[0001] Die Erfindung betrifft einen Einpreß-Steckverbinder zum Einpressen in Bohrungen einer
Leiterplatte, bei dem die Kontakte mit einem Ende in einem im wesentlichen quaderförmigen
Kunststoffkörper befestigt und in einem Preßteil in schlitzartigen, zur Leiterplatte
hin offenen Aussparungen seitlich geführt sind und an ihrem freien Ende einen rechtwinklig
zur Leiterplatte hin abgebogenen Einpreßabschnitt aufweisen, der jeweils mit zwei
Einpreßschultern versehen ist, wobei das Preßteil mit zur Leiterplatte parallelen,
neben den Aussparungen angeordneten Einpreßflächen ausgebildet ist, die beim Einpressen
mit den Einpreßschultern zusammenwirken, und bei der das Steckgesicht des Steckverbinders
durch ein Schirmblech gebildet ist, dessen zur Leiterplatte senkrechte Teile eine
Frontebene des Steckverbinders definieren.
[0002] Eine derartige abgewinkelte Einpreß-Federleiste ist aus dem eingetragenen Deutschen
Gebrauchsmuster DE 29515592 bekannt. Grundsätzlich ist das Einpressen mittels eines
flachen Stempels, also

über Kunststoff" und ohne Spezialwerkzeuge mit Druckstiften, auch bereits aus der
DE 3318135 C2 bekannt.
[0003] Bei dem in den genannten Schriften dargestellten Einpreßprinzip ist vorgesehen, den
senkrecht zur Leiterplatte flächig von oben ausgeübten Druck durch Einpreßflächen
im Preßteil direkt auf an den Einpreßabschnitten der Kontakte angeordnete Einpreßschultern
zu übertragen. Da der Einpreßdruck sehr nahe und in einer Linie mit der Einpreßzone
ausgeübt wird, können bei dieser Einpreßmethode weder Biegemomente noch Ausknickungen
der Kontakte entstehen. Problematisch bei den bekannten Steckverbindern ist der konstruktive
Aufbau, insbesondere die Anordnung und Befestigung der einzelnen Teile zueinander
und zur Leiterplatte hin. Zusätzlich zur mechanischen Stabilität des Aufbaus und zur
Befestigungproblematik besteht oft auch das Problem, eine Masse-Übertragungsmöglichkeit
vom metallischen Steckgesicht zur Leiterplatte in den bereits weitgehend vorgegebenen
Steckeraufbau zu integrieren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Einpreß-Steckverbinder
der eingangs genannten Art zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Preßteil annähernd U-förmig
ausgebildet ist, daß die freien Enden der U-Schenkel zusammen mit dem dazwischen angeordneten
Kunststoffkörper an die Frontebene anstoßen, daß die U-Basis als Druckfläche beim
Einpressen vorgesehen ist und daß an den U-Schenkeln leiterplattenseitig jeweils ein
gegenüber der Frontebene zurückversetzter Befestigungszapfen angeformt ist.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert:
- Figur 1:
- eine perspektivische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Steckleiste, sowie deren
einzelne Teile in Explosionsdarstellung,
- Figur 2:
- eine perspektivische Einzeldarstellung eines Z-förmigen Masseübertragungsblechs,
- Figur 3:
- den ersten Kunststoffkörper mit eingesetzten Kontakten,
- Figur 4:
- eine Ansicht schräg auf die Unterseite des zweiten Kunststoffköpers,
- Figur 5:
- eine fertigmontierte Steckleiste in perspektivische Ansicht schräg von unten,
- Figur 6:
- eine perspektivische Ansicht eines Schirmkäfigs,
- Figur 7:
- eine Ansicht einer Steckleiste mit aufgesetzten Schirmkäfig von der Rückseite her.
[0008] Im oberen Teil der Figur 1 sind einzeln nebeneinander das Schirmblech 8, der Kunststoffkörper
1, zwei Reihen von Kontakten 3, das Preßteil 2 und zwei Masseübertragungsbleche 10
dargestellt. Die Kontakte 3 mit den Einpreßschultern 6 werden zunächst in geradem
Zustand in den Kunststoffkörper 1 eingepreßt und anschließend um 90 Grad gebogen.
Das Kunststoffpreßteil 2 wird von der Hinterseite über die abgewinkelten Kontakte
3 geschoben, so daß die Einpreßflächen 7 (vgl. auch Figur 4) direkt über den Einpreßschultern
6 zu liegen kommen und mit diesen beim Einpressen zusammenwirken können. Dabei kommt
wieder das obengenannte bekannte Einpreßprinzip zum Tragen, so daß weder Biegemomente
noch Ausknickungen entstehen. Die Druckfläche 11 der im unteren Teil der Figur 1 dargestellten
fertig montierten Steckleiste ist parallel oberhalb zu den Einpreßflächen 7 angeordnet.
In diesem Teil der Figur ist auch erkennbar, daß die zum Gegenstecker hin orientierte
Stirnfläche 13 des Kunststoffkörpers 1 mit den sich links und rechts davon erstreckenden
freien Enden 14, 15 der U-Schenkel des Preßteils eine Linie bildet bzw. gemeinsam
an die Rückseite des Schirmblechs 8, 9 anstößt.
[0009] Die eingepreßten Kontakte 3 und der Kunststoffkörper 1 sind besonders gut in Figur
3 zu erkennen. Die taschen- oder schlitzförmigen Aussparungen 7 an der der Leiterplatte
zugewandten Unterseite der U-Basis 12 des Preßteils sind besonders in Figur 4 erkennbar.
Das Anliegen der Einpreßschultern 6 an den Einpreßflächen 7 geht beispielsweise aus
der Darstellung gemäß Figur 5 hervor, in der das Preßteil 2 etwas anderes als in Figur
1 gestaltet ist.
[0010] Die in den Figuren 1, 4 und 5 dargestellten kammartigen Aussparungen 7 haben den
weiteren Vorteil, daß das Anschlußraster der Kontakte 3 genau geführt wird. Bei abgestimmter
Geometrieauswahl können sogar verschiedene Kontaktquerschnitte wie runde oder rechteckförmige
Kontakte in identisch ausgeformten Preßteilen 2 untergebracht werden. Die Erfindung
ist selbstverständlich gleichermaßen für Stift- wie für Federleisten geeignet. Am
Preßteil 2 sind zwei Kunststoffpresszapfen 16 mitgeformt, welche die mechanische Befestigung
des Steckverbinders auf der Leiterplatte gewährleisten. Während der Endmontage können
die zwei insbesondere in Figur 1 und 2 dargestellten Masse-Übertragungsbleche 10 eingelegt
werden, die eine doppelte Funktion erfüllen:
- Masse-Übertragung vom Schirmblech bis zur Leiterplatte
- Möglichkeit für eine mechanische Verriegelung des Gegensteckers über ein im Steckgesicht
integriertes Gewinde 17, vgl. Figur 2.
[0011] Die Z-förmige Ausgestaltung ergibt zusammen mit den geschlitzten Befestigungszapfen
16 den besonderen Vorteil, daß für die beiden Funktionen

