[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergabe von empfangenen digital codierten
Verkehrsmeldungen mit einem Empfänger, der für den Empfang und die Ausgabe der digital
codierten Verkehrsmeldungen und von Verkehrsdurchsagen in Form von Audiosignalen eingerichtet
ist, und einen Empfänger.
[0002] Zur Unterrichtung von Autofahrern über Staus und andere für Autofahrer wichtige Vorkommnisse
werden über Rundfunksender regelmäßig Verkehrsdurchsagen ausgestrahlt. Um bei der
Senderwahl Sender, welche Verkehrsdurchsagen bringen, von anderen Sendern unterscheiden
zu können, um ein Lautschalten des Empfängers während der Verkehrsdurchsagen und um
eine Selektion der Verkehrsmeldungen nach geographischen Gebieten zu ermöglichen,
wurde vor Jahren ein bekanntes Verkehrsfunksystem eingeführt, bei welchem Kennsignale
durch Modulation eines 57-kHz-Trägers übertragen werden.
[0003] Mit dem neueren Radio-Daten-System (RDS) wird eine zusätzliche und unhörbare Übermittlung
von digitalen Daten parallel zu Rundfunkprogrammen in einem Datenkanal ermöglicht.
Spezifikationen des Radio-Daten-Systems für UKW-Hörfunk sind unter anderem in der
Druckschrift Tech. 3244 - E, März 1984 der europäischen Runfunk-Union (EBU) festgelegt.
Rundfunkempfänger mit geeigneten RDS-Decodern können übermittelte Daten zusätzlich
zum Rundfunkempfang mit dem selben Empfangsteil aufnehmen und decodieren. Für die
Datenübertragung sind 32 Gruppen zu jeweils 104 Bit vorgesehen, wobei jeder der übertragenen
Gruppen jeweils ein bestimmter Dienst zugewiesen wird. Die Gruppe 8a ist zur Zeit
für die Übertragung von digital codierten Verkehrsmeldungen vorgesehen.
[0004] Der Aufbau und die Codierung dieser Verkehrsmeldungen sind in CEN Draft pr. ENV/278/4/1/0011
festgelegt, der auf dem Normvorschlag ALERT C, November 1990, herausgegeben vom RDS
ATT ALERT Consortium, basiert. Die wesentlichen Elemente einer Verkehrsmeldung sind
dabei der Ort des Geschehens (Location) und das Ereignis (Event). Diese Angaben sind
katalogisiert, das heißt, daß jedem verkehrsrelevanten Ort und jedem verkehrsrelevanten
Ereignis ein eindeutiger Code zugewiesen ist. Die Verkettung der Orte in der Ortstabelle
entlang existierender Straßen gibt den Verlauf wieder. Außer den üblichen Einrichtungen
eines Empfangsgerätes mit einem RDS-Decoder sind zur Nutzung des Verkehrsmeldungskanals
TMC (Traffic Message Channel) Einrichtungen zur Decodierung, zur Speicherung, zur
Weiterverarbeitung und zur Ausgabe der Verkehrsmeldungen erforderlich.
[0005] Die Verbreitung von diesen digital codierten Verkehrsmeldungen hat gegenüber Verkehrsdurchsagen
verschiedene Vorteile, beispielsweise können die digital codierten Verkehrsmeldungen
in einem Prozessor des Empfängers digital verarbeitet werden, insbesondere in verschiedenen
Sprachen optisch und/oder akustisch ausgegeben werden. Selbst wenn Prognosen zeigen,
daß langfristig das TMC System im bisherigen Verkehrsfunk verdrängt wird, ist mit
einer längeren Übergangszeit zu rechnen. Während dieser Übergangszeit werden sowohl
digital codierte Verkehrsmeldungen als auch Verkehrsdurchsagen übertragen.
[0006] Die für die Übergangszeit vorgesehenen Autoradios werden daher in der Lage sein,
beide Informationsquellen zu nutzen, das heißt zu empfangen, soweit nötig zu decodieren
und auszugeben. Ein solcher Empfänger ist durch das US-Patent 4,862,513 bekanntgeworden.
