[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadensystem für vertikale, diagonale und horizontale
Verkleidungen von Bauten gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Ein gattungsgemäßes Fassadensystem ist aus dem Firmenprospekt der Firma Staba/Wuppermann
bekannt (siehe Auszüge aus dem Firmenprospekt mit Stand April 1993). Dieses System
besteht aus metallischen Hohlprofilen hergestellten Pfosten und damit verbindbaren
Riegeln. Die in dem Auszug des Prospektes nicht dargestellten Füllelemente, insbesondere
Verbundglasscheibenelemente sind in den durch Pfosten und Riegel gebildeten Metallrahmen
angeordnet. Die Lasten der Füllelemente werden von einem Trägerelement aufgenommen,
das in dem Firmenprospekt mit Riegelhalter bezeichnet wird, da durch dieses Element
die Verbindung zwischen Riegel und Pfosten hergestellt wird. Dazu sind im jeweiligen
Endbereich Bohrungen im Trägerelement vorgesehen, durch die eine Gewindeschraube steckbar
ist, die mit einer im Riegel angeordneten Senk-Einnietmutter verbindbar ist. Die Befestigung
des Trägerelementes am Pfosten erfolgt in einer vergleichbaren Weise, wobei das Trägerelement
in der Mitte einen nach oben sich erstreckenden Steg aufweist, der mit einer entsprechenden
Bohrung versehen ist. Zusätzlich ist in der Mitte selbst ebenfalls eine Bohrung vorgesehen.
Da die Befestigung des Trägerelementes am Pfosten und an den Riegeln mittels Kopfschrauben
erfolgt, müssen zur Überdeckung der Köpfe sogenannte Glashalter in das Trägerelement
eingeschoben werden. Die Anpassung des Trägerelementes an unterschiedliche Glasdicken
erfolgt in der Weise, daß das Trägerelement in entsprechender Breite vom Strangpreßprofil
abgeschnitten wird. Zum Abschluß nach außen hin weist das bekannte System Halteleisten
auf, die über im Pfosten und Riegel angeordnete Gewindebolzen und dazu passenden Muttern
befestigbar sind. Zur Erhöhung des Isolationswiderstandes des Fassadensystems können
zwischen den Halteleisten und dem aus Pfosten und Riegeln gebildeten Metallrahmen
sogenannte Gewindemuffen aus Kunststoff angeordnet werden, die von beiden Seiten her
einschraubbar sind. Bei der Montage werden zuerst Gewindebolzen in die dafür vorgesehenen
Gewindebohrungen von Pfosten und Riegeln eingeschraubt, dann die Gewindemuffe auf
die hervorstehenden Gewindebolzen aufgeschraubt. Dann werden von der anderen Seite
Gewindebolzen in die Gewindemuffe eingeschraubt, die sich durch entsprechende Bohrungen
in den Halteleisten hindurcherstrecken. Als Abschluß werden auf diese hervorstehenden
Gewindebolzen Kopfschrauben aufgeschraubt, um die Halteleisten zu befestigen. Die
Befestigung der waagerecht verlaufenden Halteelemente im Kreuzungspunkt zwischen Pfosten
und Riegel erfolgt über im Trägerelement eingeschraubte M6-Gewindebolzen. Zur Abdichtung
des Systems sind in den Nuten der Pfosten, der Riegel und der Halteleisten entsprechend
angeformte Dichtungen angeordnet.
[0003] Nachteilig bei diesem System ist, daß bei der Montage des Riegels dieser solange
gehalten werden muß, bis die durch das Trägerelement gesteckten Schrauben greifen.
Damit der Riegel nicht schief steht, muß das Trägerelement ganz exakt ausgerichtet
werden. Die Glashalter zur Überdeckung der Schraubenköpfe sind zusätzliche Teile,
die den Gesamtaufwand für die Montage erhöhen. Nachteilig ist auch, daß das Ende des
Riegels sich nicht unmittelbar am Pfosten abstützen kann, sondern indirekt über die
Befestigung mit dem Trägerelement. Da diese Befestigung am Ende des Trägerelementes
vorgesehen ist, ergibt dies einen langen Hebelarm zwischen Angriffsund Abstützpunkt.