Befestigung" und

Masse-Übertragung" nicht jeweils zwei, sondern nur ein Leiterplattenloch erforderlich
ist. Die - in Figur 1 und 2 etwas unterschiedlich ausgeführten - Leiterplattenanschlußclips
21 mit Einpreßzone haben praktisch keine Befestigungsfunktion mehr.
[0012] Zur Erfüllung erhöhter Schirmanforderungen ist bei Bedarf ein metallischer Schirmkäfig
18 integrierbar, vergleiche Figur 6. Auch dieser Schirmkäfig 18 übernimmt später die
Masseableitung zur Leiterplatte bzw. die Gestellerdung. Dazu werden Laschen 19 zwischen
Schirmblech 8 und Preßteil 2 geklemmt und S-preßförmige Anschlüsse 20 gekröpft unter
Preßteil 2 ausgeformt. Somit werden auch diese Anschlüsse 20 beim Bestück- und Einpreßvorgang
zwangsläufig zusammen mit den Kontakten 3 und den zwei Masseableitungen 10 in derselben
Montagehandlung in die Leiterplatte eingepreßt. Die Aussparungen 22 für die Laschen
19 sind z. B. in Figur 4 erkennbar.
1. Einpreß-Steckverbinder zum Einpressen in Bohrungen einer Leiterplatte bei dem die
Kontakte (3) mit einem Ende in einem im wesentlichen quaderförmigen Kunststoffkörper
(1) befestigt und in einem Preßteil (2) in schlitzartigen, zur Leiterplatte hin offenen
Aussparungen (4) seitlich geführt sind und an ihrem freien Ende einen rechtwinklig
zur Leiterplatte hin abgebogenen Einpreßabschnitt (5) aufweisen, der jeweils mit zwei
Einpreßschultern (6) versehen ist, wobei das Preßteil (2) mit zur Leiterplatte parallelen,
neben den Aussparungen (4) angeordneten Einpreßflächen (7) ausgebildet ist, die beim
Einpressen mit den Einpreßschultern (6) zusammenwirken, und bei der das Steckgesicht
des Steckverbinders durch ein Schirmblech (8) gebildet ist, dessen zur Leiterplatte
senkrechte Teile (9) eine Frontebene des Steckverbinders definieren,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Preßteil (2) annähernd U-förmig ausgebildet ist,
- die freien Enden (14, 15) der U-Schenkel zusammen mit dem dazwischen angeordneten
Kunststoffkörper (1) an die Frontebene anstoßen,
- die U-Basis als Druckfläche (11) beim Einpressen vorgesehen ist
- und daß an den U-Schenkeln leiterplattenseitig jeweils ein gegenüber der Frontebene
zurückversetzter Befestigungszapfen (16) angeformt ist.
2. Einpreß-Steckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
für jeden U-Schenkel ein annähernd Z-förmiges Masseübertragungsblech (10) vorgesehen
ist, dessen kurzer Schenkel senkrecht und dessen langer Schenkel parallel zur Leiterplatte
verlaufen, wobei der erste kurze Schenkel zwischen dem freien Ende (14, 15) des U-Schenkels
und dem Schirmblech (8) eingelegt ist, während der zweite kurze Schenkel als Leiterplattenanschlußclip
(21) ausgebildet und zwischen den beiden Hälften des geschlitzt ausgeführten Befestigungszapfens
(16) angeordnet ist.