(19)
(11) EP 0 789 416 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.1997  Patentblatt  1997/33

(21) Anmeldenummer: 97200271.1

(22) Anmeldetag:  31.01.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01P 1/387
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 10.02.1996 DE 19604861

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB 

(72) Erfinder:
  • Wendel, Ralf, Dr.-Ing.
    Röntgenstra e 24, 22335 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Hartmann, Heinrich, Dipl.-Ing. 
Philips Patentverwaltung GmbH, Röntgenstrasse 24
22335 Hamburg
22335 Hamburg (DE)

   


(54) Passives nichtreziprokes Mehrtorbauelement


(57) Die Erfindung betrifft ein passives, nichtreziprokes Mehrtorbauelement mit einem als Streifenleiter ausgestalteten Resonatorelement (1), das einen zentralen Resonanzbereich (15) und Anschlußleitungen (11) mit Anpaßelementen (14) aufweist, mit zwei scheibenförmigen Trägerplättchen (2, 3) und zwei Ferritkörpern (4, 5). Derartige Bauelemente werden häufig in der Mikrowellentechnik als Zirkulatoren oder Richtungsleitungen verwendet. Um solche Bauelemente möglichst klein gestalten und kostengünstig herstellen zu können, wird die Größe der Ferritkörper (4, 5) reduziert, und diese werden nur noch so groß ausgestaltet, daß nur der zentrale Resonanzbereich (15) von ihnen bedeckt ist. Außerdem werden die Trägerplättchen (2, 3) und die Ferritkörper (4, 5) so angeordnet, daß sie dem Resonatorelement (1) unmittelbar benachbart sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein passives, nichtreziprokes Mehrtorbauelement mit einem als Streifenleiter ausgestalteten Resonatorelement, das einen zentralen Resonanzbereich und Anschlußleitungen mit Anpaßelementen aufweist, mit zwei scheibenförmigen Trägerplättchen und zwei Ferritkörpern.

[0002] Ein solches Mehrtorbauelement ist beispielsweise aus Meincke, Gundlach, "Taschenbuch der Hochfrequenztechnik", 4. Auflage, Seiten L 35 bis L 43 bekannt. Derartige Mehrtorbauelemente finden vorwiegend als Zirkulatoren oder Richtungsleitungen Verwendung in der Mikrowellentechnik (z.B. Radar-, Richtfunk- und Meßtechnik). Nichtreziprok bedeutet hier, daß die Übertragungseigenschaften richtungsabhängig sind. Ein Zirkulator hat beispielsweise drei oder vier gleichberechtigte Tore. Ein Hochfrequenzsignal, das in Tor 1 eingespeist wird, tritt im Idealfall ungedämpft nur an Tor 2 wieder aus und an keinem anderen Tor. Ein an Tor 2 eingespeistes Signal tritt nur an Tor 3 aus usw. Die Güte eines Zirkulators wird durch die Dämpfungen in Durchlaßrichtung bzw. in Sperrichtung ausgedrückt.

[0003] Eine häufig verwendete Bauform derartiger Mehrtorbauelemente verwendet die sogenannte Triplate-Technologie, bei der das Resonatorelement als Streifenleiter, also beispielsweise als dünnes Kupferplättchen, ausgestaltet und zwischen zwei Ferritscheiben angeordnet ist. Das Resonatorelement weist einen zentralen Resonanzbereich auf, der beispielsweise kreisförmig oder dreieckförmig sein kann, sowie eine der Zahl der Tore entsprechende Anzahl von Anschlußleitungen. Da in der Mikrowellentechnik vorwiegend mit Kabeln mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm gearbeitet wird, sind in allen Zuleitungen Anpaßelemente vorgesehen, die die Impedanz des Resonators an 50 Ohm anpaßt. Zur Fixierung der Position der Ferritkörper sind diese in jeweils einem scheibenförmigen Trägerplättchen angeordnet, beispielsweise in eine entsprechend große Ausnehmung in dem Plättchen eingebracht. Für den Betrieb eines solchen Mehrtorbauelements ist es erforderlich, daß die Ferritkörper (die Oberflächen, die dem Resonatorelement abgewandt sind) auf gleichem Potential liegen. Dies wird beispielsweise durch eine Kupferumhüllung um die beiden Trägerplättchen mit den Ferritkörpern oder durch ein Metallgehäuse um das ganze Bauelement, mit dem die Ferritkörper leitend verbunden sind, erreicht. Zur Erläuterung des Funktionsprinzips eines derartigen Mehrtorbauelements sei auf den genannten Stand der Technik verwiesen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrtorbauelement der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß es eine geringe Baugröße aufweist und kostengünstig hergestellt werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Resonatorelement auf jeder Seite ein Trägerplättchen und ein Ferritkörper unmittelbar benachbart sind und daß die Ferritkörper so ausgestaltet und so angeordnet sind, daß sie nur den zentralen Resonanzbereich des Resonatorelements bedecken.

