[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum verlegen von Bodenbelägen
wie Parkett, Laminat, Spanplatte und dergleichen, die aus Einzelelementen mittels
Nut und Feder zusammengesetzt werden, gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 4.
[0002] Bodenbeläge wie Parkett, Spanplatten, Paneele usw. werden aus vorgefertigten Einzelelementen
zusammengesetzt, die üblicherweise mit Nut und Feder ausgerüstet sind. Vor dem Verlegen
werden die Nuten mit Leim gefüllt. Nach dem Einführen der Feder müssen die Lücken
zwischen den Einzelelementen geschlossen werden, wobei der Leim sich möglichst gleichmäßig
verteilen sollte. Nach dem Abbinden des Leims entsteht so eine dauerhaft fugenlose
Bodenfläche.
[0003] Zum Verpressen der bereits verlegten Einzelelemente bis zum Abbinden des Leims sind
verschiedene Spannvorrichtungen bekannt, beispielsweise der aus der DE-U 295 10 195
bekannte Gurtenspanner. Solange diese Spannvorrichtungen angelegt sind, sind die Verlegearbeiten
unterbrochen. Der Bodenverleger wird daher in aller Regel diese Spannvorrichtungen
möglichst früh wieder abnehmen.
[0004] Aufgrund von Maßtoleranzen der Nuten und Federn und aufgrund der Leimfüllung in den
Nuten lassen sich die Lücken zwischen den frisch verlegten und den schon liegenden
Bodenbelagselementen meist nur unter Kraftanwendung schließen. Der Bodenverleger verwendet
dazu einen Hammer und, um die Stirnseite der Bodenbelagselemente nicht zu beschädigen,
einen passenden Schlagklotz. Mit möglichst dosierten Hammerschlägen versucht er, die
Lücke zu schließen. Diese Arbeit ist einigermaßen zeitaufwendig und verlangt Fingerspitzengefühl.
Trotzdem passiert es immer wieder, daß sich aufgrund der Hammerschläge zwischen den
bereits verlegten Bodenbelagselementen wieder Fugen öffnen, weil der Leim dort noch
nicht vollständig abgebunden war.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verlegen
von Bodenbelägen der eingangs genannten Art sowie dazu geeignete Vorrichtungen anzugeben,
welche es erlauben, die Fugen zwischen den Bodenbelagselementen sauber, sicher, schnell
und unter Anwendung nur geringer Kräfte zu schließen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
wobei zur Durchführung des Verfahrens Vorrichtungen mit den Merkmalen des Anspruchs
4 dienen können.
[0007] Dank des erfindungsgemäßen Einsatzes von Vibrationskräften lassen sich die Nut-Feder-Verbindungen
schnell und sicher fugenlos schließen. Der Leim verteilt sich unter der Wirkung der
Vibrationskräfte sehr gleichmäßig und wirkt dabei wie eine Art Schmierfilm, so daß
sich auch ungünstig dimensionierte Nut-Feder-Verbindungen problemlos schließen. Die
Gefahr, daß sich andere Fugen, deren Leim noch nicht völlig abgebunden ist, wieder
öffnen, besteht nicht mehr.
[0008] Ein weiterer Vorteil ist, daß Maschinen, mit denen sich die zur Durchführung des
Verfahrens geeigneten Vibrationskräfte erzeugen lassen, praktisch zur Grundausrüstung
jedes Bodenverlegers gehören, und zwar in Form der bekannten Exzenter- oder Vibrationsschleifgeräte.
Es handelt sich dabei um motorisch angetriebene Handgeräte, deren Vibrationskopf nur
noch passend aus- bzw. umgerüstet oder bestückt werden muß.
[0009] Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der vibrierende
Maschinenkopf mit einem Schuh versehen wird, der mit einer entsprechenden Aufnahme
im Schlagklotz korrespondiert.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist der Schlagklotz mit der Maschine lösbar
verbunden. Diese Variante ist dann vorteilhaft anzuwenden, wenn der Vibrationskopf
mit geeigneten Befestigungseinrichtungen ausgerüstet ist, was bei vielen handelsüblichen
Maschinen der Fall ist.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Schlagklotz zweiteilig.
Die beiden Teile sind mittels Schiebelager, das parallel zur Richtung der Vibrationskräfte
orientiert ist, beweglich miteinander verbunden. Eine Feder hält beide Teile auf Abstand.