Bei gleichzeitigem Empfang von gesprochenen, also als Audiosignale übertragenen Verkehrsdurchsagen,
und einer digital codierten Verkehrsmeldung hat die Ausgabe der Verkehrsdurchsage
Vorrang. Die digital codierten Verkehrsmeldungen werden solange zwischengespeichert
und anschließend ausgegeben.
[0007] Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Autofahrer sich zunächst alle Verkehrsdurchsagen
anhören muß, da eine Selektion - abgesehen von der Selektion relativ großer geographischer
Gebiete - nicht möglich ist, und dann anschließend noch die digital codierten Verkehrsmeldungen
aufnehmen muß. In ungünstigen Fällen kann sich so die Zeit für die Verkehrsdurchsagen
und -meldungen, trotz einer möglichen Selektion der digital codierten Verkehrsmeldungen
extrem verlängern. Der Vorteil des TMC-Systems, die Verkehrsmeldungen so zu selektieren,
daß nur die für den Fahrer interessanten Verkehrsmeldungen ausgegeben werden und somit
die Meldungsflut reduziert wird, geht verloren.
[0008] Insbesondere bei Rundfunkempfängern mit mehreren Empfangsteilen, die für den Empfang
eines Radio-Programms auf einen anderen Sender als zum Empfang der Verkehrsmeldungen
einstellbar sind, können sich die Verkehrsdurchsagen von den Verkehrsmeldungen bezüglich
Vollständigkeit, Inhalt, Sprache und Aktualität voneinander unterscheiden, was den
Fahrer eher verunsichert als ihm nützlich ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile des TMC-Systems trotz weiter
bestehendem Verkehrsfunksystem voll nutzen zu können.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Empfang eines Kennsignals,
das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale
unterdrückt und statt dessen mindestens eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung
wiedergegeben wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der Autofahrer nur diejenigen
Informationen erhält, die er aufgrund seiner Fahrroute oder einer zuvor eingestellten
Selektion benötigt bzw. erhalten möchte. Eine Reihe anderer Vorteile ergibt sich durch
das TMC-System, beispielsweise die eingangs erwähnte Aktualität und Sicherheit, eine
Ausgabe in Form von Schrift und/oder Sprache oder eine Ausgabe in einer wählbaren
Sprache.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, daß das Kennsignal durch
Modulation des 57-kHz-Trägers mit 125 kHz oder im Radio-Daten-Signal durch Setzen
der Bits TA und TP auf "1" übertragen wird.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es, wie allgemein beim Verkehrsfunk bekannt,
möglich, nicht nur eine Wiedergabe der empfangenen Audiosignale, sondern auch eine
Wiedergabe von gespeicherten Audiosignalen (Tonbandkassette, Compact-Disc) zu unterdrücken.
Um jegliche Irritationen durch unmittelbar aufeinander folgende Wiedergabe von Teilen
einer Verkehrsdurchsage und einer Verkehrsmeldung zu vermeiden, ist bei einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß die Wiedergabe der jeweils empfangenen Signale solange
unterdrückt wird, bis sowohl die empfangene Verkehrsdurchsage als auch die Wiedergabe
der gespeicherten Verkehrsmeldung beendet sind.
[0014] Beim TMC-System ist die Art der Meldungen begrenzt, so daß Meldungen existieren können,
die nicht codiert bzw. im Rundfunkempfänger nicht decodiert werden können. Zu diesen
Meldungen gehören beispielsweise Reiserufe wie "Herr Mustermann, unterwegs in Norddeutschland,
möchte bitte seine Schwester anrufen" oder persönliche Gefahrenwarnungen wie "der
Fahrer des Wagens mit dem Kennzeichen YY-XX 00 möchte sofort eine Werkstatt anfahren
...". Solche Meldungen sind in ihrem Inhalt zu unterschiedlich, um mit einer Ereignisliste
codiert zu werden. Auch Meldungen über Orte, die nicht in einer Ortsdatenbank im Rundfunkempfänger
enthalten sind, können nicht codiert bzw. decodiert werden. Solche Meldungen werden
auch in Zukunft in gesprochener Form im Rundfunk gesendet werden müssen.
