[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] In Strangmaschinen der tabakverarbeitenden Industrie werden Dichtemeßeinrichtungen
eingesetzt, um die Materialmenge und die Gleichmäßigkeit der Materialverteilung im
Strang zu überwachen und möglichst weitgehend entsprechend bestimmten Vorgaben sicherzustellen.
Das gilt für den Tabakgehalt in einem Tabakstrang für die Herstellung von rauchbaren
Tabakartikeln wie Zigaretten, Stumpen, Zigarrillos usw. wie auch für den Gehalt an
Filtermaterial in einem Filterstrang. Die gleichmäßige Füllung des Strangs ist bekanntlich
ein wichtiges Qualitätskriterium für die aus dem Strang hergestellten Artikel. Als
Maß für die Füllung des Strangs, also für die Tabak- oder Filtermaterialmenge im Strang,
wird seine Dichte erfaßt.
[0003] Bekannt und allgemein gebräuchlich sind derzeit Dichtemeßeinrichtungen, die mit radioaktiver
Strahlung - in der Regel mit der Betastrahlung eines Strontium 90-Präparates (US-PS
4 424 443) - den Strang durchdringen, deren Intensitätsabfall beim Durchdringen des
Strangs als Maß für die Dichte des Strangs erfaßt wird. Die mit dieser Meßeinrichtung
gewonnenen Meßergebnisse zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit aus, werden aber
wegen des erforderlichen permanenten Beta-Strahlers mit aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen
an der Maschine erkauft.
[0004] Es ist in jüngerer Zeit auch eine Dichtemeßeinrichtung bekanntgeworden, die mit infrarotem
Licht als Meßstrahlung arbeitet (US-PS 4 805 641). Diese Einrichtung hat den Vorteil,
daß sie ohne eine radioaktive Strahlungsquelle auskommt, erreicht aber noch nicht
ganz die Zuverlässigkeit der nuklearen Dichtemessung.
[0005] Auch die Verwendung von Röntgenstrahlung als Meßstrahlung für die Dichtemessung ist
bereits vorgeschlagen worden. Die US-PS 3 056 026 zeigt eine solche Meßeinrichtung,
die im Prinzip wie ein Dichtemeßkopf mit nuklearer Strahlungsquelle arbeitet. Die
den Strang durchdringende Röntgenstrahlung wird mit einer Ionisationskammer erfaßt,
was die Messung langsam und ihre Auflösung in Längsrichtung des Strangs gering macht.
[0006] In der US-PS 4 785 830 ist eine Meßeinrichtung an einer Zigarettenstrangmaschine
beschrieben, in der ein nicht umhüllter Tabakstrang im Tabakkanal mit Röntgenstrahlung
durchleuchtet wird. Die den Strang durchdringende Strahlung wird mit einem Sensorarray
erfaßt, um vor der Fertigstellung des Zigarettenstrangs die Dichte des Fasermaterials
in verschiedenen Stranghöhenabschnitten separat zu ermitteln und so die Dichteverteilung
im Strang und die Strangstrukturen zu erkennen. Das soll einen gezielten Eingriff
in die Strangherstellung zum Zweck der Optimierung des Strangaufbaus erlauben. Diese
Messung soll auch am umhüllten Tabakstrang (Zigarettenstrang) vorgenommen werden können,
wozu die Schrift aber keine näheren Angaben erhält. Die US-PS 4 865 052 zeigt ebenfalls
eine Einrichtung zum Messen der Dichte eines nicht umhüllten Tabakstrangs, der im
Tabakkanal einer Strangmaschine gefördert wird, mittels den Strang durchdringender
Röntgenstrahlung. Die Strahlung wird mit einem Sensorarray erfaßt. Vom Grund des Tabakkanals
her werden die Meßwerte der Sensoren aufsummiert bis die Summe einen vorgegebenen
Sollwert erreicht, und entsprechend wird die stromab angeordnete Überschußabnahmeeinrichtung
eingestellt, so daß hier eine Vorauseinstellung des Gewichts bzw. der Dichte des Strangs
erfolgt. Für Messungen am Zigarettenstrang ist dieses Vorgehen nicht sinnvoll.
