[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Wechseln
eines Auslegerstapels gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Beim Bedrucken von Druckbogen in einer Bogendruckmaschine wird im Zuge der Rationalisierung
und Leistungssteigerung zunehmend der Einsatz von Einrichtungen zum automatischen
Stapelwechsel ins Gespräch gebracht. Dabei sind sowohl Bogenstapel an einem Bogenausleger
als auch an einem Bogenanleger zu handhaben. Speziell im Bereich des Bogenauslegers
einer Bogenrotationsdruckmaschine sind verschiedene Randbedingungen zu berücksichtigen,
die für den rohen, noch nicht bedruckten Bedruckstoff z.B. Papier im Bereich des Bogenanlegers
nicht gelten. Hierbei spielt insbesondere eine Rolle, daß mit hoher Geschwindigkeit
ankommende Druckbogen während einer Übergangszeit aufgefangen und danach abgelegt
werden müssen. Beim Auffangen und zwischenzeitlichen Halten dieser frei fliegend und
nur wenig gebremst ankommenden Druckbogen ist zu berücksichtigen, daß die Druckbogen
bedruckt sind und infolgedessen gegebenenfalls nicht mehr ihre ursprünglich glatte
Kontur haben. Darüber hinaus sind sie schwerer, können gewellt sein und tragen vor
allen Dingen eine möglicherweise noch nicht vollständig getrocknete Farbschicht.
[0003] Aus der DE-OS 4 131 015 ist ein Bogenausleger bekannt. Dieser Bogenausleger weist
einen Hauptstapelaufzug und einen Hilfsstapelaufzug auf Der Hilfstapelaufzug beinhaltet
Hilfsstapelträger und Bogentrenneinrichtungen. Beim automatischen Wechseln eines im
Bogenausleger angehäuften vollen Bogenstapels gegen eine leere Palette zur weiteren
Abstapelung von Druckbogen wird folgender Ablauf vorgesehen:
- Zunächst werden die Bogentrennvorrichtungen, die an der Querseite des Bogenauslegers
angeordnet sind, in den Bereich der von einem endlosen Kettenförderer freigegebenen
und nach unten fallenden Druckbogen mit hoher Geschwindigkeit eingeschossen.
- Dabei schaffen diese Bogentrennvorrichtungen eine Lücke im Bereich der kontinuierlich
weiter angelieferten Druckbogen.
- Die hochgehaltenen Druckbogen geben wiederum eine Lücke frei für das Einschieben von
seitlich angeordneten und außerhalb des Bereiches des Auslegerstapels bereitgehaltenen
Bogentragflächen.
- Die Bogentragflächen dienen als Träger für einen Hilfsstapel, der angehäuft wird,
während eine mit einem vollen Bogenstapel beladene Palette aus dem Bogenausleger entfernt
und eine neue leere Palette eingesetzt wird.
- Während die Bogentrennvorrichtungen die ankommenden Druckbogen seitlich hochhalten,
werden die Bogentragflächen in den Bereich des Auslegerstapels eingefahren und übernehmen
dabei die Druckbogen von den Bogentrennvorrichtungen.
- Die Bogentrennvorrichtungen werden zurückgezogen, wenn die Bogentragflächen komplett
eingefahren sind, so daß sich dann die angehäuften Druckbogen auf den Bogentragflächen
ablegen.
Beim Wechseln der Bogenstapel kommt es insbesondere bei etwas dünneren Bedruckstoffen
dazu, daß der auf den Bogentrennvorrichtungen angehäufte Bogenstapel zu einer Markierung
im Bereich der Auflage der Bogentrennvorrichtungen führt. Der Grund ist, daß man die
Bogentrennvorrichtungen zur Verbesserung und Absicherung des Einschubs in eine Bogenlücke
relativ schmal ausbildet. Daher bilden sie auch nur eine schmale Auflagefläche. Aus
diesem Grund kann es leicht vorkommen, daß die auf den Druckbogen vorhandene Farbe
auf den jeweils darauf liegenden oberen Druckbogen bzw. deren Rückseite abfärbt. Außerdem
ist eine Verschiebung der Druckbogen durch die Auflage auf den Bogentrennvorrichtungen
nicht immer zu vermeiden, so daß es zu Problemen bei der Bildung des Hilfsstapels
kommen kann und teilweise sogar die Druckbogen beim Einfahren der Bogentragflächen
zusammengeschoben, dh. zur Mitte des Bogenstapels eingefaltet werden.
