[0001] Die Erfindung betrifft eine Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut, mit einem
Drucker zum Drucken eines Postwertstempels auf das Postgut, einer zentralen Steuerung
zum Steuern des Drucks und peripherer Komponenten der Frankiermaschine, einer Abrecheneinheit
zum Abrechnen von Postgebühren, und mit mindestens einem nichtflüchtigen Speicher
zum Speichern von Postgebührendaten, wobei die Abrecheneinheit auf die Postgebührendaten
gemäß einem vorgegebenen Steuerprogramm zugreift, und wobei die Abrecheneinheit als
digital arbeitende elektronische Schaltungsanordnung realisiert ist.
[0002] Bei bekannten Frankiermaschinen (vgl. z.B. US 4,675,841; EP 0 665 518 A2) steuert
ein zentraler Mikroprozessor den Frankiervorgang in der Weise, daß zuerst eine Abrechnung
in der Abrecheneinheit erfolgt und anschließend der Postwertstempel auf das Postgut
gedruckt wird. Beim Abrechnen werden die Postgebührendaten verändert. Die Postgebührendaten
sind meist in einem absteigenden und einem aufsteigendem Register gespeichert. Der
Wert des absteigenden Registers wird durch die Abrecheneinheit bei jedem Frankiervorgang
um den Wert des zu druckenden Postwertstempels ausgehend von einem Startwert verringert.
Der Wert des aufsteigenden Registers wird um den Wert des zu druckenden Poststempels
erhöht. Die Abrecheneinheit ändert die Postgebührendaten durch Abarbeiten eines vorgegebenen
Steuerprogramms, das als Befehlsfolge zentral in einem als Festwertspeicher ausgebildeten
Programmspeicher abgelegt ist. Das Abarbeiten des Steuerprogramms erfolgt dabei durch
einen weiteren, in der Abrecheneinheit enthaltenen Mikroprozessor.
[0003] Wenn nur die Abrecheneinheit auf die Postgebührendaten zugreift, bestehen bekannte
Schutzmaßnahmen darin, die Abrecheneinheit und die Speicher für die Postgebührendaten
in einem Sicherheitsmodul unterzubringen, das von außen nur schwer zugänglich ist.
Durch ein Vergießen des Sicherheitsmoduls werden mechanische Eingriffe in die Abrecheneinheit
weiter erschwert. Um die Abrecheneinheit vor elektronischen Eingriffen zu schützen
wurde vorgeschlagen, Optokoppler an der Schnittstelle des Sicherheitsmoduls einzusetzen
(vgl. z.B. US 4,301,507 oder DE 30 40 559 C2). Die bekannten Maßnahmen bieten jedoch
keinen ausreichenden Schutz, wenn die Befehlsfolge im Programmspeicher der Abrecheneinheit
abgeändert wird, z.B. indem der Inhalt des Programmspeichers von außen manipuliert
wird.
[0004] Bekannt sind weiterhin Frankiermaschinen, bei denen auch eine Druckerüberwachung
zum wahlweisen Übertragen von Druckdaten zum Drucker abhängig von überwachten Größen
im Sicherheitsmodul enthalten ist (z.B. EP 0 513 880 A2). Die Druckerüberwachung wird
von einem dritten Mikroprozessor, der ein Drucker-Steuerprogramm abarbeitet, gesteuert.
Das Drucker-Steuerprogramm ist wiederum als Befehlsfolge zentral in einem Drucker-Programmspeicher
abgelegt. Die bekannten Schutzmaßnahmen versagen, wenn die Befehlsfolge im Drucker-Programmspeicher
abgeändert wird.
[0005] Abrecheneinheit und Druckerüberwachung sind bei bekannten Frankiermaschinen an einen
aus Signalleitungen bestehenden Modulbus angeschlossen. Über diesen Modulbus signalisiert
die Abrecheneinheit der Druckerüberwachung unter anderem eine erfolgreiche Abrechnung.
Werden die oben genannten Maßnahmen umgangen, so liegt der Modulbus und insbesondere
die genannte Signalleitung frei und es kann in den Signalfluß von außen eingegriffen
werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Frankiermaschine mit erhöhter Sicherheit anzugeben,
bei der insbesondere jedem gedruckten Postwertstempel ein dem Portowert entsprechender
Geldwert gegenübersteht.
[0007] Diese Aufgabe wird für eine Frankiermaschine der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Steuerprogramm der Abrecheneinheit in Form fest miteinander verknüpfter elektronischer
Gatter vorgegeben ist, und daß eine Vielzahl von Gattern auf mindestens einem anwenderspezifischen
Baustein als integrierte Schaltung realisiert ist.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es wesentlich aufwendiger ist, ein
Steuerprogramm abzuändern, das in Form fest miteinander verknüpfter elektronischer
Gatter (z.B. UND-Gatter, ODER-Gatter, NICHT-Gatter) vorgegeben ist und somit keinen
Befehlsspeicher und Befehlszähler benötigt, als eine in einem zentralen Befehlsspeicher
in Form eines ROM abgelegte Befehlsfolge. Ein derartiger Befehlsspeicher und auch
das notwendige Programmiergerät sind nämlich leicht im Handel erhältlich, so daß die
an einer zentralen Stelle der Abrecheneinheit abgelegte Befehlsfolge manipuliert werden
kann. Ein Steuerprogramm nach der Erfindung, das in Form fest miteinander verknüpfter
elektronischer Gatter vorgegeben ist, so daß das Steuerprogramm räumlich und zeitlich
in den Gattern verteilt ist, läßt sich demgegenüber nur durch Entfernen von Verknüpfungen,
Einfügen von Verknüpfungen oder von Gattern verändern. Daher ist es erheblich aufwendiger
und praktisch nahezu ausgeschlossen, eine Veränderung des Steuerprogramms zu erreichen,
wenn eine Vielzahl von Gattern auf einem anwenderspezifischen Baustein als integrierte
Schaltung realisiert ist. Ein Umprogrammieren durch ein Verändern der Verknüpfungen
ist nicht möglich, da der Baustein durch den mechanischen Eingriff zerstört wird.
