[0001] Die Erfindung betrifft ein Tastpotentiometer, insbesondere für eine Schnelleinweisungsvorrichtung
an einem Beobachtungs- und/oder Geschützfahrzeug, wobei das Tastpotentiometer im Innern
des Fahrzeuges um einen Beobachterplatz herum angeordnet ist und eine schlauchartige
Isolierhülle aufweist, in welcher eine Widerstandsbahn und eine Kontaktbahn koaxial
zueinander verlaufend in einem bestimmten Abstand voneinander angeordnet sind.
[0002] Bei Fahrzeugen der eingangs genannten Art, wie z.B. Kampfpanzern, wird das Gelände
aus dem Innern des Fahrzeugs ständig visuell beobachtet, entweder direkt aus der offenen
Luke oder über fest eingebaute Winkelspiegel. Wird ein mögliches Ziel entdeckt, so
muss dieses zur genauen Beurteilung durch ein drehbar montiertes Periskop erfasst
werden, dessen Gesichtsfeld stark eingeschränkt ist. Hierfür ist es notwendig, das
Periskop (und gegebenenfalls das Geschützrohr) möglichst rasch in die Richtung des
Zieles einzuweisen, d.h. der Beobachter muss die Richtung, welche er visuell erfasst
hat, auf das Periskop übertragen, damit er bei anschliessender Sicht durch dieses
sich rasch im Gelände zurecht findet. Allgemein üblich ist das Einweisen durch Betätigen
eines Richtgriffs oder Steuerknüppels zum servogetriebenen Drehen des Periskops oder
Turms, wobei die Richtung im Innern des Fahrzeugs an einer Skala angezeigt wird. Der
Beobachter muss also in der Regel seine Körperhaltung ändern und die Richtung auf
die Skala umsetzen, wodurch das Wiederauffinden der Richtung erschwert wird und wertvolle
Zeit verloren geht.
[0003] Mit der
EP-A-0 455 838 ist eine Schnelleinweisungsvorrichtung bekannt geworden, die vorstehend erwähnte
Nachteile nicht aufweist. Hierbei ist entlang einem Lukenrand ringförmig um den Beobachterplatz
herum ein Tastpotentiometer angeordnet, das als analoger Winkelgeber für den Schnellantrieb
eines Periskopes dient. Das Tastpotentiometer weist eine biegsame, schlauchartige
Isolierhülle auf, die aus einem Halbrund-Hohlprofil gebildet ist. An der halbkreisförmigen
Innenseite der Isolierhülle ist eine Widerstandsbahn angeordnet, die aus einem in
einem Schlauch aus elektrisch leitfähigem Elastomer längsbeweglich geführten Widerstandsdraht
besteht. Parallel zur Widerstandsbahn und in einem bestimmten Abstand zu dieser ist
an der ebenen Innenseite der Isolierhülle eine Kontaktbahn angeordnet, die aus einem
Flachprofil aus Metall gebildet ist. Auf die Enden des Schlauches, in welchem der
Widerstandsdraht geführt wird, sind Rohrstücke aufgesetzt. Die Enden des Widerstandsdrahtes
sind über flexible Litzenleiter mit einem Kabel verbunden, wobei die flexiblen Litzenleiter
in den Rohrstücken wendelartig verlaufend geführt werden. Mit dieser Massnahme soll
ein Längenausgleich ermöglicht werden, da beim Biegen des Tastpotentiometers der Widerstandsdraht
in Richtung der Rohrstücke aus dem Schlauch herausgeschoben wird. Das Tastpotentiometer
ist mit seiner ebenen Auflagefläche am Lukenrand befestigt, während der halbkreisförmige
Teil der Isolierhülle mit der im Innern befestigten Widestandsbahn dem Beobachterplatz
zugewandt ist. Wenn ein Beobachter in einer anvisierten Richtung das Tastpotentiometer
betätigt, indem er die schlauchartige Isolierhülle an der betreffenden Stelle zusammendrückt
bis die Widerstandsbahn die Kontaktbahn berührt, so wird ein elektrisches Potential
abgegriffen, das ein Mass für die Richtung darstellt, in welche das Periskop geschwenkt
werden muss.
