[0001] Die Erfindung betrifft eine Auspackmaschine für Rollen, insbes. Druckpapierrollen,
die eine Hülle, insbes. aus Packpapier, aufweisen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zeitungspapier und anderes zum Bedrucken auf Rotationsmaschinen vorgesehenes Papier
wird üblicherweise in Form verpackter Rollen geliefert. Die Verpackung, die in der
Druckerei entfernt werden muß, besteht meist aus kreisförmigen Abdeckungen an beiden
Stirnseiten jeder einzelnen Rolle sowie einer um die Rolle herumgewickelten, mehrlagigen
Hülle aus Packpapier. Beim Auspacken werden zuerst die stirnseitigen Abdeckungen entfernt;
dies geschieht von Hand oder mit bekannten Vorrichtungen und ist nicht Gegenstand
dieser Erfindung. Auspackmaschinen der genannten Gattung sind dazu bestimmt, Rollen,
die schon von ihren stirnseitigen Abdeckungen befreit oder ohne solche Abdeckungen
geliefert worden sind, ihrer im wesentlichen zylindrischen Umhüllung zu entkleiden
und diese zu entsorgen.
[0003] Solche Auspackmaschinen haben üblicherweise ein Maschinengestell, an dem ein Radialschlitten
entsprechend dem Durchmesser einer auszupackenden Rolle einstellbar geführt ist. Die
Rolle ist in bezug auf das Maschinengestell zentriert, z.B. dadurch, daß sie mit ihrer
Mantelfläche auf einem Paar achsparalleler Walzen abgesetzt worden ist. Zur Auspackmaschine
gehört ferner eine Schneidvorrichtung mit einem Messerschlitten, der an einer Längsführung
entlang einer Mantellinie der Rolle über deren Länge bewegbar ist, um die aus Packpapier
oder dergleichen bestehende Hülle und gegebenenfalls eine oder mehrere sich daran
anschliessende Lagen Druckpapiers, sogenannten "weißen" Papiers aufzuschlitzen. Zum
Entsorgen dieses im folgenden unter der Bezeichnung "Hülle" zusammengefaßten Abfalls
ist es erforderlich, die Hülle von der Rolle abzuschälen, wegzufördern und platzsparend
für eine Wiederverarbeitung in einer Papierfabrik zu lagern.
[0004] Eine dem neuesten Stand der Technik entsprechende Auspackmaschine der genannten Gattung
ist aus der EP 0 634 329 A1 bekannt. In dieser Maschine ist in einem Abstand zu dem
für die Rolle vorgesehenen Platz eine Aufwickelvorrichtung mit einer zur Rollenachse
parallelen Wickelachse angeordnet. Die Aufwickelvorrichtung hat ein Paar Wickeldorne,
deren Länge annähernd so groß ist wie die Länge der größten vorkommenden Rolle. Im
Stillstand der Aufwickelvorrichtung wird ein vorderer Endbereich der von der Rolle
abgeschälten Hülle zwischen die beiden Dorne eingeführt, und dann wird die Aufwickelvorrichtung
in Drehung versetzt, so daß die Hülle um die Wickeldorne herumgewickelt wird. Der
so aus der Hülle gebildete Wickel wird schließlich von zwei zangenartig zueinander
hin bewegbaren Walzen erfaßt, die um je eine zur Wickelachse normale Walzenachse drehantreibbar
sind und spitze radiale Vorsprünge aufweisen. Diese Walzen ziehen den aus der Hülle
entstandenen Wickel von den Wickeldornen in deren Längsrichtung ab. Der Platzbedarf
dieser Anordnung in Längsrichtung der Wickeldorne beträgt ein Mehrfaches der größten
vorkommenden Rollenlänge.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zum Entsorgen der Hüllen erforderlichen
Vorrichtungen platzsparender zu gestalten.
[0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 7.
