[0001] Die Erfindung betrifft eine Küchenvorrichtung, umfassend wenigstens einen Kühlschrank
und einen Kocher, die insbesondere für den Einbau in Campingfahrzeuge wie Wohnwagen
und Reisemobile geeinget ist. Ein weiterer bevorzugter Einsatzbereich sind Freizeitboote
wie Motor- und Segelyachten.
[0002] Ein für diesen Zweck vorgesehener Kühlschrank weist üblicherweise eine vordere Tür
auf, durch die der Kühlraum zugänglich ist, sowie ein an der Rückseite angeordnetes
Kühlaggregat, im allgemeinen ein Absorberaggregat, das durch einen Gasbrenner betrieben
werden kann. Die Abführung der von dem Absorberaggregat erzeugten Wärme erfolgt bei
Campingfahrzeugen durch in der Außenwand und/oder dem Dach des Fahrzeugs ausgebildete
Belüftungsschlitze, die eine Konvektion der Außenluft ermöglichen. In Booten wird
das Kühlaggregat durch konvergierende Innenluft gekühlt. Die Bedienungs- und Überwachungselemente
sind an einer geeigneten Stelle an der Vorderseite des Kühlschranks angeordnet.
[0003] Campingfahrzeuge und Boote werden mit einer Innenausstattung versehen, die die Möglichkeit
für den Einbau eines Kühlschranks der vorstehend erläuterten Art und eines Kochers
bietet. In den meisten Fällen wird dabei der Kocher über dem Kühlschrank eingebaut,
und ein neben dem Kühlschrank befindlicher Vorratsschrank nimmt in seiner offenen
Oberseite ein Spülbecken auf. Der Kühlschrank und der Kocher stammen dabei oft von
verschiedenen Herstellern und sind nicht aufeinander abgestimmt. Wegen der beengten
Raumverhältnisse hat dies meist zur Folge, daß für einen Ausbau des Kühlschranks,
etwa zur Wartung oder Reinigung des Kühlaggregats, zunächst der Kocher, ggfs. zusammen
mit der Spüle, ausgebaut werden muß. Außerdem wird wegen der fehlenden Übereinstimmung
in den Abmessungen oft der vorhandene Einbauraum nicht optimal genutzt. Schließlich
sind getrennte Versorgungsleitungen für die verschiedenen Aggregate vorzusehen, die
jeweils mit einer separat zu bedienenden Absperreinrichtung auszustatten sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Küchenvorrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß für ihren Aus- und Einbau in eine vorhandene Ausstattung ein
geringstmöglicher Montageaufwand erforderlich ist und daß der Einbauraum für den Kühlschrank
und einen diesem zugeordneten Kocher optimal genutzt sowie die Energieversorgungseinrichtung
optimiert werden.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 in der Weise gelöst,
daß auf der Oberseite des Kühlschranks ein Kocher mit mindestens einem Gasbrenner
und den zugehörigen Armaturen fest montiert ist, daß die Abdeckplatte des Kochers
unabhängig von den übrigen Teilen des Kochers montierbar bzw. demontierbar ist, und
daß der bzw. die Brenner begrenzt höhenbeweglich ist (sind), um sich von unten an
eine zugehörige Öffnung in der Abdeckplatte anzulegen und mit einem von oben aufgesetzten
Brennerkopf verbunden zu werden.
[0006] Der Kühlschrank bildet somit mit dem Kocher eine Baueinheit, die insgesamt in den
vorhandenen Einbauraum eingesetzt wird. Lediglich die Abdeckplatte ist an dem Einbaumöbel
des Fahrzeugs festgelegt. Eine Verbindung zwischen der Abdeckplatte und dem Kocher
besteht nur an den Brennern, die von unten in die Öffnungen der Abdeckplatte reichen
und von oben mit den Brennerköpfen verbunden sind. Um den Kühlschrank auzubauen, genügt
es, die Brenner von den Brennerköpfen zu lösen und nach unten wegzuklappen und den
Kühlschrank nach dem Lösen der Verschraubung an der Küchenmöbelverkleidung nach vorn
aus der Öffnung herauszuziehen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der weiteren Ansprüche.
