[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Hürde für den Hürdenlauf gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Aus dem DE-GM 94 01 023 ist eine gattungsbildende Hürde für den Hürdenlauf bekanntgeworden,
die in an sich bekannter Weise aus einem Fußteil und einem Standteil besteht, wobei
in dem Fußteil ein Gegengewicht verstellbar ist, um das durch die an Trägerprofilen
angeordnete Hürdenleiste beim Ausziehen der Hürdenleiste aus den Rohrstützen veränderte
Kippgewicht der Hürde auszugleichen. Hierdurch wird das Kippmoment bei den verschiedenen
Wettkampfhöhen der Hürdenleiste ausgeglichen und es ist im Stand der Technik erforderlich,
daß einerseits die Hürdenleiste auf die gewünschte Höhe aus den Rohrstützen ausgezogen
und arretiert wird, andererseits in einem zweiten Arbeitsgang die Gegengewichte so
verstellt werden, daß sie das Kippmoment ausgleichen, wobei sowohl an den Rohrstützen
des Standteiles wie auch an den Rohrteilen des Fußteiles entsprechende Markierungen
vorgesehen sind. Bei der gattungsbildenden Einrichtung ist das Betätigungselement
für die Gegengewichte in den vertikalen Rohrstützen angeordnet, so daß ein zeitraubendes
und ungesundes Bücken nach diesen Gewichten nicht mehr erforderlich ist. Die Bedienungsperson
kann in ein und derselben Haltung eine Höhenverstellung der Hürdenleiste und eine
Gewichtsverstellung der Gegengewichte vornehmen.
[0003] Als nachteilig bei dieser bekannten Einrichtung wurde empfunden, daß das Einstellen
der Höhe der Hürdenleiste und das Einstellen der Gegengewichte getrennt und von Hand
erfolgen muß, so daß es durchaus möglich war, daß die Hürdenleiste auf eine bestimmte
Wettkampfhöhe eingestellt war, die Gegengewichte aber in einer falschen Stellung arretiert
wurden.
[0004] In der gattungsbildenden DE 195 14 800 wird eine Hürde für den Hürdenlauf mit einer
höhenverstellbaren Hürdenstange beschrieben, bei der innerhalb des Gestelles durch
eine Seilführung und Umlenkrollen ein Gegengewicht korrospondierend zur Höheneinstellung
der Hürdenstange in eine Position in dem Grundrahmen der Hürde gebracht wird, der
es für jede Höheneinstellung der Hürdenstange der Hürde ein vorgegebenes konstantes
Kippmoment gibt. Obgleich es seit langem bekannt ist, daß die Höheneinstellung des
Oberteiles der Hürde einen größeren Weg benötigt als die Verstellung des Gegengewichtes.
Um trotzdem ein proportionales Sicherheitsgewicht zu erreichen, löst diese bekannte
Vorveröffentlichung dieses Problem nicht und die in dieser Vorveröffentlichung beschriebene
Einrichtung ist daher in der Praxis nicht einsetzbar.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen,
bei der durch Verstellen der Hürdenleiste automatisch die Gegengewichte in die jeweils
zugeordnete Lage innerhalb des Fußteiles gebracht werden, so daß einerseits nur eine
Bedienungsfunktion erforderlich ist, andererseits eine Zwangsläufigkeit gegeben wird,
so daß die Gegengewichte immer in der der Höhe der Hürdenleiste entsprechenden Stellung
stehen, obgleich die Verstellwege unterschiedlich sind.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß die Verstellbewegung der Gegengewichte
mit der Verstellbewegung der Trägerprofile bzw. der Hürdenleiste nicht nur zwangsweise
gekoppelt ist, sondern daß gleichzeitig der Weg der verstellten Hürdenleiste trotz
der zwangsweisen Kopplung ein anderer sein kann als der Weg der Gegengewichte.