[0004] Ziel der Erfindung ist es den Ablauf des Auswechselns eines Bogenstapels an einem
Bogenausleger zu verbessern.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Verfahrensweise des Stapelwechsels an einem Bogenausleger
dahingehend zu verbessern, daß das Verfahren sowohl sicherer wird als auch für einen
größeren Bereich bezüglich der Qualität von Bedruckstoffen anwendbar ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst nach den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruches
1. Hierbei ist insbesondere durch den stark miteinander verzahnten Ablauf der Bewegung
von Bogentrennvorrichtungen und Hilfsstapelträgem sowie der Bewegung des zu entfernenden
Hauptstapels eine geringere Belastung der ankommenden Druckbögen zu verzeichnen. Weiterhin
ist die Bewegung durch die neue Konfiguration sehr viel schneller durchzuführen, so
daß sich ein nur aus wenigen Druckbogen bestehender Hilfsstapel auf den Trennvorrichtungen
bilden kann. Dadurch ist außerdem der ganze Vorgang schneller abzuwickeln.
Als wesentlicher Vorteil der Erfindung ist zu sehen, daß mit der vorgeschlagenen Stapelwechselvorrichtung
auch Papiere minderer Qualität d.h. dünnere Papiere bearbeitet werden können. Dabei
wird die Erzeugung von Makulatur vermieden.
[0007] Im folgenden wird anhand eines Ausführungsbeispieles der Ablauf näher erläutert.
In Figuren wird der Ablauf schematisch dargestellt.
[0008] Darin zeigen:
- Fig. 1
- die Anordnung der Stapelwechselvorrichtung,
- Fig. 2-6
- verschiedene aufeinanderfolgende Phasen des Stapelwechselvorganges,
- Fig. 7
- die Endphase der Übernahme des Hilfsstapels und
- Fig. 8
- die Anordnung der Stapelwechselvorrichtung in einer Draufsicht im Ausleger.
[0009] In Fig. 1 ist eine Stapelwechselvorrichtung an einem Bogenausleger einer Bogendruckmaschine
mit den für einen sogenannten Non-Stop-Betrieb erforderlichen Einrichtungen dargestellt.
Hierbei ist der hier nur teilweise dargestellte Bogenausleger mit einem ebenfalls
nicht dargestellten endlosen Kettenfördersystem und einem Hauptstapelhubwerk versehen,
so daß bedruckte Druckbogen D von den Druckwerken der Bogendruckmaschine zum Bogenausleger
gefördert, oberhalb eines Stapelbereiches S freigegeben und abgelegt werden können.
Die Druckbogen D werden dazu gebremst und frei fallend auf einen Bogenstapel 1 abgelegt.
Der Bogenstapel 1 sitzt aufeiner Palette auf, die wiederum von einem Hauptstapelhubwerk
getragen wird. Das Hauptstapelhubwerk sorgt für eine kontinuierliche Absenkung der
Palette bei Erhöhung des Bogenstapels 1 durch die angeforderten und abgelegten Druckbogen
D. Aufbeiden Seiten des Bereiches des Bogenstapels 1 ist in Höhe des Stapelbereiches
S eine Hilfsstapelvorrichtung angeordnet. Die Hilfsstapelvorrichtung besteht aus zwei
spiegelbildlich angeordneten Bogentragflächen 2, 3, die von den Querseiten d.h. rechtwinklig
zu einer von der Bogendruckmaschine vorgegebenen Bogenlaufrichtung am Bogenausleger
angeordnet sind. Die Bogentragflächen 2, 3 sind jeweils mit Hilfe eines Antriebes
in den Stapelbereich S und aus diesem heraus bewegbar. Oberhalb und jeweils den Bogentragflächen
2, 3 und damit auch dem Stapelbereich S zugeordnet sind beiderseits des Bogenstapels
1 jeweils zwei Bogentrennvorrichtungen 4, 5 angeordnet. Sie bestehen aus kleinen Pneumatikzylindern,
auf deren Arbeitszylindern Stifte angeordnet sind, die in den Stapelbereich S einfahrbar
sind. Weiterhin sind die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 in ihrer Orientierung zur Lage
der ankommenden Druckbogen D leicht schräg gestellt, so daß sich bei eingefahrenen
Bogentrennvorrichtungen 4, 5 eine nach unten gewölbte Auflagefläche für die ankommenden
Druckbogen D ergibt. Weiterhin sind mit dem Bogenausleger Steuerungseinrichtungen
verbunden, die den Ablauf der Bewegungen der beschriebenen Bogentrennvorrichtungen
2, 3, Bogentragflächen 4, 5 und Hauptstapelhubwerk untereinander steuern.
