[0001] Die Erfindung betrifft ein Eckscharnier, insbesondere ein Drehkipp-Ecklager für Fenster
und Türen od. dgl. mit einem Rahmenlagerbock, an dem auf einem horizontalen Achsbolzen
ein Ecklagerbolzen über ein Kipplagerauge beweglich abgestützt ist, und mit einem
flügelseitigen Eckband, das über eine aufrechte Scharnierhülse mit dem Ecklagerbolzen
in Drehgelenk-Eingriff steckbar ist.
[0002] Solche Eckscharniere gehören beispielsweise durch DE 89 11 831 U und durch DE 94
12 989 U bereits zum vorbekannten Stand der Technik. Dabei betrifft DE 89 11 831 U
ganz allgemein ein Scharnier für Fenster und Türen od. dgl. mit einem einen Scharnierzapfen
(Ecklagerbolzen) tragenden Rahmengelenkteil und einem eine Scharnierhülse aufweisenden
Flügelgelenkteil, im besonderen aber ein Drehkipp-Ecklager mit einem rahmenseitigen
Ecklagerbock und einem flügelseitigen Eckband.
[0003] Damit bei der Öffnungs- und Schließbewegung des Fenster- und Türflügels od. dgl.
Berührungen zwischen den relativ zueinander bewegten Funktionsteilen, nämlich zwischen
Rahmengelenkteil und Flügelgelenkteil unterbleiben und daraus resultierende Schleifspuren
an den Funktionsteilen vermieden werden, ist dort vorgeschlagen, daß die Längsachse
der flügelseitigen Scharnierhülse eine in Richtung der Flügelebene gegenüber dem benachbarten
Flügelschenkel spitzwinklig geneigte Lage aufweist.
[0004] Diese Auslegung des bekannten Scharniers führt einerseits zu dem Vorteil, daß sich
das Flügelgelenkteil bei jeder Schließbewegung des Flügels relativ zum Blend- bzw.
Stockrahmen diesem bis auf ein Minimalmaß nähern kann und dadurch einen optimalen
Dichtschluß zwischen Flügel sowie Blend- bzw. Stockrahmen herbeiführt. Andererseits
wird jedoch sichergestellt, daß sich das Rahmengelenkteil bei der Öffnungsbewegung
des Flügels vom Blend- bzw. Stockrahmen weg verlagert und dadurch die nachteiligen
Berührungen mit diesem bzw. den daran sitzenden Beschlagteilen während jedes Öffnungs-
und Schließ-Bewegungsvorgangs vermeidet.
[0005] Bei dem durch DE 94 12 989 U bekannt gewordenen Scharnierlager für die Flügel von
Fenstern, Türen od. dgl. handelt es sich ebenfalls im besonderen um ein Drehkipp-Ecklager.
Dieses weist einen am Blendrahmen über eine Grundplatte und diese jeweils im Bereich
von Senklöchern durchdringende Schrauben befestigbaren Lagerbock auf, welcher Zwei
im Abstand nebeneinander von der Grundplatte abstehende Wangen oder Flansche hat,
zwischen denen über einen mit einem Außengewinde versehenen - horizontalen - Achsbolzen
ein sich dazu in Normalrichtung erstreckender Gelenkzapfen - als Ecklagerbolzen -
kippbeweglich und über ein Innengewinde seitwärts verlagerbar gehalten ist. Der Gelenkzapfen
bzw. Ecklagerbolzen greift in eine Gelenkhülse eines Flügelscharnierteils stützend
ein, und der Achsbolzen ist wenigstens an seinen Enden mit Angriffsflächen für ein
Verstellwerkzeug, z.B. mit einer Eingriffsvertiefung für einen Stiftschlüssel, versehen,
die im Bereich von Durchgangslöchern in den Wangen oder Flanschen des Lagerbocks zugänglich
sind.