[0009] Vorzugsweise wird dabei so vorgegangen, daß innerhalb jeder Rohrstütze ortsfest ein
Zahnrad drehbar angeordnet ist, das mit zwei einander gegenüberliegenden Zahnstangen
kämmt, wobei eine Zahnstange ortsfest an dem in jeder Rohrstütze beweglichen Trägerprofil
angeordnet ist und die andere Zahnstange von der Bewegung des Trägerprofiles frei
in der Rohrstütze vorgesehen wird und sich angetrieben durch das Zahnrad bewegen kann,
wobei mit dieser letzteren Zahnstange über eine Zug- und Treibkette ein Gegengewicht
gekoppelt ist. Es ist offensichtlich, daß nunmehr bei Betätigen des Trägerprofiles
bzw. der Hürdenleiste z. B. beim Anheben das Zahnrad von der mit dem Trägerprofil
gekoppelten Zahnstange angetrieben wird und seinerseits nun die frei beweglich in
der Rohrstütze angeordnete Zahnstange antreibt, derart, daß dadurch die mit dieser
Zahnstange verbundene Zug- und Treibkette bewegt wird und damit das Gegengewicht in
dem Rohrteil des Fußteiles verschoben wird. Da der Weg der Verschiebebewegung des
Trägerprofiles und der der Verschiebebewegung des Gegengewichtes nicht gleich sein
dürfen, wird vorgeschlagen, daß das Zahnrad zwei Zahnkränze aufweist, die eine unterschiedliche
Zahnzahl aufweisen, so daß bei Bewegen des Trägerprofiles um ein bestimmtes Maß die
Verschiebung des Gegengewichtes um ein Maß erfolgt, das geringer ist als das vorgenannte
Maß. Natürlich können auch zwei unterschiedliche Zahnräder auf einer gemeinsamen Welle
angeordnet sein.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- schaubildlich eine Hürde gemäß der vorliegenden Erfindung, in
- Fig. 2
- einen Schnitt durch ein Standteil und ein Fußteil gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1,
in
- Fig. 3
- in größerem Maßstab einen Ausschnitt gemäß dem Bereich 3 in Fig. 2 und in
- Fig. 4
- einen Schnitt gemäß der Linie 4 - 4 in Fig. 3 bzw. Fig. 1.
[0011] In Fig. 1 ist eine Hürde dargestellt, die üblicherweise aus einem Fußteil 1 besteht,
das durch zwei Rohrteile 7 und 8 gebildet wird. An diese beiden Rohrteile 7 und 8
schließt das Standteil 2 an und dort die Rohrstützen 10 und 11, wobei diese Bauteile
über einen Verbinder 9 miteinander verbunden sind. In den Rohrstützen 10 und 11 führen
sich Trägerprofile 4 und 5, die die eigentliche Hürdenleiste 3 tragen. Die Hürdenleiste
3 ist zusammen mit den Trägerprofilen 4 und 5 in der Höhe dadurch verstellbar, daß
bei Betätigen der beiden Feststellvorrichtungen 22 eine aus dem DE-GM 90 02 454.0
bekannte Verriegelung gelöst wird, die nach Verstellen der Hürdenleiste 3 und ihrer
Freigabe die Hürdenleiste 3in der gewollten Höhe einstellt.
[0012] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind in den Rohrteilen 7 und 8 Gegengewichte 6 verstellbar,
die die Gewichtsverlagerung berücksichtigen, die durch Verstellen der Hürdenleiste
3 eintreten.
[0013] Um eine Zwangskoppelung zwischen der Verstellung der Hürdenleiste 3 und der Verschiebung
des bzw. der Gegengewichte 6 zu erreichen, sind in den Trägerprofilen 4 und 5 im unteren
Bereich Zahnstangen 14 angeordnet, die fest mit den Trägerprofilen 4 und 5 verbunden
sind. Gegenüberliegend zu diesen Zahnstangen 14 ist jeweils eine Zahnstange 15 frei
verschieblich in dem Profil der Rohrstützen 10 und 11 angeordnet, wobei bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel hierfür im Strangpreßverfahren hergestellte, an den Rohrstützen
10 und 11 Führungskanäle 19 ausgearbeitet sind.