Da der Baustein anwenderspezifisch ist, kann er nicht im Handel erworben werden. Soll
das Steuerprogramm bei der Frankiermaschine nach der Erfindung verändert werden, so
muß nämlich eine neue integrierte Schaltung hergestellt werden. Das beinhaltet u.a.
den Entwurf, den Test und ein aufwendiges Herstellungsverfahren. Die Herstellungskosten
fallen umso mehr ins Gewicht, da das Kostenverhältnis bei anwenderspezifischen Bausteinen
umgekehrt zur Stückzahl ist. Derartige anwenderspezifische Bausteine sind auch unter
dem Namen ASIC bekannt.
[0009] Das Steuerprogramm einer Frankiermaschine nach der Erfindung wird ausschließlich
durch Gatterbausteine realisiert, ohne einen zentralen manipulationsgefährdeten Befehlsspeicher
zu verwenden. Ebenso sind ein Befehlszähler, ein Adressbus, eine Adressensteuerung
u.s.w., d.h. Bausteine für den Betrieb eines Mikroprozessorsystems nicht erforderlich,
um das Steuerprogramm für die Abrechnung auszuführen.
[0010] Die Frankiermaschine mit der erfindungsgemäßen Abrecheneinheit ist demzufolge so
realisiert, daß jedem gedruckten Postwertstempel ein dem Portowert entsprechender
Geldwert gegenübersteht, da die Abrechnungsdaten in der oben beschriebenen Weise vor
jedem Druck eines Postwertstempels um den Portowert verändert werden und wobei nur
bezahlte Gebühren als Postgebührendaten gespeichert sind.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung überträgt die Druckerüberwachung Druckdaten
gemäß einem Drucker-Steuerprogramm, das ebenfalls in Form fest miteinander verknüpfter
elektronischer Gatter vorgegeben ist und das vorzugsweise mit der Abrecheneinheit
in einer einzigen integrierten Schaltung realisiert ist. Diese Maßnahme beruht auf
der Überlegung, daß auch das Drucker-Steuerprogramm sowie die Verbindungen zwischen
Druckerüberwachung und Abrecheneinheit vor äußeren Eingriffen geschützt sein müssen.
Dabei ergeben sich auch für die Druckerüberwachung die bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Abrecheneinheit genannten Wirkungen.
[0012] Durch das Zusammenfassen der Abrecheneinheit und der Druckerüberwachung in einer
einzigen integrierten Schaltung sind bei dem Ausführungsbeispiel nach der Erfindung
beide Einheiten gleichermaßen geschützt. Ein Einspeisen von Signalen in die Verbindungsleitungen
zwischen Abrecheneinheit und Druckerüberwachung zum Zwecke der unerlaubten Manipulation
ist ausgeschlossen, da diese Leitungen Bestandteil der integrierten Schaltung sind
und somit nur durch Zerstören der Schaltung freigelegt werden können. Der Schutz wird
vergrößert, wenn die integrierte Schaltung in einem gekapselten Gehäuse untergebracht
ist. Die Kapselung kann z.B. durch eine verschlossene Stahlkassette erreicht werden,
zu der nur von der Post authorisierte Personen Zugriff haben.
[0013] Wird das Gehäuse und damit der anwenderspezifische Baustein mit einer chemisch beständigen
und mechanisch schwer zu entfernenden Vergußmasse vergossen, so ist auch nach Entfernen
des Gehäuses ein direkter Zugriff auf die Abrecheneinheit, den Speicher für die Postgebührendaten
und die Druckerüberwachung verhindert. Sind in der Vergußmasse verteilt Sensoren angeordnet,
so kann ein Entfernen der Vergußmasse erkannt werden. Insbesondere werden Temperatursensoren,
Feuchtigkeitssensoren und Drucksensoren angewendet. Registriert einer dieser Sensoren
ein Entfernen der Vergußmasse, so wird die Ablaufsteuerung der Abrecheneinheit und/oder
der Druckerüberwachung blockiert. Ein Betreiben der Frankiermaschine ist erst wieder
nach dem Lösen der Blockierungen durch eine von der Post authorisierte Person oder
einen Servicetechniker möglich.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel schaltet die Druckerüberwachung eine Übertragungseinheit
wirksam, wenn ein Freigabesignal, das durch die Abrecheneinheit erzeugt wird, eine
durchgeführte Abrechnung signalisiert. Da die Abrecheneinheit bei der Erfindung nicht
mehr in ihrer Arbeitsweise verändert werden kann, wird ein Freigabesignal nur erzeugt,
wenn die Abrechnung auch tatsächlich durchgeführt wurde. Da das Freigabesignal zusätzlich
auf einer von außen nicht zugänglichen Leitung im integrierten Baustein verläuft,
ist gesichert, daß dem Druck des Postwertstempels ein entsprechender Geldwert gegenübersteht.
Erst wenn das Freigabesignal erzeugt wurde, wird die Übertragungseinheit wirksam geschaltet,
so daß überhaupt ein Druckvorgang beginnen kann. Wird auch ein Taktgenerator zuin
Erzeugen eines Drucktaktsignals und eine Ansteuereinheit zum Ansteuern des Druckers
erst dann durch die Drucküberwachung wirksam geschaltet, wenn das Freigabesignal anliegt,
so ergibt sich ein dreifacher Schutz, der verhindert, daß ein Druck ohne Freigabesignal
erfolgt.
[0015] Werden beim Druck die zum Drucker übertragenen Druckdaten gezählt und mit einer vorbestimmten
Anzahl von übertragenen Druckdaten verglichen, so läßt sich ein Sperrsignal erzeugen,
das ein Rückrechnen von Postgebühren durch die Abrecheneinheit verhindert. Die Anzahl
der übertragenen Druckdaten wird dabei so bestimmt, daß das Sperrsignal erzeugt wird,
sobald erste Teile des Portowertes gedruckt wurden. In diesem Fall gilt das Postgut
bereits als frankiert. Diese Maßnahme gibt auf der einen Seite dem Betreiber der Frankiermaschine
eine größere Zeitspanne, um einen begonnenem Druck abzubrechen und verhindert auf
der anderen Seite, daß eine Teilfrankierung durchgeführt wird und anschließend die
Rückrechnung erfolgt.
[0016] Durch das Erzeugen eines Blockiersignals nach einer vorbestimmten Anzahl von übertragenen
Druckdaten, kann verhindert werden, daß nach einer durchgeführten Abrechnung ein unangemessen
langes Druckbild in Form einer Kette von kleineren Gebührenbildern ununterbrochen
gedruckt wird.