Die Anordnung der Senk-Einnietmuttern im Pfosten und Riegel zur Aufnahme der Gewindebolzen
ist zeitaufwendig, da dies vorher in der Werkstatt erfolgen muß. Aufwendig ist auch
die paßgenaue Anordnung der Gewindebohrungen in Pfosten und Riegeln zur Aufnahme der
die Halteleisten tragenden Gewindebolzen. Außerdem wird die Montage durch die ständige
Anpassung der hervorstehenden Länge der Gewindebolzen erhöht, da anderenfalls der
Abstand in Relation zur Dicke der Füllelemente zu gering oder zu groß ist und im letzteren
Fall die Tiefe der Kopfschraube für eine sichere Befestigung der Halteleisten nicht
mehr ausreicht. Die Art der Anpassung der Breite des Trägerelementes an unterschiedliche
Glasdicken ist problematisch, da dies zu Verwechslungen führen kann und den Aufwand
für die Lagerhaltung der Reserveteile entsprechend erhöht.
[0004] In der DE 3843737 A1 ist ein Pfosten-Riegelsystem offenbart, bei dem durch ein entsprechend
ausgebildeten Riegelhalter die Riegel lösbar mit dem Pfosten verbindbar sind. Wesentliches
Kennzeichen des bekannten Riegelhalters ist ein in den Riegel einsteckbares und in
diesem in Längsrichtung verschiebbares Paßstück, an dem zwei Steckbolzen zur Einführung
in entsprechende Bohrungen des Pfostens angeordnet sind. Zur Führung des Riegelhalters
ist das Paßstück mit einer langgestreckten Führungsschiene verbunden, die mit einer
nach außen sich erstreckenden nasenförmigen Profilierung des Riegels zusammenwirkt.
Zur Befestigung des Riegelhalters am Riegel weist die Führungsschiene am Ende eine
Gewindebohrung auf, in die eine durch eine Bohrung des Riegels steckbare Schraube
einschraubbar ist. Damit die Verbindungsstelle Pfosten-Riegel möglichst verwindungssteif
ist, kommt im Sinne einer Dreipunktlagerung die dem Pfosten zugewandte Stirnseite
der Führungsschiene an der Längsseite des nach außen sich erstreckenden nasenförmig
ausgebildeten Profils des Pfostens zur Anlage. Zusätzlich kann an der Nut des Pfostens
eine durch die Führungsschiene sich erstreckende Gewindeschraube mit ihrem kegligen
Ansatz zur Anlage gebracht werden, so daß sich eine Art Verklammerung ergibt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsmäßige Fassadensystem für vertikale, diagonale
und horizontale Verkleidungen von Bauten dahingehend zu verbessern, daß bei Verwendung
möglichst weniger Teile sowohl für die vorbereitende Werkstatt als auch auf der Baustelle
die Errichtung der Fassade montagefreundlich ist und das Gesamtsystem stabil und verwindungssteif
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil von Unteransprüchen.
[0007] Im Unterschied zum bekannten Fassadensystem wird ein an sich bekannter Riegelhalter
zur lösbaren Befestigung von Pfosten und Riegel verwendet. Dieser Riegelhalter ist
in der Werkstatt im Riegel fixierbar, so daß bei der Handhabung des Riegels auf der
Baustelle der Riegelhalter nicht herausfallen kann. Die Montageschraube kann gleichzeitig
zur Verschiebung des Riegelhalters genutzt werden, um die Zapfen der Steckbolzen in
die im Pfosten angeordneten Bohrungen einzuführen. Ein Halten des Riegels bis zu seiner
endgültigen Befestigung ist nicht erforderlich, da nach dem Einführen der Zapfen der
Riegel seine endgültige Lage eingenommen hat. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem bekannten
Fassadensystem ergibt sich dadurch, daß der multifunktionale Glasträger nicht unmittelbar
mit dem Riegel, sondern mit dem in den Riegel eingeschobenen Riegelhalter verbunden
wird, neben der an sich bekannten unmittelbaren Befestigung am Pfosten. Dies hat den
Vorteil, daß durch die im Pfosten eingeführten Zapfen des Riegelhalters ein Teil der
Lasten aufgefangen wird und nur ein Rest den Riegel selbst belastet. Außerdem wird
durch dieses Verbindungssystem die Anbindung des Riegels am Pfosten verwindungssteif
und stabil. Das vorgeschlagene Fassadensystem bietet außerdem die Möglichkeit alle
Pfosten separat zu setzen und anschließend die Riegel zwischen die Pfosten einzuschieben
und mittels der zuvor eingesteckten Riegelhalter zu befestigen
[0008] Die Auflagenbreite des multifunktionalen Glasträgers ist veränderbar, wobei im Unterschied
zum bekannten Stand der Technik das Grundelement in Anpassung an die am häufigsten
verwendete Glasdicke immer die gleiche Breite aufweist. Das verringert die Fertigungskosten
für den multifunktionalen Glasträger und reduziert den Aufwand für die Lagerhaltung
von Reserveteilen. Außerdem kann es zu keinen Verwechslungen kommen.