[0006] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß es nicht notwendig ist, daß das Resonatorelement vollständig von den Ferritkörpern bedeckt ist. Es wurde festgestellt, daß es zur Erreichung der gewünschten Resonatoreigenschaften und der gewünschten Dämpfungswerte ausreicht, wenn nur der zentrale Resonanzbereich zwischen den Ferritkörpern liegt. Die Anschlußleitungen sowie die Anpaßelemente liegen außerhalb der Ferritkörper und sind nicht von den Ferritkörpern bedeckt.

[0007] Durch die Erfindung kann die Größe der Ferritkörper deutlich verringert werden, was zu einer Senkung der Herstellungskosten für ein solches Mehrtorbauelement führt. Auch die Baugröße des Bauelements insgesamt kann dadurch reduziert werden. Aufgrund der geringeren Größe der Ferritkörper treten auch weniger magnetische Verluste in den Ferritkörpern auf. Dies führt dazu, daß für die Durchgangsdämpfung deutlich geringere Werte erreicht werden können als bei den Mehrtorbauelementen der bekannten Bauart.

[0008] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Intermodulationsverhalten verbessert wird, d.h. daß weniger Mischprodukte als bei bekannten Mehrtorbauelementen entstehen. Solche Mischprodukte (z.B. Signale bei Vielfachen der Nutzfrequenz) entstehen bei den verwendeten Resonatorelementen vor allem an unregelmäßigen Ecken und Kanten des Streifenleiters. Da diese bei der erfindungsgemäßen Anordnung jedoch nicht von den Ferritkörpern bedeckt sind, sondern nur der als einfacher regelmäßiger Körper ausgestaltete zentrale Resonanzbereich, können hier viel weniger Mischprodukte entstehen. Schließlich läßt sich diese einfache Anordnung auch verhältnismäßig leicht feldtheoretisch berechnen, und auch eine Analyse ist beispielsweise mit der Methode der Orthogonalreihentwicklung möglich. Dadurch ist auch ein rechnergestützter Entwurf einer solchen Anordnung möglich.

[0009] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anschlußleitungen mit den Anpaßelementen von den Trägerplättchen bedeckt sind. Bei dieser Ausgestaltung kann auf einfache Weise eine Anpassung an den Leitungswiderstand der Anschlußleitungen von i.a. 50 Ohm erfolgen.

[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ferritkörper seitlich von den Trägerplättchen umgeben sind und daß die Trägerplättchen und der jeweils zugehörige Ferritkörper auf der dem Resonatorelement abgewandten Seite unterschiedliche Höhe aufweisen. Seitlich umgeben meint dabei, daß die Ferritkörper und die Trägerplättchen wenigstens teilweise in derselben Ebene angeordnet sind und daß der Ferritkörper, der bevorzugt als flache Scheibe ausgestaltet ist, beispielsweise zentral in das Trägerplättchen eingepaßt ist.