[0017] Die weiter oben gestellte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Frankiermaschine
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. Die Schutzwirkung wird bei dieser
Frankiermaschine erhöht, da auf interne Verbindungsleitungen einer integrierten Schaltung
von außen ohne Zerstörung der integrierten Schaltung nicht zugegriffen werden kann.
Die Sicherheit dieser Frankiermaschine wird weiter verbessert, wenn das interne Bussystem
zwischen der Abrecheneinheit und der Druckerüberwachung bereits durch den Einsatz
der integrierten Technik geschützt ist. Diese Art von Verbindungsleitung bringt einen
größeren Schutz sowohl bei einem Steuerprogramm, das durch einen Mikroprozessor abgearbeitet
wird und in einem Befehlsspeicher abgelegt ist, als auch bei einem Steuerprogramm,
das in Form fest miteinander verknüpfter elektronischer Gatter vorgegeben ist.
[0018] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein auf Postgut zu druckendes Druckbild,
- Figur 2
- ein Blockschaltbild mit wesentlichen elektrischen Funktionseinheiten einer Frankiermaschine,
- Figur 3
- ein Blockschaltbild eines Sicherheitsmoduls,
- Figur 4
- ein Blockschaltbild einer Abrecheneinheit,
- Figur 5
- eine Darstellung der Hierarchie von Ablaufsteuerungen für die Abrecheneinheit,
- Figur 6
- ein Blockschaltbild einer Druckerüberwachung,
- Figur 7
- ein Flußdiagramm der Arbeitsweise der Abrecheneinheit, und
- Figur 8
- ein Flußdiagramm der Arbeitsweise der Druckerüberwachung.
[0019] In Figur 1 ist ein Druckbild 10 dargestellt, welches auf Postgut, z.B. auf Papier
eines Kuverts, mit einer Frankiermaschine nach der Erfindung gedruckt wird. Das Druckbild
10 besteht aus einem Portowertstempelbild 12, einem Datumstempelbild 14 und einem
Werbebild 16. Die rechte obere Ecke des Druckbildes 10 kann als Ursprungspunkt eines
xy-Koordinatensystems gewählt werden, der im Schnittpunkt einer mit x bezeichneten
horizontalen x-Achse und einer mit y bezeichneten vertikalen y-Achse liegt.
[0020] Das Portowertstempelbild 12 zeigt einen Portowert 18 von DM 1,00. Das Datumstempelbild
14 zeigt das aktuelle Datum, an dem das Druckbild 10 auf das Postgut gedruckt wird,
und im Werbebild 16 ist ein Textelement "Werbung" zu Werbezwecken abgebildet.
[0021] Das Druckbild 10 ist aus Bildpunkten entsprechend dem xy-Koordinatensystem zusammengesetzt.
Die Bildpunkte bilden in y-Richtung Spalten mit einer Länge von 240 Bildpunkten. In
y-Richtung untereinander liegende Bildpunkte sind zu einem Byte zusammengefaßt, so
daß 30 Bytes eine Spalte bilden. Eine Spalte A ist durch eine x-Position definiert,
bei der mit zunehmendem x-Wert erstmals Bildpunkte des Portowertes 18 in einer Spalte
auftreten. Somit kennzeichnet die Spalte A bei einem spaltenweisen Druck des Druckbildes
10 beginnend mit dem x-Wert Null die erste Spalte, die Bildpunkte des Portowertes
18 enthält.
[0022] Eine Spalte B befindet sich an einer x-Position, die hinter dem höchsten x-Wert einer
Spalte für das Werbebild 16 liegt. Die Spalte B hat einen x-Wert, der die maximale
Länge in x-Richtung des Druckbildes 10 kennzeichnet.
[0023] Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild der Frankiermaschine mit wesentlichen elektrischen
Funktionseinheiten. Ein zentraler Mikroprozessor 30 steuert den Druck des Druckbildes
10, das mit Hilfe eines Druckers 32 gedruckt wird. Der Mikroprozessor 30 ist über
einen Steuerbus 34, der Adress-, Daten- und Steuerleitungen enthält, mit einem Sicherheitsmodul
36 verbunden, das wiederum mit dem Drucker 32 verbunden ist. Der Mikroprozessor 30
ist somit nicht direkt mit dem Drucker 32 verbunden, sondern ausschließlich über das
Sicherheitsmodul 36. Der Aufbau des Sicherheitsmoduls 36 wird weiter unten anhand
der Figur 3 erläutert.
[0024] Weiterhin ist der Mikroprozessor 30 über den Steuerbus 34 mit einem nichtflüchtigen
Speicher 38 und einem Arbeitsspeicher 40 verbunden. Im Speicher 38 ist ein zentrales
Steuerprogramm für den zentralen Mikroprozessor 30 als Befehlsfolge abgelegt. Im Speicher
38 sind Vorlagen zum Zusammenstellen des Druckbildes 10 gespeichert. Der Mikroprozessor
30 lädt die gewünschte Vorlage in den Arbeitsspeicher 40 und bearbeitet die Vorlage
entsprechend der Eingaben einer Bedienperson. Nach diesen Eingaben, zu denen auch
die Eingabe des Portowertes 18 zählt, wird das gewünschte Druckbild 10 erzeugt und
im Arbeitsspeicher 40 gespeichert. Der nichtflüchtige Speicher 38 enthält jedoch keine
Befehlsfolgen zum Abrechnen von Postgebühren.
[0025] Über eine am Steuerbus 34 angeschlossene Tastatur 42 kann die Bedienperson die Frankiermaschine
bedienen und z.B. das Druckbild 10 vorgeben. Eine vom Mikroprozessor 30 angesteuerte
Anzeige 44 informiert die Bedienperson über die Abläufe in der Frankiermaschine.
[0026] Eine mit dem Steuerbus 34 verbundene Ein-/Ausgabeeinheit 46 ist mit nicht dargestellten
Antriebselementen der Frankiermaschine und mit Sensoren verbunden, die den Zustand
der Frankiermaschine überwachen. An der Ein-/Ausgabeeinheit 46 ist auch das nicht
dargestellte Transportsystem zum Transportieren des Postgutes angeschlossen.