Dank dieser Konstruktion kann die Nut des Schlagklotzes auch bei laufender Maschine
auf die Feder des Bodenbelagelementes aufgesteckt werden, ohne daß Beschädigungen
zu befürchten sind. Die Vibrationskräfte werden erst dann übertragen, wenn der Bodenverleger
gegen den Druck der Federn den Abstand zwischen den beiden Teilen des Schlagklotzes
beseitigt.
[0012] Da dank der Vibrationskräfte das Schließen der Verlegefugen sehr schnell von statten
geht, wird das Vibrationsgerät jeweils nur kurzzeitig eingeschaltet. Aus diesem Grunde
kann die Maschine auch mittels Akku gespeist sein.
[0013] Um dem Bodenverleger die Handhabung weiter zu erleichtern, kann das Handgerät mit
einem Ständer ausgerüstet sein.
[0014] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung das Verlegen von Bodenbelägen aus Einzelelementen
unter Verwendung eines Schlagklotzes,
- Fig. 2
- ebenfalls in perspektivischer Darstellung eine erste Vorrichtung zur Verlegung von
Bodenbelägen unter Anwendung von Vibrationskräften,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung einen Teilschnitt durch einen zweiteiligen Schlagklotz
und
- Fig. 4
- in perspektivischer Darstellung eine zweite Vorrichtung zur Verlegung von Bodenbelägen
in Anwendung.
[0015] Fig. 1 zeigt schematisch in perspektivischer Darstellung eine Reihe von Bodenbelags-Einzelelementen
1, 1', die mit Nut 2 und Feder 3 ausgerüstet sind. Die Nuten 2 der vordersten Reihe
von Bodenbelägen 1 werden mit Leim gefüllt und auf die Federn 3 der benachbarten Reihe
von Bodenbelags-Elementen 1' aufgesteckt. An die Stirnkante der vordersten Bodenbelags-Elemente
1 wird ein sogenannter Schlagklotz 10 angelegt, der mit zu den Federn 3 passenden
Nuten 12 ausgerüstet ist. Durch möglichst gezielte Hammerschläge auf den Schlagklotz
1 versucht der Bodenverleger, die Nuten 4 zwischen den Bodenbelags-Elementen 1, 1'
zu schließen, so daß eine dauerhaft fugenlose Bodenbelagsfläche entsteht.
[0016] Diese Art der Bodenverlegung erfordert viel Fingerspitzengefühl und große Erfahrung.
Trotzdem können auch erfahrene Bodenverleger nicht verhindern, daß sich aufgrund der
Schlagkräfte andere Fugen wieder öffnen, in denen der Leim noch nicht völlig abgebunden
hatte.
[0017] Fig. 2 zeigt eine erste Vorrichtung, mit deren Hilfe der beschriebene Verlegevorgang
erheblich schneller, sicherer, sauberer und bequemer durchgeführt werden kann.
[0018] Man erkennt ein elektromotorisch betriebenes Handgerät 20 mit Gehäuse 21, einer elektrischen
Zuleitung 22 und einem Ein-Aus-Schalter 23. Die Verwendung von Akku- oder Druckluft-gespeisten
Geräten ist ebenso möglich.
[0019] Die Maschine 20 besitzt an ihrem vorderen Ende einen Getriebekopf 24, der die Rotationsbewegung
des Antriebsmotors in eine vibrierende bzw. exzentrisch rotierende Bewegung eines
Vibrationskopfes 25 umwandelt. Vergleichbare Maschinen sind als Vibrations- bzw. Exzenterschleifer
handelsüblich.
[0020] Am Vibrationskopf 25 ist ein Dämpfungselement 26 in Form eines Gummirings bzw. einer
Gummischeibe befestigt. Diese korrespondiert mit einer kreisförmigen Vertiefung 13
im Schlagklotz 10. Sobald der Vibrationskopf 25, 26 in der Aufnahme 13 sitzt, werden
die Vibrationsbewegungen und -kräfte auf den Schlagklotz 10 übertragen. Der Bodenverleger
muß nur noch die Kombination aus Maschine 20 und Schlagklotz 10 gegen die Stirnkante
der vordersten Reihe der Bodenbelagselemente 1 drücken, worauf sich die Fugen 4 wie
von selbst schließen.
[0021] An der Maschine 20 ist ein Ständer 27 so befestigt, daß das Gerät mit korrekt sitzendem
Schlagklotz 10 auf dem Boden stehend benutzt werden kann.
[0022] Wie der in Fig. 1 dargestellte Schlagklotz 10 mit gestrichelten Linien erkennen läßt,
sind auch rechtwinklige, offene Aufnahmen 11 möglich. Hierbei muß an den Vibrationskopf
25 ein passender Schuh (nicht dargestellt) angeschraubt werden.