[0014] In jeder Rohrstütze 10 und 11 ist ortsfest ein Zahnrad 12 angeordnet, das - wie dies
besonders deutlich Fig. 4 zeigt - mit zwei Zahnkränzen ausgerüstet ist, die eine unterschiedliche
Zahnzahl aufweisen. Die so gebildeten Zahnkränze 16 und 17 kämmen einerseits mit der
Zahnstange 14 und andererseits mit der Zahnstange 15, so daß bei einer Drehbewegung
des Zahnrades 12 die Zahnstangen 14 und 15 in unterschiedlicher Richtung bewegt werden.
Das Zahnrad 12 ist dabei auf einer in den Wandungen der Rohrstütze 10 bzw. 11 angeordneten
Welle 22 gelagert.
[0015] An das untere Ende der Zahnstange 15 schließt eine Zug- und Treibkette 18 an, die
als Gall'sche Kette ausgebildet ist und die an ihrem der Zahnstange 15 abgewandten
Ende das Gegengewicht 6 trägt, das sich in dem Rohrteil 7 bzw. 8 des Fußteiles verschieben
kann.
[0016] Es ist offensichtlich, daß nunmehr, wenn die Hürdenleiste 3 mit den zugeordneten
Trägerprofilen 4 und 5 in den Rohrstützen 10 und 11 nach oben bewegt wird, hierdurch
ein Antrieb des Zahnrades 12 derart erfolgt, daß dieses Zahnrad mit seinem Zahnkranz
17 die Zahnstange 15 nach unten bewegt, wodurch nunmehr zwangsläufig in Abhängigkeit
der Hubbewegung der Hürdenleiste 3 das Gegengewicht 6 in dem Rohrteil 7 bzw. dem Rohrteil
8 nach rechts verstellt wird. Hierdurch erfolgt automatisch ein Gewichtsausgleich
zwischen dem nunmehr höheren Standteil 2 und dem in seiner Länge immer gleichbleibenden
Fußteil 1.
[0017] Das Zahnrad 12 kann ebenso wie die Zahnstangen 14 und 15 aus Kunststoff oder Metall
hergestellt sein und die Übersetzung, die durch das Zahnrad 12 erreicht wird, ist
derart, daß stets das durch die höher ausgezogene Hürdenleiste 3 bedingte Kippmoment
ausgeglichen wird.
1. Hürde für den Hürdenlauf aus einem Rohrgestell mit einem waagerechten Fußteil (1)
und einem aufrechten, in seiner Höhe einstellbaren Standteil (2), an dessen oberem
Ende eine Hürdenleiste (3) angeordnet ist, die von in Rohrstützen (10, 11) des Standteiles
(2) höheneinstellbar angeordneten Trägerprofilen (4, 5) getragen ist, wobei in Rohrteilen
(7, 8) des Fußteiles (1) Gegengewichte (6) verschiebbar gelagert sind, deren Verstellbewegung
mit der Verstellbewegung der Trägerprofile (4, 5) gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Rohrstütze (10, 11) orstfest zwei Zahnräder unterschiedlicher Zahnzahl
drehbar angeordnet sind, die mit zwei einander gegenüberliegenden Zahnstangen (14,
15) kämmen, von denen die eine Zahnstange (14) ortsfest in dem verschieblichen Trägerprofil
(4, 5) befestigt ist und die andere Zahnstange (15) höhenverschieblich in der Rohrstütze
(11) geführt ist und bei ihrer Verstellung das Gegengewicht verstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unterschiedliche Zahnzahl aufweisende Zahnkränze (16, 17) vorgesehen sind,
die auf einem gemeinsamen Zahnrad angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zahnräder ortsfest auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnräder bzw. das Zahnrad mit den unterschiedlichen Zahnkränzen aus Messing
bestehen.