[0001] Die Erfindung betrifft ein gestanztes Strickwerkzeug, beispielsweise eine Haken-
oder Zungennadel, doch sind unter den infrage kommenden Strickwerkzeugen auch Schiebernadeln,
Nadeln ohne Zunge, beispielsweise Plüschhaken zur Herstellung von Plüschware, Platinen,
Nadeln ohne Fuß und dergleichen zu verstehen.
[0002] Diese Strickwerkzeuge weisen jeweils einen Schaft auf, mit dem sie in einer zugeordneten
Führungsnut eines Nadelträgers, beispielsweise eines Nadelbettes, einer Rippscheibe
oder eines Nadelzylinders etc. hin und her verschieblich geführt sind. Da der Nadelschaft
bei dieser hin und hergehenden Bewegung, abhängig von den Betriebsbedingungen mit
einer bestimmten Kraft gegen den Boden und gegen zumindest eine Seitenwand der Führungsnut
angedrückt wird, tritt im Betrieb eine erhebliche Reibung zwischen dem Nadelschaft
und den mit diesem im Eingriff stehenden Wandbereichen der Führungsnut auf, die nicht
nur zu einer Erwärmung, sondern auch zu einer Erhöhung des Bewegungswiderstandes führt.
Die Strickwerkzeuge müssen deshalb geschmiert werden, wozu in der Regel dünnflüssiges
Öl verwendet wird, das nebel- oder tropfenförmig an diskreten Schmierstellen in die
Führungsnut eingebracht wird. Insbesondere bei schnell laufenden Strickmaschinen sind
die so erzielbaren Schmierungsverhältnisse aber häufig nicht ausreichend, so daß u.
a. eine unzulässige Erwärmung der Maschine und der Strickwerkzeuge und gegebenenfalls
sogar eine unerwünschte Beeinträchtigung der Lebensdauer der Strickwerkzeuge und der
Nadelbetten etc. zu befürchten sind.
[0003] Zur Abhilfe findet sich in der JP-A-5-195394 der Vorschlag, bei einer Zungennadel,
deren Schaft eine aus zwei von der Nadelschaftoberkante zur Nadelschaftunterkante
durchgehenden, vertikalen Führungsstücken und einem diese miteinander verbindenden
schmalen Steg bestehende Brücke aufweist, zwischen dieser Brücke und dem Fuß eine
Vertiefung im Nadelschaft vorzusehen. Diese Vertiefung ist durch die Vorderkante des
Fußes, einen schmalen Verbindungssteg längs der Nadelschaftunterkante und ein anschließendes
Führungsstück der Brücke begrenzt. Die zur Nadelschaftoberkante offene Vertiefung
wird im Betrieb über eine Ölzuführeinrichtung mit Schmieröl gefüllt gehalten, das
dann bei der Hin- und Herbewegung des Nadelschaftes über die von der Vertiefung überstrichenen
Bereiche der Führungsnutenwandung verteilt aufgetragen werden soll. In der Praxis
hat sich aber gezeigt, daß insbesondere bei eng tolerierten Führungsnuten, das in
die Vertiefung eingebrachte Schmieröl bei der Bewegung des Nadelschaftes wie in einem
Zylinder komprimiert wird. Dadurch entsteht eine erhöhte Flüssigkeitsreibung, die
eine beträchtliche Erwärmung der Nadel und des Nadelbettes zur Folge hat.
[0004] Man hat auch schon, wie aus der US-A-4 625 527 bekannt, insbesondere bei Zungennadeln
deren Schaft mit wenigstens einer Brücke in der vorerwähnten Art ausgebildet, das
heisst etwa mäanderförmig gestaltet ist, den Nadelschaft auf wenigstens einer Breitseite
mit einer über die Schaftlänge durchgehenden, zur Nadelschaftober- und unterkante
parallelen Längsnut versehen. Diese Längsnut, von der gegebenenfalls jeweils eine
auf jeder Breitseite vorhanden sein kann, soll ebenfalls zu einer Verbesserung der
Schmierölverteilung und - rückhaltung in der Führungsnut beitragen. Die Wirkung einer
solchen Längsnut in diesem Sinne ist aber beschränkt, weil die durch die Längsnut
erzielte Ölverteilung keine ausreichende Schmierwirkung ergibt. Abgesehen davon hat
die Längsnut insbesondere den Sinn, das Gewicht und damit die träge Masse des Nadelschaftes
zu verringern, um auf diese Weise dem Auftreten von Hakenbrüchen entgegen zu wirken,
die von den beim Auftreffen des Nadelfußes auf die Schloßteile entstehenden Stoßwellen
in der Nadel herrühren. Einem ähnlichen Ziel dient auch eine aus der US-A-4 036 036
bekannte Maßnahme, die darin besteht, in dem Nadelschaft wenigstens eine durchgehende
Öffnung vorzusehen, die so angeordnet ist, daß sie sich nicht bis zur Ober- oder Unterkante
des Nadelschaftes erstreckt und deren Aufgabe darin gesehen wird, im Betrieb auftretende
Stoßbelastungen in ihren Auswirkungen abzudämpfen.