[0006] Die vorteilhafte Besonderheit bzw. Eigentümlichkeit bei diesem bekannten Scharnierlager
bzw. Drehkipp-Ecklager liegt darin, daß sein Lagerbock sich unmittelbar in Höhe seiner
Wangen oder Flansche durch eine Befestigungsschraube am Blendrahmen verankern läßt
und daß erst daran anschließend der Achsbolzen mit dem darauf sitzenden bzw. mit dem
von ihm getragenen Gelenkzapfen bzw. Ecklagerbolzen zwischen die Wangen oder Flansche
in seine ordnungsgemäße Funktionslage gebracht wird, um daraufhin das Zusammenwirken
mit einer Gelenkhülse des Flügelscharnierteils zu ermöglichen. Die ordnungsgemäße
Funktionslage des Gelenkzapfens bzw. Ecklagerbolzens im Lagerbock wird durch Krafteinwirkung
(Druck und/oder Schlag) auf dessen freies Ende herbeigeführt. Gekennzeichnet ist dieses
bekannte Scharnierlager bzw. Drehkipp-Ecklager dadurch, daß eines der von den Befestigungsschrauben
durchdringbaren Senklöcher in der Grundplatte des Lagerbocks zwischen den Wangen oder
Flanschen angeordnet ist, daß in die Innenflächen der Wangen oder Flansche nach deren
Oberkante hin ausmündende, taschenartige Lagermulden für die Enden des Achsbolzens
eingeformt sind, die in konzentrisch zu den Durchgangslöchern ausgerichtete Lager-Ringflächen
übergehen, und daß die wirksame Länge des Achsbolzens um die gemeinsame Tiefe der
beiden Lager-Ringflächen größer bemessen ist, als der kleinste lichte Abstand zwischen
den Endflächen der in beiden Wangen oder Flanschen befindlichen Lagermulden.
[0007] Nach Einbringen der Befestigungsschraube in das zwischen den Wangen oder Flanschen
des Lagerbocks angeordnete Senkloch wird durch die Krafteinwirkung (Druck und/oder
Schlag) auf den Gelenkzapfen bzw. Ecklagerbolzen der Achsbolzen quer zu seiner Längsachse
innerhalb der taschenartigen Lagermulden in Eingriff mit den Lager-Ringflächen gedrückt
und damit in seiner ordnungsgemäßen Funktionslage zwischen diesen elastisch verrastet.
[0008] Mit dem Gegenstand der Erfindung wird bei einem Eckscharnier, insbesondere Drehkipp-Ecklager
für Fenster und Türen od. dgl. der eingangs spezifizierten Gattung die Aufgabe gelöst,
auf einfachem Wege bzw. durch Einsatz einfacher Mittel die dem Scharnier nach DE 89
11 831 U eigentümlichen Vorteile mit den dem Scharnier nach DE 94 12 989 U innewohnenden
Vorteilen zu vereinigen, somit also ein in seiner Bau- und Funktionsweise optimiertes
Eckscharnier zu schaffen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich erfindungsgemäß grundsätzlich aus,
durch Anschlagflächen am Rahmenlagerbock und am Kipplagerauge des Ecklagerbolzens,
durch die der Ecklagerbolzen in einer vorgegebenen Winkellage starr gegen den Rahmenlagerbock
abstützbar ist.
[0010] Es hat sich gezeigt, daß bei Nutzung dieser einfachen Ausgestaltungs- bzw. Zusatzmaßnahmen
ein Eckscharnier bzw. Drehkipp-Ecklager zur Verfügung gestellt werden kann, welches
in ein und derselben Bauform nicht nur die DE 89 11 831 U zugrundeliegenden Anforderungen
erfüllt, sondern zugleich auch die Nutzung der Vorteile von DE 94 12 989 U gewährleistet.
Dies gilt insbesondere dann, wenn nach der Erfindung der Ecklagerbolzen über die Anschlagflächen
in einer leicht nach vorwärts - vom Rahmenlagerbock weg - geneigten Winkellage gegen
den Rahmenlagerbock abgestützt ist.
[0011] Die Erfindung sieht auch noch vor, daß sich die Anschlagflächen am Rahmenlagerbock
und am Kipplagerauge des Ecklagerbolzens im wesentlichen oberhalb der Kippachse des
Ecklagerbolzen befinden. Dabei ist es in baulicher Hinsicht besonders zweckmäßig,
wenn die Anschlagfläche des Rahmenlagerbocks von der Stirnfläche seiner Anschraubplatte
gebildet ist, während sich die Anschlagfläche des Ecklagerbolzens an einer vom Kipplagerauge
abstehenden Zunge befindet. Selbstverständlich ist es nach der Erfindung aber nicht
ausgeschlossen, bezüglich der Anschlagflächen eine umgekehrte Anordnung zu treffen,
also die Anschlagfläche des Rahmenlagerbocks an einer von dessen Anschraubplatte abstehenden
Zunge vorzusehen, an der sich dann eine Begrenzungsfläche des am Ecklagerbolzen vorgesehenen
Kipplagerauges als Anschlagfläche abstützt.
