[0001] Die Erfindung betrifft ein bipolares chirurgisches Faßinstrument mit zwei verschwenkbar
am Ende eines Rohrschafts gelagerten Armen, die durch Kniehebelelemente durch eine
im Rohrschaft verschiebliche Schub- und Zugstange gegenläufig koaxial verschwenkbar
sind.
[0002] Insbesondere bei endoskopischen Operationen ist es erwünscht, Rohrschaftinstrumente
einzusetzen, bei denen gegeneinander verschwenkbare Arme eines Werkzeugs, beispielsweise
Zangenschenkel oder Schenkel einer Schere, getrennt mit den verschiedenen Polen einer
Hochfrequenzspannungsquelle verbunden werden können, so daß zwischen den elektrisch
voneinander isolierten Armen dieses Werkzeugs Hochfrequenzströme zum Koagulieren und
Schneiden von dazwischenliegendem Gewebe fließen können.
[0003] Es ist dabei äußerst schwierig, bei den kleinen Dimensionen derartiger Instrumente
eine zuverlässige elektrische Isolierung der beiden Arme einerseits und einen einfachen
Aufbau andererseits zu erreichen.
[0004] So ist es beispielsweise aus der US-Patentschrift 5,391,166 bekannt, in einem Rohrschaft
eines Faßinstruments zwei Arme verschwenkbar zu lagern. Um diese elektrisch voneinander
zu trennen, sind komplizierte Einzelteile notwendig, es werden insbesondere Isolierzwischenstücke,
Isolierlagerstifte und isolierende Beschichtungen der Arme benötigt, wobei diese isolierenden
Beschichtungen nur partiell vorgesehen sein dürfen.
[0005] Bei der bekannten Konstruktion ist außerdem vorgesehen, daß zwei elektrische Zuleitungen
im Inneren des Rohrschafts angeordnet werden müssen, diese müssen mit einer Steckverbindung
mit einem speziellen Adapter verbunden werden. Insgesamt ergibt sich dadurch eine
recht komplizierte Konstruktion, die es auch nicht ermöglicht, in der herkömmlichen
Weise mit einer einzigen Schub- und Zugstange auszukommen, da zwei getrennte elektrische
Zuführungen im Inneren des Rohrschafts notwendig sind.
[0006] Dies gilt auch bei einer anderen Konstruktion, die in der US-Patentschrift 5,352,222
beschrieben ist. Auch hier sind zwei getrennte Zuleitungsstäbe notwendig, außerdem
müssen beide Arme des Werkzeugs in komplizierter Weise sandwichartig aufgebaut sein,
da die einander gegenüberliegenden Klingen des scherenartigen Instruments gegenüber
den eigentlichen Armen durch eine isolierende Zwischenschicht zu trennen sind. Auch
hier ergibt sich eine sehr komplizierte Herstellung, wobei bei den kleinen Dimensionen
derartiger Instrumente auch Fehlfunktionen nicht auszuschließen sind.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem gattungsgemäßen chirurgischen Faßinstrument,
bei dem beide Arme gegeneinander verschwenkbar sind, mit nur einer einzigen Schub-
und Zugstange einen mechanisch unkomplizierten Aufbau einerseits und eine elektrische
Isolation der beiden Arme des Faßwerkzeugs andererseits zu vereinen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem bipolaren chirurgischen Faßinstrument der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der erste Arm elektrisch leitend mit dem ihm
zugeordneten Kniehebelelement verbunden ist, daß der zweite Arm über ein Isolierteil
mit dem ihm zugeordneten Kniehebelelement verbunden ist, daß der zweite Arm über seine
Schwenklagerung elektrisch leitend mit dem Rohrschaft verbunden ist und daß der erste
Arm gegenüber dem zweiten Arm und gegenüber dem Rohrschaft elektrisch isoliert an
dem Rohrschaft drehbar gelagert ist.
[0009] Bei dieser Konstruktion werden also beide Arme in an sich bekannter Weise über Kniehebelelemente
gegenläufig verschwenkt, wobei diese Kniehebelelemente gemeinsam über eine einzige
Schub- und Zugstange angetrieben werden. Diese Schub- und Zugstange bildet den einen
elektrischen Pol der Hochfrequenzspannungsquelle, der andere Pol wird durch den Rohrschaft
selbst gebildet.
