(19)
(11) EP 0 793 195 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
02.12.1998  Patentblatt  1998/49

(21) Anmeldenummer: 96103011.1

(22) Anmeldetag:  29.02.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G07B 15/02, G07F 17/24, G08G 1/14

(54)

Verfahren zur Steuerung und Überwachung einer Ausgabe für Berechtigungsausweise

Method for controlling and monitoring the distribution of authorization tickets

Procédé pour contrôler et surveiller la délivrance de tickets d'autorisation


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR LI LU NL

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
03.09.1997  Patentblatt  1997/36

(73) Patentinhaber: SCHEIDT & BACHMANN GMBH
D-41238 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Miller, Norbert, Dr.
    41063 Mönchengladbach (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 033 234
DE-A- 3 929 879
FR-A- 2 566 942
DE-A- 3 307 986
FR-A- 2 230 030
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung einer Ausgabe für Berechtigungsausweise, beispielsweise Chip-Karten, zum Öffnen einer Ausfahrtsperre einer überwachten Parkfläche für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, wobei der Benutzer der Parkfläche einen bei der Einfahrt erhaltenen Benutzerausweis in die Ausgabe eingibt und dieser in der Ausgabe in einen Berechtigungsausweis für die Ausfahrt umgewandelt wird.

    [0002] Derartige Verfahren zur Steuerung der Ausgabe von Berechtigungsausweisen sind insbesondere im Bereich der Parkhaustechnik in der Praxis weit verbreitet. Bei den bekannten Parkhaussystemen erfolgt der Gebrauch der Benutzer- und Berechtigungsausweise so, daß bei der Einfahrt in das Parkhaus ein Benutzerausweis ausgegeben wird, welcher von dem angeschlossenen computergesteuerten Parkhaussystem erfaßt und/oder mit Parkdaten beschrieben wird. Nach dem Parken wird der Benutzerausweis an einer Kasse abgegeben oder in einen Kassenautomaten eingegeben, um aus den auf dem Benutzerausweis aufgebrachten Daten die Parkgebühr zu ermitteln. Nach erfolgtem Bezahlen wird der Ausweis mit neuen Daten überschrieben und als Berechtigungsausweis für die Ausfahrt an den Benutzer zurückgegeben. An der Ausfahrtsperre wird der Berechtigungsausweis üblicherweise von einem Ticketautomaten eingezogen, welcher nachfolgend die Ausfahrtsperre zum Verlassen des Parkhauses zur Öffnung freigibt (vgl DE-A-39 29 879).

    [0003] Durch Störungen im Bereich der Ausfahrtsperre, beispielsweise durch eine Fehlfunktion des Ausfahrtgerätes und einer damit permanent geöffneten Schranke oder bei einem Schrankenbaumbruch kann das Verlassen des Parkhauses jedoch auch ohne die Rückgabe der Ausweise in den Ticketautomaten erfolgen. Dieser Verlust der Berechtigungsausweise ist insbesondere bei der Verwendung von hochwertigen Ausweisen, wie beispielsweise kontaktbehafteten Chip-Karten, kontaktlosen Transponder-Chip-Karten oder Transpondermünzen, nachteilig, da der durch den Verlust dieser hochwertigen Ausweise auftretende Schaden leicht einen Wert annehmen kann, der den der eingenommenen Parkgebühr übersteigt.

    [0004] Ausgehend von diesen aus dem Stand der Technik bekannten Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung der Ausgabe von Berechtigungsausweisen zu schaffen, welches den Verlust von hochwertigen Benutzer- und Berechtigungsausweisen im Falle einer Störung der Ausfahrtsperre minimiert.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

    a) Überwachen des Betriebszustands der Ausfahrtsperre;

    b) Melden des Betriebszustands der Ausfahrtsperre an die Ausgabe für die Berechtigungsausweise und

    c) Ausgabe der Berechtigungsausweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Ausfahrtsperre.