[0009] Ein weiterer Aspekt im Sinne einer montagefreundlichen Anbringung des erfindungsgemäßen
Fassadensystems ist die Befestigung der an sich bekannten Halteleisten am Metallrahmen.
Statt der aufwendig zu montierenden Gewindebolzen und der dazugehörigen paßgenau anzubringenden
Gewindebohrungen werden selbstbohrende Schrauben verwendet, die über eine mit einer
Andruckdistanzhülse zusammenwirkenden Führungshülse geführt werden. Diese Verfahrensweise
hat den großen Vorteil, daß in Planung und Ausführung die vorherige Anbringung von
Gewindebohrungen bzw. Einnietmuttern im Pfosten und in den Riegeln entfallen können.
Als weiterer Vorteil ist zu nennen, daß zur Befestigung des Glasträgers die Anbringung
von Gewindebohrungen entfallen kann, da durch die Verwendung von sogenannten selbstfurchenden
und selbsthemmenden Tribolarschrauben einfache Bohrungen ausreichend sind. Außerdem
ist dafür gesorgt worden, daß die Köpfe aller Befestigungsschrauben den gleichen Typ
und die gleiche Abmessung aufweisen, so daß für die Montage nur ein Schraubwerkzeug
erforderlich ist.
[0010] Der erfindungsgemäße multifunktionale Glasträger zeichnet sich dadurch aus, daß er
universell einsetzbar ist, einmal im Hinblick auf unterschiedliche Dicken des Füllmaterials
und zum anderen im Hinblick auf die Übertragung unterschiedlich großer Lasten. Gleichzeitig
dient der multifunktionale Glasträger der Aufnahme der fixierenden Verschraubung bzw.
Endverschraubung der Halteleisten. Zum ersten Aspekt weist der multifunktionale Glasträger
querliegende Nuten auf, in die ein Auflagenverbreiterungsprofil einschiebbar ist,
so daß die Auflage der Dicke des Füllmaterials angepaßt wird. Für den zweiten Aspekt
ist eine weitere Bohrung vorgesehen, um einen Arm des multifunktionalen Glasträgers
nicht nur mit einer, sondern mit zwei Gewindeschrauben im Riegelhalter befestigen
zu können. Darüberhinaus weist der erfindungsgemäße multifunktionale Glasträger im
Unterschied zum bekannten Stand der Technik in der Mitte einen nach unten und nach
oben sich erstreckenden Steg auf, so daß durch den dadurch gebildeten Doppelsteg zwei
Gewindeschrauben gesteckt werden können. Dies ist insbesondere für die Eckverbindung
von Bedeutung, da dann üblicherweise ein Arm des multifunktionalen Glasträgers abgetrennt
ist. Alle Köpfe der Befestigungsschrauben sind im Trägerelement versenkbar, so daß
ein die Kopfschrauben abdeckender Glashalter entfallen kann.
[0011] In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles das erfindungsgemäße Fassadensystem
näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- in einer perspektivischen Ansicht den Kreuzungspunkt eines erfindungsgemäßen Fassadensystems
nach der Endmontage
- Figur 2
- wie Fig. 1 als Explosionsdarstellung
- Figur 3
- in einer perspektivischen Ansicht die Befestigung des erfindungsgemäßen multifunktionalen
Trägerelementes im Kreuzungspunkt
- Figur 4
- wie Fig. 3 in einer Explosionsdarstellung
- Figur 5
- in einer perspektivischen Ansicht das multifunktionale Trägerelement.