[0010] Die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 sind im Bereich von Seitenführungen 10, 11 angeordnet,
die einer exakten Stapelbildung des Bogenstapels 1 dienen. Zur schnellen und schonenden
Behandlung der Druckbogen D beim Stapelwechsel ist daher folgender Ablauf vorgesehen:
[0011] In Fig. 1 ist der Ausgangszustand des Bogenstapels 1 im Bogenausleger gezeigt. Der
Bogenstapel 1 ist nahezu bis zu seiner maximalen Stapelhöhe gefüllt, die Bogentragflächen
2, 3 sind in Wartestellung und die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 sind in Wartestellung.
Bei Erreichen einer bestimmten Höhe H1 des Bogenstapels 1, die z.B. von der Position
des Hauptstapelhubwerkes abgeleitet werden kann, wird ein Startsignal gegeben. Genausogut
kann aber der Drucker dieses Signal auch von Hand auslösen, wenn ihm dies vom Arbeitsablauf
her zweckdienlich erscheint. Das Startsignal führt dazu, daß der Bogenstapel 1 in
Richtung A abgesenkt wird. Die Absenkbewegung erfolgt mit einer relativ langsamen
Senkgeschwindigkeit V1, um die Stapelbildung nicht zu stark zu stören.
[0012] In Fig. 2 ist der zweite Schritt des Stapelwechselvorganges dargestellt. Während
der Abwärtsbewegung des Bogenstapels 1 werden bei Erreichen eines Sensors 6 die Bogentrennvorrichtungen
4, 5 in den Bereich der fallenden Druckbogen D eingeschossen. Dieser Vorgang ist bzgl.
der Funktionen der Druckmaschine so gesteuert, daß der Zeitpunkt des Einschießens
der Bogentrennvorichtung 4, 5 in den Bereich einer Lücke zwischen den fallenden Druckbogen
D fallen muß. Dieser Steuervorgang ist beispielsweise auf die Bewegung des Kettenfördersystems
abzustimmen bzw. kann von diesem abgeleitet werden. Nach dem Einschießen der Bogentrennvorrichtungen
4, 5 wird die Senkgeschwindigkeit auf den Wert V2 erhöht, um mit der Oberkante des
Bogenstapels 1 schneller in den Bereich der Bogentragflächen 2, 3 zu kommen.
[0013] In Fig. 3 ist der dritte Schritt des Stapelwechselvorgangs gezeigt. Dabei ist dargestellt,
daß sich inzwischen zwei Druckbogen D auf den Bogentrennvorrichtungen 4, 5 abgelegt
haben. Sie liegen bogenförmig mit ihrem Mittelteil auf der Oberfläche des Bogenstapels
1 auf Mittlerweile ist die Bewegung zur Hauptstapelabsenkung bei Erreichen eines zweiten
Sensors 7 in einer Höhe H2 gestoppt worden. Die Position entsprechend der Höhe H2
ist auch aus der Bewegung des Hauptstapelhubwerkes ableitbar und anfahrbar, sodaß
eine Vorrichtung im Antrieb des Hauptstapelhubwerkes als Sensor dienen kann. Zu diesem
definierten Zeitpunkt wird die Einfahrbewegung der Bogentragflächen 2, 3 in Richtung
zum Bogenstapel 1 gestartet. Dadurch wird veranlaßt, daß die beiden Bogentragflächen
2, 3 sich in den Stapelbereich S oberhalb des Bogenstapels 1 von den Seitenkanten
her hineinbewegen. Durch die oberhalb der Bogentragflächen 2, 3 angeordneten Seitenführungen
10, 11 werden die fallenden Druckbogen D auch auf den Bogentrennvorrichtungen 4, 5
noch gut ausgerichtet abgelegt.
