[0001] Die Erfindung betrifft eine Schieberplatte zum Öffnen und Schließen des Auslaufkanals
eines Gießgefäßes für metallische Schmelzen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Reparatur einer derartigen
Schieberplatte.
[0003] In den Figuren 1 bis 3 ist eine bekannte Schieberplatte im Längsschnitt (Figur 1),
in Draufsicht (Figur 2) sowie in einem vergrößerten Teilschnitt (Figur 3) dargestellt.
Diese Schieberplatte dient zum Öffnen und Schließen des Auslaufkanals eines Gießgefäßes
für metallische Schmelzen in Zuordnung zu einer hier nicht näher dargestellten Kopfplatte
an der Unterseite des Gießgefäßes. Die Schieberplatte ist in Figur 1 mit der Bezugsziffer
10 gekennzeichnet. Sie umfaßt eine obere Gleitfläche 11 und einen an der Unterseite
angeordneten, nämlich angeformten Ausgußstutzen 12, der einen aus Feuerfest (FF)-Material
bestehenden Rohrabschnitt 13 sowie einen sich über die Unterseite und wenigstens einen
Teil des seitlichen Randes der Schieberplatte erstreckenden und von einem Stahlrahmen
14 eingefaßten, ebenfalls aus FF-Material bestehenden Flanch 15 umfaßt. Die äußere
Umfangsfläche des Rohrabschnitts 13 ist durch einen am erwähnten Stahlrahmen 14 anschließenden
Stahlmantel 16 begrenzt. Des weiteren definiert der Rohrabschnitt 13 am unteren Auslaufende
einen Konus 17. Der Stahlmantel 16 ist mit dem Stahlrahmen 14 durch eine Schweißnaht
18 im Übergangsbereich zwischen Rohrabschnitt 13 und Flansch 15 verbunden. In der
Schieberplatte 10 ist eine zentrale Auslauföffnung 19 in Form einer entsprechenden
Bohrung ausgebildet. Diese fluchtet mit einer durchgehenden Zentralbohrung 20 im Flansch
15 und Rohrabschnitt 13 des Ausgußstutzens 12.
[0004] Bevor eine gebrauchte Schieberplatte der bekannten Art repariert wird, wird deren
Plattenstärke kontrolliert. Des weiteren wird die Durchbiegung der Platte überprüft.
Schließlich haben Schieberplatten die Tendenz, sich während des Betriebes radial auszudehnen
mit der Folge, daß auch die Außenabmessungen der Platte nachgemessen werden müssen.
[0005] Dann erfolgt ein Ausbohren der Schieberplatte unter Ausbildung eines Ringsitzes 21,
um die Auslauföffnung 19 herum. Anschließend wird der Ausgußstutzen ausgebohrt unter
Ausbildung einer zentralen Bohrung 22. Nach Durchführung dieser Arbeiten wird in den
Ringsitz 21 der Schieberplatte 10 ein Ersatzring 23 aus Schieberplattenmaterial eingesetzt
und mittels geeignetem Mörtel verklebt. Die endgültige Fixierung erfolgt innerhalb
eines Brennofens, in dem der Klebemörtel aushärtet. Anschließend wird die Gleitfläche
11 der Schieberplatte 10 einschließlich Ersatzring 23 geschliffen. Dann wird in die
durch den Ersatzring 23 definierte Auslauföffnung ein Dorn gesteckt, derart, daß sich
dieser zentral durch die Bohrung 22 im Ausgußstutzen 12 hindurcherstreckt. Der Zwischenraum
zwischen dem erwähnten Dorn und der die Bohrung 22 begrenzenden Fläche wird mit FF-Material
ausgegossen. In einem weiteren Brennvorgang erfolgt eine Aushärtung der erwähnten
Gießmasse unter Ausbildung einer innerhalb der Bohrung 22 fixierten FF-Hülse 24. Nach
Entfernen bzw. Abziehen des erwähnten Gießdorns wird das über den unteren Rand des
Stahlmantels 16 vorstehende FF-Material gesäubert, insbesondere entgratet und ggf.
auf Maß geschliffen. Eine derart reparierte Schieberplatte ist in Figur 5 dargestellt.