[0013] In Figur 1 ist in einer perspektivischen Ansicht der Kreuzungspunkt eines erfindungsgemäßen
Fassadensystems nach der Endmontage dargestellt. Die wesentlichen Elemente dieses
Fassadensystems sind der aus einem Hohlprofil hergestellte Pfosten 1 und die damit
verbindbaren ebenfalls aus einem Hohlprofil hergestellten Riegel 2. In den durch Pfosten
1 und Riegel 2 sich bildenden Metallrahmen sind die Füllelemente, hier in diesem Ausführungsbeispiel
ein aus zwei Scheiben bestehendes Verbundglasscheibenelement 12 angeordnet. Den Abschluß
nach außen hin bilden Halteleisten 14,20, die mit entsprechenden Befestigungen wie
nachfolgend noch im einzelnen erläutert werden wird, mit dem Metallrahmen verbunden
sind. Zur Abdichtung des Systems sind in den Längsnuten des Pfostens 1 der Riegel
2 und der Halteleisten 14,20 entsprechend angeformte Dichtungen 5,6,13 angeordnet.
[0014] Figur 2 zeigt wie Figur 1 den gleichen Ausschnitt des Fassadensystems, dieses Mal
aber in einer Explosionsdarstellung. In dieser Darstellung ist insbesondere die Verbindung
der Halteleisten 14,20 mit dem Metallrahmen gut zu erkennen. Der Kreuzungsbereich
der Halteleisten 14,20 wird in diesem Ausführungsbeispiel mit insgesamt drei Schrauben
16 befestigt, die mit einer hier nicht zu erkennenden Dichtscheibe versehen sind.
Die an die senkrecht durchgehende Halteleiste 20 anstoßenden waagerechten Halteleisten
14 sind im Anschlagbereich mit einer Endabdichtung 15 versehen. Die drei zuvor genannten
Befestigungsschrauben 16 werden in den multifunktionalen Glasträger 8 eingeschraubt.
Dafür sind im multifunktionalen Glasträger 8 quer sich erstreckende Gewindebohrungen
21 angeordnet (siehe Fig. 5). Mittels der genannten Befestigungsschrauben 16 können
in einfacher Weise sowohl die senkrecht als auch die waagerecht verlaufenden Halteleisten
14,20 vorfixiert werden. Die eigentliche erfindungsgemäße Befestigung der Halteleisten
14,20 liegt außerhalb des Kreuzungsbereiches. Mit Bezugszeichen 17 ist eine selbstbohrende
Schraube gekennzeichnet, die mittels einer mit einer Andrückdistanzhülse 19 zusammenwirkenden
Führungshülse 18 geführt wird. Bei der Montage wird die Führungshülse 18 durch die
jeweilige Bohrung der Halteleisten 14,20 hindurchgesteckt und die Andrückdistanzhülse
19 von der Rückseite her leicht klemmend aufgeschoben. Danach wird die selbstbohrende
Schraube 17 von Hand in die Führungshülse 18 soweit als möglich hineingesteckt. Nach
dem Ansetzen der Bohrmaschine wird die Schraube 17 gedreht, die sich mit ihrer speziell
ausgebildeten Bohrspitze dann in die nasenförmig ausgebildete Profilierung des Pfostens
1 bzw. der Riegel 2 eindreht. Somit sind in kürzester Zeit ohne Anzeichnen und sonstige
Vorbereitungen die Befestigungsschrauben 17 gesetzt und damit die Halteleisten 14,20
befestigt.