[0010] Die Kniehebelelemente des Antriebs für beide Arme sind gemeinsam mit der einen Spannungsquelle
verbunden, lediglich einer der beiden Arme ist gegenüber diesem Kniehebelelement durch
Zwischenschaltung des Isolierteils elektrisch isoliert. Dieser zweite Arm ist seinerseits
mit dem Rohrschaft elektrisch leitend verbunden. Um hier einen Kurzschluß zu vermeiden,
genügt es, wenn der andere Arm, also der elektrisch mit der Schub- und Zugstange in
Verbindung stehende erste Arm gegenüber der Schwenklagerung elektrisch isoliert ist
und gegenüber dem anderen Arm.
[0011] Eine solche Konstruktion läßt sich mit einfachen Mitteln realisieren, die mechanischen
Antriebsbewegungen bleiben im wesentlichen gleich wie bei herkömmlichen Rohrschaftinstrumenten,
die nicht als bipolare Instrumente ausgebildet sind.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beide
Arme über eine leitende Lagerwelle am Rohrschaft drehbar gelagert sind und wenn der
erste Arm gegenüber dieser Lagerwelle elektrisch isoliert ist. Diese elektrisch leitende
Lagerwelle kann nämlich dann die elektrische Verbindung zwischen dem zweiten Arm und
dem Rohrschaft herstellen, wobei der erste Arm jedoch weiterhin gegenüber dem Rohrschaft
elektrisch isoliert ist.
[0013] Vorzugsweise wird zwischen der Lagerwelle und dem ersten Arm eine die Lagerwelle
umgebende Isolierhülse angeordnet, um diese Isolierung des ersten Arms gegenüber der
Lagerwelle zu erreichen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Isolierhülse Teil des Isolierteils ist,
es ist nämlich dann nicht notwendig, hier ein zusätzliches Teil zur Isolierung des
ersten Arms gegenüber der Lagerwelle und damit gegenüber dem Rohrschaft vorzusehen.
[0015] Vorzugsweise wird das Isolierteil aus Keramik hergestellt, es wäre aber auch möglich,
das Isolierteil aus Kunststoff herzustellen.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Isolierteil plattenförmig
ausgebildet ist und im Schwenklagebereich zwischen dem zweiten Arm und dem zugeordneten
Kniehebelelement in Längsrichtung sandwichartig eingebettet ist. Man erhält also in
Richtung der Schwenkachse gesehen einen dreilagigen Aufbau Kniehebelelement/Isolierteil/zweiter
Arm.
[0017] Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Isolierteil an dem Kniehebelelement einerseits
und an dem zweiten Arm andererseits über Stirnflächen flächig anliegt. Über diese
Stirnfläche können Drehmomente von dem Kniehebelelement auf den zweiten Arm übertragen
werden.
[0018] Weiterhin ist es günstig, wenn die sandwichförmig aneinanderliegenden Bereichen des
zweiten Arms, des Isolierteils und des dem zweiten Arm zugeordneten Kniehebelelements
miteinander fluchtende Öffnungen für eine durchgehende Lagerwelle aufweisen. Beim
Einsetzen der Lagerwelle werden dann diese drei Teile durch die flächig aneinanderliegenden
Stirnflächen drehfest miteinander verbunden und können Drehmomente vom Kniehebelelement
auf den zweiten Arm übertragen, ohne daß zusätzliche Fixierungen notwendig sind.
[0019] Es kann dabei weiterhin vorgesehen sein, daß bei einer leitend mit dem Rohrschaft
verbundenen Lagerwelle das Isolierteil die benachbarten Bereiche des dem zweiten Arm
zugeordneten Kniehebels gegenüber der Lagerwelle elektrisch isolierend umgibt. Separate
Teile zur Isolation dieses Kniehebelelements gegenüber der Lagerwelle sind dann nicht
notwendig.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn der erste Arm und das ihm zugeordnete Kniehebelelement
einstückig ausgebildet sind.
