[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen einer auf einem Träger aufgezogenen
Garnitur mit einem Schleifelement und einem zum Andrücken des Schleifelementes gegen
die Garnitur dienenden Zustellelement sowie ein damit ausführbares Verfahren.
[0002] Schleifvorrichtungen der eingangs angegebenen Art werden beispielsweise zum Schleifen
von Ganzstahlgarnituren auf Karden und Krempeln nach der Neugarnierung sowie zum Nachschärfen
abgenützter Garnituren benutzt. Bei bekannten Schleifvorrichtungen wird dazu beispielsweise
ein Schleifelement in Form eines Schleifringes eingesetzt, der auf einer sich quer
zur Andruckrichtung erstreckenden geschliffenen Hohlwelle montiert ist. Zur Ausführung
des Schleifvorgangs wird der Schleifring mit der Hohlwelle in Rotation versetzt. Gleichzeitig
wird der Schleifring mittels einer in der Hohlweite eingebauten Traversierspindel
längs der Hohlwelle, d.h. quer zur Andruckrichtung verfahren. Der Antrieb kann dabei
über eine Seilscheibe unter Verwendung eines ansonsten für den Kardenantrieb verwendeten
Motors oder mit einem separaten Motor erfolgen. Daneben ist auch eine Schleifvorrichtung
bekannt, bei der der Schleifring zusammen mit einem zum Drehen des Schleifringes dienenden
Motor über Zahnriemenketten oder einen Spindelantrieb quer zur Andruckrichtung verfahren
wird.
[0003] Bei den bekannten Schleifvorrichtungen erfolgt die Schleifelementzustellung und der
Andruck des Schleifelementes gegen die Garnitur mit Spindeln, die an der Schleifvorrichtung
oder einem Rahmen der Karde oder Krempel angebracht sind. Eine Steigerung des Zustellmaßes
hat dabei eine entsprechende Erhöhung des Abtrages an den Garniturspitzen zur Folge.
Zur Sicherstellung eines zuverlässigen Schleifvorganges wird dabei die erforderliche
kontinuierliche Änderung des Zustellmaßes durch Betätigung der Spindeln unter visueller
Kontrolle der Funkenwurflänge bestimmt. Bei legierten Garnituren, die beim Schleifen
kein Funkenbild zeigen, kann die erforerliche Änderung des Zustellmaßes über eine
Kontrolle des Schleifgeräusches bestimmt werden. Demnach hängt die Schleifqualität
beim Betrieb bekannter Schleifvorrichtungen der eingangs genannten Art stark vom Können
und der Erfahrung des Bedienungspersonals sowie vom Zustand des Schleifringes ab.
Ferner erfordern die bekannten Schleifvorrichtungen die Anwesenheit des Bedienungspersonals
während des gesamten Schleifvorganges.
[0004] Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine unter Sicherstellung einer gleichbleibend hohen Schleifqualität
einfach bedienbare Schleifvorrichtung der eingangs angegebenen Art sowie ein damit
ausführbares Schleifverfahren bereitzustellen.
[0005] In vorrichtungsmäßiger Hinsicht wird diese Aufgabe durch den Einsatz eines Zustellelements
gelöst, welches eine während des Schleifvorganges zur selbsttätigen Nachführung des
Schleifelementes in der Andruckrichtung dienende, vorzugsweise elastisch verformbare
Vorspanneinrichtung aufweist.
[0006] Mit einem derartigen Zustellelement kann während des gesamten Schleifvorganges unter
Sicherstellung der gewünschten Schleifqualität die erforderliche Andruckkraft des
Schleifelementes ohne jede manuelle, akkustische oder visuelle Kontrolle während der
Ausführung des Schleifvorgangs selbst erreicht werden. Dazu ist lediglich eine entsprechende
Einstellung der zur selbsttätigen Nachführung dienenden Vorspannkraft, beispielsweise
der der elastischen Verformung der Vorspanneinrichtung entgegenwirkenden Rückstellkraft,
notwendig. Diese kann ohne weiteres während der Herstellung bzw. vor Inbetriebnahme
der Schleifvorrichtung erfolgen, so daß vor Ort eine einfache und dennoch eine hohe
Schleifqualität sicherstellende Handhabung der Schleifvorrichtung ohne kontinuierliche
Kontrolle durch entsprechendes Bedienungspersonal ermöglicht wird.