[0015] Figur 3 zeigt vergleichbar wie Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht die Art der
Befestigung des multifunktionalen Glasträgers 8. Mit insgesamt drei Schrauben 10,11
wird der multifunktionale Glasträger 8 am Pfosten 1 und an den beiden im Kreuzungsbereich
anschlagenden Riegeln 2 befestigt. Der multifunktionale Glasträger 8 ist aber so ausgelegt,
daß bei extrem großen Lasten die Befestigung verstärkt werden kann. Zum einen sind
im jeweiligen Auflagearm des multifunktionalen Glasträgers 8 eine weitere querliegende
Bohrung 22 angeordnet (siehe Figur 5) in die Zusatzschrauben 10a eingedreht werden
können. Im Bereich des Endpfostens der Fassade wird ein Auflagearm des multifunktionalen
Glasträgers 8 abgetrennt und die Befestigung erfolgt über den Doppelsteg 23 und einen
Auflagearm des multifunktionalen Glasträgers 8. Dazu ist der Mittenbereich des multifunktionalen
Glasträgers 8 als Doppelsteg 23 (siehe Figur 5) ausgebildet, so daß insgesamt mittels
zweier Befestigungsschrauben 11 dieser Bereich des multifunktionalen Glasträgers 8
mit dem Pfosten 1 verbindbar ist. Diese Befestigungsart ergibt eine sehr stabile und
verwindungssteife Konstruktion.
[0016] Figur 4 zeigt wie Fig. 3 den gleichen Ausschnitt der Fassadenwandkonstruktion, aber
in einer Explosionsdarstellung. In dieser Darstellung ist insbesondere die erfindungsgemäße
Verwendung eines an sich bekannten Riegelhalters 3 zu erkennen. Dieser Riegelhalter
3 weist eine Führungsschiene 24 und zwei Steckbolzen 25 auf, deren Zapfen in entsprechende
Bohrungen 26 des Pfostens einsteckbar sind. Die Führungsschiene 24 wirkt mit der nach
außen sich erstreckenden nasenförmigen Profilierung des Riegels 2 zusammen. Für die
Fixierung des Riegelhalters 3 in der Werkstatt weist der Endbereich des Riegels 2
ein Langloch 27 auf, durch das eine Montageschraube 4 steckbar ist. Bei der Vormontage
wird der Riegelhalter 3 so weit in den Riegel 2 hineingeschoben und durch die Montageschraube
fixiert, daß der Riegel 2 zwischen zwei gesetzte Pfosten 1 geschoben werden kann.
Durch Bewegung der Montageschraube 4 kann der Riegelhalter 3 in Richtung Pfosten 1
solange verschoben werden, bis die Zapfen der Steckbolzen 25 in die Bohrung 26 des
Pfostens 1 eingreifen. Die eigentliche Befestigung erfolgt nun in der Weise, daß die
Befestigungsschrauben 10 durch den multifunktionalen Glasträger 8 und durch die Bohrungen
28 des Riegels 2 gesteckt, um dann in der Führungsschiene 24 angebrachte Gewindebohrungen
29 eingeschraubt zu werden. Auf diese Weise sind der Riegel 2, der Riegelhalter 3
und der multifunktionale Glasträger 8 befestigt. Alternativ kann statt der Gewindebohrung
29 eine Bohrung vorgesehen sein, in die eine sogenannte selbstfurchende und selbsthemmende
Tribolarschraube eingeschraubt wird.
[0017] Figur 5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den multifunktionalen Glasträger
8. Die wesentlichen Elemente dieses multifunktionalen Glasträgers 8 und deren Zusammenwirken
mit den übrigen Teilen des Fassadensystems sind bereits in den vorhergehenden Figuren
im einzelnen erläutert worden. Deutlicher als in den vorhergehenden Figuren ist in
dieser Darstellung die Verbreiterungsmöglichkeit zu erkennen. Dazu sind in den Armen
des multifunktionalen Glasträgers 8 querliegende Nuten 30 angebracht, damit in dieser
ein Auflagenverbreiterungsprofil 9 eingeschoben werden kann. Auf diese Weise kann
ausgehend von der Standardbreite des multifunktionalen Glasträgers 8 ein großer Bereich
innerhalb verschieden dicker Füllelemente abgedeckt werden. Der Darstellung ist weiterhin
eine über die Länge des jeweiligen Auflagearmes sich erstreckende Nut 32 zu entnehmen.
