(19)
(11) EP 0 791 313 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.08.1997  Patentblatt  1997/35

(21) Anmeldenummer: 97101425.3

(22) Anmeldetag:  30.01.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 88/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES IT

(30) Priorität: 20.02.1996 AT 78/96

(71) Anmelder: Julius Blum Gesellschaft m.b.H.
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Schreiber, Otmar
    6845 Hohenems (AT)

(74) Vertreter: Torggler, Paul Norbert et al
Wilhelm-Greilstrasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)

   


(54) Führungsschiene für eine Ausziehführung für Schubladen


(57) Eine Tragschiene (5) für eine Ausziehführung für Schubladen, die an einer Möbelseitenwand (1) befestigbar ist. Sie weist einen Laufsteg (4) und einen vertikalen Befestigungssteg (9) auf. Im Befestigungssteg (9) sind bei der oberen Abschlußkante (10) horizontal vom Befestigungssteg (9) abstehende, in etwa zylindrische Befestigungszapfen (7) verankert. Die Befestigungszapfen (7) weisen im oberen Bereich Zähne (12) auf und sind im übrigen Mantelbereich glatt ausgeführt. Die Zähne (12) sind in Montagelage in den Wandungen von Aufnahmebohrungen (8) der Möbelseitenwand (1) verkrallt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Führungsschiene für eine Ausziehführung für Schubladen, insbesondere eine Tragschiene, die an einer Möbelseitenwand befestigbar ist, mit mindestens einem Laufsteg und einem vertikalen Befestigungssteg.

[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Führungsschiene, insbesondere eine korpusseitige Tragschiene dahingehend zu verbessern, daß sie schnell und werkzeuglos an einem Möbelteil, insbesondere einer Möbelseitenwand aus einem Holzmaterial befestigt werden kann.

[0003] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Befestigungssteg bei der oberen Abschlußkante horizontal vom Befestigungssteg abstehende, in etwa zylindrische Befestigungszapfen verankert sind, die im oberen Bereich Zähne aufweisen und im übrigen Mantelbereich glatt ausgeführt sind, wobei die Zähne in Montagelage in Wandungen von Aufnahmebohrungen in der Möbelseitenwand verkrallt sind.

[0004] Vorzugsweise wird die Möbelseitenwand von einer Spanplatte gebildet. Die Zähne der Dübel können jedoch auch in der Wandung von Bohrungen in Brettern oder Kunststoffplatten verkrallt werden.

[0005] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.

[0006] Die Fig. 1 zeigt schaubildlich und abschnittsweise Teile einer Schublade und einer Möbelseitenwand mit einer Ausziehführung mit erfindungsgemäßer Führungsschiene, die Fig. 2 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Führungsschiene, die Fig. 3 zeigt ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Führungsschiene gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, die Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch die Führungsschiene und einen Vertikalschnitt durch eine Möbelseitenwand vor dem Einhängen der Schiene, die Fig. 5 zeigt dieselben Schnitte wie die Fig. 4 während des Einhängens der Führungsschiene und die Fig. 6 zeigt die gleichen Schnitte bei an einer Möbelseitenwand verankerten Führungsschiene.

[0007] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Führungsschiene als Tragschiene 5 ausgebildet, die an einer Möbelseitenwand 1 befestigbar ist.

[0008] Auf der Tragschiene 5 ist eine Ausziehschiene 6 verfahrbar, die in herkömmlicher Art und Weise an einer Schublade befestigt ist. Zwischen der Ausziehschiene 6 und der Tragschiene 5 sind Laufrollen gelagert, beispielsweise in separaten Laufwägen, die die Last der Schublade von der Ausziehschiene 6 auf die Führungsschiene 5 übertragen.

[0009] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausziehschiene 6 als Unterflurschiene ausgebildet, die sich unterhalb des Schubladenbodens 3 und an der Innenseite der Schubladenseitenwand 2 befindet. Die Tragschiene 5 ist mit einem Laufsteg 4 und einem Befestigungssteg 9 versehen. Bei der oberen Abschlußkante 10 des Befestigungssteges 9 sind die Befestigungszapfen 7 angeordnet, die dübelartig ausgeführt sind. Die Befestigungszapfen 7 sind beispielsweise in Löchern 11 im Befestigungssteg 9 verankert.

