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EP 0 791 747 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.08.1997 Patentblatt 1997/35 |
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Anmeldetag: 12.12.1996 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: F02M 35/08 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB |
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Priorität: |
07.02.1996 DE 19604344
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Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft |
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80788 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Franz, Dietmar
85386 Eching (DE)
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(74) |
Vertreter: Bücken, Helmut et al |
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Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
Patentabteilung AJ-3 80788 München 80788 München (DE) |
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Ansaugtrakt einer Brennkraftmaschine mit einem Turbolader |
(57) Ist ein Luftfilter im Ansaugtrakt einer turbo-aufgeladenen Brennkraftmaschine verstopft,
so könnte der Turbolader in seine Pumpgrenze laufen und Schaden nehmen. Als Abhilfemaßnahme
ist ein in Abhängigkeit vom Ansaugdruck stromab des Luftfilters geöffneter Bypass
zum Luftfilter vorgesehen. Angegeben sind verschiedene Möglichkeiten, wie der üblicherweise
geschlossene Bypass geöffnet werden kann.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Ansaugtrakt einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine mit zumindest
einem Turbolader, stromauf dessen ein Luftfilter angeordnet ist. Zum bekannten Stand
der Technik wird beispielshalber auf die DE-AS 24 21 358 verwiesen. In dieser Schrift
findet sich auch bereits der Hinweis, daß ein Zusetzen bzw. Verstopfen des Luftfilters
nachteilige Folgen haben könnte, weshalb dort vorgeschlagen ist, eine Überwachungseinrichtung
vorzusehen, die ggf. eine Leistungsreduktion oder ein Stillsetzen der Brennkraftmaschine
bewirkt. Dies ist jedoch bei Fahrzeug-Brennkraftmaschinen nicht tragbar. Andererseits
sollte bei Brennkraftmaschinen mit Turboladern tatsächlich verhindert werden, daß
ein zumindest teilweise verstopftes Luftfilter - dies kann beispielsweise durch extreme
Verschmutzung oder durch Schneeauftrag passieren - dazu führt, daß sich im Ansaugtrakt
stromab dieses Luftfilters sowie stromab des Verdichterteiles des Turboladers hoher
Unterdruck aufbaut. Hierdurch könnte nämlich der Turbolader in seine Pumpgrenze laufen
und schlimmstenfalls durch Überdrehzahl Schaden nehmen.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es daher, Maßnahmen zur Verhinderung der genannten Problematik
aufzuzeigen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch einen in Abhängigkeit vom Ansaugdruck
stromab des Luftfilters geöffneten Bypass zum Luftfilter. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
sind Inhalt der Unteransprüche.
[0003] Erfindungsgemäß ist im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine, d. h. in dem Leitungsabschnitt,
der üblicherweise von einem sog. Ansaugschnorchel über einen Ansauggeräuschdämpfer,
der auch ein Luftfilter-Element enthält, zum Verdichterteil des Turboladers führt,
ein Bypass zumindest zum Luftfilter-Element vorgesehen. Dieser Bypass kann sich dabei
auch über eine längere Strecke erstrecken, d. h. zusätzlich den Ansauggeräuschdämpfer
umgehen. Selbstverständlich muß dieser Bypass üblicherweise geschlossen sein, um sicherzustellen,
daß in den Turbolader und anschließend daran in die Brennkraftmaschine lediglich ein
gefilterter Ansaugluftstrom gelangen kann. Lediglich in den eingangs geschilderten
kritischen Fällen, in denen sich beispielsweise durch eine Verstopfung des Luftfilters
stromab desselben sowie stromauf des Turboladers ein relativ hoher Unterdruck einstellt,
und in denen somit der Turbolader durch Erreichen seiner Pumpgrenze Schaden nehmen
könnte, muß dieser Bypass geöffnet sein. Hierdurch wird dann der Unterdruck abgebaut,
d. h. der Turbolader kann eine ausreichende Luftmenge ansaugen, verdichten und anschließend
der Brennkraftmaschine zuführen. Um dabei zu verhindern, daß extrem verschmutzte Ansaugluft
angesaugt wird, kann im Bypass ein eigenes Luftfilter-Element vorgesehen sein, daß
selbstverständlich deutlich kleiner dimensioniert sein kann, als das üblicherweise
durchströmte Luftfilter.