[0007] Zur weiteren Vereinfachung der Bedienung der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung
ist es besonders zweckmäßig, wenn das Schleifelement in einer Ruhestellung mit einem
dessen Bewegung in Vorspannrichtung begrenzenden Anschlagelement fixiert wird. Durch
eine derart vorgegebene Positionierung kann das Schleifelement zum Bearbeiten der
Garnitur problemlos daran angelegt werden.
[0008] Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn das Schleifelement mit einem entsprechenden
Betätigungselement von der Garnitur abgezogen werden kann. Mit einer derartigen Anordnung
kann das Schleifen mit einem nicht rotierenden Schleifelement besonders einfach ausgeführt
werden, indem das Schleifelement in einem vorbereitenden Schritt zunächst an die Garnitur
angelegt wird, dann gegen die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung von der Garnitur
abgezogen, der Träger in eine Umlaufbewegung versetzt, die Schleifvorrichtung dann
in Richtung auf die zu bearbeitende Garnitur zugestellt und das Schleifelement schließlich
zur Ausführung des eigentlichen Schleifvorganges freigegeben und von der Vorspanneinrichtung
gegen die mit dem Träger umlaufende Garnitur angedrückt wird.
[0009] Der Abtrag der Garnitur kann dabei über die Bearbeitungsdauer gesteuert werden.
[0010] Bei einigen Garnituren, beispielsweise bei einer auf dem Tambour einer Karde aufgezogenen
Garnitur, kann sich das zu schleifende Gebiet über eine Strecke von mehr als einem
Meter erstrecken. Derartige Garnituren können unter Vermeidung des Einsatzes eines
übermäßig großen Schleifelementes geschliffen werden, wenn das Schleifelement während
des Schleifvorganges längs eines quer zur Andruckrichtung verlaufenden Verfahrweges
verfahrbar ist. Zur Sicherstellung einer gleichbleibenden Andruckkraft des Schleifelementes
ist es besonders zweckmäßig, wenn die Vorspanneinrichtung zusammen mit dem Schleifelement
längs des Verfahrweges verfahrbar ist.
[0011] Zum Ausgleich längs des Verfahrweges auftretender Unebenheiten oder zur Vereinfachung
der Zustellung eines feststehenden Schleifelementes ist daran gedacht, das Schleifelement
gelenkig, vorzugsweise über ein Kugelgelenk, an die Vorspanneinrichtung zu koppeln.
[0012] Zur Gewährleistung eines gleichmäßigen Schliffs der Garnitur über ihre gesamte Länge
ist es besonders vorteilhaft, wenn das Schleifelement während des Schleifvorganges
mehrfach längs des Verfahrweges verfahren wird. Dazu ist die Verfahrrichtung während
des Schleifvorganges zweckmäßigerweise an Endpunkten des Verfahrweges umkehrbar. Zu
diesem Zweck können beispielsweise an den Endpunkten des Verfahrweges angebrachte
elektronische Endschalter eingesetzt werden.
[0013] Der durch das Schleifen zu erzielende Abtrag der Garnitur kann dabei über die Anzahl
der Traversierungen des zu schleifenden Gebiets bestimmt werden.
[0014] Dabei ist es im Hinblick auf längs der Garnitur auftretende Unebenheiten besonders
zweckmäßig, wenn jedem dieser Schleifelemente eine eigene Vorspanneinrichtung zugeordnet
ist, an die es vorzugsweise gelenkig gekoppelt ist.