Bei dieser Reparatur ist es nicht erforderlich, den den Rohrabschnitt 13 des Ausgußstutzens
12 umgebenden Stahlmantel 16 zu entfernen.
[0006] Bei stärkerer Abnutzung der Schieberplatte ist es sehr häufig erforderlich, den gesamten
Rohrabschnitt 13 des Ausgußstutzens 12 zu ersetzen. In diesem Fall muß der Rohrabschnitt
13 samt Stahlmantel 16 abgestochen werden. Danach wird ein neuer Stahmantel an den
Stahlrahmen 14 angeschweißt (siehe von unten her zugängliche Ringschweißnaht 25 in
Figur 4). Nachdem dann in die Schieberplatte 10 der bereits erwähnte Ersatzring 23
in der oben beschriebenen Weise eingesetzt worden ist, wird in die durch den Ersatzring
23 definierte Auslauföffnung ein Dorn eingesteckt derart, daß sich dieser zentral
durch den Ersatzstahlmantel 16' hindurcherstreckt. Danach wird FF-Material in den
Zwischenraum zwischen Dorn und Ersatzstahlmantel 16' eingegossen. Nach Aushärtung
dieses Materials wird der Gießdorn abgezogen und das über den unteren Rand des Ersatzstahlmantels
16' vorstehende FF-Material gesäubert und gegebenenfalls auf Maß geschliffen. Man
erhält dann eine Reparatur-Schieberplatte, wie sie in Figur 4 schematisch dargestellt
ist. Diese Reparatur-Schieberplatte ist dadurch gekennzeichnet, daß der an der Unterseite
der Schieberplatte 10 angeformte Flansch aus FF-Material weitgehend erhalten bleibt.
Das gleiche gilt für den den Flansch 15 einfassenden Stahlrahmen 14.
[0007] Bei der Reparatur-Schieberplatte gemäß Figur 5 bleibt nicht nur der Flansch 15 samt
Stahlrahmen 14 erhalten, sondern auch noch ein Großteil des Rohrabschnitts 13 sowie
der diesen umgebende Stahlmantel 16.
[0008] Die vorgenannten Reparaturschritte unterteilen sich also in folgende Teilabschnitte:
- Kontrolle Plattenstärke |
|
- Sichtkontrolle |
|
- Überprüfen der Durchbiegung der Gleitfläche |
|
- Überprüfung der Außenabmessungen |
|
- Bohren Ringsitz |
|
- Bohren Ausgußstutzen gegebenenfalls Abstechen des Rohrabschnitts samt Stahlmantel
und Anschweißen eines Ersatzstahlmantels |
|
- Ringschweißnaht zwischen Stahlrahmen und Stahlmantel nachbearbeiten |
|
- Ersatzring einkleben |
|
- Aushärten der Klebverbindung zwischen Schieberplatte und Ersatzring |
|
- Schleifen der Gleitfläche von Schieberplatte und Ersatzring |
|
- Ausgießen des Ausgußstutzens insgesamt oder innere Auslaufhülse |
|
- Abziehen des Gießdorns |
|
Gesamt-Reparaturzeit |
T1 |
bzw. T2 > T1, (wenn Rohrabschnitt samt Stahlmantel abgestochen und vollständig ersetzt
werden müssen), wobei T1 etwa 70 % von T2 beträgt.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik,
wie er derzeit praktiziert wird, die Aufgabe zugrunde, eine Schieberplatte zu schaffen,
die im Vergleich zu den herkömmlichen Schieberplatten erheblich reparaturfreundlicher
ist. Des weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wesentlich weniger zeitaufwendige
Reparaturverfahren zur Verfügung zu stellen, insbesondere in Verbindung mit der neuartigen
Schieberplatte.
[0010] Hinsichtlich der Schieberplatte wird die gestellte Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die Ansprüche 2 und 3 beziehen sich auf bevorzugte
konstruktive Details der erfindungsgemäßen Schieberplatte.
[0011] Zwei im Vergleich zum Stand der Technik erheblich weniger aufwendige Reparaturverfahren
sind in den Ansprüchen 4 und 5 beschrieben, wobei bei dem Verfahren nach Anspruch
4 die gesamte Keramik durch eine neue ersetzt wird, während bei dem Verfahren nach
Anspruch 5 die ursprüngliche Schieberplatte nur im Bereich der Auslauföffnung repariert
wird durch Einsatz eines Ersatzringes aus Schieberplatten-Material.