[0012] Weitere Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Eckscharniers werden nachfolgend
an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel erläutert. Hierbei zeigt
- Fig. 1
- in vergrößerten Maßstab und im Vertikalschnitt den Rahmenlagerbock eines Drehkipp-Ecklagers
für Fenster, Türen od. dgl. in einer Vormontage-Situation, jedoch unmittelbar nach
Beendigung seines Anschlags an einem Blendrahmen, während in
- Fig. 2
- ein der Fig. 1 entsprechender Vertikalschnitt durch den Rahmenlagerbock in seiner
ordnungsgemäßen Gebrauchs-Situation am Blendrahmen und in Wirkverbindung mit der aufrechten
Scharnierhülse eines flügelseitigen Eckbandes zu sehen ist.
[0013] In Fig. 1 der Zeichnung ist von einem als Drehkipp-Ecklager ausgelegten Eckscharnier
für Fenster und Türen od. dgl. lediglich die den eigentlichen Gegenstand der Erfindung
bildende Ecklager-Baueinheit 1 dargestellt, mit deren Hilfe ein Drehkippflügel an
einem Blendrahmen 5 abgestützt werden kann. Diese blendrahmenseitige Ecklager-Baueinheit
1 hat dabei einen Lagerbock 2, welcher über eine Grundplatte 3 unter Benutzung von
Senkschrauben 4 an der raumseitigen Stirnfläche des Blendrahmens 5 verankert werden
kann. Dabei durchdringen die Senkschrauben 4 die Grundplatte 3 jeweils im Bereich
eines Senkloches 6. Der Lagerbock 2 weist zwei im Abstand nebeneinander von seiner
Grundplatte 3 rechtwinklig abstehende Wangen oder Flansche 7 auf, von denen in der
Zeichnung jeweils nur eine(r) zu sehen ist.
[0014] Wesentlich für die blendrahmenseitige Ecklager-Baueinheit 1 ist einerseits, daß eines
der von den Senkschrauben 4 zu durchdringenden Senklöcher 6 an der Grundplatte 3 zwischen
den beiden Wangen oder Flanschen 7 und möglichst dicht oberhalb eines diese einstückig
miteinander verbindenden Mittelsteges 8 angeordnet ist, wie das deutlich die Fig.
1 und 2 erkennen lassen. Diese Anordnung des einen Senkloches 6 ist insofern bemerkenswert,
als sie eine verspannende Verbindung des Lagerbocks 2 der Ecklager-Baueinheit 1 mit
dem Blendrahmen 5 unmittelbar in Höhe der Wangen oder Flansche 7 ermöglicht, ohne
daß dort seitlich außerhalb der Wangen oder Flansche 7 zusätzliche Befestigungslappen
der Grundplatte 3 benötigt werden. Auf die Wangen oder Flansche 7 des Lagerbocks 2
einwirkende Momente, die vom Flügel her in den Blendrahmen 5 eingeleitet werden müssen,
lassen sich auf diese Art und Weise optimal abfangen.
[0015] Andererseits setzt aber diese besondere Befestigungsart des Lagerbocks 2 am Blendrahmen
5 bestimmte Vorkehrungen hinsichtlich der Ausgestaltung der blendrahmenseitigen Ecklager-Baueinheit
1 voraus, weil normalerweise - im ordnungsgemäßen praktischen Einsatz der Ecklager-Baueinheit
1 - dem zwischen den Wangen oder Flanschen 7 befindlichen Senkloch 6 weitere, wichtige
Funktionsteile vorgelagert sind.
[0016] Bei diesen Funktionsteilen handelt es sich einerseits um einen zwischen den Wangen
oder Flanschen 7 gehaltenen - horizontalen - Achsbolzen 9 und andererseits um einen
sich dazu in Normalrichtung erstreckenden Ecklagerbolzen 10, welcher wiederum kippbeweglich
auf dem Achsbolzen 9 abgestützt ist, wie das die Zeichnung erkennen läßt. Der Achsbolzen
9 ist dazu mit einem Außengewinde 11 versehen, welches mit einem Innengewinde 12 in
Eingriff steht, das sich in einem Kipplagerauge 13 am unteren Ende des Ecklagerbolzens
10 befindet. Der Achsbolzen 9 weist zumindest an seinen Enden auch Angriffsflächen
für ein Verstellwerkzeug, zweckmäßigerweise eine Eingriffsvertiefung 14 für einen
Stiftschlüssel auf, die sich bei ordnungsgemäß funktionsfähig am Blendrahmen 5 angeschlagener
Ecklager-Baueinheit 1 (siehe Fig. 2) im Bereich von Durchgangslöchern 15 in beiden
Wangen oder Flanschen 7 des Lagerbocks 7 befinden.