[0015] Außerdem ist es vorteilhaft, extrem dringende Meldungen, beispielsweise über Geisterfahrer,
trotz Übertragung im TMC-System als gesprochene Meldung zu übertragen, da die analoge
Sprachübertragung bei schlechten Empfangsbedingungen störunempfindlicher als der digitale
Kanal des Radio-Daten-Systems ist.
[0016] Die gesprochenen Durchsagen können jedoch trotz aktiviertem TMC-System nicht gehört
oder überhört werden, wenn der Benutzer beispielsweise Musik von einer Kassette hört
oder den Rundfunkempfänger leise gestellt hat.
[0017] Um die Wiedergabe solcher Verkehrsdurchsagen nicht durch das erfindungsgemäße Verfahren
zu unterbinden, ist bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen,
daß bei Empfang eines vorgegebenen Signals im Radio-Daten-Signal, das auf eine Verkehrsdurchsage
in Form von Audiosignalen hinweist, der Empfänger auf die Wiedergabe dieser Verkehrsdurchsage
eingestellt wird. Sendeseitig ist dann die Ausstrahlung des vorgegebenen Signals im
Radio-Daten-Signal erforderlich, wenn eine solche Verkehrsdurchsage gesendet wird.
[0018] Die eingangs erwähnten Nachteile der Wiedergabe von Verkehrsmeldungen und Verkehrsdurchsagen
tritt auch bei Empfängern ein, die nicht für den herkömmlichen Verkehrsfunk besonders
eingerichtet sind, da die Verkehrsdurchsagen bei entsprechend laut eingestelltem Empfänger
auch ohne Durchsagekennung hörbar sind. Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei einem
ersten erfindungsgemäßen Empfänger zum Empfang und zur Wiedergabe von digital codierten
Verkehrsmeldungen mit einem Empfangsteil, einem NF-Teil, einem RDS-Decoder, Einrichtungen
zur Auswertung, Speicherung und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen und
einem Umschalter, der den Eingang des NF-Teils wahlweise an den Ausgang des Empfangsteils
oder an den Ausgang der Einrichtung zur Ausgabe von Verkehrsmeldungen legt, vorgesehen,
daß der Umschalter von der Einrichtung zur Auswertung der digital codierten Verkehrsmeldungen
derart steuerbar ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage
bezeichnet, die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt
dessen eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird.
[0019] Bei einem anderen erfindungsgemäßen Empfänger mit einem Verkehrsfunk-Decoder ist
vorgesehen, daß der Umschalter von dem Verkehrsfunk-Decoder derart steuerbar ist,
daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe
der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen eine aktuelle gespeicherte
Verkehrsmeldung wiedergegeben wird.
[0020] Die Erfindung kann in besonders vorteilhafter Weise bei einem Empfänger mit zwei
Empfangsteilen angewendet werden. Bei einer derartigen Weiterbildung, die ebenfalls
zwei RDS-Decoder umfaßt, ist vorgesehen, daß an den Ausgang des zweiten Empfangsteils
über den ersten RDS-Decoder die Einrichtungen zur Auswertung, Speicherung und Ausgabe
der digital codierten Verkehrsmeldungen angeschlossen sind, daß an den Ausgang des
ersten Empfangsteils ferner der zweite RDS-Decoder angeschlossen ist und daß der Umschalter
vom zweiten RDS-Decoder derart steuerbar ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das
eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale
unterdrückt und statt dessen mindestens eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung
wiedergegeben wird.
