[0001] Die Erfindung betrifft eine Falle für ein Einsteckschloß, bei der eine schräge Anlauffläche
vorhanden ist, die in mindestens zwei mit einem unterschiedlichen Winkel versehene
Flächen unterteilt ist und die Falle im Schloßkasten eine Anschlagdämpfung aufweist.
[0002] Türschlösser in der unterschiedlichsten Bauart und für die verschiedensten Anwendungsbereiche
sind hinlänglich bekannt. Dabei wird in der Regel ein an der Falle befestigter Fallenschwanz
innerhalb eines Schloßkastens geführt und mit einer Feder so beaufschlagt, daß stets
die Falle aus der am Schloßkasten befestigten Stulp herausragt. Aus dieser ausgefahrenen
Position kann die Falle durch Betätigung der Nuß in das Schloßgehäuse eingezogen werden.
Statt der Betätigung durch die Nuß ist es auch möglich, eine derartige Falle über
einen motorischen Antrieb bzw. beim Schließen mit dem Schlüssel über einen Wirkmechanismus
gleichzeitig mit dem Riegel hereinzuziehen. Da die Falle jedoch federbelastet ist,
wird sie in dem Augenblick, wenn der Drücker losgelassen wird bzw. keine andersartig
geartete Betätigung über Riegel oder Motor vorliegt, wieder aus der Stulp herausfahren.
Dabei werden in der Regel Geräusche verursacht, die dadurch entstehen, daß innerhalb
des Schloßkastens aufgrund der verwendeten Mechanik Metallteile aufeinanderschlagen.
[0003] In dem deutschen Gebrauchsmuster G 93 15 664 wird eine Aufschlagdämpfungseinrichtung
bei einer Türschloßfalle und Torschloßnuß beschrieben. Hierbei wird einerseits die
Anschlagfläche des Fallenschwanzes als auch die Anschlagfläche des Schloßnußschwanzes
in der Art gedämpft, daß in beiden eine Sackbohrung vorhanden ist, zwischen denen
ein Federelement eingesetzt wird. Somit können beide Bauteile nicht mehr hart aufeinanderschlagen,
denn sie werden durch die Feder daran gehindert bzw. in einem gewissen Maße eingeschränkt.
Bei dieser Art der Konstruktion ist es nicht auszuschließen, daß trotzdem eine Geräuschbelästigung
durch das Vorschnellen der Falle verursacht wird.
[0004] Ein Schloß ist dem Deutschen Gebrauchsmuster 92 08 531 zu entnehmen, bei dem eine
Falle vorhanden ist, die einen Fallenschaft aufweist, welcher in eine lösbare Verbindung
innerhalb des Schlosses endet. Der Fallenkopf ist dabei unterschiedlich ausgebildet,
d.h. es kann sowohl ein Langkopf als auch Kurzkopf verwendet werden, darüber hinaus
auch eine sogenannte Rollfalle, die mit einer drehbar gelagerten Rolle statt der üblicherweise
vorhandenen schrägen Anlauffläche ausgestattet ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, die üblicherweise vorhandene Fallenluft zwischen
dem Stulp und dem Schließblech einerseits zu überbrücken, und darüber hinaus auch
die Möglichkeit zu bieten, daß beim Zufallen einer mit einem solchen Schloß ausgestatteten
Tür eine Geräuschbildung durch die Falle weitgehend vermieden wird.
[0006] Die Aufgabe wird zum einen dadurch gelöst, daß die schräge Anlauffläche der Falle
unterteilt wird in mindestens eine erste Fläche und eine zweite sich daran anschließende
Fläche. Diese Flächen weisen eine geringere Schräge gegenüber den sonst üblicherweise
verwendeten Anlaufschrägen von 30° bzw. 45° auf.