    [0006] Durch die Überwachung des Betriebszustandes der Ausfahrtsperre im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Funktion und die Steuerung der nachfolgenden Ausgabe der Berechtigungsausweise für die Ausfahrt in Abhängigkeit von dem zuvor ermittelten Betriebszustand der Ausfahrtsperre wird erreicht, daß die im Zusammenhang mit dem Zahlvorgang eingegebenen Benutzerausweise nur dann in Berechtigungsausweise umgewandelt werden, wenn ein einwandfreier Betrieb des gesamten computergesteuerten Parkhaussystems gewährleistet ist.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Ausgabe für die Berechtigungsausweise beim Betriebszustand "Störung" der Ausfahrtsperre angewiesen, ausschließlich einfache und preisgünstige Berechtigungsausweise auszugeben und die von den Benutzern zuvor eingegebenen teuren Benutzerausweise einzubehalten.

    [0008] Durch diese Betriebsweise wird gewährleistet, daß bei fehlerhaftem Betrieb der Ausfahrtsperre keine hochwertigen Benutzer- und Berechtigungsausweise dadurch verlorengehen, daß diese bei der Ausfahrt von der Parkfläche nicht wieder abgegeben werden. Zur Bestätigung der ordnungsgemäßen Bezahlung wird in diesem Fall ein preislich minderwertiger Berechtigungsausweis, beispielsweise eine Papierkarte, an den Benutzer ausgegeben.

    [0009] Beim Betriebszustand "Betrieb" der Ausfahrtsperre wird die Ausgabe für die Berechtigungsausweise angewiesen, die eingegebenen Benutzerausweise in Berechtigungsausweise für die Ausfahrt umzuwandeln. Da beim normalen Betrieb der Ausfahrtsperre die Berechtigungsausweise an der Ausfahrt wieder eingezogen werden, können bei diesem Betriebszustand die Benutzerausweise ohne Gefahr des Verlustes in Berechtigungsausweise für die Ausfahrt umgewandelt werden.

    [0010] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, den Betriebszustand der Ausfahrtsperre mechanisch, elektrisch und/oder sensorisch zu überwachen. Eine solche Überwachung ist besonders vorteilhaft, da hierdurch einerseits eine permanente Überwachung der Ausfahrtsperre gewährleistet ist und andererseits kein Überwachungspersonal zur Kontrolle der Ausfahrtsperre notwendig ist.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft wie folgt ab:

    [0012] Beim Einfahren auf die bewachte Parkfläche zieht der Benutzer an einem Ticketautomaten einen Benutzerausweis, welcher ihm über das an das Ticketausgabegerät angeschlossene computergesteuerte Parkhaussystem das Einfahren erlaubt. Über das computergesteuerte Parkhaussystem werden die für das Parken relevanten Daten erfaßt und/oder auf dem Benutzerausweis abgespeichert. Nach beendetem Parkvorgang gibt der Benutzer diesen Benutzerausweis entweder an einer zentralen Kassenstelle ab oder in einen Kassenautomaten ein, der aufgrund der auf dem Ausweis gespeicherten Daten die fällig gewordene Parkgebühr berechnet. Parallel zu der Ermittlung der Parkgebühr aufgrund der Daten des Benutzerausweises erhält die Zahlstation, welche nach der Bezahlung die Berechtigungsausweise für die Ausfahrt ausgibt, Informationen über den Betriebszustand der Ausfahrtsperre. Sobald der Ausgabe für die Berechtigungsausweise für die Ausfahrt gemeldet wird, daß eine "Störung" der Ausfahrtsperre vorliegt, tauscht diese die vom Benutzer eingegebenen Berechtigungsausweise gegen einfache und preislich geringwertige Berechtigungsausweise zur Ausfahrt aus. Diese beispielsweise aus Papier hergestellten Berechtigungsausweise für die Ausfahrt sind vorzugsweise maschinenlesbar, um ein Verlassen der Parkfläche zu gewährleisten, falls beim Eintreffen an der Ausfahrtsperre diese wieder im Normalbetrieb arbeitet.

    [0013] Wenn die Ausgabe für die Berechtigungsausweise während des Bezahlvorgangs die Meldung bekommt, daß die Ausfahrtsperre im Betriebszustand "Betrieb" arbeitet, so werden die vom Benutzer eingegebenen Benutzerausweise in Berechtigungsausweise für die Ausfahrt umgewandelt. An der Ausfahrtsperre wird dieser Berechtigungsausweis in einen Ticketautomaten eingegeben, welcher die Berechtigungsausweise sammelt und die Ausfahrtsperre zum Verlassen der Parkfläche öffnet.

    [0014] Aufgrund des voranstehend erläuterten Verfahrens wird mit einem Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet, daß hochwertige Benutzerausweise im Falle einer Störung der Ausfahrtsperre nicht dadurch verlorengehen, daß die Benutzer die Parkfläche ohne Abgabe der Ausweise verlassen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Steuerung und Überwachung einer Ausgabe für Berechtigungsausweise, beispielsweise Chipkarten, zum Öffnen einer Ausfahrtsperre einer überwachten Parkfläche für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, wobei der Benutzer einen bei der Einfahrt erhaltenen Benutzerausweis in die Ausgabe eingibt und dieser in der Ausgabe in einen Berechtigungsausweis für die Ausfahrt umgewandelt wird,
    gekennzeichnet durch
    folgende Verfahrensschritte:

    a) Überwachen des Betriebszustands der Ausfahrtsperre;

    b) Melden des Betriebszustandes der Ausfahrtsperre an die Ausgabe für die Berechtigungsausweise und

    c) Ausgabe der Berechtigungsausweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Ausfahrtsperre.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Betriebszustand "Störung" der Ausfahrtsperre die Ausgabe ausschließlich einfache und preisgünstige Berechtigungsausweise ausgibt und die von dem Benutzer zuvor eingegebenen Benutzerausweise einbehält.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Betriebszustand "Betrieb" der Ausfahrtsperre die Ausgabe die eingegebenen Benutzerausweise in Berechtigungsausweise für die Ausfahrt umwandelt.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebszustand der Ausfahrtsperre mechanisch, elektrisch und/oder sensorisch überwacht wird.
     


    Claims

    1. Method for controlling and monitoring a dispenser for authorization cards, for example smart cards, for opening an exit barrier of a monitored parking area for vehicles, in particular motor vehicles, the user inserting a user card, obtained on entry, into the dispenser and this being converted in the dispenser into an authorization card for exiting,
    characterized by the following method steps:

    a) Monitoring the operating state of the exit barrier;

    b) indicating the operating state of the exit barrier to the dispenser for the authorization cards, and

    c) dispensing the authorization cards as a function of the operating state of the exit barrier.


     
    2. Method according to Claim 1, characterized in that in the event of the exit barrier having the operating state "malfunction", the dispenser only issues simple and cheap authorization cards and retains those user cards which have already been inserted by the user.
     
    3. Method according to Claim 1, characterized in that in the event of the exit barrier being in the operating state "operating", the dispenser converts the inserted user cards into authorization cards for exiting.
     
    4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the operating state of the exit barrier is monitored mechanically, electrically and/or by sensors.
     


    Revendications

    1. Procédé de commande et de surveillance d'un dispositif de délivrance de cartes d'autorisation, par exemple de cartes à puces, pour ouvrir une barrière de sortie d'un parking surveillé destiné à des véhicules, notamment à des véhicules automobiles, dans lequel l'utilisateur introduit dans le dispositif de délivrance une carte d'utilisateur obtenue à l'entrée et dans lequel cette carte d'utilisateur est transformée dans le dispositif de délivrance en une carte d'autorisation pour la sortie,
       caractérisé par les étapes suivantes :

    a) surveillance de l'état de fonctionnement de la barrière de sortie,

    b) signalisation de l'état de fonctionnement de la barrière de sortie au dispositif de délivrance des cartes d'autorisation et

    c) délivrance des cartes d'autorisation en fonction de l'état de fonctionnement de la barrière de sortie.


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, lorsque la barrière de sortie est à l'état de fonctionnement "hors service", le dispositif de délivrance délivre exclusivement des cartes d'autorisation simples et peu coûteuses et conserve les cartes d'utilisateur introduites auparavant par l'utilisateur.
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, lorsque la barrière de sortie est à l'état de fonctionnement "en service", le dispositif de délivrance transforme les cartes d'utilisateur introduites en cartes d'autorisation pour la sortie.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'état de fonctionnement de la barrière de sortie est surveillé de façon mécanique, électrique et/ou par capteur.