[0021] Ein anderer erfindungsgemäßer Empfänger ist derart ausgebildet, daß an den Ausgang
des zweiten Empfangsteils über den RDS-Decoder die Einrichtungen zur Auswertung, Speicherung
und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen angeschlossen sind, daß an den
Ausgang des ersten Empfangsteils ferner der Verkehrsfunk-Decoder angeschlossen ist
und daß der Umschalter von dem Verkehrsfunk-Decoder derart steuerbar ist, daß bei
Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe der
jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen mindestens eine aktuelle
gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines ersten erfindungsgemäßen Empfängers,
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild eines zweiten erfindungsgemäßen Empfängers,
- Fig. 3
- ein Flußdiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 4 und Fig. 5
- Blockschaltbilder weiterer erfindungsgemäßer Empfänger.
[0023] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Bei den Empfängern nach den Figuren 1 und 2 wird mit Hilfe einer Antenne 1 und eines
Empfangsteils 2 (Tuner) der jeweils eingestellte Sender empfangen. Das empfangene
und demodulierte Audiosignal wird über einen Umschalter 4 und einen NF-Verstärker
5 einem Lautsprecher 6 zugeleitet. Dieses Signal wird im folgenden Rundfunksignal
genannt, um es von dem Ausgangssignal einer Ausgabeeinheit 7 zu unterscheiden, mit
deren Hilfe die in einem Speicher 8 zwischengespeicherten Verkehrsmeldungen ausgegeben
werden.
[0025] An das Empfangsteil 2 ist ferner ein RDS-Decoder 9 angeschlossen, der die im empfangenen
und demodulierten Signal enthaltenen Radiodatensignale decodiert. Eine Auswertung
der in den decodierten Radio-Daten-Signalen enthaltenen digital codierten Verkehrsmeldungen
erfolgt in einer Auswerteeinheit 10, deren Ausgang mit einem Eingang des Speichers
8 verbunden ist. In der Auswerteeinheit erfolgt auch gegebenenfalls eine Selektion
der zu speichernden bzw. auszugebenden Verkehrsmeldungen in Abhängigkeit von Eingaben
des Fahrers oder von der jeweils vorgesehenen Route. Da diese Selektion sowie die
Auswertung und Verwaltung der Verkehrsmeldungen im einzelnen für das Verständnis der
Erfindung nicht erforderlich sind, wird von einer weitergehenden Erläuterung dieser
Funktionen abgesehen.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird der Umschalter 4 von einem ebenfalls
an den Ausgang des Empfangsteils 2 angeschlossenen Verkehrsfunk-Decoder 11 gesteuert.
Während des normalen Rundfunkempfangs befindet sich der Umschalter 4 in der oberen
Stellung, so daß das Rundfunksignal über den NF-Verstärker 5 zum Lautsprecher 6 gelangt.
Trifft am Verkehrsfunkdecoder 11 eine Durchsagekennung in Form einer Modulation des
57-kHz-Trägers mit 125 Hz ein, wird der Umschalter 4 in die untere Stellung gebracht
und die Ausgabeeinheit 7 zur Ausgabe der jeweils neuesten im Speicher 8 zwischengespeicherten
Verkehrsmeldungen veranlaßt.
[0027] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird der Umschalter 4 von der Auswerteeinheit
10 in Abhängigkeit der im folgenden erläuterten Bits TP und TA des Radio-Daten-Signals
gesteuert.
[0028] In der RDS-Norm (DIN EN 50 067, Februar 1993, Seite 27) sind im Radio-Daten-Signal
eine Verkehrsfunkkennung TP und eine Verkehrsdurchsagekennung TA vorgesehen, deren
Bedeutung in der folgenden Tabelle angegeben ist.
TP |
TA |
Bedeutung |
0 |
0 |
dieses Programm überträgt keine Verkehrsdurchsagen, noch verweist es über EON auf
Programme, die Verkehrsdurchsagen übertragen, |
0 |
1 |
dieses Programm überträgt EON-Informationen über ein anderes Programm mit Verkehrsdurchsagen, |
1 |
0 |
dieses Programm überträgt Verkehrsdurchsagen, aber zur Zeit wird keine gesendet, |
1 |
1 |
dieses Programm sendet zur Zeit eine Verkehrsdurchsage. |
[0029] EON bedeutet dabei Enhanced Other Network. Informationen darüber sind in der sogenannten
EON-Gruppe des Radio-Daten-Signals vorhanden. Die Auswertung der beiden Bits TP und
TA erfolgt in der Auswerteeinheit 10.
[0030] Das in Fig. 3 dargestellte Flußdiagramm zeigt die wesentlichen Teile eines Programms
zur Steuerung des Umschalters 4 mit Hilfe der Auswerteeinheit 10 oder des Verkehrsfunk-Decoders
11. Das Programm beginnt bei 21 in einem Zustand, in dem sich der Umschalter 4 in
der oberen Stellung befindet, das heißt auf Radiobetrieb geschaltet ist und in dem
das TMC-System aktiviert ist. Danach verzweigt sich das Programm bei 22 in Abhängigkeit
davon, ob der Beginn einer Verkehrsdurchsage D detektiert wurde. Ist dieses nicht
der Fall, wird das dargestellte Programm bei 23 beendet, das heißt der für dieses
Programm vorgesehene Mikroprozessor erfüllt andere Aufgaben, bis er wieder zu dem
in Fig. 3 dargestellten Programm bei 21 zurückkehrt.
[0031] Wird jedoch bei 22 der Beginn einer Verkehrsdurchsage D detektiert, erfolgt bei 24
eine Verzweigung in Abhängigkeit davon, ob ein Ende der Verkehrsdurchsage detektiert
wird. Ist dieses nicht der Fall, wird bei 25 der Umschalter 4 (Figuren 1, 2) in die
untere Stellung gebracht, worauf die Ausgabe der aktuell gespeicherten Verkehrsmeldungen
bei 26 erfolgt.
[0032] Wird jedoch bei 24 ein Ende der Verkehrsdurchsage D detektiert, werden bei 27 die
begonnene Verkehrsmeldung oder die zur Ausgabe ausgewählten Verkehrsmeldungen bis
zum Ende ausgegeben und bei 28 der Umschalter wieder in die obere Stellung gebracht.
[0033] Die Figuren 4 und 5 zeigen Empfänger mit jeweils zwei Empfangsteilen 2, 2'. Dabei
ist der Empfänger nach Fig. 4 im übrigen wie der Empfänger nach Fig. 1 aufgebaut.
Das Audiosignal des Empfangsteils 2 wird wie beim Empfänger nach Fig. 1 über den Umschalter
4 dem NF-Verstärker 5 zugeleitet. Das im Ausgangssignal des Empfangsteils 2 enthaltene
Verkehrsfunksignal wird dem Verkehrsfunk-Decoder 11 zugeführt. Das RDS-Signal wird
jedoch dem zweiten Empfangsteil 2' entnommen und dem RDS-Decoder 9 zugeleitet. Dadurch
kann eine Wiedergabe einer mit dem zweiten Empfangsteil 2' empfangenen und gespeicherten
Verkehrsmeldung durch eine Durchsagekennung eines anderen Senders, die mit dem ersten
Empfangsteil 2 empfangen wird, zur Wiedergabe gebracht werden.
[0034] Bei dem Empfänger nach Fig. 5 ist ein zweiter RDS-Decoder 9' vorgesehen, der die
RDS-Signale vom ersten Empfangsteil 2 erhält. Der zweite RDS-Decoder 9' steuert in
Abhängigkeit der Bits TP und TA des vom ersten Empfangsteil 2 empfangenen Radio-Daten-Signals
den Umschalter 4 und das Auslesen der gespeicherten Verkehrsmeldung aus dem Speicher
7.
1. Verfahren zur Wiedergabe von empfangenen digital codierten Verkehrsmeldungen mit einem
Empfänger, der für den Empfang und die Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen
und von Verkehrsdurchsagen in Form von Audiosignalen eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe
der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen mindestens eine
aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennsignal durch Modulation
des 57-kHz-Trägers mit 125 kHz übertragen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennsignal
im Radio-Daten-Signal durch Setzen der Bits TA und TP auf "1" übertragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiedergabe
der jeweils empfangenen Signale solange unterdrückt wird, bis sowohl die empfangene
Verkehrsdurchsage als auch die Wiedergabe der gespeicherten Verkehrsmeldung beendet
sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Empfang eines vorgegebenen Signals im Radio-Daten-Signal, das auf eine Verkehrsdurchsage
in Form von Audiosignalen hinweist, der Empfänger auf die Wiedergabe dieser Verkehrsdurchsage
eingestellt wird.