[0008] So ist zur leichten Trennung des Kochers von der Abdeckplatte die Verbindung zwischen
jedem Brenner und dem zugehörigen Brennerkopf in Form eines Schnellverschlusses ausgebildet.
[0009] Die Vereinigung des Kühlschranks mit dem Kocher bringt den zusätzlichen Vorteil,
daß die Bedienungs- und Überwachungselemente sowohl für den Kocher als auch für den
Kühlschrank zusammengefaßt werden können. Vorzugsweise sind sie in einem Paneel an
der vorderen Frontseite des Kochers angeordnet.
[0010] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß gegenüber bekannten Konstruktionen keine
getrennten Gaszuleitungen für den Kocher und den Kühlschrank mehr erforderlich sind.
Es genügt vielmehr ein gemeinsamer Gasanschluß an die Gasversorgung des Fahrzeugs
einer Unterteilung für die Brenner und den Kühlschrank, wobei die Abwzeigung vorzugsweise
innerhalb des Gerätes im Bereich des Kochers angeordnet ist. Die gemeinsame Gaszuleitung
ist durch eine einzige Gasabsperreinrichtung absperrbar.
[0011] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines in ein Fahrzeug eingebauten Kühlschranks mit einem Kocher
an seiner Oberseite,
- Fig. 2
- einen senkrechten Schnitt durch Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Gerätekombination ohne Abdeckplatte von oben, und
- Fig. 4
- einen senkrechten Schnitt durch den Kocher mit an der Abdeckplatte festgelegtem Brenner.
[0012] Die erfindungsgemäße Küchenvorrichtung weist einen Kühlschrank auf, der einen Innenraum
1 zur Aufnahme der kühl zu haltenden Waren, eine Tür 2 an der Vorderseite und ein
Absorberaggregat 3 an der Rückseite besitzt. Im eingebauten Zustand des Kühlschranks
befindet sich das Absorberaggregat in geringem Abstand von der Außenwand 4 des Fahrzeugs.
Zwei übereinander angeordnete Gruppen 5 und 6 von Luftschlitzen in der Außenwand 4
ermöglichen die Konvektion von Außenluft, um die von dem Absorberaggregat erzeugte
Wärme abzuführen.
[0013] Auf der Oberseite des Kühlschranks ist ein Gaskocher 7 fest installiert, der in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel drei Brenner 8 besitzt. Jeder Brenner 8 sitzt an
einem Ende eines Injektor- oder Mischrohres 9, dessen anderes Ende auf einen Injektor
10 zur regelbaren Zufuhr eines Gas-Luft-Gemisches aufgesteckt ist. Der Injektor 10
ist dabei zusammen mit dem Injektorrohr 9 um eine waagerechte Achse begrenzt verschwenkbar,
so daß der Brenner nach oben und unten gekippt werden kann.
[0014] An der vorderen Frontseite des Kochers befindet sich ein Bedienungspaneel, das die
Knebel 11 für die Regelung der einzelnen Brenner 8 sowie die Bedienungs- und Anzeigeelemente
12 für den Kühlschrank aufnimmt.
[0015] Im eingebauten Zustand des mit dem Kühlschrank kombinierten Kochers 7 liegt dieser
unter einer Abdeckplatte 13, die mit Ausnahme der Brennerköpfe 16 alle Teile des Kochers
abdeckt. Für die Brenner 8 sind kreisförmige Ausnehmungen vorgesehen.
[0016] Die Abdeckplatte 13 ist fest auf den Einbauteilen des Fahrzeugs montiert und kann
nicht ohne weiteres entfernt werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
sie einstückig mit einem Spülbecken 14 ausgebildet, das vom Oberteil eines neben dem
Kühlschrank befindlichen Einbauschrankes 15 aufgenommen wird. Die Abdeckplatte 13
kann aber auch nur das für den Kühlschrank und den Kocher vorgesehene Einbaufeld abdecken.
[0017] Zu jedem Brenner 8 gehört ein Brennerkopf 16 mit Austrittsöffnungen für die Gasflamme.
