[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Medien, welche flüssig, gelartig,
pulverförmig, gasförmig oder ähnlich sein können.
[0002] Um das Medium bei seiner Bewegung bzw. Strömung in der Austragvorrichtung zu leiten,
ist wenigstens ein Medienauslaß vorgesehen. An diesem kann das Medium von der Austragvorrichtung
abgelöst ins Freie oder aber vor diesem letzten Auslaß in eine Kammer abgegeben werden.
Um den Medienstrom eines fließfähigen Mediums zu verwirbeln, in eine Drallbewegung
zu versetzen bzw. zu zerstäuben sind können dem Medienauslaß unmittelbar ein- oder
mehrfach umlenkende Leitflächen zugeordnet sein, die durch einen einzigen oder zwei
gesonderte Auslaßkörper gebildet sind und Strömungskanäle bzw. Strömungskammern begrenzen.
Die stromabwärts letzte Kammer grenzt dabei an das Ende eines einteiligen Kanalabschnittes
an, dessen anderes Ende den Medienauslaß bildet und der den zugehörigen Auslaßkörper
durchsetzt. Stromaufwärts ist diese Kammer an einen Auslaßkanal angeschlossen, wobei
zwischen diesem Auslaßkanal und der Kammer weitere Leitflächen der Leiteinrichtung
vorgesehen sein können, welche quer zur Achse des Medienauslasses eine Strömungsbeschleunigung
sowie Strömungsausrichtung bewirken.
[0003] Ist von zwei gesonderten Auslaß- bzw. Düsenkörpern einer durch eine Düsenkappe gebildet,
deren Kappenboden vom Medienauslaß durchsetzt ist, so kann diese unter dem Mediendruck
aus ihrer Halterung gerissen werden. Ferner ist dieser Düsenkörper bei einer Durchlaßweite
von weniger als einem Millimeter sehr klein und daher schwierig zu montieren. Der
Düsenkörper muß unabhängig von anderen Bestandteilen der Austragvorrichtung, beispielsweise
gleitenden Dichtgliedern, einer Kolbeneinheit o. dgl. aufwendig hergestellt werden.
Solche Dichtglieder sind bei Austragvorrichtungen z.B. vorgesehen, um eine Druck-
bzw. Pumpkammer abzudichten und durch Bewegungen des Dichtgliedes in ihrem Volumen
zu verändern.
[0004] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine Austragvorrichtung zu schaffen,
bei welcher Nachteile bekannter Ausbildungen bzw. der beschriebenen Art vermieden
sind und die insbesondere auch dann eine einfache Ausbildung der Leiteinrichtung ermöglicht,
wenn deren Achse bzw. die Achse des Medienauslasses nicht mit der Mittelachse der
Druckkammer oder einer dazu achsparalleln Lage zusammenfällt.
[0005] Erfindungsgemäß kann mindestens ein Auslaßkörper der Leiteinrichtung im wesentlichen
einteilig mit einem Dichtglied für eine Druckkammer ausgebildet sein. Bevorzugt gilt
dies für den stromaufwärts liegenden Auslaßkörper und ein als Kolbenlippe ausgebildetes
Dichtglied, das an einer die Druckkammer begrenzenden Zylinderlaufbahn über den Umfang
ununterbrochen gleitet und dadurch in jeder Betätigungsstellung den Druckraum oder
einen anderen Gehäuseraum abdichtet.
[0006] Bevorzugt liegt die Achse des Ausganges der Leiteinrichtung quer bzw. rechtwinklig
zur Hauptachse der Austragvorrichtung, wobei die Auslaßachse diese Hauptachse schneiden
kann. Die Hauptachse kann die Mittelachse des Gehäuseraumes, der Druckkammer, der
Kolbeneinheit, des Pumpengehäuses und/oder des Austragkopfes sein. Gegenüber dieser
Achse liegt die Leiteinrichtung im Radialabstand seitlich versetzt.
[0007] Vorteilhaft ist nur einer der beiden Auslaßkörper mit einer Vertiefung versehen,
deren Begrenzungsflächen die Leitflächen bilden, während der andere Auslaßkörper vom
Düsenkanal durchsetzt ist. Die Vertiefung ist zweckmäßig an einer äußeren Umfangsfläche,
beispielsweise einer um die Hauptachse o. dgl. konkav gekrümmten Fläche vorgesehen.
Diese Fläche kann durch einen Kolbenschaft gebildet sein, welcher die Austrags-Betätigungskräfte
auf das Dichtglied überträgt und mit diesem zweckmäßig einteilig ausgebildet ist.
Ein Endvorsprung oder das hülsenförmige Ende dieses Kolbenschaftes bildet daher den
zugehörigen, inneren Auslaßkörper und die Leitflächen. Die von der Leiteinrichtung
abgekehrte Oberfläche des Auslaßkörpers bzw. Schaftes, also beispielsweise die innere
Umfangsfläche, kann den Auslaßkanal begrenzen, welcher unmittelbar bzw. über einen
kurzen Querkanal in die Leiteinrichtung mündet. Der äußere, den Düsenkanal und den
Medienauslaß unmittelbar begrenzende Düsenkörper kann einteilig mit dem Austragkopf
ausgebildet sein, der auch zur manuellen Betätigung der Austragvorrichtung dient.
[0008] Durch die beschriebene Ausbildung sind die Leitkammern und Leitkanäle der Leiteinrichtung
von komplementären inneren und äußeren Umfangsflächen begrenzt, welche benachbart
zu den Leiträumen abgedichtet aneinander anliegen und nur eine Verbindung zum stromaufwärts
anschließenden Abschnitt des Auslaßkanales sowie in den Düsenkanal freilassen. Die
Leitungsverbindung zum Auslaßkanal liegt zweckmäßig an einer Endkante des Auslaßkörpers
bzw. Schaftes und an einer dieser Endkante gegenüberliegenden Bodenfläche einer Aufnahmevertiefung
für den Auslaßkörper. Die einander gegenüberliegenden Seitenflanken dieser Vertiefung
können den Auslaßkörper zwischen sich z.B. so aufnehmen, daß sie an beiden voneinander
abgekehrten Umfangsseiten des Auslaßkörpers festsitzend anliegen und einerseits den
Auslaßkanal sowie andererseits die Leiträume der Leiteinrichtung begrenzen.
[0009] Diese und weitere Merkmale der Erfindung gehen auch aus der Beschreibung und den
Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren
in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen
Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen
darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung im Axialschnitt,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform einer Austragvorrichtung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform im Axialschnitt,
- Fig. 4
- eine Stirnansicht des inneren Auslaß- bzw. Düsenkörpers nach Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt einer Baueinheit der Austragvorrichtung nach Fig. 2 in teilweise
geschnittener Ansicht,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform einer Baueinheit gemäß Fig. 5 und
- Fig. 7
- die Baueinheit gemäß Fig. 6 in Ansicht von oben.
[0010] Die Austragvorrichtung kann entsprechend der Patentanmeldung DE-OS 44 41 263.0 ausgebildet
sein, weswegen zur Einbeziehung der Merkmale und Wirkungen in die vorliegende Anmeldung
auf diese Patentanmeldung Bezug genommen wird.
[0011] Die Austragvorrichtung 1 weist zwei gegeneinander über eine Arbeitsbewegung, wie
einen Linearhub, manuell bewegbare Einheiten 2, 3 auf, welche dadurch eine Austragbetätigung
4 bilden. Bei der Betätigung ist die Austragvorrichtung in einer einzigen Hand zu
halten und mit deren Fingern so zu betätigen, daß sie verkürzt und dadurch in ihrem
Inneren das Medium unter einen Austragdruck gesetzt wird. Jede der Einheiten 2, 3
weist einen gesonderten, jeweils einteiligen Grundkörper 5, 6 auf, welcher die äußerste
Außenfläche der Vorrichtung 1 bilden kann.
[0012] Der langgestreckte Grundkörper 5 der inneren Einheit 2 bildet ein langgestrecktes
Gehäuse 7, welches mit einem Befestigungsglied 8 am Hals eines Speichers 9 so lagestarr
zu befestigen ist, daß es mit dem größten Teil seiner Länge innerhalb des Gefäßes
9 liegt. Die genannten Bauteile liegen in einer Mittel- bzw. Hauptachse 10 der Vorrichtung
1.
[0013] Die Einheit 3 enthält eine langgestreckte Verdränger- bzw. Kolbeneinheit 11 und einen
außerhalb des Grundkörpers 5, 6 liegenden Austrag- bzw. Betätigungs-Kopf 12, welcher
den Grundkörper 6 bildet. Dieser Grundkörper 6 kann einteilig mit der Einheit 11 ausgebildet
oder durch einen von dieser gesonderten Bauteil gebildet sein. Im Gehäuse 7 ist eine
langgestreckte Druck- bzw. Pumpenkammer 13 vorgesehen, welche an ihrem Außenumfang
sowie an ihrem inneren Ende vom Gehäuse 7 und am äußeren Ende von der Einheit 11 begrenzt
ist. Außerhalb des inneren Endes des Gehäuses 7 ist ein Einlaß 14 für die Druckkammer
13 vorgesehen, welcher durch ein Füll- bzw. Saugrohr gebildet sein kann, das das Medium
vom Bodenbereich des Speichers 9 durch Ansaugung in das Gehäuse 7 und die Druckkammer
13 leitet. Vom inneren Ende des Gehäuses 7 ragt in dieses ein Vorsprung bzw. Stutzen
16, in welchen das Medium aus dem äußeren Ende des flexiblen Schlauches 15 fließt.
Im Gehäuse 7 ist ein weiterer, unmittelbar an die Druckkammer 13 anschließender Einlaß
17 vorgesehen, über welchen das vom Stutzen 16 abgegebene Medium unmittelbar in die
Druckkammer 13 strömt. Die Verbindung zwischen Einlaß 14, 17 und Druckkammer 13 kann
ventilfrei ausgebildet oder mit einem Ventil versehen sein, welches bei Druckaufbau
in der Kammer 13 schließt und bei Unterdruck in der Kammer 13 zur Ansaugung einer
weiteren Medienfüllung öffnet.
[0014] Die Einheit 6, 11 ist von einem an die Kammer 13 anschließenden Auslaßkanal 18 durchsetzt,
über welchen das Medium unter Überdruck dem am Kopf 12 vorgesehene Medienauslaß 19
zugeführt wird. Am Auslaß 19 löst sich das Medium von der Vorrichtung 1 ins Freie
ab. Zwischen der Kammer 13 und dem Kanal 18 ist ein Verschluß 20, nämlich ein Auslaßventil,
vorgesehen, wobei die Betätigung 4 auch eine Verschlußbetätigung zum wiederholten
Öffnen und Schließen des Verschlusses 20 bildet. Der Verschluß 20 enthält nur zwei
jeweils einteilige Verschlußteile 21, 22, mit welchen ein unmittelbar an den Kanal
8 anschließender Verschlußkanal 23 in einer Stellung im Bereich von Schließflächen
24 druckdicht verschlossen und in der anderen Stellung so geöffnet werden kann, daß
das Medium zwischen den Schließflächen 24 aus der Kammer 13 in die Kanäle 23, 28 strömt.
Die Durchflußrichtung 25 des Verschlusses 20 ist dabei von innen nach außen, nämlich
so gerichtet, wie das Medium über den Einlaß 14 in das Gehäuse 7, aus der Kammer 13
heraus und entlang des Kanales 18 fließt. Die Betätigungsbewegung der Einheit 3 ist
demgegenüber entgegengesetzt gerichtet. Der vollständig innerhalb der Einheit 11 liegende
Verschlußteil 21 ist zur Schließstellung mit einer Feder 26 belastet, welche vollständig
an der Einheit 11 gelagert bzw. gehaltert ist.
[0015] Die Einheit 11 bildet mit ihrem inneren Ende einen becherförmigen Kolben 27 mit einem
zylindrisch rohrförmigen Kolbenmantel 28, dessen inneres Ende als Dichtlippe 29 ausgebildet
ist und die Kammer 13 über ihren Umfang durchgehend abdichtet. Am anderen Ende weist
der Kolben 27 als Kolbenboden 31 eine Stirnwand auf, welche ausschließlich innerhalb
des Kolbenmantels 28 liegt, den äußeren Verschlußteil 22 bildet und im Zentrum vom
Kanal 23 durchsetzt ist. Der innere Verschlußteil 21 ist mit einem hülsenförmigen
und formsteifen Tragkörper 32 gegenüber dem Kolben 27 so lagegesichert, daß er gegenüber
dem Kolben 27 axiale Relativbewegungen ausführen kann. Der Tragkörper 32 greift im
Abstand vom Verschlußteil 21 lagestarr in den Innenumfang des Kolbenmantels 28 so
ein, daß er über die Dichtlippe 29 in die Kammer 13 vorsteht. Der Tragkörper 32 ist
ausschließlich durch die Feder 26 mit dem Verschlußteil 21 verbunden, wobei diese
Bauteile eine vormontierte bzw. einteilige Baueinheit bilden können. Um die Öffnungsbewegung
des Verschlußteiles 21 gegen die Kraft der stets vorgespannten Feder 26 unter dem
Überdruck in der Kammer 13 zu bewirken ist ein Steuerkolben 33 vorgesehen, der zweckmäßig
durch den Verschlußteil 21 gebildet und mit diesem einteilig ausgebildet ist.