[0012] Die Besonderheit der neuartigen Schieberplatte liegt darin, daß der den am unteren
Auslaufende des Rohrabschnitts des Ausgußstutzens ausgebildeten Konus begrenzende
Stahlmantel eine diesen nach unten verlängernde austauschbare Stahlkappe umfaßt. Damit
ist es möglich, zum Zwecke der Reparatur das untere Auslaufende des Ausgußstutzens
vom Stahlmantel zu befreien. Damit wird ein Auspressen der Keramik aus dem Stahlrahmen
und dem verbliebenen Teil des Stahlmantels erheblich erleichtert. Des weiteren ist
zu bedenken, daß die äußere Umfangsfläche am Auslaufende des Ausgußstutzens einem
besonders hohen Verschleiß ausgesetzt ist. Dieser würde normalerweise einen Austausch
des den Rohrabschnitt des Ausgußstutzens umgebenden Stahlmantels zur Folge haben.
Dank der erfindungsgemäßen Stahlkappe ist ein solcher Total-Austausch nicht erforderlich.
Es braucht lediglich die Stahlkappe erneuert zu werden.
[0013] Vorzugsweise weist der Stahlmantel im Bereich des Konus eine sich über den Umfang
erstreckende Stufe auf, an die die austauschbare Stahlkappe bündig anschließbar ist.
[0014] Aufgrund der erfindungsgemäßen Stahlkappe ist es auch möglich, den den Flansch des
Ausgußstutzens einfassenden Stahlrahmen sowie den den Rohrabschnitt des Ausgußstutzens
begrenzenden Stahlmantel einstückig miteinander zu verbinden bzw. auszubilden.
[0015] Nachstehend werden eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schieberplatte anhand
der beigefügten Zeichnung sowie bevorzugte Reparaturverfahren unter Verwendung einer
derartigen Schieberplatte näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- Eine herkömmliche Schieberplatte im Längsschnitt;
- Figur 2
- Die Schieberplatte gemäß Figur 1 in Draufsicht;
- Figur 3
- Einen Teil der herkömmlichen Schieberplatte im Schnitt Längslinie A-A bzw. B-B in
Figur 2 in vergrößertem Maßstab;
- Figur 4
- Eine nach einem ersten herkömmlichen Reparaturverfahren reparierte Schieberplatte
gemäß Stand der Technik im Längsschnitt;
- Figur 5
- Eine nach einem weiteren herkömmlichen Reparaturverfahren reparierte Schieberplatte
gemäß Stand der Technik im Längsschnitt,
- Figur 6
- Eine erfindungsgemäß ausgebildete Schieberplatte im Längsschnitt;
- Figur 7
- Einen einstückig ausgebildeten Stahlrahmen samt Stahlmantel im Längsschnitt;
- Figur 8
- Nach einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren reparierte Schieberplatte, die erfindungsgemäß
ausgebildet ist, im Längsschnitt.
[0016] Die herkömmliche Schieberplatte nach den Figuren 1 bis 3 und die herkömmlichen Reparaturverfahren
sind anhand der Figuren 1 bis 5 bereits beschrieben.
[0017] Demgegenüber zeichnet sich die Schieberplatte gemäß den Figuren 6 und 7 dadurch aus,
daß der den Flansch 15 sowie seitlichen Rand der Schieberplatte 10 einfassende Stahlrahmen
14 und der den Rohrabschnitt 13 des Ausgußstutzens 12 umgebende Stahlmantel 16 einstückig
miteinander verbunden sind. Diese einstückige Ausbildung ist insbesondere in Figur
7 gut erkennbar. Statt der einstückigen Ausbildung ist es genauso denkbar, den Stahlmantel
16 über eine geschlossene Ringschweißnaht an den Rand der im Boden des Stahlrahmens
14 ausgebildeten Öffnung anzuschließen.