[0021] Das Isolierteil kann so geformt sein, daß der zweite Arm, das Isolierteil und das
zugeordnete Kniehebelelement nach dem Einsetzen der Lagerwelle ein starres Bauteil
bilden, das in seiner Form spiegelbildlich zum ersten Arm und dem ihm zugeordneten
Kniehebelelement ausgebildet ist. Man erhält damit zwei Arme, die in ihren Abmessungen
herkömmlichen Armen entsprechen, wobei aber der eine Arm durch das Einsetzen des Isolierteils
unterbrochen wird, so daß gegenüber der Lagerwelle, dem Kniehebelelement und dem anderen
Arm eine elektrische Isolierung möglich wird.
[0022] Zusätzlich kann bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, daß in den
Rohrschaft eine Isolierhülse eingesteckt ist, die die Schub- und Zugstange gegenüber
dem Rohrschaft isoliert und die zwischen parallel nach vorn gerichteten Schenkeln
das Ende der Schub- und Zugstange, die Kniehebelelemente sowie die Schwenklagerung
des ersten und des zweiten Arms aufnimmt. Diese Isolierhülse zentriert zusätzlich
die Schub- und Zugstange im Rohrschaft und gewährleistet eine elektrische Isolierung
auch des Kniehebelantriebs gegenüber dem Rohrschaft.
[0023] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine seitliche Gesamtansicht eines bipolaren chirurgischen Faßinstruments;
- Figur 2:
- eine vergrößerte Seitenansicht des vorderen Bereichs des Instruments der Figur 1 in
einer Teillängsschnittdarstellung;
- Figur 3:
- eine Ansicht ähnlich Figur 2 bei um 90° um die Längsachse gedrehtem Instrument und
- Figur 4:
- eine Explosionsansicht des vorderen Teils des Instruments der Figur 1.
[0024] Das in der Zeichnung dargestellte Rohrschaftinstrument umfaßt ein längliches Rohr
1, welches an seinem rückwärtigen Ende fest mit einer Griffbranche 2 verbunden ist.
An dieser ist um eine quer zur Längsrichtung des Rohrs 1 verlaufende Drehachse eine
zweite Griffbranche 3 verschwenkbar gelagert, die über eine Kugelkopfverbindung 4
mit einer im Inneren des Rohrs 1 verlaufenden Schub- und Zugstange 5 verbunden ist.
[0025] Das Rohr 1 ist über einen Steckanschluß 6 mit dem ersten Pol einer in der Zeichnung
nicht dargestellten Hochfrequenzspannungsquelle verbindbar, ebenso kann die Schub-
und Zugstange 5 über eine in der Zeichnung nicht erkennbare Verbindung mit dem anderen
Pol dieser Hochfrequenzspannungsquelle verbunden werden.
[0026] Das Rohr 1 und die Schub- und Zugstange 5 sind elektrisch voneinander isoliert, dies
kann im Bereich der Griffbranchen 2 und 3 beispielsweise dadurch erfolgen, daß die
Schub- und Zugstange 5 in ihrer Länge durch ein isolierendes Zwischenteil unterbrochen
ist und daß die Verbindung der Schub- und Zugstange 5 mit der Spannungsquelle vor
dieser Unterbrechungsstelle erfolgt.
[0027] In das vordere Ende des Rohrs 1 ist ein Rohrstück 7 aus einem elektrisch leitenden
Material eingeschoben, vorzugsweise ebenfalls aus Metall bestehend. Dieses Rohrstück
7 weist an seinem in das Rohr 1 eingeschobene Ende eine Ringnut 8 auf, in die durch
Längsschnitte zungenförmig ausgebildete Wandteile 9 des Rohrs 1 derart eingreifen,
daß ein Herausziehen des Rohrstücks 7 aus dem Rohr 1 nur möglich wird, wenn diese
zungenförmigen Wandteile 9 elastisch nach außen gebogen werden. Ein solches Verbiegen
der Wandteile 9 läßt sich durch eine die Wandteile 9 im Bereich der Ringnut 8 überfangende
Hülse 10 verhindern, die auf dem Rohr 1 längsverschieblich gelagert ist und normalerweise
gegen eine Stufe 11 des Rohrstücks 7 stößt. Wird diese Hülse 10 jedoch so weit zurückgezogen,
daß Wandteile 9 und Ringnut 8 freigegeben werden, können die Wandteile 9 elastisch
nach außen gebogen werden, so daß dann das Rohrstück 7 aus dem Rohr 1 herausgezogen
werden kann.