[0016] Für den Verschluß 20 sind Verzögerungsmittel 30 vorgesehen, welche bewirken, daß
der Verschluß 20 nach Öffnung mit der Verschlußbetätigung 4 länger geöffnet bleibt
als es der Falle wäre, wenn er allein durch den auf den Steuerkolben 33 wirkenden
Druck in der Kammer 13 gesteuert würde. Dieser Druck fällt meist spätestens zu Beginn
des Rückhubes der Einheit 11 unter den Öffnungsdruck des Verschlusses 20 ab, so daß
dann die Feder 26 den Verschluß 20 sofort wieder in seine Schließlage zurückführen
würde. Dies wird durch die Einrichtung 20 kurze Zeit so verhindert, daß der Verschluß
20 erst nach einem Teil des Rückhubes oder an dessen Ende wieder schließt, wobei mit
dem Arbeitshub das Volumen der Kammer 13 verkleinert und ab Beginn des Rückhubes vergrößert
wird. Zur Verzögerung weist die Einheit 2 einen Verschlußhalter 34 auf, welcher den
Verschlußteil 21 in der geöffneten Stellung gegenüber dem Grundkörper 5 auch dann
festhält, wenn die Einheit 3 Relativbewegungen bzw. den Rückhub ausführt und sich
dadurch der Verschlußteil 22 vom Verschlußteil 21 nach außen entfernt.
[0017] Der Halter 34 weist am Gehäuse 7 und vollständig innerhalb von diesem liegend ein
Halteglied 35 auf, welches durch das frei vorstehende und geringfügig verengte Ende
des Stutzens 16 gebildet sein kann. Das stift- bzw. rohrförmige Halteglied 35 kann
über den Umfang geschlossen und am freien Ende offen sein. Es liegt berührungsfrei
innerhalb der Kammer 13, an welche es nicht anzugrenzen braucht, gegenüber welcher
es jedoch aufgrund der Biegeelastizität des Stutzens 16 nach allen Richtungen geringfügige
Radialbewegungen ausführen kann. Zum Festhalten des Verschlußteiles 21 bzw. Steuerkolbens
33 in der genannten Stellung ist ein Gegenglied 36 vorgesehen, das einteilig mit den
Teilen 21, 33 ausgebildet sein kann und in der Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 mit Zwischenabstand
frei sowie koaxial gegen das Halteglied 35 von der Schließfläche 24 weg entgegen Richtung
25 vorsteht.
[0018] Die Glieder 35, 36 weisen komplementäre Eingriffs- bzw. Reibflächen 37, 38 auf, die
bei geöffnetem Verschlußteil 21, wenn die Feder 26 maximal gespannt ist, mit einer
vorbestimmten Reibung am Ende des Betätigungshubes der Betätigung 4 ineinander greifen.
Die Reibfläche 37 des Haltegliedes 35 ist durch einen Innenumfang und die Reibfläche
38 durch einen Außenumfang gebildet. Bei Betätigung nähert sich die Reibfläche 38
aus ihrer Abstandslage der Reibfläche 37 an, bis sie über Einführschrägen in das Kalteglied
35 hineingleitet und im weiteren Verlauf dieser Kupplungs- und Steckbewegung die Reibung
zunimmt. Am Ende dieser Bewegung ist das Gegenglied 36 durch ruhende Reibung gegenüber
dem Kalteglied 35 und dem Körper 5, 7 bei noch geschlossenem Verschluß 20 zentriert
festgesetzt.
[0019] Befindet sich in der Kammer 13 komprimierbares Medium, wie Luft, so genügt der Druckaufbau
beim Arbeitshub in der Regel nicht, um den Verschlußteil 21 zu öffnen oder vollständig
so zu öffnen, daß diese Luft durch den Verschluß 20 ausreichend in den Kanal 18 entweichen
kann. Beginnt vom Ende des Arbeitshubes der Rückhub der Einheit 6, 11, so wird der
Verschlußteil 21 durch die Reibflächen 37, 38 gegenüber der Einheit 5, 7 zunächst
festgehalten, so daß sich der Verschlußteil 22 vom Verschlußteil 21 entfernt. Gleichzeitig
belastet die Feder 26 den Verschlußteil 21 in Richtung zum Verschlußteil 22 bzw. zur
Schließstellung in einem Maß, welches die ruhende Reibung überwindet. Das Gegenglied
36 gleitet daher unter Abnahme der Reibungskraft verzögert entlang der Reibfläche
37, bis es von dieser freikommt und dann der Verschlußteil 21 unter der Kraft der
Feder 26 beschleunigt sowie reibungsfrei in die Schließstellung überführt wird. In
dieser Schließstellung schlagen die Schließflächen 24 dann lagestarr aneinander an,
wobei die Schließflächen durch komplementäre Konusflächen gebildet sein können und
insbesondere die Schließfläche des Verschlußteiles 21 ein Außenkonus ist.
[0020] Während der verlängerten Öffnungszeit des Verschlusses 20 hat die eingeschlossene
Luft ausreichend Zeit zu expandieren und dadurch in den Kanal 18 zu entweichen, was
auch dadurch gefördert wird, daß über den Einlaß 14, 17 nicht gasförmiges Medium in
die Kammer 13 angesaugt wird. Dieses Medium kann aus dem Ende des Haltegliedes 35
gegen die von der Steuerfläche abgekehrte Innenseite des Kolbens 33 strömen. Da die
Reibflächen 37, 38 bei unbenutzter Vorrichtung 1 noch trocken sind, ist zunächst die
Reibung höher. Der Klemmsitz zwischen den Reibflächen 37, 38 wird jedoch dann durch
die genannten Mittel mit dem nicht gasförmigen Medium benetzt, so daß sich im Sinne
einer Herabsetzung der Reibungskraft durch das Medium eine Schmierung ergibt, welche
die Freigabe durch den Verschlußhalter 34 erleichtert. Außerdem können die Reibflächen
37, 38 so ausgebildet werden, daß sie verhältnismäßig schnell nach wenigen Arbeitshüben
zumindest so weit abnutzen, daß nach der Entlüftung der Druckkammer 13 die Haltekraft
soweit herabgesetzt ist, daß der Verschluß 20 mit dem Ende des Arbeitshubes bzw. Beginn
des Rückhubes schließt.