[0007] Aus der DE 42 00 217 C2 ist eine Entdrahtungsmaschine für Altpapierballen oder dgl.
bekannt, die einen Messerbalken zum Durchtrennen von um einen Ballen gelegten Drähten
sowie zwei Satz Wickeldorne aufweist. Diese sind synchron um eine gemeinsame, zum
Messerbalken parallele Wickelachse drehantreibbar, längs der sie gegensinnig symmetrisch
zu einer zur Wickelachse normalen Mittelebene verstellbar sind, um durch gegenseitige
Annäherung die Drähte zu erfassen, diese aufzuwickeln und sich dann wieder voneinander
zu entfernen, wobei die aufgewickelten Drähte in einen zwischen den Wickeldornsätzen
freiwerdenden Zwischenraum hinein abgestreift werden. Während des Aufwickelns der
Drähte überlappen die Wickeldornsätze einander, damit einer von ihnen den anderen
antreiben kann. Ein Zwischenraum zwischen den Wickeldornsätzen wird also erst nach
vollendetem Aufwickeln frei. Vor dem Auseinanderbewegen der Wickeldornsätze kann somit
zwischen ihnen keine Vorrichtung zum Festhalten der aufgewickelten Drähte eingreifen.
Zum Abstreifen der aufgewickelten Drähte ist eine Abstreifplatte vorgesehen, durch
die sich die Wickeldorne eines Satzes hindurcherstrecken, und die gegenüber diesen
Wickeldornen in Richtung zu dem Zwischenraum hin verschiebbar ist.
[0008] Ein Ausführungsbespiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Auspackmaschine,
- Fig. 2
- die zugehörige Draufsicht,
- Fig. 3
- die Vorderansicht in Richtung des Pfeils III in Fig.2,
- Fig. 4
- die Rückansicht in Richtung des Pfeils IV in Fig.2,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich V der Fig.1,
- Fig. 6
- eine Teilansicht in Richtung des Pfeils VI in Fig.2,
- Fig. 7
- eine weitere Teilansicht in Richtung des Pfeils VII in Fig.2 und
- Fig. 8
- den Schnitt VIII-VIII in Fig.7.
[0009] Die dargestellte Auspackmaschine hat eine Zentriervorrichtung 1, die dazu bestimmt
ist, eine Rolle R aus verpacktem Druckpapier mit waagerecht liegender Achse A in einer
senkrechten Bezugsebene B, normal zu einer Längsmittelebene C der Auspackmaschine
anzuordnen. Die Rolle R hat eine Hülle D, die beispielsweise aus Packpapier besteht
und entfernt werden soll. Die Zentriervorrichtung 1 ist unterhalb eines portalartigen
vorderen oder Anfangsbereichs eines Maschinengestells 2 angeordnet, das sämtliche
zum Entfernen der Hülle D erforderlichen Vorrichtungen trägt, nämlich eine Greifvorrichtung
3 zum Bilden einer Ausbuchtung in der Hülle D, eine Schneidvorrichtung 4 zum Aufschneiden
der Hülle D längs einer Mantellinie, also in einer zur Achse A im wesentlichen parallelen
Richtung, eine Schälvorrichtung 5 zum Abschälen der aufgeschnittenen Hülle D von der
Rolle R, eine Aufwickelvorrichtung 6 zum platzsparenden Aufwickeln der abgeschälten
Hülle D, eine Schwenkvorrichtung 7 zum Schwenken der aufgewickelten Hülle D in eine
zur Achse A normale Lage, eine Quetschvorrichtung 8 zum Plattquetschen der aufgewickelten
Hülle D und schließlich eine Sortiervorrichtung 9 zum getrennten Entsorgen der Hülle
D einerseits und sich daran anschließenden Druckpapiers, sogenannten weißen Papiers,
andererseits. In den meisten Fällen müssen nach der Hülle D auch eine oder mehrere
Lagen weißen Papiers entfernt werden, ehe die Rolle R einsatzbereit an eine Rotationsdruckmaschine
oder dgl. übergeben werden kann.
[0010] Zur Zentriervorrichtung 1 gehört ein Paar Stützwalzen 10, die in einer gemeinsamen
waagerechten Ebene parallel zueinander beiderseits eines Förderers 11 gelagert sind,
und von denen mindestens eine drehantreibbar ist. Auf dem Förderer 11, der beispielsweise
ein Rollenförderer ist, läßt sich jeweils eine Rolle R in Richtung ihrer Achse A heranfördern,
während die Stützwalzen 10 eine in Fig.1 mit strichpunktierten Linien angedeutete
abgesenkte Stellung einnehmen. Die beiden Stützwalzen 10 sind gemeinsam mit der Rolle
R in ihre in Fig.1 mit vollen Linien gezeichnete Betriebsstellung anhebbar; die Rolle
R ist dann um ihre Achse A drehbar, wobei diese zuverlässig in der Bezugsebene B liegt;
dies ist die senkrechte Mittelebene zwischen den beiden Stützwalzen 10.
