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EP 0 792 743 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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03.09.1997 Patentblatt 1997/36 |
(22) |
Anmeldetag: 08.02.1997 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
23.02.1996 DE 19606768
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(71) |
Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Simeth, Claus
65366 Geisenheim-Johannisberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Stahl, Dietmar |
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MAN Roland Druckmaschinen AG,
Abteilung FTB/S,
Postfach 101264 63012 Offenbach 63012 Offenbach (DE) |
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Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine mit einer Waschvorrichtung |
(57) Bei einem Verfahren zum Betrieb einer Offset-Rotationsdruckmaschine, bei der zum
Waschen eines Zylinders eines Druckwerks eine Waschvorrichtung mit einer Waschwalze
vorgesehen ist, die einen Waschflüssigkeit aufnehmenden Bezug aufweist, ist vorgesehen,
daß die Waschvorrichtung nach einer Betriebsunterbrechung jeweils gleichzeitig mit
dem Anfahren der Druckmaschine automatisch in eine Vorfeuchtphase gesteuert wird,
in der ihre Waschwalze in einer von dem der Waschvorrichtung zugeordneten Zylinder
abgehobenen Stellung in Drehung versetzt und mit Waschmittel und/oder Wasser befeuchtet
wird. Hierdurch wird eine Verbesserung des ersten Waschvorgangs nach einer Betriebsunterbrechung
erreicht.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, insbesondere
einer Offset-Rotationsdruckmaschine, bei der zum Waschen eines Zylinders eines Druckwerks
eine Waschvorrichtung mit einer drehend antreibbaren Waschwalze vorgesehen ist, die
einen Waschflüssigkeit aufnehmenden Bezug aufweist.
[0002] Mit einer Waschvorrichtung ausgerüstete Druckmaschinen sind u.a. aus der DE-OS 17
61 111 und den DE-PSen 11 50 098 und 11 24 974 bekannt. Die Waschvorrichtungen haben
eine drehend antreibbare Waschwalze, deren Oberfläche mit einem Waschflüssigkeit aufnehmenden
Bezug, beispielsweise mit einer Bürste, einem Filz oder einem Reinigungstuch überzogen
ist. Zum Reinigen eines Zylinders, z.B. des Gummituchzylinders, wird die Waschwalze
an den sich drehenden Zylinder angestellt, wobei sie in der Regel gegenläufig drehend
angetrieben und mit Waschflüssigkeit benetzt wird. Durch das Zusammenwirken von Waschflüssigkeit
und Waschwalze werden die Ablagerungen auf der Zylinderoberfläche gelöst und entfernt.
Um ein optimales Waschergebnis in kurzer Zeit zu erzielen, und andererseits eine Übernässung
der Zylinderoberfläche zu vermeiden und den Verbrauch an Waschmittel klein zu halten,
ist eine genaue Dosierung der beim Waschvorgang zugeführten Waschflüssigkeitsmenge
erforderlich. Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, daß bei längeren Stillstandszeiten
der Druckmaschine, z.B. an Wochenenden oder über Nacht, durch Verdunstung von Waschflüssigkeit
der Bezug der Waschwalze trocknet. Dies hat zur Folge, daß bei dem ersten Waschvorgang
nach der erneuten Inbetriebnahme der Druckmaschine die Waschwalze nicht ausreichend
mit Waschflüssigkeit benetzt ist. Der zunächst noch trockene Bezug der Waschwalze
kann die erst mit Beginn des Waschvorgangs zugeführte Waschflüssigkeit nicht so schnell
aufnehmen, wodurch der Waschvorgang beeinträchtigt wird. Auch sind der Bezugsstoff
oder die Borsten der Waschwalze in trockenem Zustand vergleichsweise steif und daher
einem stärkeren Verschleiß ausgesetzt. Ebenso kann es hierdurch zu einer Beschädigung
des zu reinigenden Gummituchs kommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen und ein Verfahren
anzugeben, das einen optimalen Ablauf auch des ersten Waschvorgangs nach einer Betriebsunterbrechung
ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Waschvorrichtung nach
einer Betriebsunterbrechung jeweils gleichzeitig mit dem Anfahren der Druckmaschine
automatisch in eine Vorfeuchtphase gesteuert wird, in der ihre Waschwalze in einer
von den der Waschvorrichtung zugeordneten Zylinder abgehobenen Stellung in Drehung
versetzt und mit Waschmittel und/oder Wasser befeuchtet wird. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird die Waschwalze nach einer Betriebsunterbrechung jeweils sofort neu
befeuchtet. Da beim Anfahren der Druckmaschine in der Regel nicht zugleich ein Waschvorgang
durchzuführen ist, verbleibt danach genügend Zeit, für die Einwirkung der Waschflüssigkeit
auf den Bezug der Waschwalze, so daß dieser bei dem nächsten Waschvorgang den geeigneten
Feuchtigkeitsgehalt und die erforderliche Geschmeidigkeit hat.
[0005] Zur Einschaltung der Vorfeuchtphase kann erfindungsgemäß der Hauptschalter der Druckmaschine
verwendet werden. Da der Hauptschalter bei jeder längeren Betriebsunterbrechung in
die Ausstellung geschaltet wird, läßt sich hierdurch mit einfachen Mitteln die gewünschte
Zwangsläufigkeit erreichen. Zur Festlegung der Dauer der Vorfeuchtphase kann erfindungsgemäß
ein Zeitglied, beispielsweise ein Zeitschalter verwendet werden, der durch das Einschalten
des Hauptschalters aktiviert wird und nach der gewünschten Zeitdauer die Vorfeuchtphase
ausschaltet.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich gleichermaßen für Waschvorrichtungen,
bei denen die Waschwalze mit Hilfe von Düsen mit Waschflüssigkeit besprüht wird, und
solchen, bei denen die Waschwalze über eine Tauchwalze befeuchtet wird.
1. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, insbesondere einer Offset-Rotationsdruckmaschine,
bei der zum Waschen eines Zylinders eines Druckwerks eine Waschvorrichtung mit einer
Waschwalze vorgesehen ist, die einen Waschflüssigkeit aufnehmenden Bezug aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschvorrichtung nach einer Betriebsunterbrechung jeweils gleichzeitig mit
dem Anfahren der Druckmaschine automatisch in eine Vorfeuchtphase gesteuert wird,
in der ihre Waschwalze in einer von dem der Waschvorrichtung zugeordneten Zylinder
abgehobenen Stellung in Drehung versetzt und mit Waschmittel und/oder Wasser befeuchtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur automatischen Steuerung
der Vorfeuchtphase der Einschaltvorgang des Hauptschalters der Druckmaschine verwendet
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dauer der Vorfeuchtphase mit Hilfe eines Zeitglieds gesteuert wird.