[0017] Mit Hilfe des durch die Durchgangslöcher 15 in die Eingriffsvertiefung 14 des Achsbolzens
9 eingebrachten Stiftschlüssels läßt sich der axial lagenfixierte Achsbolzen 9 bei
Bedarf um seine Längsachse verdrehen. Dadurch ist der Ecklagerbolzen 10 mit seinem
im Kipplagerauge 13 befindlichen Innengewinde 12 auf dem Außengewinde 11 des Achsbolzens
9 seitwärts und quer zu seiner Längsachse 16 verlagerbar. Das maximal mögliche Ausmaß
dieser Querverlagerung des Ecklagerbolzens 10 auf dem Achsbolzen 9 wird dabei durch
die Differenz zwischen der Materialdicke des Kipplagerauges 13 und dem lichten Abstand
zwischen den beiden Wangen oder Flanschen 7 bestimmt.
[0018] In dem für das Anschlagen am Blendrahmen 5 vormontierten bzw. vorbereiteten Montagezustand
der Ecklager-Baueinheit 1 sind der Achsbolzen 9 und der Ecklagerbolzen 10 in der aus
Fig. 1 ersichtlichen Lage zwischen den beiden Wangen oder Flanschen 7 des Lagerbocks
2 fixiert. Erreicht wird diese Lagenfixierung dadurch, daß in die Innenfläche jeder
Wange oder jedes Flansches 7 eine taschenartige Lagermulde 17 eingeformt ist. Sie
mündet einerseits nach der Oberkante 18 der Wangen oder Flansche 7 aus, ist andererseits
aber so geformt, daß sie eine mit jedem Durchgangsloch 15 bzw. dessen Längsachse fluchtende
Lager-Halbschale 19 bildet. Konzentrisch zu jedem Durchgangsloch 15 einer Wange oder
eines Flansches 7 sind im Bereich der Lagerhalbschalen 19 noch besondere Lager-Ringflächen
20 von relativ geringer Tiefe ausgebildet. Den taschenartigen Lagermulden 17 ist an
der Oberkante 18 jeder Wange bzw. jedes Flansches 7 eine über deren Endflächen nach
einwärts gerichtet vorspringende Zunge oder ein Lappen 21 vorgelagert, die bzw. der
dazu dient, den aus Fig. 1 ersichtlichen Vormontagezustand des Ecklagerbolzens 10
relativ zum Lagerbock 2 zu sichern.
[0019] Der den Ecklagerbolzen 10 tragende Achsbolzen 9 kommt mit einer wirksamen Länge zum
Einsatz, welche um das Doppelte der Tiefe einer Lager-Ringfläche 20 in den Wangen
oder Flanschen 7 des Lagerbocks 2 größer bemessen ist als der lichte Abstand zwischen
den Wangen oder Flanschen 7 im Bereich der taschenartigen Lagermulden 17. Der lichte
Anstand zwischen den einander zugewendeten Flächen der Zungen oder Noppen 21 ist kleiner
als der lichte Abstand zwischen den Wangen oder Flanschen 7 im Bereich der Lagermulden
17, so daß diese im vormontierten Zustand (Fig. 1) beidendig in die Eingriffsvertiefungen
14 des Achsbolzens 9 einschnappen. Dadurch wird der Achsbolzen 9 im Bereich der zur
Oberkante 18 der Wangen oder Flansche 7 offenen Enden der taschenartigen Lagermulden
17 gehalten.
