(19)
(11) EP 0 792 993 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.1997  Patentblatt  1997/36

(21) Anmeldenummer: 97890034.8

(22) Anmeldetag:  27.02.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI

(30) Priorität: 28.02.1996 AT 371/96

(71) Anmelder: JOSEF WICK & SÖHNE WICK GESELLSCHAFT M.B.H.
4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Wick, Hermann
    4810 Gmunden (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Eckverbindung für Profile


(57) Bei einer Eckverbindung (1) für Profile (2, 3) mit plattenförmigen Außenteilen (21, 31) und stegförmigen Innenteilen (22, 23, 24; 32, 33, 34) bilden zur Schaffung einer funktionstüchtigen, gefällig gestalteten und für unterschiedliche breite Profile geeigneten Eckverbindung die Außenteile (21, 31) miteinander einen stumpfen Stoß (4) und die Innenteile (22, 23, 24; 32, 33, 34) miteinander einen Gehrungsstoß (5), wobei der Außenteil (21) des einen Profils (2) stirnseitig gegenüber den eine gemeinsame Gehrungsebene (E) bestimmenden Enden (25, 26, 27) der zugehörenden Innenteile (22, 23, 24) vorragt und die Innenteile (32, 33, 34) des anderen Profiles (3) stirnseitig mit ihren Enden (35, 36, 37) gegenüber dem zugehörigen Außenteil (31) bis zur Gehrungsebene (E) vorstehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Eckverbindung für Profile, insbesondere Abdeckprofile, die plattenförmige Außenteile und stegförmige Innenteile aufweisen.

[0002] Solche Profile werden meist als Rahmenschenkel zum Herstellen von Tür- und Fensterrahmen verwendet, wobei sie sich vor allem als Abdeckprofile aus Aluminium od. dgl. zum Verkleiden von Holzrahmen bewährt haben. Die plattenförmigen Außenteile bilden dabei die äußere Sichtfläche, die stegförmigen Innenteile hingegen dienen als unsichtbare Abstütz- und Befestigungsmittel, die außerdem zwischen sich Kammem bzw. Nuten zur Aufnahme von Dichtungen, Dämmaterial u. dgl. bieten. Zur Eckverbindung solcher Profile werden bisher die miteinander zu stoßenden Profilstücke auf Gehrung oder stumpf geschnitten und ergeben einen einheitlichen Gehrungsstoß oder einen stumpfen Stoß. Beim stumpfen Stoß grenzen die Außenteile direkt aneinander, die Innenteile hingegen finden keinen ordnungsgemäßen Anschluß aneinander, womit auch die von den Innenteilen gebildeten Dichtungsnuten oder Dämmkammem od. dgl. unterbrochen sind und ein umlaufendes Einlegen von Dämmaterial oder Dichtungen behindert wird. Der Gehrungsstoß wiederum ist nur brauchbar bei gleich breiten Profilen und er kann den optischen Eindruck der üblicherweise stumpfgestoßenen Holzrahmenschenkel nicht nachempfinden.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Eckverbindung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die bei gefälliger äußerer Formgebung einen sauberen, funktionstüchtigen Eckanschluß auch unterschiedlich breiter Profile erlaubt.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Außenteile miteinander einen stumpfen Stoß und die Innenteile miteinander einen Gehrungsstoß bilden, wobei der Außenteil des einen Profils stimseitig gegenüber den eine gemeinsame Gehrungsebene bestimmenden Enden der zugehörenden Innenteile vorragt und die Innenteile des anderen Profiles stimseitig mit ihren Enden gegenüber dem zugehörigen Außenteil bis zur Gehrungsebene vorstehen. Durch die Kombination von Stumpf- und Gehrungsstoß ist es möglich, die äußere Sichtseite wunschgemäß zu gestalten und beispielsweise dem Erscheinungsbild eines Holzrahmens anzupassen. Außerdem lassen sich ohne Schwierigkeiten auch Profile unterschiedlich breiter Außenteile stoßen. Die gehrungsgestoßenen Innenteile wiederum führen zu einem einwandfreien Übergang der Innenteile im Eckbereich vom einen zum anderen Profil mit Erhalt der zwischen den Innenteilen bestehenden Nuten oder Kammem, so daß trotz der außen stumpfgestoßenen Profile innenseitig ein umlaufendes Verlegen von Dichtungen u. dgl. gewährleistet ist. Beim Vorbereiten der Profilstimseiten ist nur darauf zu achten, daß sich tatsächlich die Innenteile bis zur gemeinsamen Gehrungsebene erstrecken und der Außenteil des einen Profils, der den Eckbereich überdeckt, mit seiner Stimkante bis zur Verlängerung der äußeren Längskante des Außenteils des anderen Profils vorragt, womit zwangsweise der Außenteil des anderen Profils mit seiner Stimkante nur bis zur Verlängerung der Innenlängskante des den Eckbereich überdeckenden Außenteils reichen kann. Diese Eckverbindung eignet sich bestens für das Eckstoßen von Abdeckprofilen aus Aluminium, kann aber selbstverständlich auch für Profile aus anderen Werkstoffen und auch für anders eingesetzte Profile, auch für Profile von Metallrahmen Verwendung finden.

