoffe, die in den Komponenten "A", "B" und "C" verwendet
werden, innerhalb der Komponenten sowie der Verhältnisse der einzelnen Komponente
untereinander werden durch verschiedene Parameter bestimmt. Als Beispiel für diese
Parameter können die Viskositätsstufe und Leistung der herzustellenden Komposition,
die Eigenschaften des verwendeten Grundöls, sowie die konzentrationsabhängige Wirkung
der Zusatzstoffe erwähnt werden.
[0038] Zur Herstellung von Schmierölkompositionen und Motorölkompositionen mit hochwirksamen
und günstigen Eigenschaften werden die Konzentration der in den einzelnen Komponenten
(A, B, C) verwendeten Zusatzstoffe vorzugsweise innerhalb der in Tabelle 1 angegebenen
Bereiche ausgewählt.
Tabelle 1
Konzentrationsbereiche der Zusatzstoffe |
Komponente |
Zusatzstoff |
Konzentrationsbereich (Gew. % )* |
A |
Polyfunktionales aschefreies DD- |
0,6-20 |
Alkenylbernsteinsäure-Derivat |
0-6 |
B |
Metallhaltiger DD- |
0,1-10 |
Kupferkorrosionsinhibitor |
0,0-0,5 |
Antioxydant |
0,1-2 |
Rostungsverhinderungsstoff |
0,001-1 |
Reibungs- und Abriebinhibitor |
0,1-3 |
Schaumbekämpungsmittel |
0,0001-0,1 |
Fließpunktverminderungsstoff |
0-2 |
C |
viskositäts- und viskositätsindexerhöhendes Polymer |
0-25 |
* Bezogen auf die gesamte Zubereitung, einschließlich das in den Zusatzstoffen vorhandene
Verdünnungsöl. |
[0039] In Fällen von Mehrbereichsmotorölkompositionen wird die Menge der einzelnen Komponenten
bevorzugt in den in der Tabelle 2 angegebenen Bereichen eingestellt.
Tabelle 2
Bevorzugte Konzentrationsbereiche der Komponenten bezogen auf das Zusatzstoffpaket |
Komponente |
Menge (Gew. %) |
A |
15-85 |
B |
15-85 |
C |
0-70 |
[0040] Es ist bemerkenswert, daß man auch solche Zusatzstoffe verwenden kann, welche gleichzeitig
mehrere Funktionen versehen können, wobei die Wirkungen einander erhöhen oder vermindern
können. Deren Konzentration wird deshalb unter Beachtung ihrer Wechselswirkungen bestimmt.
[0041] Das erfindungsgemäße Zusatzstoffpaket kann auch als Konzentrat verwendet werden.
In solchen Fällen wird das Zusatzstoffpaket bevorzugt in 0-85 Gew.% Verdünnungsmittel
aufgenommen, um die Handhabung zu erleichtern. Als Verdünnungsmittel können z.B. die
in der Komposition verwendeten Grundöle, wie die in Motorölkompositionen üblichen
Grundöle mit kleiner Viskosität, VK100 < 15 mm
2/s verwendet werden.
[0042] In der erfindungsgemäßen Komposition können als Grundöl soche üblichen Grundöle auf
der Basis von Mineralölen verwendet werden, welche durch Lösungsmittelraffinierung
und/oder Hydrierungsraffinierung und/oder katalytische Paraffinbefreiung und/oder
Bleicherderaffinierung und/oder Hydrierungsschlußraffinierung und/oder Hydrokrakkprozeß
herstellbar sind, und gegebenenfalls durch nachträgliche Lösungsmittel- und/oder katalytische
Paraffinbefreiung gereinigt wurden, wobei die Zusammensetzung dieser Grundöle bevorzugt
durch Vermischung von handelsüblichen Grundölen mit verschiedenen Viskositäten mit
Hinsicht auf die gewünschte Viskositätsstufe und Leistung eingestellt wird. Ebenfalls
bevorzugt sind die synthetischen Öle, wie Polyalphaolefine, Dicarbonsäureester oder
Polyolester, sowie Pflanzenöle und/oder deren Derivate, deren Proportion entsprechend
den Verwendungsbedürfnissen eingestellt werden soll. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Zusatzstoffpaketes werden verschiedene Mischungen von Grundölen, die aus paraffinischen
Rohölen durch eine Kombination der Lösungsmittel- und/oder Hydrierungsraffinierung
hergestellt wurden, mit Polyalphaolefinen und Dicarbonsäureestern als besonders vorteilhaft
bewertet, wobei die Proportionen mit Hinsicht auf die gewünschte Viskosität eingestellt
werden.
[0043] Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Zusatzstoffpaketes können den bekannten Leistungsstufen
entsprechende Motorölkompositionen hergestellt werden. So kann man z.B. nach der API-Klassifizierung
(ASTM D4485) die Stufe SG und SH, oder nach der CCMC-Klassifizierung (Vortrag von
G.F. Cahill: Evolution of the CCMC Engine Lubricant Sequences, in CEC IIIrd International
Symposium of Performance Evolution to Automotive Fuels and Lubricants, 13. April 1989)
die Stufe PD-2 und GL-5 erreichen.
[0044] Das erfindungsgemäße Zusatzstoffpaket kann man neben den Motorölkompositionen auch
in anderen Schmierölkompositionen, wie Getriebeölen, Hydraulik-Flüssigkeiten, automatische
Getriebeölen (ATF), Kühlölen und Maschinenölen; sowie in sonstigen Kompositionen,
wie Bremsflüssigkeiten, Wärmezuführungsölen, und Härteölen, sowie in Motortreibstoffen
zur Verbesserung der Eigenschaften von diesen verwendet werden. Das bevorzugte Verwendungsgebiet
ist jedoch die Herstellung von zusatzstoffhaltigen Mehrbereichsmotorölkompositionen.
[0045] Die Herstellung der Kompositionen wird durch die übliche Zusammenmischung durchgeführt.
Hier kann man so vorgehen, daß man die in den Komponenten verwendeten Zusatzstoffe
einzeln dem Grundöl zufügt, und die gesamte Komposition gründlich durchmischt. Die
andere Möglichkeit ist die vorherige Herstellung des Zusatzstoffpaketes, wobei die
Zusatzstoffe in den gewünschten Mengen zusammengemischt werden, dann die Viskosität,
um die weitere Aufarbeitung zu erleichtern, mit einem beliebigen, bevorzugt zu der
Komposition verwendeten Grundöl auf den gewünschten Niveau eingestellt wird. Das so
gewonnene Konzentrat wird mit dem gewünschten Grundöl vermischt zur Komposition verarbeitet.
[0046] Bei der Herstellung der Kompositionen soll die Reihenfolge der Zuführung der Zusatzstoffe
unter Berücksichtigung der möglichen chemischen Umsetzungen bestimmt werden. Die verschiedenen
Zusatzstoffkomponenten werden bevorzugt in einer solchen Reihenfolge in das Grundöl
eingemischt, welche die Wahrscheinlichkeit der Reaktion zwischen den Verbindungen
mit verschiedenen chemischen Strukturen und Reaktionsfähigkeiten minimiert. Um thermische
Zersetzungen zu vermeiden, wird bei einer Temperatur zwischen 40-80 °C gearbeitet.
[0047] Ein kennzeichnender Vorteil der Erfindung ist, daß der zu dem halogenfreien und aschefreien
Zusatzstoff verwendete großmolekularische PIB Grundstoff, die Herstellung eines DD-Zusatzstoffes
mit erhöhter Leistung ermöglicht, welcher mit entsprechenden Mengen an weiteren üblichen
Zusatzstoffen verwendet die elastomeren Dichtungsmaterialien nur in geringem Masse
schädigt, oder eben beschützt. Weiterhin besitzt er eine erhöhte Scher-, Wärme- und
Oxydationsstabilität, viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Wirkung, sowie eine
zusätzliche abriebinhibitierende Nebenwirkung, und ermöglicht dadurch die Verminderung
oder Weglassung der üblichen Polymere oder phosphorhaltigen Abriebinhibitoren, und
somit die Herstellung von hochstabilen und umweltfreundlichen Kompositionen.
[0048] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, ohne das Schutzbegehren
auf die Beispiele einzuschränken. In den Beispielen werden Motorölkompositionen vorgestellt,
welche nach der am meisten verbreiteten API--Klassifizierung die Stufe SG besitzen.
Beispiel 1
[0049] Die Herstellungsparameter und Merkmale der Intermediären für Polyisobutylen-Polysuccinimid-Derivate
mit neuer Struktur, welche in der Komponente "A" als polyfunktionale aschefreie DD-Zusatzstoffkomposition
verwendet werden, werden in der Tabelle 3 und die Merkmale des aus diesen synthetisierten
Endproduktes werden in der Tabelle 4 zusammengefaßt.

Beispiel 2
[0050] Es werden folgende Motorölkompositionen unter Verwendung der polyfunktionalen aschefreien
DD-Zusatzstoffkompositionen gemäß Beispiel 1 (PIBPSI-1, PIBPSI-2) hergestellt. Die
Testmotorölkompositionen K-1-K-14 werden wie folgt hergestellt:
[0051] In eine Vorrichtung, die mit einer Mantelheizung bis einer Temperatur von 120 °C,
bzw. entsprechender Mantelkühlung und einem inneren mechanischen Rührer ausgerüstet
ist, legt man zuerst die in der Komposition vorhandenen Ölkomponente mit geringster
Viskosität (einschließlich die synthetischen Komponenten) bei Umgebungstemperatur.
Danach fügt man unter Heizung und ständiger Rührung die weiteren Ölkomponenten in
einer dem Viskositätsanstieg entsprechenden Reihenfolge bei Umgebungstemperatur zu.
Die Ölmischung wird auf eine Temperatur von 70 °C erwärmt, und in entsprechender Menge
können zur leichteren Handhabung gegebenenfalls bis zu 60 °C erwärmte Fließpunktverminderungsstoffe
(P.P.D.), verschiedene viskositätsindexerhöhende Zusatzstoffe (V.I.I.-1, 2, 3 und
4), sowie zusammen mit diesen die verwendeten aschefreien Dispergenzien zugemischt
werden.
[0052] Die Mischung der obigen Stoffe wird dann eine Stunde lang gerührt, dann werden der
auf eine Temperatur von cca. 60 °C abgekühlten Mischung die gewünschte Menge an Zinkdithiophosphat,
Detergensmischung und Antioxydant zugefügt. Nach demr Rühren von 1 Stunde kühlt man
die Mischung auf Umgebungstemperatur ab. Die Zusammensetzung der so erhaltenen 14
Testkomposi tionen mit einer Leistungsniveau von SG/CD nach API wird in der Tabelle
5 zusammengefaßt.
