[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-PS 39 10 590 ist eine Maschine der Anmelderin bekannt, welche eine Polierscheibe
und eine Kaltgaszufuhr zur Kühlung der zu polierenden oder zu schleifenden Oberfläche
umfaßt, wobei die Kaltgaszufuhr vorzugsweise in einen Gasaustritt, der in der Rotationsachse
der Polierscheibe angeordnet ist, mündet. Das Gerät wird bevorzugt mit N
2 als Kaltgas betrieben, der in flüssiger Form bevorratet, verdampft und über die Kaltgaszufuhr
dem Gasaustritt zugeführt wird. Um eine optimale Betriebstemperatur des Kaltgases,
die im wesentlichen von den Materialeigenschaften der zu behandelnden Oberfläche abhängt,
zu gewährleisten, muß der Stickstoff aufwendig temperiert werden. Es ist auch bekannt,
eine solche Maschine mit CO
2 als Kaltgas zu betreiben, das bei der Verdampfung von flüssigem CO
2 eine Temperatur von -78°C aufweist. Diese Temperatur ist für den Betrieb solcher
Maschinen vorteilhaft, da sie in der Regel den Erfordernissen an Kältebedarf genau
gerecht wird. Die nach dem Stand der Technik eingesetzte Maschine wird jedoch vorzugsweise
mit N
2 betrieben, da dieses Gas problemlos in Leitungen geführt werden kann. Dafür wird
in Kauf genommen, daß der verdampfte Stickstoff durch Zufuhr von Energie auf die gewünschte
Temperatur gebracht wird. Obwohl das CO
2 den tatsächlichen Anforderungen an die Betriebstemperatur wesentlich näher kommt
und die Herstellung des Rohstoffes flüssiges CO
2 wesentlich weniger Energie verbraucht, wurde bisher N
2 bevorzugt, da CO
2 die Eigenschaft hat, bei seinem Phasenübergang flüssig-gasförmig, CO
2 -Schnee zu bilden, der Leitungen und den Gasaustritt verstopft. Der Betrieb der Maschine
wird dadurch erheblich behindert und die Betriebsdauer eingeschränkt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zum Polieren und Schleifen
zu schaffen, mit der eine Behandlung von Oberflächen mit CO
2 als Kaltgas störungsfrei möglich ist.
[0004] Ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 ist die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Mit der Maschine ist es nunmehr möglich, hochempfindlichen Materialien, wie Lackoberflächen
oder Kunststoffe mit einer CO
2 -Kühlung zu polieren und/oder zu schleifen, ohne daß Verstopfungen der Gaszufuhr
oder des Gasaustrittes mit CO
2 -Schnee zu Störungen im Arbeitsprozeß oder zu einer vorzeitigen Beendung der Behandlung
führen.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Zeichnungen zeigen die erfindungsgemäße Maschine in schematischer Form.
[0008] Es zeigt:
- Fig.1:
- Eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Maschine,
- Fig.2:
- Einen Ausschnitt der Maschine in Figur 1, in dem die Gaszufuhr und der Gasaustritt
dargestellt sind,
- Fig.3:
- Einen Querschnitt durch den Gasaustritt.
[0009] In der in Figur 1 dargestellten Maschine 1 wird eine Polierscheibe 2 als Bearbeitungswerkzeug
durch ein Getriebe 3 in Rotation versetzt, das durch einen Druckluftmotor 4 angetrieben
wird. In die Rotationsachse führt eine Gaszufuhr 5, die ein ein Ventil mündet, welches
im wesentlichen aus einer Einstelleinrichtung 11, einem Rohr 6, innerhalb des Rohrs
6 angeordneter Ventilspindel 12 und einer Entspannungsdüse 7 besteht.
[0010] In Figur 2 ist die Gaszufuhr 5 und das Ventil genauer dargestellt. Die Gaszufuhr
5 mündet in das Rohr 6, dessen oberes Ende über eine Druckscheibe 9 und eine Stopfbuchse
10 mit Hilfe der Einstelleinrichtung 11 verschlossen ist, welche als Überwurfmutter
ausgebildet ist, mit welcher über das Gewinde 8 die Ventilspindel 12 axial innerhalb
des Rohrs 6 bewegt werden kann. Die Entspannungsdüse 7 weist eine ausgangs konisch
zulaufende Öffnung 13, eine Blende 14 und eine Druckschraube 15 auf.
[0011] In Figur 3 sind die ausgangs konisch zulaufende Öffnung 13, die Blende 14, die Druckschraube
15, das Rohr 6 und die Gaszufuhr 5 dargestellt.
[0012] Bei Betrieb strömt das flüssige oder überkritische CO
2 aus einer Steigrohrflasche, einem Hochdruck-, Mitteldruck- Niederdrucktank oder einer
Rohrleitung über die Gaszufuhr 5 in die Maschine 1. Dabei wird das Ventil durchlaufen,
welches die Durchflußmenge an füssigem oder überkritischem CO
2 reguliert. Das flüssige oder überkritische CO
2 gelangt in das Rohr 6 und tritt über die Entspannungsdüse 7 aus. Durch die schlagartige
Entspannung verdampft das flüssige oder überkritische CO
2 und geht in die Gasphase über. Es hat dabei eine Temperatur von -78°C, die für die
Kühlung von empfindlichen Oberflächen sehr gut geeignet ist. Charakteristisch ist
dabei, daß keine unzulässigen Druckverluste in der Gaszufuhr 5 und dem Rohr 6 auftreten.
Dadurch kann es in diesen Leitungen nicht zu einer störenden CO
2-Schneebildung kommen, die die Zufuhr von CO
2 blockiert und eine Verstopfung der Gaswege hervorruft. Die Entspannung findet lediglich
im Düsenbereich statt.