[0014] Fig. 4 zeigt den vierten Schritt des Stapelwechselvorgangs. Inzwischen sind weitere
Druckbogen auf den Bogentrennvorrichtungen 4, 5 abgelegt worden. Nun wird der Wechsel
in der Bewegung zwischen den Bogentrennvorrichtungen 4, 5 und den Bogentragflächen
2, 3 dargestellt. Während die Bogentragflächen 2, 3 nun weiter in den Bereich des
Bogenstapels 1 einfahren, erreichen sie einen dritten Sensor 8, der wiederum veranlaßt,
daß die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 aus dem Stapelbereich S zurückgezogen werden.
Der Sensor 8 ist so angeordnet, daß er die Position der Bogentragflächen 2, 3 erst
registriert, wenn diese bereits ein Stück in den Stapelbereich S eingefahren sind.
Eine Möglichkeit der Realisierung dieser Merkmale ist in Fig. 8 dargestellt. Während
der Umsteuerung der Bewegungen von Bogentragflächen 2, 3 und Bogentrennvorrichtungen
4, 5 bildet sich weiterhin kontinuierlich ein Hilfsstapel 9 auf den Bogentragflächen
2, 3.
[0015] Fig. 5 zeigt den fünften Schritt des Stapelwechselvorgangs im weiteren Ablauf. Nachdem
die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 zurückgezogen sind, fallen die zu diesem Zeitpunkt
noch relativ wenigen abgelegten Druckbogen D des Hilfsstapels 9 auf die vorderen Enden
der in den Stapelbereich S einfahrenden Bogentragflächen 2, 3. Da die Bogentragflächen
2, 3 sehr nah oberhalb der Oberfläche des noch dastehenden Bogenstapels 1 angeordnet
sind, sind die Druckbogen D des Hilfsstapels 9 nur wenig nach unten durchgesenkt,
während die Enden der Bogentragflächen 2, 3 sich einander nähern. Der Hilfsstapel
9 liegt also auch schon bei nur teilweise Auflage der Druckbogen D auf den Bogentragflächen
2, 3 relativ flach auf den Bogentragflächen 2, 3 und der Oberfläche des Bogenstapels
1 auf. Die Druckbogen D setzen daher den einfahrenden Bogentragflächen 2, 3 wenig
Widerstand entgegen. Die Gefahr, daß die Druckbogen nach innen zusammengeschoben werden,
ist unterbunden, da die Stabilität des Hilfsstapels 9 in Richtung seiner Flächenausdehnung
schon jetzt ausreicht, um die Kraftwirkung aus der Reibung zwischen Bogentragflächen
2, 3 und Druckbogen D zu überwinden.
[0016] In Fig. 6 ist die Endposition der Phase der Hilfsstapelbildung beim Stapelwechselvorgang
dargestellt. Nachdem die Bogentragflächen 2, 3 von beiden Seiten her komplett eingefahren
sind, liegen die Druckbogen D des Hilfsstapels 9 nunmehr vollständig flach auf den
Bogentragflächen 2, 3 auf. Spätestens in diesem Zustand kann sofort der Bogenstapel
1 ganz abgesenkt werden.
[0017] In Fig. 7 ist der Vorgang zum Beenden des Stapelwechsels dargestellt. Nach dem Absenken
aus der Position am Stapelbereich S wird der Bogenstapel 1 aus dem Bogenausleger entnommen
und durch eine leere Palette 12 ersetzt. Wenn die leere Palette 12 mit dem Hauptstapelaufzug
bis unterhalb der Bogentragflächen 2, 3 angehoben ist, werden die Bogentragflächen
2, 3 wieder aus dem Stapelbereich S seitlich herausgezogen. Dabei fällt der Hilfsstapel
9 auf die leere Palette 12 und die Bogenstapelung kann wie gewohnt weiterlaufen. Hierbei
erkennt beispielsweise der Sensor 9 oder andere der Betriebssicherheit dienende Elemente
wie z.B. Endschalter, daß die Bogentragflächen 2, 3 an den Stapelbereich S entfernt
sind. Danach kann der Hauptstapelaufzug die Palette 12 in eine für die Bogenablage
optimale Stellung zwischen den Seitenführungen 10, 11 anheben. Diese Positionierung
erfolgt entsprechend der Positionierung bzgl. der Höhen H1 und H2 beim Abwärtsfahren
des Bogenstapels 1.