[0027] Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild des Sicherheitsmoduls 36. Das Sicherheitsmodul
36 befindet sich in einem verschlossenen Gehäuse, das mit einer Vergußmasse ausgefüllt
ist. Dadurch werden auch Zugriffe auf eine im Sicherheitsmodul 36 enthaltene Abrecheneinheit
60 und eine Druckerüberwachung 62 erschwert. Das Sicherheitsmodul 36 enthält weiterhin
eine Schnittstelle 64, über die es mit dem Steuerbus 34 verbunden ist. Die Druckerüberwachung
62 überträgt vom Mikroprozessor 30 an der Schnittstelle 64 bereitgestellte Druckdaten
zum Drucker 32.
[0028] Die Abrecheneinheit 60, die Druckerüberwachung 62 und die Schnittstelle 64 sind auf
einem anwenderspezifischen Baustein 66 als integrierte Schaltung realisiert. Die Abrecheneinheit
60 führt vor jedem Frankiervorgang eine Abrechnung von Postgebühren durch, die dem
Portowert 18 entsprechen. Die Postgebührendaten sind in jeweils doppelter Ausführung
in zwei nichtflüchtigen Speichern 68 und 70 in Registern REG 0 bis REG 3 gespeichert.
Die Register REG 0 bis REG 3 enthalten jeweils ein absteigendes und ein aufsteigendes
Register.
[0029] Beim Frankiervorgang wird vor dem Drucken des Druckbildes 10 durch den Mikroprozessor
30 eine Abrechnung gefordert. Der Mikroprozessor 30 übermittelt dazu den Portowert
18 über den Steuerbus 34, die Schnittstelle 64 und einen Modulbus 72 zur Abrecheneinheit
60. Die Abrecheneinheit 60, deren Arbeitsweise weiter unten anhand der Figuren 4 und
5 erläutert wird, steht mit den Speichern 68 und 70 über einen Speicherbus 74 in Verbindung.
Je nach Portowert 18 prüft die Abrecheneinheit, ob eine Abrechnung möglich ist, indem
der Portowert 18 mit dem aktuellen Wert des absteigenden Registers im Register REG
0 verglichen wird. Liegt eine arithmetische Überschreitung des erlaubten Wertebereichs
beispielsweise dadurch vor, daß ein positives Restguthaben als aktueller Wert im absteigenden
Register zu einem negativen Restguthaben verringert würde, wird das Sicherheitsmodul
36 blockiert. Folglich kann nur ein Portowert 18 abgerechnet werden, der kleiner oder
gleich dem Restguthaben ist. In diesem Fall führt die Abrecheneinheit die Abrechnung
durch, indem der Portowert 18 in jedem der Register REG 0 bis REG 3 vom Wert des absteigenden
Registers abgezogen und zum Wert des aufsteigenden Registers addiert wird.
[0030] Nach durchgeführter Abrechnung gibt die Abrecheneinheit 60 ein Freigabesignal F,
das über einen internen Bus 76 zur Druckerüberwachung 62 übertragen wird. Die Verbindungsleitungen
des Busses 76 sind ausschließlich als interne Verbindungsleitungen des anwenderspezifischen
Bausteins 66 realisiert und befinden sich im Innern des anwenderspezifischen Bausteins
66.
[0031] Die Druckerüberwachung 62, deren Aufbau weiter unten anhand der Figur 6 erläutert
wird, ermöglicht einen Druck nur, wenn das Freigabesignal F anliegt. Nur in diesem
Fall können die Bildpunkte des Druckbildes 10 als Druckdaten nacheinander vom Mikroprozessor
30 über die Schnittstelle 64 und die Druckerüberwachung 62 zum Drucker 32 übertragen
werden.
[0032] Durch das Realisieren der Abrecheneinheit 60 und der Druckerüberwachung 62 in dem
anwenderspezifischen Baustein 66 wird der unerlaubte Zugriff auf diese erschwert.
Da auch der Bus 76 zwischen Abrecheneinheit 60 und Druckerüberwachung 62 im anwenderspezifischen
Baustein 66 realisiert ist, ist dieser von außen nicht zugänglich.
[0033] Das Sicherheitsmodul 36 enthält einen Mikroprozessor µP, der eine Ablaufsteuerung
AS10 realisiert und der ein in einem Festwertspeicher 77 (ROM) als Befehlsfolge abgelegtes
Programm abarbeitet. Der Festwertspeicher 77 ist als interner ROM im Mikroprozessor
µP ausgeführt. Nach dem Programmiervorgang wird eine Auslesesperre im Mikroprozessor
µP gesetzt, indem ein Auslesekanal durchgebrannt wird. Solche Mikroprozessoren µP
sind auch unter dem Namen OTP-Prozessor bekannt (ONE TIME PROGRAMMABLE).
[0034] Mit Hilfe der Ablaufsteuerung AS10 ist es möglich, die Postgebührendaten in den Registern
REG 0 bis REG 3 authorisiert nachzuladen. Das Nachladen erfolgt durch eine authorisierte
Bedienperson, die zuerst über die Tastatur 42 einen Codeschlüssel eingibt. Das Nachladen
kann auch über eine Datenfernverbindung erfolgen. Die Ablaufsteuerung AS10 ist mit
dem Modulbus 72 verbunden und kann somit die Abrecheneinheit 60 so ansteuern, daß
diese die Register REG 0 bis REG 3 verändert. Beim Nachladen wird in jedem der Register
REG 0 bis REG 3 zum aktuellen Wert des absteigenden Registers ein Vorgabebetrag addiert.
Ein in einem Summenregister gespeicherter Gesamtsummenwert wird ebenfalls um den Vorgabewert
erhöht. Das aufsteigende Register bleibt unverändert.
[0035] Der Mikroprozessor µP gibt der Abrecheneinheit 60 über den Modulbus 72 auch die Anzahl
der Bytes vor, die bis zum Erreichen der Spalte A und der Spalte B an den Drucker
32 übertragen werden. Der Mikroprozessor µP entnimmt diese Werte bei Inbetriebnahme
der Frankiermaschine aus dem Festwertspeicher 77.
[0036] Eine Rücksetzeinheit 78 setzt den Baustein 66 und die Ablaufsteuerung AS10 nach dem
Einschalten der Frankiermaschine in einen definierten Startzustand.