[0013] Die Entspannungsdüse 7 ist unmittelbar in der Nähe des Arbeitsbereiches des Bearbeitungswerkzeuges
angeordnet. Vorzugsweise befindet sie sich in der Rotationsachse der Polierscheibe
2. Es sind jedoch auch Anordnungen denkbar, bei denen die Entspannungsdüse 7 in den
Bereich der Polierscheibe 2 derart eingebracht ist, daß sie mit der Polierscheibe
2 eine Rotationsbewegung vollzieht. Selbstverständlich können auch mehrere Entspannungsdüsen
7 angebracht sein. Als Öffnung der Entspannungsdüse 7 kommen Regelkegel oder austauschbare,
ausgangsseitig konisch zulaufende Öffnungen in Frage. Es können auch Lochblenden eingesetzt
werden. Bei Einsatz eines Regelkegels kann der Gasdurchsatr der jeweilig zu lösenden
Polier- oder Schleifaufgabe angepaßt werden.
[0014] Erfindungsgemäß kommt es jedenfalls darauf an, daß der Durchmesser der Ventilspindel
12 und die lichte Weite des Rohres 6 so bemessen sind, daß das flüssige oder überkritische
CO
2 sich nicht im Innern des Rohres 6 entspannt. Die Dimensionen der Ventilspindel 12
und des Rohres 6 werden dabei vorzugsweise so gewählt, daß der Ringspalt zwischen
der Innenfläche des Rohres 6 und der Mantelfläche der Ventilspindel 12 ca. 0,2 bis
2 mm beträgt. In diesem Fall kann ein Druckabfall erst am Austritt des noch flüssigen
oder überkritischen CO
2 aus dem Rohr 6 erfolgen und die Fließwege des flüssigen oder überkritischen CO
2 werden so sicher freigehalten.
[0015] Durch den Einsatz von CO
2 kann auch bei der Ausgestaltung der Gaszufuhr 5 auf hochisolierte Materialien, wie
sie beim Einsatz von flüssigem Stickstoff zur Anwendung kommen, verzichtet werden.
Für flüssiges oder überkritisches CO
2 können flexible Kunststoffleitungen eingesetzt werden, die eine leichtere Handhabung
und größere Beweglichkeit der Maschine 1 ermöglichen. Eine aufwendige thermische Isolierung
ist nicht nötig.
[0016] Für die Bearbeitung von Oberflächen, die spezielle Erfordernisse an die Bearbeitungstemperatur
stellen, ist es möglich, die Entspannungsdüse 7 mit einem Temperaturfühler auszustatten,
welcher die aktuell vorliegende Temperatur mißt und ein Heizeinrichtung, vorzugseise
eine kleine Heizwendel, steuert, welche im Bereich der Entspannungsdüse 7 angeordnet
ist. Dadurch kann eine Temperierung der Umgebung der Entspannungsdüse 7 erfolgen.
Jedoch wird eine solche Ausführungsform eine Variante für besondere Fälle darstellen,
da der Vorteil des nunmehr verbesserten Einsatzes von CO
2 gerade darin liegt, daß es apparativ möglich ist, mit CO
2 zu arbeiten, welches eine Temperaturregelung weitgehend überflüssig macht, da das
frisch verdampfte CO
2 eine Temperatur aufweist, die erfahrungsgemäß zu besonders idealen Betriebsbedingungen
führt.
1. Maschine (1) zum Polieren und/oder Schleifen mit einem eine Relativbewegung gegenüber
dem Werkstück auszuführenden Bearbeitungswerkzeug, bei dem dem Bearbeitungswerkzeug
Mittel zur Zufuhr von flüssigem oder überkritischem CO2 zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Zufuhr des flüssigen oder überkritischen CO2 ein Ventil zur Regulierung der Durchflußmenge des CO2 mit einer Entspannungsdüse (7) für das flüssige oder überkritische CO2 umfassen und daß das Ventil innerhalb der Maschine angeordnet ist.
2. Maschine (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (8) ein Rohr (6) aufweist, durch das eine im Durchmesser kleiner als
die Lichte Weite des Rohres (6) dimensionierte Ventilspindel (12) verläuft, dem eine
Blende (14) zugeordnet ist, daß die konisch zulaufende und mittels der Ventilspindel
(12) zu öffnende und verschließbare Entspannungsdüse (7) eine sich ausgangs verbreiternde
Öffnung (13) trägt und daß der Durchmesser der Ventilspindel (12) und die lichte Weite
des Rohres (6) so bemessen sind, daß das flüssige oder überkritische CO2 sich nicht im Innern des Rohres (6) entspannt.
3. Maschine (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entspannungsdüse (7) unmittelbar in Nähe der Arbeitsfläche des Bearbeitungswerkzeugs
angeordnet ist.
4. Maschine (1) mit einem rotierend angetriebenen Bearbeitungswerkzeug nach einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Zufuhr des flüssigen oder überkritischen CO2 koaxial innerhalb einer das Bearbeitungswekzeug tragenden Hohlspindel angeordnet
sind.
5. Maschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Entspannungsdüse (7) eine Heizeinrichtung angeordnet ist, deren
Wärmeabgabe von einem Temperaturfühler gesteuert wird.
6. Maschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige oder überkritische CO2 dem Ventil durch einen flexiblen Kunststoffschlauch zugeführt wird.
7. Maschine (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringspalt zwischen der Innenfläche des Rohres (6) und der Mantelfläche der
Ventilspindel (12) 0,2 bis 2 mm beträgt.