[0023] Fig. 3 zeigt einen zweiteiligen Schlagklotz 30, bestehend aus einem Arbeitsteil 31
mit Nut 32 und einem Montageteil 33, an dem eine Aufnahme 34 mit Langloch 35 befestigt
ist, passend zu einer alternativen Maschine 20' (Fig. 4). Arbeits- und Montageteil
31, 33 sind mittels Lagerstiften 36, die sich in Richtung der Vibrationskräfte erstrecken,
beweglich miteinander verbunden. Eine Feder 37 auf den Lagerstiften 36 sorgt dafür,
daß Arbeits- und Montageteil 31, 33 in Ruhestellung einen gegenseitigen Spalt 38 einhalten.
[0024] Fig. 4 zeigt die Anwendung des zweiteiligen Schlagklotzes 30 an einer Maschine 20',
die ein internes Getriebe zur Erzeugung von Vibrationsbewegungen aufweist. Die Aufnahme
34, 35 des Schlagklotzes 30 ist in die Maschine 20' eingesteckt. Das Arbeitsteil 31
des Schlagklotzes 30 ist an die Bodenbelagsplatte 1 angelegt. Aufgrund der Zweiteiligkeit
des Schlagklotzes 30 werden auch bei laufender Maschine 20' zunächst keine Kräfte
auf das Arbeitsteil 31 und damit auf die Bodenbelagsplatte 1 übertragen. Das Arbeitsteil
31 verharrt demnach auch bei laufender Maschine 20' in Ruhe, so daß die Nut 32 bequem
auf die Feder der Bodenbelagsplatte 1 aufgesteckt werden kann. Sobald dies geschehen
ist, drückt der Bodenverleger die Maschine 20' nach vorne, bis das Montageteil 33
sich gegen das Arbeitsteil 31 des Schlagklotzes 30 anlegt, worauf die Vibrationskräfte
von der Maschine 20' auf die Bodenbelagsplatte 1 übertragen werden.
1. Verfahren zum Verlegen von Bodenbelägen wie Parkett, Laminat, Spanplatte und dergleichen,
die aus Einzelelementen (1, 1') mittels Nut (2) und Feder (3) zusammengesetzt werden,
wobei die mit Leim gefüllte Nut (2) eines zu verlegenden Elements (1) auf die Feder
(3) eines bereits verlegten Elements (1') aufgesteckt und die Lücken (4) zwischen
den Elementen (1, 1') durch Einwirkung externer Kräfte geschlossen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß den Kräften Vibrationskräfte überlagert werden, die in der Verlegeebene
wirken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationskräfte eine Komponente
senkrecht und/oder eine Komponente parallel zur Verlegerichtung aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationskräfte
durch eine exzentrische Rotation erzeugt werden.
4. Vorrichtung zum Verlegen von Bodenbelägen wie Parkett, Laminat, Spanplatte oder dergleichen,
die aus Einzelelementen (1) mittels Nut (2) und Feder (3) zusammengesetzt werden,
umfassend einen Schlagklotz (10, 30) mit einer Nut (12, 32), dadurch gekennzeichnet,
daß eine motorgetriebene Maschine (20, 20') vorgesehen ist, die einen in der Verlegeebene
vibrierenden Kopf (25) besitzt, der den Schlagklotz (10, 30) in Vibration versetzt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagklotz (10) eine
Aufnahme (11, 13, 34) besitzt, die mit dem Vibrationskopf (25) der Maschine (20, 20')
korrespondiert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagklotz (30)
aus einem Arbeitsteil (31) und einem Montageteil (33) besteht, daß am Montageteil
(33) die Aufnahme (34, 35) zur Verbindung mit der Maschine (20'), am Arbeitsteil (31)
die Nut (32) zum Anlagen an die Feder (3) des Einzelelements (1) angebracht ist, und
daS Arbeitsteil (31) und Montageteil (33) mittels Schiebelager (36) beweglich miteinander
verbunden sind, das in Richtung der Vibrationskräfte orientiert ist, und daß Arbeitsteil
(31) und Montageteil (33) mittels Feder (7) gegeneitig beabstandet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daS der Schlagklotz
(10, 30) mit der Maschine (20, 20') lösbar verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine
(20, 20') ein elektromotorisch angetriebenes Handgerät ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daS die Maschine (20, 20') mittels
Akku gespeist ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine
(20, 20') einen Ständer (27) besitzt.