[0021] Der druckabhängige Öffnungsweg des Verschlusses 20 ist wesentlich kleiner als der
sich durch die Einrichtung 30 ergebende Öffnungsweg, so daß bei Erreichen des Öffnungsdruckes
in der Kammer 13 der Verschluß 20 in der beschriebenen Weise öffnet bevor der Verschlußhalter
34 in Eingriff kommt. Um insbesondere im Falle des großen Öffnungsweges ein zentriertes
Hineinfinden des Verschlußteiles 21 in die einzige Schließlage zu gewährleisten, können
Glieder zur zentrierten Gleitführung des Verschlußteiles 21, der Feder 26 bzw. des
Kolbens 33 vorgesehen sein, beispielsweise Führungsstege am Innenumfang des Mantels
28, ein nur in Schließstellung in den Kanal 23 hineinragender Zentriervorsprung o.
dgl. Diese Glieder können über den ganzen Öffnungsweg der druckgesteuerten Öffnung
in Eingriff bleiben und bei Öffnung durch die Einrichtung 30 außer Eingriff kommen,
wobei sie zweckmäßig Einführschrägen enthalten, um bei der Schließbewegung des Verschlußteiles
21 auch dann in die zentrierte Lage zu finden, wenn der Verschlußteil 21 sich gegenüber
den Zentriermitteln in einer außermittigen Lage annähert.
[0022] Die gegenseitige Rückstellbewegung der Einheiten 2, 3 wird durch eine innerhalb des
Gehäuses 7 in der Achse 10 liegende Rückführfeder 39 bewirkt, welche wie die Feder
26 als Druckfeder mit rückfedernd tordierender Verformung ausgebildet ist. Die Feder
39 begrenzt wie die Feder 26 und alle Tragkörper 32, 41 die Ringkammer 13 am Innenumfang
und ist mit ihrem zugehörigen Ende am Kolben 27 über den Tragkörper 32 abgestützt.
Ihre Außen- und Innenweite ist größer als die der Feder 26, so daß sie gegenüber der
Zylinderbohrung bzw. Laufbahn 45 berührungsfrei ist. Das andere Ende der Feder 39
ist über den Tragkörper 41 am Innenumfang des Gehäuses 7 im Abstand vom Gehäuseboden
44 lagefest abgestützt.
[0023] Zu einer vormontierten bzw. einteiligen Einheit 40 gehören die Teile 21, 26, 32,
33, 39, 41, wobei der jeweilige Tragkörper 32, 41 durch eine Schnappverbindung oder
einen Preßsitz derart mit der Innenseite des zugehörigen Mantels verbunden ist, daß
das Medium an ihm vorbeifließen kann, nämlich entlang seines Außenumfanges, der ggf.
mit Vertiefungen bzw. Durchtrittsöffnungen versehen ist. Zwischen dem ringscheibenförmigen
Körper 41 und dem Boden 44 ist noch ein rohrförmiger Fortsatz 49 vorgesehen, welcher
gleiche Querschnitte wie die Feder 39 haben kann und gegenüber dieser kürzer ist.
Das innere Ende des Fortsatzes 49 liegt unter Vorspannung an Stegen an der Innenseite
des Bodens 44 an, so daß zwischen den radialen Stegen der Übertritt 17 gebildet ist,
über welchen das Medium entlang des Bodens 44 aus der Einheit 40 radial nach außen
in die Kammer 13 strömt. Der Fortsatz 49 ist Bestandteil der Einheit 40 und kann in
den Innenumfang des Gehäuses 7 zentriert eingreifen.
[0024] Die Einheit 40 bzw. deren aneinanderschließende Längsabschnitte umschließen eine
Kammer 42, die nur im Bodenbereich über den Einlaß 17 mit der Kammer 13 leitungsverbunden
ist. In die Kammer 42 ragt der Stutzen 16 einschließlich des Haltegliedes 35 wie auch
das Gegenglied 36 in der beschriebenen Weise berührungsfrei hinein. Wie die Kammer
13 wird auch die Kammer 42 beim Arbeitshub verengt und beim Rückhub erweitert. Die
hintereinander liegenden Längsabschnitte 26, 39, 49 der Mantelbegrenzung der Kammer
42 sind jeweils durch axial stauchbare, rückfedernde Schlauchabschnitte gebildet,
deren Außen- und/oder Innenumfang gewindeartig eine oder mehrere Steigungswendeln,
nämlich Wendelnuten und zwischen diesen Wendelstege so bilden, daß die Manteldicke
durchgehend etwa konstant ist. Demgegenüber weist der Tragkörper 32 bzw. 41 eine größere
Wandungsdicke, insbesondere eine größere Manteldicke auf, so daß er im Betrieb nicht
elastisch verformt wird. Durch die Steigungswendeln wird das an der Einheit 11, 32
abgestütze Ende der Feder 39 gegenüber der Einheit 5, 7 um die Achse um einen vorgegebenen
Betrag, beispielsweise mehr als 30° verdreht. Die Reibungskraft zwischen dem Ende
der Einheit 40, 49 und dem Boden 44 der Kammer 13 ist nur so hoch, daß das abgestützte
Ende des Abschnittes 49 um einen demgegenüber kleineren Betrag von beispielsweise
etwa 10° mitdreht, dann jedoch stillgesetzt wird. Dadurch verbleibt in der Feder 39
zusätzlich zur axialen Rückstellspannung eine um die Federachse 10 tordierende Rückstellspannung,
durch welche die Federkraft erhöht wird. Bei der Drehung kann einer der beiden Tragkörper
32, 41 mitdrehen, insbesondere der Körper 41. Eine entsprechende Torsionsbewegung
führt auch die Feder 26 aus.
[0025] Der den Speicherraum des Speichers 9 mit seinem Außenumfang begrenzende Mantel 43
des Gehäuses 7 bildet mit dem Innenumfang auch die Laufbahn 45 für das Kolbenende
29 und geht einteilig in den vom Rohr 15 durchsetzten Boden 44 durch. An diesen schließt
einteilig der Stutzen 16 an, in welchen das Rohr 15 mit Preßsitz hineinragt. Anschließend
an das äußere Ende der Laufbahn 45 ist eine gegenüber dieser erweiterte Laufbahn 47
durch den Gehäusemantel gebildet, an welcher ein weiterer Kolben 46 der Einheit 11
über den Umfang durchgehend abgedichtet läuft, so daß allein dadurch das äußere Ende
48 des Gehäuseraumes dicht verschlossen ist. Der Kolben 46 liegt im Axialabstand von
der Kolbenlippe 29 im Bereich des Kolbenbodens 31 und ist vollständig einteilig mit
dem Kolben 27 ausgebildet.