[0028] Das Rohrstück 7 trägt an seinem aus dem Rohr 1 hervorstehenden Ende zwei parallel
nach vorne gerichtete Schenkel 12, 13, an deren freien Enden sich zwei miteinander
ausgerichtete Öffnungen 14, 15 zur Aufnahme einer die beiden Schenkel 12, 13 verbindenden
Lagerwelle 16 aus elektrisch leitendem Material angeordnet sind.
[0029] In das Rohrstück 7 ist ein Isolierkörper 17 aus Spritzkeramik eingeschoben, der ähnlich
geformt ist wie das Rohrstück 7 selbst. Ein hülsenförmiger Teil 18 taucht in den geschlossenen
Teil des Rohrstücks 7 ein, zwei einstückig mit dem hülsenförmigen Teil 18 verbundene
parallele Schenkel 19, 20, liegen jeweils an der Innenseite der Schenkel 12, 13 des
Rohrstücks 12 an. Dabei überragen die Schenkel 19 und 20 die Schenkel 12 und 13 geringfügig.
Im Bereich der Öffnungen 14 und 15 in den Schenkeln 12 beziehungsweise 13 weisen auch
die Schenkel 19 und 20 Ausnebmungen 21 auf, durch die die Lagerwelle 16 hindurchtreten
kann.
[0030] Im Inneren des hülsenförmigen Teils 18 des Isolierkörpers 17 verläuft die Schub-
und Zugstange 5, die zwischen den beiden Schenkeln 19 und 20 endet. Diese Schub- und
Zugstange wird durch den Isolierkörper 17 zentriert und gegenüber dem Rohrstück 7
und damit dem Rohr 1 elektrisch isoliert. Zusätzlich ist die Schub- und Zugstange
5 von einem Isolierschlauch 43 umgeben.
[0031] Die Lagerwelle 16 bildet eine Schwenklagerung für zwei Arme 22 und 23 eines zangenförmigen
oder gegebenenfalls auch scherenförmigen Instruments, die durch die Lagerwelle 16
gegenläufig verschwenkbar am Rohr 1 gelagert sind. Der erste Arm 22 besteht aus einem
elektrisch leitenden Material, insbesondere aus Metall, und ist einstückig mit einer
Verlängerung verbunden, die ein Kniehebelelement 24 ausbildet. In dieser Verlängerung
befindet sich eine Öffnung 25, durch die die Lagerwelle 16 hindurchtritt, und eine
weitere Öffnung 26, durch die ein das Kniehebelelement 24 mit einem weiteren Kniehebelelement
27 gelenkig verbindender Lagerstift 28 gesteckt werden kann, der seinerseits mit seinem
gegenüberliegenden Ende gelenkig mit dem Ende der Schub- und Zugstange 5 verbunden
ist.
[0032] Das Kniehebelelement 24 und das Kniehebelelement 27 bilden gemeinsam einen Kniehebel,
dessen Winkel durch Vor- und Zurückschieben der Schub- und Zugstange 5 verändert werden
kann, da das Kniehebelelement 24 im Bereich der Öffnung 25 gegenüber dem Rohr 1 ortsfest
verschwenkbar gelagert ist. Diese Verschwenkung des Kniehebelelements 24 führt zu
einer Verschwenkung des ersten Arms 22, da das Kniehebelelement 24 einstückig mit
dem ersten Arm 22 ausgebildet ist.