[0005] Um den bei einer in einer Rundstrickmaschine arbeitenden Nadel auftretenden, von
der trägen Nadelmasse und/oder von den von dem verarbeiteten Faden auf die Nadel ausgeübten
Kräften mitverursachten Stoßbeanspruchungen der Nadel entgegen zu treten, ist es schließlich
aus der US-A-3 949 572 bekannt, die an den Nadelschaft seitlich angrenzenden Seitenwände
der Führungsnut in dem Fußbereich der Nadel jeweils mit einer Ausnehmung zu versehen,
die ein vergrößertes Spiel zwischen dem Nadelschaft und dem Fuß auf der einen Seite
sowie der jeweils gegenüber liegenden Seitenwand der Führungsnut auf der anderen Seite
ergibt. Dadurch, daß in dem ganzen Fußbereich der Nadel, in dem die von dem Einleiten
der Antriebskräfte in den Fuß herrührenden seitlichen Andrückkräfte mit denen der
Nadelschaft an die zugeordnete Seitenwand der Führungsnut angepresst wird, ihren Höchstwert
erreichen, großflächig keine Berührung zwischen dem Nadelschaft und Seitenwand der
Führungsnut stattfindet, soll der an der Nadel bzw. der Seitenwand der Führungsnut
auftretende Verschleiß reduziert werden. Um diese Wirkung erzielen zu können, müssen
mit Rücksicht auf den Hubweg der Nadel in den Seitenwänden der Führungsnuten verhältnismäßig
lange Ausnehmungen vorgesehen werden, während bei der anderen Alternative der Nadelschaft
einschliesslich des Fußes in seiner Dicke in einem verhältnismäßig langen durchgehenden
Bereich reduziert wird, der einen beträchtlichen Teil des als Vollschaft ausgebildeten
Nadelschaftes vor und hinter dem Fuß umfasst. Wird aber die Dicke des Fußes reduziert,
so leidet darunter die Stabilität des Fußes, während gleichzeitig die an diesem auftretende
Flächenbelastung an den Eingriffskanten mit den Schloßteilen zunimmt. Die Frage der
Schmierung der Nadel im Führungskanal ist in dieser Druckschrift nicht angesprochen.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Strickwerkzeug zu schaffen, das sich durch einen gegenüber vergleichbaren herkömmlichen
Strickwerkzeugen deutlich verminderten Bewegungswiderstand bei seiner Bewegung in
dem zugeordneten Führungskanal eines Trägers auszeichnet und damit dazu beiträgt,
die beim Betrieb einer mit solchen Strickwerkzeugen ausgerüsteten Strickmaschine auftretende
Erwärmung sowie die erforderliche Antriebsleistung zu reduzieren, während gleichzeitig
die Lebensdauer des Strickwerkzeuges und der mit diesem in Eingriff stehenden Teile
der Führungsnut bzw. des Führungskanales verlängert wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe weist das gestanzte Strickwerkzeug gemäß der Erfindung
die Merkmale des Patenstanpruchs 1 und/oder des Patentanspruchs 2 auf.
[0008] Bei dem neuen Strickwerkzeug ist der Schaft auf wenigstens einer seiner beiden Breitseiten
mit Schmiermittelverteilermitteln versehen, die zumindest einen Bereich verminderter
Schaftdicke aufweisen. Dieser Bereich verminderter Schaftdicke kann in Gestalt einer
quer zu der Schaftlängsrichtung verlaufenden Anschrägung und/oder Aussparung ausgebildet
sein, die von einem Bereich im Abstand von der Schaftoberkante ausgehend, sich bis
zu oder nahezu bis zu der Schaftunterkante erstreckt. Alternativ oder - an dem gleichen
Strickwerkzeug - zusätzlich kann eine Bereich verminderter Schaftdicke in Gestalt
einer quer zu der Schaftlängsrichtung verlaufenden, sich nahezu oder bis zu der Schaftunterkante
erstreckenden Vertiefung vorgesehen sein, die eine im wesentlichen keil- oder wannenförmige
Querschnittsgestalt aufweist, d.h. im wesentlichen kerben- oder rinnenförmig ausgebildet
ist.
