[0001] Die Erfindung betrifft ein motorbetriebenes Handwerkzeug, wie z.B. einen Exzenter-,
Winkel- oder Schwingschleifer oder Sander, mit einem abnehmbaren Handgriff.
[0002] Es kann sich hierbei um Elektrohandwerkzeuge oder aber um kompressorbetriebene Handwerkzeuge
handeln. Bekannte Handwerkzeuge sind häufig mit zwei Handgriffen ausgestattet, wobei
einer oftmals als abnehmbarer Zusatzhandgriff ausgebildet ist. So sind Handbohrmaschinen
bekannt, bei denen ein länglicher, gerader Handgriff mit einem vorstehenden Gewindeabschnitt
quer zur Richtung der Bohrspindel in eine Öffnung des Maschinengehäuses einschraubbar
ist. Hierbei muß der Handgriff mehrmals um sich selbst gedreht werden, was ein mehrfaches
Umgreifen erfordert und umständlich ist. Bei einer anderen bekannten Bohrmaschine
wird der ebenfalls quer zur Bohrspindel verlaufende Handgriff über eine schellenartige
Befestigung, die über den Bohrfutterbereich der Bohrmaschine gestülpt wird, am Werkzeuggehäuse
montiert, wobei eine Flügelmutter manuell gespannt bzw. gelöst wird. Die Montage bzw.
Demontage dieses Handgriffs ist extrem aufwendig, da die Bohrmaschine entweder zwischen
Oberarm und Körper oder zwischen den Beinen gehalten wird, während eine Hand den Handgriff
in die erwünschte Position relativ zum Maschinengehäuse bringt und die andere Hand
zum Spannen der erwähnten Flügelmutter benötigt wird.
[0003] Aus der DE 42 03 171 C1 ist ein Schleifgerät der gattungsgemäßen Art bekannt, dessen
abnehmbarer Zusatzhandgriff in Umfangsrichtung bzgl. der Werkzeugantriebsachse außen
am Maschinengehäuse verfahrbar ist. Der Handgriff besteht im wesentlichen aus einem
kugelförmigen Knopf mit einem Innengewinde, das mit einem Gewindebolzen verschraubbar
ist, der aus einer in Umfangsrichtung verfahrbaren sphärisch gewölbten Aufnahme heausragt.
Zum Aufschrauben des Knopfs muß dieser mehrfach gedreht werden, und ein aufwendiges
Umgreifen ist erforderlich. Eine ergonomische Formgebung des Handgriffs ist nicht
möglich, sondern seine rotationssymmetrische Ausgestaltung ist vielmehr vorgegeben.
[0004] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, daß
der Handgriff auf einfachere Art montierbar bzw. abnehmbar ist und dabei eine für
das betreffende Arbeitsgerät günstige ergonomische Formgebung zuläßt. Beim Montieren
bzw. Abnehmen des Handgriffs soll das Handwerkzeug sowie der Handgriff einfach handhabbar
sein; ein mehrfaches Umgreifen soll nicht erforderlich sein, und es dürfen auch keine
Probleme beim Halten oder Abstützen des Handwerkzeugs auftreten.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem motorbetriebenen Handwerkzeug erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Handgriff ein im Handhabungsbereich des Handgriffs angeordnetes und zum
manuellen Motieren bzw. Abnehmen des Handgriffs gegenüber diesem bewegbares, insbesondere
drehbares Befestigungselement aufweist.
[0006] Dadurch, daß das Befestigungselement im Handhabungsbereich des Handgriffs vorgesehen
ist und gegenüber diesem zum Montieren bzw. Lösen bewegbar, insbesondere drehbar ist,
ist ein mehrfaches Umgreifen, wie es eingangs als nachteilig geschildert wurde, entbehrlich;
der Handgriff wird mit einer Hand gehalten bzw. positioniert und es wird mit derselben
Hand das Befestigungselement zum Befestigen bzw. Lösen des Handgriffs betätigt, insbesondere
mit den Fingern gedreht, während der Handgriff mit der hohlen Hand weiter gehalten
wird bzw. in der hohlen Hand verbleibt und dabei gestützt wird.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Befestigungselement
um eine im Handgriff lanegesicherte Schraube mit einem manuell greifbaren und betätigbaren
Kopf. Der Schraubenkopf wird hierfür vorzugsweise mit dem Daumen und Zeigefinger oder
Mittelfinger gegriffen und gedreht. Es sind jedoch auch andere Befestigungselemente,
wie z.B. in Form eines Bajonettverschlußes, denkbar. Selbst wenn es sich um ein drehbares
Befestigungselement handelt, muß dieses nicht notwendigerweise von einer Schraube
gebildet sein, sondern es könnte sich auch um ein mit einem Betätigungskopf verbindbares
Gewindeteil handeln, das mit einem von dem Werkzeuggehäuse vorstehenden Gewindebolzen
verschraubbar ist. Anstelle einer Schraube könnte auch ein begrenzt verschieblicher
Stift mit im Werkzeugkörper verrastbaren Ringnuten oder ein einsteckbarer und durch
Drehung sicherbarer, einen Anschlag hintergreifender oder verrastbarer Stift verwendet
werden.