[0037] Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild der Abrecheneinheit 60. Die Abrecheneinheit 60
greift wie erwähnt als berechtigte Baueinheit über den Speicherbus 74 auf die Speicher
68 und 70 zu, in denen die Postgebührendaten in den Registern REG 0 bis REG 3 gespeichert
sind. Demgemäß muß die Abrecheneinheit 60 und insbesondere ihr Steuerprogramm besonders
geschützt sein. Die Abrecheneinheit 60 wird von einer Steuerung 90 gesteuert. Die
Steuerung 90 enthält das Steuerprogramm der Abrecheneinheit 60 in Form einer Vielzahl
fest miteinander verknüpfter elektronischer Gatter. Somit kann die Abrecheneinheit
60 das Steuerprogramm der Abrecheneinheit ohne Verwendung eines zentralen Befehlsspeichers
in Form eines ROM abarbeiten. Ebenso sind ein Befehlszähler, ein Adressbus, eine Adressensteuerung
u.s.w., d.h. Bausteine für den Betrieb eines Mikroprozessorsystems nicht erforderlich,
um das Steuerprogramm für die Abrechnung auszuführen. Die Funktionsweise der Steuerung
wird weiter Unten anhand der Figur 5 erläutert.
[0038] Die Abrecheneinheit 60 enthält außerdem ein Operationswerk 92, das einen Addierer
94 enthält. Das Operationswerk 92 wird von der Steuerung 90 gesteuert und addiert
bzw. subtrahiert den in einem Portoregister 96 enthaltenen Portowert 22 zu einem aus
einem der Speicher 68 bzw. 70 entnommenem Registerwert. Der jeweilige Zustand der
Abrecheneinheit 60 wird in einem Statusregister 98 gespeichert. Über einen Multiplexer
100 wird durch die Steuerung 90 wahlweise der Steuerbus 34 oder der Modulbus 92 mit
dem Speicherbus 74 verbunden. Über den Steuerbus 34 können die Speicher 68 und 70
jedoch nur für Servicezwecke gelesen werden.
[0039] Die Steuerung 90 ist mit dem internen Bus 76 verbunden, so daß einerseits bei der
Abarbeitung des Steuerprogramms der Steuerung 90 Steuersignale an die Druckerüberwachung
62 über den internen Bus 76 übertragen werden und andererseits beim Abarbeiten des
Steuerprogramms auch Signalzustände berücksichtigt werden, die von der Druckerüberwachung
62 erzeugt werden.
[0040] Figur 5 zeigt eine Darstellung der Hierarchie von Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8 der
Steuerung 90, wobei die Pfeile bedeuten, daß die Ablaufsteuerung von der der Pfeil
ausgeht, der Ablaufsteuerung zu der der Pfeil zeigt, übergeordnet ist. Die Steuerung
90 enthält das Steuerprogramm, das in Form fest miteinander verknüpfter elektronischer
Gatter vorgegeben ist. Zur Realisierung des Steuerprogramms in Form von Gattern wird
wie folgt vorgegangen: Ausgehend von einem Ablaufplan des Steuerprogramms wird in
einem Schaltungsentwurf die Verknüpfung der elektronischen Gatter ermittelt. Das Steuerprogramm
wird in einzelne Abschnitte untergliedert, für die der Entwurfsprozeß einzeln durchgeführt
wurde. Das Ergebnis des Entwurfsprozesses sind mehrere, im vorliegenden Fall acht
Schaltungsanordnungen, die jeweils eine der Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8 realisieren.
Die Schaltungsanordnungen der Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8 sind auf dem Baustein
66 in integrierter Technologie realisiert, so daß nachträgliche Änderungen der Gatterverknüpfungen
und damit des Steuerprogramms ausgeschlossen sind, wodurch sich die Sicherheit der
Frankiermaschine gegen unzulässige Manipulationen erhöht. Ein wesentliches technisches
Merkmal liegt darin, daß die Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8 nicht auf einen zentralen
Befehlsspeicher, z.B. ein ROM, zugreifen. Vielmehr sind die erforderlichen Befehle,
die die Steuerfunktion ausüben, auf eine Vielzahl von untereinander fest verknüpfter
Gatter verteilt. Diese Gatter verteilen sich auf die integrierte Schaltung, d.h. eine
Änderung von Befehlen erfordert einen Eingriff in die flächig verteilten Gatter, was
praktisch unmöglich ist. Ein weiteres Kennzeichen der Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8
ist das Fehlen eines zentralen Steuerwerks zum Verarbeiten von Befehlen.
[0041] Die Ablaufsteuerungen AS1 bis AS8 sind sequentielle Schaltungen, die abhängig von
einem Taktsignal ihre Schaltzustände in der durch ihre Verknüpfung vorgegebenen Weise
ändern.
[0042] Die Ablaufsteuerungen AS1 bis AS4 bilden die übergeordnete Steuerung der Steuerung
90 und damit der Abrecheneinheit 60. Die Ablaufsteuerungen AS5 bis AS8 führen die
konkrete Berechnung der Daten für die Register REG 0 bis REG 3 sowie die Ansteuerung
der Speicher 68 und 70 durch. Zu jedem Zeitpunkt ist nur eine der Ablaufsteuerungen
AS1 bis AS8 aktiv. Jede Ablaufsteuerung AS2 bis AS8 wird durch ein spezielles Startsignal
von einer ihr übergeordneten Ablaufsteuerung, z.B. der AS1, gestartet und meldet das
Beenden ihrer Aufgabe durch ein spezielles Endesignal zurück. Ist eine Ablaufsteuerung
AS2 bis AS8 aktiv, so wartet die ihr übergeordnete Ablaufsteuerung auf dieses Endesignal.
[0043] Die Ablaufsteuerung AS1 ist eine übergeordnete Steuerung für die Ablaufsteuerungen
AS2 bis AS8. Je nach der durch den Mikroprozessor 30 vorgegebenen Abrechenaufgabe
"Abrechnen" oder "Rückrechnen" werden die Ablaufsteuerungen AS2 bis AS8 in einer durch
die Ablaufsteuerung AS1 vorgegebenen Reihenfolge aktiviert.
[0044] Die Ablaufsteuerung AS2 steuert die Aktualisierung der vier Register REG 0 bis REG
3. Dazu aktiviert sie je nach Abrechnungsaufgabe entweder die Ablaufsteuerungen AS3
oder AS4 viermal hintereinander. Die Ablaufsteuerung AS3 steuert das Abrechnen, bei
dem die Postgebührendaten vor dem Druckvorgang aktualisiert werden. Die Ablaufsteuerung
AS4 steuert ein Rückrechnen, bei dem der Druckvorgang vorzeitig unterbrochen wird
und die Register REG 0 bis REG 3 wieder auf ihren Wert vor der letzten Abrechnung
zurückgesetzt werden.