[0011] Das Maschinengestell 2 hat oberhalb der Zentriervorrichtung 1 einen zur Bezugsebene
B parallelen, waagerechten Träger 12, an dessen beiden Enden je eine nach oben ragende
Stütze 13 befestigt ist. An den beiden Stützen 13 ist ein Radialschlitten 14 in der
Bezugsebene B, also radial zur Rolle R, auf- und abbeweglich geführt; für seine radialen
Bewegungen sorgen zwei miteinander synchronisierte Motoren 15, z.B. Elektromotoren,
die an je einer der beiden Stützen 13 angeordnet sind. Der Radialschlitten 14 ist
rahmenartig gestaltet und hat eine in der Bezugsebene B liegende waagerechte Führung
16, an der ein Zangenschlitten 17 waagerecht geführt und mittels eines Motors 18,
beispielsweise einer Kolbenzylindereinheit, parallel zur Achse A verstellbar ist.
[0012] Der Zangenschlitten 17 ist Bestandteil der Greifvorrichtung 3; an ihm ist ein Paar
zweiarmige Hebel 19 gelagert, die zusammen einen Greifer 20 bilden und an ihren unteren
Enden je einen Backen 21 aus einem Werkstoff mit hohem Reibungskoeffizienten, beispielsweise
aus Polyurethan, tragen. Die oberen Enden der beiden Hebel 19 sind durch eine Kniehebelanordnung
22 mit einem Motor verbunden, der beispielsweise eine pneumatische Kolbenzylindereinheit
sein kann.
[0013] Zur Schneidvorrichtung 4 gehört eine Längsführung 24, die ebenfalls in der Bezugsebene
B liegt und sich normalerweise im wesentlichen parallel zur Achse A der Rolle R erstreckt.
Die Längsführung 24 ist im wesentlichen unterhalb des Radialschlittens 14 angeordnet
und an einem ihrer Enden mittels eines Schwenklagers 25 in der Bezugsebene B schwenkbar
am Radialschlitten 14 gelagert. Am entgegengesetzten Ende ist die Längsführung 24
durch einen Stellmotor 26, vorzugsweise einen digital steuerbaren Elektromotor, mit
dem Radialschlitten 14 verbunden. Der Stellmotor 26 ist von einem Sensor 27 gesteuert,
der am Radialschlitten 14 mittels eines Motors 28 normal zur Bezugsebene B hin- und
herbweglich sowie mittels eines Motors 29 in der Senkrechten verstellbar ist. An der
Längsführung 24 ist ein Messerschlitten 30 mittels eines Motors 31 zwischen einer
in Fig.3 rechts gezeichneten Anfangsstellung und einer angedeuteten Endstellung hin-
und herbewegbar. Der Weg, den der Messerschlitten 30 zwischen diesen beiden Stellungen
zurücklegt, ist etwas größer als die Länge der längsten vorkommenden Rolle R.
[0014] Soweit die Auspackmaschine bisher beschrieben worden ist, arbeitet sie folgendermaßen:
[0015] Wenn eine Rolle R ihre in bezug auf die Längsmittelebene C symmetrische Lage erreicht
hat, und während sie durch Anheben der Stützwalzen 10 auch bezüglich der Bezugsebene
B zentriert wird, wird der Zangenschlitten 17 von seinem Motor 18 in eine Stellung
bewegt, die der Länge der auszupackenden Rolle R angepaßt ist. Sobald die Backen 21
über dem vorderen Bereich der Hülle D angeordnet sind, werden die beiden Motoren 15
des Radialschlittens 14 eingeschaltet und senken diesen ab. An der Abwärtsbewegung
des Radialschlittens 14 nimmt der Greifer 20 in geöffnetem Zustand teil. Sobald die
beiden Backen 21 mit einem vorbestimmten Druck auf dem vorderen Endbereich der Hülle
D aufliegen, schließt sich der Greifer 20. Dabei erzeugen seine beiden Backen 21 in
der Hülle D eine tunnelartige Ausbuchtung, da die Backen 21 die im allgemeinen mehrlagige
Hülle D in Richtung zur Bezugsebene B zusammenschieben.