[0007] Durch die Verwendung eines relativ flachen Winkels wird die Geräuschbildung drastisch
herabgesetzt, die sonst beim Stand der Technik dadurch entsteht, daß die Falle, die
aus der Stulp herausragt, beim Zuschlagen der Tür mit der Anlaufschräge gegen das
Schließblech schlägt. Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen Winkelgraden
bei den vorgenannten Flächen und zwar in dem Sinne, daß die Gesamtschräge geringer
ist als es üblicherweise der Stand der Technik wiedergibt, kann die Falle beim Auftreffen
auf das Schließblech sanfter zurückgedrückt werden, d.h. sie gleitet quasi. Dieses
ist damit zu erklären, daß der Aufprallwinkel zwischen Anlaufschräge und Schließblech
nicht so steil ist, was bei Betrachtung der auftretenden Kräfte und der damit verbundenen
Aufteilung der Kräfte in einem Kräftedreieck deutlich wird. Bei extrem steilen Anlaufflächen
wird der größte Teil der Kraft nicht in die Komponente in Richtung auf das Schloß
verwendet, sondern wird als Komponente gegen die Anlaufschräge vernichtet, dieses
vermeidet die Erfindung.
[0008] Um einen noch besseren Übergleitwinkel und damit Ablauf des Eindrückens der Falle
in das Schloß zu erreichen, sind die von der ersten Fläche und der zweiten Fläche
gebildeten Flächen nicht so ausgestaltet, daß sie scharfkantig aneinanderstoßen, sondern
vielmehr ist ihr Schnittpunkt durch einen Radius dahingehend entschärft worden, daß
hier ein sanftes Übergleiten des Schließbleches über die Anlaufschrägen der Falle
möglich wird. Der Schnittpunkt der beiden Flächen sollte dabei nicht in die Fallenmitte
gelegt werden.
[0009] Da erfahrungsgemäß zwischen Stulp und Schließblech einer Tür kein festgelegtes Maß
vorhanden ist, tritt es immer wieder auf, daß entsprechend diese Luft zwischen beiden
Teilen bei fertig konfektionierten Schlössern zu groß ist. Um diesen Mißstand, der
auf Toleranzen der Türen und Zargen zurückzuführen ist, auszumerzen, weist die Falle
ein weiteres erfindungsgemäßes Merkmal auf, nämlich daß an dem Fallenschaft die Möglichkeit
gegeben ist, diesen innerhalb des Schlosses im Fallenschwanz entsprechend an verschiedenen
Positionen anzubringen. Der Fallenschaft ist dabei rund ausgeführt und weist in dem
Schaft mindestens zwei Bohrungen auf, die in dem mittleren Bereich sich so überschneiden,
daß noch genügend Wandstärke vorhanden ist, um durch die Bohrungen einen quer zum
Fallenschaft gerichteten Sicherungsstift einsetzen zu können. Durch diese beiden Bohrungen
lassen sich somit zwei unterschiedliche Fallenpositionen schaffen, was aufgrund der
Erfahrung ausreichend ist, um entsprechend die vorgefundene Distanz auf der Baustelle
zwischen Stulp und Schließblech ausgleichen zu können.
[0010] Damit sich die Falle jedoch nicht drehen kann, weil der Fallenschaft rund ist, befinden
sich am Ende des Fallenkopfes auf der Rückseite Anformungen, die eine Verdrehsicherung
gewährleisten.
[0011] Ferner wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an dem mit der Falle verbundenen Fallenschwanz
eine Anschlagfläche vorhanden ist, die nicht unmittelbar beim Vorschnellen der Falle
aus der Stulp an einem metallischen Anschlag anschlägt. Der Anschlag ist dabei so
ausgebildet, daß ein Anschlagbolzen verwendet wird, der mit einem dämpfenden Material
umgeben ist. Dabei kann als Dämpfer ein Gummiring beispielsweise eingesetzt werden.
Statt des Gummiringes kann auch jedes andere dauerhafte Material mit entsprechenden
Dämpfungseigenschaften seine Verwendung finden.
[0012] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens kann auch direkt an dem Anschlag
ein elastischer Puffer zur Dämpfung eingesetzt werden, der dann aufgrund der Federbelastung
des Fallenschwanzes gegen den Anschlagbolzen drückt.
[0013] Damit der Fallenschwanz sich nicht innerhalb der Schloßmechanik verhaken oder verkanten
kann, ist er mit einer Dauerschmierung versehen. Auch diese Dauerschmierung trägt
dazu bei, daß hier keine schabenden Geräusche beim Fallenvortrieb entstehen. Die Dauerschmierung
wird dabei in der Form erreicht, daß unterhalb des Fallenschwanzes Schmiernuten vorhanden
sind, die mit einem die notwendige Viskosität aufweisenden Schmiermittel versehen
sind.