[0008] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Handgriff
eine in der Grifffläche mündende Ausnehmung auf, in der das Befestigungselement manuell
betätigbar vorgesehen ist. In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens steht das Befestigungselement
aus der Ausnehmung über die Grifffläche vor und ist damit greifbar, insbesondere drehbar.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform braucht die Ausnehmung nicht derart groß bemessen
zu werden, daß ein Benutzer des Handgeräts mit den Fingern in die Ausnehmung hinein
zu dem Befestigungselement gelangen kann, sondern die Ausnehmung kann im wesentlichen
der Form des Befestigungselements angepaßt sein und dieses recht eng umgeben. Hierdurch
wird auch in optischer Hinsicht ein kompaktes ansprechendes Erscheinungsbild des Handgriffs
erreicht. Der Handgriff kann bspw. die Form eines ergonomisch geformten Knaufs aufweisen
und die Ausnehmung kann als Durchbruch von einer Seite der Grifffläche des Knaufs
zur anderen Seite erstreckt sein. Das Befestigungselement steht dann vorzugsweise
auf den zwei gegenüberliegenden Seiten des Handgriffs über die Grifffläche vor.
[0009] Die Position des Handgriffs am Werkzeugkörper ist vorzugsweise vorgegeben. Dabei
erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Handgriff gegenüber dem Werkzeugkörper nicht
unbeabsichtigt verdrehbar oder verschwenkbar ist; dies kann vorzugsweise durch eine
komplementäre Formgebung von Werkzeugkörper und Handgriff erreicht werden, indem bspw.
der Krümmungsradius der an den Werkzeugkörper anlegbaren Seite des Handgriffs entsprechend
der Krümmung des Werkzeugkörpers ausgebildet ist. Zusätzlich können zwischen Handgriff
und Werkzeugkörper Rippen, Stege, Stifte und entsprechend ausgebildete Ausnehmungen
in dem anderen Teil vorgesehen sein.
[0010] Der Handgriff umfaßt vorteilhafterweise zwei Halbschalenteile, die auf einfache Art
und Weise bspw. im Spritzgußverfahren aus Kunststoff herstellbar und vorzugsweise
miteinander verrastbar sind.
[0011] Die Halbschalenteile begrenzen vorteilhafterweise eine Durchgangsöffnung für das
Befestigungselement, welches vor dem Schließen der Halbschalenteile in die eine Öffnungshälfte
eingesetzt und durch Verbindung der Halbschalenteile innerhalb der Öffnung lagegesichert
wird.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das ansich manuell betätigbare
Befestigungselement zusätzlich eine Werkzeugansetzstelle, z.B. für einen Schraubenzieher,
einen Inbus oder dgl., auf. Dies kann sich dann als vorteilhaft erweisen, wenn eine
dauerhafte Montage des Handgriffs an dem Werkzeugkörper erwünscht und daher eine manuell
unlösbare Montage vorteilhaft wäre. Aber auch für den Fall, daß der Handgriff abgenommen
werden soll und der Benutzer das Befestigungselement nicht manuell zu lösen vermag,
erweist sich diese Ausführungsform als zweckmäßig und vorteilhaft. Wenn das Befestigungselement
in einer Ausnehmung im Handgriff untergebracht ist, kann dieser eine in der Ausnehmung
mündende Zugangsöffnung zu der Werkzeugansetzstelle des Befestigungselements aufweisen.
[0013] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung sowie der nachfolgenden Beschreibung
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Handwerkzeugs;
- Figur 2
- einen Schnitt durch einen abnehmbaren Handgriff des Handwerkzeugs nach Figur 1 und
- Figur 3
- eine Draufsicht auf den Handgriff nach Figur 2.
[0014] Figur 1 zeigt einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 bezeichneten handgeführten
Exzenterschleifer mit einem ersten gehäusefesten Handgriff 4, der eine Durchgriffsöffnung
6 begrenzt. In diese Durchgriffsöffnung 6 erstreckt sich vom Handgriff 4 aus eine
Betätigungstaste 8. Der Handgriff 4 ist an einem Motorengehäuse 10 angeformt, in welchem
Entlüftungsschlitze 12 ausgebildet sind, das aber in seinem oberen Bereich auch zum
Handhaben und Führen des Exzenterschleifers mit der Hand gegriffen werden kann. Um
den Exzenterschleifer 2 noch besser führen zu können, ist ein zusätzlicher abnehmbarer
Handgriff 14 in der Nähe des exzentrisch angetriebenen Schleifkopfs im unteren Bereich
des Werkzeugkörpers vorgesehen. Der Handgriff 14 hat eine ergonomisch gewölbte Knaufform
16 und ist in der Draufsicht (Figur 3) T-förmig, ohne jedoch Ecken oder Kanten aufzuweisen.