[0004] Das Tastpotentiometer der vorstehend beschriebenen Schnelleinweisungsvorrichtung
hat den Nachteil, dass beim Biegen zwecks Anpassung an den Lukenrand die schlauchartige
Isolierhülle einknicken kann und ein unerwünschter Kontakt zwischen Widerstands-und
Kontaktbahn hergestellt wird. Ausserdem sind durch das als Kontaktbahn verwendete
Flachprofil aus Metall beim Einbau des Tastpotentiometers keine kleineren Radien möglich,
so dass je nach Gestaltung des Lukenrandes Schwierigkeiten auftreten können. Weiterhin
ist es nachteilig, dass die Widerstandsbahn bei jeder Betätigung mechanisch beansprucht
wird, so dass unter Umständen Widerstandsänderungen auftreten können und ein erneuter
Abgleich notwendig ist. Ein weiterer Nachteil liegt in der relativ aufwendigen und
teuren Verbindung des Widerstandsdrahtes mit dem Kabel.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Tastpotentiometer der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, das vorstehend erwähnte Nachteile nicht aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 angegebene Erfindung gelöst. Hierbei besteht die schlauchartige Isolierhülle aus
zwei Profilen, wobei in mindestens einem der Profile eine Versteifungseinrichtung
vorgesehen ist. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Versteifungseinrichtung
aus in einem der Profile integrierten röhrenförmigen Kanälen, wobei die Versteifungseinrichtung
in dem einen, eine Betätigungsfläche des Tastpotentiometers aufweisenden Profil integriert
ist.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass durch
die vorgeschlagene Versteifungseinrichtung kleinere Biegeradien bei der Montage erreichbar
sind und trotzdem ein Einknicken der schlauchartigen Isolierhülle und die dadurch
hervorgerufene fehlerhafte Kontaktgabe vermieden werden. Durch die Verwendung einer
hochflexiblen Flachlitze als Kontaktbahn wird bei der Montage des Tastpotentiometers
die Herstellung kleinerer Biegeradien unterstützt und die Betätigung des Tastpotentiometers
erleichtert. Weitere Vorteile ergeben sich daraus, dass die Widerstandsbahn bei der
Betätigung des Tastpotentiometers nicht mehr bewegt wird. Dadurch kann die Verbindung
zwischen dem Widerstandsdraht und dem Kabel einfacher und billiger gestaltet werden.
Ausserdem tritt keine durch mechanische Beanspruchung des Widerstandsdrahtes hervorgerufene
Aenderung des elektrischen Widerstandes mehr auf, so dass nachträglich nicht mehr
abgeglichen werden muss.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- einen Querschnitt durch das erfindungsgemässe Tastpotentiometer.
- Fig.2
- einen Längsschnitt des Tastpotentiometers gemäss Fig.1 in schematischer Darstellung,
- Fig.3
- einen Querschnitt eines ersten Profiles einer schlauchartigen Isolierhülle des Tastpotentiometers,
- Fig.4
- einen Querschnitt eines zweiten Profiles der schlauchartigen Isolierhülle des Tastpotentiometers,
und
- Fig.5
- einen Querschnitt durch den Randbereich einer Fahrzeugluke mit dem Tastpotentiometer.
[0009] In den
Fig.1 bis
4 ist mit
1 ein Tastpotentiometer bezeichnet, das eine schlauchartige Isolierhülle
2 aufweist. Die Isolierhülle
2 ist aus zwei, beispielsweise aus Silikongummi hergestellten Profilen
3, 4 zusammengesetzt und weist einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. An
der Isolierhülle
2 ist eine Versteifungseinrichtung vorgesehen, die aus zwei röhrenförmigen Kanälen
5, 6 besteht, die in dem einen, eine Betätigungsfläche
7 des Tastpotentiometers
1 aufweisenden Profil
3 integriert sind. Die Kanäle
5, 6 sind zu beiden Schmalseiten einer rechteckigen Vertiefung
8 angeordnet, die symmetrisch zu einer Mittelachse
9 liegend an der Innenseite des Profils
3 vorgesehen ist. In der rechteckigen Vertiefung
8 ist eine Kontaktbahn
10 befestigt, die aus einer hochflexiblen Flachlitze gebildet ist. Eine parallel zur
Betätigungsfläche
7 verlaufende offene Seite des Profils
3 wird bei der Endmontage des Tastpotentiometers
1 durch das andere Profil
4 verschlossen. Zu diesem Zweck wird das Profil
4 schwalbenschwanzartig im Profil
3 geführt, wobei trapezförmige Führungsleisten
11 des Profils
4 in trapezförmige Führungsnuten
12 des Profils
3 eingreifen. An der Innenseite des Profils
4 ist eine symmetrisch zur Mittelachse
9 liegende Nut
13 vorgesehen, in der eine Widerstandsbahn
14 angeordnet ist. Die Widerstandsbahn
14 besteht aus einem Widerstandsdraht
15, auf dem Kontaktperlen
16, gegenseitig getrennt durch Isolierringe
16a, deren Innenbohrung grösser als der Aussendurchmesser des Widerstandsdrahtes
15 ist, aus elektrisch leitendem Material, beispielsweise aus Elastomerstoffen, aufgereiht
sind. Die dem Innern des Profils
3 zugewandten Wände
17, 18 der Kanäle
5, 6 sind kreisbogenförmig gekrümmt, wobei der Krümmungsmittelpunkt auf der Mittelachse
9 liegt und mit dem Mittelpunkt des Widerstandsdrahtes
15 zusammenfällt.