[0007] Die im Stand der Technik bekannten Dichtemessungen mit Röntgenstrahlung haben sich
in der Praxis nicht bewährt und konnten sich in der industriellen Zigarettenfertigung
nicht durchsetzen. Es besteht daher weiterhin der Wunsch und das Bedürfnis, eine Meßtechnik
in die Hand zu bekommen, die zuverlässig die Strangdichte erfaßt, genau und hoch auflösend
arbeitet und mit geringem Aufwand insbesondere auch in sicherheitstechnischer Hinsicht
gehandhabt und eingesetzt werden kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren und eine weitere
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
durch die Maßnahmen, die im Kennzeichen des Anspruchs 1, und bei einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art mit den Merkmalen, die im Kennzeichen des Anspruchs 6
angegeben sind. Fortsetzungen, Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen des
Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung bietet den Vorteil einer sehr schnellen und genauen Dichtemessung hoher
Auflösung. Dabei ist gewährleistet, daß sich die Drifterscheinungen der Detektoren
oder Intensitätsveränderungen der Strahlungsquelle nicht auf die Meßergebnisse auswirken
können. Die Erfindung bietet also eine sehr zuverlässige Strangdichtemessung. Die
sicherheitstechnischen Schwierigkeiten, die eine nukleare Betastrahlungsquelle verursacht,
treten hier nicht auf. Der sicherheitstechnische Aufwand ist gering. Die Abmessungen
des Röntgenmeßkopfes gemäß der Erfindung können an die eines nuklearen Meßkopfes angepaßt
werden, so daß dieser in vorhandenen Maschinen gegen den Röntgenmeßkopf ausgetauscht
werden kann.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen
- Figur 1
- eine Prinzipdarstellung einer Meßvorrichtung nach der Erfindung und
- Figur 2
- eine Blockdarstellung der Meßwertauswertung.
[0013] Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur Bestimmung der Dichte
eines Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie gemäß der Erfindung. Mit 1 ist
ein kontinuierlich bewegter Zigarettenstrang bezeichnet, der eine Umhüllung 2 aus
Zigarettenpapier und eine Füllung 3 aus Tabakfasern aufweist. Bei dem Strang kann
es sich auch um einen Filterstrang der tabakverarbeitenden Industrie oder um einen
Strang für die Herstellung von Zigarrillos, Zigarren, Stumpen usw. handeln.
[0014] Der Strang wird in Längsrichtung, also etwa senkrecht zur Zeichenebene der Figur
1, entlang einer Förderstrecke einer in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Zigarettenstrangmaschine,
beispielsweise vom Typ Protos 100 der Anmelderin, gefördert und durchläuft dabei in
einer Meßstation 4 einen für Röntgenstrahlung durchlässigen Tubus 6. Dieser Tubus
kann beispielsweise aus einem dünnen Aluminium- oder Titanblech bestehen. Vorzugsweise
wird als Material für den Tubus aber ein Polycarbonat (PC), beispielsweise MACROLON
der BAYER AG oder ein Polyethylenetherketon (PEEK) mit einer Wanddicke von etwa 0,2
mm eingesetzt. Die Darstellung in der Zeichnung ist nicht maßstabsgerecht, so daß
hier die Wanddicke des Tubus 6 zu groß erscheint.
[0015] Eine Röntgenstrahlungsquelle 7 sendet eine Röntgenstrahlung 8 aus, die in der Figur
1 idealisiert dargestellt ist. Tatsächlich geht die Strahlung nicht parallel von der
Röntgenstrahlungsquelle aus. Die Begrenzung der Röntgenstrahlung 8 durch Blenden 9
und 9a bewirkt aber, daß durch die von den Blenden gebildeten Spalte 11 und 11a ein
Strahlungsanteil den Strang durchdringt, dessen Strahlungsverlauf einem parallelen
Strahlungsverlauf wenigstens in einem für den Meßzweck ausreichenden Maße angenähert
ist. Als Röntgenstrahlungsquelle kommt beispielsweise ein Industrie-Röntgengerät des
Typs MF1-30-2 mit einer Normal-Fokus-Röntgenröhre FK 60-10 W der Fa. Rich. Seifert
& Co., D-22926 Ahrensburg, in Frage.