[0020] Nachdem bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Montagezustand der Ecklager-Baueinheit 1
die Senkschraube 4 in das zwischen den beiden Wangen oder Flanschen 7 gelegene Senkloch
6 der Grundplatte 3 des Lagerbocks 2 eingedreht worden ist, läßt sich durch eine Druck-
oder Schlageinwirkung auf das freie Ende des Ecklagerbolzens 10 der in dessen Kipplagerauge
13 aufgenommene Achsbolzen 9 aus der vormontierten Grundstellung nach Fig. 1 in die
endmontierte Lage nach Fig. 2 bringen. Damit dabei die Wirkrichtung der auf den Ecklagerbolzen
10 ausgeübten Verlagerungskraft K exakt in der Orientierungsrichtung der taschenartigen
Lagermulden 17 geführt wird, bildet einerseits der Rahmenlagerbock 2 mit der freien
Stirnfläche seiner Grundplatte 3 eine Anschlagfläche 22 und weist andererseits das
Kipplagerauge 13 eine der Anschlagfläche 22 zugewendete Anschlagfläche 23 auf. Beide
Anschlagflächen 22 und 23 treffen in der aus Fig. 1 ersichtlichen, aufgerichteten
Stellung des Ecklagerbolzens 10 gegeneinander und gewähren dadurch dem Ecklagerbolzen
10 eine starre Abstützung gegenüber dem Rahmenlagerbock 2.
[0021] Sowohl aus Fig. 1 als auch aus Fig. 2 geht hervor, daß der Ecklagerbolzen 10 über
die Anschlagflächen 22 und 23 vorteilhaft in einer leicht nach vorwärts - vom Rahmenlagerbock
2 weg - geneigten Winkellage gegen diesen abgestützt wird. Der Neigungswinkel 24 des
Ecklagerbolzens 10 gegen die Vertikale kann dabei eine Größenordnung von etwa 1° bis
2° aufweisen. In jedem Falle ist er so gewählt, daß der Ecklagerbolzen 10 im ordnungsgemäßen
praktischen Einsatz der Ecklager-Baueinheit 1, wie er in Fig. 2 gezeigt wird, die
aufgesteckte Scharnierhülse 25 eines am Drehkippflügel befestigten Eckbandes in einer
entsprechend geringfügig von der raumseitigen Stirnfläche des Blendrahmens 5 weg geneigten
Stellung abzustützen sucht. Es hat sich ergeben, daß hierdurch die spielarme Lagerverbindung
des Flügels zum Blendrahmen 5 verbessert werden kann, ohne daß der Dichtschluß des
Fensters oder der Fenstertür bei gegen den Blendrahmen 5 angelegtem Flügel beeinträchtigt
wird. Das gilt insbesondere dann, wenn in die Scharnierhülse 25 des flügelseitigen
Eckbandes eine zusätzliche Buchse 26 aus reibungs- und verschleißarmem Kunststoffmaterial
eingesetzt wird, mit der wiederum der Ecklagerbolzen 10 in Steckeingriff kommt. Die
Buchse 26 kann dabei so gestaltet sein, daß die Längsachse zu ihrer von der Scharnierhülse
25 aufgenommenen äußeren Mantelfläche und die Längsachse zu ihrer den Ecklagerbolzen
10 aufnehmenden inneren Mantelfläche unter einem Winkel gegeneinander geneigt verlaufen,
der etwa dem Neigungswinkel 24 von 1° bis 2° der Längsachse 16 des Ecklagerbolzens
10 gegen die Vertikale entspricht. Je nachdem, ob dann diese Neigungswinkel von Ecklagerbolzen
10 und Buchse 26 um die Längsachse 16 des Ecklagerbolzens 10 durch Relativdrehung
einander genähert bzw. voneinander entfernt werden, läßt sich die Wirkverbindung zwischen
der blendrahmenseitigen Ecklager-Baueinheit 1 und dem flügelseitigen Eckband des Drehkipp-Ecklagers
so beeinflussen, daß bei der Öffnungs- und Schließbewegung des Fenster- und Türflügels
od. dgl. Berührungen zwischen den gegeneinander beweglichen Beschlagteilen in jedem
Falle unterbleiben. Dem Entstehen von ästhetisch störenden Schleifspuren an den Oberflächen
der Beschlagteile, insbesondere an darauf befindlichen Kunststoffkappen bzw. Farbschichten
läßt sich damit erfolgreich entgegenwirken.
[0022] Als wichtig hat es sich noch erwiesen, die Anschlagflächen 22 am Rahmenlagerbock
2 und die Anschlagflächen 23 am Kipplagerauge 13 des Ecklagerbolzens 10 so vorzusehen,
daß sie sich hauptsächlich oberhalb der vom Achsbolzen 9 bestimmten Kippachse für
den Ecklagerbolzen 10 befinden. Hierdurch wird nämlich die Bildung eines möglichst
großen Hebelarmes zwischen der Kippachse für den Ecklagerbolzens 10 und den aufeinandertreffenden
Anschlagflächen 22 und 23 begünstigt.