[0009] Der von einem Bereich im Abstand von der Schaftoberkante ausgehende, sich nahezu
oder bis zur Schaftunterkante erstrekkende Bereich verminderter Schaftdicke bildet
eine Schmiermittelauffang- oder sammeltasche, von der aus bei der Hin-und Herbewegung
des Strickwerkzeuges Schmiermittel gleichmäßig über den Boden und die angrenzende
Seitenwand des Führungskanales verteilt aufgetragen wird. Bei einem Strickwerkzeug
mit einem an der Oberkante des Schaftes angeordneten Fuß, beispielsweise bei einer
Haken- oder Zungennadel, ist der Bereich verminderter Schaftdicke zweckmäßigerweise
unterhalb des die gleiche Dicke wie der Schaft aufweisenden Fußes angeordnet. Dadurch
wird die Schmierung gerade in dem Bereich unterhalb des Fußes in dem der Schaft mit
der größten Druckkraft gegen die benachbarte Seitenwand des Führungskanales angepresst
wird, unterstützt und verbessert, während gleichzeitig eine Verringerung der Dicke
des Fußes und damit eine Beeinträchtigung dessen Verschleißfestigkeit verhindert werden.
[0010] Zusätzlich können vor und hinter dem Fuß in dem Schaft quer zu der Schaftlängsrichtung
verlaufende, eine im wesentlichen keil- oder wannenförmige Querschnittsgestalt aufweisende,
kerben- oder rinnenförmige Vertiefungen vorgesehen sein, die den Schmiermittelabfluß
aus dem Bereich unterhalb des Fußes wirkungsvoll reduzieren. Dies ist von erheblicher
Bedeutung beispielsweise bei Zylindernadeln von Rundstrickmaschinen, bei denen wegen
ihrer vertikalen Einbaulage das in die Führungskanäle eingebrachte Schmiermittel unter
Schwerkkraftwirkung die Tendenz hat nach unten zu strömen, mit der Folge, daß an den
höchstbelasteten Stellen die Schmiermittelversorgung ohne zusätzliche Maßnahmen unzureichend
werden kann.
[0011] Angrenzend an eine der erwähnten Vertiefungen kann der Schaft einen Bereich vergrößerter
Schaftdicke aufweisen, womit eine erhabene Dichtlippe auf der entsprechenden Seite
der Vertiefung entsteht, die die Abdichtwirkung an der so gebildeten Schmiermittelsammeltasche
gegenüber der zugeordneten Seitenwand des Führungskanals verbessert.
[0012] Zusätzlich zu dieser verbesserten Schmiermittelhaltung in der Führungsnut sowie längs
des Schaftes bewirken die Bereiche verminderter Schaftdicke an der jeweiligen Breitseite
des Schaftes eine entsprechende Verkleinerung der Berührungsfläche mit der zugewandten
Seitenwand der Führungsnut. Zusammen mit der verbesserten Schmierung ergibt sich dadurch
eine beträchtliche Verringerung der Reibung zwischen dem Strickwerkzeug und den mit
diesen zusammenwirkenden Wandungen des zugeordneten Führungskanals bzw. der zugeordneten
Führungsnut, mit der Folge, daß der von der Antriebseinrichtung zu überwindende Schiebewiderstand
der Strickwerkzeuge wesentlich reduziert wird. Die verbesserten Schmierungsverhältnisse
führen außerdem zu einer Verlängerung der Lebensdauer sowohl des Strickwerkzeuges
selbst als auch der diesem zugeordneten Führungselemente.