[0026] Gemäß Fig. 1 ragt der Stutzen 16 bzw. das Halteglied 35 in den Kolben 27 und den
Tragkörper 32. Der Mantel des Stutzens 16 ist von einer Übertrittsöffnung 50, beispielsweise
einem Längsschlitz, durchsetzt, welcher im Abstand vom Halteglied 35 liegt und dessen
anderes Ende im Bereich des Körpers 41 vorgesehen ist. Dadurch kann das freie Ende
des Stutzens 16 bzw. das Halteglied 35 einschließlich der Reibfläche 37 über den Umfang
durchgehend geschlossen sein. Dieses Ende bildet eine weitere Stirn- bzw. Übertrittsöffnung.
Die Durchflußquerschnitte der Übertrittsöffnungen sind wesentlich größer als die der
Einlaßöffnungen 17, so daß letztere nach Art einer Drossel wirken. Sind beide Kammern
13, 42 mit Medium vollständig gefüllt, so wird beim Arbeitshub das Medium aus der
Kammer 42 über die Übertrittsöffnungen 50 zurück in den Speicher 9 gedrückt. In der
Kammer 13 dagegen wird in der beschriebenen Weise der Überdruck erzeugt, durch welchen
das Medium nach Öffnung des Verschlusses 20 zum Auslaß 19 gedrückt wird. Der Einlaß
17 wirkt dabei ähnlich wie ein geschlossenes Einlaßventil, so daß das Medium aus der
Kammer 13 nicht oder nur unwesentlich über den Einlaß 17 zurück in die Kammer 42 strömen
kann. Beim Rückhub strömt Medium einerseits über den Stutzen 16 und Übertritt 50 in
die Kammer 42 und andererseits gleichzeitig aus der Kammer 42 über den Einlaß 17 in
die Kammer 13, wodurch alle Kammern wieder gefüllt sind. Ist der Verschluß 20 hierbei
kurzzeitig noch nicht verschlossen, so wirkt der Medienauslaß 19 nach Art eines Auslaßventiles
als Drossel, durch welche nicht oder nur unwesentlich Luft in die Medienräume 13,
18 angesaugt werden kann.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist das Halteglied 35 bzw. die Reibfläche 37
nicht über den Umfang durchgehend, sondern nur schalenförmig über einen Bogenwinkel
von mehr als 180°. Das zugehörige Schlitzende des Übertrittes 50 kann daher hier offen
bzw. so sein, daß es nicht wie gemäß Fig. 1 an einen verengten Rohransatz anschließt.
Der Tragkörper 41 kann auch so ausgebildet sein, daß er Axial- und Drehbewegungen
der Feder 39 mit ausführt und nur zentrierend wirkt, so daß der Abschnitt 49 wie die
Feder 39 als Rückführfeder für die Einheit 3 dient. Der Abschnitt 49 ist hier etwa
gleichlang wie die Feder 39.
[0028] Gemäß Fig. 3 ragt das Halteglied 35 in der Ausgangsstellung nicht bis in den Kolben
27, jedoch in der Endstellung des Arbeitshubes ebenfalls in die Abschnitte 26, 32.
Das Halteglied 35 ist hier bis zu seinem freien Ende vom Übertrittsschlitz 50 durchsetzt.
Die Tragkörper 32, 41 stehen nur über den Außenumfang der federnd verformbaren Abschnitte
26, 39, 49 vor. Über die Kammer zwischen den Kolben 27, 46, die ringförmig von der
Laufbahn 47 und dem Mantel 28 begrenzt ist, wird der Speicher 9 belüftet. Der Kolben
46 dichtet diese Kammer dabei nur in der Ausgangsstellung nach außen ab und gibt in
der betätigten Endstellung Öffnungen frei, durch welche Luft von außen in diese Ringkammer
und von dort unmittelbar in den Speicher 9 strömen kann. Der Speicher 9 ist ansonsten
durch den Grundkörper 5 dicht verschlossen, welcher für die durch den Speicherhals
gebildete Speicheröffnung eine einteilig mit ihm ausgebildete Umfangsdichtung aufweist.
[0029] Gemäß den Figuren 1 und 2 liegt die Auslaßachse 51 des Auslasses 19 quer bzw. rechtwinklig
zur Achse 10 im Kopf 12, wobei die Strömungsrichtung aus der einzigen Düsenöffnung
19 von der Achse 10 weggerichtet ist. Das stromaufwärts liegende Ende des einteilig
begrenzten End- und Düsenkanales 55 grenzt unmittelbar an eine Leiteinrichtung 54
an, welche gemäß Fig. 1 vom Boden einer napfförmigen Düsenkappe und einem in diese
eingreifenden Düsenkern einer Zerstäuber-Düse begrenzt sein kann. Der Düsenkern ist
einteilig mit dem Körper 6, 12 ausgebildet und die Düsenkappe gegen die Achse 10 gerichtet
in eine ringnutförmige Aufnahme des Kopfes 12 so eingesetzt, daß das Medium gegen
die Achse 51 der Leiteinrichtung gerichtet in diese einströmt, in der Leiteinrichtung
in eine Rotationsströmung um die Achse 51 versetzt und dann quer bzw. rechtwinklig
unmittelbar in den Düsenkanal umgeleitet wird, welcher mit einem sich in Strömungsrichtung
verengenden Abschnitt an die Leiteinrichtung anschließen kann. Gemäß Fig. 1 ist die
Leiteinrichtung durch eine Vertiefung gebildet, welche ausschließlich am Innenumfang
des Napfmantels und an der Bodenfläche des Napfbodens des Düsenkörpers vorgesehen
ist, wobei dieser Boden vom Düsenkanal durchsetzt ist.