[0015] Zur Herstellung einer transportablen Baueinheit sind das Schleifelement und die Vorspanneinrichtung
sowie wahlweise auch noch das Anschlagelement und/oder das Betätigungselement zweckmäßigerweise
auf einem Schlitten angeordnet, der an einem Trägerelement festgelegt und längs einer
den Verfahrweg bestimmenden Führung des Trägerelementes verfahrbar ist. Eine derartige
aus dem Schlitten und dem Trägerelement bestehende Baueinheit kann mittels entsprechender
Halterungen problemlos an verschiedenartige Karden und Krempel montiert werden.
[0016] Zur Ausrichtung einer derartigen Vorrichtung bezüglich der zu schleifenden Garnitur
ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn das Trägerelement zusammen mit dem Schlitten
in der Andruckrichtung verstellbar ist.
[0017] Die Vorspanneinrichtung der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung kann besonders einfach
in Form einer Schraubenfeder gebildet werden. Dabei wird ein besonders kompakter Aufbau
erreicht, wenn sich die Schraubenfeder einerseits am Schleifelement und andererseits
am Anschlagelement abstützt.
[0018] Eine besonders zuverlässige Nachführung des Schleifelementes kann erreicht werden,
wenn auf dem Schlitten ein der Führung des Schleifelementes in Andruckrichtung dienendes
Führungselement vorgesehen ist.
[0019] Zur Verminderung langer Traversierwege ist auch daran gedacht, längs des zu schleifenden
Gebietes mehrere Schleifelemente anzubringen, die jeweils längs eines Teils des zu
schleifenden Gebietes traversiert werden. Dabei kann jedem Schleifelement eine eigene
Vorspanneinrichtung zugeordnet werden, an die es, vorzugsweise gelenkig, gekoppelt
ist.
[0020] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich
aller in der Beschreibung nicht näher herausgestellten Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird, erläutert.
[0021] In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der
Schleifvorrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Schleifvorrichtung nach Fig.
1,
Fig. 3 eine längs der Schnittebene III-III in Fig. 1 genommene Schnittansicht der
Schleifvorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Anordnung zum Anbringen der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung an den
Rahmen eines Tambours einer Karde.
Fig. 5 einen Ausschnitt einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittansicht einer zweiten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung,
Fig. 6 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung und
Fig. 7 eine längs der Schnittebene IV-IV in Fig. 6 genommene Schnittansicht der dritten
Ausführungsform der Erfindung.
[0022] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Schleifvorrichtung weist einen zum Schleifen
einer Garnitur dienenden Schleifkopf 10 auf. Der Schleifkopf 10 ist auf einem Schlitten
20 montiert, der an einem Trägerelement 50 festgelegt und längs einer in dem Trägerelement
50 vorgesehenen Führung 52 in Richtung des Doppelpfeils 2 verfahrbar ist. Dazu ist
der Schlitten 20 über einem Zahnriemen 56 an einen Schneckengetriebemotor 54 gekoppelt.
Die Bewegungsrichtung des Schlittens 20 kann mittels an Endpunkten der Führung 52
angeordneten elektronischen Endschaltern (nicht dargestellt) umgekehrt werden. Auf
diese Weise kann der Schleifkopf 10 hin- und hergehend längs einer Garnitur traversiert
werden.
[0023] Der Schleifkopf 10 weist ein mit Schrauben 18 am Schlitten 20 festgelegtes Bodenelement
12 sowie zwei sich etwa senkrecht zum Bodenelement 12 erstreckende und mit Schrauben
13 bzw. 15 daran festgelegte Wandelemente 14 und 16 auf. Zwischen den Wandelementen
14 und 16 ist ein aus einem Halter 24 und einem darauf angebrachten quaderförmigen
Schleifstein 26 bestehendes Schleifelement 22 angeordnet. Wie besonders deutlich der
Fig. 2 zu entnehmen ist, erstrecken sich die Wandelemente 14 und 16 im wesentlichen
längs der Führung 52 des Trägerelementes 50 und übergreifen die senkrecht zur Führung
52 verlaufenden Seitenflächen des Schleifelementes 22. Auf diese Weise bilden die
Wandelemente 14 und 16 eine Führung für das dazwischen angeordnete Schleifelement
22.