[0045] Die Ablaufsteuerung AS3 bzw. AS4 aktiviert beim Abrechnen bzw. Rückrechnen die Ablaufsteuerung
AS5, um ein einzelnes der Register REG 0 bis REG 3 zu berechnen. Da die Register REG
0 bis REG 3 jeweils acht Bytes enthalten, aktiviert die Ablaufsteuerung AS5 die Ablaufsteuerung
AS6, die ein Byte berechnen kann, genau achtmal hintereinander, so daß jedes Byte
berechnet wird. Die Ablaufsteuerung AS6 wiederum aktiviert zum Berechnen eines Bytes
die Ablaufsteuerung AS7, die ein Byte aus dem Speicher 68 bzw. 70 liest. Nach erfolgter
Berechnung im Operationswerk 92 wird die Ablaufsteuerung AS8 von der Ablaufsteuerung
AS6 aktiviert und schreibt ein Byte in den Speicher 68 bzw. 70.
[0046] Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild der Druckerüberwachung 62. Die Druckerüberwachung
62 enthält eine Druckfreigabesteuerung 110, die ebenfalls in Form fest miteinander
verknüpfter elektronischer Gatter vorgegeben ist, und eine Ablaufsteuerung AS9 bildet.
Die Ablaufsteuerung AS9 überwacht den Druckvorgang, indem sie den Druck erst ermöglicht,
wenn die Abrecheneinheit 60 die Abrechnung durchgeführt hat und über den Bus 76 das
Freigabesignal F an die Druckfreigabesteuerung 110 sendet. Erst nach Anliegen des
Freigabesignals F ermöglicht die Druckfreigabesteuerung 110 die Übertragung von Druckdaten
vom Steuerbus 34 zum Drucker 32, durch Wirksamschalten einer Übertragungseinheit 112,
die ein Schieberegister enthält, das die Druckdaten seriell zum Drucker 32 überträgt.
Die Druckdaten werden durch den Mikroprozessor 30 bereitgestellt und über das Sicherheitsmodul
36 an den Drucker 32 übertragen. Bei dieser Übertragung greift der Mikroprozessor
µP der Ablaufsteuerung AS10 nicht steuernd ein.
[0047] Die Druckerüberwachung 62 enthält weiterhin eine Takteinheit 114 zum Erzeugen des
Drucktaktes. Das Wirksamschalten des Drucktaktes erfolgt wiederum durch die Druckfreigabesteuerung
110, indem der Drucktakt zum Drucker 32 übertragen wird. Eine Zähler/Vergleichereinheit
116 zählt die übertragenen Bildpunkte des Druckbildes 10. Beim Druck der Spalte A
erzeugt die Zähler/Vergleichereinheit 116 ein Sperrsignal S, das über den Bus 76 zur
Abrecheneinheit 60 übertragen wird. Das Sperrsignal S verhindert das Rückrechnen in
der Abrecheneinheit 60. Beim Druck der Spalte B erzeugt die Zähler/Vergleichereinheit
116 ein Blockiersignal, das zum sofortigen Unterbrechen des Druckvorgangs führt und
das Sicherheitsmodul 36 soweit außer Betrieb setzt, daß nur eine authorisierte Bedienperson
die Blockierung aufheben kann.
[0048] Figur 7 zeigt ein Flußdiagramm der Arbeitsweise der Abrecheneinheit 60. Nach dem
Einschalten wird die Steuerung 90 durch die Rücksetzeinheit 78 in einen definierten
Startzustand gesetzt. In einem Schritt 132 wartet die Steuerung 90, bis durch den
Mikroprozessor 30 der Portowert 22 in das Portoregister 96 geschrieben wird (Schritt
132). Liegt der Portowert 18 im Portoregister 96 vor, so erfolgt in einem Schritt
134 die Abrechnung, indem insbesondere auch die Ablaufsteuerung AS3 aktiviert wird.
[0049] Kann die Abrechnung nicht durchgeführt werden, da die Postgebühren bereits vollständig
aufgebraucht sind, so wird dies dem Mikroprozessor 30 signalisiert und der angefangene
Frankiervorgang beendet (Schritt 138). Konnte die Abrechnung im Verfahrensschritt
134 durchgeführt werden, so wird in einem Schritt 140 das Freigabesignal F erzeugt,
das über den Bus 76 an die Druckfreigabesteuerung 110 der Druckerüberwachung 62 übertragen
wird. In einem Verfahrensschritt 142 wird ein Aktivieren der Ablaufsteuerung AS4 ermöglicht,
so daß ein Rückrechnen der Postgebührendaten möglich ist.
[0050] Solange ein Rückrechnen möglich ist (Schritt 144), kann die erfolgte Abrechnung auf
Anforderung des Mikroprozessors 30 rückgängig gemacht werden (Schritt 146). Liegt
eine solche Anforderung vor, so erfolgt in einem Schritt 148 das Rückrechnen, bei
dem insbesondere auch die Ablaufsteuerung AS4 aktiviert wird. Das Rückrechnen erzeugt
ein Rückrechensignal R, das über eine Leitung des Busses 76 zur Druckerüberwachung
32 übertragen wird, die den Druck des Druckbildes 10 bei aktivem Rückrechensignal
R sofort unterbricht. Die Steuerung 90 der Abrecheneinheit 60 kehrt nach Erzeugen
des Rückrechensignals R in ihren Startzustand zurück (Schritt 130).
[0051] Wird durch die Druckerüberwachung 62 über ein Sperrsignal S, das ebenfalls über eine
Leitung des Busses 76 zur Abrecheneinheit 60 übertragen wird, signalisiert, daß der
Druck der Spalte A bereits durchgeführt wurde, so aktiviert die Ablaufsteuerung AS1
die Ablaufsteuerung AS4 nicht mehr. Somit kann die Steuerung 90 der Abrecheneinheit
60 kein Rückrechnen mehr durchführen. Die Steuerung 90 kehrt in diesem Fall in ihren
Startzustand zurück (Schritt 130).