Die Verbindung eines Brenners mit dem zugehörigen Brennerkopf 16 erfolgt mittels eines
Schnellverschlusses.
[0018] Wie bereits erwähnt, ist die Abdeckplatte 13, ggfs. mit der daran befindlichen Spüle,
fest an den Einbauteilen des Fahrzeugs installiert. Vor dem Einbau des Kühlschranks
in den dafür vorgesehenen Einbauraum sind die Brenner 8 des Kochers mit den Injektorrohren
9 nach unten gekippt. Der Kühlschrank mit dem darauf montierten Kocher kann daher
ohne Schwierigkeiten in den Einbauraum geschoben werden, wobei durch geeignete Mittel
das Absorberaggregat 3 gegen den Innenraum des Fahrzeugs abgedichtet wird.
[0019] Nach dem Einschieben des Kühlschranks mit dem Kocher 7 werden die Brenner 8 mit den
Injektorrohren 9 nach oben gekippt, und gegebenenfalls nach Einfügen eines O-Ringes
17 wird jeder Brenner 8 mit einem Brennerkopf 16 verbunden. Zur genauen Justierung
kann der Kocher mit seiner Grundplatte begrenzt verschiebbar auf dem Kühlschrank befestigt
sein.
[0020] Zu jedem Brenner 8 gehört in der Regel ein - nicht dargestellter - Thermofühler 26
in Form eines Thermoelementes, dessen Spitze in die Flamme ragt. Das Thermoelement
wird mittels einer Schraube neben dem Brennerkopf 16 an der Abdeckplatte 13 befestigt.
Alternativ kann das Thermoelement auch als gesondertes Teil mit einem eigenen Halter
ausgebildet sein, der durch den Schnellverschluß zwischen dem Brenner 8 und dem Brennerkopf
16 derart an der Unterseite der Abdeckplatte 13 gehalten wird, daß die Spitze des
Fühlers durch eine Öffnung in der Abdeckplatte nach oben ragt. Beim Lösen der Verbindung
zwischen dem Brenner und dem Brennerkopf wird auch die Halterung lose und die Spitze
kann nach unten von der Abdeckplatte entfernt werden.
[0021] Die Vereinigung des Kühlschrankes mit dem Kocher zu einer integrierten Baueinheit
ermöglicht es, diese beiden Aggregate an einen gemeinsamen Gasanschluß anzuschließen.
Fig. 3 zeigt eine von einem Gasanschluß des Fahrzeugs kommende Gasleitung 18 mit einer
Abzweigung 19 zur Heizeinrichtung des Kühlaggregates und zu den Brennern 8 der Kochstellen.
Für die Gasleitung 18 ist ein einziger Absperrhahn 22 vorgesehen.
[0022] Die Belüftung und Kühlung des Kochers erfolgt durch Wärmeleitung über die Oberfläche
der Abdeckplatte 13 und durch Be- und Entlüftung durch einen oder mehrere Schlitze
20 im Bereich des Bedienungspaneels.
[0023] Da der Kühlschrank und der Kocher eine Baueinheit bilden, können die Einbaumaße des
Kücheneinbauschrankes 15 vorgegeben werden. Dabei weist die rückwärtige Schrankwand
23 einen Ausschnitt 24 zur Aufnahme des Kühlaggregates 3 auf. Dieser Ausschnitt wird
nach dem Einbau der Baueinheit durch den Kühlschrank und eine obere Dichtleiste 25
vollständig verschlossen, so daß durch die Luftschlitze 5, 6 keine Zugluftströmung
in dem Wohnwagen auftreten kann.
[0024] Wie ersichtlich, kann der Kühlschrank mit dem darauf angeordneten Kocher ohne großen
Montageaufwand, auch von wenig geübten Personen, ein- und ausgebaut werden.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Innenraum
- 2
- Tür
- 3
- Absorberaggregat
- 4
- Außenwand
- 5
- Luftschlitze
- 6
- Luftschlitze
- 7
- Kocher
- 8
- Brenner
- 9
- Injektorrohr
- 10
- Injektor
- 11
- Knebel
- 12
- Bedienungselemente
- 13
- Abdeckplatte
- 14
- Spülbecken
- 15
- Einbauschrank
- 16
- Brennerkopf
- 17
- O-Ring
- 18
- Gasleitung
- 19
- Abzweigung
- 20
- Luftschlitze
- 22
- Absperrhahn
- 23
- Schrankwand
- 24
- Ausschnitt
- 25
- Dichtleiste
- 26
- Fühler
- 27
- Dichtung
1. Küchenvorrichtung, umfassend wenigstens einen Kühlschrank und einen Kocher, insbesondere
für den Einbau in Campingfahrzeuge, Boote u. dgl., mit einem von der Vorderseite aus
zugänglichen, durch eine Tür (2) verschlossenen Kühlraum (1) und einem an der Rückseite
angeordneten Kühlaggregat (3), dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite des Kühlschranks der Kocher (7) mit mindestens einem Gasbrenner
(8) und den zugehörigen Armaturen fest montiert ist, daß die Abdeckplatte (13) des
Kochers unabhängig von den übrigen Teilen des Kochers montierbar bzw. demontierbar
ist, und daß der bzw. die Brenner (8) höhenbeweglich ist (sind), um sich von unten
an eine zugehörige Öffnung in der Abdeckplatte (13) anzulegen und mit einem von oben
aufgesetzten Brennerkopf (16) verbunden zu werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Brenner (8) fest mit einem Injektorrohr (9) verbunden ist, welches seinerseits
klappbar bzw. schwenkbar an eine regelbare Gaszufuhr angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen jedem Brenner (8) und dem zugehörigen Brennerkopf (16) in
Form eines Schnellverschlusses ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Brenner (8) zur Flammenüberwachung ein Fühler (26) in Form eines Thermoelementes
zugeordnet ist, der in einem gemeinsamen Halter mit dem jeweiligen zugehörigen Brenner
(8) fixiert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (26) in dem gemeinsamen Halter beim Befestigen der Brenner (8) an der
Abdeckplatte (13) in einer zugehörigen Öffnung zentriert ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchbruch für den Fühler (26) in der Abdeckplatte (13) mit einer Dichtung (27),
vorzugsweise einer O-Ringdichtung abgedichtet ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungs- und Überwachungselemente (11, 12) sowohl für den Kocher als auch
für den Kühlschrank an der vorderen Frontseite des Kochers angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlaggregat des Kühlschranks als Absorberaggregat (3) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemeinsamer absperrbarer Gasanschluß (18) vorgesehen ist, der im Bereich des
Kochers eine oder mehrere Abzweigungen (19) für die Versorgung der Brenner (8) und
des Kühlaggregats (3) aufweist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (13) an einem Einbaumöbelteil befestigt ist, das einen von vorn
zugänglichen Raum zum Einschieben des Kühlschranks mit dem Kocher (7) unter die Abdeckplatte
(13) aufweist.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (13) zur Bildung einer Kochmulde im wesentlichen die gleichen Breiten-
und Tiefenabmessungen besitzt wie der Kühlschrank.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (13) neben dem die Brenner (8) aufnehmenden, eine Kochmulde bildenden
Teil einen als Spülbecken (14) und/oder Abstellfäche ausgebildeten Teil aufweist,
der über die Breitenabmessung des Kühlschranks hinausragt.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlaggregat (3) des Kühlschranks und der Kocher jeweils eine eigene Belüftung
aufweisen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Belüftung des Kühlaggregats in einem Campingfahrzeug in der Außenwand und/oder
dem Dach des Fahrzeugs Belüftungsschlitze (5, 6) ausgebildet sind, die eine Konvektion
der Kühlluft ermöglichen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Be- und Entlüftung des Kochers durch mindestens eine Öffnung (20) im Bereich
der Bedienungselemente erfolgt.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungseinrichtungen (5, 6; 20,) des Kochers (7) und des Kühlschranks in gegeneinander
abgeschirmten Belüftungskreisen angeordnet sind.