Diese Nut ist auch auf der hier nicht sichtbaren Rückseite des multifunktionalen Glasträgers
8 angeordnet. Diese Nut 32 wird dazu benutzt, um für Sonderfälle, bei denen der obenliegende
Glasverbund der darunterliegenden Scheiben vor Kontakt mit darauf stehendem Wasser
geschützt werden soll, eine Abdeckung anbringen z. B. einclipsen zu können.
1. Fassadensystem für vertikale, diagonale und horizontale Verkleidungen von Bauten,
bestehend aus aus metallischen Hohlprofilen hergestellten Pfosten und damit über einen
Riegelhalter lösbar verbundenen Riegeln, aus Füllelementen, insbesondere Verbundglasscheibenelemente,
die in den durch Pfosten und Riegel gebildeten Metallrahmen angeordnet sind und deren
Lasten durch im Pfosten und Riegel befestigbare Trägerelemente aufgenommen werden
sowie lösbar mit dem Metallrahmen verbindbare Halteleisten und in Längsnuten des Metallrahmens
und der Halteleisten angeordneter Dichtelemente,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in den Riegel (2) einschiebbare, eine Führungsschiene (24) und mindestens
einen Steckbolzen (25) aufweisende Riegelhalter (3) vor der Befestigung des Riegels
(2) mit dem Pfosten (1) im Riegel (2) fixiert ist und das Trägerelement als multifunktionaler
Glasträger (8) ausgebildet und mit einer veränderbaren Auflagenbreite versehen ist
und das Befestigungselement für die Halteleiste (14, 20) eine mit einer Andruckdistanzhülse
(1 9) zusammenwirkende Führungshülse (1 8) für eine selbstbohrende Schraube (17) aufweist.
2. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Fixierung und Verschiebung des Riegelhalters (3) der Riegel (2) in einer
nach außen sich erstreckenden nasenförmigen Profilierung ein Langloch (27) aufweist,
durch das eine in eine Gewindebohrung der Führungsschiene (24) einschraubbare Montageschraube
(4) steckbar ist.
3. Fassadensystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Langloches (4) größer ist als die Einstecktiefe des Riegelhalters
(3) im Pfosten (1).
4. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Befestigung des multifunktionalen Glasträgers (8) die Führungsschiene (24)
des Riegelhalters (3) mindestens eine weitere Bohrung oder Gewindebohrung (29) aufweist.
5. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kreuzungspunkt Pfosten(1)/Riegel (2) zur Vorfixierung der Halteleisten (14,20)
mindestens je Halteleiste (14,20) eine in den multifunktionalen Glasträger (8) einschraubbare
Befestigungsschraube (16) vorgesehen ist und der multifunktionale Glasträger (8) dafür
mindestens eine Bohrung oder Gewindebohrung (21) aufweist.
6. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der multifunktionale Glasträger (8) querliegende Nuten (30) zur Aufnahme mindestens
eines Auflagenverbreiterungsprofiles (9) aufweist.
7. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der multifunktionale Glasträger (8) mindestens eine weitere querliegende Bohrung
(22) zur Aufnahme einer Zusatzschraube (10a) aufweist.
8. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der multifunktionale Glasträger (8) in der Mitte einen nach unten und nach oben
sich erstreckenden Steg (23) aufweist, der mit mindestens einer querliegenden Bohrung
zur Befestigung am Pfosten (1) versehen ist.
9. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Köpfe der Befestigungselemente (10,10a,11)zur Verbindung des multifunktionalen
Glasträgers (8) mit Pfosten (1) und Riegel (2) im multifunktionalen Glasträger (8)
versenkbar sind.
10. Fassadensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der multifunktionale Glasträger (8) durchgehend auf der Vor- und Rückseite des
jeweiligen Auflagearmes eine über die Länge des Auflagearmes sich erstreckende Nut
(32) aufweist.
11. Fassadensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Montageebene des multifunktionalen Glasträgers (8) und der Halteleisten
(14,20) die aus einem rostfreien Edelstahl hergestellten Befestigungsschrauben (10,10a,11,17)
mit Schraubenköpfen gleichen Typs und gleicher Größe versehen sind.
12. Fassadensystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Montageebene des multifunktionalen Glasträgers (8) die Befestigungsschrauben
(10,10a,11) als selbstfurchende und selbsthemmende Tribolarschrauben ausgebildet sind.