[0033] Ein ähnlicher Kniehebel wird ausgebildet durch ein dem Kniehebelelement 27 entsprechendes
und mit der Schub- und Zugstange 5 über einen Lagerstift 30 gelenkig verbundenes Kniehebelelement
29, welches über einen Lagerstift 34 gelenkig mit einem weiteren Kniehebelelement
31 verbunden ist. Auch dieses Kniehebelelement entspricht dem Kniehebelelement 24
des ersten Arms, wie dieses weist es eine Öffnung 32 für den Durchtritt der Lagerwelle
16 und eine Öffnung 33 für die Aufnahme des Lagerstifts 34 auf, der die beiden Kniehebelelemente
29 und 31 gelenkig miteinander verbindet.
[0034] Im Unterschied zum Kniehebelelement 24 ist jedoch dieses Kniehebelelement nicht einstückig
mit dem zweiten Arm 23 verbunden, sondern stellt ein separates Bauteil dar. Eine Verbindung
zwischen diesem Kniehebelelement 31 und dem zweiten Arm 23 wird in diesem Falle durch
ein zwischen die beiden Teile eingesetztes Isolierteil 35 hergestellt, das vorzugsweise
aus Spritzkeramik besteht, jedoch auch aus Kunststoff hergestellt werden kann. Dieses
Isolierteil 35 ist plattenförmig ausgebildet und liegt in Längsrichtung zwischen ebenfalls
plattenförmigen Lappen 36 beziehungsweise 37 des Kniehebelelements 31 und des zweiten
Arms 23. Es ergibt sich dadurch eine sandwichartige Struktur, bei der in Richtung
der Lagerwelle 16 der Lappen 36, das Isolierteil 35 und der Lappen 37 flächig aneinander
liegen.
[0035] Der Lappen 36 und der Lappen 37 weisen jeweils eine Stufe 38 beziehungsweise 39 auf,
an denen die rückwärtige Stirnfläche 40 beziehungsweise die vordere Stirnfläche 41
des plattenförmigen Isolierteils 35 flächig anliegen.
[0036] An einer Seite ist an das plattenförmige Isolierteil 35 eine Hülse 42 angeformt,
die die Öffnung 32 des Kniehebelelements 31 und die Öffnung 25 des Kniehebelelements
24 durchsetzt und die die Lagerwelle 16 umgibt, die dadurch gegenüber den beiden Kniehebelelementen
24 und 31 elektrisch isoliert ist.
[0037] Bis auf die Hülse 42 ist der erste Arm 22 mit dem angeformten Kniehebelelement 24
spiegelbildlich gleich geformt, wie das Bauteil, das aus dem zweiten Arm 23, dem Isolierteil
35 und dem Kniehebelelement 31 zusammengesetzt ist.
[0038] Die Kniehebelelemente 24, 27, 29 und 31 bestehen aus elektrisch leitendem Material
und sind untereinander und mit der Schub- und Zugstange 5 elektrisch leitend verbunden.
Dadurch ergibt sich eine elektrisch leitende Verbindung des ersten Arms 22 mit der
Schub- und Zugstange 5. Andererseits ist der zweite Arm 23 durch das Isolierteil 35
gegenüber dem Kniehebelelement 31 und damit auch gegenüber der Schub- und Zugstange
5 elektrisch isoliert.
[0039] Die Lagerwelle 16 steht in elektrisch leitender Verbindung mit dem Rohrstück 7 und
damit dem Rohr 1 und ausserdem mit dem Arm 23, sie wird jedoch durch das Isolierstück
35 und insbesondere dessen Hülse 42 gegenüber allen Kniehebelelementen 24, 27, 29
und 31 elektrisch isoliert, also auch gegenüber der Schub- und Zugstange 5. Damit
ist eine elektrische Trennung der Arme 22 und 23 erreicht, und zwar ohne aufwendige
Baumaßnahmen lediglich durch Einsetzen des Isolierteils 35. Durch diese Konstruktion
ist es möglich, derartige Instrumente wahlweise als bipolare Instrumente oder ohne
elektrische Anwendung einzusetzen.
[0040] Wenn der Arm 23 entsprechend der Ausgestaltung des Arms 22 einstückig mit dem Kniehebelelement
31 ausgebildet wird, fehlt die elektrische Isolation, so daß dieses Instrument dann
in herkömmlicher Weise verwendet werden kann. Tauscht man diesen einstückigen Arm
23 gegen einen dreiteiligen Arm mit eingesetztem Isolierteil 35 aus, kann man bei
sonst unveränderter Konstruktion die beiden Arme elektrisch voneinander isolieren
und den einen Arm mit der Schub- und Zugstange 5 elektrisch verbinden, den anderen
Arm mit dem Rohrstück 7 und damit dem Rohr 1.