[0016] Die Messung der Intensität der Röntgenstrahlung erfolgt mittels eines Röntgenstrahlungsempfängers
12, der hinter dem Spalt 11a angebracht ist. Dieser Röntgenstrahlungsempfänger 12
ist als Linienarray 13 mit einer Vielzahl von Röntgendetektoren 14.1 bis 14.n ausgebildet,
die in einer Reihe hintereinander in dem Array 13 angeordnet sind. n ist die Gesamtzahl
der in dem Array 13 vorgesehenen Röntgendetektoren 14. In dem in der Figur 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel beträgt n = 11. Bevorzugt wird eine Ausführung mit 16 derartigen
Röntgendetektoren im Array 13, z.B. vom Typ CXM-HS 03-16K der Firma CRYSTAL.
i ist eine laufende Nummer zwischen 1 und n. Die röntgenempfindliche Fläche der Röntgendetektoren
beträgt beispielsweise 1 mm in der Höhe, also quer zur Strangrichtung und 4 mm in
der Breite, also in Strangrichtung. Die Spalte 11 und 11a sind etwa so breit wie die
Detektoren 14.
[0017] Die Röntgendetektoren 14.1 bis 14.n sind alle separat an eine Auswertanordnung 16
angeschlossen, welche die von den Röntgendetektoren abgegebenen Meßsignale zu einem
Dichtesignal 17 verarbeitet, das an eine Steueranordnung 18 eines Gerätes zur Beeinflussung
der Strangdichte abgegeben wird. Ein derartiges Gerät ist in einer Zigarettenstrangmaschine
beispielsweise eine Einrichtung zum Abnehmen von Überschuß vom Tabakstrang, mit dem
die Menge des in den Zigarettenstrang gelangenden Tabaks eingestellt wird. Derartige
Geräte sind bekannt und bedürfen hier keiner näheren Beschreibung.
[0018] Das Detektorarray 13 umfaßt außer den die Intensität der den Strang selbst durchdringenden
Röntgenstrahlung erfassenden Detektoren wenigstens einen zusätzlichen Röntgenstrahlendetektor
14.2, der einen den Strang nicht durchdringenden Teil der Röntgenstrahlung erfaßt.
Sein Meßsignal S
2 wird als Referenzsignal in der Auswertanordnung 16 verarbeitet. Das Detektorarray
13 weist darüber hinaus wenigstens noch einen weiteren Röntgenstrahlendetektor 14.1
auf, der permanent gegen die Strahlung der Röntgenstrahlenquelle 7 abgeschirmt ist.
Dieser weitere Detektor 14.1 gibt permanent ein seinem Dunkelstrom entsprechendes
Signal S
1 ab, das in der Auswertanordnung 16 zur Kompensation von Drifterscheinungen in den
Detektoren genutzt wird. In der Zeichnung sind lediglich ein zusätzlicher Röntgenstrahlungsdetektor
und ein weiterer Röntgenstrahlungsdetektordargestellt. Die Messung kann weiter verbessert
und zuverlässiger gemacht werden, wenn jeweils merere Detektoren die ungedämpfte Röntgenstrahlung
empfangen bzw. ein ihrem Dunkelstrom entsprechendes Signal erzeugen.
[0019] Die Arbeitsweise der Auswertanordnung 16 bei der Verarbeitung der von den Detektoren
14.1 bis 14.n abgegebenen Meßsignale S
1 bis S
n wird anhand des in Figur 2 dargestellten Funktionsdiagramms erläutert.
[0020] Zur Vorbereitung der Strangdichtemessung wird die Meßvorrichtung zunächst kalibriert.
Dazu wird die Röntgenstrahlungsquelle 7 abgeschaltet oder mittels eines nicht dargestellten
Shutters zum Strahlungsempfänger 12 hin abgeblendet. Die Meßsignale S
1 bis S
n der Röntgenstrahlungsdetektoren 14.1 bis 14.n repräsentieren jetzt deren Dunkelströme.