[0014] Durch die Verwendung des runden Fallenschaftes ist es möglich, auch diese Gleitfalle
als Wendefalle für rechts und links angeschlagene Türen in der Art zu verwenden, da
sie nur durch Entfernung des Sicherungsstiftes einfach um 180° gedreht werden muß.
[0015] Die Erfindung wird anhand eines möglichen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
in den Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- Falle in der Seitenansicht
- Figur 2:
- Falle in der Draufsicht
- Figur 3:
- Ausschnitt aus einem Einsteckschloß mit Anschlagdämpfung
[0016] Die in der Figur 1 dargestellte Falle 1 weist einen Fallenkopf und einen daran angeformten
Fallenschaft 3 auf. Der Fallenkopf 2 ist üblicherweise als kantiges Bauteil ausgeführt
worden und weist an seiner Vorderseite eine schräge Anlauffläche auf. Diese schräge
Anlauffläche ist unterteilt und zwar in eine erste Fläche 7 und eine zweite Fläche
8. Dabei weisen die erste Fläche 7 und die zweite Fläche 8 unterschiedliche Winkel
α1 und α2 bezogen auf die Seitenflächen des Fallenkopfes auf. Der Schnittpunkt der
ersten Fläche 7 und der der zweiten Fläche 8 liegt nicht in der Fallenmitte 9 sondern
vielmehr außerhalb. Innerhalb des Schnittpunktes 10 ist ein Radius vorhanden, um der
aus der ersten Fläche 7 und der zweiten Fläche 8 gebildeten Anlauffläche für das Schließblech
einen sanften Übergang zu ermöglichen.
[0017] Der Fallenschaft 3 ist rund und an den Fallenkopf 2 angeformt. Innerhalb des Fallenschaftes
3 befinden sich je eine Bohrung 4 und 5, die so angelegt sind, daß sie sich mit ihren
Kreisbögen überschneiden, ohne dabei ein üblicherweise entstehendes Langloch entstehen
zu lassen. Durch die geringe Überschneidung ist es gewährleistet, daß beim Einbringen
eines Sicherungsstiftes durch eine der Bohrungen 4 oder 5 die Gleitfalle innerhalb
des Schloßkastens sicher an unterschiedlichen Positionen gehalten wird.
[0018] An der Rückseite des Fallenkopfes 2, die innerhalb des Schloßkastens sich befindet,
sind nahe des Fallenschaftes 3 Verdrehsicherungen 6 gleichzeitig mit angeformt worden.
[0019] Innerhalb eines Schloßkastens 13, an dem gleichzeitig eine Stulp 11 befestigt ist,
ist ein Fallenschwanz 14 verschiebbar gelagert. An der zur Stulp 11 weisenden Seite
des Fallenschwanzes 14 ist die Falle 1 befestigt. Die Falle 1 ragt in der Ruhelage
aus der Stulp 11 heraus. Der Fallenschwanz 14 ist dabei so gelagert, daß er eine gleitende
Bewegung ausführen kann. Darüber hinaus ist er mit einer Feder 20 belastet, die in
einer Federkammer 21 liegt. Durch die Feder 20 wird der Fallenschwanz 14 mit der Falle
1 in die vorbeschriebene Position gebracht und gehalten. Unterhalb des Fallenschwanzes
14 befinden sich dabei neben den Führungen auch Schmiernuten 23, die dafür sorgen,
daß der Fallenschwanz 14 leicht und geräuschlos gleiten kann.
[0020] Wird nun in dem Ausführungsbeispiel der Figur 3 über einen nicht dargestellten Drücker
eine Nuß 18 betätigt, so kommt ein an der Nuß 18 befindlicher Mitnehmer 19 mit einem
Anschlag 16, der sich am Fallenschwanz 14 befindet, in Wirkverbindung. Durch das Niederdrücken
des Drückers wird somit die Falle 1 in den Schloßkasten 13 hineingezogen. Wird der
Drücker losgelassen, so geht zum einen dieser aufgrund der vorhandenen Federkette
22 wieder in seine Ausgangslage zurück, und gleichzeitig wird auch der Fallenschwanz
14 durch die Feder 20 wieder in Richtung auf die Stulp 11 verschoben. Zwischen dem
Mitnehmer 19 und dem Anschlag 16 des Fallenschwanzes 14 ist keine feste Verbindung.