[0053] Die wichtigsten Qualitätsmerkmale der zur Herstellung der Testkompositionen verwendeten
Stoffe sind folgende:
[0054] Die Mineralölraffinate SN-80, SN-150 und SN-350 sind paraffinfreie, mit N-methyl-pyrrolidon
als Lösungsmittel raffinierte und hydrierte Fraktionen von aus ungarischem Mineralöl
hergestellten Destillaten. Ihre kinematische Viskosität beträgt bei 100 °C 3,42 mm
2/s, 5,40 mm
2/s und 8,62 mm
2s, ihr Viskositätsindex beträgt 102, 106 und 95, ihr Aromatengehalt nach Brandes beträgt
4,9 %, 4,6 % und 7,7 %, ihr Fließpunkt beträgt -18 °C, -18 °C und -15 °C. Das Grundöl
SAE 10/95H ist ein raffiniertes, paraffinfreies Öl, das durch einen leichten Hydrokrakkprozeß
und nachfolgender Redestillierung hergestellt wurde. Das Öl SAE 10/95H zeigt eine
kinematische Viskosität bei 100 °C und 40 °C von 5,29 und 31,7 mm
2/s, einen Viskositätsindex von 100, einen Aromatengehalt nach Brandes von 7,7 %, einen
Schwefelstoffgehalt von 0,04%, einen Fließpunkt von -18 °C. Die Komponenten PAO-4
und PAO-6 sind handelsübliche Polyalphaolefine.
[0055] Der fließpunktvermindernde Stoff PPD ist ein Polymethacrylat Zusatzstoff.
[0056] Von den vier viskositätsindexmodifizierenden Stoffen sind V.I.I.-1 ein üblicherweise
in Motorölen verwendtes Polymethacrylat, V.I.I.-2 eine Lösung von Styrolisopren-Copolymer
in Grundöl SN-150, V.I.I.-3 ein viskositätsmodifizierendes Polyisopren, V.I.I.-4 eine
Lösung von Olefin-Copolymer in Grundöl SN-150. Das Grundöl SN-150 das bei V.I.I.-2,
3 und 4 verwendet wurde, weist die bei den Grundölen vorgeführten Qualitätsmerkmale
auf.
[0057] Die Komponente ZDDP ist ein Zinkdialkyldithiophosphat, welches als Zusatzstoff von
Motorölkompositionen für Diesel- und Benzinmotoren verbreitet verwendet wird, und
mit gemischten Primär- und Sekundäralkoholen hergestellt wurde. Es weist einen Zinkgehalt
von 9,2 Gew.% und einen Phosphorgehalt von 8,4 Gew.% auf, und enthält Diphenylamin-Derivate
als Antioxydant (AO).
[0058] Die Komponente DET ist ein Detergens aus einer Mischung von basischen Kalcium- und
Magnesiumsalizylaten, es weist einen CA-Gehalt von 4,9 Gew.%, einen Mg-Gehalt von
2,6 Gew.% und eine Basiszahl von 2,53 mg KOH/g nach ASTM D 2896 auf.

Beispiel 3
[0059] Die vorteilhaften Wirkungen der Erfindung werden aufgrund der Eigenschaften der Kompositionen
K-1-K-14 bewiesen.
Kompatibilität zu dem Dichtungsmaterial
[0060] Der bekannte Nachteil der üblichen Succinimid-Detergenzien ist, besonders in Konzentrationen
über 3-4 Gew.%, die unerwünschte Schädigung der in den Motoren verwendeten Dichtungsmaterialien.
Die gute Kompatibilität der Erfindung zu den Dichtungsmaterialien wird aufgrund der
Untersuchungen der Motorölkompositionen K-6, K-7, K-8 und K-3 bewiesen. Als Referenzölkomposition
werden die Angaben der Komposition K-5, die übliches Succinimid (Komad-301) enthält,
angegeben. Die Kompositionen wurden neben der mit vier Elastomeren durchgeführten
CEC-Testung auch mit der mit einem Fluorelastomer, jedoch unter strengeren Umständen
durchgeführten VW-3344-Testung, geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6 angegeben.
[0061] Die teilweise synthetischen Kompositionen K-5, K-6, K-7 und K-8 entsprechend der
SAE Viskositätsstufe 10W-40, zeigen mit Ausnahme von Succinimiden eine gleiche Zusammensetzung
(Komposition K-8 enthält PAO-6, die anderen drei Kompositionen enthalten PAO-4). Die
Komposition K-3 beruht auf Mineralöl, enthält Mineralölraffinat, das durch einen leichten
Hydrokrakkprozeß hergestellt wurde, und weist eine SAE Viskositätsstufe von 15W-40
auf.
[0062] Die in der Tabelle 6 angegebenen guten und sehr guten Bewertungen der Kompositionen
K-3, K-6, K-7 und K-8 weisen im Vergleich mit den schlechten Ergebnissen der Komposition
K-5 den Vorteil der Erfindung nach.