[0024] Das Schleifelement 22 ist mit einem eine Bohrung 11 des Bodenelementes 12 durchdringenden
und im Halter 24 aufgenommenen Schraubbolzen 28 in der durch den Pfeil 31 bezeichneten
Richtung verschiebbar am Bodenelement 12 festgelegt. Die dem Schleifelement 22 abgewandte
Begrenzungsfläche des Bodenelementes 12 bildet einen Anschlag für den Schraubbolzenkopf
29 des Schraubbolzens 28 und begrenzt so die Verschiebung des Schleifelements 22 in
der durch den Pfeil 31 bezeichneten Richtung. Dadurch kann das Schleifelement in seiner
Ruhestellung fixiert werden. Zwischen dem Bodenelement 12 und dem Halter 24 des Schleifelementes
22 ist eine einerseits an der dem Schleifelement 22 zugewandten Begrenzungsfläche
des Bodenelementes 12 und andererseits an der dem Bodenelement 12 zugewandten Begrenzungsfläche
des Halters 24 anliegende Vorspanneinrichtung in Form einer Schraubenfeder 30 angeordnet.
Mit dieser Vorspanneinrichtung wird das Schleifelement 22 in der durch den Pfeil 31
bezeichneten Richtung vorgespannt. Auf diese Weise kann der Schleifstein 26 während
einer traversierenden Bewegung des Schleifkopfes 10 gleichmäßig gegen eine Garnitur
(nicht dargestellt) angedrückt und während des Schleifvorgangs in der durch den Pfeil
31 bezeichneten Richtung nachgeführt werden. Die Nachführung des Schleifelementes
und damit der Abtrag an den Garniturspitzen wird durch die Anzahl der Traversierungen
des Schleifelementes über die Garnitur bestimmt.
[0025] Vor Beginn des Schleifvorgangs kann das Schleifelement 22 mit einem aus einem ersten
Hebel 34, einem zweiten Hebel 36 und einem den zweiten Hebel 36 mit dem Schraubbolzen
28 verbindenden Übertragungselement 33 bestehenden Betätigungselement 32 gegen die
Vorspannkraft der Schraubenfeder 30 von der Garnitur abgezogen werden. Die maximale
Abziehstrecke wird dabei von einem ein Langloch 37 im zweiten Hebel 36 durchdringenden
und im Wandelement 16 aufgenommenen Schraubbolzen 38 begrenzt. Dieser Schraubbolzen
38 kann auch, gegebenenfalls zusammenwirkend mit dem Bodenelement 12, als Anschlag
für die Fixierung des Schleifelementes 22 in der Ruhestellung verwendet werden.
[0026] In Fig. 4 ist eine Anordnung zum Festlegen der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Schleifvorrichtung am Rahmen 60 des Tambours einer Karde dargestellt. Die Anordnung
weist eine mit Schrauben 72 am Rahmen 60 festgelegte Halterung 70 auf. An der Halterung
70 sind Winkelprofile 74 befestigt, an denen Schlittenbetten 76 festgelegt sind. In
den Schlittenbetten 76 sind mit Flügelmuttern 80 am Träger 50 befestigte Trägerschlitten
78 aufgenommen. Mit den Schlittenbetten 76 und den Trägerschlitten 78 zugeordneten
Verstellmechanismen 82 kann der Träger 50 und damit auch das Schleifelement 22 in
Richtung auf die Garnitur 84 des Tambours zugestellt werden.