[0010] Vorteilhafterweise ist dabei der Aussendurchmesser der Isolierringe
16a etwas kleiner als der der anstossenden Kontaktperlen
16.
[0011] Die Enden der Isolierhülle
2 sind mit einem Stopfen
19 verschlossen, wobei durch den einen Stopfen
19 ein Anschlusskabel
20 geführt ist. Das Anschlusskabel
20 weist drei Leiter auf, wovon der eine Leiter direkt mit dem einen Ende des Widerstandsdrahtes
15 und der andere Leiter über eine Rückleitung
21 mit dem anderen Ende des Widerstandsdrahtes
15 verbunden ist. Der weitere Leiter des Anschlusskabels
20 ist mit der Kontaktbahn
10 verbunden. Die Rückleitung
21 ist in einer von zwei kanalförmigen geschlitzen Röhren
22, 23 verlegt, die im Profil
4 zu beiden Seiten der Nut
13 vorgesehen und über Schlitze
24 mit der Innenseite des Profils
4 verbunden sind.
[0012] Gemäss
Fig.5 ist das Tastpotentiometer
1 an einer aus einem C-Profil bestehen-den Schiene
25 befestigt, die in seitlich am Profil
3 des Tastpotentiometers
1 befindliche Nuten
26 eingreift. Die Schiene
25 wird wie nicht weiter dargestellt an einem Winkelträger
27 gehalten, der mittels Schrauben
28 am Rand
29 einer Fahrzeugluke
30 befestigt ist. Beim Montieren des Tastpotentiometers
1 entlang des Randes
29 der Fahrzeugluke
30 können dank der vorgeschlagenen, aus den zwei Kanälen
5, 6 bestehenden Versteifungseinrichtung Biegeradien bis zu 12 cm erzielt werden, ohne
dass die Isolierhülle
2 einknicken kann und ein unerwünschter Kontakt zwischen der Kontaktbahn
10 und der Widerstandsbahn
14 hergestellt wird. Die problemlose Herstellung von derart kleinen Biegeradien ist
insbesondere bei nicht kreisförmigen, über einen Flach
31 mit dem Luckenrand verbundenen Fahrzeugluken
30 von Vorteil.
[0013] Das vorstehend beschriebene Tastpotentiometer
1 ist beispielsweise an einer Servosteuerung für den Drehantrieb eines Periskopes angeschlossen.