Tabelle 6
Kompatibilität der Motorölkompositionen zu den Dichtungsmaterialien |
Zubereitung |
K-5 |
K-6 |
K-7 |
K-8 |
K-3 |
Grenzwerte |
SAE Stufe |
10W-40 |
10W-40 |
10W-40 |
10W-40 |
15W-40 |
|
Dispergens, Gew.% |
|
|
|
|
|
|
Komad-301 |
7,2 |
- |
- |
- |
- |
|
PIBPSI-1 |
- |
7,2 |
- |
7,6 |
7,2 |
|
PIBPSI-2 |
- |
- |
12,0 |
- |
- |
|
CEC Test |
|
|
|
|
|
|
RE1, |
|
|
|
|
|
|
Änderung der Bruchfestigkeit, % |
-68 |
+2,0 |
-1,0 |
+1,9 |
-9,8 |
-50-0 |
Änderung der Bruchdehnung, % |
-75 |
-35 |
-16 |
-29 |
-20 |
-60-0 |
Änderung der DIDC Härte |
+6 |
+1 |
+1 |
-2 |
0 |
0-+5 |
Änderung des Volumens,% |
+10 |
+1,0 |
+1,2 |
+0,5 |
+0,2 |
0-+5 |
RE2, |
|
|
|
|
|
|
Änderung der Bruchfestigkeit, % |
+11 |
+8 |
+1,1 |
+13 |
+3,8 |
-15- +10 |
Änderung der Bruchdehnung, % |
+2 |
-18 |
-10 |
-22 |
-23 |
-35-+10 |
Änderung der DIDC Härte |
+6 |
+5 |
+2 |
+3 |
+4 |
-5-+5 |
Änderung des Volumens,% |
+2,0 |
0 |
+0,7 |
+1,4 |
+1,5 |
-5-+5 |
RE3, |
|
|
|
|
|
|
Änderung der Bruchfestigkeit, % |
-36 |
-25 |
-12 |
-19 |
-26 |
-30-+10 |
Änderung der Bruckdehnung, % |
-11 |
+4 |
-6,0 |
+0,7 |
-13 |
-20-+10 |
Änderung der DIDC Härte |
-7 |
-22 |
-15 |
-16 |
-19 |
-25-0 |
Änderung des Volumens,% |
+17,0 |
+12,1 |
+8,0 |
+14,4 |
+17,0 |
0-+30 |
RE+ |
|
|
|
|
|
|
Änderung der Bruchfestigkeit, % |
-33,0 |
-6,1 |
-3,8 |
-8,8 |
-4,2 |
-20-0 |
Änderung der Bruchdehnung, % |
-51,0 |
-31 |
-26 |
-47 |
-39 |
-50-0 |
Änderung der DIDC Härte |
+3 |
0 |
0 |
+1 |
0 |
-5-+5 |
Änderung des Volumens ,% |
+8,0 |
+1,5 |
+0,5 |
+0,3 |
+1,0 |
-5-+5 |
VW-3344 Test |
|
|
|
|
|
|
Bruchfestigkeit, MPa |
5,0 |
9,1 |
10,4 |
9,9 |
8,3 |
>8,0 |
Dehnung,% |
119 |
209 |
235 |
228 |
183 |
>160 |
Bruch |
52 |
- |
- |
- |
- |
nicht möglich |
Bewertung |
schlecht |
gut |
gut |
gut |
gut |
|
Abriebinhibierende Wirkung
[0063] Nach den Angaben der Tabelle 7 zeigen die neuen Zubereitungen unter bestimmten Umständen
eine abriebinhibierende Wirkung.
[0064] Die Komposition K-9, die mit üblichem Dispergens hergestellt wurde, und die Komposition
K-10, die mit dem erfindungsgemäßen Zusatzstoffpaket hergestellt wurde, zeigen in
einer Timken-Vorrichtung eine OK Belastung (ASTM D 2782) gleicherweise von 45 lb (22
kg). Nach einem 3-stündigen Abriebtest bei einer Belastung von 40 lb (19,5 kg) zeigt
jedoch die erfindungsgemäße Komposition K-11 einen um 60 % kleineren Abrieb.
Tabelle 7
Abriebinhibierende Wirkung der Motorölkompositionen |
Komposition |
K-9 |
K-11 |
SAE Stufe |
10W-30 |
10W-30 |
Dispergens, Gew.% |
|
|
Komad-301 |
7,2 |
|
PIBPSI-1 |
|
1,8 |
PIBPSI-2 |
|
3,0 |
Timken-OK Belastung,lb |
45 |
45 |
Timken-Abrieb von Ring und Block, 3 h, 40 lb , mg |
4,7 |
1,9 |
Viskositätsmodifizierende Wirkung, Ersatz Von viskositäts modifizierenden Polymeren
[0065] Einer der größten Vorteile der erfindungsgemäßen neuen Kompositionen entsteht aus
der erhöhten viskositäts- und viskositätsindexerhöhenden Wirkung der neuen Zusatzstoffe.
[0066] Diese Wirkung wird durch die in Tabelle 8 angegebenen Angaben von drei Kompositionen
gezeigt, in welchen der übliche Zusatzstoff Komad-301 und die erfindungsgemäße polyfunktionale
aschefreie DD-Zusatzstoffkomposition in Kompositionen auf Mineralölbasis und der SAE
Stufe 15W-40, in teilsynthetischen Kompositionen der SAE Stufe 10W-40, sowie in synthetischen
Kompositionen der SAE Stufe 5W-50 geprüft wurden, wobei die Kompositionen in Hinsicht
auf die weiteren Bestandteile die gleiche Zusammensetzung zeigen. Die wichtigsten
rheologischen Angaben sind in Tabelle 8 und 9 angebeben. Die Kompositionen wurden
innerhalb der einzelnen Viskositätsstufen durch Änderung der Viskosität des Grundöls
und der Menge des viskositätsmodifizierenden Polymers auf ein nahezu gleiches Niveau
eingestellt.