[0004] Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, wie der üblicherweise geschlossene Bypass
geöffnet werden kann. So kann im Bypass eine federbelastete Sperrklappe vorgesehen
sein, wobei das Federelement - entsprechend der Anordnung kann es sich um eine Zugfeder
oder um eine Druckfeder handeln - hinsichtlich seiner Federkraft so ausgelegt ist,
daß diese Sperrklappe bei unzulässig hohem Unterdruck im Ansaugtrakt stromauf des
Turboladers den Bypass öffnet. Alternativ kann die Sperrklappe im Bypass aber auch
von einem beliebigen Stellorgan betätigt werden. Wird dieses Stellorgan pneumatisch
aktiviert, so kann gleichzeitig der Unterdruck im Ansaugtrakt zur Betätigung herangezogen
werden. In diesem Falle liegt ein selbsttätiges System vor, d. h. nur dann, wenn der
Unterdruck im Ansaugtrakt stromab des Luftfilters einen unzulässig hohen Wert annimmt,
wird unter Zuhilfenahme dieses Unterdruckes das Stellorgan betätigt, wodurch die Sperrklappe
im Bypass geöffnet wird und der Turbolader über diesen Bypass ausreichend Frischluft
ansaugen kann. Neben einer rein pneumatischen Betätigung der Sperrklappe, die im übrigen
auch als ein irgendwie geartetes, dem Fachmann bekanntes Sperrventil ausgebildet sein
kann, kommt aber auch eine elektropneumatische Betätigung in Frage, wozu im Ansaugtrakt
in dem zu überwachenden Bereich, d. h. stromab des Luftfilterelementes sowie stromauf
des Turboladers ein Drucksensor vorgesehen sein kann.
[0005] Schließlich kann der Bypass auch von einer eine Sollbruchstelle aufweisenden Membran
verschlossen sein. Dabei soll unter den Begriff der Membran jede Gestaltung einer
Sperrwand oder dgl. fallen, die eben eine Sollbruchstelle aufweist, d. h. die bei
Auftreten von unzulässig hohen Unterdruckwerten den Strömungsweg durch den Bypass
freigibt. Daneben sind selbstverständlich eine Vielzahl weiterer Abwandlungen möglich,
mit Hilfe derer ein Bypass zu einem Luftfilter im Ansaugtrakt einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine
mit einem Turbolader in Abhängigkeit vom Ansaugdruck - und zwar bei Auftreten unzulässig
hoher Unterdruckwerte stromab des Luftfilters -geöffnet werden kann. Stets wird mit
diesen Maßnahmen verhindert, daß diese unzulässig hohen Unterdruckwerte den Turbolader
schädigen könnten, wobei in Extremsituationen durch Verstopfungserscheinungen am Luftfilter
durchaus derartige unzulässig hohe Unterdruckwerte auftreten könnten. Im übrigen empfiehlt
es sich, dem Betreiber des Fahrzeuges auf geeignete Weise anzuzeigen, daß der Bypass
geöffnet ist, damit später Maßnahmen eingeleitet werden, um die Ansaugluft der Brennkraftmaschine
wieder über den regulären Weg durch den Luftfilter hindurchzuführen.
1. Ansaugtrakt einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine mit zumindest einem Turbolader, stromauf
dessen ein Luftfilter angeordnet ist,
gekennzeichnet durch einen in Abhängigkeit vom Ansaugdruck stromab des Luftfilters
geöffneten Bypass zum Luftfilter.
2. Ansaugtrakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bypass eine federbelastete Sperrklappe vorgesehen ist.
3. Ansaugtrakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bypass eine eine Sollbruchstelle aufweisende Membran
vorgesehen ist.
4. Ansaugtrakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bypass eine von einem Stellorgan betätigbare Stellklappe
vorgesehen ist.
5. Ansaugtrakt nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellorgan durch Unterdruck im Ansaugtrakt stromab
des Luftfilters aktiviert wird.
6. Ansaugtrakt nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bypass ein eigenes Luftfilter-Element vorgesehen ist.