[0013] Weitere vorteilhafte Verbesserungen und Ausgestaltungen der neuen Strickwerkzeuge
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeipiele des Gegenstands der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein Strickwerkzeug gemäß der Erfindung in Form einer Zungennadel in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- die Zungennadel nach Figur 1, in der anderen Seitenansicht,
- Figur 3
- die Zungennadel nach Figur 1, geschnitten längs der Linie III - III der Figur 1, in
vergrößertem Maßstab,
- Figur 4
- die Zungennadel nach Figur 1, geschnitten längs der Linie III - III der Figur 1, in
einer abgewandelten Ausführungsform und in einer Darstellung entsprechend Figur 3,
- Figur 5
- ein Strickwerkzeug gemäß der Erfindung in Gestalt einer Zungennadel anderer Ausführungsform,
in einer Seitenansicht,
- Figur 6
- die Zungennadel nach Figur 5, in der Draufsicht,
- Figur 7
- die Zungennadel nach Figur 5, geschnitten längs der Linie VII - VII der Figur 5, in
einem anderen Maßstab und in einer Teildarstellung,
- Figur 8
- die Zungennadel nach Figur 5, geschnitten längs der Linie VIII - VIII der Figur 5,
in einem anderen Maßstab,
- Figur 9
- einen Ausschnitt des Fußbereiches der Zungennadel nach Figur 5 in einer abgewandelten
Ausführungsform und in einer Seitenansicht entsprechend Figur 5,
- Figur 10
- einen Ausschnitt an der Stelle "X" aus der Zungennadel nach Figur 6, in einer vergrößerten
Draufsicht, unter Veranschaulichung einer kerbenförmigen Vertiefung,
- Figur 11
- einen Ausschnitt an der Stelle "Y" aus der Zungennadel nach Figur 6, in einer vergrößerten
Draufsicht, unter Veranschaulichung einer rinnenförmigen Vertiefung,
- Figur 12
- ein Strickwerkzeug gemäß der Erfindung in der Ausführung als Zungennadel einer weiteren
Ausführungsform, in einer Seitenansicht,
- Figur 13
- die Zungennadel nach Figur 12, in einer Draufsicht und,
- Figur 14
- einen Ausschnitt an der Stelle "X" der Zungennadel nach Figur 13, in einer vergrößerten
Schnittdarstellung entsprechend der Linie XIV - XIV der Figur 13, unter Veranschaulichung
geometrischen Einzelheiten einer kerbenförmigen Vertiefung,
[0015] Die in den Figuren 1, 5 und 12, jeweils als Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße
Strickwerkzeuge dargestellten Zungennadeln wurden bei der Herstellung aus Bandstahl
ausgestanzt. Sie weisen jeweils einen Nadelschaft 1 rechteckiger Querschnittsgestalt
auf, dessen beide Breitseiten in den Figuren 3, 4 bei 2 und 3 angedeutet sind und
dessen Ober- und Unterkante mit 4 bzw. 5 bezeichnet sind. An der Oberkante 4 des Schaftes
1 ist ein Nadelfuß 6 vorgesehen. Vor dem Nadelfuß 6 schliesst sich an den Schaft 1
über eine Kehle 7 ein Nadelhaken 8 an, der in bekannter Weise mit einer bei 9 angedeuteten,
schwenkbar gelagerten Nadelzunge zusammenwirkt. Wie aus den Figuren 1, 2, 5 und 12
zu entnehmen, ist der Schaft 1 bei allen dargestellten Ausführungsformen zumindest
abschnittsweise mit einer Anzahl Brücken ausgebildet, von denen jede aus zwei vertikalen
von der Schaftoberkante 4 zur Schaftunterkante 5 durchgehenden, vertikalen Führungsstücken
gebildet ist, die durch einen schmalen Steg 11 miteinander verbunden sind, der parallel
zu der Schaftober- oder Unterkante verläuft. Im Bereich dieser Brücken weist der Schaft
1 somit eine mäanderförmige Gestalt auf. Bei den Ausführungsformen nach den Figuren
1, 2 und 5, 6 ist der Nadelfuß 6 außerdem durch ein ähnliches, allerdings breiteres
Führungsstück 12 unterbaut, das bis zu der Höhe der Nadelschaftunterkante 5, das heisst
zum Nadelrücken reicht.
[0016] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 12, 13 ist der Schaft 1 im Bereiche des
Fußes 6 als Vollschaft ausgebildet wobei sich der Vollschaftabschnitt 14 über eine
etwa gleich große Länge vor und hinter dem Nadelfuß 6 erstreckt und die volle Nadelschafthöhe
aufweist.
[0017] Bei den beschriebenen Zungennadeln ist der Schaft 1 auf zumindest einer seiner Breitseiten
2,3 mit Schmiermittelverteilermitteln versehen, die die Aufgabe haben, die bei der
Bewegung der Zungennadel in dem nicht weiter dargestellten Führungskanal des Nadelbettes
auftretende Reibung zwischen den Kanalwandungen und dem Nadelschaft 1 zu verringern
und die Schmierungsverhältnisse für die Zungennadel in dem Nadelkanal zu verbessern.