[0027] Zum Schleifen der Garnitur 84 wird die Halterung 70 zusammen mit dem Trägerelement
50 und dem Schleifkopf 10 bei stillstehendem Tambour an den Rahmen 60 montiert. Danach
wird das Trägerelement 50 durch Betätigung der Verstellmechanismen 82 mit den in den
Schlittenbetten 76 aufgenommenen Schlitten 78 beidseits des Rahmens 60 zugestellt
bis der Schleifstein 76 die Garnitur 84 berührt. Dann wird der Schleifstein 26 mit
dem Betätigungselement 32 von der Garnitur abgezogen. Anschließend kann der Tambour
auf seine Produktionsdrehzahl gebracht werden und das Trägerelement bzw. der Schleifkopf
je nach gewünschter Schleifintensität um weitere 0,5 bis 1 mm in Richtung auf die
Garnitur 84 zugestellt werden. Nach Auslösung des Schlittengetriebemotors 54, d.h.
nach Beginn der Traversierung des Schleifkopfs 10 in den durch den Doppelpfeil 2 bezeichneten
Richtungen kann dann der Schleifvorgang durch Lösen des Betätigungsmechanismus 32
begonnen werden.
[0028] Unter der Wirkung der Vorspannkraft der Feder 30 wird der Schleifstein 26 während
des Schleifvorganges gleichmäßig in Richtung des Pfeils 31 gegen die Garnitur 84 gedrückt,
bis die gewünschte Schleifintensität erreicht ist. Zum Erhalt des gewünschten Garniturabtrags
traversiert der Schleifkopf 2 bis 10mal über die Garnitur 84. Zum Anpassen der Schleifintensität
können je nach Garniturtyp Vorspanneinrichtungen mit unterschiedlichen Vorspannkräften
eingesetzt werden. Dazu kann beispielsweise ein Austausch der Schraubenfeder 30 vorgenommen
werden.
[0029] Die in Fig. 5 dargestellte zweite Ausführungsform der Erfindung ähnelt der anhand
der Fig. 1 bis 4 erläuterten ersten Ausführungsform. Daher werden in Fig. 5 für die
Teile, die den in den Fig. 1 bis 4 angegebenen Teilen entsprechen, dieselben Bezugszeichen
verwendet. Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist das Schleifelement
22, anders als bei der ersten Ausführungsform, mit einem Kugelgelenkbolzen 28a am
Bodenelement 12 des Schleifkopfs 10 festgelegt. Dazu durchdringt der Kugelgelenkbolzen
28a die Bohrung 11 des Bodenelements 12, wobei die dem Schleifelement 22 abgewandte
Begrenzungsfläche des Bodenelementes 12 einen Anschlag für den Kugelgelenkbolzenkopf
29a des Kugelgelenkbolzens 28a bildet, und so die Verschiebung des Schleifelementes
22 in der durch den Pfeil 31 bezeichneten Richtung begrenzt.
[0030] An dem dem Kugelgelenkbolzenkopf 29a entgegengesetzten Ende des Kugelgelenkbolzens
28a ist eine Kugel 128 vorgesehen, die in einer komplementär dazu ausgebildeten Ausnehmung
124 des Halters 24 aufgenommen ist. Als Vorspanneinrichtung wird auch bei dieser Ausführungsform
eine einerseits an der dem Schleifelement 22 zugewandten Begrenzungsfläche des Bodenelements
12 und andererseits an der dem Bodenelement 12 zugewandten Begrenzungsfläche des Halters
24 anliegende Schraubenfeder 30 benutzt. Durch die mit der Kugel 128 und der dazu
komplementären Ausnehmung 124 hergestellte Festlegung des Schleifelementes 22 am Kugelgelenkbolzen
28a wird dem Schleifelement 22 eine durch die Doppelpfeile 31 angedeutete Drehbewegung
ermöglicht. Mit dieser Drehbewegung können längs des Traversierweges des Schleifkopfs
10 auftretende Garniturunebenheiten ausgeglichen werden.
[0031] Die in den Fig. 6 und 7 dargestellte vierte Ausführungsform der Erfindung weist drei
längs der Drehachse 250 eines Tambours einer Karde nebeneinander angeordnete Schleifelemente
222 auf. Jedes der Schleifelemente 222 ist mit einem den Boden 212 eines Trägerelementes
210 durchdringenden Kugelgelenkbolzen 228 gelenkig an das Trägerelement 210 gekoppelt.