[0018] Das Verfahren wird ergänzt durch eine entsprechende Steuerung der bekannten Einrichtung
zur Bewerkstelligung des Stapelwechsels. Die Anordnung der Elemente ist aus den Figuren
1 bis 6 zu entnehmen. Die Zuordnung der Bewegungsabläufe zwischen den Bogentrennvorrichtungen
4, 5 und den Bogentragflächen 2, 3 bzw. der Bewegung des Hauptstapelhubwerkes wird
über Sensoren 6, 7, 8 im Bereich der Oberkante des Bogenstapels 1 und im Bereich der
Bogentragflächen 2, 3 gesteuert. Zunächst ist ein Sensor 6 vorgesehen, der die Oberfläche
bzw. Oberkante des Bogenstapels 1 erfassen und dabei in einer bestimmten Position
die Einschießbewegung der Bogentrennvorrichtungen 4, 5 ansteuert. Dies soll dann geschehen,
wenn der Bogenstapel 1 knapp unterhalb der Bogentrennvorrichtungen 4, 5 abgesenkt
ist. Damit ist erreicht, daß erst dann Druckbogen D auf die Bogentrennvorrichtungen
4, 5 fallen, wenn der Bogenstapel 1 schon einen Teil seiner Absenkbewegung durchlaufen
hat. Damit fallen also nur wenige Druckbogen D auf die Bogentrennvorrichtungen 4,
5 und damit wird die Belastung der Druckbogen D im Bereich der schmalen Auflagen auf
den Bogentrennvorrichtungen 4, 5 geringer.
[0019] Ein weiterer Sensor 7 ist angeordnet an der Stelle, wo die Oberfläche bzw. Oberkante
des Bogenstapels 1 die untere Position während des Einsatzes der Hilfsstapelvorrichtung
haben soll, die als Höhe H2 bezeichnet wurde. In dieser Position H2 des zweiten Sensors
7 wird der Bogenstapel 1 angehalten und gleichzeitig werden die Bogentragflächen 2,
3 zum Einschieben in den Bereich des Bogenstapels 1 in Bewegung gesetzt. Mit dieser
Steuerung wird erreicht, daß ein schneller Übergang zum Einfahren der Bogentragflächen
2, 3 erreicht wird und gleichzeitig nur wenige Druckbogen D auf den Bogentrennvorrichtungen
4, 5 zum Liegen kommen, mit den oben genannten positiven Effekten.
Zur Ansteuerung der Position H2 kann auch ein Signal für einen Fahrweg für das Hauptstapelhubwerk
abgeleitet werden, der nach Erreichen der Position H1 noch bis zum Stillsetzen der
Abwärtsbewegung zu durchlaufen ist. Damit wäre der Sensor 7 als Teil des Hauptstapelhubwerkes
zu sehen.
[0020] Ein dritter Sensor 8 schließlich ist den Bogentragflächen 2, 3 zugeordnet. Dieser
Sensor 8 erfaßt die Einfahrbewegung der Bogentragflächen 2, 3. Der Sensor 8 dient
dazu, die Bogentrennvorrichtungen 4, 5 anzusteuern und die Bogentrennvorrichtungen
4, 5 zu ziehen, wenn die Bogentragflächen 2, 3 soweit unterhalb des auflaufenden Hilfsstapels
9 eingefahren sind, daß sie diesen aufnehmen können. Beim Ziehen der Bogentrennvorrichtungen
4, 5 fallen dann die aufgelaufenen Druckbogen D auf die dicht oberhalb des Bogenstapels
1 stehenden Bogentragflächen 2, 3 und liegen so relativ flach auf dem Bogenstapel
1 und den Bogentragflächen 2, 3 auf. Dadurch verbessert sich das Einschieben der Bogentragflächen
2, 3 erheblich, da die Druckbogen D des Hilfsstapels 9 nur noch wenig gewölbt bzw.
nach unten durchgebogen sind und beim Einschieben den Bogentragflächen 2,3 kaum mehr
Widerstand entgegen setzen können. Die Reibkräfte werden minimiert, die Bogen in ihrer
Flächenausdehnug stabilisiert und die Kräfteverhältnisse zwischen Bogenträgflächen
2, 3 und Druckbogen D des Hilfsstapels 9 werden eindeutig. Die Druckbogen D werden
dadurch weiterhin einerseits nicht mehr relativ zueinander bewegt und können andererseits
nicht nach innen zusammen geschoben werden.