Dadurch ergeben sich insgesamt im Betrieb eine verminderte Wärmeentwicklung in der
Strickmaschine und eine verlängerte Lebensdauer der Zungennadeln. Diese Schmiermittelverteilermittel
weisen jeweils zumindest einen Bereich verminderter Schaftdicke an einer der beiden
Breitseiten 2, 3 auf, der die Schmiermittelhaltung und- verteilung fördert und gleichzeitig
auch die wirksame Kontaktfläche mit der zugeordneten Fürungskanalseitenfläche und
damit den im Betrieb auftretenden Bewegungswiderstand für die Zungennadel herabsetzt.
[0018] Bei den beiden Ausführungsformen nach den Figuren 1, 2 bzw. 5, 6 ist ein solcher
Bereich verminderter Schaftdicke jeweils unterhalb des die gleiche Dicke wie der Schaft
1 aufweisenden Nadelfußes 6 angeordnet. Dazu ist bei der ersten Ausführungsform nach
den Figuren 1, 2 der Schaft 1 im Bereich des den Nadelfuß 6 unterbauenden Führungsstückes
12, auf der in Figur 1 dem Betrachter zugewandten Breitseite 2, mit einer Aussparung
15 in Gestalt einer über die Länge des Führungsstückes 12 durchgehenden Abflachung
versehen, die von einer die Unterkante 16 des an den Nadelfuß 6 beidseitig anschließenden
Steges 11 verlängernden Linie 17 bis zur Nadelschaftunterkante 5 durchgehend sich
erstreckt. Über die Fläche der Aussparung 15 weist der Nadelschaft eine gleichbleibende
verminderte Dicke auf, die etwa zwischen 10% - 50% der normalen Nadelschaftdicke liegt.
Alternativ könnte der Bereich verminderter Schaftdicke bei 15 auch durch eine Anschrägung
gebildet sein, die, ausgehend von der Line 17 in Figur 1, sich zu der Nadelschaftunterkante
5 erstreckt derart, daß der Nadelschaft in dem mit 15 bezeichneten Bereich eine im
wesentlichen keilförmige Querschnittsgestalt aufweist, wie dies für die noch zu erläuternde
Ausführungsform nach den Figuren 5, 6 in Figur 7 im Prinzip dargestellt ist.
[0019] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 5, 6 ist der unterhalb des Nadelfußes 6
angeordnete Bereich verminderter Schaftdicke in Gestalt einer Anschrägung oder Aussparung
15a ausgebildet, die sich zur Nadelschaftunterkante 5 erstreckt und etwa parabelförmig,
mit zum Nadelfuß 6 hin weisendem Scheitel gestaltet ist, wie dies aus Figur 5 zu entnehmen
ist. Das Querschnittsbild nach Figur 7 zeigt, daß sich in dem parabelförmig umgrenzten
Bereich 15a die Schaftdicke von dem Wert der normalen, der Dicke des Nadelfußes 6
entsprechenden Schaftdicke in der Nähe des Scheitels der Parabel bis zu einem Minimalwert
an der Schaftunterkante 5 vermindert, der etwa 25% der bei 18 angedeuteten normalen
Schaftdicke beträgt. Alternativ könnte die Anschrägung bei 15a auch durch eine gestufte
Aussparung ersetzt sein, so daß sich im Prinzip ein Querschnittsbild entsprechend
Figur 8 ergibt, wobei der Bereich 15a verminderter Schaftdicke eine konstante Dicke
aufweist. Anstelle der parabelförmigen Begrenzung des Bereiches 15a könnte naturgemäß
auch eine kreisbogenförmige, dreieckförmige oder anders zweckmäßig gestaltete Form
der Begrenzungslinie verwendet werden.
[0020] Eine weitere Alternative der Ausbildung der Aussparung ist in Figur 9 veranschaulicht.
Die Aussparung 15b deren Querschnittsform Figur 7 oder Figur 8 entsprechen kann, ist
auf der dem Nadelhaken 8 zugewandten Seite 19 offen, während sie auf der hinter dem
Nadelfuß 6 liegenden Seite 20 durch eine gekrümmte Wandfläche begrenzt ist, die sich
auf der Oberseite in einem Abschnitt 21 fortsetzt, welche parallel zur Unterkante
des anschliessenden Steges 11 verläuft und der Linie 17 der Figur 1 entspricht.
[0021] Bei der in den Figuren 1, 2 dargestellten Ausführungsform einer Zungennadel sind
außerdem in dem Bereich der sogenannten Nachführung hinter dem Nadelfuß 6 die vertikalen
Führungsstücke 10 auf beiden Breitseiten 2, 3 jeweils mit einer Anschrägung 22 bzw.