[0030] Gemäß Fig. 2 ist der vom geradlinigen Endkanal 55 und der Öffnung 19 durchsetzte
äußere bzw. zweite Auslaß- oder Düsenkörper 53 einteilig mit dem Körper 6, 12 ausgebildet,
während der innere, erste Auslaßkörper 52 einteilig mit der Einheit 11 bzw. mindestens
einem der Dichtglieder 29, 46 ausgebildet und mit diesem nach außen vollständig vom
Außenumfang der Körper 5, 6 abgedeckt ist. Die Vertiefung 58, deren Boden- und Seitenflächen
die Leitflächen der Einrichtung 54 bilden, sind ausschließlich in der äußeren Umfangsfläche
57 des Körpers 52 vorgesehen, welcher um die Achse 10 hülsenförmig ausgebildet bwz.
durch einen begrenzten und verdickten Umfangsabschnitt eines Hülsenmantels gebildet
ist. Die Vertiefung 58 ist am Außenumfang 57 von der Innen- bzw. Umfangsfläche des
Körpers 53 begrenzt, der ebenfalls durch einen Umfangsabschnitt einer einteiligen
Hülse gebildet ist und von der äußersten Stirnwand des Kopfes 12 entgegen Richtung
25 frei in den Kopf 12 vorsteht. Innerhalb dieser Hülse steht ein ebenso einteilig
mit dem Kopf 12 ausgebildeter, bolzenförmiger Kernkörper 61 von der Innenseite der
Stirnwand des Kopfes 12 vor und greift mit seinem Außenumfang abgedichtet in den Innenumfang
des Körpers 52 ein. Die Hülse 53 und der Kernkörper 56 begrenzen eine mit ihren Nutflanken
um die Achse 10 begrenzte, nutförmige Aufnahme 60, an deren Nutflanken der Körper
52 mit seiner inneren und äußeren Umfangsfläche mit Pressung abgedichtet festsitzend
angeordnet ist. Der Auslaßkanal 18 ist annähernd vom Kanal 23 und dem Boden 31 ausgehend
vom Innenumfang des Körpers 52 und vom Außenumfang des Körpers 61 begrenzt sowie durch
eine Nut gebildet, welche ausschließlich im Kernkörper 61 vorgesehen sein kann. Zwischen
dem Boden der Nut 60 und der unmittelbar gegenüberliegenden Endkante des Körpers 52
ist ein Abstand vorgesehen, so daß hier ein Querkanal 59 zwischen dem Ende des Auslaßkanales
18 und dem Eingang der Leiteinrichtung 54 gebildet ist. Der Querkanal 59 kann ringförmig
um die Achse 10 durchgehen.
[0031] Gemäß den Figuren 5 bis 7 bildet die Vertiefung 58 in der Achse 51 eine nur am Umfang
und zum Düsenkanal 55 offene Drallkammer 62, in welche tangential eine oder mehrere
Drallkanäle 63 münden. Jeder nutförmige Drallkanal 63 reicht bis an die Endkante des
Körpers 52 und ist so unmittelbar an den Querkanal 59 angeschlossen. Die Körper 6,
12, 61 können aufgrund von Ausrichtflächen 64 nur in einer einzigen Drehlage um die
Achse 10 mit dem Körper 11, 52 so axial zusammengesteckt werden, daß die Achsen der
Einrichtung 54 und des Kanales 55 zusammenfallen. Das Medium strömt aus dem Kanal
23 in Richtung 25 unmittelbar gegen die freie Endfläche des Körpers 61, wird zwischen
dieser Endfläche und dem Boden 31 quer zur Achse 10 zum Eingang des Kanales 18 umgelenkt
und strömt in diesem dann wieder in Richtung 25 zum Querkanal 59. Im Querkanal 59
strömt das Medium in Umfangsrichtung sowie quer zur Achse 10 entlang der Endkante
des Körpers 52 unmittelbar in den Eingang des Leitkanales 63 und in diesem entgegen
Richtung 25 zur Kammer 62.
[0032] Die Einheit 11 weist einen eintilig mit ihr ausgebildeten und unmittelbar mit dem
Kopf 12 verbundenen, hülsenförmigen Kolbenschaft 65 auf, welcher gemäß Fig. 1 den
zugehörigen Abschnitt des Kanales 18 vollständig begrenzt, während er ihn gemäß Fig.
2 nur an der offenen Längsseite der Nut 18 begrenzt. Gemäß Fig. 2 ist der Körper 52
durch den äußeren Endabschnitt dieses Schaftes 65 gebildet, wobei er im wesentlichen
gleiche Innen- und/oder Außenweite wie der übrige Schaft 65 hat. Die ebenen, kreisabschnittförmigen
Flächen 64 liegen etwa symetrisch zu derjenigen Axialebene der Einrichtung 54, welche
auf die Achse 10 bezogen ist, so daß sie von dem Auslaßkanal 18 durchsetzt sind. Der
Körper 52 wird zur Montage in Richtung 25 quer zur Achse 51 in den Körper 53 eingesetzt.
Die vom Körper 52 wegweisende äußere Stirnfläche der Bodenwand des Kopfes 12 bildet
dessen Handhabe 66 zur Betätigung der Austragvorrichtung. In der Ausgangsstellung
sind die Einheiten 2, 3 unter der Kraft der Feder 39 dadurch gegenseitig festgesetzt,
daß der Körper 6 mit Anschlägen am Ende des Kappenmantels in Gegenanschläge am Ende
48 des Gehäuses 7 eingreift. Zwischen dem Ende der Hülse 53 und dem Ende 48 liegt
der Schaft 65 mit seinem Außenumfang innerhalb des äußersten Mantels des Kopfes 12
vollständig frei, so daß er bei Betätigung in das Gehäuse 7 hineingefahren werden
kann, während der Kopfmantel das Gehäuse 7 am Außenumfang eng übergreift.
[0033] Gemäß Fig. 3 liegt die Auslaßachse der Öffnung 19 etwa parallel zur bzw. in der Achse
10 am äußersten Ende des Kopfes 12, welcher einen Austragstutzen zur Einführung in
eine Körperöffnung, beispielsweise eine Nasenöffnung, bildet. Der einteilig mit dem
Körper 52 ausgebildete, zentrale Schaft 65, der ab dem Boden 31 frei von der übrigen
Einheit 11 vorsteht, begrenzt den Kanal 18 nur im Bereich des Kanales 23 vollständig.
Vom Kanal 23 führt ein Querkanal in die Nut 18, so daß der Auslaßkanal von diesem
Querkanal bis zum Eingang der Leiteinrichtung 54 vom Außenumfang der Einheit 52, 65
und vom Innenumfang des Kopfes 6, 12 begrenzt ist. Dieser Kopf weist in Verlängerung
des Nasenstutzens und im Abstand innerhalb seines äußersten Mantels eine entgegen
Richtung 25 frei vorstehende, annähernd bis zum Boden 31 reichende Innenhülse auf,
welche den Schaft 65 aufnimmt.
[0034] Die Vertiefung 58 der Leiteinrichtung 54 ist gemäß Fig. 4 ausschließlich in der äußersten
Endfläche des Schaftes 52, 65 vorgesehen, so daß die Kanäle 63 den Außenumfang dieses
Schaftes mit der Leitkammer 62 verbinden. Der äußere Düsenkörper ist hier durch die
End- und Stirnwand des Kopfes und Nasenstutzens gebildet, gegenüber welcher die Handhabe
66 entgegen Richtung 25 zurückversetzt ist und beiderseits der Achse 10 liegt.