6. Empfänger zum Empfang und zur Wiedergabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mit
einem Empfangsteil, einem NF-Teil, einem RDS-Decoder, Einrichtungen zur Auswertung,
Speicherung und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen und einem Umschalter,
der den Eingang des NF-Teils wahlweise an den Ausgang des Empfangsteils oder an den
Ausgang der Einrichtung zur Ausgabe von Verkehrsmeldungen legt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umschalter (4) von der Einrichtung (10) zur Auswertung der digital codierten
Verkehrsmeldungen derart steuerbar ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine
Verkehrsdurchsage bezeichnet, die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale
unterdrückt und statt dessen mindestens eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung
wiedergegeben wird (Fig. 2).
7. Empfänger zum Empfang und zur Wiedergabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mit
einem Empfangsteil, einem NF-Teil, einem Verkehrsfunk-Decoder, einem RDS-Decoder,
Einrichtungen zur Auswertung, Speicherung und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen
und einem Umschalter, der den Eingang des NF-Teils wahlweise an den Ausgang des Empfangsteils
oder an den Ausgang der Einrichtung zur Ausgabe von Verkehrsmeldungen legt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschalter (4) von dem Verkehrsfunk-Decoder (11) derart steuerbar
ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet, die
Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen mindestens
eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird (Fig. 1).
8. Empfänger zum Empfang und zur Wiedergabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mit
einem ersten und einem zweiten Empfangsteil, einem NF-Teil, einem ersten und einem
zweiten RDS-Decoder, Einrichtungen zur Auswertung, Speicherung und Ausgabe der digital
codierten Verkehrsmeldungen und einem Umschalter, der den Eingang des NF-Teils wahlweise
an den Ausgang des ersten Empfangsteils oder an den Ausgang der Einrichtung zur Ausgabe
von Verkehrsmeldungen legt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ausgang des zweiten
Empfangsteils (2') über den ersten RDS-Decoder (9) die Einrichtungen (10, 8, 7) zur
Auswertung, Speicherung und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen angeschlossen
sind, daß an den Ausgang des ersten Empfangsteils (2) ferner der zweite RDS-Decoder
(9') angeschlossen ist und daß der Umschalter (4) vom zweiten RDS-Decoder (9') derart
steuerbar ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet,
die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen mindestens
eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird (Fig. 5).
9. Empfänger zum Empfang und zur Wiedergabe von digital codierten Verkehrsmeldungen mit
einem ersten und einem zweiten Empfangsteil, einem NF-Teil, einem Verkehrsfunk-Decoder,
einem RDS-Decoder, Einrichtungen zur Auswertung, Speicherung und Ausgabe der digital
codierten Verkehrsmeldungen und einem Umschalter, der den Eingang des NF-Teils wahlweise
an den Ausgang des ersten Empfangsteils oder an den Ausgang der Einrichtung zur Ausgabe
von Verkehrsmeldungen legt, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ausgang des zweiten
Empfangsteils (2') über den RDS-Decoder (9) die Einrichtungen (10, 8, 7) zur Auswertung,
Speicherung und Ausgabe der digital codierten Verkehrsmeldungen angeschlossen sind,
daß an den Ausgang des ersten Empfangsteils (2) ferner der Verkehrsfunk-Decoder (11)
angeschlossen ist und daß der Umschalter (4) von dem Verkehrsfunk-Decoder (11) derart
steuerbar ist, daß bei Empfang eines Kennsignals, das eine Verkehrsdurchsage bezeichnet,
die Wiedergabe der jeweils empfangenen Audiosignale unterdrückt und statt dessen mindestens
eine aktuelle gespeicherte Verkehrsmeldung wiedergegeben wird (Fig. 4).