23 versehen, wie dies insbesondere aus Figur 3 zu entnehmen ist. Die eine Anschrägung
im Bereiche der Breitseite 3 geht von der Nadelschaftunterkante 5 aus und erstreckt
sich etwa über eine Länge von ca. 2/3 der Höhe des Führungsstückes 10. Ihr ist auf
der gegenüber liegenden Breitseite 2 eine zweite Anschrägung 23 zugeordnet, die von
der Nadelschaftoberkante 4 ausgehend etwa die gleiche Länge wie die erste Anschrägung
22 aufweist, so daß sich die beiden Anschrägungen 22, 23 gegenseitig überlappen.
[0022] Anstelle der aus Figur 3 zu entnehmenden, ebenflächigen Begrenzung der beiden Anschrägungen
22, 23 kann in einer in Figur 4 veranschaulichten alternativen Ausführungsform jede
der Anschrägungen 22, 23 auch über eine Ankehlung bei 22a bzw. 23a in die angrenzende
Nadelschaftseitenfläche übergehen.
[0023] Sowohl für die Ausführungsform nach Figur 3 als auch für jene nach Figur 4 gilt,
daß auch Strickwerkzeuge denkbar sind, bei denen lediglich auf einer der beiden Breitseiten
2 und 3 eine Anschrägung 23 bzw. 22 vorgesehen ist oder die Anschrägungen im Querschnitt
eine bogenförmig gekrümmte Profilform haben.
[0024] Das endständige Führungsstück 10a kann in der beschriebenen Weise angeschrägt sein,
so daß sich Querschnittsbilder entsprechend Figur 3 oder Figur 4 ergeben; es kann
aber auch entsprechend dem Bereich 15 oder 15a verminderter Wandstärke ausgebildet
sein.
[0025] Bei der in den Figuren 5, 6 veranschaulichten Ausführungsform der Zungennadel sind
die Führungsstücke 10 zweier hinter dem Nadelfuß 6, das heisst im Bereiche der Nachführung
liegender Brücken auf der in Figur 5 dem Betrachter zugewandten Breitseite 2 mit von
der Schaftoberkante 4 zu der Schaftunterkante 5 durchgehenden quer zu der Schaftlängsrichtung
verlaufenden, kerbenartigen Vertiefungen 24 versehen, die eine im wesentlichen keilförmige
Querschnittsgestalt aufweisen, welchen insbesondere aus den Figuren 10 und 14 zu entnehmen
ist. Die kerbenartigen Vertiefungen 24, die sich in Nadellängsrichtung jeweils etwa
über die halbe Breite des zugehörigen Führungsstückes 10 erstrecken (vergleiche Figur
10) sind auf der von dem Nadelfuß 6 entfernt liegenden Seite jeweils durch eine Seitenwand
25 begrenzt, die mit der Ebene der Seitenfläche 2 einen Winkel von 90° oder, wie aus
Figur 14 zu entnehmen, mit deren Flächennormalen einen Winkel 26 von 10° - 20° einschliesst
derart, daß die Seitenfläche 25 eine Auskehlung bildet. An sie schliesst sich in Richtung
auf den Nadelfuß 6 zu eine schräge Bodenfläche 27 an, die mit der die Breitseite 2
bildenden Schaftseitenfläche einen spitzen Winkel 28 von 5 bis 20°, vorzugsweise von
10° einschliesst oder sanft in diese Fläche ausläuft.
[0026] An die Vertiefung 24 angrenzend weist der Schaft 1 einen im Querschnitt etwa keilförmigen
Bereich 29 (Figur 14) erhöhter Schaftdicke auf, der die Seitenfläche 25 nach außen
zu verlängert und über die Schafthöhe hinweg eine Art Dichtlippe bildet, deren Funktion
im einzelnen noch erläutert werden wird.
[0027] Die anschliessenden, in weiterem Abstand von dem Nadelfuß 6 hinter diesem liegenden
beiden Führungsstücke 10 sind auch mit Bereichen verminderter Schaftdicke ausgebildet,
die aber hier jeweils als eine quer zu der Schaftlängsrichtung verlaufende, sich von
der Schaftoberkante 4 zu der Schaftunterkante 5 erstreckende, rinnenförmige Vertiefung
mit im Querschnitt etwa bogenförmig gekrümmtem Profil gestaltet ist, so daß sie eine
etwa wannenförmige Gestalt aufweist. Die bei 31 in Figur 11 angedeutete Profillinie
kann endseitig bei 32 auch sanft verlaufend in die Fläche der Breitseite 2 übergehen.