[0016] Sodann wird die vom Durchmesser der Rolle R abhängige Lage der Ausbuchtung vom Sensor
27 geortet und anschließend wird der Motor 31 eingeschaltet, so daß er den Messerschlitten
30 von seiner Ausgangsstellung in seine Endstellung bewegt. Dabei dringt eine Führungsklinge
in die Ausbuchtung der Hülle D ein und führt ein erstes Messer innerhalb der Ausbuchtung
über etwaige Unregelmäßigkeiten der Rolle R hinweg. Infolgedessen werden die Hülle
D und die im allgemeinen zusammen mit ihr die Ausbuchtung bildende äusserste Lage
weißen Papiers auf der gesamten Länge der Hülle D von innen nach außen aufgeschnitten.
Unmittelbar dahinter wird die zu oberst unter der Ausbuchtung liegengebliebene Lage
weißen Papiers von einem zweiten Messer radial von außen nach innen aufgeschnitten.
Dies ist im allgemeinen erforderlich, um sicherzustellen, daß zusammen mit der Hülle
D auch die meist durch Klebungen unbrauchbar gewordene oberste Lage weißen Papiers
entfernt wird.
[0017] Die Schälvorrichtung 5 hat die Aufgabe, die Hülle D sowie eine oder mehrere sich
daran anschließende Lagen weißen Papiers, nachdem sie in der beschriebenen Weise längs
einer oberen Mantellinie der Rolle R aufgeschnitten worden sind, einerseits von der
verbleibenden nutzbaren Rolle R abzuschälen, andererseits aber zu verhindern, daß
die aufgeschnittene Hülle D sich vorzeitig löst und dadurch die vorgesehene Entsorgung
erschwert. Der Einfachheit halber wird im folgenden davon abgesehen, jeweils zu betonen,
daß der zu entsorgende Abfall zusätzlich zu der Hülle D - und in manchen Fällen auch
an deren Stelle - weißes Papier aufweisen - oder ganz aus solchem bestehen - kann.
[0018] Zur Schälvorrichtung 5 gehört eine drehantreibbare Schälwalze 50, die normal zur
senkrechten Längsmittelebene C der Maschine, also waagerecht und parallel zur Achse
A, hinter der Rolle R, gemäß Fig.1 rechts von ihr, angeordnet ist. Die Schälwalze
15 ist in einem Walzenträger 51 gelagert, der seinerseits um eine zur Längsmittelebene
C normale, also zur Schälwalze 50 parallele, Achse 52 schwenkbar im Maschinengestell
2 gelagert ist. Der Walzenträger 51 ist in Fig.1 mit strichpunktierten Linien in einer
Stellung angedeutet, in der er an der kleinsten vorkommenden Rolle R anliegt, um deren
Hülle D nach dem Aufschneiden zunächst an vorzeitigem Absinken zu hindern und sie
dann von der Rolle abzuschälen. Mit vollen Linien ist der Walzenträger 51 samt Schälwalze
15 in Fig.1 in einer Stellung zum Weiterfördern der abgeschälten Hülle D dargestellt.
[0019] Der Schälvorrichtung 5 ist gemäß Fig.1 eine Führung 55 zugeordnet, die im Bereich
unterhalb des Walzentägers 51 beginnt und sich von dort aus in einer zur Längsmittelebene
C normalen Ebene schräg aufwärts erstreckt. Im dargestellten Beispiel ist die Führung
55 von einem Gurtförderer gebildet, der gemäß Fig.2 mehrere parallele, in Pfeilrichtung
schräg nach oben antreibbare Gurte aufweist.