[0067] Von den beiden erfindungsgemäßen polyfunktionalen aschefreien DD-Zusatzstoffkompositionen
zeigt PIBPSI-1 die kleinere viskositätserhöhende Wirkung, jedoch auch diese ermöglicht
eine Verminderung der Menge von viskositätsmodifizierenden Polymeren um ein Drittel
bei der SAE Stufe 15W-50 im Vergleich zu der Menge, die bei dem DD-Referenz Zusatzstoff
Komad-301 verwendet wurde. Bei der SAE Stufe 10W-40 ist die Verminderung des Polymergehaltes,
d.h. die Einsparung etwa 25 %, und bei der Stufe 5W-50 etwa 15 %.
[0068] Die Zusatzstoffkomposition PIBPSI-2, welche eine höhere viskositätsmodifizierende
Wirkung zeigt, ermöglicht in den Kompositionen K-4 und K-6 bei einer zur API Stufe
SG benötigten DD-Konzentration die Ersetzung der gesamten Menge von viskositätsmodifizierenden
Polymeren für die SAE Stufen 15W-40 und 10W-40, in der Komposition der Stufe 5W-50
war durch ihre Anwendung nur eine Drittelmenge an viskositätsmodifizierenden Polymeren
im Vergleich zu der DD-Referenzkomposition erforderlich. Wie es aus den Kalt- und
Warmviskositäten, die viskositätsstufenweise nahezu gleich sind, und aus den ähnlichen
Viskositäten der Grundöle hervorgeht, erhöhen die im erfindungsgemäßen Zusatzstoffpaket
verwendeten DD-Zusatzstoffe als viskositätsmodifizierende Polymere die Kaltviskosität
der Öle nicht mehr, als die üblichen Polymere.

Scherstabilität
[0069] Nach den in Tabelle 9 gezeigten Angaben der Scherstabilität geht hervor, daß die
Bosch-Injektorscherstabilität (ASTM D3934) der Motorölkompositionen K-7, K-13 und
K-14, die teilweise oder ganz Succinimide als viskositätsmodifizierenden Zusatzstoff
enthalten, der Scherstabilität der Motorölkomposition K-12, die Referenz-Succinimid
(Komad-301) und V.I.I.-1 auf Polymethacrylat-Basis enthält, ähnlich ist.
Tabelle 9
Scherstabilität der erfindungsgemäßen Ölkompositionen |
Komposition |
K-7 |
K-12 |
K-13 |
K-14 |
SAE Stufe |
10W-40 |
5W-50 |
5W-50 |
5W-50 |
Verwendete V.I.I. Gew.% |
|
|
|
|
P.P.D. |
0,2 |
- |
- |
- |
V.I.I-1 |
- |
11,0 |
9,5 |
3,6 |
Verwendetes Dispergens, Gew. % |
|
|
|
|
Komad-301 |
- |
7,2 |
- |
- |
PIBPSI-1 |
- |
- |
7,2 |
- |
PIBPSI-2 |
12,0 |
- |
- |
12,0 |
Merkmale |
|
|
|
|
Kinem.Visk 100 °C, mm2/s |
14,95 |
18,53 |
18,69 |
17,94 |
40 °C, mm2/s |
97,2 |
94,7 |
95,7 |
102,4 |
Viskositätsindex |
161 |
217 |
217 |
194 |
CCS-15 °C, mPas |
3100 |
|
|
|
CCS-25 °C, mPas |
|
3410 |
3310 |
3260 |
Bosch-Scherung |
|
|
|
|
K.V./100 °C, 30 Zyklen, mm2/s |
12,09 |
13,99 |
14,77 |
14,43 |
S.S.I., % |
31 |
37 |
31 |
30 |
V.I. 30 Zyklen |
150 |
|
|
|
K.V./100 °C 250 Zyklen, mm2/s |
11,70 |
13,38 |
14,21 |
14,01 |
S.S.I., % |
36 |
41 |
35 |
31 |
V.I. 250 Zyklen |
148 |
|
|
|
Viskosität des Grundöls bei 100 °C, mm2/s |
5,8 |
6,1 |
6,0 |
6,1 |
Detergierend-dispergierende Wirkung, Leistung auf Bremsprüfstand
[0070] Die Untersuchungen am Bremsprüfstand, als ein entscheidendes Merkmal zur Qualifizierung
von Motorölkompositionen, wurden in Tabelle 10 zusammengefaßt. Die Ölkompositionen
K-2 und K-3 wurden auf Bremsprüfständen Petter W-1, M 102 E, Sequence IIIE und PV
1431 getestet. Die Motorschlammwertzahlen der Prüfungen am Bremsprüfstand M 102 E
und Sequence IIIE zeigen eine hervorragende, dispergierende Wirkung, und die Wertzahlen
der Kolbenreinheit am Bremsprüfstand Sequence IIIE und PV 1431 weisen eine entsprechende
detergierende Wirkung der in den Ölkompositionen verwendeten Zusatzstoffe nach. Die
vorteilhafte Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Kompositionen wurde weiterhin durch
die am Bremsprüfstand Petter M 102 E und insbesondere am Bremsprüfstand Sequeence
IIIE gemessenen guten Abriebeigenschaften und durch die am Bremsprüfstand Petter W-1
gemessene sehr kleine Lagerabnutzung belegt.