Die rinnenförmige Vertiefung 30 erstreckt sich, wie aus Figur 1 zu entnehmen, über
das jeweilige Führungsstück 10 hinaus in den Bereich des angrenzenden Steges 11 bzw.
11a hinein.
[0028] Das in Richtung zum Schaftende hin nachfolgende Führungsstück 10 ist, zusammen mit
dem an es anschliessenden, am Schaftrücken liegenden Steg 11a und dem darauf folgenden
Führungsstück 10, unter Ausbildung der in Figur 8 dargestellten Abstufung 31, mit
einem Bereich verminderter Dicke ausgebildet, der sich nach oben etwa bis zur Unterkante
32 der anschliessenden Stege 11 erstreckt und nach unten zu bis zu der Nadelschaftunterkante
5 verläuft. Mit einem ähnlichen Bereich verminderter Schaftdicke nach Art einer Abflachung
ist auch das endständige Führungsstück 10a ausgebildet, das entsprechend wie bei der
Ausführungsform nach den Figuren 1, 2 gestaltet ist.
[0029] Während bei den anhand der Figuren 1, 2 und 5, 6 beschriebenen Ausführungsformen
von Zungennadeln mit mäanderförmigen gestaltetem Nadelschaft 1 die kerbenförmigen
Vertiefungen 24 und die rinnenförmigen Vertiefungen 30 ebenso wie die Abstufungen
31 oder Abflachungen 22, 23 an Führungsstücken 10 im Bereich der Nachführung, das
heisst auf der dem Nadelhaken 8 abgewandten Seite hinter dem Nadelfuß 6 angeordnet
sind, ist es, abhängig von der Einbaulage, dem Verwendungszweck und dem Aufbau der
Nadeln oder allgemein von erfindungsgemäß gestalteten Strickwerkzeugen auch möglich,
derartige Maßnahmen sowohl vor als auch hinter dem Nadelfuß oder sogar auch lediglich
vor dem Nadelfuß 6, das heisst zwischen diesem und dem Nadelhaken 8 vorzusehen. Außerdem
ist die Anordnung der so gebildeten Schmiermittelverteilermittel unabhängig von der
Art der Gestaltung des Schaftes des gestanzten Strickwerkzeuges. Mit anderen Worten
heisst das, daß Vertiefungen 24, 30, Anschrägungen 15, 15a oder Aussparungen 31 etc.
auch beispielsweise bei sogenannten Vollschaftnadeln, Platinen, oder fußlosen Nadeln
wie sie für Links/Links-Strickmaschinen oder für Strickmaschinen verwendet werden,
bei denen zum Nadelantrieb Linearmotoren eingesetzt werden vorgesehen sein können.
Gleiches gilt für Strickwerkzeuge deren Schaft Ausnehmungen aufweist, die mit Kunststoff
gefüllt sind.
[0030] Ein Beispiel veranschaulicht die in den Figuren 12, 13 dargestellte Zungennadel,
die in dem Bereich des Nadelfußes 6 den bereits erwähnten Vollschaftabschnitt 14 aufweist,
in welchen auf der dem Betrachter zugewandten Breitseite 2 in Abständen parallel zueinander
verlaufend kerbenartige Vertiefungen 24 eingearbeitet sind, von denen zwei vor dem
Nadelfuß 6 und fünf hinter dem Nadelfuß 6 angeordnet sind.
[0031] Die kerbenartigen Vertiefungen 24 können im übrigen mit stichelartigen Werkzeugen,
ähnlich wie bei der Feilenherstellung erzeugt werden, während die Aussparungen oder
Anschrägungen 15a z.B. gefräst oder gedrückt sind und die anderen wannen- oder rinnenförmigen
Vertiefungen 30 etc. durch Fräs- oder Prägevorgänge hergestellt werden können. Selbverständlich
kann auch bei der Ausführungsform nach den Figuren 12, 13 in dem Bereich unterhalb
des Nadelfußes 6 eine Ausfräsung oder Anschrägung 15a vorhanden sein. Allgemein gilt,
daß bei allen Ausführungsformen Bereiche verminderter Schaftdicke der beschriebenen
Art erforderlichenfalls auch auf beiden Breitseiten 2, 3 des Nadelschaftes 1 vorhanden
sein können.
[0032] Die Bereiche verminderter Schaftdicke wirken an dem Nadelschaft nach Art von Ölsammel
oder - auffangtaschen, aus denen das in den Führungskanal eingebrachte Schmieröl längs
des Bewegungsweges der Nadel über die Bodenwand und die Seitenwand des Nadelführungskanales
verteilt wird, an die der Nadelschaft im Betrieb der Strickmaschine angepresst wird.