[0020] Die Schälvorrichtung 5 arbeitet folgendermaßen:
[0021] Das Aufschneiden der Hülle D usw. geschieht im Stillstand der Rolle R. Unmittelbar
nach dem Aufschneiden wird die Rolle R von den Stützwalzen 10 gemäß Fig.1 im Uhrzeigersinn
gedreht, und gleiches gilt für die an ihr anliegende Schälwalze 50. Dadurch wird verhindert,
daß der rechte Teil der aufgeschnittenen Hülle D ungeregelt herunterfällt. Sobald
sich die Schnittstelle an der Schälwalze 50 um ein kleines Stück vorbeibewegt hat,
werden die Drehrichtungen der Rolle R und der Schälwalze 50 umgekehrt; beide drehen
sich jetzt also bezogen auf Fig.1 entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei nähert sich die
Schnittstelle wieder der Schälwalze 50, und diese schält die Hülle D ab, so daß sie
auf die Führung 55 fällt. Unmittelbar danach wird der Walzenträger 51 gemäß Fig.1
entgegen dem Uhrzeigersinn heruntergeschwenkt, so daß die Schälwalze 50 sich nun an
die bisher innere Seite der Hülle D anlegt, sie gegen die Führung 55 drückt und dadurch
schräg nach oben fördert. In dieser Förderwirkung kann die Schälwalze 50 dadurch unterstützt
werden, daß die Führung 55 gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel von einem in
gleicher Richtung arbeitenden Förderer gebildet ist.
[0022] Unmittelbar oberhalb der Stelle, an der die Schälwalze 50 in dieser Weise als Fördermittel
arbeitet, beginnt ein oberer Förderer 56, der sich parallel zur Führung 55 erstreckt
und, beispielsweise durch eine Federanordnung, elastisch zu dieser hin vorgespannt
ist. Die Hülle D wird nun von den beiden Förderern 55 und 56 gemeinsam weiter nach
oben gefördert und gelangt in einen Zuführspalt, der sich in Verlängerung der Förderer
55 und 56 schräg nach oben erstreckt und zwischen zwei plattenförmigen Bauteilen 57
und 58 gebildet ist, von denen das untere Bauteil 58 zum Verändern der Spaltbreite
mittels eines Motors 59 schwenkbar ist.
[0023] Auf diese Weise gelangt die Hülle D zur Aufwickelvorrichtung 6, die zwei symmetrisch
zur Längsmittelebene C angeordnete Haspeln 60 aufweist. Die beiden Haspeln 60 sind
normal zur Längsmittelebene C, zu dieser stets symmetrisch bleibend, zueinander hin
und voneinander weg bewegbar. Zu diesem Zweck sind die beiden Haspeln 60 über ein
gemeinsames Getriebe 61 mit einem Motor 62 verbunden. Im dargestellten Beispiel weist
das Getriebe 61 einen Umlaufriemen auf, mit dessen beiden Trumen je eine der beiden
Haspeln 60 verbunden ist. Der Motor 62 ist als pneumatische Kolbenzylindereinheit
dargestellt. Jede der beiden Haspeln 60 hat zwei Wickeldorne 63, die gabelartig auf
je einer Seite einer Wickelachse 64 angeordnet sind und im Stillstand der Haspeln
60 die in Fig.5 abgebildete Stellung einnehmen, in der die insgesamt vier Wickeldorne
63 in einer gemeinsamen, zur Längsmittelebene C sowie zur Längsrichtung der plattenförmigen
Bauteile 57 und 58 normalen Ebene liegen. Beide Haspeln 60 sind um ihre gemeinsame
Wickelachse 64 über ein Getriebe 65 von einem Motor 66 synchron drehantreibbar.
[0024] Die beiden Haspeln 60 werden jeweils zu Beginn eines Arbeitszyklus so eingestellt,
daß die ankommende Hülle D durch die Zwischenräume zwischen den paarweise zusammengehörigen
Wickeldornen 63 hindurchgeschoben werden kann, ohne zwischen den Haspeln allzuviel
seitliches Spiel zu haben. In Fig.6 ist mit strichpunktierten Linien die der senkrechten
Längsmittelebene C am engsten benachbarte Stellung der beiden Wickeldorne 64 der linkel
Haspel 60 dargestellt; für die rechte Haspel gilt Entsprechendes. Die strichpunktiert
gezeichnete Einstellung ist zum Aufwickeln von Hüllen D bestimmt, die von Rollen R
mit der kleinsten vorkommenden Länge stammen. In dieser Einstellung bleibt zwischen
den beiden einander gegenüberliegenden Wickeldornpaaren 63 immer noch ein axialer
Abstand, der für das Angreifen der im folgenden näher beschriebenen Schwenkvorrichtung
7 ausreicht.