[0011] Bisher wurde immer davon ausgegangen, daß das Trägerplättchen mit dem Ferritkörper eine möglichst ebene Oberfläche bilden muß, damit an Oberflächen der beiden Ferritkörper möglichst exakt das gleiche Potential anliegt. Deshalb wurde diese Oberfläche in einem verhältnismäßig aufwendigen und kostenintensiven Prozeß plangeschliffen. Gemäß der Erfindung ist dieser Prozeß jedoch überflüssig, da erkannt wurde, daß auch bei Höhenunterschieden zwischen dem Ferritkörper und dem zugehörigen Trägerplättchen die gewünschten Resonanzeigenschäften nicht verloren gehen. Die Höhe des Ferritkörpers kann sowohl kleiner als auch größer als die Höhe des um ihn umgebenden Trägerplättchens sein. Wichtig ist nur, daß eine gute leitende Verbindung den Oberflächen der beiden Ferritkörper hergestellt wird.

[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Trägerplättchen aus einem dielektrischen Material mit einer Dielektrizitätzahl εr > 1,5, insbesondere aus Teflon, glasfaserverstärktem Kunststoff oder Bariumtitanat und insbesondere mit einer Dielektrizitätzahl εr > 12 bestehen. Je größer die Dielektrizitätszahl εr des verwendeten Materials ist, desto kleiner können die Abmessungen der einzelnen Elemente, insbesondere des Resonatorelements, der Ferritkörper und der Trägerplättchen sein, da die Resonanzwellenlänge umgekehrt proportional ist zur Wurzel aus der Dielektrizitätszahl. Bisher wurde meist ein Trägerelement aus Keramik verwendet, das aufwendig und schwer zu bearbeiten war, d.h. daß vor allem die Ausnehmung für den Ferritkörper mit einem Laser in den Keramikkörper eingeschnitten werden mußte. Demgegenüber haben vor allem Teflon (mit einem εr von ungefähr 10) und Kunststoff den großen Vorteil, daß sie sehr leicht zu bearbeiten sind. Die Ausnehmungen für die Ferritkörper können durch einfaches Stanzen paßgenau gefertigt werden. Bariumtitanat ist vor allem wegen der hohen Dielektrizitätszahl von ungefähr 40 zur Verwendung als Trägerplättchen geeignet. Dadurch sind auch die Verluste geringer.

[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Resonatorelement Leerlaufleitungen aufweist und daß die Ferritkörper so ausgestaltet und so angeordnet sind, daß sie die Leerlaufleitungen nicht bedecken. Mittels solcher leerlaufender Leitungen, die am Außenrand des zentralen Resonanzbereichs angeordnet und verschiedenartig ausgestaltet sein können, können die Resonanzeigenschaften des Resonatorelements, insbesondere die Resonanzfrequenz und die Dämpgungseigenschaften verändert werden. Es wurde erfindungsgemäß erkannt, daß diese Leerlaufleitungen ebenfalls nicht wie bisher angenommen von den Ferritkörpern bedeckt sein müssen.

[0014] In einer Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zur Schaffung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen den dem Resonatorelement abgewandten Oberflächen der Ferritkörper und ein Permanentmagnet zur Erzeugung eines statischen Magnetfeldes durch die Ferritkörper und das Resonatorelement vorgesehen. Die Mittel sind dabei beispielsweise metallische Schichten und/oder metallische Bleche oder Plättchen, die dazu dienen, elektrische Ströme über die dem Resonatorelement abgewandten Oberflächen der Ferritkörper und der Trägerplättchen zu leiten.

[0015] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß ein gebogenes Blech zur Zentrierung und Fixierung um das Mehrtorbauelement angeordnet ist. Während ursprünglich die Trägerelemente, meist Keramikkörper, sowohl mit hoher Genauigkeit gefertigt werden und zueinander ausgerichtet werden mußten, damit die Ferritkörper möglichst genau übereinander angeordnet sind, genügt hier eine genaue Fertigung der Trägerplättchen, was aufgrund des verwendeten Materials leicht zu erreichen ist. Eine Zentrierung und somit eine genaue Ausrichtung der Ferritkörper übereinander wird einfach dadurch erreicht, daß ein dünnes Blech um die Trägerplättchen und den Magneten herum gebogen wird. Das Blech hat weiterhin den Vorteil, daß sich die von dem Magneten erzeugten magnetischen Feldlinien durch die Ferritkörper über dieses Blech schließen können.