[0052] Figur 8 zeigt ein Flußdiagramm des Druckvorgangs der Druckerüberwachung 62. Durch
das Einschalten der Frankiermaschine wird die Druckfreigabesteuerung 110 der Druckerüberwachung
62 durch die Rücksetzeinheit 78 in ihren Startzustand (Schritt 160) gesetzt. Die Druckfreigabesteuerung
110 kann Steuervorgänge erst durchführen, wenn das Freigabesignal F durch die Abrecheneinheit
60 erzeugt wurde (Schritt 162). Sobald das Freigabesignal F durch die Abrecheneinheit
60 nach durchgeführter Abrechnung erzeugt wird, kann die Druckerüberwachung 62 Druckdaten
verarbeiten (Schritt 164). Die Druckfreigabesteuerung 110 befindet sich in einem Wartezustand,
in dem sie auf Druckdaten wartet, die der Mikroprozessor 30 über die Schnittstelle
64 überträgt.
[0053] Liegen Druckdaten vor, so werden diese in einem Schritt 166 an den Drucker 42 übertragen,
der mit dem Druck des Druckbildes 10 beginnt. Mit jedem übertragenen Byte wird ein
Zähler Z erhöht. Die Zähler/Vergleichereinheit 116 überprüft in einem Schritt 168,
ob der Zähler Z einen Wert hat, der angibt, daß der Druck der Spalte A bereits begonnen
wurde. Ist dies der Fall, so wird das Rückrechnen in der Abrecheneinheit gesperrt,
indem die Druckerüberwachung 62 das Sperrsignal S erzeugt (Schritt 170). Die Zähler/Vergleichseinheit
116 prüft auch, ob der Wert des Zählers Z angibt, ob bereits mit dem Druck der Spalte
B begonnen wurde (Schritt 172). Ist dies der Fall, wird das Sicherheitsmodul 36 in
einem Schritt 174 blockiert, wobei der Frankiervorgang abgebrochen wird.
[0054] Wurde die Spalte B noch nicht gedruckt, so überprüft die Druckerüberwachung 62, ob
ein Rückrechnen bereits erfolgt ist, indem sie das Rückrechensignal R auswertet (Schritt
176). Erfolgte ein Rückrechnen der durchgeführten Abrechnung, die das Freigabesignal
F erzeugt hat, so wird der Druck beendet und die Druckerüberwachung 62 kehrt in ihren
Startzustand (Schritt 160) zurück.
[0055] Wenn kein Rückrechensignal R vorliegt, so wird in einem Schritt 170 geprüft, ob bereits
ein Druckendesignal durch den Mikroprozessor 30 erzeugt wurde. Ist dies nicht der
Fall, so wird die Druckerüberwachung 62 in einen Zustand gesetzt, der dem des Schrittes
166 entspricht. Wurde das Druckendesignal erzeugt, so wird die Druckerüberwachung
62 in ihren Startzustand (Schritt 160) versetzt.
[0056] In den Figuren 7 und 8 sind Schritte, in denen sich die Abrecheneinheit 60 und die
Druckerüberwachung 62 gegenseitig beeinflussen, doppelt umrahmt. Durch diese Verkopplung
der beiden Einheiten über das Freigabesignal F, das Stoppsignal S und das Rückrechensignal
R wird erreicht, daß ein Umgehen der Abrecheneinheit oder der Druckerüberwachung erschwert
ist. Die in den beiden Flußdiagrammen dargestellten Schritte 130 bis 178 werden nicht
durch einen Mikroprozessor realisiert, der eine in einem Speicher abgelegte Befehlsfolge
abarbeitet, sondern durch Zustandsänderungen einer elektronischen Schaltungsanordnung.
Um einen oder mehrere der Schritte 130 bis 178 zu verändern oder zu überspringen,
muß eine neue Schaltungsanordnung der Abrecheneinheit 60 und der Druckerüberwachung
62 realisiert werden. Da es sich bei den Schaltungsanordnungen um integrierte Schaltungen
handelt, ist dies nur mit sehr großem Aufwand möglich.
[0057] Die Sicherheit des Sicherheitsmoduls 36 wird auch dadurch erhöht, daß das Freigabesignal
F, das Sperrsignal S und das Rückrechensignal R über den internen Bus 76 ausgetauscht
werden, der auf dem integrierten Baustein 66 ebenfalls in integrierter Technik ausgeführt
ist. Ein äußerer Zugriff ist nur bei einer Zerstörung des Bausteins 66 möglich.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Druckbild
- 12
- Postwertstempelbild
- 14
- Datumstempelbild
- 16
- Werbebild
- 18
- Portowert
- 30
- Mikroprozessor
- 32
- Drucker
- 34
- Steuerbus
- 36
- Sicherheitsmodul
- 38
- nichtflüchtiger Speicher
- 40
- Arbeitsspeicher
- 42
- Tastatur
- 44
- Anzeige
- 46
- Ein-/Ausgabeeinheit
- 60
- Abrecheneinheit
- 62
- Druckerüberwachung
- 64
- Schnittstelle
- 66
- anwenderspezifischer Baustein
- 68, 70
- nichtflüchtiger Speicher
- 72
- Modulbus
- 74
- Speicherbus
- 76
- interner Bus
- 77
- Festwertspeicher
- 78
- Rücksetzeinheit
- 90
- Steuerung
- 92
- Operationswerk
- 94
- Addierer
- 96
- Portoregister
- 98
- Statusregister
- 100
- Multiplexer
- 110
- Druckfreigabesteuerung
- 112
- Übertragungseinheit
- 114
- Takteinheit
- 116
- Zähler/Vergleichereinheit
- 130
- Start
- 132
- Frage, ob Wert im Postregister
- 134
- Abrechnung
- 136
- Frage, ob Abrechnung durchgeführt
- 138
- Stop
- 140
- Freigabesignal
- 142
- Rückrechnen ermöglichen
- 144
- Frage, ob Rückrechnen möglich
- 146
- Frage, ob Rückrechnen angefordert
- 148
- Rückrechnen
- 160
- Start
- 162
- Frage, ob Freigabesignal aktiv ist
- 164
- Frage, ob Druckdaten vorhanden sind
- 166
- Drucken-Zähler Z erhöhen
- 168
- Frage, ob Zähler Z > Spalte A
- 170
- Rückrechnen sperren
- 172
- Frage, ob Zähler Z > als Spalte B
- 174
- Stop
- 176
- Frage, ob Rückrechnung angefordert
- 178
- Frage, ob Druckende erreicht
- F
- Freigabesignal
- S
- Sperrsignal
- R
- Rückrechensignal
- REG 0 bis REG 3
- Register
- AS1 bis AS10
- Ablaufsteuerung
1. Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut,
mit einem Drucker zum Drucken eines Postwertstempels (10) auf das Postgut,
einer zentralen Steuerung (30) zum Steuern des Drucks und peripherer Komponenten (42
bis 46) der Frankiermaschine,
einer Abrecheneinheit (60) zum Abrechnen von Postgebühren, und mit mindestens einem
nichtflüchtigen Speicher (68, 70) zum Speichern von Postgebührendaten,
wobei die Abrecheneinheit (60) auf die Postgebührendaten gemäß einem vorgegebenen
Steuerprogramm (AS1 bis AS8) zugreift, und
wobei die Abrecheneinheit (60) als digital arbeitende elektronische Schaltungsanordnung
realisiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerprogramm (AS1 bis AS8) der Abrecheneinheit (60) in Form fest miteinander
verknüpfter elektronischer Gatter vorgegeben ist,
und daß eine Vielzahl von Gattern auf mindestens einem anwenderspezifischen Baustein
(66) als integrierte Schaltung realisiert ist.
2. Frankiermaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Druckerüberwachung (62), die den Druck abhängig von einem Freigabesignal
(F) freigibt, wobei das Freigabesignal (F) nach durchgeführter Abrechnung von der
Abrecheneinheit (60) erzeugt wird.
3. Frankiermaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) Druckdaten zum Drucker (32) gemäß einem Drucker-Steuerprogramm
(AS9) überträgt, das ebenfalls in Form fest miteinander verknüpfter elektronischer
Gatter vorgegeben ist.
4. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Druckerüberwachung (62) und der Abrecheneinheit (60)
in einer einzigen integrierten Schaltung (66) realisiert ist.
5. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Schaltung (66) in einem gekapselten, vorzugsweise vergossenen
Gehäuse (36) enthalten ist.
6. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Maßnahmen vorgesehen sind, die beim Entfernen der Vergußmasse ein Übertragen
weiterer Druckdaten an den Drucker (32) verhindern.
7. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Postgebührendaten in einem absteigenden und/oder einem aufsteigenden Register
gespeichert sind,
wobei der Wert des absteigenden Registers abhängig vom Wert jedes zu druckenden Postwertstempels
um diesen Wert verringert wird und
wobei der Wert des aufsteigenden Registers um diesen Wert erhöht wird.
8. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) eine Übertragungseinheit (112) wirksam schaltet,
die zum Drucker (32) zu übertragende Druckdaten überträgt.
9. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) eine Takteinheit (114) zum Erzeugen eines Drucktaktsignals
wirksam schaltet.
10. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) eine den Drucker (32) abhängig von den Druckdaten
ansteuernde Ansteuereinheit (112) wirksam schaltet.
11. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) die zum Drucker (32) übertragenen Druckdaten zählt.
12. Frankiermaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) nach einer vorbestimmten Anzahl von übertragenen
Druckdaten ein Sperrsignal (S) erzeugt.
13. Frankiermaschine nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrecheneinheit (60) abhängig vom Sperrsignal (S) ein Rückrechnen von Postgebühren
verhindert.
14. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) nach einer vorbestimmten Maximalanzahl von übertragenen
Daten ein Blockiersignal erzeugt, das vorzugsweise weitere Übertragungen von Druckdaten
an den Drucker (32) verhindert.
15. Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut,
mit einem Drucker (32) zum Drucken eines Postwertstempels (10) auf das Postgut,
einer zentralen Steuerung (30) zum Steuern des Drucks und peripherer Komponenten (42
bis 46) der Frankiermaschine,
einer Abrecheneinheit (60) zum Abrechnen von Postgebühren,
mindestens einem nichtflüchtigen Speicher (68, 70) zum Speichern von Postgebührendaten,
und mit einer Druckerüberwachung (62),
wobei die Abrecheneinheit (60) auf die Postgebührendaten gemäß einem vorgegebenen
Steuerprogramm (AS1 bis AS8) zugreift und eine durchgeführte Abrechnung an die Druckerüberwachung
(62) durch ein Freigabesignal (F) signalisiert, das über mindestens eine die elektrische
Verbindung zwischen Abrecheneinheit und Druckerüberwachung herstellende Leitung (76)
übertragen wird,
und wobei die Druckerüberwachung (62) durch ein Drucker-Steuerprogramm (AS9) gesteuert
wird, das den Druck erst nach Erhalt des Freigabesignals (F) freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß wesentliche elektronische Schaltungselemente der Abrecheneinheit (60) und wesentliche
elektronische Schaltungselemente der Druckerüberwachung (62) auf einem einzigen anwenderspezifischen
integrierten Schaltkreis (66) realisiert sind und daß die Leitung (76) als interne
Verbindungsleitung auf der integrierten Schaltung (66) ausgebildet ist.
16. Frankiermaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Steuerprogramme (AS1 bis AS10) in Form fest miteinander
verknüpfter elektronischer Gatter vorgegeben ist.
17. Frankiermaschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) eine Übertragungseinheit (112) wirksam schaltet,
die zum Drucker (32) zu übertragende Druckdaten überträgt.
18. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) eine Takteinheit (114) zum Erzeugen eines Drucktaktsignals
wirksam schaltet.
19. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) nach einer vorbestimmten Anzahl von übertragenen
Druckdaten ein Sperrsignal (S) erzeugt.
20. Frankiermaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrecheneinheit (60) abhängig vom Sperrsignal (S) ein Rückrechnen von Postgebühren
verhindert.
21. Frankiermaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerüberwachung (62) nach einer vorbestimmten Maximalanzahl von übertragenen
Daten ein Blockiersignal erzeugt, das vorzugsweise weitere Übertragungen von Druckdaten
an den Drucker (32) verhindert.
22. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Frankiermaschine einen weiteren Mikroprozessor (µP) mit einem internen flüchtigen
Arbeitsspeicher und einem internen vorzugsweise mit einer Auslesesperre versehenen
Festwertspeicher (ROM) enthält.