[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wandlung eines digitalen
Audiosignales in ein analoges Signal.
[0002] Bekannterweise wird ein digitales Audiosignal, bevor es beispielsweise einem Mischelement
oder einem Lautsprecher zugeführt wird, einem Digital/Analog-Wandler zugeführt, wo
es in bekannter Weise gewandelt wird. Das dabei erhaltene analoge Signal weist eine
Auflösung und einen Störgeräuschabstand auf, die durch die Leistungsfähigkeit des
verwendeten Wandlers limitiert sind. Will man die Auflösung und den Störgeräuschabstand
des Wandlers steigern, so kann man bis zu einem gewissen Grad einen leistungsfähigeren
und auch teureren Wandler wählen. Allerdings stösst man dabei recht bald an Grenzen,
denn es gibt weder beliebig hochauflösende Wandler noch solche mit beliebig kleinem
Störgeräusch. Sowohl eine hohe Auflösung wie auch ein kleines Störgeräusch sind bei
Audiosignalen wünschbar.
[0003] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst deshalb die Aufgabe,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, mit denen die Auflösung
und der Störgeräuschabstand bei der Wandlung des digitalen Audiosignales in ein analoges
Audiosignal unter Verwendung von konventionellen Wandlern erhöht werden kann.
[0004] Dies wird dadurch erreicht, dass das digitale Audiosignal zur Wandlung beispielsweise
zwei Pfaden zugeführt wird, wobei das Signal im einen Pfad vor der Wandlung digital
verstärkt und nach der Wandlung analog abgeschwächt wird, und dass gemäss einem vorgegebenen
Kriterium das Signal aus einem der Pfade zur Ausgabe ausgewählt wird.
Dieses Verfahren wird in einer Vorrichtung realisiert, die aus einer Serieschaltung
von einer Signal-Aufbereitungsschaltung, von Digital/Analog-Wandlern und mindestens
eines Umschalters besteht.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, dass
es damit möglich ist, die Auflösung und den Störgeräuschabstand der gewandelten digitalen
Signale zu erhöhen. Dieser Vorteil kann aber auch dazu benützt werden, vorgegebene
Anforderungen mit relativ einfachen und billigen Digital/Analog-Wandern zu erfüllen.
Durch die Erfindung kann auch vorgegeben werden, in welchem Bereich die Auflösung
der Signale insbesondere zu verbessern ist. Dies ist vorzugsweise für schwache Signale
der Fall. Es kann aber vorgegeben werden, bis zu welcher Amplitude des Signales dies
geschehen soll.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer einen Ausführungsweg darstellenden
Figur näher erläutert. Die Figur zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen
Vorrichtung. Das gezeigte Beispiel bezieht sich auf die Verwendung zweier Pfade. Es
ist aber möglich eine grössere Anzahl Pfade zu wählen.
[0007] Wie aus der Figur ersichtlich, weist die erfindungsgemässe Vorrichtung einen Eingang
1 auf, über den ein digitales Audiosignal eintrifft, das in ein analoges Audiosignal
zu wandeln ist. Der Eingang 1 mündet in eine Signal-Aufbereitungsschaltung 2, die
beispielsweise als Rechner ausgebildet und durch einen handelsüblichen Prozessor realisiert
werden kann, der digitale Signale mit vorgegebenen Werten vergleichen und Werte verstärken
oder erhöhen kann. Die Ausgänge 3 und 4 der Signal-Aufbereitungsschaltung 2 sind je
mit einem Digital/Analog-Wandler 5,6 verbunden. Diese können sowohl als zwei getrennte
Wandler oder als Zweikanalwandler ausgebildet sein, wie sie für ein Stereosignal verwendet
werden. Die Ausgänge 7, 8 dieser Wandler 5, 6 sind an Eingänge eines Umschalters 9
angeschlossen, wobei zwischen dem Ausgang 8 und dem Umschalter 9 ein sogenannter Abschwächer
10 eingeschaltet ist, der vorzugsweise zur Erzielung einer notwendigen Genauigkeit
des Abschwächungsfaktors abgleichbar oder fein einstellbar ist. Der Ausgang 3 und
der Wandler 5 mit dem Ausgang 7 ergeben einen ersten Pfad für die Verarbeitung des
digitalen Signales, während der Ausgang 4 mit dem Wandler 6, dem Ausgang 8 und dem
Abschwächer 10 einen weiteren Pfad ergeben. Zur Ansteuerung des Umschalters 9 besteht
eine Verbindung 11 zwischen der Signal-Aufbereitungsschaltung 2 und dem Umschalter
9, in die auch eine Verzögerungsschaltung 12 eingeschaltet ist. Der Umschalter 9 weist
auch einen Ausgang 13 für die analogen Signale auf.
[0008] Zur Erklärung der erfindungsgemässen Vorrichtung und des Verfahrens gelten beispielsweise
folgende nachstehende Annahmen:
Das am Eingang 1 eintreffende digitale Audiosignal ist beispielsweise im in der
Audiotechnik gebräuchlichen Zweier-Komplement- Format dargestellt. Das Datenwort für
unser Beispiel weist eine Wortlänge von acht Bit auf (Sabcdefg), wobei S das Vorzeichenbit
und auch das höchstwertige Bit repräsentiert. Ausserdem ist die digitale Verstärkung
mit einem Faktor 2
3 festgelegt, was einer Verschiebung des digitalen Wortes um drei Bit entspricht.
[0009] Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Vorrichtung ist demnach wie folgt:
Erhält die Signal-Aufbereitungsschaltung 2 über den Eingang 1 ein Datenwort Sabcdefg,
so wird dieses darin nach gewissen Kriterien untersucht, indem es beispielsweise mit
einem vorgegebenen Musterwort oder mit Schwellwerten verglichen wird. In diesem Beispiel
wird insbesondere ermittelt, ob die vier höchstwertigen Bit Sabc unter sich identisch
sind. Ist dies nicht der Fall, so handelt es sich um ein grosses Audiosignal und der
analoge Ausgang des Wandlers 5 wird über den Schalter 9 an den Ausgang 13 der Vorrichtung
gelegt. Das ausgegebene analoge Signal hat aber nur eine Auflösung, welche der Qualität
des verwendeten Wandlers 5 entspricht. Dies ist kein Nachteil, da es sich um einen
hohen Signalpegel handelt und die Auflösung sowie das Störgeräusch des Wandlers gut
genug sind.
Hat der Vergleich der vier höchstwertigen Bit (Sabc) in der Signal-Aufbereitungsschaltung
2 ergeben, dass diese alle unter sich identisch sind dass es sich also um ein Datenwort
handelt, das ein Signal mit geringer Amplitude darstellt, so wird dieses Datenwort,
in der Signal-Aufbereitungsschaltung 2 um den Faktor 2
3 digital verstärkt, über den Wandler 6, den Abschwächer 10 und den Umschalter 9 dem
Ausgang 13 zugewiesen. Der Wandler 6 wird an seinem Ausgang 8 ein analoges Signal
abgeben, dessen Wert oder Auslenkung dem Datenwort Sdefg entspricht. Dieser Wert ist
nun um den vorgenannten Faktor zu hoch, so dass das analoge Signal im Abschwächer
10 um diesen Faktor reduziert werden muss, bevor es zum Umschalter 9 gelangt. Dadurch
wird einerseits die Amplitude auf den Sollwert gebracht und gleichzeitig das Störgeräusch
des Wandlers 6 reduziert.
Um zu verhindern, dass bei periodischen Signalen der Umschalter zu oft betätigt
wird, was Schaltklicks verursachen kann, soll vorgesehen sein, dass die Verzögerungsschaltung
12 beim Umschalten des Umschalters 9 in die nicht gezeigte Stellung beispielsweise
eine vorgegebene Verzögerungszeit von beispielsweise 30 ms anwendet. Diese Verzögerungszeit
ist so zu bemessen, dass sich das menschliche Ohr vom Einfluss grosser Signale (grosse
Lautstärke) gerade noch nicht erholt hat und eben noch nicht in der Lage ist, schwache
Störgeräusche zu erkennen. So lässt sich die Zahl der Einschwingvorgänge und Pegelsprünge
im Ausgangssignal reduzieren und es ergeben sich weniger hörbare Störungen die sich
als sogenannte Klicks oder in einem erhöhten Klirrfaktor äussern.
Erscheint in der Signal-Aufbereitungsschaltung 2 ein Datenwort mit einem genügend
grossen Wert, so wird der Umschalter 9 sofort, ohne Verzögerung, in die gezeigte Stellung
geschaltet. Trifft ein Datenwort mit geringem Wert am Eingang 1 ein, so werden weitere
Datenwörter mit geringem Wert abgewartet, bis der Umschalter 9 umgestellt wird, welche
mit Hilfe von Schwellwerten oder mit einem Musterwort identifiziert werden.
Im ganzen Verfahren oder in der Vorrichtung erfährt das Vorzeichen S eine Sonderbehandlung,
indem es immer unverändert übernommen wird und durch Verschiebungen der einzelnen
Bit eines Datenwortes nicht betroffen ist.
Das in der Signal-Aufbereitungsschaltung 2 digital verstärkte Signal kann bei grossen
Signalen übersteuern. Bekannte, nicht erfindungsgemässe Massnahmen müssen einen sogenannten
Wrap-around Effekt verhindern.
Der Umschalter 9 kann in gewissen Fällen zur Vermeidung von Umschaltklicks auch
durch einen Ueberblendregler ersetzt werden.
Eine Erweiterung des gezeigten Prinzips auf mehr als zwei Pfade ist möglich. Die
genannten Vorteile werden durch eine solche Massnahme noch verstärkt.
1. Verfahren zur Wandlung eines digitalen Audiosignales in ein analoges Signal, dadurch
gekennzeichnet, dass das digitale Signal zur Wandlung mehr als einem Pfad (3, 5, 7
und 4, 6, 8, 10) zugeführt wird, dass das Signal in mindestens einem Pfad vor der
Wandlung verstärkt und nach der Wandlung abgeschwächt wird und dass gemäss einem vorgegebenen
Kriterium das Signal aus einem der Pfade zur Ausgabe ausgewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verstärkung niederwertige
Bit eines Datenwortes an die Stelle von höherwertigen Bit verschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Verstärkung und
die analoge Abschwächung um einen gleichen Faktor erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe der Signale aus
dem einen Pfad erst nach einer vorgegebenen Verzögerung erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Serieschaltung einer Signal-Aufbereitungsschaltung (2), von Digital/Analog-Wandlern
(5, 6) und eines Umschalters (9).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Digital/Analog-Wandler als
Mehrfacheinheiten ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausgang (8) eines Digital/Analog-Wandlers
mit einem Abschwächer (10) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Signal-Aufbereitungsschaltung
(2) über eine Verzögerungsschaltung (12) mit dem Umschalter (9) zu dessen Ansteuerung
verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Umschalter (9) durch
einen Ueberblendregler ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Signal-Aufbereitungsschaltung
(2) zur Verstärkung des digitalen Audiosignales ausgebildet ist.