[0016] Bevorzugt ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, daß das Mehrtorbauelement ein Zirkulator oder ein Isolator ist. Ein Zirkulator findet beispielsweise in der Richtfunktechnik Anwendung, wenn für einen Richtfunksender und einen Richtfunkempfänger dieselbe Antenne verwendet werden soll. Die an Tor 1 vom Sender eingespeiste Leistung wird dann an Tor 2 weitergegeben, an der sich die Antenne befindet. Eine von der Antenne empfangene Leistung wird an den an Tor 3 befindlichen Empfänger weitergereicht. In der Mobilfunktechnik werden erfindungsgemäße Mehrtorbauelemente immer häufiger als Isolatoren (oder Richtungsleitungen) zur Entkopplung zwischen zwei Verstärkerstufen verwendet. Eine an Tor 2 reflektierte Leistung wird dann von einem an Tor 3 angeschlossenen Abschlußwiderstand absorbiert.

[0017] Die Erfindung betrifft außerdem auch eine Anordnung zum Senden und/oder Empfangen von Hochfrequenzsignalen mit einem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Mehrtorbauelement.

[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Mehrtorbauelements,
Fig. 2
ein als Streifenleiter ausgestaltetes Resonatorelement und
Fig. 3
ein über ein Resonatorelement gelegtes erfindungsgemäßes Trägerplättchen mit einem Ferritkörper.


[0019] In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Mehrtorbauelement gezeigt. Mit 1 ist ein als Streifenleiter ausgestaltetes Resonatorelement bezeichnet. Oberhalb des Resonatorelements 1 befindet sich ein scheibenförmiges, rechteckiges Trägerplättchen 2, das im Zentrum eine Bohrung aufweist, in der ein scheibenförmiger Ferritkörper 4 sitzt. Das Trägerplättchen 2 und der Ferritkörper 4 liegen unmittelbar am Resonatorelement 1 an. Spiegelbildlich zum Resonatorelement 1 befindet sich unterhalb des Resonatorelements 1 ein weiteres Trägerplättchen 3 mit einem weiteren Ferritkörper 5. Auf der Oberfläche des Trägerplättchens 2 und des Ferritkörpers 4 ist eine dünne Kupferschicht 7 aufgebracht, eine weitere Kupferschicht 8 befindet sich auf der freiliegenden Oberfläche des Trägerplättchens 3 und des Ferritkörpers 5. Oberhalb des Ferritkörpers 4 und der Kupferschicht 7 befindet sich ein Permanentmagnet 6, der ein statisches Magnetfeld durch die Ferritkörper 4 und 5 und das Resonatorelement 1 erzeugt. Zwischen dem Magneten 6 und dem Ferritkörper 4 ist noch eine sogenannte Polscheibe 12, ein Stahlplättchen, angeordnet, die eine möglichst homogene Verteilung des Magnetfelds (in der Ebene parallel zur Ebene des Resonatorelements 1) über die beiden Ferritkörper 4 und 5 gewährleisten soll.

[0020] Über den oberen Teil der Anordnung (Trägerplättchen 2, Polscheibe 12 und Magnet 6) ist ein erstes Metallblech 9 gebogen, das sowohl mit der Kupferschicht 7 als auch mit dem Magneten 6 elektrisch in Verbindung steht. Über den unteren Teil der Anordnung ist ein zweites Metallblech 10 so gebogen, daß es sich in der Ebene, in der das Resonstorelement 1 liegt, mit dem ersten Metallblech 9 überlappt und eine leitende Verbindung ergibt. Das zweite Metallblech 10 steht außerdem elektrisch in Verbindung mit der Kupferschicht 8. Seitlich ragen zwischen den Trägerplättchen 2 und 3 Anschlußleitungen 11 des Resonatorelements 1, an die die Kabelzuführungen zu weiteren externen Bauteilen wie beispielsweise zu einem Verstärker oder einer Antenne angeschlossen werden können.