Der Handgriff 14 umfaßt zwei Halbschalenteile 18, 20 aus einem Kunststoffmaterial,
die miteinander verrastbar sind. Der Handgriff 14 ist mittels eines gegenüber den
Halbschalenteilen 18, 20 drehbaren Befestigungselements 22 in Form einer Schraube
24 am Werkzeugkörper befestigbar.
[0015] Beide Halbschalenteile 18, 20 weisen in ihrer Grifffläche 26, 28 einen Durchbruch
30, 32 bzw. eine Durchgangsöffnung auf, wodurch innerhalb des Handgriffs 14 eine Ausnehmung
34 für die Aufnahme und Lagesicherung der Schraube 24 begrenzt bzw. freigegeben wird.
Die Halbschalenteile 18, 20 begrenzen außerdem eine Durchgangsöffnung 36 für den Schraubenschaft
der Schraube 24. Die Schraube 24 wird in eines der Halhschalenteile eingelegt und
durch Verbinden bzw. Verrasten der beiden Halbschalenteile lagegesichert, wobei der
Kopf 38 der Schraube 24 in der Ausnehmung 34 angeordnet ist. Wie besonders gut aus
der Figur 1 ersichtlich ist, ragt der Schraubenkopf 38 beidseits des Handgriffs 14
über die Grifffläche 26, 28 vor und läßt sich somit bequem mit dem Daumen und Zeigefinger
oder Mittelfinger drehen, wobei der Handgriff 14 mit derselben Hand gehalten werden
kann, ohne daß ein aufwendiges Umgreifen erforderlich ist.
[0016] Der Schraubenkopf 38 weist an seiner Stirnseite eine Werkzeugansetzstelle 40 für
einen Inbus auf, die durch eine kanalförmige, mit der unterbrochenen Linie 42 angedeutete
Zugangsöffnung 44 hindurch erreicht werden kann.
1. Motorbetriebenes Handwerkzeug (2), wie z.B. ein Exzenterschleifer, Winkelschleifer
oder Sander, mit einem abnehmbaren Handgriff (14), dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (14) ein im Handhabungsbereich des Handgriffs angeordnetes und
zum manuellen Montieren bzw. Lösen des Handgriffs gegenüber diesem bewegbares, insbesondere
drehbares Befestigungselement (22) aufweist.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
(22) eine im Handgriff (14) lagegesicherte Schraube (24) mit einem manuell greifbaren
und betätigbaren Kopf (38) ist.
3. Handwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (14)
eine in dessen Griffflache (26, 28) mündende Ausnehmung (34) aufweist, in der das
Befestigungslement (22) manuell betätigbar vorgesehen ist.
4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
(22) aus der Ausnehmung (34) über die Grifffläche (26, 28) vorsteht und damit greifbar
ist.
5. Handwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (14)
ein ergonomisch geformter Knauf ist und die Ausnehmung (34) als Durchbruch (30, 32)
von einer Seite der Grifffläche (26, 28) zu anderen ausgebildet ist.
6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement
(22) auf zwei gegenüberliegenden Seiten über die Grifffläche (26, 28) des Handgriffs
(14) vorsteht.
7. Handwerkzeug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Montageposition des Handgriffs (14) am Werkzeugkörper vorgegeben ist.
8. Handwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen den Werkzeugkörper
anlegbare Seite des Handgriffs (14) komplementär zu dessen Form ausgebildet ist.
9. Handwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine Zentrierung zwischen
Handgriff (14) und Werkzeugkörper bewirkende Rippen.
10. Handwerkzeug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Handgriff (14) zwei Halbschalenteile (18, 20) umfaßt.
11. Handwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalenteile (18,
20) miteinander verrastbar sind.
12. Handwerkzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbschalenteile
(18, 20) eine Durchgangsöffnung (36) für das Befestigungselement (22) begrenzen, welches
vor dem Schließen der Halbschalenteile eingesetzt und durch deren Verbindung lagegesichert
wird.
13. Handwerkzeug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das an sich manuell betätigbare Befestigungselement (22) zusätzlich eine Werkzeugansetzstelle
(40), z.B. für einen Schraubenzieher, aufweist.
14. Handwerkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (14) eine
Zugangsöffnung für ein Werkzeug zum Festziehen bzw. Lösen des Befestigungselements
(22) aufweist.
15. Handwerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugangsöffnung (44)
ein quer zu dem Durchbruch (30, 32) verlaufender Kanal ist.