Die Anschrägungen 22, 23 und/oder 15/15a lassen ebenso wie die Aussparungen 15, 31,
Freiräume entstehen, die den Schmieröl- und Schiebewiderstand im Betrieb absenken.
Gleichzeitig wirken insbesondere die auch unterhalb des Nadelfußes angeordneten Aussparungen
oder Anschrägungen 15, 15a als Ölsammler aus denen an diese hoch beanspruchten Stellen,
ebenso wie an die stark beanspruchte Nadelfußvorder- und -hinterkante Schmieröl wirkungsvoll
herangeführt wird. Die kerbenförmigen Vertiefungen 24 tragen zu der gleichmäßigen
Schmierölverteilung bei und verhindern insbesondere bei vertikaler Einbaulage eine
unerwünschte Abströmung des Schmieröls nach unten. Diese Abdichtwirkung wird durch
die Dichtlippen bei 26 noch unterstützt.
1. Gestanztes Strickwerkzeug, zum Beispiel Haken- oder Zungennadel, mit einem Schaft
(1), der auf wenigstens einer seiner beiden Breitseiten (2,3), mit Schmiermittelverteilermitteln
versehen ist, die zumindest einen Bereich verminderter Schaftdicke aufweisen, der
in Gestalt einer quer zu der Schaftlängsrichtung verlaufenden Anschrägung und/oder
Aussparung (15, 15a, 22,23) ausgebildet ist, die von einem Bereich im Abstand von
der Schaftoberkante (4) ausgehend, sich bis oder nahezu bis zu der Schaftunterkante
(5) erstreckt.
2. Gestanztes Strickwerkzeug, zum Beispiel Haken- oder Zungennadel, mit einem Schaft
(1), der auf wenigstens einer seiner beiden Breitseiten (2,3) mit Schmiermittelverteilermitteln
versehen ist, die zumindest einen Bereich verminderter Schaftdicke aufweisen, der
in Gestalt einer quer zu der Schaftlängsrichtung verlaufenden, sich zu oder nahezu
der Schaftunterkante (5) hin erstreckenden Vertielfung (24, 30) ausgebildet ist, die
eine im wesentlichen keil- oder wannenförmige Querschnittsgestalt aufweist.
3. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem an
der Oberkante (4) des Schaftes angeordneten Fuß (6), ein Bereich verminderter Schaftdicke
(15,15a) unterhalb des die gleiche Dicke wie der Schaft (1) aufweisenden Fußes (6)
angeordnet ist.
4. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des
Bereiches (15a), verminderter Schaftdicke etwa parabelförmig mit zum Fuß (6) hin weisendem
Scheitel gestaltet ist.
5. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich
(15, 15b) verminderter Schaftdicke auf wenigstens einer Seite (19) in Schaftlängsrichtung
offen ist.
6. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß angrenzend
an die Vertiefung (24) der Schaft einen Bereich (29) vergrößerter Schaftdicke aufweist.
7. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf der
einen Breitseite (3) des Schaftes (1) angeordneten, zu der Schaftunterkante (5) sich
erstreckenden Anschrägung (22) auf der gegenüber liegenden Breitseite (2) des Schaftes
(1) eine nahezu oder bis zu der Schaftoberkante (4) sich erstreckende, zweite Anschrägung
(23) zugeordnet ist.
8. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschrägung
und/oder Aussparung (15, 15 a,b; 22, 23) als Abstufung (31) ausgebildet ist.
9. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Anschrägung
(15a,b,22,-23), die Aussparung (15,31) oder die Vertiefung (24,-30) im Querschnitt
zumindest abschnittsweise mit etwa bogenförmig gekrümmtem Profil ausgebildet ist.
10. Gestanztes Strickwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Schaft (1), der wenigstens eine Brücke mit zumindest zwei von der Schaftoberkante
(4) zur Schaftunterkante (5) durchgehenden Führungsstücken (10) und einem diese miteinander
verbindenden Steg (11,11a) mit gegenüber der Schafthöhe verminderter Steghöhe aufweist,
eine Anschrägung (22,23) oder eine Aussparung oder eine Vertiefung (24,30) im Bereich
wenigstens eines der Führungsstücke (10, 10a) vorgesehen ist.
11. Gestanztes Strickwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschrägung,
Aussparung oder Vertiefung sich in Schaftlängsrichtung bis in den Bereich eines Steges
(11,11a) erstreckt.