[0021] Innerhalb des Schloßkastens 13 ist ein Anschlagbolzen 15 vorhanden, der den Weg des
Fallenschwanzes 14 begrenzt. Die Begrenzung wird dadurch erreicht, daß der Anschlag
16 gegen den Anschlagbolzen 15 beim Ausfahren der Falle 1 fährt. Würde der Anschlag
16 und der Anschlagbolzen 15 in Berührung kommen, so wird ein unangenehmes Geräusch
auftreten, das dadurch unterbunden wird, indem der Anschlagbolzen 15 einen Dämpfer
17 aufweist. Der Dämpfer 17 ist so ausgelegt, daß die in dem Fallenschwanz 14 befindliche
kinetische Energie in dem Dämpfer 17 vernichtet wird. Als entsprechendes Dämpfungsmaterial
kann beispielsweise Gummi verwendet werden. Es ist jedoch auch denkbar, jedes andere
geräuschdämpfende Material zu verwenden, welches nicht durch den Aufprall des Anschlages
16 beschädigt wird.
[0022] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens kann auch ein Puffer als Dämpfer
wirken, indem dieser an dem Anschlag 16 so befestigt wird, daß beim Auftreffen auf
den Anschlagbolzen 15 nicht Metall auf Metall schlägt.
Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Falle
- 2
- Fallenkopf
- 3
- Fallenschaft
- 4
- Bohrung
- 5
- Bohrung
- 6
- Verdrehsicherung
- 7
- erste Fläche
- 8
- zweite Fläche
- 9
- Fallenmitte
- 10
- Schnittpunkt
- 11
- Stulp
- 12
- Falle
- 13
- Schloßkasten
- 14
- Fallenschwanz
- 15
- Anschlagbolzen
- 16
- Anschlag
- 17
- Dämpfer
- 18
- Nuß
- 19
- Mitnehmer
- 20
- Feder
- 21
- Federkammer
- 22
- Federkette
- 23
- Schmiernut
- α1
- Winkel
- α2
- Winkel
1. Einsteckschloß mit einer Falle (1), die eine schräge Anlauffläche aufweist und deren
Fallenschwanz (14) innerhalb eines Schloßkastens (13) geführt und mit einer Feder
(20) so beaufschlagt wird, daß ein Fallenschwanz (14) mit der daran befestigten Falle
(1) aus der Stulp (11) herausragt, wobei durch die Betätigung einer Nuß (18) ein Mitnehmer
(19) mit einem Anschlag (16) am Fallenschwanz (14) so zusammenwirkt, daß die Falle
(1) ins Schloßgehäuse eingefahren wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlag (16)
so ausgebildet ist, daß der Fallenaustritt aus der Stulp (11) durch einen gedämpften
Puffer begrenzt wird und die Anlauffläche mindestens eine erste Fläche (7) und mindestens
eine zweite Fläche (8) aufweist.
2. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Puffer aus einem Anschlagbolzen
(15) mit darauf befindlichem Dämpfer (17) besteht.
3. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Anschlag (16) ein
den Aufschlag auf den Anschlagbolzen (15) dämpfender Belag vorhanden ist.
4. Einsteckschloß nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dämpfer
(17) aus Gummi besteht.
5. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur ersten Fläche
(7) gehörende Winkel α1 ungleich zu dem zur zweiten Fläche (8) gehörenden Winkel α2
ist.
6. Einsteckschloß nach den Ansprüchen 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt
(10) der ersten Fläche (7) mit der zweiten Fläche (8) außerhalb der Fallenmitte (9)
liegt.
7. Einsteckschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt (10)
einen Radius gegenüber der ersten Fläche (7) und der zweiten Fläche (8) aufweist.
8. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fallenschaft (3)
mindestens zwei Bohrungen (4, 5) vorhanden sind.