[0018] Des weiteren zeichnet sich der neuartige Schieber dadurch aus, daß der den am unteren
Auslaufende des Rohrabschnitts 13 ausgebildeten Konus 17 begrenzende Stahlmantel 16
eine diesen nach unten verlängernde austauschbare Stahlkappe 27 umfaßt. Die Stahlkappe
27 ist nach Art eines Kegelstumpfes ausgebildet. Konkret weist der Stahlmantel 16
im Bereich des Konus 17 eine sich über den Umfang erstreckende Stufe 28 auf, an die
die austauschbare Stahlkappe 27 bündig anschließbar ist. Dementsprechend wird eine
durchgehend glatte äußere Umfangsfläche auch im Übergangsbereich zwischen Stahlmantel
16 und Stahlkappe 26 geschaffen.
[0019] Ein erstes Reparaturverfahren unter Verwendung des beschriebenen Schiebers zeichnet
sich durch folgende Verfahrensschritte aus:
- Entfernen der Stahlkappe 27 am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts 13 des Ausgußstutzens
12;
- Auspressen der Schieberplatte 10 samt Ausgußstutzen 12, d. h. samt angeformtem Flansch
15 und Rohrabschnitt 13 aus dem den Flansch 15 begrenzenden Stahlrahmen 14 und dem
den Rohrabschnitt 13 umgebenden Stahlmantel 16; dieses Auspressen erfolgt in Figur
6 in Richtung nach oben;
- Bohren einer Auslauföffnung 19 in eine Ersatzplatte;
- Einsetzen der gebohrten Ersatzplatte in den vorhandenen, d. h. gebrauchten Stahlrahmen
und Fixieren derselben innerhalb eines Mörtelbetts so, daß die Oberseite der Ersatzplatte
über den oberen Rand des Stahlrahmens 14 vorsteht; das erwähnte Fixieren im Mörtelbett
erfolgt innerhalb eines Brennofens;
- Schleifen der Oberseite der Ersatzplatte auf Maß;
- Einsetzen eines Dorns in die Auslauföffnung 19 der geschliffenen Ersatzplatte so,
daß sich dieser zentral durch den die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts 13 des
Ausgußstutzens 12 definierenden Stahlmantel 16 hindurcherstreckt;
- Aufsetzen einer neuen oder gebrauchten Stahlkappe 27 auf den konischen Endabschnitt
26 des die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts 13 des Ausgußstutzens 12 definierenden
Stahlmantels 16;
- Ausgießen des Zwischenraums zwischen Dorn und Stahlmantel mit FF-Material;
- Aushärten des FF-Materials zwischen Dorn und Stahlmantel 16 unter erhöhter Temperatur,
nämlich im Brennofen;
- Abziehen des Dorns sowie Säubern des über den unteren Rand der Stahlkappe 27 vorstehenden
FF-Materials.
[0020] Der Zeitaufwand für diese Art von Reparatur ist T3, wobei T3 etwa 55 - 70 % von T1
bzw. etwa 40 - 50 % von T2 beträgt.
[0021] Eine zweite Art der Reparatur wird nachstehend anhand der Figur 8 näher erläutert.
Dieses Reparaturverfahren zeichnet sich durch folgende Verfahrensschritte aus:
- Entfernen der Stahlkappe 27 am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts 13 des Ausgußstutzens
12;
- Bohren eines Ringsitzes 21 um die Auslauföffnung 19 der Platte 10 herum, wobei der
Innendurchmesser des Ringsitzes 21 größer bemessen wird als der Innendurchmesser des
den Rohrabschnitt 13 des Ausgußstutzens 12 umgebenden Stahlmantels 16;
- Auspressen des Rohrabschnitts 13 aus dem diesen umgebenden Stahlmantel 16 durch den
in der Platte 10 gebohrten Ringsitz 21 hindurch;
- Einsetzen eines die Auslauföffnung der Platte 10 definierenden Rings 23 in den ausgebohrten
Ringsitz 21 der Platte 10 unter Zwischenschaltung eines Klebemörtels;
- Aushärten des Klebemörtels unter erhöhter Temperatur im Brennofen;
- Schleifen der Gleitfläche 11 der Platte samt eingesetztem Ring 23;
- Einsetzen eines Dorns in die Ringöffnung so, daß sich dieser zentral durch den die
äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts 13 des Ausgußstutzens 12 definierenden Stahlmantel
16 hindurcherstreckt.