[0025] Zu der Schwenkvorrichtung 7 gehört ein unterer Klemmkörper 67, der um eine im folgenden
als Schwenkachse 68 bezeichnete, in der Längsmittelebene C liegende und zur Förderrichtung
der beiden Förderer 55 und 56 ungefähr normale Achse frei drehbar und mittels eines
Motors 69, beispielsweise einer pneumatischen Kolbenzylindereinheit, längs dieser
Achse aus seiner in Fig.5 abgebildeten Ruhestellung in eine Klemmstellung anhebbar
ist. Der untere Klemmkörper 67 hat die Form eines flachen Kegels, dessen Spitze in
der Klemmstellung mindestens annähernd auf der Wickelachse 64 liegt. Der untere Klemmkörper
67 ist Bestandteil einer zangenartigen Klemmvorrichtung 70; zu dieser gehört auch
ein oberer Klemmkörper 71, der ebenfalls die Form eines flachen Kegels hat, dem unteren
Klemmkörper 67 gleichachsig gegenübersteht und dieselbe Schwenkachse 68 hat. Der obere
Klemmkörper 71 ist mittels eines Motors 72, der als pneumatische Kolbenzylindereinheit
gezeichnet ist, um die Schwenkachse 68 um 90° hin- und herdrehbar. Außerdem ist der
obere Klemmkörper 71 samt seinem Motor 72 mittels eines weiteren Motors 73, zweckmäßigerweise
ebenfalls einer Kolbenzylindereinheit, aus seiner in Fig.7 mit vollen Linien abgebildeten
Ruhestellung längs der Schwenkachse 68 in eine mit strichpunktierten Linien angdeutete
Klemmstellung absenkbar. Die vom Motor 73 erzeugbare Kraft ist merklich geringer als
die vom Motor 69 erzeugbare; der untere Klemmkörper 67 erreicht also die beschriebene
Klemmstellung in jedem Fall; die Klemmstellung, die der obere Klemmkörper 71 erreicht,
hängt hingegen von der Dicke des Wickels ab, der zwischen den beiden Klemmkörpern
67 und 71 aus der Hülle D entstanden ist.
[0026] In jedem Fall haben die Wickeldorne 63 einen genügend großen Abstand von der Längsmittelebene
C, um nicht zwischen die Klemmkörper 67 und 71 zu gelangen, wenn diese ihre Klemmstellung
einnehmen. Deshalb drücken die beiden Klemmkörper 67 und 71 nur den aus der Hülle
D gebildeten Wickel zwischen sich flach und halten ihn fest. Sobald dies geschehen
ist, wird der Motor 62 eingeschaltet, so daß die beiden Haspeln 60 soweit auseinanderbewegt
werden, bis sämtliche Wickeldorne 63 aus dem von der Hülle D gebildeten Wickel axial
herausgezogen sind. Anschließend wird der Motor 72 betätigt, so daß der obere Klemmkörper
71 eine vierteldrehung ausführt, an der auch der untere Klemmkörper 67 teilnimmt.
Dadurch wird der Wickel um 90° um die Schwenkachse 68 geschwenkt. Durch diese Schwenkung
wird der von der Hülle D gebildete Wickel wenigstens annähernd in der Längsmittelebene
C der Maschine ausgerichtet, so daß er anschließend platzsparend weitergefördert werden
kann.
[0027] Bei der Schwenkung um die Schwenkachse 68 gelangt die nun vordere Hälfte der aufgewickelten
Hülle D in einen zur Quetschvorrichtung 8 gehörenden Spalt 74, der nach unten hin
durch eine untere Führung 75 begrenzt ist. Im dargestellten Beispiel ist die untere
Führung 75 von einem ortsfesten Bandförderer gebildet, der von einem Motor 76 derart
antreibbar ist, daß die aufgewickelte Hülle D in der Längsmittelebene C rechtwinklig
von der Schwenkachse 68 weg weiter schräg nach oben gefördert wird, gemäß Fig.1 nach
rechts. Am Ende der unteren Führung 75 ist eine Quetschwalze 77 angeordnet, die um
eine zur Längsmittelebene C normale Achse frei drehbar ist. Nach oben hin ist der
Spalt 74 durch eine obere Führung 78 begrenzt; diese ist ebenfalls von einem Förderer
gebildet, der sich ungefähr rechtwinklig von der Schwenkachse 68 weg schräg nach oben
erstreckt und von einem eigenen Motor 79 antreibbar ist. Am Ende der oberen Führung
78 ist eine obere Quetschwalze 80 ebenfalls normal zur Längsmittelebene C gelagert;
diese Quetschwalze 80 ist in Längsrichtung der oberen Führung 78 einstellbar.