Wenn ein in der Fahrzeugluke
30 befindlicher Beobachter in einer anvisierten Richtung die Betätigungsfläche
7 des Tastpotentiometers
1 an der betreffenden Stelle niederdrückt bis die Kontaktbahn
10 die Widerstandsbahn
14 berührt, so wird ein elektrisches Potential abgegriffen, das ein Mass für die Richtung
darstellt, in welche das Periskop geschwenkt werden muss.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Tastpotentiometer
- 2
- Isolierhülle
- 3
- Profil
- 4
- Profil
- 5
- Kanal
- 6
- Kanal
- 7
- Betätigungsfläche
- 8
- Vertiefung
- 9
- Mittelachse
- 10
- Kontaktbahn
- 11
- Führungsleisten
- 12
- Führungsnuten
- 13
- Nut
- 14
- Widerstandsbahn
- 15
- Widerstandsdraht
- 16
- Kontaktperlen
- 16a
- Isolierringe
- 17
- Wand
- 18
- Wand
- 19
- Stopfen
- 20
- Anschlusskabel
- 21
- Rückleitung
- 22
- kanalförmige Röhre
- 23
- kanalförmige Röhre
- 24
- Schlitze
- 25
- Schiene
- 26
- Nuten
- 27
- Winkelträger
- 28
- Schrauben
- 29
- Rand
- 30
- Fahrzeugluke
- 31
- Flanch zum Lukenrand
1. Tastpotentiometer, insbesondere für eine Schnelleinweisungsvorrichtung an einem Beobachtungs-und/oder
Geschützfahrzeug, wobei das Tastpotentiometer (1) im Innern des Fahrzeuges um einen Beobachterplatz herum angeordnet ist und eine
schlauchartige Isolierhülle (2) aufweist, in welcher eine Widerstandsbahn (14) und eine Kontaktbahn (10) parallel zueinander verlaufend in einem bestimmten Abstand voneinander angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die schlauchartige Isolierhülle (2) aus zwei Profilen (3,4) zusammmengesetzt ist und in mindestens einem Profil (3,4) eine Versteifungseinrichtung vorgesehen ist.
2. Tastpotentiometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die schlauchartige Isolierhülle (2) einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist.
3. Tastpotentiometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Versteifungseinrichtung aus in mindestens einem Profil (3,4) integrierten röhren förmigen Kanälen (5,6) besteht.
4. Tastpotentiometer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Versteifungseinrichtung in dem einen, eine Betätigungsfläche (7) des Tastpotentiometers
(1) aufweisenden Profil (3) integriert ist.
5. Tastpotentiometer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle (5,6) der Versteifungseinrichtung zu beiden Schmalseiten einer rechteckigen Vertiefung
(8) angeordnet sind, die symmetrisch zu einer Mittelachse (9) liegend an der Innenseite des einen Profils (3) vorgesehen ist.
6. Tastpotentiometer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die dem Innern des einen Profils (3) zugewandten Wände (17,18) der Kanäle (5,6) kreisbogenförmig gekrümmt sind, wobei der Krümmungsmittelpunkt auf der Mittelachse
(9) liegt.
7. Tastpotentiometer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das andere Profil (4) schwalbenschwanzartig in dem einen Profil (3) geführt ist, wobei trapezförmige Führungsleisten (11) des anderen Profils (4) in trapezförmige Führungsnuten (12) des einen Profils (3) eingreifen.
8. Tastpotentiometer nach Anspruch 7.
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Innenseite des anderen Profils (4) eine symmetrisch zur Mittelachse (9) liegende Nut (13) vorgesehen ist und zu beiden Seiten der Nut (13) im anderen Profil (4) verlaufende, mit dessen Innenseite über Schlitze (24) verbundene Röhren (22,23) angeordnet sind.
9. Tastpotentiometer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den Seiten des einen Profils (3) Nuten (26) vorgesehen sind, in die eine aus einem C-Profil bestehende Schiene (25) eingreift, mittels welcher das Tastpotentiometer (1) am Rand (29) einer Fahrzeugluke (30) befestigt ist.
10. Tastpotentiometer nach Anspruch 8, wobei an der Innenseitedes einen, die Betätigungsfläche (7) aufweisenden Profils (3) die Kontaktbahn (10) und an der Innenseite des anderen Profils (4) die Widerstandsbahn (14) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktbahn (10) aus einer hochflexiblen Flachlitze gebildet ist, die in der rechteckigen Vertiefung
(8) befestigt ist.
11. Tastpotentiometer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Widerstandsbahn (14) aus einem Widerstandsdraht (15) besteht, auf dem Kontaktperlen (16) aus elektrisch leitendem Material aufgereiht sind, und die Widerstandsbahn (14) in der Nut (13) geführt ist.
12. Tastpotentiometer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Widerstandsbahn (14) aus einem Widerstandsdraht (15) besteht, auf dem Kontaktperlen (16) mittels Isolierringen (16a) elektrisch von einander getrennt sind.
13. Tastpotentiometer nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierringe (16a) einen kleineren Aussendurchmesser auf wiesen als die benachbart angeordneten Kontaktperlen
(16) aus elektrisch leitendem Material.