Tabelle 10
Bremsprüfstandtestung der PIBPSI-1 polyfunktionale, aschenfreie DD - Zusatzstoffkomposition
enthaltenden Komposition |
|
|
|
CCMC G4/PD-2 Grenzwerte |
Komposition |
K-2 |
K-3 |
|
SAE Stufe |
15W-40 |
15W-40 |
|
Zusatzstoffgehalt, Gew.% |
|
|
|
P.P.D. |
0,2 |
- |
|
V.I.I. -1 |
- |
1,0 |
|
V.I.I. -2 |
6,0 |
5,2 |
|
ZDDP |
1,3 |
1,3 |
|
AO |
- |
0,2 |
|
PIBPSI-1 |
7,2 |
7,2 |
|
Merkmale |
|
|
|
1. Petter W-1 |
|
|
|
Lagerabnutzung, mg |
4,7 |
|
max. 25 |
2. M 102 E |
|
|
|
Durchschnittsmotorschlamm |
9,4 |
|
min. 8,5 |
Ringfestlauf |
ASF=16 |
|
ASF= max.30 |
Kolbenbelagerung |
|
|
|
Nut 1 |
30,0 |
|
max. 30 |
Nut 2 |
19,1 |
|
max. 25,9 |
Nockenabnutzung Durchschnitt, µm |
3,0 |
|
max. 5,7 |
Stoßfußabnutzung, Durchschnitt, µm |
1,9 |
|
max. 3,1 |
3. Sequence IIIE |
|
|
|
40 °C Viskositätserhöhung, % |
|
38 |
max. 300 |
Kolbenverlackung |
|
9,38 |
min. 8,9 |
Ringzonenverlackung |
|
7,40 |
min. 3,5 |
Schlammwertzahl |
|
9,57 |
min. 9,2 |
Ring- und Ventilhebelfestlauf |
|
kein |
kein |
Nocken- und Stoßfußabnutzung, Durchschnitt, µm |
|
3,7 |
max. 30 |
max., µm |
|
11,0 |
max. 60 |
4. W 1,6; TC Bremsprüfstand (PV 1431) |
|
|
|
Ringfestlauf |
|
kein (ASF=0) |
kein (ASF=0) |
Kolbenreinheit |
|
70 |
min. 69,4 |
Beispiel 4
[0071] Die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Zusatzstoffpaketkonzentrates und der aus
diesen verdünnten Motorölkomposition werden in Tabelle 11 gezeigt.
Tabelle 11
Zusatzstoffpaketkonzentrat und der daraus verdünnten Motorölkomposition (Gew.%) |
Zusammensetzung |
P-1 |
P-2 |
P-3 |
P-4 |
M-1 |
M-2 |
Komponente "A" |
|
|
|
|
10,4 |
7,2 |
Komad-301 |
- |
11,4 |
6,1 |
- |
|
|
PIBPSI-1 |
15,6 |
- |
33,0 |
7,8 |
|
|
PIBPSI-2 |
52 |
57,0 |
- |
26,0 |
|
|
Komponente "B" |
|
|
|
|
5,0 |
5,0 |
P.P.D. (PMD) |
1,3 |
1,3 |
1,0 |
0,7 |
|
|
ZDDP |
8,4 |
8,2 |
6,6 |
4,2 |
|
|
DET |
22,7 |
22,1 |
17,8 |
11,3 |
|
|
Komponente "C" |
|
|
|
|
|
6,5 |
V.I.I.-3 (PIP) |
|
|
35,5 |
|
|
|
Grundöl SN-150 |
|
|
|
50,0 |
|
|
Grundölmischung 15W-40 |
|
|
|
|
84,6 |
81,3 |
1. Zusatzstoffhaltige Mehrbereichsmotorölkomposition, welche aus für Motoröl geeignetem
Grundöl und Zusatzstoffen besteht, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 1,5-55 Gew.%
an einem Zusatzstoffpaket, das jeweils aus einem oder mehreren Zusatzstoffen bestehende
Komponenten "A", "B" und gegebenenfalls "C" enthält, wobei die einzelnen Komponenten
eine folgende Zusammensetzung aufweisen:
Komponente "A"
- 10-100 Gew.% polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoff-Komposition
oder deren ölige Lösung, wobei die polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend
wirkende Zusatzstoffkomposition solche, gleiche oder verschiedene numerische Durchschnittsmolgewichte
aufweisende Polymerkomponenten enthält, welche durch Umsetzung eines Polyolefin-Derivats,
bevorzugt PIB-Derivats, welches mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren und/oder Dicarbonsäureanhydrid
und mit einem oder mehreren nichtsäureartigen Comonomeren mit ethylenischer Doppelbindung
geimpft ist, und ein numerisches Durchschnittsmolgewicht von mindestens 800 hat, mit
einer Amino- und/oder Imino- und /oder Hydroxygruppe enthaltenden Verbindung hergestellt
wurden, und in den Polymerkomponenten die Polyolefinkette durchschnittlich 1,6-20
Säurederivate trägt, und die Menge der Moleküle mit mehr als einem Säurederivat mindestens
25 Gew.% beträgt, wobei das Derivat ein Imid- und/oder Amid- und/oder Esteramid-Derivat
sein kann, und
- 0-90 Gew.% übliches Alkenylbernsteinsäure-Derivat, wie Imid- und/oder Ester- und
/oder Esteramid-Derivat;
Komponente "B"
- ein oder mehrere übliche Zusatzstoffe, wie detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffe
mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt, Antioxydanten, reibungsvermindernde
Stoffe, Abriebinhibitoren, Korrosionsinhibitoren, Schaumbekämpfungsmittel und fließpunktvermindernde
Stoffe;
Komponente "C"
- ein oder mehrere übliche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Polymere; wobei
das Gewichtsverhältnis der Komponenten "A" "B" und "C" 15-85:15-85:0-70 beträgt.