Jedem der Schleifelemente 222 ist eine zur Vorspannung des entsprechenden Schleifelementes
222 in der durch den Pfeil 231 bezeichneten Richtung dienende Schraubenfeder 230 zugeordnet.
Die Schraubenfedern liegen einerseits an der dem entsprechenden Schleifelement 222
zugewandten Begrenzungsfläche des Bodens 212 und andererseits an der dem Boden 212
zugewandten Begrenzungsfläche des entsprechenden Schleifelementes 222 an.
[0032] Zur Bearbeitung der auf den Tambour aufgezogenen Garnitur sind die Schleifelemente
222 zusammen mit dem Trägerelement 210 längs der Drehachse 250 des Tambours hin und
her gehend traversierbar, wie durch den Doppelpfeil 202 angedeutet. Dazu ist an einem
Ende des Trägerelementes 210 ein sich im wesentlichen senkrecht zur Drehachse 250
des Tambours erstreckendes Langloch 214 gebildet, in dem eine Exzenterscheibe 256
aufgenommen ist. Die Exzenterscheibe 256 ist exzentrisch an einer Abtriebswelle 258
eines Getriebemotors 254 befestigt. Auf diese Weise kann durch Drehen der Exzenterscheibe
256 mit dem Getriebemotor 254 die durch den Doppelpfeil 202 angedeutete Traversierbewegung
des Trägerelementes 210 und damit auch der Schleifelemente 222 bewirkt werden.
[0033] Das Trägerelement 210 ist zusammen mit den Schleifelementen 222 an beidseits des
Tambours angeordneten und am Kardenrahmen montierten Zustellschlitten 278 festgelegt.
Durch Betätigung von den Zustellschlitten 278 zugeordneten Rändelschrauben 279 kann
das Trägerelement 210 und damit auch die Schleifelemente 222 in Richtung auf die Garnitur
des Tambours zugestellt und davon abgezogen werden, wie durch die Doppelpfeile 280
angedeutet.
[0034] Das Trägerelement 210 ist bezüglich der Zustellschlitten 278 in den durch den Doppelpfeil
280 angedeuteten Richtungen verschiebbar, so daß es unabhängig von einer Betätigung
der Rändelschrauben 279 von der zu schleifenden Garnitur abgehoben werden kann. Dazu
sind am Boden 212 des Trägerelementes 210 beidseits des Tambours mit Einbuchtungen
282 versehene Abziehblöcke 284 vorgesehen. In den Abziehblöcken sind sich etwa senkrecht
zur Drehachse 250 und etwa senkrecht zur Längsachse des Langlochs 214 erstreckende
Einbuchtungen 282 ausgebildet, in denen exzentrisch an einer sich parallel zur Drehachse
250 erstreckenden Exzenterwelle 288 befestigte Exzenterscheiben 286 aufgenommen sind.
Ein Hebel 290 ist drehfest an einem Ende der Exzenterwelle 288 montiert. Wenn die
Exzenterscheiben 286 mit der Exzenterwelle 288 in der durch den Pfeil 292 angedeuteten
Richtung aus der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Stellung gedreht werden, wird das
Trägerelement 212 und damit auch die Schleifelemente 222 in der durch den Pfeil 294
angedeuteten Richtung von der Garnitur des Tambours abgehoben. Auf diese Weise können
sämtliche Schleifelemente 222 durch einfache Drehung der Exzenterwelle 288 gleichzeitig
von der Tambourgarnitur abgezogen werden. Damit wird ein in dem bereits für die erste
Ausführungsform der Erfindung erläuterten Schleifverfahren ähnliches Schleifverfahren
ermöglicht, bei dem die Schleifelemente 222 zunächst durch Betätigung der Rändelschrauben
279 zugestellt werden, bis sie die Garnitur des Tambours berühren, dann durch Drehen
der Exzenterwelle 288 mit dem Hebel 290 von der Garnitur abgezogen werden, wonach
der Tambour auf seine Produktionsdrehzahl gebracht wird und das Trägerelement bzw.
der Schleifkopf je nach gewünschter Schleifintenstität um weitere 0,5 bis 1 mm in
Richtung auf die Garnitur zugestellt werden, worauf schließlich der Schleifbetrieb
durch Auslösen des Getriebemotors 254 und Lösen des Hebels 250 aufgenommen wird.