[0021] Insbesondere in Fig. 8 ist aber noch in einer Draufsicht auf den Stapelbereich S
gezeigt, wie die Bogentragflächen 2, 3 sich relativ zum Bogenstapel 1 bewegen. Dargestellt
sind die Bogentragflächen 2, 3 links und rechts des Bogenstapels 1 und der Seitenführungen
10, 11, die den Stapelbereich S begrenzen. Besonders ist auf den Sensor 8 hinzuweisen,
der an der Seitenführung 11 befestigt ist und mit der Vorderkante der Bogentragfläche
3 zusammenwirkt. Die von dem Sensor 8 erkannte Position ist strichliert dargestellt.
Dabei ist erkennbar, daß die Bogentragflächen 2, 3 schon in den Stapelbereich S hineinreichen
und so die Druckbogen D übernehmen können.
[0022] Wesentlich ist weiterhin, daß die Sensoren 6, 7 und 8 mit einer der Seitenführungen
10, 11 verbunden sind. Die Sensoren 6, 7, 8 werden dadurch bei der Einstellung auf
unterschiedliche Bogenformate immer richtig positioniert. Damit ist sichergestellt,
daß die Druckbogen D bzw. der Bogenstapel 1 immer und bei jeder beliebigen Formateinstellung
sicher geführt und auch beim Stapelwechsel eindeutig erkannt werden.
[0023] Die Übernahme des Hilfsstapels 9 durch die Bogentragflächen 2, 3 ist damit also wesentlich
sicherer, läuft schneller ab und erzeugt weniger Relativbewegungen zwischen den Druckbogen.
Damit werden die Probleme des Markierens der Druckfarbe auf der Unterseite von aufliegenden
Druckbogen D und des Zusammenschiebens von Druckbogen D bei leichteren Bedruckstoffen
sicher vermieden. Der Arbeitsbereich der Einrichtung wird im Vergleich zum bekannten
Ablauf erheblich erweitert.
Bezugszeichenliste:
[0024]
- S
- Stapelbereich
- D
- Druckbogen
- H1
- Höhe
- H2
- Höhe
- A
- Absenkbewegung
- 1
- Bogenstapel
- 2
- Bogentragfläche
- 3
- Bogentragfläche
- 4
- Bogentrennvorrichtung
- 5
- Bogentrennvorrichtung
- 6
- erster Sensor
- 7
- zweiter Sensor
- 8
- dritter Sensor
- 9
- Hilfsstapel
- 10
- Seitenführung
- 11
- Seitenführung
- 12
- Palette
1. Verfahren zum Wechseln von Bogenstapeln in einem Ausleger einer Bogendruckmaschine
mit in dem Ausleger angeordneten und in einen Stapelbereich des Auslegers oberhalb
eines Bogenstapels einschiebbaren Hilfsstapelträgern sowie oberhalb der Hilfsstapelträger
angeordneter Bogentrennvorrichtungen, wobei bei Erreichen einer Grenzstapelhöhe zunächst
die Bogentrennvorrichtungen in den Stapelbereich einfahrbar sind und danach, während
von der Bogendruckmaschine bedruckte Druckbogen im Ausleger weiterhin kontinuierlich
abgelegt werden, die Hilfsstapelträger zur Bildung eines Hilfsstapels in den Stapelbereich
einfahrbar und anschließend nach Bereitstellung einer neuen leeren Stapelauflage zur
Ablage des Hilfsstapels auf der Stapelauflage wieder aus dem Stapelbereich ausfahrbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
- daß nach Erreichen der Grenzstapelhöhe (H1) der Bogenstapel (1) absenkbar ist und
die Bogentrennvorrichtungen (4, 5) während der Absenkbewegung des Bogenstapels (1)
in den Stapelbereich (S) eingefahrbar sind,
- und daß bei stillgesetzter Absenkbewegung des Bogenstapels (1) während einer Bewegung
zum Einfahren der Hilfsstapelträger (2, 3) in den Stapelbereich (S) die Bogentrennvorrichtungen
(4, 5) aus dem Stapelbereich (S) herausziehbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Absenkbewegung des Bogenstapels (1) nach Erreichen einer zweiten Höhe (H2),
die dicht unterhalb der Unterseite der Hilfsstapelträger (2, 3) liegt, stillsetzbar
ist,
- und daß unmittelbar danach die Hilfsstapelträger (2, 3) in den Stapelbereich (S)
einfahrbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Bogentrennvorrichtungen (4, 5) abhängig von der Stellung der in den Stapelbereich