2. Motorölkomposition nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Komponente
"A" an solchen Polymerkomponenten, welche mit Maleinsäureanhydrid geimpft sind.
3. Motorölkomposition nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Komponente
"A" an solchen Polymerkomponenten, welche durch Umsetzung von Polyisobutylen mit einem
numerischen Durchschnittsmolgewicht von 1300-30.000 als Polyolefin hergestellt wurden.
4. Motorölkomposition nach einem der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "A" an mindestens zwei solchen Polymerkomponenten, welche verschiedene
- ein niedrigeres (MnI) und ein höheres (MnII) - numerische Durchschnittsmolgewicht haben, wobei das numerische Durchschnittsmolgewicht
der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht kleiner
ist, als das Sechsfache des Durchschnittsmolgewichts des Ausgangspolyolefins, das
Verhältnis der Durchschnittsmolgewichte der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen
Durchschnittsmolgewicht zu der Polymerkomponente mit höherem numerischen Durchschnittsmolgewicht
3-50:1, bevorzugt 10-20:1 beträgt, und das Gewichtsverhältnis der Polymerkomponente
mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht zu der Komponente mit höherem
numerischen Durchschnittsmolgewicht 0,01-5:1 beträgt.
5. Motorölkomposition nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "B" an organischen Kalcium- oder Magnesiumsalzen, wie -sulfonaten,
-phenaten, -salizylaten oder deren Mischung als detergierenddispergierend wirkender
Zusatzstoff mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt.
6. Motorölkomposition nach einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von 0,6-26 Gew.% der Komponente "A", 0,3-18,6 Gew.% der Komponente "B" und 0-25 Gew.%
der Komponente "C".
7. Schmierölkomposition, welche aus für Schmieröle geeignetem Grundöl und Zusatzstoffen
besteht, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 1,5-55 Gew.% an einem Zusatzstoffpaket,
das jeweils aus einem oder mehreren Zusatzstoffen bestehende Komponenten "A", "B"
und gegebenenfalls "C" enthält, wobei die Komponenten eine folgende Zusammensetzung
aufweisen:
Komponente "A"
- 10-100 Gew.% polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffkomposition
oder deren ölige Lösung, wobei die polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend
wirkende Zusatzstoffkomposition solche gleiche oder verschiedene numerische Durchschnittsmolgewichte
aufweisende Polymerkomponenten enthält, welche durch Umsetzung eines Polyolefin-Derivats,
bevorzugt PIB-Derivats, welches mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren und/oder Dicarbonsäureanhydrid
und mit einem oder mehreren nichtsäureartigen Comonomeren mit ethylenischer Doppelbindung
geimpft ist, und ein numerisches Durchschnittsmolgewicht von mindestens 800 hat, mit
einer Amino- und/oder Imino- und /oder Hydroxygruppe enthaltenden Verbindung hergestellt
wurden, und in den Polymerkomponenten die Polyolefinkette durchschnittlich 1,6-20
Säurederivate trägt, und die Menge der Moleküle mit mehr als einem Säurederivat mindestens
25 Gew.% beträgt, wobei das Derivat ein Imid- und/oder Amid- und/oder Esteramid-Derivat
sein kann, und
- 0-90 Gew.% übliches Alkenylbernsteinsäure-Derivat, wie Imid- und/oder Ester- und
/oder Esteramid-Derivat;
Komponente "B"
- ein oder mehrere übliche Zusatzstoffe, wie detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffe
mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt, Antioxydanten, reibungsvermindernde
Stoffe, Abriebinhibitoren, Korrosionsinhibitoren, Schaumbekämpfungsmittel und fließpunktvermindernde
Stoffe;
Komponente "C"
- ein oder mehrere übliche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Polymere; wobei
das Gewichtsverhältnis der Komponenten "A" "B" und "C" 15-85:15-85:0-70 beträgt.
8. Schmierölkomposition nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Komponente
"A" an solchen Polymerkomponenten, welche mit Maleinsäureanhydrid geimpft sind.
9. Schmierölkomposition nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt der
Komponente "A" an solchen Polymerkomponenten, welche durch Umsetzung von Polyisobutylen
mit einem numerischen Durchschnittsmolgewicht von 1300-30.000 als Polyolefin hergestellt
wurden.