[0035] Durch Verwendung mehrerer längs der Drehachse 250 des Tambours nebeneinander angeordneter
Schleifelemente 222 kann die Garnitur des Tambours mit einem Traversierweg von nur
etwa 10 mm vollständig geschliffen werden. Dazu können anstelle der in Fig. 6 dargestellten
drei Schleifelemente 222 etwa 20 Schleifelemente längs der Drehachse 250 des Tambours
vorgesehen sein.
1. Vorrichtung zum Schleifen einer auf einem Träger aufgezogenen Garnitur (84) mit einem
Schleifelement (22; 222) und einem zum Andrücken des Schleifelements (22; 222) gegen
die Garnitur (84) dienenden Zustellelement (76, 78, 82; 278, 279), dadurch gekennzeichnet, daß das Zustellelement (76, 78, 82; 278, 279) eine während des Schleifvorganges
zur selbsttätigen Nachführung des Schleifelementes (22; 222) in Andruckrichtung dienende,
vorzugsweise elastisch verformbare, Vorspanneinrichtung (30; 230) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein zur Fixierung des Schleifenelements (22) in einer Ruhestellung dienendes Anschlagelement
(12, 38).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein zum Abziehen des Schleifelementes (22) von der Garnitur (84) dienendes Betätigungselement
(32; 288, 290).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement (22; 222) während des Schleifvorgangs längs eines quer zur
Andruckrichtung verlaufenden Verfahrweges verfahrbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung (30; 230) zusammen mit dem Schleifelement (22; 222)
längs des Verfahrweges verfahrbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement (22; 222) gelenkig, vorzugsweise über ein Kugelgelenk (124,
128) an die Vorspanneinrichtung (30) gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrrichtung während des Schleifvorganges an Endpunkten des Verfahrweges
umkehrbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement (22) die Vorspanneinrichtung (30) das Anschlagelement (12,
38) und das Betätigungselement (32) auf einem Schlitten (20) angeordnet sind, der
an einem Trägerelement (50) festgelegt und längs einer den Verfahrweg bestimmenden
Führung (52) des Trägerelements (50) verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (50) zusammen mit dem Schlitten (20) in der Andruckrichtung
(31) verstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinrichtung eine Schraubenfeder (30) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder (30) sich einerseits am Schleifelement (22) und andererseits
am Anschlagelement (12) abstützt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Schlitten ein der Führung des Schleifelementes (22) in Andruckrichtung
dienendes Führungselement (14, 16) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß längs des zu schleifenden Gebietes mehrere Schleifelemente (222) angeordnet
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Schleifelement (222) eine Vorspanneinrichtung (230) zugeordnet ist, an
die es, vorzugsweise gelenkig, angekoppelt ist.
15. Verfahren zum Schleifen einer auf einem Träger aufgezogenen Garnitur, bei dem ein
Schleifelement gegen die Garnitur angedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement während des Schleifvorganges mit einer vorzugsweise elastisch
verformbaren Vorspanneinrichtung selbsttätig in Andruckrichtung nachgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Schleifelementes in Vorspannrichtung von einem Anschlagelement
begrenzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement in einem vorbereitenden Schritt an die Garnitur angelegt,
dann gegen die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung von der Garnitur abgezogen, der
Träger in eine Umlaufbewegung versetzt und das Schleifelement dann zur Ausführung
des Schleifvorgangs freigegeben und von der Vorspanneinrichtung gegen die mit dem
Träger umlaufende Garnitur angedrückt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifelement während des Schleifvorganges längs eines quer zur Andruckrichtung
verlaufenden Verfahrweges verfahren wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrrichtung an Endpunkten des Verfahrweges umgekehrt wird.