[0028] Die obere Führung 78 ist mit einem in ihrem Anfangsbereich, in Fig.1 links, angeordneten
Lager 81 mit zur Längsmittelebene C normaler Achse am Maschinengestell 2 schwenkbar
gelagert und mit diesem zusätzlich über einen Motor 82, beispielsweise eine pneumatische
Kolbenzylindereinheit derart verbunden, daß die Neigung der oberen Führung 78 zwischen
der in Fig.1 mit vollen Linien gezeichneten oberen Stellung und der mit strichpunktierten
Linien angedeuteten unteren Stellung veränderbar ist. In der unteren Stellung berühren
die Quetschwalzen 77 und 80 einander längs einer gemeinsamen Mantellinie.
[0029] Während der beschriebenen Schwenkung der aufgewickelten Hülle D um die Schwenkachse
68 nimmt die obere Führung 78 ihre obere Endstellung ein, so daß der Spalt 74 zwischen
den beiden Führungen 75 und 78 seine größtmögliche Höhe hat und das Schwenken der
aufgewickelten Hülle D nicht behindert wird. Anschließend wird die obere Führung 78
abgesenkt und die Förderer, welche die beiden Führungen 75 und 78 bilden, werden in
Gang gesetzt. Dadurch wird die aufgewickelte Hülle D zusammengedrückt und in ihrer
neuen Längsrichtung, im rechten Winkel zur Schwenkachse 68, weitergefördert, wobei
sie zwischen den beiden Quetschwalzen 77 und 80 hindurchbewegt und dadurch flachgequetscht
wird. Die obere Quetschwalze 80 ist in bezug auf die untere Quetschwalze 77 so eingestellt,
daß die aufgewickelte Hülle D, während sie zwischen den beiden Quetschwalzen hindurchläuft,
etwas nach unten, in eine ungefähr waagerechte Bewegungsrichtung abgelenkt wird.
[0030] An die Quetschvorrichtung 8 schließt sich die Sortiervorrichtung 9 an. Zu dieser
gehört eine Führung 83, die normal zur Längsmittelebene C angeordnet und ähnlich einer
Laufbahn eines Krans gestaltet ist. An der Führung 83 ist ein Schlitten 84 normal
zur Längsmittelebene C mittels eines Motors 85 hin- und herbewegbar. Der Schlitten
84 trägt zwei Troghälften 86, die mittels eines Motors 87 aus einer in Fig.4 mit vollen
Linien gezeichneten Schließstellung, in der sie einen nach unten geschlossenen Trog
88 bilden, auseinander bewegbar sind. Der geschlossene Trog 88 steht, wie in Fig.4
mit vollen Linien gezeichnet, normalerweise in einer mittleren Stellung bereit. Aus
dieser mittleren Stellung ist der Trog 88 mittels eines weiteren Motors 89 in eine
von zwei Abwurfstellungen bewegbar. Eine solche Abwurfstellung ist in Fig.4 links
mit gestrichelten Linien angedeutet. Unterhalb dieser Abwurfstellung ist ein Behälter
90 für Hüllen D angeordnet, während unterhalb der anderen, in Fig.4 rechten Abwurfstellung
ein Behälter 91 für weißes Papier angeordnet ist.
[0031] In der Mittelstellung des Troges 88 gelangt jeweils ein Wickel, der entweder im wesentlichen
aus Packpapier oder aus anschliessend von der Rolle R entferntem weißen Papier besteht,
in den geschlossenen Trog. Die Art des Papiers wird von einem Sensor festgestellt,
der auf die Farbe des Papiers reagiert. Dementsprechend wird der geschlossene Trog
88, bezogen auf Fig.4, nach rechts oder nach links gefahren, und dort werden die Troghälften
86 auseinanderbewegt, so daß der von der Hülle D gebildete Wickel je nach seiner Papierbeschaffenheit
in den einen oder anderen der beiden Behälter 90 und 91 abgeworfen wird.