[0041] Durch diesen besonders einfachen Aufbau kann das Instrument auch in einfachster Weise
zerlegt und gereinigt werden, dies wird insbesondere aus der Darstellung der Figur
4 deutlich, die zeigt, daß durch Herausziehen der Lagerwelle 16 und des Lagerstifts
28 eine weitgehende Zerlegung möglich ist, sobald die Schub- und Zugstange 5 nach
vorne aus dem Rohrstück 7 herausgezogen wird.
1. Bipolares chirurgisches Faßinstrument mit zwei verschwenkbar am Ende eines Rohrschafts
gelagerten Armen, die durch Kniehebelelemente durch eine im Rohrschaft verschiebliche
Schub- und Zugstange gegenläufig koaxial verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schub- und Zugstange (5) und die Kniehebelelemente (24, 27, 29, 31) beider
Arme (22, 23) aus elektrisch leitendem Material bestehen und elektrisch leitend miteinander
verbunden sind, daß der erste Arm (22) elektrisch leitend mit dem ihm zugeordneten
Kniehebelelement (24) verbunden ist, daß der zweite Arm (23) über ein Isolierteil
(35) mit dem ihm zugeordneten Kniehebelelement (31) verbunden ist, daß der zweite
Arm (23) über seine Schwenklagerung (16) elektrisch leitend mit dem Rohrschaft (7,
1) verbunden ist und daß der erste Arm (22) gegenüber dem zweiten Arm (23) und gegenüber
dem Rohrschaft (7, 1) elektrisch isoliert an dem Rohrschaft (7, 1) drehbar gelagert
ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Arme (22, 23) über eine
leitende Lagerwelle (16) am Rohrschaft (7, 1) drehbar gelagert sind und daß der erste
Arm (22) gegenüber dieser Lagerwelle (16) elektrisch isoliert ist.
3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Lagerwelle (16)
und dem ersten Arm (22) eine die Lagerwelle (16) umgebende Isolierhülse (42) angeordnet
ist.
4. Instrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierhülse (42) Teil
des Isolierteils (35) ist.
5. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierteil (35) aus Keramik besteht.
6. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierteil
(35) aus Kunststoff besteht.
7. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierteil (35) plattenförmig ausgebildet ist und im Schwenklagerbereich zwischen
dem zweiten Arm (23) und dem zugeordneten Kniehebelelement sandwichartig eingebettet
ist.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß das Isolierteil (35) an dem
Kniehebelelement (31) einerseits und an dem zweiten Arm (23) andererseits über Stirnflächen
(40, 41) flächig anliegt.
9. Instrument nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die sandwichförmig aneinanderliegenden
Bereiche des zweiten Arms (23), des Isolierteils (35) und des dem zweiten Arm (23)
zugeordneten Kniehebelelements (31) miteinander fluchtende Öffnungen für eine durchgehende
Lagerwelle (16) aufweisen.
10. Instrument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer leitend mit dem
Rohrschaft (7, 1) verbundenen Lagerwelle (16) das Isolierteil (35) die benachbarten
Bereiche des dem zweiten Arm (23) zugeordneten Kniehebelelements (31) gegenüber der
Lagerwelle (16) elektrisch isolierend umgibt.
11. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Arm (22) und das ihm zugeordnete Kniehebelelement (24) einstückig ausgebildet
sind.
12. Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Rohrschaft (7, 1) eine Isolierhülse (17) eingesteckt ist, die die Schub- und Zugstange
(5) gegenüber dem Rohrschaft (7, 1) isoliert und die zwischen parallel nach vorn gerichteten
Schenkeln (19, 20) das Ende der Schub- und Zugstange (5), die Kniehebelelemente (24,
27, 29, 31) sowie die Schwenklagerung (16) des ersten und zweiten Arms (22 beziehungsweise
23) aufnimmt.