[0010] Zur Befestigung der Tragschiene 5 an der Möbelseitenwand 1 werden die Befestigungszapfen 7 in Aufnahmebohrungen 8 in der Möbelseitenwand 1 eingesetzt.

[0011] Im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 sind die Befestigungszapfen 7 zylindrisch ausgeführt und weisen an ihrer Oberseite Zähne 12 auf. Der restliche Bereich 13 des Mantels der Befestigungszapfen 7 ist glatt ausgeführt. Die Zähne 12 begrenzen Kerben 14, die sich quer über die Befestigungszapfen 7 erstrecken.

[0012] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 3 bis 6 weisen die Befestigungszapfen 7 einen kegelstumpfförmigen Grundkörper 15 auf, an dem oben ein komplementärer Keil 16 ausgebildet ist. Der kegelstumpfförmige Grundkörper 15 ist an seinem Mantel glatt ausgeführt. Am Keil 16 sind oben die Zähne 12 ausgebildet. Der Keil 16 wird von zwei flachen, zueinander parallelen Seitenflächen 17 begrenzt.

[0013] Die Höhe der Zähne 12 nimmt zum freien Ende der Befestigungszapfen hin zu, sodaß der äußerste Zahn 12 am weitesten in die Wandung der Aufnahmebohrung 8 eindringen kann.

[0014] Die Befestigungszapfen 7 sind vor der Montage der Tragschiene 5 am Befestigungssteg 9 montiert. Zur Befestigung der Tragschiene 5 werden die Befestigungszapfen 7, wie in der Fig. 5 gezeigt, schräg nach unten geneigt in die Aufnahmebohrungen 8 in der Möbelseitenwand 1 eingeführt und nach hinten bis möglichst tief in die Aufnahmebohrung 8 hineingedrückt. Die Zähne 12 verkrallen sich im Holzmaterial der Möbelseitenwand 1.

[0015] Anschließend wird die Tragschiene 5 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, bis der Befestigungssteg 9 an der Möbelseitenwand 1 anliegt. Diese Situation ist in der Fig. 6 gezeigt.

[0016] Durch das Schwenken der Tragschiene 5 werden die Zähne 12 weit in die obere Wandung der Aufnahmebohrungen 8 hineingetrieben. Der glatte Bereich des Mantels der Befestigungszapfen 7, der sich über den Rest der Befestigungszapfen 7 erstreckt, ermöglicht es, die Befestigungszapfen 7 tief in die Aufnahmebohrungen 8 hineinzudrücken.


Ansprüche

1. Tragschiene (5) für eine Ausziehführung für Schubladen, die an einer Möbelseitenwand (1) befestigbar ist, mit mindestens einem Laufsteg (4) und einem vertikalen Befestigungssteg (9), dadurch gekennzeichnet, daß im Befestigungssteg (9) bei der oberen Abschlußkante (10) horizontal vom Befestigungssteg (9) abstehende, in etwa zylindrische Befestigungszapfen (7) verankert sind, die im oberen Bereich Zähne (12) aufweisen und im übrigen Mantelbereich glatt ausgeführt sind, wobei die Zähne (12) in Montagelage in Wandungen von Aufnahmebohrungen (8) in der Möbelseitenwand (1) verkrallt sind.
 
2. Tragschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszapfen (7) zylindrisch ausgeführt sind und die Zähne (12) Kerben (14) abgrenzen, die sich quer über die gesamten Befestigungszapfen (7) erstrecken.
 
3. Tragschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszapfen (7) an ihrer Oberseite schräg ausgeführt sind und einen komplementären Keil (16) aufweisen, an dem die Zähne (12) ausgebildet sind.
 
4. Tragschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Keil (16) von zwei flachen, zueinander parallelen Seitenwänden (17) begrenzt wird.
 
5. Tragschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Befestigungszapfen (7) mindestens zwei Zähne (12) aufweist.
 
6. Tragschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Zähne (12) zum freien Ende der Befestigungszapfen (7) hin zunimmt.
 
7. Tragschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungszapfen (7) mit kegelstumpfförmigem Grundkörper (15) und komplementärem Keil (16) an der Oberseite ausgeführt sind.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht