Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Glühstiftkerze, wie sie beispielsweise bereits aus der
EP 0 523 062 bekannt ist. Eine solche Glühstiftkerze besteht im wesentlichen aus einem
rohrförmigen, metallischen, rotationssymmetrischen Gehäuse und darin eingebettetem,
axial angeordnetem Heizstift. Die Glühstiftkerze hat ein auf dem Gehäuse angeordnetes
Gewinde, mit welchem sie in den Zylinderkopf einer selbstzündenden Brennkraftmaschine
so eingeschraubt wird, daß der Glühstift in den Brennaum hineinragt.
[0002] Ferner sind neue Einspritzsysteme für selbstzündende Brennkraftmaschinen, sogenannte
Common-Rail-Systeme bekannt, bei denen der Kraftstoff unter hohem Druck in die Brennräume
eingespritzt wird. Hierbei wird der Kraftstoff unter anderem mittels einer Hochdruckpumpe
in ein sogenanntes Rail gefördert und gelangt von hier über eine entsprechende Ansteuerung
der Einspritzventile in die einzelnen Brennräume. Da der Kraftstoff im Rail aufgrund
des dort herrschenden Hochdruckes ständig an den Einspritzventilen der einzelnen Brennräume
zur Verfügung steht, ist eine sehr genaue Ansteuerung der Einspritzventile notwendig.
Vorteile der Erfindung
[0003] Mit der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze ist es möglich, einen im Brennraum entstehenden
Hochdruck aufgrund eines defekten Einspritzventils, möglichst einfach abzubauen und
so den Zylinder vor Beschädigungen durch unkontrollierte Verbrennungen zu schützen.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der erfindungsgemäßen Glühstiftkerze möglich. So bietet beispielsweise
eine erste Ausführungsform und zwar das Einbringen einer Bohrung in das Gehäuse und
ein darin montiertes Überdruckventil den Vorteil, daß an der herkömmlichen Konstruktion
der Glühstiftkerze nichts geändert werden muß. Der Einsatz eines verschiebbaren Heizstiftes
hat den Vorteil, einen Schutz vor Überdruck ohne zusätzlich eingebautes Ventil zu
realisieren, indem die bereits vorhandene Längsbohrung des Gehäuses zusammen mit dem
verschiebbaren Heizstift als Ventil wirkt.
Zeichnung
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Ausschnitt aus Zylinderkopf
mit Glühstiftkerze und einem Überdruckventil, Figur 2a einen Ausschnitt Zylinderkopf
mit Glühstiftkerze und verschiebbarem Heizstift bei normalen Druckverhältnissen, Figur
2b den Ausschnitt Zylinderkopf mit Glühstiftkerze und verschiebbarem Heizstift bei
Überdruck im Brennraum, Figur 3a eine weiter Ausführungsform des Ausschnittes Zylinderkopf
mit Glühstiftkerze und verschiebbarem Heizstift bei normalen Druckverhältnissen und
Figur 3b die entsprechende Ausführungsform der Figur 3a bei Überdruck im Brennraum.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt Zylinderkopf mit darin eingeschraubter Glühstiftkerze
in teilweise geschnittener Darstellung. In den Zylinderkopf 10 ist die Glühstiftkerze
11 mit ihrem rohrförmigen Gehäuse 12 in den Zylinderkopf 10 eingeschraubt. In dem
Gehäuse 12 ist in einer Längsbohrung 18 der Glühstift 13 axial eingebettet und ragt
in den nicht dargestellten Brennraum der Brennkraftmaschine hinein. Dabei ist ebenfalls
in axialer Richtung in das Gehäuse 12 der Glühstiftkerze 11 eine Bohrung 14 eingebracht,
in welche wiederum ein Überdruckventil 15 eingebaut ist. Herrscht nun in dem Brennraum
dieses Zylinders ein Überdruck, so öffnet das Ventil 15 und dieser Druck wird nach
außen abgeleitet. In der Figur 1 ist das symbolisch mit einem Pfeil, welcher vom Brennraum
durch die Bohrung 14 in Richtung außerhalb des Zylinders geführt ist, verdeutlicht.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Glühkerze am brennraumseitigen Ende des Gehäuses,
aus welchem auch der Glühstift 13 herausragt, zunächst eine Aussparung 16 mit einem
größeren Durchmesser als die Bohrung 14 auf. Daran schließt sich in axialer Richtung
die Bohrung 14, in welche das Ventil 15 eingebaut ist und anschließend eine Aussparung
17, welche wiederum einen größeren Durchmesser als die Bohrung 14 aufweist, an.
[0007] In den Figuren 2a und 2b ist eine weitere Gestaltungsmöglichkeit zum Abbau eines
Überdruckes im Brennraum dargestellt. Die Figur 2a zeigt hierbei einen Ausschnitt
Zylinderkopf-Glühstiftkerze für den Fall, daß im Brennraum normale Druckverhältnisse
herrschen. Die Glühstiftkerze 21 ist dabei ausschnittsweise mit dem Gehäuse 22 dargestellt.
Der Glühstift 23 ist dabei axial in der Längsbohrung 28 des Gehäuses 22 so angeordnet,
daß er in axialer Richtung verschiebbar ist. Das Gehäuse 22 der Glühstiftkerze 21
ist dabei in seinem äußeren Umfang so gewählt, daß zwischen der Bohrung zur Aufnahme
der Glühstiftkerze im Zylinderkopf 20 und der Außenwand des Gehäuses 22 ein Spalt
25 bleibt. Desweiteren ist bezogen auf die rotationssymmetrische Achse der Glühstiftkerze
in radialer Richtung im Gehäuse 22 der Glühstiftkerze 21 ein Durchbruch 24 vorgesehen.
Dieser ist so angeordnet, daß ein Übergang von dem radialen Durchbruch 24 zum Spalt
25 gegeben ist. Desweiteren weist der Glühstift 23 an seinem im Gehäuse angeordneten
Ende einen Ring 26 auf, welcher bei normalen Druckverhältnissen den radiale Durchbruch
24 verschließt. Hierfür ist die Dicke des Ringes 26 so gewählt, daß sie größer als
der Durchbruch 24 ist.
[0008] Figur 2b zeigt die Anordnung aus Figur 2a bei im Brennraum herrschendem Überdruck.
Hierbei wird der Glühstift 23 mit seinem Ring 26 aufgrund des Druckes im Brennraum
so weit vom Brennraum weg verschoben, daß die radiale Öffnung 24 frei liegt und der
Überdruck im Brennraum über die mit Pfeil P angegebene Richtung abgebaut werden kann.
Selbstverständlich kann der Ring 26 auch entfallen, dann ist der Heizstift abdichtend
in der Längsbohrung 28 einzubringen und bei Überdruck so weit nach hinten zu verschieben,
daß der radiale Durchbruch 24 mit dem Brennraum verbunden ist und ein Druckabbau erfolgt.
[0009] Eine weitere Möglichkeit zum Abbau eines nicht gewünschten Überdruckes im Brennraum
ist in den Figuren 3a und 3b gezeigt und wird im folgenden beschrieben. Hier ist der
Ausschnitt Zylinderkopf mit Glühstiftkerze ebenfalls in teilweise geschnittener Darstellung
gezeigt. Im Unterschied zu der Figur 1 und den Figuren 2a und 2b ist hier jedoch in
das Gehäuse 32 der Glühstiftkerze 31 keine Bohrung oder Durchbruch eingebracht, so
daß die Glühstiftkerze hier der Anordnung einer herkömmlichen Glühstiftkerze, so wie
sie in den Zylinderkopf 30 eingeschraubt ist, entspricht. Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen
Ausführungsform ist hier die Figur 3b zu betrachten. Die Figur 3b zeigt das Gehäuse
32 der Glühstiftkerze 31 allerdings fehlt bei dieser Figur der Heizstift 33. Die Glühstiftkerze
ist hier so montiert, daß der Heizstift in Richtung brennraumfern aus der Längsbohrung
38 des Gehäuses der Glühstiftkerze herausschiebbar ist. Die Kraft, die hierzu aufgewendet
werden muß, entspricht der Kraft, die bei einem nicht gewollten Überdruck im Brennraum
entsteht. Damit hat die Längsbohrung 38 zur Aufnahme des Heizstiftes zusammen mit
dem Heizstift eine Ventilwirkung.
[0010] Bei allen Ausführungsbeispielen ist damit im Gehäuse der Glühstiftkerze eine Öffnung
beispielsweise in Form einer Bohrung vorgesehen, die bei normalen Druckverhältnissen
im Brennraum geschlossen ist und bei einem abnormalen Überdruck zum Abbau dieses Überdruckes
auf einen unkritischen Wert als Ventil wirkt und dann geöffnet ist.
[0011] Bei jeder dieser als Ventil wirkenden Öffnungen ist das Ventil so dimensioniert,
daß ein normal herrschender maximaler Verbrennungsdruck noch nicht zu einem entsprechenden
Druckabbau über diese Sicherheitsvorkehrung führt und daß nach dem Absinken des Druckes
auf normalen Wert das Ventil wieder schließt.
1. Glühstiftkerze mit einem rohrförmigen Gehäuse, in dessen Längsbohrung axial ein Heizstift
eingebettet ist, und mit einer als Ventil wirkende Öffnung (14, 24, 34), über die
ein unzulässiger Überdruck im Brennraum auf unkritische Druckwerte abbaubar ist.
2. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ventil wirkende
Öffnung aus einer im Gehäuse der Glühstiftkerze axial angeordneten Bohrung (14) mit
darin montiertem Überdruckventil (15) besteht.
3. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ventil wirkende
Öffnung ein im Gehäuse radial angeordneter Durchbruch (24) ist, der die Längsbohrung
zur Aufnahme des Heizstiftes mit der Brennraumaußenseite verbindet und bei unkritischen
Druckwerten im Brennraum auf der der Längsbohrung zugeordneten Seite durch den Heizstift
verschlossen ist, wobei der Heizstift in axialer Richtung verschiebbar ist und bei
Überdruck der radiale Durchbruch (24) über die Längsbohrung mit dem Brennraum verbunden
ist.
4. Glühstiftkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ventil wirkende
Öffnung aus der den Heizstift aufnehmenden Längsbohrung besteht und der Heizstift
bei Überdruck aus dieser Längsbohrung herausschiebbar ist, so daß der Überdruck über
diese Längsbohrung abbaubar ist.