10. Schmierölkomposition nach einem der Ansprüche 7-9, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "A" an mindestens zwei Polymerkomponenten, welche verschiedene - ein
niedrigeres (MnI) und ein höheres (MnII) - numerische Durchschnittsmolgewicht haben, wobei das numerische Durchschnittsmolgewicht
der Polymerkomponent mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht kleiner ist,
als das Sechsfache des Durchschnittsmolgewichts des Ausgangspolyolefins, das Verhältnis
der Durchschnittsmolgewichte der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht
zu der Polymerkomponente mit höherem numerischen Durchschnittsmolgewicht 3-50:1, bevorzugt
10-20:1 beträgt, und das Gewichtsverhältnis der Polymerkomponente mit niedrigerem
numerischen Durchschnittsmolgewicht zu der Komponente mit höherem numerischen Durchschnittsmolgewicht
0,01-5:1 beträgt.
11. Schmierölkomposition nach einem der Ansprüche 7-10, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "B" an organischen Kalcium- oder Magnesiumsalzen, wie -sulfonaten,
-phenaten, -salizylaten oder deren Mischung als detergierend-dispergierend wirkender
Zusatzstoff mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt.
12. Schmierölkomposition nach einem der Ansprüche 7-11, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von 0,6-26 Gew.% der Komponente "A", 0,3-18,6 Gew.% der Komponente "B" und 0-25 Gew.%
der Komponente "C".
13. Zusatzstoffpaket, das für Schmierölkompositionen, bevorzugt für Motorölkompositionen
geeignet ist, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 15-100 Gew.% an Komponenten "A",
"B" und gegebenenfalls "C", welche jeweils aus einem oder mehreren Zusatzstoffen bestehen,
und von 0-85 Gew.% an Verdünnungsmittel, wobei die Komponenten eine folgende Zusammensetzung
aufweisen:
Komponente "A"
- 10-100 Gew.% polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoff-Komposition
oder deren ölige Lösung, wobei die polyfunktionale, aschefreie, detergierend-dispergierend
wirkende Zusatzstoff-Komposition solche, gleiche oder verschiedene numerische Durchschnittsmolgewichte
aufweisende Polymerkomponenten enthält, welche durch Umsetzung eines Polyolefin-Derivats,
bevorzugt PIB-Derivats, welches mit einer oder mehreren Dicarbonsäuren und/oder Dicarbonsäureanhydrid
und mit einem oder mehreren nichtsäureartigen Comonomeren mit ethylenischer Doppelbindung
geimpft ist, und ein numerisches Durchschnittsmolgewicht von mindestens 800 hat, mit
einer Amino- und/oder Imino- und /oder Hydroxygruppe enthaltenden Verbindung hergestellt
wurden, und in den Polymerkomponenten die Polyolefinkette durchschnittlich 1,6-20
Säurederivate trägt, und die Menge der Moleküle mit mehr als einem Säurederivat mindestens
25 Gew.% beträgt, wobei das Derivat ein Imid- und/oder Amid- und/oder Esteramid-Derivat
sein kann, und
- 0-90 Gew.% übliches Alkenylbernsteinsäure-Derivat, wie Imid- und/oder Ester- und
/oder Esteramid-Derivat;
Komponente "B"
- ein oder mehrere übliche Zusatzstoffe, wie detergierend-dispergierend wirkende Zusatzstoffe
mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt, Antioxydanten, reibungsvermindernde
Stoffe, Abriebinhibitoren, Korrosionsinhibitoren, Schaumbekämpfungsmittel und fließpunktvermindernde
Stoffe;
Komponente "C"
- ein oder mehrere übliche viskositäts- und viskositätsindexerhöhende Polymere; wobei
das Gewichtsverhältnis der Komponenten "A" "B" und "C" 15-85:15-85:0-70 beträgt.
14. Zusatzstoffpaket nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Komponent
"A" an solchen Polymerkomponenten, welche mit Maleinsäureanhydrid geimpft sind.
15. Zusatzstoffpaket nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch einen Gehalt der Komponente
"A" an solchen Polymerkomponenten, welche durch Umsetzung von Polyisobutylen mit einem
numerischen Durchschnittsmolgewicht von 1300-30.000 als Polyolefin hergestellt wurden.
16. Zusatzstoffpaket nach einem der Ansprüche 13-15, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "A" an mindestens zwei solchen Polymerkomponenten, welche verschiedene
- ein niedrigeres (MnI) und ein höheres (MnII) - numerische Durchschnittsmolgewicht haben, wobei das numerische Durchschnittsmolgewicht
der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht kleiner
ist, als das Sechsfache des Durchschnittsmolgewichts des Ausgangspolyolefins, das
Verhältnis der Durchschnittsmolgewichte der Polymerkomponente mit niedrigerem numerischen
Durchschnittsmolgewicht zu der Polymerkomponente mit höherem numerischen Durchschnittsmolgewicht
3-50:1, bevorzugt 10-20:1 beträgt, und das Gewichtsverhältnis der Polymerkomponente
mit niedrigerem numerischen Durchschnittsmolgewicht zu der Komponente mit höherem
numerischen Durchschnittsmolgewicht 0,01-5:1 beträgt.
17. Zusatzstoffpaket nach einem der Ansprüche 13-16, gekennzeichnet durch einen Gehalt
der Komponente "B" an organischen Kalcium- oder Magnesiumsalzen, wie -sulfonaten,
-phenaten, -salizylaten oder deren Mischung als detergierend-dispergierend wirkender
Zusatzstoff mit verschiedener Basiszahl und verschiedenem Metallgehalt.
18. Zusatzstoffpaket nach einem der Ansprüche 13-17, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von 0,6-26 Gew.% der Komponente "A", 0,3-18,6 Gew.% der Komponente "B" und 0-25 Gew.%
der Komponente "C".