[0023] Während es sich als vorteilhaft erwiesen hat, die Anschlagfläche 22 des Rahmenlagerbocks
2 einfach durch die ebene Stirnfläche von dessen Grundplatte 3 zu bilden, sieht das
in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel der Ecklager-Baueinheit 1 vor, daß
vom Kipplagerauge 13 des Ecklagerbolzens 10 nach rückwärts eine Zunge 27 absteht,
die eine die Anschlagfläche 23 bildende Endfläche hat. Die Zunge 27 kann einstückig
an das Kipplagerauge 13 angeformt sein; sie kann aber auch nachträglich, beispielsweise
durch Verschweißen, hieran befestigt werden.
[0024] Abweichend von dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist es allerdings
auch möglich, die Zunge 27 von der Grundplatte 3 des Rahmenlagerbocks 2 abstehend
vorzusehen und mit ihr dann die Begrenzungskanten des Kipplagerauges 13 in Wirkverbindung
treten zu lassen. In diesem Falle befindet sich dann die Anschlagfläche 22 an der
Vorderkante der Zunge 27, während die Anschlagfläche 23 die Begrenzungskante des Kipplagerauges
13 selbst ist.
Liste der Bezugszeichen
[0025]
- 1
- blendrahmenseitige Ecklager-Baueinheit
- 2
- Rahmenlagerbock
- 3
- Grundplatte
- 4
- Senkschrauben
- 5
- Blendrahmen
- 6
- Senkloch
- 7
- Wange oder Flansch
- 8
- Mittelsteg
- 9
- Achsbolzen
- 10
- Ecklagerbolzen
- 11
- Außengewinde
- 12
- Innengewinde
- 13
- Kipplagerauge
- 14
- Eingriffsvertiefung
- 15
- Durchgangsloch
- 16
- Längsachse
- 17
- taschenartige Lagermulde
- 18
- Oberkante von Wange oder Flansch 7
- 19
- Lager-Halbschale
- 20
- Lager-Ringflächen
- 21
- Zunge oder Noppen
- 22
- Anschlagfläche
- 23
- Anschlagfläche
- 24
- Winkel
- 25
- Scharnierhülse eines flügelseitigen Eckbandes
- 26
- Buchse
- 27
- Zunge des Kipplagerauges 13
1. Eckscharnier, insbesondere Drehkipp-Ecklager für Fenster und Türen od. dgl. mit einem
Rahmenlagerbock (2), an dem auf einem horizontalen Achsbolzen (9) ein Ecklagerbolzen
(10) über ein Kipplagerauge (13) beweglich abgestützt ist, und mit einem flügelseitigen
Eckband, das über eine aufrechte Scharnierhülse (25) mit dem Ecklagerbolzen (10) in
Drehgelenk-Eingriff steckbar ist,
gekennzeichnet durch,
Anschlagflächen (22) am Rahmenlagerbock (2) und Anschlagflächen (23) am Kipplagerauge
(13) des Ecklagerbolzens (10), durch die der Ecklagerbolzen (10) in einer vorgegebenen
Winkellage (24) starr gegen den Rahmenlagerbock (2) abstützbar ist.
2. Eckscharnier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ecklagerbolzen (10) über die Anschlagflächen (22 und 23) in einer leicht nach
vorwärts - vom Rahmenlagerbock (2) weg - geneigten Winkellage (24) gegen den Rahmenlagerbock
(2) abgestützt ist.
3. Eckscharnier nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Anschlagflächen (22) am Rahmenlagerbock (2) und die Anschlagflächen (23)
am Kipplagerauge (13) des Ecklagerbolzens (10) im wesentlichen oberhalb der Kippachse
(Achsbolzen 9) des Ecklagerbolzens (10) befinden.
4. Eckscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagfläche (22) des Rahmenlagerbocks (2) von der Stirnfläche seiner Anschraubplatte
(Grundplatte 3) gebildet ist, während sich die Anschlagfläche (23) des Ecklagerbolzens
(10) an einer vom Kipplagerauge (13) abstehenden Zunge (27) befindet.