[0035] Gemäß Fig. 5 verbindet ein einziger Kanal 63 die Endkante des Körpers 52 mit der
Kammer 62, wobei der geradlinige Kanal 63 zur Kammer 62 in der Breite und/oder Tiefe
verengt sein kann. Gemäß den Figuren 6 und 7 sind für die Kammer 62 zwei gesondert
an den Ringkanal 59 angeschlossene Kanäle 63 vorgesehen, die beiderseits der Kammer
62 liegen und jeweils winkelförmig sind. In einem Winkelschenkel strömt das Medium
von dem Kanal 59 entgegen Richtung 25 und im unmittelbar anschließenden Winkelschenkel
in Umfangsrichtung zur Kammer 62, wobei diese Winkelschenkel der beiden Kanäle 63
entgegengesetzt gerichtet, jedoch mit gleich gerichteter Drallwirkung, in die Kammer
62 münden.
[0036] Jeder der beschriebenen Bauteile der Austragvorrichtung 1 kann aus Kunststoff, insbesondere
im Spritzgußverfahren, hergestellt sein, der vorteilhaft zusätzlich zum Polymer mit
einer nicht aus Kunststoff bestehenden Beimengung, insbesondere einer metallhaltigen
bzw. katalytisch wirksamen Beimengung, versehen ist, nämlich Metallocenen. Der nur
in Spuren verteilte Katalysator dient für den Start bzw. die Beschleunigung der Polymerisation,
wodurch auch sämtliche entstehenden Molekülketten etwa gleichlang werden und sich
eine sehr enge Molmassenverteilung ergibt. Der Co-Katalysator, der in ihm enthaltene
Übergangsmetallkomplex bzw. das Metall selbst kann in einem Gewichtsanteil von weniger
als 1/10000000 bzw. 5/10000000 im Kunststoff enthalten sein, so daß der Katalysator
im fertigen Bauteil verbleiben kann. Nach Ablauf der Katalysatorwirkung könnte der
Katalysator aber auch wieder von dem Kunststoff getrennt werden.
[0037] Bevorzugt wird als Kunststoff ein polyolefin- bzw. ethenhaltiger Kunststoff, insbesondere
Polyethylen bzw. ein Olefin-Polymer oder Olefin-Copolymer verwendet, so daß sich ein
Elastomer ergibt. Der metallische Anteil des Metallocens kann nur Titan oder Zirkon
bzw. eine Mischung davon sein, wenn es sich um ein Titanocen oder Zirkonocen handelt.
Dadurch ergibt sich eine besonders gute Vernetzung beim Übergang aus der monomeren
zur polymeren Molekülstruktur bzw. bei der Kettenbildung der Moleküle. Eine weitere
Verbesserung kann dadurch erreicht werden, daß der Kunststoff als molekulare Struktur
statt eines reinen Polymerisats ein Co-Polymer, z.B. aus Ethylen und α-Olefin, enthält,
wobei der Gewichtsanteil des α-Olefins zweckmäßig mindestens 3 % und höchstens 40
%, insbesondere mindestens 5 % und höchstens 30 % beträgt. Das α-Olefin hat zweckmäßig
zwei bis sechs Kohlenstoff-Atome.
[0038] Durch diese Ausbildungen kann eine wesentliche Verbesserung des Kunststoffes erreicht
werden, der sich auch einfach recyceln läßt. Der Kunststoff ist sehr lösemittel- bzw.
chemikalienbeständig und hat hohe Erweichungstemperaturen, wobei er wenig extrahierbare
Bestandteile enthält. Desweiteren ist der Kunststoff geruchs- und geschmacksneutral.
Er hat eine hohe Schockzähigkeit, eine gute bzw. dichte Oberflächenqualität, einen
geringen thermischen Verzug sowie eine sehr gute Spannungsriß-Beständigkeit.
[0039] Diese Eigenschaften können noch weiter durch Bestrahlung des fertig geformten Bauteiles,
insbesondere durch Gamma-Bestrahlung, verbessert werden, wobei die Bestrahlungsintensität
zweckmäßig mindestens 85 kGy und höchstens 120 kGy, insbesondere etwa 100 kGy beträgt.
Dadurch kann auch die Vernetzung der Molekülketten bzw. der Gelanteil des Kunststoffes
wesentlich erhöht werden. Die genannten Eigenschaften sind insbesondere im Vergleich
mit Kunststoffen wesentlich verbessert, die mit bisher üblichen Katalysator-Systemen
hergestellt wurden, beispielsweise mit sogenannten Ziegler-Natta- oder Phillips-Katalysatoren.
[0040] Der Bestrahlung durch einen Elektronenstrahlbeschleuniger o. dgl. kann der jeweilige
Bauteil für sich oder erst nach Zusammenbau mit mindestens einem weiteren Bauteil
bzw. nach betriebsfertigem Zusammenbau aller Bauteile der Austragvorrichtung 1 ausgesetzt
werden, so daß die Bestrahlung sehr einfach durchzuführen ist und sterilisierend wirkt.
Alle Bauteile der Vorrichtung 1 bestehen aus Kunststoff, so daß sie gemeinsam der
Material-Wiederverwertung zugeführt werden können.
[0041] Da durch dieses Material insbesondere auch ein sehr hohes elastisches Rückstellvermögen
des Bauteiles zu erzielen ist, eignet es sich bevorzugt für die Federn 26, 39, 49,
die Dichtglieder 29, 46 bzw. die zugehörigen Baueinheiten 11, 40, während die übrigen
Bauteile aus Kunststoff ohne Beimengung hergestellt sein können. Die jeweilige Feder
ist nach Art einer Spiralfeder ausgebildet, deren Windungen jedoch nicht nur entlang
der Wendelsteigung aneinander schließen, sondern auch quer dazu über Verbindungsabschnitte
einteilig miteinander verbunden sind, die gegenüber der Wendelsteigung eine steilere
Steigung aufweisen bzw. entlang des Federumfanges die axialen Verbindungen zwischen
benachbarten Wendelabschnitten bilden. Dadurch kann die Feder nach Art eines Faltenbalges
ausgebildet sein. Auch die Tragkörper 32, 41, der Ventilkörper 21 bzw. 22, der Steuerkolben
33, das Gegenglied 36 und der Schaft 65 einschließlich des Auslaßkörpers 52 können
aus dem veredelten Kunststoff bestehen.