- Aufsetzen einer neuen oder gebrauchten Stahlkappe 27 auf den konischen Endabschnitt
26 des die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts 13 des Ausgußstutzens 12 definierenden
Stahlmantels 16;
- Ausgießen des Zwischenraums zwischen Dorn und Stahlmantel mit FF-Material;
- Aushärten des FF-Materials zwischen Dorn und Stahlmantel unter erhöhter Temperatur
im Brennofen;
- Abziehen des Dorns sowie Säubern des über den unteren Rand der Stahlkappe 27 vorstehenden
FF-Materials.
[0022] Der Zeitaufwand für dieses Reparaturverfahren ist T4, wobei T4 etwa 60 - 75 % von
T1 bzw. etwa 45 - 55 % von T2 beträgt.
[0023] Die obigen Zeitaufwandverhältnisse lassen sehr gut erkennen, daß die Reparaturverfahren
bei einem Schieber gemäß Figur 6 oder 8 erheblich weniger Zeit in Anspruch nehmen
als die Reparatur einer herkömmlichen Schieberplatte in herkömmlicher Weise.
[0024] Betriebswirtschaftlich ist die erheblich erleichterte und weniger zeitaufwendige
Reparatur von großer Bedeutung. Dabei muß bedacht werden, daß Schieberplatten einem
hohen Verschleiß unterliegen und daher entsprechend oft repariert werden müssen, bevor
sie durch eine neue Schieberplatte ersetzt werden. Unter Verwendung der neuartigen
Schieberplatte lassen sich die Reparaturzeiten ganz erheblich reduzieren. Die im äußeren
Umriß etwa kegelstumpfförmige Stahlkappe dient als Schutzschild für den Konus am unteren
Auslaufende des Ausgußstutzens bzw. der Ausgußhülse. Dieser Bereich der Schieberplatte
bzw. des Ausgußstutzens derselben ist einem relativ hohen Verschleiß ausgesetzt; dementsprechend
ist es wichtig, hier Mittel zur Verfügung zu stellen, die eine schnelle und kostengünstige
Reparatur erlauben, und zwar ohne größeren Eingriff am Schieber selbst. Ein solches
Mittel stellt die beschriebene Stahlkappe dar.
[0025] Wie Figur 7 sehr gut erkennen läßt, ist die Wandstärke des Stahlrahmens 14 etwas
größer als die Wandstärke des Stahlmantels 16.
[0026] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 10
- Schieberplatte
- 11
- Gleitfläche
- 12
- Ausgußstutzen
- 13
- Rohrabschnitt
- 14
- Stahlrahmen
- 15
- Flansch
- 16
- Stahlmantel
- 17
- Konus
- 18
- Ringschweißnaht
- 19
- Auslauföffnung
- 20
- Bohrung
- 21
- Ringsitz
- 22
- Bohrung
- 23
- Ersatzring
- 24
- Feuerfest-Hülse
- 25
- Ringschweißnaht
- 16'
- Ersatzstahlmantel
- 27
- Stahlkappe
- 28
- Ringstufe
1. Schieberplatte zum Öffnen und Schließen des Auslaufkanals eines Gießgefäßes für metallische
Schmelzen, mit einer oberen Gleitfläche (11) und einem an der Unterseite angeordneten
Ausgußstutzen (12), der einen aus Feuerfest (FF)-Material bestehenden Rohrabschnitt
(13) sowie einen sich über die Unterseite und wenigstens einen Teil des seitlichen
Randes der Schieberplatte (10) erstreckenden und von einem Stahlrahmen (14) eingefaßten,
ebenfalls aus Feuerfest (FF)-Material bestehenden Flansch (15) umfaßt, wobei die äußere
Umfangsfläche des Rohrabschnitts (13) durch einen am erwähnten Stahlrahmen (14) anschließenden
Stahlmantel (16) begrenzt ist sowie am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts (13)
einen Konus (17) definiert,
dadurch gekennzeichnet, daß
der den am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts (13) ausgebildeten Konus (17) begrenzende
Stahlmantel (16) eine diesen nach unten verlängernde austauschbare Stahlkappe (27)
umfaßt.
2. Schieberplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stahlmantel (16) im Bereich des Konus (17) eine sich über den Umfang erstreckende
Stufe (28) aufweist, an die die austauschbare Stahlkappe (27) bündig anschließbar
ist.
3. Schieberplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der den Flansch (15) einfassende Stahlrahmen (14) und der den Rohrabschnitt (13) begrenzende
Stahlmantel (16) einstückig miteinander verbunden sind.
4. Verfahren zur Reparatur einer Schieberplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
a)Entfernen der Stahlkappe (27) am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts (13) des
Ausgußstutzens (12);
b)Auspressen der Schieberplatte (10) Samt Ausgußstutzen (12), d. h. samt angeformtem
Flansch (15) und Rohrabschnitt (13) aus dem den Flansch (15) begrenzenden Stahlrahmen
(14) und dem den Rohrabschnitt (13) umgebenden Stahlmantel (16);
c) Bohren einer Auslauföffnung (19) in eine Ersatzplatte;
d)Einsetzen der gebohrten Ersatzplatte in den vorhandenen, d. h. gebrauchten Stahlrahmen
(14) und Fixieren (Brennen) derselben innerhalb eines Mörtelbetts so, daß die Oberseite
der Ersatzplatte über den oberen Rand des Stahlrahmens (14) vorsteht;
e)Schleifen der Oberseite der Ersatzplatte auf Maß;
f)Einsetzen eines Dorns in die Auslauföffnung (19) der geschliffenen Ersatzplatte
so, daß sich dieser zentral durch den die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts
(13) des Ausgußstutzens (12) definierenden Stahlmantel (16) hindurcherstreckt;
g)Aufsetzen einer neuen oder gebrauchten Stahlkappe (27) auf den konischen Endabschnitt
(17) des die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts (13) des Ausgußstutzens (12)
definierenden Stahlmantels (16);
h)Ausgießen des Zwischenraums zwischen Dorn und Stahlmantel (16) mit FF-Material;
i)Aushärten (Brennen) des FF-Materials zwischen Dorn und Stahlmantel unter erhöhter
Temperatur; und
j)Abziehen des Dorns sowie Säubern des über den unteren Rand der Stahlkappe (27) vorstehenden
FF-Materials.
5. Verfahren zur Reparatur einer Schieberplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a)Entfernen der Stahlkappe (27) am unteren Auslaufende des Rohrabschnitts (13) des
Ausgußstutzens (12);
b)Bohren eines Ringsitzes (21) um die Auslauföffnung (19) der Schieberplatte (10)
herum, wobei der Innendurchmesser des Ringsitzes (21) größer bemessen wird als der
Innendurchmesser des den Rohrabschnitt (13) des Ausgußstutzens (12) umgebenden Stahlmantels
(16);
c)Auspressen des Rohrabschnitts (13) aus dem diesen umgebenden Stahlmantel (16) durch
den in der Platte (10) gebohrten Ringsitz (21) hindurch;
d)Einsetzen eines die Auslauföffnung der Platte (10) definierenden Rings (23) in den
ausgebohrten Ringsitz (21) der Platte (10) unter Zwischenschaltung eines Klebemörtels;
e)Aushärten des Klebemörtels unter erhöhter Temperatur (Brennen);
f)Schleifen der Gleitfläche (11) der Schieberplatte (10) samt eingesetzten Ring (23);
g)Einsetzen eines Dorns in die Ringöffnung so, daß sich dieser zentral durch den die
äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts (13) des Ausgußstutzens (12) definierenden
Stahlmantel (16) hindurcherstreckt;
h)Aufsetzen einer neuen oder gebrauchten Stahlkappe (27) auf den konischen Endabschnitt
(17) des die äußere Umfangsfläche des Rohrabschnitts (13) des Ausgußstutzens (12)
definierenden Stahlmantels (16);
i)Ausgießen des Zwischenraums zwischen Dorn und Stahlmantel mit FF-Material;
j)Aushärten (Brennen) des FF-Materials zwischen Dorn und Stahlmantel unter erhöhter
Temperatur;
h)Abziehen des Dorns sowie Säubern des über den unteren Rand der Stahlkappe (27) vorstehenden
FF-Materials.