[0021] Wie unschwer zu erkennen ist, bedecken die Ferritkörper 4 und 5 nur in einem zentralen Bereich, nämlich dem zentralen Resonanzbereich 15, das Resonatorelement 1. Der restliche Bereich des Resonatorelements 1 ist nur von den Trägerplättchen 2 und 3 bedeckt. Weiterhin ist erkennbar, daß das Trägerplättchen 2 und der Ferritkörper 4 auf der dem Resonatorelement 1 abgewandten Seite unterschiedliche Höhe aufweisen. Das gleiche gilt für das Trägerplättchen 3 und den Ferritkörper 5. Eine gute Verbindung möglichst ohne Luftspalt kommt dennoch zwischen dem Ferritkörper 4 bzw. der Kupferschicht 7 und der Polscheibe 12 dadurch zustande, daß mittels des Metallblechs 9 von oben auf den Magneten 6 eine Kraft ausgeübt werden kann, so daß der Magnet 6 mit der Polscheibe 12 auf die Oberfläche 41 des Ferritkörpers 4 gedrückt wird. Eine möglichst gute Verbindung ist an dieser Stelle deshalb erforderlich, damit einerseits ein möglichst guter Magnetfluß vom Permanentmagneten 6 durch die Ferritkörper 4 und 5 erfolgen kann. Gleichzeitig wird dadurch auch der Ferritkörper 5 auf die Kuperschicht 8 und damit auf das Metallblech 10 gedrück, so daß sich die Magnetfeldlinien durch die Ferritkörper 4 und 5 über die Metallbleche 9 und 10 zum Permanentmagneten 6 hin schließen können.

[0022] Die Kupferschichten 7 und 8 dienen dazu, elektrische Ströme über die dem Resonatorelement 1 abgewandten Oberflächen 41 und 51 der Ferritkörper 4 und 5 sowie der Trägerplättchen 2 und 3 zu leiten. Die Kupferschichten 7 und 8 sind mit den Metallblechen 9 und 10 leitend verbunden und liegen deshalb ebenso wie diese auf dem gleichen Massepotential. Für den Betrieb eines solchen Mehrtorbauelements ist es erforderlich, daß an beiden Ferritkörpern 4 und 5 an den dem Resonatorelement 1 abgewandten Seiten 41 und 51 das gleiches Potential anliegt.

[0023] Das in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Resonatorelement ist in Fig. 2 in einer Draufsicht gezeigt. Zu erkennen sind der im vorliegenden Fall kreisförmig ausgestaltete zentrale Resonanzbereich 15 sowie die drei Anschlußleitungen 11. Es handelt sich hierbei um ein als Streifenleiter ausgestaltetes Resonatorelement für einen Zirkulator mit drei Toren. Zur Anpassung des Resonatorelements an den Wellenwiderstand der Anschlußkabel, der in der Mikrowellentechnik üblicherweise 50 Ohm beträgt, sind in den Zuleitungen Anpaßelemente 14 vorgesehen. Dies können wie hier λ/4-Transformatoren oder flächenhaft ausgebildete L-C-Glieder sein. Außerdem weist das Resonatorelement hier drei Leerlaufleitungen 13 auf, mit Hilfe derer (je nach Ausgestaltung der Leerlaufleitungen 13) die gewünschten Resonatoreigenschaften eingestellt werden.

[0024] Anhand von Fig. 3, die den selben Maßstab wie Fig. 2 aufweist, soll deutlich werden, in welchem Bereich das in Fig. 2 gezeigte Resonatorelement bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung von den Ferritkörpern bzw. den Trägerplättchen bedeckt ist. Nur der zentrale Resonanzbereich 15 des Resonatorelements wird von dem Ferritkörper 4 bedeckt, während sowohl die Leerlaufleitungen 13 als auch die Anschlußleitungen 11 mit den Anpaßelementen 14 nur von dem Trägerplättchen 2 bedeckt sind. Der zentrale Resonanzbereich 15 und der Ferritkörper 4 (sowie der hier nicht gezeigte Ferritkörper 5) haben den gleichen Durchmesser.