[0005] Um die Festigkeit der Eckverbindung zu erhöhen, ist wenigstens ein Verbindungswinkel vorgesehen, der mit seinen Schenkeln zwischen die Innenteile der Profile eingreift. Durch einen solchen eingeklemmten oder eingeklebten oder auf andere Weise fixierten Verbindungswinkel entsteht eine hochbelastbare Bewehrung für den Eckbereich eines Rahmens od. dgl., so daß sogar auf eine Schweißung mit den erforderlichen Putz- und Schleifarbeiten verzichtet werden kann. Bei Holzrahmen mit stumpfgestoßenen Schenkeln gibt es meist entlang der Stoßfuge oberseitig eine im Querschnitt v-förmige Kerbe. Um eine solche Kerbe nachzuvollziehen, können die Außenteile der Profile entlang ihrer Stoßfläche abgeschrägte, einander überlappende Stim- bzw. Längskanten aufweisen, so daß sich entlang des Stoßes eine den Holzrahmenkerben ähnliche Kerbe ausbildet. Durch die Überlappung der gestoßenen Kanten ist dabei eine saubere, fugenfreie Kerbengestaltung gewährleistet.

[0006] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise näher veranschaulicht, und zwar zeigen

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Eckverbindung in Untersicht,

Fig. 2 diese Eckverbindung in einer Explosionsdarstellung und die

Fig. 3 und 4 Querschnitte nach den Linien III-III bzw. IV-IV der Fig. 1.



[0007] Bei einer Eckverbindung 1 für Profile, beispielsweise Abdeckprofile 2, 3 aus Aluminium mit jeweils einem plattenförmigen Außenteil 21; 31 und stegförmigen Innenteilen 22, 23, 24; 32, 33, 34, bilden die Außenteile 21, 31 einen stumpfen Stoß 4 und die Innenteile 22, 32; 23, 33; 24, 34; einen Gehrungsstoß 5, so daß die von den Außenteilen 21, 31 gebildete Sichtfläche ein gewünschtes Gestaltungsbild bekommen kann und auch unterschiedlich breite Außenteile verbindbar sind, die zur Befestigung und zur Dichtungs- und Dämmaterialaufnahme od. dgl. dienenden Innenteile hingegen ineinander übergehen und entsprechend um die Eckverbindung umlaufende Nuten und Hohlkammem 6, 7 zum Einlegen nicht weiter dargestellter Dichtungen oder Dämmaterialien bilden. Um dies zu erreichen, ragt der Außenteil 21 des Profils 2 stimseitig gegenüber den eine gemeinsame Gehrungsebene E bestimmenden Enden 25, 26, 27 der zugehörenden Innenteile 22, 23, 24 vor und die Innenteile 32, 33, 34 des Profils 3 stehen ihrerseits mit ihren Enden 35, 36, 37 gegenüber dem zugehörenden Außenteil 31 bis zur Gehrungsebene E vor. Zur Ausbildung einer V-Kerbe 8 entlang dem stumpfen Stoß 4 im Sichtbereich, sind die Stimkante 38 des Profils 3 und der über die Gehrungsebene E hinausragende Teil der stoßbildenden Längskante 28 des Außenteils 21 zueinander abgeschrägt und überlappt die Stimkante 38 die Längskante 28.

[0008] Um eine leicht herzustellende und feste Eckverbindung zu erreichen, sind zwei Verbindungswinkel 9, 10 vorgesehen, die mit ihren Schenkeln zwischen die Innenteile 22, 23; 32, 33, 24, 34 eingreifen, womit sich die Profile 2, 3 einfach und lagerichtig zusammenstecken lassen.


Ansprüche

1. Eckverbindung für Profile, insbesondere Abdeckprofile, die plattenförmige Außenteile und stegförmige Innenteile aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenteile (21, 31) miteinander einen stumpfen Stoß (4) und die Innenteile (22, 23, 24; 32, 33, 34) miteinander einen Gehrungsstoß (5) bilden, wobei der Außenteil (21) des einen Profils (2) stirnseitig gegenüber den eine gemeinsame Gehrungsebene (E) bestimmenden Enden (25, 26, 27) der zugehörenden Innenteile (22, 23, 24) vorragt und die Innenteile (32, 33, 34) des anderen Profiles (3) stimseitig mit ihren Enden (35, 36, 37) gegenüber dem zugehörigen Außenteil (31) bis zur Gehrungsebene (E) vorstehen.
 
2. Eckverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Verbindungswinkel (9, 10) vorgesehen ist, der mit seinen Schenkeln zwischen die Innenteile (22, 23, 24, 32, 33, 34) der Profile (2, 3) eingreift.
 
3. Eckverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenteile (21, 31) der Profile (2, 3) entlang ihrer Stoßfläche (4) abgeschrägte, einander überlappende Stim- bzw. Längskanten (28, 38) aufweisen.
 




Zeichnung