Die bei abgeschalteter Röntgenstrahlungsquelle oder abgeblendeten Röntgenstrahlungsempfängern
gewonnenen Meßsignale S
1 bis S
n werden auch als Dunkelsignale bezeichnet. Die Dunkelsignale der Röntgenstrahlendetektoren
14.2 bis 14.n werden mit dem Dunkelsignal des Röntgenstrahlendetektors 14.1, das zur
besseren Kenntlichmachung auch mit S
D bezeichnet wird, zu Kompensationswerten j
D,2 bis j
D,n verarbeitet, die für die spätere Verwendung bei der Dichtemessung in Speichersektionen
19.2 bis 19.n der Auswertanordnung 16 als Konstanten abgelegt werden. Anschließend
wird mit eingeschalteter Röntgenstrahlungsquelle 7 der Strom der Röntgenstrahlungsdetektoren
bei voller Intensität der Strahlung ohne Strang gemessen. Die sich dabei ergebenden
Meßsignale S
2 bis S
n der Röntgenstrahlungsdetektoren 14.2 bis 14.n stellen Referenzmeßwerte dar. Die Referenzmeßwerte
S
3 bis S
n werden mit dem Referenzmeßwert S
2 des zusätzlichen Röntgenstrahlungsdetektors 14.2, das zur besseren Kenntlichmachung
als Referenzmeßwert auch mit S
0 bezeichnet wird, zu Referenzwerten j
0,3 bis j
0,n verarbeitet, die in Speichersektionen 21.3 bis 21.n der Auswertanordnung 16 als Konstanten
hinterlegt werden.
[0021] Zur Dichtemessung wird ein Strang 1 durch den Tubus 6 in der Meßstation 12 bewegt,
der die die Röntgenstrahlungsdetektoren treffende Strahlung entsprechend seiner Dichte
abschwächt. Die Intensität der entsprechend der Dichte geschwächten Strahlung wird
mit den Röntgenstrahlungsdetektoren 14.3 bis 14.n erfaßt, die die entsprechenden Meßsignale
S
3 bis S
n an die Auswertanordnung 16 abgeben. Die Auswertanordnung vergleicht diese Meßsignale
in den Funktionsblöcken 22.3 bis 22.n mit den den Dunkelströmen der Röntgenstrahlungsdetektoren
14.3 bis 14.n entsprechenden, gespeicherten Kompensationswerten j
D,3 bis j
D,n. Die Kompensationswerte ihrerseits werden in Berechnungsstufen 24.3 bis 24.n in Abhängigkeit
von dem jeweils aktuellen Dunkelsignal S
D des gegen die Röntgenstrahlung dauernd abgeschirmten Röntgenstrahlungsdetektors 14.1
korrigiert, wodurch eine Kompensation von in den Detektoren auftretenden Drifterscheinungen
bewirkt wird. Die Wirkung von Alterungsprozessen der Detektoren oder von Wärmewanderungen
ihrer Charakteristik wird damit zuverlässig ausgeschaltet. Die Komparatoren 22.3 bis
22.n geben an nachgeschaltete Berechnungsstufen 23.3 bis 23,n korrigierte Meßsignale
S
3,k bis S
n,k ab, die die die Detektoren 14.3 bis 14.n nach dem Durchgang durch den Strang treffende
Röntgenstrahlung repräsentieren, die also der Strangdichte in der jeweils vom betreffenden
Detektor erfaßten Stranghöhenposition entsprechen.
[0022] Gleichzeitig werden den Berechnungsstufen 23.3 bis 23.n Referenzsignale I
3,k bis I
n,k übergeben. Diese Referenzsignale ergeben sich aus den in den Speichersektionen 21.3
bis 21.n hinterlegten Referenzwerten j
0,3 bis j
0,n, die in Korrekturstufen 25.3 bis 25.n in Abhängigkeit von dem aktuellen Referenzmeßsignal
S
2 bzw. S
0 des dauernd mit der vollen Röntgenstrahlung beleuchteten Röntgenstrahlungsdetektors
14.2 korrigiert werden. Durch Vergleich mit dem in der Kompensationsstufe 24.2 in
Abhängigkeit von dem Dunkelsignal S
D des dauernd abgeschirmten Strahlungsempfängers 14.1 korrigierten, in der Speichersektion
19.2 als Konstante gespeicherten Referenzwert j
D,2 des Detektors 14.2 in der Komparatorstufe 22.2 wird ein Korrektursignal S
2,k gebildet, welches in den Korrekturstufen 25.3 bis 25.n zur Korrektur der Referenzwerte
j
0,3 bis j
0,n genutzt wird. So wird durch den Einsatz des zusätzlichen Detektors 14.2, der dauernd
die ungedämpfte Intensität der Röntgenstrahlungsquelle 7 empfängt und dessen Meßsignal
S
2 ein permanentes aktuelles Referenzsignal S
0 darstellt, und durch den weiteren Detektor 14.1, der dauernd gegen die Röntgenstrahlungsquelle
7 abgeschirmt ist und stets ein Dunkelstromsignal S
D als Kompensationssignal abgibt, erreicht, daß die Dichtemessung von Intensitätsschwankungen
der Röntgenstrahlungsquelle 7, von Temperaturdriften und Alterungserscheinungen der
Detektoren unabhängig ist.