[0042] Alle Merkmale können bei allen Ausführungsformen vorgesehen sein, weshalb alle Beschreibungsteile
sinngemäß für alle Ausführungsformen gelten. Die angegebenen Eigenschaften und Wirkungen
können jeweils genau wie beschrieben oder nur etwa bzw. im wesentlichen wie beschrieben
vorgesehen sein.
1. Austragvorrichtung für Medien, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Grundkörper (5,
6) bzw. ein Gehäuse (7) aufweist, wobei insbesondere das Gehäuse (7) einen von einem
bewegbaren Dichtglied (29, 46) begrenzten Gehäuseraum enthält und Medienräume vorgesehen
sind, die eine Druckkammer (13) und einen Auslaßkanal (18) für einen in einer Auslaßachse
(51) liegenden Medienauslaß (19) umfassen, wobei ferner gegebenenfalls der Auslaßkanal
(18) Kanalabschnitte aufweist, von denen einer von Auslaßkörpern (52, 53), wie Düsenkörpern,
begrenzt ist, die eine Leiteinrichtung (54) mit Leitflächen für das Medium bilden
und einen inneren ersten Auslaßkörper (52) sowie einen äußeren, vom Medienauslaß (19)
durchsetzten zweiten Auslaßkörper (53) enthalten, vozugsweise derart, daß mindestens
ein Auslaßkörper (52, 53) mit dem Dichtglied (29, 46) eine im wesentlichen einteilige
Baueinheit (11) bildet.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtglied (29,
46) eine geschlossen ringförmig an einer Lauffläche (45, 47) gleitende Kolbenlippe
ist, daß insbesondere eine Kolbenlippe (29) zur Volumenveränderung des Druckraumes
(13) vorgesehen ist und daß vorzugsweise die Baueinheit (11) eine Schließfläche eines
Auslaßverschlusses (20) für das Medium bildet und/oder an einer Stellfeder (39) abgestützt
ist.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflächen
eine zur Strömungsrichtung (56) am Medienauslaß (19) querliegende Leitströmung bestimmen,
daß insbesondere die Leitflächen eine Wirbel- und/oder Drallströmung um die Auslaßachse
(51) bestimmen und daß vorzugsweise der Medienauslaß (19) durch das äußere Ende eines
den zweiten Auslaßkörper (53) einteilig durchsetzenden Endkanales gebildet ist, dessen
innerem Ende der erste Auslaßkörper mit einer der Leitflächen in geringem Spaltabstand
unmittelbar gegenüberliegt.
4. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Auslaßkörper (52) eine im Querschnitt etwa parallel zur Hauptachse (10)
der Austragvorrichtung (1) liegende, dem Medienauslaß (19) zugekehrte Oberfläche,
wie eine Umfangsfläche (57), aufweist und diese Oberfläche als Leitfläche vorgesehen
ist, daß insbesondere die Leitfläche eine zur Strömungsrichtung (25) im stromaufwärts
benachbarten Kanalabschnitt des Auslaßkanales (18) entgegengesetzte Strömungsrichtung
bestimmt und daß vorzugsweise der erste Auslaßkörper (52) eine Wandung, wie eine schalenförmig
gekrümmte Mantelwandung aufweist, die an ihrer Außenseite die Leitflächen bildet und
mit der davon abgekehrten Innenseite den benachbarten Kanalabschnitt (18) begrenzt,
welcher über einen Querkanal (59) mit der Leiteinrichtung (54) verbunden ist.
5. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaßkanal (18) zwischen der Druckkammer (13) und der Leiteinrichtung (54)
von zwei Kanalkörpern (61, 65), wie einer Hülse und einem in diesem liegenden Kernkörper
(61), begrenzt ist, daß insbesondere mindestens einer der Kanalkörper (65) einteilig
mit einem Auslaßkörper (52) ausgebildet ist und daß vorzugsweise ein Auslaßkörper
(53) einteilig mit einem eine Handhabe (66) bildenden Austragkopf (12) und/oder ein
Kanalkörper (65) einteilig mit mindestens einem Dichtglied (29, 46) ausgebildet ist.
6. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Auslaßkörper (52) mit einem Auslaßende in eine Aufnahme (60) des zweiten
Auslaßkörpers (53) eingreift, daß insbesondere die Aufnahme (60) eine nutförmige Aufnahmeöffnung
zur im wesentlichen festsitzenden Halterung des ersten Auslaßkörpers (52) ist und
daß vorzugsweise eine Kantenfläche und die Bodenfläche der Aufnahmeöffnung (60) den
Querkanal (59) begrenzen.
7. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufnahme (60) für einen Auslaßkörper (52) an einer Seite von einer vom Medienauslaß
(19) durchsetzten Austragwandung begrenzt ist, daß insbesondere die Aufnahme (60)
von zwei koaxial ineinanderliegenden Umfangsflächen begrenzt ist und daß vorzugsweise
die Baueinheit (11) über das freie Ende der Austragwandung frei in Richtung zum Dichtglied
(29) vorsteht.
8. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitflächen eine Drallkammer (62) und mindestens einen etwa tangential in
diese mündenden Drallkanal (63) begrenzen, daß insbesondere ein Drallkanal (63) durchgehend
etwa parallel zur Längsachse (10) der Auslaßkörper (52, 53) liegt und daß vorzugsweise
ein Drallkanal (63) einen quer zur Längsachse (10) der Auslaßkörper (52, 53) entlang
eines Krümmungsumfanges liegenden Kanalteil aufweist.
9. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitflächen durch eine Leitvertiefung (58) gebildet sind, daß insbesondere
die Leitvertiefung (58) nur im ersten Auslaßkörper (52) vorgesehen ist und daß vorzugsweise
die Tiefe der Leitvertiefung (58) zur Auslaßachse (51) abnimmt.
10. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Auslaßkörper (52, 53) zur gegenseitigen Lageausrichtung mit Ausrichtflächen
(64) versehen sind, daS insbesondere die Ausrichtflächen (64) nach Art von Kreisabschnittflächen
ausgebildet sind und daß vorzugsweise die Ausrichtflächen (64) an den Auslaßkanal
(18) und/oder den Querkanal (59) angrenzen.
11. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (13) an einen Einlaßkanal (15, 16) für das Medium angeschlossen
ist, daß insbesondere in der Druckkammer (13) mindestens eine Stellfeder (39) liegt
und daß vorzugsweise ein Befestigungsglied (8) zur Befestigung der Austragvorrichtung
(1) an einem von der Druckkammer (13) gesonderten Medienspeicher (9) vorgesehen ist.