(S) einfahrenden Hilfsstapelträger (2, 3) aus dem Stapelbereich (S) ausfahrbar sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß mittels des Hauptstapelhubwerkes eine leere Palette (12) bis unter die Hilfsstapelträger
(2, 3) anhebbar ist,
- daß der Hilfsstapel (9) bei stillgesetztem Hauptstapelhubwerk auf der Palette (12)
abgesetzt wird, und
- daß der neue Bogenstapel (1) auf der Palette (12) nach der Übernahme von den Hilfsstapelträgern
(2, 3) abhängig von der Stellung während der Bewegung der aus dem Stapelbereich (S)
ausfahrenden Hilfsstapelträger (2, 3) wieder in den Stapelbereich (S) zwischen Seitenführungen
(10, 11) anhebbar ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Wechseln von Bogenstapeln in einem
Ausleger einer Bogendruckmaschine nach Anspruch 1
- mit in dem Ausleger angeordneten Mitteln zum Heben und Senken eines Bogenstapels
oder zur Bereitstellung einer neuen leeren Stapelauflage, beispielsweise einem Hauptstapelhubwerk,
- weiterhin mit in einen Stapelbereich des Auslegers oberhalb des Bogenstapels einfahrbaren
Hilfsstapelträgern,
- sowie mit oberhalb der Hilfsstapelträger angeordneten und ebenfalls in den Stapelbereich
einfahrbaren Bogentrennvorrichtungen,
- mit Mitteln zur Erfassung einer Grenzstapelhöhe
- und mit Mitteln zur seitlichen Führung der Druckbogen im Stapelbereich während der
Ablage der Druckbogen auf dem Bogenstapel,
dadurch gekennzeichnet,
- daß im Stapelbereich (S) wenigstens ein erster Sensor (6) zur Erfassung der Oberkante
des Bogenstapels (1) in einer Höhe (H1) angeordnet ist, daß Meßmittel vorgesehen sind,
die im Stapelbereich (S) unterhalb des ersten Sensors (6) wenigstens eine zweite Position
der Oberkante des Bogenstapels (1) in einer Höhe (H2) festlegen,
- und daß eine Steuervorrichtung derart vorgesehen ist, daß der erste Sensor (6) mit
der Steuerung zum Auslösen der Einfahrbewegung der Bogentrennvorrichtungen (4, 5)
verbindbar ist und daß die Meßmittel zur Festlegung der zweiten Position in Höhe (H2)
mit der Steuerung zum Auslösen der Einfahrbewegung der Hilfsstapelträger (2, 3) verbindbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Hilfsstapelträgem (2, 3) zugeordnet wenigstens ein dritter, die Position der
Hilfsstapelträger (2, 3) erfassender Sensor (8) vorgesehen ist, der mit der Steuerung
zum Auslösen der Ausfahrbewegung der Bogentrennvorrichtungen (4, 5) verbindbar ist.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sensor (6) unterhalb der Bogentrennvorrichtungen (4, 5) im Bereich der
Seitenführungen (10, 11) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Sensor (7) zur Festlegung der Oberkante des Bogenstapels (1) in einer
Position dicht unterhalb der Hilfsstapelträger (2, 3) in einer Höhe (H2) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sensor (7) als ein die Position einer Antriebsbewegung des Hauptstapelhubwerkes
bezüglich der Hubbewegung des Bogenstapels (1) erfassender Sensor vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Sensor (8) einer Markierung der Hilfsstapelträger (2, 3) bezüglich
deren Bewegungsrichtung zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte Sensor (8) einem in Bewegungsrichtung gegenüber dem Bogenstapel (1)
zurückweichenden Teil der Vorderkante wenigstens eines der beiden Hilfsstapelträger
(2, 3) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder allen der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens der erste (6) und der dritte Sensor (8) mit auf das Bogenformat einstellbaren
Elementen verbunden sind.