[0032] Gemäß Fig.1 kann oberhalb der Schälvorrichtung 5 ein Klebstreifenspender 92 angeordnet
sein, mit dem sich die oberste an der Rolle R verbleibende Lage weißen Papiers festheften
läßt, damit sie sich nicht auf dem Weg zu einer Rotationsdruckmaschine oder dgl. löst.
1. Auspackmaschine für Rollen, insbes. Druckpapierrollen, die eine Hülle, insbes. aus
Packpapier, aufweisen, mit
- einer Zentriervorrichtung (1), mit der eine Rolle (R) um ihre Achse (A) drehantreibbar
ist,
- einer Schneidvorrichtung (4), mit der die Hülle (D) der Rolle (R) an deren Mantelfläche
aufschneidbar ist,
- einer Schälvorrichtung (5), mit der die aufgeschnittene Hülle (D) von der Rolle
(R) abschälbar ist,
- einer Aufwickelvorrichtung (6) mit Wickeldornen (63), die ungefähr parallel zu einer
Wickelachse (64) angeordnet und um diese drehbar sind, nachdem sie einen vorderen
Endbereich der Hülle (D) zwischen sich aufgenommen haben, und
- Mitteln, mit denen die Hülle (D), nachdem sie um die Wickeldorne (63) herumgewickelt
worden ist, durch eine axiale Relativbewegung von diesen trennbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Aufwickelvorrichtung (6) zwei Paar Wickeldorne (63) aufweist, die einander gegenüberliegend
auf je einer Seite einer zur Wickelachse (64) normalen Mittelebene (C) angeordnet
und synchron drehbar sind, einen axialen Zwischenraum zwischen sich freilassen und
gegensinnig von der Mittelebene (C) wegbewegbar sind, bis sie die aufgewickelte Hülle
(D) freigeben, und
- der Aufwickelvorrichtung (6) eine Klemmvorrichtung (70) zugeordnet ist, mit der
sich die aufgewickelte Hülle (D) in dem axialen Zwischenraum flachdrücken und dadurch
gegen axiales Verschieben festhalten läßt.
2. Auspackmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (70) zwei Klemmkörper (67, 71) aufweist,
die normal zur Wickelachse (64) aus einer Ruhestellung, in der sie das Aufwickeln
der Hülle (D) nicht behindern, in eine Klemmstellung zustellbar und anschließend bei
aufrechterhaltener Klemmung derart bewegbar sind, daß die aufgewickelte Hülle (D)
ihre mit den Wickeldornen (63) fluchtende Lage verläßt.
3. Auspackmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmkörper (67, 71) um eine die Wickelachse (64)
rechtwinklig schneidende Schwenkachse (68) um 90° drehbar sind, so daß sie die aufgewickelte
und von ihnen festgeklemmte Hülle (D) für einen Weitertransport in eine zur Wickelachse
(64) normale Lage schwenken.
4. Auspackmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die aufgewickelte Hülle (D) in einen Spalt (74) hineinschwenkbar ist, der durch
zwei Führungen (75, 78) begrenzt ist, die sich ungefähr normal zur Wickelachse (64)
und zur Schwenkachse (68) erstrecken,
- mindestens eine dieser Führungen (75) von einem Förderer gebildet ist und
- mindestens eine dieser Führungen (78) zur anderen Führung (75) hin verstellbar ist,
um den von ihnen begrenzten Spalt (74) zu verengen.
5. Auspackmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der beiden Führungen (75, 78) je eine Quetschwalze
(77, 80) zum Zusammenquetschen der aufgewickelten Hülle (D) gelagert ist.
6. Auspackmaschine nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an die beiden Führungen (75, 78) eine Sortiervorrichtung
(9) angeordnet ist, welche die ankommenden aufgewickelten Hüllen (D) nach ihrer Materialart
trennt.
7. Auspackmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Sortiervorrichtung (9) einen von zwei Troghälften (86) gebildeten Trog (88)
zum Aufnehmen einer aufgewickelten Hülle (D) aufweist,
- die beiden Troghälften (86) gemeinsam an jeweils eine von mehreren Abwurfstellen
bewegbar und dort voneinander trennbar sind, um die aufgewickelte Hülle (D) fallenzulassen.