[0023] Die korrigierten Meßsignale S
3,k bis S
n,k werden in den Berechnungsstufen 23.3 bis 23.n respektive mit den korrigierten Referenzsignalen
I
3,k bis I
n,k zu separaten Dichtesignalen D
3 bis D
n verarbeitet, die jedes die Dichte in einer zugehörigen Stranghöhenposition repräsentieren.
Das geschieht durch Logarithmierung des Verhältnisses (Quotienten) von Referenzsignal
und korrigiertem Meßsignal. Die sich daraus ergebenden separaten Dichtesignale D
3 bis D
n werden in einer Additionsstufe 26 addiert und als Dichtesignal 17 an die angeschlossene
Steueranordnung 18 abgegeben. Gegebenenfalls kann auch der Mittelwert der separaten
Dichtesignale D
3 bis D
n als die Strangdichte repräsentierendes Dichtesignal gebildet werden. Das Logarithmieren
der Einzelmeßwerte in den Berechnungsstufen 23 hat gegenüber der heute üblichen Logarithmierung
des integrierten Dichtewertes den Vorteil, daß sich eine mathematisch korrekte und
damit eine zuverlässigere und genauere Aussage über die Strangdichte im aktuell durchleuchteten
Strangabschnitt ergibt.
[0024] Eine andere gemäß der Erfindung vorgesehene Möglichkeit besteht darin, die Quotienten
der Referenzsignale und der zugehörigen korrigierten Meßsignale zunächst zu multiplizieren
und das so gebildete Produkt zu logarithmieren, um das gewünschte Dichtesignal zu
gewinnen.
[0025] Die Ausdehnung der strahlungsempflndlichen Fläche der Röntgenstrahlungsdetektoren
ist vorzugsweise sehr klein. So werden derzeit Detektoren bevorzugt, deren Strahlungsempfindliche
Fläche in Längsrichtung des Strangs ca. 4 mm und quer zum Strang etwa 1 mm beträgt.
Damit erfassen die einzelnen Detektoren Strangabschnitte sehr geringer Ausdehnung,
in denen die Dichte wenigstens angenähert als homogen angenommen werden kann. Auch
dies trägt wesentlich zur Genauigkeit der Meßergebnisse bei, weil die Logarithmierung
der einzelnen Intensitätswerte ein mathematisch korrekter Auswertschritt ist, so daß
Ergebnisverfälschungen verhindert werden. Außerdem führt diese Ausbildung der Detektoren
zu einer hohen Auflösung.
[0026] Es ist bekannt, daß die weicheren Strahlungsanteile einer Röntgenstrahlung beim Durchgang
durch eine Masse stärker absorbiert werden als die härteren, so daß ein größerer Anteil
der härteren Röntgenstrahlung die Masse durchdringt. Diese Erscheinung wird auch als

Aushärtung der Röntgenstrahlung" bezeichnet. Für ein bestimmtes durchleuchtetes Material
können den gemessenen Intensitäten (Dichtesignalen) empirisch Korrekturwerte zugeordnet
werden, welche den Einfluß der

Aushärtung" auf die Dichtesignale kompensieren. Das ergibt eine weitere Verbesserung
der Strangdichtemessung gemäß der Erfindung.
1. Verfahren zum Bestimmen der Dichte eines Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie,
insbesondere eines Zigarettenstrangs, bei dem die Intensität einer den Strang durchdringenden
Röntgenstrahlung erfaßt, ein der Intensität entsprechendes Meßsignal gebildet und
das Meßsignal zu einem die Dichte des Strangs repräsentierenden Dichtesignal verarbeitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der den Strang durchdringenden Röntgenstrahlung
in einer Vielzahl von Stranghöhenpositionen separat erfaßt wird, daß den erfaßten
Intensitäten entsprechende Meßsignale gebildet werden und daß alle Meßsignale zu einem
einzigen Dichtesignal verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Stranghöhenposition
die Intensität eines einen Strangabschnitt mit vernachlässigbarer Dichteinhomogenität
durchdringenden Teils der Röntgenstrahlung erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich die Intensität
eines den Strang nicht durchdringenden Teils der Röntgenstrahlung als Referenzstrahlung
separat erfaßt und ein entsprechendes Meßsignal als Referenz signal gebildet wird
und daß dieses Referenzsignal mit den Meßsignalen zu einem Dichtesignal verarbeitet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsignale
durch Summenbildung zu einem Dichtesignal verarbeitet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsignale
vor der Summenbildung logarithmiert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsignale
multipliziert werden und das Produkt logarithmiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Röntgenstrahlungsdetektor gegen die Röntgenstrahlung abgeblendet wird, daß ein
Dunkelstrom des abgeblendeten Detektors erfaßt und ein entsprechendes Dunkelsignal
erzeugt wird und daß dieses Dunkelsignal bei der Bildung von Dichtesignalen aus den
anderen Meßsignalen zur Kompensation von Drifteinflüssen genutzt wird.
8. Vorrichtung zum Bestimmen der Dichte eines Faserstrangs der tabakverarbeitenden Industrie,
insbesondere eines Zigarettenstrangs, welche eine einer Strangführung zugeordnete
Meßstation mit einer Röntgenstrahlungsquelle und einem der Röntgenstrahlungsquelle
gegenüber zu ihr hin ausgerichteten Strahlungsempfänger zum Erfassen einer einen in
der Strangführung bewegten Strang durchdringenden Röntgenstrahlung und zum Erzeugen
entsprechender Meßsignale und eine mit dem Strahlungsempfänger verbundene Auswertanordnung
zum Verarbeiten der Meßsignale zu die Strangdichte repräsentierenden Dichtesignalen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsempfänger (12) als Linienarray
(13) mit einer Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Röntgenstrahlungsdetektoren
(14.1 bis 14.n) zum Erfassen der Strangdichte in einer Vielzahl von Stranghöhenpositionen
und zum Erzeugen entsprechender Meßsignale ( S1 bis Sn) ausgebildet ist und daß die Auswertanordnung (16) die Meßsignale zu einem Dichtesignal
(17) verarbeitend ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Linienarray (13) wenigstens
einen zusätzlichen Röntgenstrahlungsdetektor (14.2) aufweist, der einen den Strang
(1) nicht durchdringenden Teil der Röntgenstrahlung erfaßt und ein entsprechendes
Meßsignal (S2) als Referenzsignal (S0 ) erzeugt, und daß die Auswertanordnung (16) die Meßsignale (S3 bis Sn) in Abhängigkeit von diesem Referenzsignal (S0) korrigierend ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Linienarray (13)
wenigstens einen weiteren Röntgenstrahlungsdetektor (14.1) aufweist, der gegen die
Röntgenstrahlung (8) abgeschirmt ist und ein seinem Dunkelstrom entsprechendes Dunkelsignal
(SD) erzeugt und daß die Auswertanordnung (16) die Meßsignale (S3 bis Sn) und/oder das Referenzsignal (S0) zur Kompensation von Drifteinflüssen in Abhängigkeit von diesem Dunkelsignal (SD) korrigierend ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertanordnung
(16) aus den Meßsignalen (S3 bis Sn) der die den Strang (1) durchdringende Röntgenstrahlung erfassenden Detektoren (14.3
bis 14.n) die Summe bildend und die Summe zu einem die Dichte des Faserstrangs repräsentierenden
Dichtesignal (17) verarbeitend ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertanordnung
(16) die Meßsignale wenigstens der Detektoren (14.3 bis 14.n), welche die den Faserstrang
(1) durchdringende Röntgenstrahlung erfassen, vor der Summenbildung logarithmierend
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertanordnung
(16) die Meßsignale wenigstens der Detektoren (14.3 bis 14.n), welche die den Faserstrang
(1) durchdringende Röntgenstrahlung erfassen, multiplizierend und das Produkt logarithmierend
ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Röntgendetektoren
(14.1 bis 14.n) des Linienarrays (13) so klein ausgebildet sind, daß die Dichte des
von jedem Detektor erfaßten Strangbereichs im wesentlichen homogen erscheint.