[0025] Die Polscheibe 12 bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung kann entfallen, sofern auf andere Weise eine homogene Verteilung des Magnetfelds über die Ferritkörper gewährleistet ist, beispielsweise durch einen entsprechend großen Magneten. Auf welche Weise ein statisches Magnetfeld durch die Ferritkörper erzeugt wird, ist für die Erfindung unwesentlich. Der Magnet könnte auch an anderer Stelle angeordnet sein, oder es könnten zwei oder mehr Magneten an geeigneten Stellen seitlich neben den Ferritkörpern angeordnet sein. Das Ausmaß der Höhenunterschiede zwischen einem Ferritkörper und dem zugehörigen Trägerplättchen ist ebenfalls für die Erfindung unwesentlich. Ein Ferritkörper könnte beispielsweise auch eine geringere Höhe als das zugehörige Trägerplättchen aufweisen. Es muß lediglich sichergestellt sein, daß das Magnetfeld möglichst homogen über den Ferritkörper verteilt ist und daß Ströme von der Oberfläche eines Ferritkörpers abfließen können.

[0026] Die Ferritkörper könnten außerdem auch unterschiedliche Durchmesser aufweisen, und ist auch denkbar, daß der Durchmesser eines oder beider Ferritkörper kleiner ist als der zentrale Resonanzbereich des Resonatorelements.

[0027] Zusammenfassend gesagt gibt die Erfindung eine Lösung an, passive nichtreziproke Bauelemente, insbesondere Zirkulatoren und Isolatoren für die Mikrowellentechnik möglichst klein gestalten und kostengünstig herstellen zu können. Dazu wird die Größe der Ferritkörper reduziert, und diese werden nur noch so groß ausgestaltet, daß nur der zentrale Resonanzbereich von ihnen bedeckt ist.


Ansprüche

1. Passives, nichtreziprokes Mehrtorbauelement mit einem als Streifenleiter ausgestalteten Resonatorelement (1), das einen zentralen Resonanzbereich (15) und Anschlußleitungen (11) mit Anpaßelementen (14) aufweist, mit zwei scheibenförmigen Trägerplättchen (2, 3) und zwei Ferrikörpern (4, 5),
dadurch gekennzeichnet, daß dem Resonatorelement (1) auf jeder Seite ein Trägerplättchen (2, 3) und ein Ferritkörper (4, 5) unmittelbar benachbart sind und daß die Ferritkörper (4, 5) so ausgestaltet und so angeordnet sind, daß sie nur den zentralen Resonanzbereich (15) des Resonatorelements (1) bedecken.
 
2. Mehrtorbauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen (11) mit den Anpaßelementen (14) von den Trägerplättchen (2, 3) bedeckt sind.
 
3. Mehrtorbauelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ferritkörper (4, 5) seitlich von den Trägerplättchen (2, 3) umgeben sind und daß die Trägerplättchen (2, 3) und der jeweils zugehörige Ferritkörper (4, 5) auf der dem Resonatorelement (1) abgewandten Seite unterschiedliche Höhe aufweisen.
 
4. Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplättchen (2, 3) aus einem dielektrischen Material mit einer Dielektizitätszahl εr > 1,5, insbesondere aus Teflon, glasfaserverstärktem Kunststoff oder Bariumtitanat und insbesondere mit einer Dielektrizitätszahl εr > 12 bestehen.
 
5. Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Resonatorelement (1) Leerlaufleitungen (13) aufweist und daß die Ferritkörper (4, 5) so ausgestaltet und so angeordnet sind, daß sie die Leerlaufleitungen (13) nicht bedecken.
 
6. Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (7, 8, 9, 10) zur Schaffung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen den dem Resonatorelement (1) abgewandten Oberflächen (41, 51) der Ferritkörper (4, 5) und ein Permanentmagnet (6) zur Erzeugung eines statischen Magnetfeldes durch die Ferritkörper (4, 5) und das Resonatorelement (1) vorgesehen sind.
 
7. Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein gebogenes Blech (9, 10) zur Zentrierung und Fixierung um das Mehrtorbauelement angeordnet ist.
 
8. Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrtorbauelement ein Zirkulator oder ein Isolator ist.
 
9. Anordnung zum Senden und/oder Empfangen von Hochfrequenzsignalen mit einem Mehrtorbauelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 




Zeichnung







Recherchenbericht